M Panzer oder Torpedo? Zmel Ckcolsijicröwlüc, 5)dii Ghtl (1 i an Venkard. Nein, deine Torpedoboote Imponircn mir nicht, Iicb,r Kurt; ich lobe n,ir die Hochleeschlsse. Eapitüil zur See Sndewall, dem diese Anrede galt, Uchnle am ffenfler feines Wolizimmers unbentgegnetr jc nein Beller. dem Eontre Admiral Mrcker: Sind eben dock berteiiMte Dinger. Dcnt' nur, 2(i bis 23 Kno ten, Mögen sie meinetwegen 31 Knoten lausen. Sind ja anch nur von diin nein Eisenblech und im Hndumdrelien in den Grund geschossen. Wenn man sie Iriilt. Der Admiral lächelte. Nicht treffen? Mit Revolverkanonen? I, das wärel . Ein paar Kugeln thn ihnen übri gens auch noch nicht viel, wenigstens können sie dann immer noch ihre Tor pedoS lancire nein, du unterschagest diese Waffe. Na, wir werde ja erleben. Mit den letzten, etwa? unwillig hin geworfenen Worten brach der Admiral ein Kesprüch ab, das er schon oft mit seinem Vetter gesiihrt, ohne daß eine Verständigung erzielt morden wäre. Eaprtön Sundemall nahm jedoch beim Eintritt seiner Tochter, die eine Flasche Sherry und zwei Gläser brach!?, den Faden sofort wieder aus: Brav, Sophie, das ging ja fiz. Halb dem Admiral zugewendet, bemerlte er mit Bezug aus das junge Mädchen: Flink wie 'n Tor itdoteot. Gesund und kräftig wie ein Panzer kreuzcr, entgegnete der Admiral, um keine Antwort schuldig z,i bleiben. Sophie halte eingeschenkt und cre denzte den Wein. Abscheulich! schmollte sie. Nun wird man gar mit Schiffen vergleichen. So gehl'S aber, wenn man sein junges Leben in Gesellschaft alter Seebären vertrauern muß. Warum hast du eigentlich nicht geheirathet, On kel Maerlker? Der Gefragte trank bedächtig sein GlaS aus. trat an's Fenster und sagte hinausdlickcnd: Habe da die Zeit zum Heirathe verpaßt, Komm' mal her, Sophie, D magst doch die alten See büren nicht leiden; mie gesallen dir denn die jungen da unten? Sie wurde krebsrot!) beim Anblicke zweier Lieutenants zur See, die, den Admiral begrüßend, soeben herauf sahen. Aber Onkel.... Sei)' mir dem Mädel nichts in den Kopf, brummte der Copitün gutmüthig. Der Admiral lächle behaglich. Na, was denn? Das Aller zum Heirathen hat ste doch und die Beiden da unten dürsten ihr schon gefallen. Pirat und Hansom heißen sie, sind mit mir von Wilhelmöbaven gekommen, schneidige, junge Ojfijiere, haben rein den Teusel im Leide. Wie zwei geladene Torpedoboote, fing Kapitän Sundewall wieder an. ' Statt ihres Oheims antwortete So phie : Ihr mit euren häßlichen, mörde rischen Kriegsschiffen! Da gefällt mir doch ein hübsches Segelboot, wie der Kuller dort, tausendmal besser. Sieh' nur, Onkel, das reizend graziöe Fah zeugl Kein Wunder die .Najade". das schnellste Boot in der Kieler Förde, sagte der Admiral mit verchmstem kacheln. Möchten da schmucke Ding wohl h den? Brauchst es nur dem Papa zu sagen. Sophie wandte sich dem Vater zu 388 wahr. Papa? O, lau S mir. Papachen l Ich segle so leidenschastlich gern. Werd'S bleiben lassen, antwortete der Eapiiän kurz; dreitausend Mark soll der Kutter kosten, wie man hört. Wenn's noch 'n Torpedoboot wäre ! höhnte der Andere. Plölich schnellte Sophie herum und klatschte in die Hände: Silentium! Ein Vorschlag zur Güte : Euer Streit Panzer oder Torpedo" immer noch nicht entschieden. Wettet doch! Der Verlierer muß mir die .Najade" kaufen, Allaemeines Gelächter. Darauf fallen wir nicht herein, liebes ind. Weil ihr eurer Sache nicht sicher seid und keinen Muth habt. Oh ! riefen die beiden Herren ,u gleich, und der Admiral fügte hinzu : So lange meine Revolverkanonen un verfehlt find, kommt mir kein Torpedo boot näher als bis auf zweihundert Meter heran, das sieht bei mir feljen seft. Der CapitSn zuckte die Achseln. Wenn die Boote schlecht geführt werden So wettet doch I hetzte Sophie. ?hr habt ja bald Gelegenheit, die Wette auZzutragen. wenn Onkel bei den Flot tenmanövnn dasPanzergeschmader und Papa die Torpedobootiflottille comman dirt. Wollt ihr nicht wetten? Meinetwegen, ich riZIire ja nicht? da bei. sagte der Admiral, woraus sein Vetter trotzig krmiderte: Ich nft recht nickn wetten wir! Sie reichten sich die Hände, Sophie schlug durch ! die Witte war geschloffen. - Ein Ruhetag im Manöver, soweit man bei einem Flottenmanöon über baupt ton Ziuhe reden kann. Da Panzergeschwader machte wenigstens schon gegen Mittag wieder Dampf auf, um aufzulaufen nd während der Nacht die Einfahrt in die Kieler Bucht ,u sor ciren. Zur PeTtbeidigung bereit onker ten bei Friedrichzort einige Panzersahr zeuge, denen die Strandbalterien und eine ToepeUddootSdioislon ussiitirten. TaS Torpedoboot 'S" 7, omman baut Lieiitniiit zur See Pirat, fteuertc an der GlionBrücke vorbei, als de eisle Kutter deS Flaggschiffe grade einige Oilijiere deS scinolichen Gcschwa der dort lundele. Morjen Hansom ! rief Pirat herüber, Morien. Machst wohl die letzte Fahr mit deinem Kippeikahn? Heute Nacht aedls euch an den Kragen. Vorher sprengen wir euch aber in die Lust. Werden'S ja erleben. Es bleibt na, türlich bei unserer Wette. Eetbstoerständlich adjüs! Pirat winltc dem Maschinisten ..Bolldamps" z und flitzte ni seinem Fahrzeug da oon. Die noch auf der Brücke stehenden Offiziere sahen ihin nach und einer sragte Hansom: Sie haben also auch gewettet? jawohl, noch fchärser. als die Ge schwaderchess, das heißt Pirat macht ftch anheischig, sich unserem Flaggschiffe bis ans hundert Meter zu nähern, ohne daß er Feuer bekommt. Pirat ist ein Waghals; indessen wie hoch haben Sie geweitet? Der Gefragte wurde verlegen. Dann sagte er rasch: Nicht um Geld; Dis, cretion Ehrensache. Mitternacht. Als sei die Hölle los, gelassen, so blitzt und donnert und kracht es vor du Kieler Bucht draußen. Die angreifende Panzerflolle schmettert ganze Breitseit,n gegen die Ätrgndbatterien, die natürlich die Antwort nicht schuldig bleiben. Zwischen der Hasensperre und dem feindlichen Geschwader schießen auf dem leicht bewegten, durch elektrische Scheinwerfer taghell beleuchteten Wasser spiegkl lleine Torpedoboote hin und wie, der, grau gestrichen und dem ungeübten Auge kaum sichtbar. Wie die Bremsen nmschwärmen sie die feuerspeienden Hochseeschiffe, um ihnen aus möglichst geringer Entfernung die fischähnlich unter dem Wasserspiegel dahingleiten, den Höllenmaschinen in die Flanken zu lanciren. Die auf den Panzern sind auch nicht faul: kommt ein Torpedo Boot in den Schußbereich ihrer Revol- verkanonen, dann wird es sofort mit ffilen zugedeckt" und außer Gefecht ge, setzt, wädrend ein Torpedotreffer als schwere Beschädigung des getroffenen Schisses ,1t. Am hä, testen bedrängt ist das feind liche Flaggschiff. Contre Admiral Miierckcr hat sogar auf der Eommanbo, Brücke zwei Revolvergeschtttze ausstellen lassen, die im Verein mit den an Deck stehenden den Wasserspiegel rund um das Schiff zweihundert Meter weit fort- magreud unter Feuer kalten. Unnuf, börlich knaltern und prasseln die Kugel, spritze,', übertönt von den Baßstimmen der