Uf NEBRASKA STAA1T9 - ANZEIGER. Lincoln, Neb. f Das Jji'ljpfmniß uon 3Jii i siciuici). , Siatr.on van Älorl vd. sllopfcr. wie eic miiici)cn(" minderte der !?reil)crr, nl grille es, eine Weifte franse zu kfdinüchtia,cn. Xonn brückte CEfllamine Die Hund, sich durch einen Innigen Blick mit il,r fiiinSigenb. Die Biuoneije Halle sich Hinter den Bruder juriiffge zogen. Die Gräfin, schon im Begriffe, sich ach dem Wagen jn begeben, wand sich noch einmal um, wie um von jiällie Abschied ' ' jn nehmen. .Gebe Gott, daß ich jetzt anch bei Ihnen ein Geheimnis; errathen habe!" flüsterte sie lächelnd und strich ihr kosend iiber die braute verfen. Dann müsste ich eine herrliche Art, den Skljimps zu tilgen, der 'ihnen heute widerfahren ist. Pst! nicht auffahre, Ich deute mir diefe Purpurglulh auf Ihre Sstansl.ni hoifcnllich besser, als Sie jetzt noch selbst. Auf Wiedersehe, ans Wiedersehe, nein liebes Kind! riijien Sie mir (ihre Mutter und entschuldigen Sie uiich bei ihr!" D riß sich Käthe los, flammend vor Zorn, und kehrte den Birkenriedern den Mieten ; sie hatte in dieser Stirn mmig nicht einmal für die Freundin einen (Mnijj. Eine Mimrie später erlieg der Van dnuer wieder den Gutühof vo Neben stein. Als der Wage I'innii war, wandte sich Briinoiu an die Schwester zurück, die eben in'8 Haus schlüpfe wollte, Käthe!" Was soll's?" fragte sie, ohne sich umzusehen. Hat Warna ihr Zimmer verlassen?" Nein, und hoffentlich schläft sie mich noch, fo wie ich von ihr gegangen Im,." Wut, dann können wir ihr sagen, , Me Gräfin sei unpäßlich geworden und überhaupt nicht gekommen. Und wa da drüben geschehen ist," cr deutete Mit einer leichten Kopsbewegung nach dem Schuppe, das darf sie auf keine , Fall erfahren." Natürlich," erwiderte die Schwe stcr kaum hörbar. Wen nnr " Daß auch ein Anderer schweigt, dafür werde ich sorgen. Mir aber bist Du noch eine ausführliche Erzählung des ganzen Herganges schuldig " Nur jetzt nicht, letzt nicht! Laß mich in Frieden, ich bitte Dich!" Danrit rannte sie davon, als brenne ihr der Boden unter den Füßen. Brttnow blieb noch eine Augenblick stehen, an seinem Schnurrbart nagend. Dann machte er eine Schwenkung und ging mit eiligen, strauimcn Schritten nach dem Stallgcbaude. Als er in das Ctübchcn Jans hineinsah, erblickte er den Burschen, wie cr ans seinem Bette ' lag, auf dem Gesichte, die Häude krampfhaft über dem Hinterkopf ge faltet, ein Bild stummer Verzweiflung. .Slalicki!" Der junge Aicnsch sprang empor irnb stand in der nächsten Sekunde vor , icincrn Lieutenant. Sie werden diese Stube nicht eher erlassen, als bi ich Ihnen Erlaubnis! dazu gebe, und mit keinem AIenchen ein Wort wechseln. Handeln- Sie dawider, so gnade Ihnen Gott ! Ver standen?" Zu Befehl, Herr Lieutenant !" i Plock war unterwegs wieder bemüht, eiligsten mit Eglantine ein leid liches Gespräch in China, zu halten, fcnitc die Gräfin ihm gegenüber nicht so ausschließlich mit ihren eigenen Gc danken beschäftigt gewesen und hätte sie den Blick zu deute gewußt, den er von Zeit zu Zeit zu ihr herübersandte, so hätte sie darin ihr Todesurtheil gelesen. .Fühlen S-ie sich wohler. Taute?" fragte Egla!?linc. ' Die Gräfin sah empor, als müsse sie sich erst auf ihre Umgebung besin nen, dann legte sie dem Mädchen einen im um den Nacken und zog sie scus jenb an sich. Ja, mein Kind, so wohl, als hätte ich nach unendlich langen Mühsalen den Weg zum Frieden gesunden. Aber Du, bist Du nickit bedrückt, als laste ein Kummer aus Dir?" .Wie Igniitc das fein? Bin ich den nicht glücklich?" Das sagte sie aber so mechanisch, !, einen auswendig gelernten Spruch. :? Mäfin schüttelte die grauen ke. .Du bist zerstreut, mein Kind oder sollte ich fürchten müssen, das! Dein wunderliche Geniüth in heimlicher jjcuc leidet? Bangt Dir etwa vor den Gedanken an Deine bevorstehende $odi;rit?" .0, wenn sie noch heute sein könnte!" murmelte Eglantinc gepresit. Vielleicht ist eS morgen schon zu spät dazu." ' .Was redest Du da? Was soll das nur bedeuten?" Sglantinc fuhr auf. Nichts, nichts, ich träume ain hellen Tage. bitte, kehre Sie sich nicht daran ! Ich glaube, die Hie thut mir nicht gut. Ich werde eine Stunde ruhen, dann ist mein opf klarer. Was war bas aber auch für ein tolles Treiben ba drüben auf Reden steil! Morgen muß uns Hans erst gc au bnickitcn, was : zwischen Käthe nnd betn Burschen, bcin Jan. gegeben hat. Ich war wie betäubt üb bearisf von betn von;en nur. daß HanS fiirch terlich aufgeregt wa nb bcn Polen fast geschlagen hatte." sitoraen ja morgen! Da wirb st, Alle Hären. Da wollen wir auch Tcine qulunft berathen unb sicher stellen. "Du sollst die neuen Perhall. Mists in unserer Fainilicnichl allzusehr zu bellag.