II f f .M jp k . A Selbst gerichtet. Aut drn UiiiitKriiimcn link iltcliif'4 41011 A. agel. ES war vor einem oder zwei Jahre, an einem Novembrrmorgen. Ich wollte eben mein Bureau öffne, als ich a der AußeMUr eineir jungen Mann be merMe, der aus mich wartete. Mr. SomerS," begann er haflig, können Sie mir Ihre Dienste für den heutigen Tag widmen?" Ist die Sache sehr eilig?" ersetzte ich. Sagen Sie mir, um was ti sich handelt!" Mein Name ist Kincaid," sagte er schnell. Ich möchte, daß Sie gleich mit mir kommen. Wir können och einen Zug benutzen, der um 9 Uhr SU Minuten abgeht; in einer Stunde sind wir am Ziel. Unterwegs werde ich Ihnen Alles erzählen." Gut," versetzte ich," holen Sie eine Droschke, ich komme Ihnen sofort nach." Zehn Minuten später saßen wir in einem Eisenbahnwagen auf dem Wege nach Basingftoke. Wir hatten ein Eoupee siir uns allein und nun er zählte mir der junge Mann feine Ge schichte. Mein Onkel, Clavell Kincaid, ist gestern Abend unter seltsam. Um ständen, die mir ganz verdächtig vor- kommen, ganz Plötzlich gestorben. Wir hatten eine Art Familiendiner, und bei demselben sollten einige Erbschasts, , Angelegenheiten besprochen werden." Es waren nur Verwandte zu, gegen?" Jawohl!" v..dtte Jemand an dem Tod Ihres j. unieis Nieren ! " In erster Reihe mein Better ant), denn mein Onkel war zu dessen Äuicken tn einer Lebenöver icherung mit zwölfe tausend Psund Sterling eingelaust. Das Diner war zu Ende, wir unter hielten uns und rauchten dabei. Onkel Clavell sagte plötzlich: Mein Lieber, ich fühle mich so schläfrig, ich weiß wirk, lich nicht daraus siel er zur Erde. Er war todt." Und Sie vermuthen, daß Ihr Better die en Unglücks all verschuldet hat?" Ja! Harry war immer das schwarze Schas der Familie und hat schon viele schlechte Streiche aus dem Gewi en. War Ihr Onkel bei guter Gesund- heit?" .Kerngesund!" Hat ein Doktor Mr. Kincaid gesehen? Was sagte er?" Der Doktor wollte sich nicht aus sprechen, bevor er die Leiche nicht näher untersucht. Er hält es für Gehirn, schlag." ..Der Fall ist jedenfalls seltsam." er, klärte ich. und recht traurig. Doch aufrichtig gesagt, glaube ich, daß Ihr Onkel eines ganz naturlichen Todes ge, ftorben ist. Sie sind von Borurtheilcn besangen, und ich nicht!" Wir erreichten Banngpole wenige Minuten nach zehn, und der ivnge Mann aina zunächst zu seinem Pater, iHn ihn von dem bisherigen Verlauf seiner Bemühungen zu unterrichten. Dann holten mich beide aus dem Vor, zimmer, wo ich mich bisher aufgehalten hatte, ab. und wir ginge nach dem Speisesaal, wo sich der Todesfall er- eignete. .Sie müssen mich recht verstehen, Mr Somers," sagte der Aeltere. daß ich . , keineswegSwegs geneigt bin, mich der Ansicht meines Sohnes anzuschließen. daß mein Bruder ermordet worden ist Sein Tod trat sehr plötzlich ein, und mein Neffe Harry ist, das muß ich zu meinem Bedauern aeftehen, ein mau vais sujot; dennoch möchte ich ihn einer solchen That nicht für sähig halten." .Das ist die Ciaane. die er rauchte sagte der junge Mann plötzlich; ich nahm sie aus seiner Hand und legte sie auf den Kamin. Glauben Sie, daß ein Mann on einer Cigarre vergütet Werden könnte? Denn e fällt mir jetzt ein, daß mein Onkel tu aus der Cigar rentasche meines Belters naom." Ich glaube nicht, daß eine Cigarre einen Mann auf der Stelle tödten könnte," versetzte ich. Sie kann ihn wohl krank machen oder auch einschlä, kern, aber tödten wohl kaum." .Außerdem," sagte dn Aeltere von beiden, .rauchten mehren von uns ui Darren aus Harry'S Tasche. Mein öruder." fuhr er fort, reichte selber V.ganen herum, doch mein Neffe zog seine eigene Tasche hervor uud reichte sie den am nächsten Stehenden. Mein rüder war ein Kenner, und da er wußte, daß Hany stets etwas besonders Gutes rauq,'io ner er iqm vvm uw dem