Balterikgeschütze und Schnellfeuer- Kanonen, deren Feuerschlllnde aus die Strandbalterien gerichtet sind und aut die wenigen Panzerfahrzeuge der Gegen- Partei. Hauptlöchlich aber hat es der General auf die Torpedoboote abgesehen Er will endlich beweisen, daß ihm die Dinger nichiS anhaben können: an feine Wette denkt er gar nicht in der Hitze des iSesechis. Anders Lieutenant zur See Hansow, der die Cteuerpord Oberdcckübalterie commandirt. Leute, guckt mit allen euren Augen, daß uns nicht so ein Racker auf den Pelz rückt! Tust er, mit der Hand den Blick vor dem Glänze des elektrischen Lichtes schützend. Diese Scheinwerfer sind rein des Teufels, und da kommt wieder ein Boot heran! Feuer! So, das bat sein Theil. Aufgepaßt, Leute! Für jedes Boot, oas mir gemeldet wird, giebt 8 eine Flasche Cognac, richtigen Cognac, kei nen Fusel! Lieutenant Hansom hat gut reden: gewinnt er seine Wette, dann braucht es ihm auf ein paar Flaschen Cognac nicht anzukommen. Eine halbe Stunde lang währte schon der Kampf, im Ernstsalle hätte wohl schon mancher daran glauben müssen, so iiideffen fließt kein Blut, sondern nur blauschmarzer Pulberlchleim, denn die von dem schnellen Feuern erhitzten Qbt Ichützrohre müssen naß ausgewischt wer den. Oifiziere und Mannschaften beben vor Aufregung, als ginge es wirklich auf Leben und Tod. Die äußere Ruhe ist nur erzwunaen, das kann man aus den gerötheten Augen ablesen, die aus den rauchgeschwärzten Gesichtern wahr hakt unheimlich hervorleuchten. ES han delt sich ja auch nicht um das alljährliche Kriegsfpiel allein, vielmehr um die Lö sung der schwerwiegenden Frage Pan zer oder Torpedo?" Da rst CapitSn Sundewall alle seine Streitkiüfte zusammen und die ganze Torvedokootsdioinon stürzt sich von Steuerborbseite und vorn zugleich aus das Flaggschiff. Wie aus der Ka- none geschossen, so sausen die gesü,chte-t ten Schnellläufer heran, doch sie finden die Gegner auf ihren Posten und wären im Ernstfälle wohl sämmtlich verloren. Dennoch ist dem Admiral nicht recht wohl ill Muthe; er hat, sich umdrehend. im Kielwasser seines Schiff,? einen so eigentdümlichen dunklen Schallen vor üderhuschen sehen. Der Schrecken ist ihm arg in die Glieder gefabren, denn wenn das ein Torpedoboot gewesen wäre.... Der Feind kam ja nur von vorn und von Steuerbord, tröstet er sich, dennoch entringt sich ibm ein Seulzer der Eileichteruna. als piktzlich vom fort öalkknfte'N ein Raketenfignal aufsteigt: tat Kurze Halt! Die Schlacht ist geschlagen. Das Panzergeschmader Zieht sich von der Küste zurück und aus dem Flaggschiffe wird in selbiger Nacht och manch guter Schluck getrunken, in der Admiralslaslile wie in der Ossiziersmesse und in den Dimxi schaslsräumen. DaS Bewußtsein, den Malefiz Toipedobooten heimgeleuchtet zu huben, befriedigt männiglich auj'S höchste. Mit dem großen Nachtgefecht ist das Flottenmanöver beendet; ungeschoren nähert sich nach dem Tagwerken das feindliche korpidodioisionsborä mit .el nem Signal, das auf dem Flaggschiffe die größte Bestürzung verursacht. Un sinn die wollen uns verulken n möglich! schwirrt es auf dem Hinlerdeck durchinander, wo die Ossiziere sieben, Admiral Maercker ruft: Gig zu Wasser! Herr Lieutenant Hansom, snhren Sie unter diis Heck und sehen Sie zu, was Wahres daran ist. Hansow that wie ihm geheißen nd schon nach den ersten Rudcrschlägen füllt er fast aus dem Boot vor Schrecken. ES ist wirklich wahr, daß sich in der Nacht ein Torpedobovt von hinten bis hart an das Schiff berangeschlichen hat; unter der Admiralskajüte steht an der schwarzen SchiffSmand deutlich mit Kreide angeschrieben: S. 7. Pirat. 