-n hakn. O'tbe Gott nur. daß sich meine Hoffnung erfüllt, bic zwischen unserem Hai.se und den Brii no-.vs k!i doppelte. Band schlingen niceSt:!" Eziantine tortc kaum auf die WMe der Taste, ihr raren Her; und Geist zu ledr vsn dein delicnimenbc Angst gefüdl eingenommen, das sie mit der nifcr?uta von dem Bräutigam aus Heut tx-tallen twtte. Erst als der , Waaen ant B'cnried oiirftnr. athmete sie ein wenig aus. .Auf ein Wort, HenPlock!" raunte die Grasin ihrem Begleiter zu, al sie auSsiiegen, Hermann folgte ier Schloßherrin schweigend. .Geben Sie mir nun die auf Jan Skalicki bänglichen Papiere!" waren ihre ersten Worte, l sie sich unter vier Augen in dem EmpfangSsalon neben der Bibliothek befanden. Die habe ich nicht mehr," entgeg nete Hermann ruhig ; ich glaubte nach Ihre! Wunsche zu handeln, als ich sie verbrannte." Adelgunde unterdrückte eine Regung deS Unmuths. .'beschämender können Sie mich allerdings, nicht n die harten Worte erinnern, mit denen ich Ihre Nachrichten über ein mögliches Wieder finden meines Sohnes ausgenommen habe." Erlaucht sind min also wirklich entschlossen, den jungen Mann anzu erkennen?" Kann ich denn anders?" fuhr sie heraus, jetzt den letzten Rest von Zu rttckhaltung aufgebend Was habe ich in diesen drei Rächten gelitten o mein Gott! Und hente Morgen, da sprach cr vcn cinein Erinnerungsschat ten seiner Kindheit, von dem blassen Bild seiner Mutter, das ihm zuweilen erschien, und da jetzt weiß ich 'S da war die Brücke zwischen mir und ihm bereits geschlagen. ÄlS er von mir ging, da nahm er meine Seele mit, mein ganzes Mutterherz, Mein Sohn, mein .Kind warum hat das nun auf einmal einen Miami, der mein ganzes Innere erzittern läßt? .Gibt es wirf lich eine Stimme deö Blute, die der Befehle einer barmherzige, feigen und geizigen Permmfl spottet? Oder ist es eine neue Mutlerliebe, die in dem Mitleid um den feiner Unglück lichen Liebe Berschiiiachlenden, um den Geknechteten, Verachtete und Bedroh ten ausgeflammt ist? Ich weiße nicht, ich frage auch nichts weiter, ich fühle nur, daß ich für mein zeitliches und ewiges Heil sorge, wen ich dem Ge bote meines Herzens gehorche. Ich möchte eS thun, nnd wäre er auch nicht im Stande, mir Kindesliebe zu scheu ken, da köstliche Glück, nach dem ich jetzt lechze. Ich habe mich darum auch bezwungen, daß ich ihn nicht nach dieser Kindesliebe fragte, ehe ich ihn nach dem nüchternen Gesetz in seine Rechte eingesetzt. Ich will mir jede Rückweg abschneide. Er ist mein Sohn, auch wenn sein Herz davon nicht wissen wollte!" Ich beglückwünsche Euer Erlaucht zu diesem Ergebniß Ihrer Erwägungen gleichviel, ob sie Ihrer Mutterliebe oder Ihrem Rechtsgesühle entstamm ten, und ich werde selbstverständlich Alle thun, Sie in Ihrem Borhaben zu fördern. Daß ich diese gewissen Papiere voreilig vernichtete, ist von keinem besonderen Belang. Der alte Skalicki ist ja glücklicher Weise noch am Leben und kann die behördlichen Nachforschungen unterstützen, die von Äochanowk ihren Ausgangspunkt neh inen werden. Und was inir Graf Mow winski auf dem Sterbebette anvertraut hat, das wird als meine eidliche Aus sage nicht weniger in's Gewicht fallen, als wen ich c uiil Notizen von der Hand dc Verstorbenen belegen könnte. Ich stelle mich also zu Ihrer Per fiigung ! " Und ich werbe eS Ihnen bauten!" sagte die Gräfin, ihm die Hand brückend. Wollen cS Erlaucht nicht auch gleich mir überlassen, die uninchr nöthigen Schritte einzuleiten, um" Biellcicht obwohl es mir am besten erscheint, meinen Notar damit zu beauftragen ich brenne jetzt vor Ungebulb, meinen Entschluß unter amtliches Siegel zu legen. Nun, wir werden uns morgen Früh bnrüber einigen! Für heute ist genug ge scheuen." Sie ließ sich erschöpft in einen Stuhl nicbcr und verabschiedete Plock mit einer dankenden Gederde. Hermann verließ sie mit der Miene eines Strategen, der schon alle Bor bcrcitungen zu einer entscheidenden Schlacht getroffen hat, entschlossen, durch unvermeidliches Opferblnt zum Siege zu schreite, .Heut' Nacht um Eins in der Bibliothek!" jagte er leise vor sich hin, als er am Ende des Korridors bei der Treppe angelangt vor der Thür stand, die zu den !eiächern des Fräuleins v. Merkenfeld führte, AIS