Der Ucberfafl bei pueblo. Stählung au5 Jifuerico von W, von Schtovrand, Als die Postkutsche aus dem Camp der Star und Crescent Compagnie her. ausrollte, befand sich nur Aiose Dan ville aus dem Kutscherbock und der Ma ager, Al Hackett, drinnen. Ader als sie das Hals Way.House. die berüchtigte Spielhölle gerade jenseits der Corpora ionsgrenze, erreicht hatten, stiegen noch sechs andere Passagiere ein, die sammt litt) nach Tucson wollten, wo sie ihre MonatSgagk auf angenehme Manier los z werden beabsichtigten. Dies war Hackctl unangenehm, denn er hatte ge hofft, die lange Fahrt unter elivas an genehmeren Bedingungen zurücklegen zu können und nun diese Giscllschast von rohen, lärmenden, halbbetrunlenen Raufbolden ! Indessen, es war nichts zu machen. Eine Zeitlang, erirug er oie auer,i handgreiflichen Spüße und b,e sich nur um Spiel und Liebesabenteuer, sowie Trinkgelage drehende Unterhaltung der leas Vielellen, aber als ,:mw irnas und ,.Monk" Leab in Streit eriethen. weil einer den anderen des Betrugs beim Kartensv!cl beschuldigte und that sächlich schon einige Handgreiflichkeiten ausgetauscht morden waren, du wurde eSdem Manager verklär uno mes cent dock ,u viel. Am nüch tm alte. Platz stieg er aus und begab sich auf den leeren fcttz neuen dem KuiMr. Zu seinem lütt, denn hier stieg noch Bella Watts gewöhnlich Coon Bell" ge nannt, weil sie aus Illinois, dem Coonftaate, stannnte ein und deren Gegenwart trug noch dazu bei, die toü ften Kerle ganz uud gar aus dem Haus chen zu bringen. Außerdem war Bella auf Herrn Hackett durchaus nicht gut zu sprechen, da er mehrmals energische Schritte ergriffen hatte, um sie aus dem Camp zu treiben, wo sie die hartarbei tenden Miners ausplünderte. Bella ließ sich's denn auch nicht nehmen, ihrem Zorn gegen Hackett freien Lauf zu lassen, und einige ihrer frechen Bemer kungen mußte er hören, obwohl er nicht darauf zu achten borgab. Coon Bell" indeß fand bald Besseres zu thun, denn die Thatsache, daß ihre Reisegesährten nach Tucfon mit vollen Taschen reisten, veranlaßte sie, sich ihnen gegenüber von ihrer liebenswürdigsten Seite zu zeigen. Und so ließen sie alle Al Hackett unge stört mit dem grauköpfigen Kutscher plaudern. Mose Danville, der seit einer Reihe von Jahren seitdem Überhaupt eine Postroute nach Tucson existirte regel mäßig Onkel Sums Geschäfte dort hin besorgte, war ein merkwürdiger Bursche. Er fluchte nie und trank auch nie einen Schluck Forty Rod" dafür aber war er um so grlesgrümi ger. Als ihm jedoch Al Hackett er zahlte, daß er nach Tucson gehe, um seine Familie dort abzuholen und nach dem Camp zu bringen, da thaute er aus uud freute sich kindlich, daß doch endlich ein paar wirkliche, leibhafte Kids" denn die paar Indianer linder, die man dort gelegentlich zu sehen bekam, zählten nicht in'8 Camp kämen. Und darauf erzählte er einige Varns" aus den Zeiten, da die ganze Gegend noch neu" war, von dem verrückten Engländer, der sich mit dem Rasirmes ser die Kehle durchschnitten, weil die Rothhäute seine Familie auf dem Wege skalpirt hatten; von Mike Underwood, dein geizigen Barbier, dem die Boys" einst aus Spaß seine ganzen Erspar nisse geraubt halten und der deshalb die ganze Regierung in Washington um Hilfe angerufcn hatte, und von seinem verstorbenen Bruder Billy, der auch ein mal ein Kid" im Lager gehabt, das aber an den .ChiuS" gestorben sei. Plötzlich unterbrach Mose Danville seinen Redestrom. .Kroßer