L ( Der IHann mit dein Goldhaar, Einer mirllichc cflebeuljett H4)trül)U vo W. . Schlndmnd, In den zur Golconda Mine steöö rigen Schmelzwerlen und Ladoratorien fmi-rlAi Mi innm Monaten eine UN aiigenehme Spannung. Selbst der alte Herr Breckinridge, der in seiner Eigen schast als erster VicePrasident und Ge schästSsilhrer der rohen Gesellschaft fast da! ganze Jahr an Ort und Stelle zu brachte und der sonst immer mit heiterer, lächelnder Miene umherging, denn es war dor Kurzem eine besonders gold reiche Ouarzader in dem neuen Schacht angetrossen worden und die Ausbeute des gelben Metall per Tonne Brutto gewicht war riesenhast in die Höbe ge klettert, selbst er zeigte jetzt häusig ein MiftereS MUmmmei Kesicdt. Und lein Wunder war es doch seit einiger Zeit constatirt worden, daß VeIame an hfm ffinMtnith inncrbalb des Labora toriumS zu den täglichen Erfahrungen zählten. Aber vergeblich hatte sich Herr Breckinridge bemüht, den sajuioigen ausstndig zu machen. Die 2 Assayers und Chemiker, die in dem Laboratorium beschäftigt wurden, waren fast ohne Ausnahme Leute, auf die man keinen Verdacht hegen konnte. Zum großen Theil waren sie schon seit einer Reche von Jahren in ihrer Stellung, und ihr ganzer Lebenswandel war derart, dass in Mißtrauen in ihre Ehrlichkeit aus geschlossen schien. Und doch waren die Diebstähle nicht zu leugnen. Herr Breck inridge versiel auf die List, die erschie fcen.n UnnkstkNlkN. die in dem Assamng Departement waren (denn dort zeigte sich allein da Minus an Gold jeden ihMifc', unter inander die Vläde und die Zimmer vertauschen zu lasten, und ein alter, ersayrener eieino uu unu bnit ihm Mmttnm Beobacbtun gen anzustellen. Ader auch das führte zu keinem Resultate. Jeden Abend, wenn die genaue Untersuchung des ge nannten Personals aus dem Laborato mm vorgenommen ward, zeigte sich ab solut nichts Verdächtiges ; nicht einmal genug Goldstaub, um eine Prise zu neh mm, wurde je an einem der Leute vor gesunden, und doch blieb es bei dem Fehlen ganz bedeutender Quantitäten nMtn fötmihps. wenn die Eneu gung des Tages an feinkörnigem Golde mit mathematcher Genauigie i i ganze Laboratorium dann sestgestellt wurde. Im Lause der letzten zwei Mo nate waren auf diese Weise allein gegen 200 Unzen Gold spurlos verschwunde. waS immerhin eine nach Tausenden zah. lende Summe repräsentirte. und noch immer ließ eine Entdeckung des Schul digen aus sich warten. Der Dtekt,v aus Sacramento wurde schließlich wie der hingeschickt, wo er herkam, und als bei'm nächsten Monatsschluß eine Spe .: m..t.,m(irnf. her Direktoren ein jttur, "" " m . berufen ward und der alte Herr Breck- inridge derselben genaue iiiciiiueuunu. über den rälhselhasten Fall machte, da gab es großes Halloh. ; . Nach langer Diskussion inde wurde beschlossen, sämmtlich Angestellte des Laboratoriums zu entlasten, wenn sich innerhalb der nächsten vier Wochen der Urheber der systematischen Entwendun gen nicht herausgestellt haben sollte. . sn,rfmriw wurde Vollmacht Denn ,, - . , ertheilt, bei Ermittelung des Diebes keine Unkosten und Mühen zu scheuen. Dann gingen die Direktoren wieder auseinander, schmunzelnd und sich die Hände reibend, denn eine Spezial Dividende von acht Prozent war in Folge der ausnehmend großen