er i der Berwalterowohnnng anlangte, wollten die Eltern von ihm Aufklärung haben, wie cr dazu gelom nie sei, die Herrschaften nach R'eben stein hinüber z begleite, und waS die Damen bewogen habe, schon so früh zurückzukehren, .Der utscher Joseph meinte, Ihre Erlaucht sei drüben von einem plöiz lichen Unwohlsein befallen worden," sagte der Vater. .Sie sah darnach aus : so wie henke habe ich sie noch nie gesehen." Wahrhaftig," fiel die Frau ein; Gott verzeih' mir die Sünde man hätte fast glauben mögen, daß sie nicht recht bei Bcrslaud sei." Hermann zuckte die Achseln. Sie geht mit Plänen um. bereu Aussüh rung sie. wie e scheint, schwere innere Kampfe kostet. Ich will meine Muth maßungen nicht aussprechen, aber bie siebzehn Jahre eines Einjieblerlcbcns, baS sie nur den, Kultus um ben tobten Bat weihte, find gewiß nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Wer weiß, was wir noch Wunderliches erleben!" Er machte eine fluchtige Gcbcrbe gegen die Stirn. Gott bewahre uns!" rief der Bater. Wer wird gleich so 'was den ten!" .Wslrtnt wir ab!" sagte Hermann mit philosophischer ?kuhe und zog sich in feine Stube zurück. Daielbst verbrachte er den Rest deö Tages. Er fand tt jur gut, sich im Hause zunächst so wenig al möglich bemerkbar zn macheu. Er ty in Zci lungern und Bachern und wurde erst beim Adendessr wieder sichtbar. Und Stimmung, spiach mit Interesse über Politik und gleichgiltigc Dinge und wich eder Eiörlerung über die alle Gräfin an. Die Eltern mußten anneh men, daß es ihn reue, etwas von schlimmen Vermuthungen über Adel gundens Gesundheilszusiaud angedeutet zu haben, und da beruhigte allmälig auch ihre Beslirchlunge. 8. Kapitel. 2(19 Frau Plock am Morgen an die Thür des Sohnes pochte, ihn zum Frühstück zu rufen, Hang fein Her ein!" so rnunier, wie es nur aus der Kehle eines Menschen kommen mag, der sich in eine, gefunden Schlaf er quickt hat. Als die Mutter öffnete, sh sie ihn vor dem kleinen Fenster spiegel stehe, sich mit aller Sorgfalt die ravatte knüpfend. Was gibt's?" fragte cr, ohne sich umzudrehen. Waö soll's geben, Du citier Stutzer? Den Kasfee. Pater wartet schon," Mit gespitzten Lippen, als pfeife er sich in Gedanken ein Morgen! iedche, trat Hermann heraus und grüßte nickend zu, Zische hin, wo der Bater saß. Sein lauernder Blick stellte sofort fest : Alles noch in Ordnung !" Er war ruhig und gelassen. Nur die Abspannung in seiner Miene konnte er nicht völlig verberge ; er zog eö daher vor, sich so z setze, daß cr die beiden Fenster, durch die das Licht cineö Herr lichen Soier,orges hereinfluthete, im Rücken hatte. Siehst Du, Hermann," begann der Vater, indem er der Frau die Tasse hinhielt, um ans der K.'une den damp senden Kaffee zu cinpsangen, man braucht nicht gleich fo Zchlimines zu er warten. Die Gräfin scheint nur mit Familiensorgen beschäftigt zu sein." Wie meinst D da?" fragte Her mann gespannt, Na, weil es doch nicht bloße Finanz fachen sein können, von denen ich als Verwalter doch 'was wissen müßte! Und um ganz 'was Geringeres wäre es der Erlaucht doch anch nicht eingefallen, noch so spät Abends an den Notar zn schreiben." Hermann ließ den Kaffeelöffel fal len, An den Notar? Wer hat an den Notar geschrieben?" Unsere Gräsin, Eben erfuhr ich es von Anton, daß cr noch um zehn Uhr zur Erlaucht hinausgeklingelt wurde, um eine eingeschriebenen Brief zu empfange, den er heute in aller Frühe in's Städtchen hinüber zur Post tragen mußte. ES schien sehr viel daran zu liegen, daß der Brief noch mit dem ersten Morgenzuge nach Breölau ab ginge." Die längere Rede des PalerS gab Hermann Gelegenheit, sich vvlltom meu zu sammeln. Ein schwerer Brief vielleicht mit Beilagen oder dergleichen?" warf er dann leicht hin. Nein. Anton sagt, eS sei nur ein gewöhnliche Billet gewesen. Sie hat' in der Bibliothek geschrieben und dann die Zose gerufen, um sich zur Ruhe zu begeben," Hermann athmete auf. Die ein fache Einladung zu der Konferenz," sagte er sich in Gedanken; Du brauchst Dich also nicht zu beun ruhigen; und selbst wenn sie in ihrem ruhelosen Dränge ihr Anliegen gleich angedeutet hätte dann muß es eben als Gefasel einer Verrückten gelten. Basta!" Man redete noch eine Weile hin und her, dann erhob sich Hermann. Ich gehe jetzt ein biöchen aus," sagte cr, reckte sich und heuchelte ein verdrosse nes Whnen. Es ist doch recht lang wcilig hier, und ich bin heut' schon den sechsten Tag da und habe mich noch gar nicht