Pütt, sahst Du das, Al Hackett?" schrie er. .Was?' .Dort," und er deutete mit dem Zeigesinger c::f ein blitzartiges Leuchten, das auf dein einige Meilen entfernten Berggipfel siÄldar ward und einige Se künden später durch ein ähnliches Auf flackern auf dem gegenüberliegenden Felsvorsprung erwidert wurde. .Run?" frag Al Hackett. Indianer, so wahr ich sehe," .TummeS Zeug." .Sage das nicht zu mir! Al Hackett, der ich die blutdürstig! Hallunken nun seit vielen Jahren gründlich kenne. Wir müssen uns aus anen lledersall gefaßt machen, und da? bald. Wenn ich nur wüßte, wie flirt die Kerle sind. Halt eins, zwei, drei sechs sind's aus alle Fälle, wahrscheinlich aber mehr. Run. eine Weile können ir's ja aus halten, haben gute Schießeisen und hin länglich Munition bei unZ.' Mose deuate sich und sprach in das Innere der Kutsche hinein. Nur wenige Worte, aber diese genügten. Coon Bell wurde erst kreidebleich, dann sing sie zu jammern und zu klagen an. Die drei MinerZ. die ihren Rausch eben friedlich ausschliefen, wurden geweckt und einer derselben, .kg' Bootb, war nvor sichtig genug, sich in der Kutsche hoch aufzurichten und mit seinem Fernrohr nach den jetzt deutlich sichtbaren .Gegen fiflnlvit" k'n"Iiian die aus hrn n der Sonnetigwtd, beschienenen Felsen sich im ChapvarrlveVrüpp bin und her dttvkgtkN. i Kuzel pfiff dicht an ihm vorbei und veranlaßte ihn, f.ck)' schnell zu ducken. Mose sandte aber im j selben Moment dem einen der krieche den Gegenstände" eine gutgezielte Bohne nach, denn man sah denselben platt umfallen. Es wird Ernst, Boys," bemerkte hieraus Mose Danville sehr ruhig. Und wir müssen unsern Kriegsplan schleu niast treffen. Halt ich schlage ffol, gendes vor: Hier, Du, Al Hackett. gehst mit dem Frauenzimmer, um Beistand herbeizuholen. Ich sahre feitet) erst nacy Canyon Mercedes, wo wir uns eine Weile gegen die Hunde vertheidigen können. Dort nimmt Al und Frauenzimmer jedes das schnellste Pferd von meinen sechs. Zyr reitet vann 0 gut Ihr könnt, ohne Euch dloszustellen, immer nordöstlich-es ist 25 Meilen bis Bad Are. Dort findet Ihr Hilfe, und die bringt Ihr schleunigst hierher." So geschah es auch. Canyon Mer cedes ist ein enger Felsenpaß, im In neren fast dunkel und sehr schwer von Oben zugänglich, da die Spalte im Gestein sich nach oben bedeutend der engt, und auf beiden Seiteneingäugen für die dar, Befindlichen leicht zu ver theidigen, da ihr Auge, an das Dunkel gewöhnt, jeden Eintretenden besser er kennen kann, als des Letzteren Auge die im Canyon Besindlichen. Es war thatsächlich eine Art natürlicher Fe stung, diese Felsenspalte, und es sah wirklich so aus, als ob man sich dort schon längere Zeit gegen die angreifen den Indianer, selbst wenn diese bedeu tend in der Mehrzahl sein sollten, werde halten können. Al Hackett sträubte sich erst gegen den Plan des alten Danville, umso mehr, als er das ihm verhaßte Weib, Coon Bell, zur Fluchtgefährtin erhol ten sollte. Es ging ihm, wie er sagte. "agarnst the gratn," die Anderen in der Patsche sitzen zu lassen. Der alte Danville machte ihm aber klar, daß seine Aufgabe erstens einmal durchaus keine gefahrlose sei, denn er laufe w fahr, von den Indianern erblickt und eingeholt zu werden, und daß zweitens nur aus diese Weise die ganze Gesell, schaft gerettet werden künne. .Was allerdings unwahrscheinlich ," brummte der Alte halblaut m seinen langen Bart. Wohl oder Übel mußte Al Hackett sich mit Coon Bell