Ertrags, kakiakeit der neuen Goldader erklart roorden. Sie bestiegen die Postkut che nach Pasadena. von wo sie nach allen mtltL, w m ndrolk ihren Wohn Mtz n wieder zureisten. Mit ihnen . Xor nniri ging auch yerr jto" San Francisco fuhr. De äomtagsga ' 4.: ,... mthvt&tA Staats-Anieiaer. No. 25. Jahrgang 17. "", " ' " immer von einer rührenden Ungelenkig it und K fttmibeit v teo. ver ie dene Fragen an den alten MinenKrS sus, die von aussallenoem cqar,i und völliger Beherrschung der Lage zeugten, sodaß sich Herr Breckinridge sein Gegenüber nochmals, aber diesmal etwas ausmerksamer ansah. Nach kur . ,!.kk? hemerfte Rickter : f"o"W"i, r- ;. ;' 0,.,. Ich giauve, inj tocib utl v" steckt. Indessen kann man sich tau schen. und m sicher zu gehen, werde ich noch heute nach der GolcondaMme gehen, und dort das Terrain und die Personen stuDiren. wie viuur n, niAta ,u kümmern. In ... g 11 e 11 einer, spätesten? in zwei Wochen sollen Sie Ihren Mann m oen u," haben. Daraus tonne wie m vr lU(.tl. . Und mit diesen Worten machte der junge Geheimpolizist eine eimas iinue m.,h.t,n nd nerliek das Zimmer. Verdutzt blickte ihm Herr Breckinridge nach. Weil, I nevei- " begann er, wurde aber durch Herrn Saunders unterbrochen. ..asten Sie iirn nur machen," sagte dieser, er wird das Ge heimniß schon entrüthseln." BUreau rufen. Ich werde für das Weitere sorgen. Damit VMchMaiio tjerr.aiiici ww der. Tnni fiiAif ftrn Breckin uiv 1 2;: V. .u. . ridge den berühmten Old Sleuth- der ".P :n:t7. (Snlinhfr. Hilf. jjantnÄ-iHiiilcr ' 71 . ' Jw zählte er feine Geschichte ganz aiiSführiich und schloß dann m,t den Worten: Ich bin ermächtigt, zu er klären daß die Golconda MieCmP. Ür ? mi't'ung und Uebersührung deS Schuldigen eine Belohnung n5000 aussetzt, außer Tragung aller Un ' Dn'schlaue SaunderS lächelte wohl gefällig dann richtete er an den tat öenn noch einige Fragen, und schließ ärsMk er in Nachdenken. Dann drückte .r auf den Knopf snnÄn tl linael Ech cken Sie Richter hZ ". um nMnmmtn. D r Verlangte kam. Er war e,n,un. ?.Y"u. rinf,r Deut cher. der ffiratec1 ASmmjtZ nsahren guS leinen ,uc" LK Willen, den wollen Sie doch nicht etwa mit der Sache betrauen. S?Ä," Wie S'rr Breckinridge n.knlasien Sie mir das. bitte ja rae ihn widerte d Veteran '1" !..! Pacinc Slope. und den ung n Mann dicht an L wW und unterhielt sich mit ihm ?Ä Minuten i n Z?r?mÄns.'r J 'viel Privatmittheilungen, w E? itr gu' bem'dn - meine In Atinen hat drse schon nnpfan "'llnd nun stellte dn junge Detektiv, indem in, einen Bewegungen noch Der alte Herr kehrte nach der Mine zurück und sah und hörte nichts von dem Detektiv. Am Tage seiner Rück kehr hatte er allerdings einen zerlumpt und frech dreinschauenden Tramp be merkt, der in dem Camp umher zu streichen schien und sich auch in der Mhe des Laboratoriums zu schaffen machte. der dann aber aus sein var,ces mum .!. ?r.r.i r,nh TVr MenicK war VUtv l,i. " ihm gänzlich unbekannt und ziemlich verdächtig orgeiommeii. muthete aber mcyi im ,tt,r,r, MremUm" . wie er Richter m Gedanken benannte, unter dieser Ver kleidung. . , . Im Lause derWocye iiaqin uct inr ir im Laboratorium UIU,1V, nv - -- - . angestellten Astayer. Urlaub auf drei - " ' r ..1. am. .11. (irn. Tage, um seine am -muuci m , uhifaen. oline daß es irgend' wie Mißtrauen erregt hätte. Der ,unge Cranston hatte dies schon häusig gethan, und auch dieses Mal wurde ihm die Er ,K!K w,Httiinin riMIt. denn der lUUUllip vvfcu junge Mann war einer der Lieblinge deS alten Herrn Breckinridge; sein Vater war bei einer Explosion in der Gol condaMine vor zehn Jahren ums Leben gekommen, und der alte Herr halle immer das Gesühl gehabt, daß die Gesellschaft dem Sohne etwas schulde. Das war auch der Grund, warum der Mmi seit mkbreren wahren 0UV4lWV I"" I" - - ; . die glänzendste Anstellung und brillante Besoldung 13 AMyer oeiornrncu yuui. Nach Ablaus seines oreiillc laubs kehrte der junge Cranston zurück ., s,, vnmni leinen Volten wieder 111, v iiuifi 1 ,V . ein. Er say noco oeilycr unv r. griffener, als gewöhn,, aus. ei u " - , ;v iin- der alte Herr Meainriogc ii mend srug, ob ihm etwas fehle, da hatte er nur lächelnd die Achseln gezuckt und erwiveri. es ,ei niuji uu i- tung. . . Doch am Abend destelben Tages er schien auf einmal Herr Richter im Pri vatBüreau des Herrn Breckinridge, r.kt. 4 ,,k inen Stubl neben dem Scbreibvult und sagte völlig gleich- wüthig: .... -t. cw (Hrtrfinrirme . ia dabe iUN. in" n-' ' , ' u Wa a a s? Sie haben ihn? Wo ist er denn und wer ist s?" Vordem ich Jynen as ,agr, cKn-n Minen, ob es auf alle IKij vvH 34i.v.. -11-". , Fälle bei der versprochenen Belohnung von $mw oieioii Auf alle Falle!" "st. nk Sie unter allen Umstän den den Schuldigen verhastet haben wollend , . Natürlich, stotterte oer cne m. Den fiaflunlen müssen mir doch un schädlich machen!" " 7. rnl' flit iHUcq wenn ciioeiu" 1' !k hnrliflrtpn?" 'V" """"" . . ... !, Rm hm recs meinen it um Miderüngsgründen? Ich will nicht hoffen, das! sie Mico zum e, v, Nicht im Geringsten,' antwortete der'junge Detektiv. Aber es wäre doch möglich, daß Sie Ihre Ansicht über den Dieb ändern, wenn Sie die nühcren Umstände erfahren.' , ... . . .Ja, ja, das wäre ja raju) i jetzt lasten Sie mich nicht länger m Un gemißbeit. Heraus mit der Sprache, wenn Sie wirklich den Schuldigen ent dekt haben.' . , . . ! .Entschuldigen Sie ich will Ihnen !,, Alle väter mittheilen. Jetzt drängt die Zeit. S 'st " In einer naiven iui i' Labvratonum. in giunuuui .i" suchung der Beamten nimmt eine weitere Dieitelnunoe m anipiuu). v ,. .i, für die Schuld deS vllttll V - ä-- r.s 1 Betrefienden haben, so lassen S,e sofort n c:. 1 ftfc MlntuiT J,m ranxon , v Iks,n Minuten nack ö Uhr stand Richter hinter dem hohen Ofenschirm im Privatbüreau des Herrn Breckin ridge. Der junge Cranston wurde herein gesührt und stand nun dem alten Herrn ein wenig verlegen geenuvri. Mit scyneuem wajuu m v"1 Rickter an Tbür deS Zimmers und nerrieaelte sie dann. Dann nickte er Herrn Breckinridge zu uno Junger Mann Ihre Schuld ist tageshell. Sie werden gut thun, ein offenes Geständnis aozuiegen. Cranston aber schwieg hartnäckig. Es nützt Ihnen nichts Hier ist ein großes Becken mit klarem Waffer, wie Sie sich überzeugen können. Wollen Sie so sreundlich sein und Ihren Kops da hinein stecken!" i,t wurde der Erlaubte todtenbleich. und mit den Händen fuhr er sich ver in' tfinnr. Es war ein mäch- 11 . - . v tiger Schöpf Haare, buschig und von e genthttmlich samer, rii)ia" vw-- " r ' a, S. crlt!S