12 h. 22 M. Drei Wochen später harrte C.apitan Siindcmall in seinem an der Düstern broker Allee gelegenen Garten der Niick kuns! des in heißer Seeschlacht errnnge nen Segelkutters Najade. Lieutenant zur Lee Pirat, seit seiner vermegegen Attacke aus das feindliche Flaggschiff Adjutant des Torpedo Division, Com Mandanten, pflegte mit dessen Tochter allabendlich eine Stund.' spazieren z suhren, um das junge Mädchen in der Segklsührung zu unterweisen. Daß die beiden immer allein fuhren, besorgte den Capiteln weiter nicht, denn unter Pirats Führung würde seiner Sophie nichts zustoßen, dachte der alte Herr. Heute blieb nun der Kuller außerge, wöhnlich lange draußen, und als er endlich am Landungssteg anlegte, zeig- ten sich seine Insassen dem sie erw irken den Capitün gegenüber ganz auffallend erlegen und scheu. Sophie erröthete ein Mal über das andere nd wußte gar nicht, wo sie Hinsehen sollte, wah rend ihr Begleiter mit der Miene eines schlildbemußten Sünders die Segel barg. Der Capiiün argwöhnte, die beiden hätten ihm etwas au dem schmucken Kutter ruinirt, das Boot be, fand sich aber, wie eine genaue Bc, sichtiqung ergab, in tadelloser Ord nung, es mußte also sonst etwas vor liegen. Vielleicht hatte es sich der Abju- tant gar zu sehr zu Herzen genommen, daß er heute früh eines dienstlichen Versehens halber angehaucht" worden war, Am nächsten Morgen wurde der junge Offizier och viel kräftiger angehaucht und als Sophie ins Zimmer gerufen wurde, bekam auch sie ihr Theil: Das sind mir ja schöne Geschichten! Ich denke, du läßt dich als strebsame See, mannstochter in der Segelsiihrunq unterrichten, und dabei dient euch die ganze Segelet nur zum Borwand, um ungestöit Süßholz raspeln zu können, Was soll man denn dazu sagen? Ein Blick in deS Vaters Augen be lehrte sie, daß die Strasprcdigt gar nicht so ernst gemeint sei, darum wagte ste zu antwortcn: Am schönsten wäre es, wenn du Ja" dazu sagtest. Lieber, guter Goldpapa, sag doch Za," too? Uno weifet ou denn auch, um was dieser Mensch da mit Lieutenant Hansom gewettet bat? Um dich, um nieine einzige Tochter hab n die Herren gewettet! Was tag du nun? DaS junge Mädchen zuckte leise zu. sammen. Schändlich ! Darum also die Gebeimthunei mit der Wette, mur, melte sie, dem Weinen nahe. Dann maß sie den Freier mit einem fast feind. seligen Blick und fragte scharf: Ist das aaW Leider ja. entgegnete der Gefragte kleinlaut, was er weiter sagte, kam jedoch männlich offen heraus und ohn, jeden frivolen Anklang: Unser Verbre, chen ist hoffentlich kein unverzeihliches: mir Hansom und ich waren infolge wieoerbolter, ffenfterparaden in eine und dieselbe junge Dame gleich stark verschossen, damit es nicht auch noch zwischen uns zu einer Schießerei komme, mußte einer freiwillig entsagen. Wir wetteten also, ebenso wie unsere Herren Vorgesetzten, Panzer oder Torpedo?" und der Verlierer mußte es dem Ge winner überlasten, die nähere Bekannt schaft der betreffenden Dame zu suchen. Selbstverständlich gelobten wir ehren wörtlich strengste Verschwiegenheit: erst bei der offiziellen Werbung sollte der Gewimmer sein Gewissen entlasten dllr fen, wie vorhin geschehen. Und ich kann mich noch bedanken. daß der verehrliche Gerinner seinem Namen nicht noch mehr Ehre machte und mir nach echter Piratenmanier meine