auf den Weg machen. Sein Beistand, ebensowohl wie sein Herz, sagten ihm, daß er sich und seiner Familie es schul dig sei, wenigstens den Versuch zur Rettung seines Leben zu machen. ' Nur wenige Minuten nachdem die Postkutsche durch den engen Eingang des Passes gepoltert war und an einer günstig gelegenen Stelle angehalten hatte, saßen Al Hackett und Bella auf ihren Pferden, die Büchsen über der Schulter und den schweren Navyrevol er im Gürtel. Mose Danville gab ihnen nochmals genaue Verhaltungs maßregeln, dann tagte er nur noch zu Coon Bell: Wenn ich Dich nicht wie dersehen sollte, so nimm Dich zusammen und bessere Dich. Dann klapperten die Hufe der zwei Pferde auf dem harten Felsenboden fort, bis das Geräusch sich in der gerne verlor. Das Canyon war lang: min bestens zwei Stunden waren sie schon geritten und immer wollte es noch kein Ende nehmen. Aber schließlich fan den sie doch einen Ausweg in's Freie. Und nun geradeaus in nordöstlicher Richtung. Aber die zwei Gäule waren ermüdet und sie ließen sich selbst durch die Peitsche und die Sporen nicht mehr zu großer Eile treiben. S schien lein Mond, aber die Sterne leuchteten hell und friedlich da oben am tiefblauen Himmelszelt, und der Nachtthau fiel stärker und stärker. Die Gegenstände auf dem Pfade waren deutlich zu er kennen, und der Meilenstein jeuseils des Bergrückens, den die Compagnie vor Kurzem dort hatte aussetzen lassen, sagte ihnen, daß ne die gute Hälite ihre? Weges schon zurückgelegt hatten und daß, wenn daS Glück sie weiter de günstigte, Bad Aze und die Sicherheit innerhalb zweier Stunden erreicht fein würde. Da plötzlich stolperte das Pferd, auf dem Coon Bell saß, und im nächsten Augenblick lag es, wild ausschlagend, aus dem Boden, das Mädchen darunter. AuS schreck stieß fte einen gellenden Schrei aus. Es war rhr aber weiter nichts geschehen. Al Hacket half ihr unter dem Thier hervor. Ta bemerlte er, da das Psero, ais es ncy ausricy tcte, stark hinlte. Es mußte ftch kcha den gethan haben. Was thun? Selbst in diesem Augenblicke der höchsten Noth aber verleugnete sich nicht da Gefühl, das jedem Manne des Wilden Westens eigen ist. gleichviel was und wie das Weib sei, dem es gilt. Rasch entschlossen half er ihr auf sein eigenes, unbeschädigtes Pferd, und, sich an der Mähne deffelben festhaltend, um schneller laufen zu können, trabte er da neben her. Sie kamen indeß nur langsam so fort. Eine halbe Stunde mochten sie von der Stelle des Unfalls sein, als Al's scdarfcS Auge auf dem schroffen Felsen, der zur Rechten sich erhob, eine dunkle Gestalt bemerkte. Im nächsten Mo ment erblickte er eine zweite, die lautlos auf dem Grate, der parallel mit dem Pfad lief, dahin schoß. Er wußte, was dies bedeutete. Sie waren entdeckt und eingeholt von den ApacheS. Und welche Chance hatten sie da. wenn sie zufam men blieben! .Reite so schnell Tu kannst. Bella!' flüsterte er dem Mädchen zu. dem mü den Gaul einen derbe Schlag auf die Breitseite versetzend. Ich bleibe hier und vertheidige mein Leben, so lange ick kann. Komme wieder, sobald es möglich ist uud. wenn ich todt bin, rette meine Leiche weigstens aus den Händen der rothen Teusel." Coon Bell nickte nur. Sie war bleich, aber ihre Züge zeigten den Muth der Berzmeiflung, und so jagte sie in der Richtung aus die nneoiuna, davon. Zwei Stunden später, daS erste Mor grauen machte sich gerade bemerk, lich. kam die Rettungsmannschaft an der stelle vorbei, wo