att- Bem scyarlen Auge vr riii,i ninn nirbl dak bei dem Umherwüh- . Ilnsen meinen Kinaer in die- ,,...., """.. r. , , (ein Haar ein seiner G0loicgri,,,uuv iiai,S viplelle. Ganz recht," sagte Richter. Ihr Haar da liegt das Gold begraben. Und wenn Sie so freundlich sein wol len, Ihren Kopf in's Waffer zu stecken fc ilrn wt einiae Minuten m laffen. so werden wir das von fernen cu.c geraubte Gold sofort aus dem Boden des Beckens wiederfinden. Nun, es m Der slinge Aiann siEi uu uit num. Nerieibuna ist, ich bekenne mich schuldig," schluchzte er. wie Ihnen diese Kenntnis; geworoen iuj iuciu nicht. Aber es ist wahr, ich habe die nmnnnnie seit Monaten fast täglich bestohlen ich ganz allein. Aber. 0 Gott, ich that es tur einen guic iutu. Es galt, t.aS Leben meiner Mutter zu erhalten es war unrecht von mir, ich gestehe es, aber lasten Sie Gnade für Recht ergehen, ich flehe Sie an !" l,n er hob seine stände beschwörend. Nun, es wurde dem ungen mic verziehen. Er erhielt einen anderen Posten als Ausseher in einer Mine des K..in (Hferfinrihsie in Ariiona. wo er nicht in ähnliche Versuchung geführt wurde und wo ihm das Gold nicht mehr in den Haare kleben bleiben tonnn. Die Geschichte, die Geheimpolizist Richter dem alten Herrn jenen Abend erzählte, daß er nach seiner Unter suchung an Ort und Stelle (denn natürlich war er jener Tramp gewesen, der dem guten alten Herrn so erdäch tig vorgekommen war) zu der Ueber ei,nnk, nelanat war. daß der junge nnltmt Vr Dieb sein müsse. Er schloß daraus, das; Jener auein ver MAtt UmNiinde zeiate Haarfärbe mittel, ein dickes, duschiges Haar ; eine Art, sich bei der Arven des solv,iauo abwägens häufig mit den Händen, auf denen natürlich der feine Staub bei den Hantirungen mit dem kostbaren Metall sich fortwahrend ablagerte, durch die Haare zu fahren, so daß jedesmal von dem Staub sich in dem langen Haar schöpf versangen mußte ; seine Besuche in Sacramento un in an ranzisco, n er keine Beule an einen verschwieae nen Makler regelmäßig absetzte, und schließlich die Tyaisacve, oa er ,m tm Mutter, die lungenleidend war, ein hübsches Haua,en oiqt am leeres strande gekaust hatte, wo reine, milde Lust herrlchle. nlle Inert börte betäubt zu. Dann schlug er dem jungen Richter aus die Schulter. Sie ge,auen mir, ,un ger Mann," rief er. Treten Sie in unsere Dienste. Ich zahle Ihnen das Dreisache, was Sie von dem alten Bluthunde, dem Phil. SaunderS, er halten. Gilt's?" Topp, schlug Ricyter in oie oargeoo tette Hand des Alten ein. Und von jener Stunde an ist nie wieder ein Diebftahl in der Golconda-Mine vor gekommen. Line lucrative Ohrfeige. Humoreske von Z. K. kn ienen fififtnen leiten, als die Karte von Teutschland noch mit einigen Tutzen den Füryenthümchen ausgeflickt war wie der !v!anie eines -oein rnn ' pen. regierte Fürst Heinrich, seines Ge schlechtes der Siebenundvierzigfte von j SeidelingeN'Forftheim, mit patriarcha liicker Milde kein lovaleS Volt. Er war , stets bereit, dem Geringsten seiner Unter ! thauen gefällig zu sein, wenn eS nichts kostete, denn er befaß eine eigenthüm ! 1. 