im Städtchen umgesehen. Zu Mittag bin ich wieder daheim!" Schön," brummte der Alte, Seine Herrlichkeit kau sich so eine Tage einthcilung srcilich gestatten." Henna klopfte ihm lachend aus die Schuller, .Wer weiß, vielleicht bietet mir gleich dieser Gang Gelegen heit, mich nach einer ersprießlichen Bc schäftigung umzusehen. Ich werde alte Bekannte aufsuchen, mich wieder in Erinnerung bringe und hier und dort anklopfen, ob man nicht etwa einen Sprachlehrer braucht. Da würde mir zusagen, der. da Buinmelleben habe ich jedenfalls satt Der Bater machte eine Gcbcrdc, die genugsam seinen Zweifel in diese schönen Vorsätze ausdrückte, und Her mann wendete sich seinem Stübche zu, um sich Hut und Stock zu holen. Er hatte jedoch kaun, die Schwelle überschritte, da hörte man draußen in der Einfahrt eine hastigen Schritt, der die Stufen zur Eingangsthür der Ber walterwohung heraufeiltc. dann wurde diese Tl:ür aufgestoßen, und Hanna, die Zofe des Fräuleins v. Merkenfeld, stürzte herein, mit geister bleichem Gesicht und gerungenen Hän den: Jesu Maria! Kommen S,k nur sehen -ie. helfen Sie ich weiß nicht, wa anfangen. Ein fiirchter liche Unglück!' Da Ehepaar sprang auf. Hermann blieb stehen, mit dem Rücken gegen di: Personen im Borfaal.erbiß die Zähne zusammen und gnss sich an die ehlc. Daß es so schncll kommen würde, das Halle er nicht erwartet. Wa ist denn was ist denn?" schrien die zwei Alten gleichzeitig. Da gnädige Fräulein o Du mein Heiland! Ich gl,b'. sie ist todt!" Frau Plock kreischte laut auf, ihr Mann starrte d llnhcilverlundcrin stumm an, und Hermann fand, daß cr nicht langer zögern diirfe, an dem allgc meinen Entlet-en llit zunehme. E klang aber mehr Zorn al ScZircckc au den Worten, mit denen cr jetzt heraustrat. Unsinn' Wer spricht vcn Tod?" Er balte ürhaup: eine r.'.dere Nach richt erwartet. Hanna berichtete in cbaeriiicr.cn Worten noch so viel, es sei ihr auwe falle, daß ba Fraulein heute nicht ben gewohnte Morgenjpazicrgang unternommen bade; sie habe darum rh-tt f., fcini:imnitr offen, Cf,(oii.'lii:r.S Bett aber leer ge funden, Troein behauptete man im Hause, da Fräulein noch nicht gesehen zu haben ; da war Hanna der Einfall gekommen, in der Bibliothek Nach schau zu halten, da Eglamine sich manchmal am borgen dorthin begeben habe. U::d da hatte sie die Gesuchte auch wirtlich getroffen .langhinge schlagen" auf dem Boden, steif und kalt wie eine Wachspuppe." llin deö Himmels willen!" schloß die Rathlose, was machen nie denn da? Was soll geschehen? Ihre Er lauchl zu verständigen wage ich nicht." Dazu ist auch noch Zeit." fiel der alte Plock ein. Hoffentlich steht'S doch nicht so arg mit dem Fräulein." Vor Allein muß man den Arzt holen," meinte die Frau, die der Schreck halb gelähmt hatte, Ich selbst will ihn holen!" rief Hermann rtd wollte schon zur Thür, aber der Va'er hielt ihn aus. Nein, Du kommst mit uns hinauf; Du bist doch selber ein halber Medi ziner, Du kannst un vorläufig am meisten nützen; in die Stadt zu laufen ist auch der Anton oder sonst Einer mit stinken Beinen im Stande. Kommt nur, kommt !" Er zog den Sohn mit sich hinaus. Die Mutter, die nicht so rasch folgen konnte, übernahm eö indessen, die Hauölcule zu alannire nd einer. Knecht nach dem Arzte zu schicken. Die beiden Männer und Hanna flo gen die Treppe hinan, über den Korri bor, durch die beiden nächsten Zimmer der Gräfin, nach der Bibliothek, Das Mädchen hatte den Zustand Eglautinen nicht übertrieben, Sie lag auf dem Teppich in der Nähe der Stühle an dem großen Lefetifche, völlig starr, den Kopf krampfhaft nach hinten gezogen, und blaß wie eine Leiche. Die Katalepsie," sagte Hermann, ehe er sie noch recht angesehen hatte ; er wußte ja längst, daß man Eglamine so finden mußte, und ärgerte sich über daS unnöthige Entsetzen seiner Be gleiter, Das ist Starrfucht, wie sie bei Hysterischen mitunter eintritt. Das Fräulein ist weder todt noch in besonderer Gefahr. Laßt also das Ge zeter nd greift lieber zu, sie zu Belle zu bringen ! " Der alte Plock kniete neben der Regungslosen nieder. Sie war in vol lcr Toilette, nur ohne Schuhe, und das Haar war aufgelöst, Kein Herzschlag!" murmelte er. Hermann schob ihn ungeduldig weg. Herz nd Pl sind da, nur sehr schwach. Man bringe sie zu Bett, sag' ich!" Eben kamen auch die übrigen Dienst leute herbei. Haiina und noch zwei andere Mägde hoben Eglantine auf und trugen sie hinan. Im Empfangs salou, der an die Bibliothek