das Äiädchen von ihm Abschied genommen hatte. mi war zu sehen, und schnell jagten sie auf ihren frischen Pferden weiter nach Canyon ?!ercedes. Dort fanden sie zwei der Miners todt, einen anderen ermundet, den alten Mose Danville aber unverletzt. Auf dem Rückwege machten sie Halt dort, wo Al Hackett zuletzt lebend er. blickt worden war. Univeit der Stelle, hinter einem gelsenblock, der ihm etwas Schutz gewährt haben mochte, fand man leine Leiche, durchlöchert von Kugeln. Um ihn herum lagen die Papierhlllsen der Patronen, die er verschossen hatte es mochten an die vierzig sein, ein Be. weis, daß er sein Leben theuer verkaust. Er war skalpirt und bot einen gräß. lichen Anblick. Der Sput von Döberow. Manöoerhumoreske von Hugo Marohke, Vierzehn Tage lang hatten wir uns bereits im märkischen Sande aetum. melt, als wir auf Schloß Döberow in Quartier kamen. Graf I,, der Schloß Herr, ließ es seinen Gästen an nichts fehlen, und so war alles fröhlich und guter Dinge. Am Abende versammelten sich die Kamerad von den benachbarten Zim mern in unserer Stube zu gemüthlichem Beisammensein, dem sich auch einige Angestellte des Schlosses zugesellten. Der Aufenthalt in den alterthüm lichen Räumlichkeiten brachte es mit sich, daß die Unterhaltung bald auf jenes Thema kam, welches einem jeden unter der Rubrik Ritter- und Räubergeschich ten" von der lieben Jugendzeit' her be konnt ist. Eben hatte Kamerad Grobklotz eine schauerliche Mär Schauplatz und Zeit : im Burgverließ, Nachts um die zwölfte Stunde vom Stapel gelaf fett, als der dicke, gräfliche Koch und Küchenmeister das Wort ergriff. Sie werden mich auslachen, meine Herren Grenadiere, und doch will ich Ihnen die Mittheilung machen, daß es in diesem Schlosse spukt." Diesen mit allem Ernste und Nach drucke gesprochenen Worten folgte mo mentanes Schweigen. .Erzählen, erzählen!" erschallte es sodann. Der lange, halddunkle Korridor draußen," berichtete der Aufgeforderte, führt auch an der Speisekammer vor bei. Dieser Raum mit seinen starken Mauern diente in alter Zeit zum Burg gesängnisse. Einst fand man einen Gefangenen, den Raubritter Kuno von Lanzenschaft als Leiche darinnen er hatte sich über Nacht an dem Fenftergit ter, welches heute noch vorhanden ist erhenkt. Doch der Geist des Selbst- Mörders fand keine Ruh' im Grabe; immer, wenn die Wetterfahne auf dem Schlosse gen Osten zeigt, geht Ritter Kuno gespenstisch um." .Haben Sie den Geist gesehen?' sagte Jemand. .Gesehen nicht, aber gehört desto öfter, wenn die Ruhe der Nacht im Schlosse herrschte. Der Herr Graf, welchen ich einmal bat, die Speisevor räthe in einem anderen Raume unter vringen zu ian, schalt mich zwar einen Hasenfuß und verbot mir, ihm je wieder mit dergleichen Altweibergeschwätz zu kommen. Ader die Sache hat doch ihre Richtigkeit.' Ja. ja, ich habe ihn auch vernom men," bestätigte der herrschaftliche Thür schließet, .das gesummte Schloßpersonal weiß davon.' .Der Respekt vor dem Spuk ist so groß,' erzählte der Koch weiter, .daß es mir noch nie eingefallen ist, die Bor rathskammer zu verschließen. Nie mand, das bin ich sicher, getraut sich in ihre Nahe, zumal wenn die Geisterlaute ertönen.' .Wie hört sich daS gespenstische Ge räusch eigenlich an?' warf Grenadier Grobklotz dazwischen. O, fürchterlich !" rief der Küchen Meister. .Ein schauerliches Knirschen, Klirren und Rasseln daS sind deS Sünders Ketten, Puh ! das Haar würde Ihnen zu Berge stehen, mir