9jf.fint IwtA sitftilltSni.hn. tluc aiÄin, H-1-" Er wußte es auch immer f einzurichten, daß die zahlreichen Supplikanten. die täglich seine ANilcgamore oe,uclr, stets von der liebevollen Güte des Land vaters überzeugt vlieoen, oogieiq m noch keiner brüsten konnte, von ihm auch nur einen Thaler erhaleen zu ha ben. Unter den Audienzbeiverbern, die sich jeden Morgen im durchlauchtigsten Vor zimmer zusammensanden, machte sich eines Tages ein unbekannter Ausländer bemerkbar, ein pomnierscher Junker, liker den Niemand Auskunst aeben konnte. Der junge Fremdling, der außer leinem zwelielyaiien oeisiu nichts sein Eigen nannte, als ein Bün del sanguinischer Hoffnungen und eine große Portion jener aufschneiden schen unversrorenyeii, oie naiven w müthern stets imponirt, hatte die Reise nach der Seidelingen - Forstheim'schen Residenz gemauzt, um vei Peinricu oem Siedenundvierzigsten um eine Stelle n,si,eben. Bald wurde es ihm in besten durch eigene Anschauung klar, wie wenig Ausslazt er aus oie Geivau runa dieses Wunsches hegen durfte. Der reiche Kaufmann, bei welchem dieser Herr von Habenichts sein Ab steigequartier genominen hatte, wurde immer dringender in der Zsorderuna seiner ihm rechtlich zukommenden Aequivalente und interpellirte nach die ser stinsubt seinen Gast öfter, als es diesem lieb war.- Aber das leichte Blut hals dem Herrn von Mooswitz (so hieß nämlich der Junker) über jede Skrupel hinweg. Er behauptete nämlich stets, daß er mit Fürst Heinrich wichtige ge- heim-polillsche L,onserenzen zu vscen habe, die chm taguca in occn llnnm riefen. Uebriaens könne es ihm nicht fehlen, unter so hohen Auspiaen eine grosze variiere zu machen. Und nach wie vor mischte sich Herr von Mooswitz unter die Schaar der Bittsteller im Audlenzzimmer, wo er mit seinen Schnurren und spaszen zur ilnlprlinltiinn der aanien bunt aenua zusammengewürfelten Gesellschast bei- trug, r war naq uno n ein ,vvin bekannter Gast dort geworden. Diese rasch errungene Beliebtheit ließ im Gehirn des Junkers einen herrlichen Plan zur Reife gelangen. Seine finan ziellen Verhältnisse hatten sich indessen schon so verschlechtert, daß er gezwungen war, zu einem energischen Mittel zu greifen, um sich Abhülfe zu schaffen. Eines Abends sprach er bei seinem Wirth vor und hielt um die Hand der Tochter des Hauses, Eudoxia, an. die von ihrem Bater eine immenie wi gift zu erwarten hatte. Der überraschte Kaufmann war sprachlos uoer o,e,en Antrag: Gegen das Adelspatent des kühnen Freiers hätte er allerdings nichts einzuwenden gehabt, jedoch erregten die augenscheinlichen pekuniären Mängel des unver frorenen Schmiegersohnes seine Bedenken. -Dieser aber entwarf eine glänzende Schilderung seiner Aus sichten, die fest auf die persönliche Gunst e Mnnnreben Kon Seidlinaen-Zorst- heim gestützt wären, und fand an der liebeentflammten ijudorla eine eisrige Alliirte. Gut, denn," entschied der Kauf mang, endlich, wenn Sie mir die Ueberzeugung verschaffen können, daß Sie das specielle Wohlwollen Seiner Durchlaucht genießen, so will ich einer Verbindung zwischen Ihnen und meiner Tochter Eudozia nicht länger hindernd in den Weg treten." 