stieß, den tete Frau Plock auf die Tapetenthür an der Hinterwnnd, die nach dem Schlafkabinett der Gräfin führte. .Nur ruhig!" mahnte sie, daß die Erlaucht nicht erwacht, sie würde sich gransam entsetze. " .Ohnehin seltsam genug, baß sie ber Skandal och nicht aufgeschreckt hat," bniminte ihr Mann, Hermann folgte schweigend. Auch er sandle einen rasche Blick nach der Thür der Gräsin einen Blick des Zorne, Während die Weiber da Fräulein . Merkcnseld drüben in ihrem Schlaf zimrner enlkleideteii und auf da zer wühlte Lager betteten, ging er i dem laugen Korridor auf und nieder. Er hielt es nicht einmal mehr der Mühe werth, nach der ranken zu sehe. Er wußte, sie ivürde nach einigen Ztunden erwachen wie ans einem normalen Schlase. So wandelte er auch noch ans und ab, als der Arzt an dcm Städtchen erschien; Anton hatte zwei Pserde fast zu Schanden gesahren, ihn herbeizu holen. .Hysterische Katalepsie," sagle Her man, den Arzt begrüßeub, indem cr ihm nach den Gemachern der Patientin folgte. Im Vorzimmer blieb er bei den Männern zurück, seine zunehmende Nervosität hinter der Maske finsterer Gleichgilligkeil verbergend. Es dauerte nicht lange, da trat auch der Arzt wie der heraus, ein dickes alte Männchen, sonst überaus phlegmatisch, aber dies mal einein in seiner schlichte Land Praxis noch nicht erlebten Falle gegen über sehr betreten. .Die Dame scheint doch an einer recht bedenklichen Nervenstörung zu laboriren," flüsterte cr Hermann zu. .Wenn dieser kalaleptijche Anfall anch an sich ohne besondere Bedeutung ist, wie ich wohl glaube, so ist e doch ge rathen, einen Spezialisien heran zuziehen. Ich halte ie für meine Pflicht." Hermann wagte nicht zu protestiren. Wie hätte cr erklären sollen, daß cr hier besser unterrichtet sei? Jetzt muffen wir aber doch die Erlaucht verständigen," meinte sein Vater. Um diese Zeit pslcgt sie ja ohnedies auf zustehen." Der Doktor nickte, und der Berwal tet ging mit Hanna und der Zofe ber Gräfin hinau. Hermann sah ihnen wortlos ach. Er hörte anscheinend mit großer Aufmcrkfamleir dem Arzte zu, der ihm cincn Vortrag über die Er scheinungen der Hnsteric hielt, ver nahm aber in Wirklichkeit nicht on diese Auesührungen. Als er Doktor noch einmal seine Pilicht betonte, eine Spczialisicn au Brcslau zu be rufen, nickte er tcin mechanisch. Er lauschte nach der orridorthnr hin. Herrgott! sollte eS denn eine Ewigkeit währen, bi ber Vater zurückkam, uin zu berichten, daß Ah! da! Endlich? Der Alte trat ein genau mit ber Miene, genau mit den Worten, wie sie sein Zolin schon crauegesehen hatte. Wa? da nur ist? Die ''räs!n öffnet nichl unb antwortet nicht auf unser PI,en." crr beS Himmels!" jammerte Hamui. Wenn da? nur nicht am Ende ein neue?' Unglück bebrütet!" Alle sahen fich entsetzt an. .Lächerlich!" iaflte Hermann, denn eS schien, als richteten sich sämmtliche Blicke ans ihn. Seine Stimme hatte einen seltsamen metallischen Ton, der ihn selbst a,u unangenehmsten berührte, Sieht man heute überall Gespenster? Vielleicht ist sie schon läugsk auf und hinaus." Nein!" schrie der Verwalter bei nahe. Wir nahmcn auch schon den anderen Weg dnrch'S grüne Zimmer, das Sterbezimmer des alten Grasen, und haben anch dort die Thür zum Schlaf kabine Ihrer Erlaucht versperrt gefunden." Sonderbar!" sagte Hermann, jetzt ganz unvermittelt von der Skepsis zu dein Ausdruck einer fast übertriebenen Besorgtheit übergehend. Der Arzt wandte fich jetzt dem An gang zu, und da war für Alle da Signal, wieder nach den .nördliche Gemächern hinüberznstürinen. Her mann wurde von der allgemeinen 'Be wegung förmlich mitgerissen. Nie niand dachte jetzt mehr an das Fraulein v. Merkenfeld, Auf den, Korridor drängte sich der alte Plock voran. Er war der Erste, der wieder den Empsangsfalon eben der Bibliothek betrat. Wie ein Ber zwcifelter fchluz er mit den Fäusten an die kleine, nach innen zu öffnende Schlafzimmerlhür. Aber kein Laut ant wartete. Man lauschte in athcnilofer Stille. Man hole einen Schlosser!" sagte dann der Arzt, unruhig an seiner Brille rückend. Braucht'S nicht!" brüllte der alte Plock und warf sich schon mit seiner stämmigen Schulter gegen die Thür, daß das alte Holz krachte. Noch nie hatte der Sechziger so deutlich die Kraft gezeigt, die noch in seinen Kno chen steckte. Roch ein Ruck, ein Stoß und wieder einer dann war das Mittelfach einge drückt. Der Mann konnte hineinlangen und den inneren Riegel an der Tapeten Verkleidung zurückschieben. Die