geht's immer durch Mark und Bein.' Und der abergläubige Beherrscher deS gräflichen KüchenreicheS schüttelte sich auf seinem hochlehnigen Stuhle, daß daS alte Sitzmödel krachte. .Und Sie find dem Geisie niemals energisch zu Leibe gegangen?" forschte Grodklotz weiter. Der och schüttelte sich von neum. .Was denken Sie. lieber Mann. Ich habe Weib und Kinder soll ich mir da von dem Gekpenste eines alten Mord gesellen den Hals umdrehen lassen? Rein, niemals !' Ta schwieg Grenadier Jeremias Grodklotz betroffen still, und nach einer Weile war er verschwunden. Im Fluge verrann bei den gruseligen Geschichten die Zeit. Draußen hatte sich ein heftiger Sturmwind erhoben welcher heulend und pfeifend die Thürme und Erker des alten Ritterschloiscs um toste. Endlich schaute ich nach der Uhr. Tausend, gleich zwölf. Jetzt heißt' schleunigst in die Klappe, daS uns nicht ein Ossizier erwischt sonst setzt's ein Donnerwetter.' Frühzeitiges Zubettegehcn war uns nämlich anbefohlen worden, damit wir am nächsten Morgen frisch auf den Plan treten sollten. Die Civilisten wünschten gute Nacht", und wir schickten uns eben an den müden Leib zur Ruhe zu legen, als plötzlich die Thür aufgerissen wurde und der Koch hineinstürzte, schreckens bleichen Antlitzes. Der Spuk der Spuk geht wie. der um!" kam es ächzend über seine Lippen. Ich knöpfte den Waffenrock wieder zu. Alier, lieber Mann, wie können Sie diese oft gehörten Töne nur so aus der ffa una bringen." Der Mann der Küche war völlig ge. knickt auf den nächsten Stuhl gesunken, Ach. das Geräusch an und für sich ist es ja auch gar nicht, was mir das Blut in den Adern zu Eis gerinnen laßt. Ader ach Tu gutiger H,m mel !" Aber? sprechen Sie weiter ! Aber daß die Wetterfahne gar nicht nach Osten weist, wie ich mich überzeugt habe, und es dabei doch spukt das ist's ! So wird der gespenstische Mord geselle jetzt immer sein Unwesen treiben daran sind Sie schuld mit Ihrem Zweifeln und Lachen vorhin. Jetzt will er ich dasür rächen, o, o, o !" Also nun hatten wir gar den Geist des Ritters uno von Lanzcnschast her. ausbeschworen: die Geschichte wurde mir zu bunt. Borwärts, Kameraden, wir wollen die Sache untersuchen !" Der Koch klammerte sich an meinen Arm. Ums Himmelswillen, nein, nein ! bleiben Sie es giebt ein Unglück !" Kamerad Klüverbaum hatte sein Seitengewehr bereits zur Hand. Falls der Geist etwa ungemüthlich werden sollte!" meinte er mit ausdrucksvoller Geberde. In geschlossener Kolonne schritten wir leise durch den Korridor in eini ger Entfernung folgte der Koch, Hände, ringend und zähneklappernd. St ! ich höre etwas !" stieß Kamerad Schulze gedämpft hervor. Mit angehaltenem Athem lauschte lebet richtig ! aus der Vorrathskam. mer erschallte ein seltsames Knirschen und Rasseln und Klirren gar unHeim lich bei der nächtlichen Stille. Die Kameraden blickten einander einige Sekunden mit großen Augen stumm an der Küchenchef hatte sich gegen die Wand gelehnt, und seine Kniee schlotterten so stark, als sollte er leben Augenblick zusammenbrechen. Wieder lenes ge pen tische Knirschen. Rasseln und Knarren dazu seltsam schmatzende, schnalzende Begleittone. Donnerwetter, Herr Emiähriaer. sinterte Grenaoier Krau e in mein Ohr. sollte am Ende doch etwas an der Sache sein? Meine verstorbene Großmutter erzählte auch oft " Da chritt ich vor. Ich fühlte mich als Vertreter der höheren Intelligenz' verpflichtet, Licht in diese dunkele Sache zu