9Im rinderen TOnraen funkte Herr v. Mooswitz seinen Schwiegervater in spe in dna kiirklicbe Vorzimmer, um ihm den Beweis seiner kecken Behauptungen zu erbringen. Die günstige AU,naome, die der Junker hier fand, machte auf den Kaufmann sofort einen günstigen Eindruck. Der Jndustrieritter zog den Kammer- diener bei Seite, dem er erklärte, er müsse heute unfehlbar mit Seiner Durch. laucht sprechen, und sosorl wuroe er denn auch vorgelalsen. Stolz eryove-, nen kni,nte trat Sherr v. Mooswik in das Cabinet, in welchem Seine Durch- laucht zu empfangen pflegte. Der Fürst, der bereits von dem luftigen Treiben des Junkers vernom men, empfing ihn mit freundlichem Lächeln, als er sich vorstellte, und frug mit wohlwollender Miene ach seinem Begehr. Ich hätte ein ganz unterthäniges Wniimen nrüikrinaen." beaann fte h TOnnsrnik. ..befielt Gewälmina kür mich von besonderer Wichtigkeit wäre und mein Gluck begründen lönnle. fit (Stirn fieinrilh'8 beS Siebew iinhnieninften er liniierte kickl ein we nig und sein Blick sttkisle den Nicht mehr nnm neuen ZlNiUa des etkNteN. Am End wollte der Spaßvogel gar Geld! Wa..-S wünschen Sie von mir,' kam es etwas gedehnt von den fürst lichen Lippen. Eigentlich nicht aiel. Ich wollte Ew. Durchlaucht blos um die Gnade bitten mir eine hrtt'ge zu geoen. Wie eine Ohr ? icm. rMirfein in wobl!" entaea nete mit ruhigem Lächeln der seltsame ikliknni "VY"'""" . . , , r. . , . Fürst Heinrich eryov sich von ,eiie,n Sestel und ging aus den Junker zu, als wollte er sich davon überzeugen, ob der selbe nicht wahnsinnig oder betrunken sei. Aber Herr von Mooswitz ließ sich nicht aus der Faffung bringen und ,!,riinlle seine demütbiae Bitte um eine Maulschelle von der Hand des geistreichsten Fürsten Europa s . Achselzuckens yov enotica gurp v"" ri toll, ekkle m dem sonderbarsten Verlangen, das noch je an ihn gestellt ward, zu willsayren, aoer er ;nmu parirte geschickt den Schlag und hielt die durchlauchtige Hand zwei Zoll von sei na VlUflttAf rt 1 1 1 tltV -tVMl-HV Pardon, Durchlaucht nicht hier sondern drautzen in oem orzimnici, or allen Leuten " , , i ersteke läckelte kleinnai. der" endlich capirte. Gut ich will ctsii )ti fflpfnslelt tbun!" Der Junker verbeugte sich devot und ging nach der Thür, wohin ihm Fürst fnUt ytt Herr von Moos- ((illiti iy.v. - Witz den hohen Flügel öffnete, so daß jeder der Draußenbesinolicoen leine gur deutlich wahrnehmen konnte, trat ittitt,,, nn ifitt fterslN. WtLlU-IHlliiMW " v . Schon gut, schon gut, ie ,v,cr " inMe er mit onamaem liaraen. uLiiii, 1V V o ; . ' Sie wissen, doch, daß ich Ihnen nichts abschlagen kann!" , Damit llopsle er lym mit orei zz gern auf die Wange. IN'IN mns meinen Sie." frua öerr von Mooswitz auf dem Heimwege sei- nen Begleiter. s,e yaven ge,even. vu mich Serenissimus bis an die Thür zu begleiten Pflegt. Sie zweiseln doch nicht mehr an der persönlichen Gunst, die mir Seine Durchlaucht zuwendet?" Der Kaufmann, der in der That niiiifft mnr von der Vertraulich keit, mit der sein zuiunsliger ,oam um dem erhabenen Souverain von Seid- lingen-ForstheiM ZU verieyren lauen, erklärte ich vollkommen ,u,iievcnr,,rll, und hatte gegen die pro,ekt,rte Heirath seiner Tochter nicht das Geringste einzu wenden. . , Fürst Heinrich XLVII. ging in sei nem Wohlwollen für den Junker, deffen Pfiffigkeit ihm gefiel, so weit, daß er sogar deffen Hochzeit auf eine halbe E!te mit seiner ölenenwakt beehrte. was den Schwiegervater natürlich mit ,,,, SfnIlP (rt If. Wenn meine Leser wünschen, von