Tochter einfach entführte, polterte der Capitön. Er hätte ja in meinem eigenen Kutter mit ihr lossegeln lön nen, fort Gott weiß wohin! Doch jetzt hast du das Wort. Sophie. Gieb ibm die Antwort, die ihm gehört; du siebst, er wartet darauf. Die beiden Männer blickten gespannt auf da zwischen Lachen und Weinen schwankende, junge Mädchen. Plötzlich trat sie dicht vor den Lieutenant hin und klapp ! hatte er eine kleine Ohrfeige. So. das ist für deine See räudeiwkttk. du, garstiger Pirat. Au I machte der Getroffene, mehr be lufligt als erschrocken, un hielt sich die Wange. Tee Capitan aber lachte aus vollem Halse. Aha I die zeigt ihm zum voraus, daß sie ebensalls Schneid' hat. Na dann in Gölte Namen, Kinder; ich seh', ihr seid euch gegenseitig ge wachsen, da braucht man nicht lange zu sragen Panzer oder Torpedo?" Jur Geschichte der Hüt. Die Garanaiiten theillen die Schale eines Straußeneies in zwei gleiche Theile, woraus sie zwei Kopfbe Deckungen erhielten. Die Babylonier bedeckten sich mit einem Barett oder einer Art von türkischem Bund, und die Meder trugen eine Tiara, einen spitzi gen Hut. Der Iheffalische Hut war mit einem Rande versehen, der das Gesicht gegen Wind. Regen und Hitze schützte, wie auch derjenige der Bethrovier. Bei den Römern hallen die Priester besän dere Kopsbedeckuiigen, während die Hüte der Soldaten aus rauhen Schasfcllen bereitet waren. Zur Erfindung der Filzdüte sollen die Pickelhauben oder Helme der Alten Gelegenheit gegeben baden. Die Bcreiiung des Filz kann älter sein als Spinnen und Weben, denn man trifft ihn schon bei wilden Rationen an, die weder spinnen noch weben können. Als die Hüle auskamen, wurden sie anfangs noch unter dem Kinne mit einer Schnur gebunden, und ihre Farbe richlete sich nach der der übrigen Kleider. Die ältesten Hüte waren weiß; das Biret, dessen schon 1170 gedacht wird, war schwarz, pyradenförmig und eö pas,te genau um den Kopf. 1630 gab es schon in Nürnberg Hüler (Hut wacher). In Frankreich setzte man den Anfang der Hüte in die Zeiten Karls des Sechsten, der 13801422 regierte. Der älteste Filzhut daselbst (es wird de hauplet, daß schon die allen Griechen Filzhllte gekannt hätten) dürste der sein. welchen Karl der Siebente, der 1422 14bl regierte, bei seinem Einzug m Rouen trug. Im 16. Jahrhundert wurden die schwarzen Hüte Mode, auch war es schon üblich, Biberhaare zu Hülen anzuwen den. Franz der Erste machte den Ge brauch der Hüte noch gemeiner. Da mnls war der Hut noch eine spitzige 'Nütze, aus die der Adel seine Wappen sticken ließ, Karl der Fünfte trug einen kleinen, mit Sammet überzogenen Hut, den er bei Regenmetter abnahm, damit er nicht naß würde. Die ältesten In nungsgkbräuche der französischen Hui macher sind von Heinrich dem Dritten 1578 bestätigt; die älleste deulsche Hut- macherordnnng ist die wüiltembergische vom 'Jahre 1581. Die erstem Hüle waren rund und nicht aufgekrampt aber diese herunter hängende Krämpe war tm Kriege unbequem, daher wurde der Hut erst zweimal, dann dreimal aufgeschlagen. Unter Ludwig dem Vierzehnten kainen die Federhüte auf. Und so stnd und werden noch immer neue Erfindungen und Veränderungen i der Form der Hüte und ihrem Stoff gemacht, zu dem man jetzt Biber, Hasen, Maulmursshoare, Seide, Wol lengras und Pappelwolle nehmen kann. Der biedere Geliert singt: Der Erde ließ ibm nie die vorige Ge stalt. , Das Außcnwerk war neu, er selbst der Hut. blieb alt. Der ebirgSsahrer. König Ludwig der