vringen. Die Tour war wie der Meister der Küche gesagt hatte verriegelt, Entschlossen legte ich die Hand auf den Drucker und nun will ich es einge. stehen mein Herz schlug doch etwas chneller, als die Thür leise knarrend nachgab. Hell fluthete das Licht der mitqe brachten Lampe in den hohen, gewölb- ten Raum unbeschreibliches Bild. Da saß der Grenadier Jeremias Grodklotz aus einem niederen Schemel mitten in der Speisekammer, seine Rechte entlockte einer alten, verrosteten Kaffeemühle jene rasselnden, knirschen- den, klagenden Geistertöne" mit der Linken aber führte er soeben eine riesige Bratwurst zum Munde. Es ist schwer zu sagen, auf welcher Seite die größere Verblüfftheit herrschte. Grodklotz sprang erschreckt in die Höhe. rasselnd fiel die Kaffeemühle auf die Steinuieien. Ihr hier?" kam e? endlich über seine Lippen. Ich glaubte, Ihr stecktet längst in den Federn.' Da wich der Alp einem so dröhnen den Gelächter, daß das Gewölbe mit dumpfem Echo antwortete. So ein Halunke treibt hier um mitternächtlicher Weile allerlei tollen Spuk und ißt dabei in größter Seelen ruhe dein Herrn Grafen die Wurst auf !" schalt ich dann strengen Tone. .Grodklotz, muß die Sache als Gefrei ter und angehender Unteroffizier melden kriegen mindestens " .Ach Gott.' stieß der Schelm kläglich hervor. .Warum mußten Sie auch nur solange wachbleiben? Ich fühlte mich mit meiner Kaffeemühle so sicher.' Jetzt trat auch der Koch näher, und sein verdutztes (Besicht war köstlich anzu schauen, als wir ihm den Geist des Rit ters Kuno von Lanzenschajt prüsen litten.; Wir waren snoch im schonften Lachen, Scherzen und Schelten, da Klirrm rrrrrrr ! tönte es von neuem durch das Gewölbe, mährend ein heftiger Windstoß ächzend und seufzend gegen die Mauer fuhr. Mit hellem Aufkreischen sank de: Kh in die Kniee. , .DaS ist er das ist er! Diesmal ist er'S wirklich! Alle guten Geister, wir find verlöre! Klirrrrr sssfsf rrrrr! Der Wind heulte mit verstärkter Ge walt, und in kühler Lusthauch drohte die flackernde Lampe zu erlöschen. Ich schaute mich um die Kameraden hatten sämmtlich blank gezogen, der Küchenmeister lag wimmernd am Bo. den. Vorwärts!" kommandirte ich mit er, hoben Stimme, gleichzeitig gegen die Außenwand vorschreitend, von welcher das Geräuich ertönte. Forschend schaute ich zu dem vergit, toten Fenster auf Klirrrrr! töte es mit abwechselnde Stärke von demselben yeruicder. Die Ursache deS Spuks" war gefun den. dos Räthsel löste sich auf die ei, fachfle und natürliche Weise. Im Lause der vielen Jahre hatte sich das Gittergeflecht in seiner Einfassung etwas gelöst, so kam unter den Stößen deS OstmindeS jenes klirrende Geräusch zu stände, welches unter dem aberglän. bischen Landvolke daS alte Märlein von dem Ritter Kuno wieder in Erinnerung gerufen. Ein Blick auf die Wetterfahne zeigte uns später, daß der Wind thatsächlich noch Osten umgesprungen war. Ueber das Gesicht des Attentäters Grodklotz halte sich so etwas wie cin Hoffnungsschimmer verbreitet. Herr Einjähriger, wenn wenn ich nun nicht " Den Spuk mit der Kaffeemühle in scene gesetzt, dann hätte Ritter Kuno sein Unwesen weiter treiben dürfen," unterbrach ich lachend den Taugenichts. Ich habe doch" nach der halbver. zehrten Wurst hinüberschielend ich habe doch dadurch gewissermaßen zur Volksausklärung beigetragen. Und und da denke ich " .Daß ich die Geschichte nicht melden oll!" Die Geschichte wurde höheren Orts nicht gemeldet. Nikolaus, der