Thür flog auf und die Anwesenden sahen zunächst nur den schwachen Lichtschiin wer, der durch die Ritzen der nieder gelassenen Fensterjalousie in das mäßig große Schlafrabinett eindrang. Der Arzt ud Frau Plock traten hinein, Mährens die Änderen in fchwei gender Regungslosigkeit erharrten. Einige Sekunden dann gellte ein markerschütternder Schrei der Berwal terin durch die Lust. Alles zuckle zusammen, nur Her mann athmete auf. Der schrille Schrei, den er so lange erwartet hatte, er war ja endlich erschollen. Jetzt halte er seine ganze Kaltblütigkeit zurück- gewonnen. Mit festen Schritten betrat er, den Anderen voran, den Schauplatz einer anscheinend sehr aufregenden Entdeckung. Frau Plock wich schaudernd von dem Bette zurück, jetzt auch der Arzt. Todt!" sagte er und schob die An drängenden zurück. Halt da! Nie niand rühre sie an ! Herr Plock, Sie stehen mir dafür, daß hier Alle so bleibt, wie es ist bis die Kommission kommt, den Thatbestand aufzuneh men!" Jetzt hatte man sich s weit an das tiefe Halbdunkel des Gemaches ge wöhnt, um den Sochverhalt zu über sehen. Gräfin Adelgunde lag nur mit dem Oberkörper auf dem Bette, die Beine mit halbgebogenen Knien, von dem langen, weißen Nachtgewand umschlot tert, berührten den Boden. Im dunk lcn Hintergründe de mächtigen alten Himmelbette sah man die nackten mageren Ellbogen der Leiche ein wenig ausragcn, die fälligen Acrmel waren zurückgefallen; c sah so aus, als hielte sich die Todte den Hals. Bei näherem Zusehen gewahrte inan eine straffgcspannte Schnur, die von diesem Halse ausging, zur Höhe eine der bei den Brokat vv, hänge hinanlausend, mit denen die Front des Betthimmels drapirt war. Dieser eine Vorhang war auch so weit als möglich zur Seite ge zogen, als hätte das eben die Last des örpers an der Zugschuur bewirkt. Die Frau war erdrosselt das war sofort zu erkennen. Als unten im Hose der Wagen mit dem Arzte wcgfuhr, r die Pflicht' gemäße Anzeige zu erstatten eilte, um stand man da oben noch immer mit scheuem Schweigen da riesige Himmel bett. Gehen wir!" mahnte endlich der Verwalter mit halb erstickter Stimme. Ihr habt gehört, was der Dollor ge sagt hat." Man zog sich zurück, und der alte Plock drückte die eingebrochene Thür zu, einen Sessel in die Thürnische schiebend, aus dem er sich niederließ, um auf das tewifsenhaftefle das ihm übertragene Hütcramt zu erfüllen. Jetzt erst löste sich das Schweigen ber Zeugen. Unglaublich!" lispelte Hermann, sich an bie Mutter wendend, bie mit thränenlos brennenden Augen immer fort die eingeschlagene Thür anstarrte, Sie hat sich erwürgt!" flüsterte Hanna, sich ängstlich an den Arm einer tiactadin klamniernd. Ein Selbstmord! Wer hätte da? erwartet!' bcincrkte einer ber Diener. Hermann sah alle bie blassen (e jichter der Reihe nach an. In keinem las er cincn Zwcifcl an dieser Acuße rung. Ictzt hatte er schon ganz und gar die Ruhe eines Schachspielers zuriick erobert, der aus bcm Brette, da ihm ein Schlachlsclb bedeutet, wohl berechn cud seine Steine zieht. .Ach. Goil !" sprach cr mit betrübter Miene. . Was soll jetzt werden?" D sah Alle? wie aus ommanda in die Richtung nach den Gcmack?rn dc? Fräulein v. Merlenselb. Iebes ver rielh damit ben (ebanken an die Erbin bet Todten da drinnen. Wenn bas Fräulein nur wieder auf fleht!" seufzte Hanna, den Gefcinle laut weilersrinnend. Gerechter Hirn- ! mel! Wie iclii sie dann das da aus nehmen?" Man nickte sich in schwerer Besorg nis Zu. SU.:.') Einern siel wohl sehen bie Erwägung aus .Herz, baß die Selbstmörderin doch kaum ein Testa ment gemacht und Leaate ickleicilellr haben weide, Nach Rebenstein hinüber muß man dach auch berichten!" rief da plötzlich der Gärtner in die Versammlung. Der allgemeine Aufruhr, der diesen Worten folgte, ließ erkennen, daß och Niemand an diese Nothwendigkeit ge dacht hatte. Ja, die Briinows der Bräutigam des gnädigen FmuleinS !" Reite Einer gleich hinüber!" vrd ncie der Verwalter hastig an. Aber daß die Damen nicht zu sehr erschreckt werden die Baronin soll ja wieder kraul sein. Für'S Erste braucht' nur der Freiherr zu erfahren, daß er sofort herüberkommt." Freilich, freilich für's gnädige Fräulein isl'S wohl anch der beste Trost, wenn sie sich zunächst an den Mann anschließen kann, der sie ja heimführen soll." - Jetzt rassle sich auch Frau Plock wieder aus, sich daran erinnernd, daß man Eglantine ganz allein gelassen hatte. Mit ihr gingen auch die Übrigen