Erste von Bayern (zest. 1 868), der feinsinnige Kenner der Wissenschasten uud der ebenso verftänd nißvolle Verehrer d Natur, pflegte jeden Sommer mehrere Wochen in dem lieblichen Tengernsee zu verbringen. Er trug dann immer die Kleidung der Bergbewohner, kurze Joppe, Kniehosen, hohe Strümpfe, derbe Stiefel, ein lleines Hlllchen und einen großen Berg stock. Einwal machte er, ganz allein, eine Bergpartie, und ein Stück vor ihm gingen mehrere Damen denselben Weg. Etwa in der Mitte des Weges wendete sich eine der Damen an ihn und sragte ihn: Liebster Mann, würden Sie uns wobl unsere Sachen dis herauf tragen wollen?" Sie hielt ihn wegen seines emsachen Kostüms für einen Bergfüh rer. Sehr gern," sagte Ludwig und nimmt den Damen bereitwillig das Ge pack ab. Unterwegs wird er nach Verschiedenem gefragt, und die Auskunft, die er gibt, läßt den gebildeten Mann nicht einen Augenblick verkennen. Das erregt na türlich Verwunderung, und eine Dame fragt ibn: Sie müssen wohl einmal bessere Zeiten gehabt haben?" Run, es ist mir eigentlich nie schlecht gegangen, anlmortete er. den, sagte die Dame, Sie reden ganz anders, als die anderen Gebirgs führer." Ich habe auch jedenfalls länger Un enickit genoffen, als die anderen Ge birgssllhrer," versetzte Ludwig. Unter solchen G sprächen gehen iie weiter. AIS ste an das Ziel gekommen sind, zieht eine der Damen ihre Börse und reicht dem König dreißig Kreuzer. .Da," sagt sie, thun Sie sich einmal recht gütlich. " Ich danke sehr,' entgegnete Ludwig verbindlich, aber ich darf lein Trink geld annehmen." ' Warum denn nicht?" fragen die Damen ermuntert. Es ist mir zwar nicht ausdrücklich unterlagt worden." versetzte er lächelnd, aber es würde sich doch am End etwas schlecht mit meiner Würde vereinigen." Die Damen brachen in ein kaute Gelächter au,. .Mit Ihrer Würde?" sagien sie höchst belustigt, was beklei den Sie denn für eine Würde?" Ich bin der König von Bayern I" Für einen Augenblick stand den Da men das Herz still. Sie stotterten dann eine Entschuldigung nach der anderen, Ludwig tröstete sie lächelnd über ihren Irrthum und nahm sreundlich grüßend Abschied. Sine Tchrcckciiöiiacht. Das Wiener III. Eztrablatt" er zäh : Der Gemüsehändler Johann I, bewohnt ein Zimmer in Astermiclhe bei einer in der Rotkelömengasse im 9. Bezirke wohnenden Wäscherin Katharina D. Der Gemüsehändler pflegt ziemlich oft im Kreise munlerer Zecher ein Gla serl oder auch mehrere Vierteln Wein über den Durst zu trinken und erst spät bei Nacht in sein Bett zu schlüpfen; aber er tbnt dies stets in aller Stille, ohne die Quartiersrau und ihre Tochter im Schlase zu stören. Um so mehr erschra ken Mutter und Tochter in einer Nacht, als aus dem Kabinet lautes Stöhne nd Rufen herausdrang. Die beiden Fraiien waren enlsetzt, als sie deutlich die Stimme des Grünzeugmenschen er kannten und die Worte vernahmen: Hilfel Retlung! Agrabcn! Den Deckel aussprengen!" Die beiden Lau scherinnen, die natürlicherweise glaub ten, daß ein Unglück geschehen oder ei blutiges Verbrechen an dem Zimmer Herr begangen worden sei, rafften sich aus der ersten Lähmung der Angst aus und Hollen, nachdem sie ihre Kleider rasch angezogen halten, den Hausmei ster. Dieser unternahm, gefolgt von den Mi ans dem Schlafe gerissenen Frauen, die Expedition in das Kadinet. Die Thür war nicht versperrt. Als die drei Personen eintraten, sahen sie das Beli des Johann I, zerwühlt, aber leer. Ein Kopfkiffen und die Bettdecke lagen