dem weiteren Schicksale des verrn v. m?smii etmas ,u erkabren. so kann ich nur noch hinzusügen. daß dieser zehn Jahre später Hosmarschall war. Solchen Lohn trägt die Pssisllgleii oa Lust in die Schläuche," erwiderte der iienermillbiae. hierauf Zeigte er noch die Anweiidung seiner Lustpumpe und ging dann, innerlich iiolniachen i!,,r seine sirttf Ibat. au! sei Zimmer. Der Hausknecht vom Rothen Löwen' war ein iuslerhausinechl. map nur. daß er seine Gäste pünktlich weckte, er that auch sonst Alles z ihrer Be quemlichkeit. Als der Radier am anderen Tage weiterziehen wollte, und nach Radlerqewohnheiten sein Fahrrad prüfend hob. zeigte es eine verdächtige Schwere. Grinsend hielt der Haus Inecht die Hand auf. Hab' ich Jhne Arbeit erspare wollen. Hab' ich Felit schipeh schon mit Waffcr angesüllt I" Nach Italien kam der Radler an diesem Tage nicht mehr. von. Rasal,rcrLatcin. KnMiiti fint niiA das Maerlatein sei nen erfolgreichen Mitbewerber gefun den, und zwar im Radfahrer-Latein. Wenn man entscheiden sollte, in weichem Latein derzeit mehr geleistet" wird, ob im Jägerlatein oder im Radfahrer! tein, so märe die Frage zu mindest schwer zu entscheiden so schreibt das N. W. STrihl " und eriäblt dann folgende Schnurre. In einem Land-GastHause sitzt im Kreise der Honoratioren ein Radfahrer. Selten halt in dem einsa men 7!rse ein Radler an. und auch Der, von dem wir hier sprechen, scheint nur von der Nacht überrascht worden zu sein. Eben hat er seiner andächtigen Zuhörerschaft erzählt, daß er morgen Abend an der italienischen Grenze ,ein werde. Die dreihundert Kilometer, die er noch zu treten hatte, schienen ihn we nig zu kümmern. Und seine Zuhörer warfen bewundernde Blicke auf das blitzende, leichtgefügte Fahrzeug, das an die Wand gelehnt dastand, und glaubten dem Radler die ävl) ilometer aus's Wort. Aber was haben Sie enn in dem Kummireis?" kraate naiv der Bürgermeister des Ortes. In dem Gummireisen f nacooem : n den Hinterradreisen geo iq mein Mein nd in den des Vorderrades Waffer. Wenn ich auf der Tour Durst hab , maq ich entweder oen einen ooer den lirinderen Scklaucb auf. ie nacd Gusto." Die Korona war höchlichst erbaut Uver diele Einrichtung, uno ore Hochachtung vor dem Rade wuchs um ein Beträchtliches. Aber einer aus der Tafelrunde konnte doch die Bemerkung nicht unterdruaen. vag er tieoer eioe Schläuche mit Wein füllen würde. Waffer sei unter allen Umstünden ein unsympathisches Getränk. Das wurde ich auch thun," entgegnete der kler. . aber ber Borberradreiten IN etwas undicht und muß jeden Morgen nachgesullt werden; oa mar s iqao um den Wein.' Und was dann, wenn Beides auSgetrunken ist?" fragte ein Anderer. Tann pumpt man Sin KSufer sucht. Auf originelle Weise weiß sich ein Nariler Rentier über die Lanaeweile. welche ihm seine Einsamkeit bereiten mußte, hinwegzuyelsen. vcrr . irr W Nesiker eineS seit Icböiien kwtels lN der Avenue Klebex. Die Einrichtung des Hauses, welche im Style uomig s des Sechszehnten gehalten ist, sou, wie Nnen,e,ien berickten. geradem feen hast sein und macht den guten Ge schmack des alten Herrn aue Eyre, ;a es jedoch dem Rentier offenbar sür die Tinner 111 lnnnweilia wurde, den allei Nigen Bewunderer all' der schönen Möbelstücke und ver wertyvouen ise mldeKnmml,ina abiuaeben. brachte er am Hausthore einen Zettel an mit der Ausschrist: MskS Paus ist zu ver miethen, eventuell auch zu veriauien. 