Frauenspersonen zu der Kranken hin über. Bald darauf verließen ach die Männer da Zimmer, dem Winke des Verwalters gehorchend, der mit seinem Sohne allein zurückblieb, Ein Sei bsrmord ! ein Selbstmord ! " murmelte Hermann, den jiops schiit telnd, al lönne er den Gedanke durch an nicht fassen. Was denn sonst?" erwiderte der Alte beinahe ärgerlich, Muß wohl 'was Wahres d'ran sein, daß e da oben nicht ganz richtig war bei ihr," Hermann ließ sich in einen zweiten Stuhl fallen. Wirklich Irrsinn? Aber freilich, anders ließe eö sich ja nicht erklären! Die arme Frau!" Golt sei ihr gnädig!" seufzte der Vater und faltete kummervoll die Hände vor der Brust, Eine halbe Stunde spater erschien wieder der alte Arzt, mit der behörd lichen Kommission, die außer ihm aus dem Stadtphyfikus, dem PoUzeivor steher, dem Bürgermeister nd einigen untergeordneten Beamten bestand, Hermann zog fich in eine Fensternische zurück, a stummer Beobachter, Der PoUzeibcamte, der bei den Er Hebungen die anführende Rolle zn über nehmen hatte, zeigte zunächst aus die zerschmetterte Thür. Versperrt gewesen?" ' Ich mußte sie erbrechen," erklärte der alte Plock, und der Arzt stimmte ihm bei, den Sachverhalt schildernd. Man begab sich in da Kabinett, und einer der Polizisten zog auf einen Wink seine Borgesetzten vor Allem die Jalousie am Fenster auf, um dem vollen Tageslichte Eingang zu verfchaf fen. Tann wurde noch die Stehlampe auf dem Nachltischchen angezündet, um das Innere des Himmelbettes zu beleuchten. Der Physiku untersuchte die Leiche mit großer Geschicklichkeit, oi,ne ,yre vage im M,noeien zu ver ändern, ' Tod durch Strangulirung," kon flatirte er mit der klaren Stimme, bie zu Protokoll zu diktiren gewohnl ist. Nach der Leichenstarre zu schließen, dürste er bereits vor sieben bis acht Stunden eingetreten sein. Wahrschein lich Selbfttootnng doch ist es auch nicht unmöglich, daß die Hände, die da den Hals umklammerten, sich von der würgenden Schnur gerabe zu befreien suchten. Bitte, Herr Kommissar!"' Der Polizeibeamte trat jetzt an Stelle be Arzte und suchte die er starrten Todtenfinger zu lösen, was ihm nicht leicht wurde. Dann hob er auch ben gegen bie Rückwand gepreß ten Kopf dei Entseelten auf und schließ lich den ganzen Oberkörper, um sie auf den Divan an der anderen Wand des Kabinetts tragen zu lassen, nachdem er sorgfältig die Schnur abgenommen halte, die in einfacher Schlinge um den Huts der Gräfin geschlungen war. Während die beiden Aerzle dann dort drüben bie StrangulirungSniarke an der Leiche aus's ttenauesie untersuchten, unterwarscn die Polizcibeamie das ganze Bett cincr eingehenden Bcsich tigung. Dann wurdc der Platz vor d?m Belte untersucht, woraus man sich im Zim rner umsah. Dcm Bette gegenüber, nahe an der Ottomane, worauf letzt die Leiche lag, befand sich die-Thür nach dem sege nannten grünen Zimmer, in welchem Graf Leodegar das Zeilliche gesegnet hatte.' Sie war versperrt, der Zchliisjel steckte im Zchloß. Im Hintergründe des Kabinett befand sich link, nahe am Ofen, die kleine Thür, die in da iapeleoralo rinnt hiuausführlc, recht eine zierliche Wendeltreppe. We'mu geht diese Treppe?" sragte der Konniijsar den Verwalter. In das Badestiibchen im Erd nestlisß." Man stieg hinab. Die Badekaminer stießan die Küche. Die Thür dahin, die einzige des Gelas ses, nr gleichfalls auf der Innenseite versperrt, und das Fenster, das zur Stirnseite dc Schlosses gehörte, wohl vergittert. Die Küche war Nachts natürlich verlassen, und so var es sofort erklärlich, daß Niemand im Hause gehört haben konnte, was da oben in dem einsamen Schlafkabine vorgegangen ivar. Wieber oben angelangt, öffnete ber Kommissar bie Thür zum apellen ratorim. die nur durch ben einfachen Drücker zu schließen war. Nachdem cr sich auch von dcr Solidität dc Fcnsier gitter in bcm Erkcrchcn ubcrzengl hatte, staub ber Sclbstmorb bcr Gräfin für ihn fest, ba da von allen Seilen versperrte abinett doch angenschein lich on Niemand betreten worden sein konnte. Inzwischen war dcr Freiherr v. Bruno eingetroffen, schweiß und staubbedeckt von dcm (ollen Ritte nach der Unglucksstätlc. Der Bote von Bit kcnricd hatte ihn nicht getroffen; Hans war auf einem Morgenritle bequffen gewesen. Erst bei seiner Heimkunft halle er die schreckliche Post erfahre, und da war er, ohne au bem Sattel zu steigen, sofort heriibcrgccilt. Sein erster Gang war zu Eglanline binur. Wo men idm iibcr sie aeiaat yf halle, raubte ihm