auf der Erde. Die Hilfernfe des Ge müsehündlers kamen unter dem Bette hervor! Wieder erlönle eS, wie in dumpfer Verzweiflung: Macht's den Sarg aus! I bin nöt todt, aber i erstick'!" Der Housbesdrger erwischte den unter dem Belle Liegenden bei einem Fnße und zog den Mann hervor. Erst nun erwachte der Gemüsehändler aus dem Halbschlase uud erzählte, daß er über sich und neben sich Widerstand ge fliiiden habe, und deshalb fein fttrchter licher Traum, daß er lebendig im ge schlossenen Sarge liege, auch im wachen Zustande eine Fortsetzung gesunden halte. Gegen die Mauer zu wollte er hinaus, nur aus der freien Seite, von wo aus der noch vom genossenen Wein Benebelte unter s Bett gekrochen war, suchte er nicht die Rettung! Das Enl setzen der Retter" ging in ein Höllen gelächter über und seit dieser Schreckens, nacht wird Herr Johe,nn I.' im ganzen Hauie nur der Ledendig Begrabene genannt. Ei lustiger Schüleraufsatz macht in Kölner Lehrerkreisen die Runde. Daß Thema lautete: In der Schule." H,er ist die Ausführung Das Schulzimmer besteht aus der Wandtafel, den Bänken, den Tinten, fässern, dem Stock und dein Lehrer, Die meisten Sachen in unserer Schule slnd lehr alt, nur der Stock ist neu Wer noch später wie der Lehrer in die Schule lommt, ist der größte Faulenzer und wird durch die en be traft. Auf der Wandkarte sind Flüsse und Städte gemalt, damit wir ste auswendig lernen müssen. Der Lehrer hat mit dem Stock ein Loch ins gelobte Land gestoßen. Mit dem Globus macht er die Sonnen sinfterniß. In der Gesangstunde streicht der Lehrer den Bogen; auch schlägt er uns so lange den Takt, bis es klappt. Wir singen do bis la; einige können noch höher; der Lehrer kann es am tief gen, aber er kommt nicht in die Höhe. In der schule oängt auch ein Thermo- meter, mit diesem macht man es im Sommer heiß, bis frei ist; der Lehrer steht so lange darauf, bis es 20 Grad sind. In der Freiviertelftunde essen wir eine halbe Stunde lang unser Butter- brod Der schulinspellor lobt uns immer, aber der Lehrer ist doch froh, wenn er wieder fort ist. In der Turn- stunde springen wir über den Bock; der Lehrer springt zuerst, daß er kracht. dann springen wir auch und stärken unsere Glieder. Der Lehrer macht uns zu ordentlichen Menschen; denn Fleiß bricht Ei. Wer epset stiehlt, kommt einen herunter. Wenn der Lehrer die Orgel spielt, treten wir ihm den Balg und singen zweistimmig dazu; wenn man ihm den Balg zu arg trilt. auietscht die Orgel. Jetzt ist der Lebrer krank und halt keine schule; wir wissen nicht, ob er wieder gut wird, aber wir Hollen das Beste. Von der Lokalbahn Bus Bayreulh berichtet der Frän lische Kurier": Ein luftig Geschicht- chen, welches die Fahrgeschwindigkeit auf der kürzlich eröffneten Lokalbahn Bayreuth-Warmensteinach trefflich illu ftrirt und den Vorzug Hit, mabr zu sein, wird hier erzählt. Am Mittwoch stieg in der Station Unterfteinach ein Passagier ein. der erst, als sich der Zug in Bewegung sttzte, bemerkte, daß r vergessen hatte, sein Hündchen mit in'S Coupee zu nehmen. Da dasselbe einen Fuß stark läoirt hatte, so blieb ihm nichts Anderes übrig, als auf die! Bei nen dem Zug ,u folgen. Zum Gau dium der Mitreisenden kam eS nicht nur ganz bequem mit fort, sondern gewann bald auch noch einen hübschen Vor sprung. l der Zug in tziörschnitz anlangte, stand der halbinvalide Spitz bereits da und begrüßte freudig bellend die Ankunft seines Herrn. Die Wasserprode. In Siam giebt cS ein eigentbünl