3W emlitnlirbe fnt bat flllt COItt binirt. Er sehnte sich nach Gesellschaft und nach Leuten, vie seine vrigineue Wohnungs Einrichtung bewundern würden. Beides hat er erreicht, e kanntlich giebt es immer genug Leute, die eine elegante Wohnung suchen, und Herr L. kommt vor lauter Besuchern, welche die Wohnung ansehen kommen, gar nicht dazu, sich langweilen zu müs sen. Er versteht es übrigens, einen Besuch, der ihm besonders gefällt, sich für einige Tage zu sichern. Er läßt sich nämlich in Bezug des Verkaufs in Ilnterkondliinoen ein. 5m lekten Augenblick sinket er jedoch immer einen orwano, es nichi aus oen io,uiub eines Geschäftes ankommen zu laffen. Da KeiKl es immer: ..Wissen Sie. ick habe es mir doch überlegt und will wei ter in meinem Häuschen bleiven." ver Zettel jedoch bleibt draußen hängen. Der alte Herr scheint sich Dank seinem originellen Einfall sehr gut zu unter halten. Weiszer Lehrherr un schwarzer Gesell. Durch eine festliche Bewirthung wurde nur eininer ?Zeit eine alte Bekanntschaft zwischen einem Berliner Fabrikanten .. 'cZfHinvian amiifirt unv einem wwiwuijjtii uiumu. v iekt 91 knkre alte Tonaoneaer Samuel Garber hatte vor mehreren Jahren bei dem chuywaaren gaornanten ner in der Alexanberstratze wt. bn gelernt und war dann nach Afrika zurückgekehrt, nachdem er das beste Gesellenstück gemacht hatte. Zur GeWerbeausstellung kam auch Garber nach Berlin in die Cola nialabtheilung. Hier sah ihn sein Lehr Herr wieder, der ihn zu einem Besuche einlud. Eines Tages kam oenn auch oer lKmnne pnnkkimann in Begleitung fei ner löjährigen Frau und mit 13 Män nern und grauen an. Im Eompioir war eine große Tafel aufgeschlagen, auf der verschiedene Braten und andere gute Sachen der Gäste harrten. Diese griffen waaer zu, zum Zi.yeil nach europaiicher Sitte mit Gabel und Messer, zum Theil aber auch nach der einsacheren asrikani schen Art mit den Fingern. Vortreff lich mundete den Schwarzen Berliner Weihbier mit Himbeersaft, das zur Tafel getrunken wurde; sie konnten da von nicht genug bekommen. Da aber Esser und Garber sich verpflichtet hat- ten, die ganze Gesellschast zu einer oe stimmten Stunde in guter Verfaffung wieder heimzubringen, so mußte doch endlich der Kaffee mit Zwieback die Weiße ablösen. Lachte durch, lerr: Aber wie können Sie nur so gegen den Laternenpfahl anrennen? Haben Sie ihn denn nicht gesehen?" Vliident' Kr Krlnnken Kie 'mal ich sah zwei und wollte so sachte zwischen durch. Nbel. 1. Einbrecher: Na, was enthielt der Geldschrank, den Tu aufgebrochen haft?" 2. Einbrecher: Nur ein Fünfzig-pfennig-Stück und einen Zettel: Für gehabte Mühe"!" Recht angenehm. Barbier (zum Gehilfen, der einem fierm einen fl fin lieben fofll: Ten Herrn mußt T' recht liebenswürdig be- vanveln er yat noaz n ganzen Mund voll!" 1 Line, enabrene Löchin, Frau (als Kavallerie vorüberreitet. zur Köchin): Die Kavallerie ist doch eine reizend Truppe!" .Köchin: Ja aber die Infanterie ist treuer!" v Richtige. .Sie sagen, daß Sie so viele Sorgen haben ja. verdienen denn Ihre großen Söhne gar nichts?" ,.O doch Prügel verdienen sie." I