s .) die Besin nniig. Er glaubte, sie ei todt und man habe ihm die sürchlerliche Wahrheit nur schonend verhehlen wollen. Er tras an bei Lager der Bewußt losen den Arzt, den der Polizeikoitunis sar wieder hinüdergefchickt hatte, nach ihr zu sehen. Der Beamte legle ja große Gewich! darauf, Fräulein v. Merkenfeld, über deren seltsamen Zu stand ihm schon berichtet worden, so bald al möglich zu vernehmen. Bei ihrem Anblick brach Brüuow fast zusammen, Todt !" schrie er den Arzt an. Dies gräßliche Wort hatte ihn, af dem ganzen Wege hierher auf der Zunge gelegen. Daß e ihm über die Gräfin gemeldet worden, die hielt cr ja nur für eine Umschreibung, Der Doktor beruhigte ihn, so gut cr cS vermochte. Er sprach wieder von einem hysterischen Anfalle und daß e rathfain sei, eine Autorität auf diesem pathologischen Gebiete anzurufen. Brünoiv griff daS sofort auf, jetzt, wa er wieder hoffen durste, eubelebt. Ja einen Professor ans Brcölaul Und ich renne einen solchen. Man muß sofort telegraphiren!" Haus hatte imOfsizierskasino einen junges . lehrten kennen gelernt, der zu den Reserveoffizieren seines Regi nients gehörte, Doktor Geßner, außer ordentlichen Professor sür Psychologie und Nervenpatholvgie an der niedi.zini scheu Faluliät. Er hatte sich in wahrer Freundschast an ihn angeschlossen und einige Bücher von ihm gelesen. Er riß sein Rolizbnch heraus und schrieb die Depesche. O, sehen Sie, sehen Sie dach, Herr Dvklor!" flüsterte cr dann be wegt, auf die Bew;tlase zeigend. Sie athmete deutlich, und das Ant litz, da eben noch wachsfarbcn gewesen, zeigte cincn rosigen Hauch, Sie wird erwache gottlob!" stimmte der Arzt freudig bei, Ich denke, wir thun am besten, uns zurück zuziehen und ihr das Mädchen herein zuschicken. Sie soll für' Erste durch keine ungewohnte Ilmgebuiig erschreckt werden." Die beiden Herren begaben sich hin aus.' Da Vorzimmer war zum Theil wieder von jenen Hauölculen ange füllt, die bereits ihre Aussagen vor der Kommission abgegeben halten. Während dcr Doktor Hanna den Auf trag ertheilte, dem Fräulei daS fiirch icrliche Ereign,' ß dieses Morgen zu nächst noch zu verschweigen, warf Brii now einem Reilknecht die mit Bleistift geschriebene Depesche zu nebst seiner Börse. Auf'S Telegraphenamt sofort zu befördern!" Dann wandte cr sich an den ?lr;, der wieder an seine Seite trat. Und die Gräfin?" ., Kommen Sie, Herr Baron ! " Auf dem Korridor Irat ihnen Her mann Plock entgegen, der eben aus der Bibliothek kam, wo die Kommission das Verhör der Schloßbewohner vorge nsmrnen halte. Er hatte einfach auge sagt, ivie er mit dem Vater und der Zofe Eglantine gefunden. Ueber Grä fin Adelgunde hatte er sich nur so weit geäußert, daß sie ihm am gestrigen Nachmittage eine sehr verstörten Ein druck gemacht habe. Im klebrigen deckten sich seine Angaben mit denen dcr Dienerschaft, die ja nur berichten konnte, wie matt unier Führung des Berwalter und des Hausarztes zu der Todten eingedrungen sei. - Beim Anblick des Freiherrn befiel ihn eine gewisse Unruhe, Er begrüßte ' ihn hastig. Sie kommen von drüben von dem Fräulein? Wie steht es mit ihr?" Die Auskunft, die der Arzt gab, befriedigte ihn. Also am Erwachen aber doch nicht bei Besinnung. Ah! Er hatte ja ei brennendes Interesse daran, dcr erste Wiedcrbcgcgnung des Brautpaares beizwohnen. Als die beiden Anderen im nördlichen Vorzimmer verschwunden waren, begab er sich i-ilig nach EglanlinenS Ge mächern. Die Dienstboten bestätigten ihm, daß ja Fräulei eben von der Zofe bei der Toilette bedient werde. Man schickte sich übrigen an, sich zurückzuziehen, da Eeilantinc ja durch die Anwesenheit der Leute hier hatte beunruhigt werden müssen. Hermann weigerte sich jedoch, zu gehen. WaS da ! Vleibl um ! Sie muß ja doch crsahren, ivaö geschehen ist," Aber der Doktor meinte" Der Doktor ist cin Dummkopf, der nichts bavon versteht, wie man hyftc rifehc Neroen behandelt." Er Halle kam ausgesprochen, da wurde die Thür zu den Zimmern ge öffnet, und Eglamine erschien ans der Schwelle, schon völlig -ugekleibet, nur mit lose aufgestecktem Haar. Das Stimmengewirr draußen mußte sie her bciaelockl babeu. (Fortsetzung, folgt.) Alle Sorte Whiskies, BrandieS, Wkine usw, im retail z mhole (als Preisen bei II W0LTEMÄDE, 126 füM. 10. Straf je. F. Lange & Co (Fritz Langt ob ftlet Pommer) llsüdl..Etr. Llneoln Wein- und Bicr Wirtbsch'.st. Dick Bro. rjSqliche ?i'r immer krisch m Zpsk, iiatk Weine un L gueiin; sei Eigarre f.