Romantische. Während des jüngsten Besuches des Fürsten Nikolaus von Montenegro am serbischen Königshofe war es besonders ein Gefolge, das allgemeine Bewunde, rung und Aufmerksamkeit erweckte. Das überaus reiche und malerische National. kostüm mit Waffenschmuck wird nicht blos vom Fürsten, sondern auch von den Ministern und dem ganzen übrigen Ge folge getragen und verleiht den schlank gewachsenen Söhnen der schwarzen Berge ein forsches und kriegerisches Aussehen. Aus seiner zahlreichen Um gebung heben sich zwei 'Persönlichkeiten schars ab, der Kriegsminister Plamenatz und Hamstbeg. ein Offizier mit Fez und türkischer Uniform. Man würde dieser Reckenqestalt eines Plamenatz nicht die 75 Jahre von der Stirne ablesen. Eben o eigenthümlich ist die Laufbahn Hamsibeg's, über die der Fürst selbst einmal erzählte: Hamstbeg ist ein Montenegriner moSlemitifchen Glaubens, ein Ärnaut. Gelegentlich einer Reise an den See von Skutaii fiel er mir durch sein intelligentes Wesen auf und ich nahm ihn als Kabadahia, einen besseren Diener, in mein Gefolge. Er war mir mehrere Jahre hindurch anscheinend ergeben und ich gewöhnte mich, meine Ausflüge In die Umgebung von Cettinje allein mit ihm zu machen. Ich kutschirte dabei leidenschaftlich gern meinen Wagen und Hamstbeg nahm dann stets auf dem Hintersitz Platz. Bei einem solchen Ausflug überraschte uns einmal ein furchtbares Unwetter. Ich weiß nicht, war es eine döse Ahnung, die mich plötzlich erfaßte, kurzum ich hielt auf einmal die Pferd an. Rasch kehrte ich mich zu Hamstbeg um und fragte ihn: .Hamstbeg, was war es. was Du jetzt gedacht hast?" Der Ka dadayia wech eile die ffarbe, wurde todtenblaß, gab aber keine Antwort. Ich legte die Hand auf meinen Revolver und wiederholte die Frage. Hamstbeg antwortete: .Fürst, wenn Du mir auf Ehrenwort versprichst. Mir kein Leid zu zufügen, will ich Dir es offen gestehen.' Zch überlegte schnell und sicherte ihm die Erfüllung seines Verlangens auch zu. Fürit. ich wollte Dich soeben tödten," rief Hamstbeg mit einer vor Erregung bebenden Stimme. Tu haft so vielen Leuten meines Stammes Leid zuge fügt, daß ich keine Sünde zu begehen glaubte, wenn ich jetzt einen Mord an Dir verübt hätte." .ch stand " er zählte der Fürst weiter, .einen Augen blick wie der leinen da, wiisend, daß der Arnaute die volle Wahrheit mir geftan den, denn weder verschweigt der Arnaute Etwas, noch lügt er jemals. Tann griff ich wieder zum Revolver, wobei das Stahlauge Hamsibeg's sich tief in das meinige bohrte, und dachte, ob es nicht besser sei, bevor er mich umbringe, ihm nun selbst eine Kugel in den Kops zu jagen. TJln der Jiupe eines Helden wartete der Arnaute meinen Entschluß und sein Schicksal ad. Doch konnte ich unmöglich wortbrüchig werden. Ich zog nun meinen Revolver aus der Leib binde, feuerte die sechs darin befind lichcn Patronen hoch in die Lüste und schleuderte den Revolver weit von mir weg. Tann blickte ich nochmals zu Hamstbeg hin, dessen Augen jetzt von unendlichem Danke leuchteten, und kehrte f ruhig, wie ich ausgcfahren war, nach meinem Konak zurück. Seitdem find fünfzehn Jahre verflogen. Hamstbeg ist ein Juwel von Treue und Ergeben heit. und ich werde nie bereuen, auS dem einfachen Kadadabia einen Adjutanten gemacht zu haben.' Aerzerlich m jeden prci. .Sie sehen ja so ärgerlich au?' A.: B.: Ja, ich bin' auch!" A. : Warum denn?" B. : Da weiß ich nicht, aber es wird mir schon noch