liche Gerichtsverfahren, um Prozesse zu entscheiden-. Hat ei Richter zwischen zwei streitenden Parteien zu entscheidk, so fordert er mangels der nolhmendigen Zeugen Beide auf, unter Wasser zu tauche: derjenige, welcher die längste Zeit unter Wasser zu bleiben vermag, hat gewonnen. ES wird in dieser Hin ficht erzählt, daß ein Kuusinan in Bangkok, welcher schon zu alt n,ar, um sich der Wasserprode auszusetzen, seinen Sohn von den berühmteste Tauchern hatte ausbilden lassen; auf diese Weise gelang es ihm, alle seine Prozesse zu gewinnen. Unglaublich. Denke doch, noch sind wir nicht sechs Wochen erheirathet, und schon kann es mein Männchen AbendS bei mir zu Hause nicht aushallen, da gehl er schon zum Spiel! Unglaublich, nichl wahr?" Du unterhieltest ihn wahrscheinlich nicht genug!" Ich unterhalte ihn ja ganz nd gar, bitte! Ich habe ja eine halbe Million mitgebracht." Ungehörig. Professor (zu seinem Diener, der et nen Austrag auszusllhren vergessen hat, streng): Sie unterstehen sich doch nicht etwa, zerstreut zu sein, Jean?" Li schlimmer Patient. Assistent: Der Wcidenbauer war hier; er hat es bedauert, Sie nicht zu treffe!" Arzt: So; worüber klagt er denn schon wieder?" Assistent: Ueber alles; Kopf, Hals. Brust. , . .sogar über Ihre Rechnung!" Sparsam. Wohin. Michel, in aller Früh?" In d' Apolhck! Mei' Weib is krank 'wor'n heut' Nach!!" Ist denn der Doktor scho' dag' w'en?" Na! I' hab' da neul' in da Stadt a' R e c e p t g ' f u n d' n, und des will i' do' vorher mach'n lass' und pro bir'n!" Zeitgemäß. Schauderhafte Zeiten! Verlust über Verlust!" Sind Sie betroffen?" lind wie! Ich habe 8n,000 Mark verloren, und was das Schlimmste ist davon waren 100 Mark mei eige nes Geld!" ver Schlußstein. Du, Pepi, Du haft also die Lehrzeit bei Deinem Meister beend:!?" Ja-gestern hab' ich die Abschieds ohrfeig' bekommen!" Aus der Selellschast. Johann, holen Sie das Buch, das in meinem Boudoir auf dem Tiiche liegt, schneiden Sie es sofort auf, tragen Sie es dem Baron AlphonS zu' rück und sagen Sie ihm, ich lasse mich bestens bedanken und das Buch habe mich mächtig erschütterst!" Im CcmfcklionsgeschSkt. , ... Ick) ersuche, mir aber das Aller neueste in dicsir Art zu geben!" Hier, bille, die letzte Nou v e a u t e !" Ist der Stoff aber auch dauerhast?" Gewiß! Sehen Sie. ich trage hier diese Blouse aus dem gleichen Stoff' schon zwei Jahre!" Umschreibung. Freier: . . . Und wie viel geben Sie Ihrer Tochter mit?" Ba'er: so viel Tausendcr als ste Jahre zahlt!" Freier: Wie alt ist te?" Batet: 33 Jahre!" Freier: .Da da bat sie mir doch zu viel Mitgtst!" Ueberflüssig, ,-.Jch versichere Sie. Frau Amts rälhin, ich kann nimmer schlafen, so bin ich in Ihre Tochter verliebt!" Ra da b e i r a t b e n Sie Iie halt!" O. . .meine Mama glaubt, das d r geht so a u ch w i e d e r I" Anaeiikhm. 34 sag' Ihnen. Frau Nachba. r,n, fchaukn S , daß Ihr MäM den jungen Schmidt bekommt! Sein Vater hat einen schwunghaften Handel mit E ie r n da darf ftch der junge Herr nur einmal hineinsitzen!" Replik. . .Ihr Neffe ist doch ein merkmllr diges Talent! Er malt, dichtet, mu ;it -Jawohl, et ist ein Mensch vm viel eiliger Talentlosigkeit." VOia, ums? Via, was? T Hansjörg Hut Te 'lüxt. Und Du. Tu haft D'r'S g'talla lau' und yaft em ob dear Unart net G'HSrig glei' da oft 'ra'lhau?'." DeS Ding ist leichter g'fait al 'think Der Hanjörg ist a brav Bus, Und so bös hat er S au' net g'moi't. ' Sonst hätt' er net ss g'lach derzua!"