einfallen!" Itctte Aussichten. Fabrikant seinen seiner Kunde be suchend, unterhält sich in dessen JteWe senheit mit dem vierzehnjährigen Äohn des Hauses) : Wie ist den Ihr Name?" Junge: Ich heiße wie mein Papa, Abraham." Fabrikant: Und Ihr zweiter Bru der?" Junge: Alezander." Fabrikant: Und wie heißt Ihr jüngster Bruder?" Junge: Adolf." Fabrikant: Da haben Sie ja alle Namen, die mit einem A beginnen.' Junge: Ja, damit PapaS Firm nicht geändert werden braucht, weitn er Pleite macht." Dorssrglich, Kafsirer: Der Arbeiter Müller hatte diese Woche Hochzeit und aus diesem Grunde einen Zag gefehlt; soll der Tag in Abzug gebracht werden?" Prinzipal: Natürlich, sonst heirathen nächste Woche ein Dutzend Leute." EnUZuschung, Junger Ehegatte: Das Essen ist vor trefflich, Rosalie, aber ich wette, daß Du der Köchin geholfen hast.' Junge Frau: Weshalb glaubst Du das. Fritz?" Junger Ehegatte: Ich fand eben eben ' X ein schwarzes Haar in der Suppe, die Köchin hat doch rothe!" itt Pfiffikus. A.: Willst Du mir nicht zwanzig Mark pumpen?" B. : Hm. ich kriege noch fünf Mark von Dir!" A.: So! Das hatte ich ganz ver gessen; weißt Du, dann pump' mir dreißig und bring' die fünf Mark gleich in Abzug!" Lüchenbiloersxmche. Köchin: Ach, wenn mi' mei' Schatz umarmt un' küßt, da möcht' i' vor Wonn' vergeh', g'rad wie a viertel Pfund Butter auf'm Feuer!" Monolog ein Ehemannes. Was meine Frau die Leute verhetzt und verklatscht, und überall Unfriede stiftet. Und das ist nun meine bessere Hülste! Herrgott, was muß ich für ein schlechter Kerl sei!' Lin guter Mensch. Angeblich blinder Bettler (m einer Dame, die, ohne ihm etwas zu geben, an ihm vorübergeht): Madame, Sie brauchen sich nicht zu schämen, mir eine Pfennig zu geben: ich sehe es ja nicht; ich bin ja blind!' Schlau. Richter szum Gerichtsvollzieher) :.Da ang'kZ ist doch zum Staunen! Wie gelang Ihnen denn, von den beiden Studenten Geld herauszubekommen?" ,Ganz einfach: Ich habe mit ihnen Skat gespielt!" Glaublich. Diener (zum Gläubiger): Sie können den Herrn Baron nicht sprechen, er ift unwohl und liegt!" Gläubiger: Ra, ich glaube euer. daß er lügt!" Doppelsiunig. Martha: Na, Anna, willst Du Dich denn nicht bald trauen lassen?" Anna: Ich möchte ia schon, aber mein Bräutigam traut sich noch nicht.' vor Gericht. Richter: .Ich muß Ihnen noch meine Anerkennung aussprechen über den Ultuth, mit welchem Sie den Einbrecher abfingen; Sie haben ihn ja arg znge richtet.' Zeugin: .Ja, eigentlich habe ich j garnicht gewußt, daß es ein Einbrecher sei; ich wartete drei Stunden auf mei nen Mann und dachte, er wäre es.' Mißrerstanoen. Spitalarzt (fragt einen schwerkranken Patienten, um die Krankheitsursache zu erfahren): .Was haben Sie getrieben?' Kranker: ,Säu!" ' Auf der Stadtbahn. Sie: Schon um andere Gesichter zu sehen, fahre ich hinaus.' Er: Und ich bliebe deswegen gerade zu Haus denn ich bin Photograph.' Indien als katholische Christen meist Ansichtssache. Lumpensammler am frühen Morgen zu einem LandgenSkarm, welcher das Kornfeld nach etwaigen dort nächtigen den Landstreichern absucht): Guten Morgen, Herr College! Auch schon s, früh beim Geschäft?" Gensdarm: ,Ra, Sie sind wohl schon am frühen Morgen betrunken, daß Sie mich College nennen!' Lumpensammler: .Wieso, Herr KenZdarm? Suchen wir nit Beide Lumpen?' Unmöglich. .Sie sollten sich doch vor Augen bal ten. daß Sie über Ihre Mittel leben, Herr Baron!' ,anz unmöglich habe ja gar leine!"