Ende dc Zimmers zu: Harry, ich werde eine von Deinen Cigarren raucken!" Ja, erinnere Dich auch, daß Harry ine öiaarre aus leinn Tasche nahm. auf ihn zuging und sagte: Onkel, ver. suche die doch mal. Ich wußte nicht, waS ich sagen sollte, docd steckte ich die bald aufgerauchte Ei, garre zur weiteren Prüfung in meine 1 .Können Sie tt wohl so einrichten, daß ich Ihren Vetter sprechen kann?" Kaum hatte ich diese Worte gesprc chen. als die fragliche Person ins Zim mer trat. Ei war ein elegant gekleide ter. junger Mann von 25 Jahren mit scharst, ad verlebten Sesichtszügen. Ich wurde ihm vorgestellt, und wir sin n an. unS von dem TodcSsall ,u un Erhalten. Ich beobachtete ihn ganz aenau. Er sprach mit der größten übe und sagte schließlich m nachlasft, gem Tone : .Ich vermuthe, Sie haben on Ge schälten zu sprechen, und daher werde ich Sie verlassen. Ich h.isse jede? (csch?" setzte er. sich zu mir wendend, hinzu. ..Gute Morgen!" Was sollen wir jetzt thun, Mr. SomerS?" fragte der jüngere der beide Männer. .Ich werde diese Cigarre on einem Sachverständigen untersuchen laffen. Heute Abend bin ich zurück, und Sie können mir dann erzählen, was der Doktor bei der Sektion gesagt hat." Ich begab mich nach der istadt, ging zu einem bekannten Chemiker und fragte ihn nach seiner Meinung. Es ist wohl möglich, verletzte er, daß man eine Cigarre so herstellen kaun, daß eine Person, die sie raucht, todt zur Erde falle kann. Ich werde fte sorgfältig untersuchen, und wir wer den sehen, ob wir etwas finden." Wir schnitten sie entzivei und legten die einzelnen Stücke unter ei Mikro skop, doch leim Spur eines sremden Stoffes war zu finden. Ich kehrte um halb sieben Uhr nach Basingstoke zurück und kam gerade eine halbe Stunde vor dem Diner. Schnell theilte ich den beiden KincaidS das Er gebniß meiner Reise mit und es fand dann eine Besprechung mit dem Arzt statt, welcher ebenfalls zum Esten blei ben sollte. Der Doktor erklärte, Mr. Clavell wäre am Gehirnschlage ge stocken. Eine weitere Unterhaltung war nicht möglich, da man sich zum Diner m kleiden mußte, und als wir zu diesem Zwecke in die Vorhalle traten, begegne, ten wir Mr. Harr. Harry, ich gehe mit dein Doktor in den Speisesaal; Tu haft wohl nichts dagegen, wenn Mr. Somers sich in Deinem Zimmer die Hände wälchlk bemerkte der jüngere Kincaid. Durchaus nicht," lautete die Ant wort. Da war gerade, was ich wünschte. Schnell ging ich in das Zimmer, fand aber zu meiner Enttäuschung, daß alles in demselben verschlossen war. Plötzlich hei mein Auge auf lein Jackkt, das am tcr der Thür hing. Ich erinnerte mich, daß Mr. Harry dem Onkel seine Eigar rentasche hingereicht hatte, und mir kam der Gedanke, die Tasche möchte in dem Rock stecken. Ein Griff überzeugte mich, daß ich Recht hatte, und in dem etben Augen, blick hielt ich ein elegantes silbernes Cigarrenetui mit sieben Cigarren in der Hand. Ich nahm sie und betrachtete sie. Soweit ich entdecken konnte, waren sie der. die ich nach der Stadt mitge- nommen hatte, vollständig ähnlich. Plötzlich legte sich eine Hand auf die Thürklinke, und eine Stimme Iprach: Gestatten Sie, daß ich hereinkomme? Ich möchte mein Jacket wechseln." Obgleich er ziemlich gelaffen sprach, glaubte ich doch eine gewiffe Angst in seiner Stimme zu entdecken. Kommen Sie nur Herein," sprach ich, steckte schnell die Cigarren in das Etui und dieses in das Jaquet und sagte: Sie wollen sich doch nicht um, kleiden?" Nein, aber das Jacket da hinter der Thür ist mir bequemer." Ich wusch mir die Hände und stand dem Spiegel gegenüber, so daß ich ihn beobachten konnte. Dabei bemerkte ich. daß er sofort die Cigarrentasche öffnete und die einzelnen Stücke zu zählen schien. Die Sache interessirte mich, und ich beschloß, Mr. Harry und seine Ci garren genauer zu beobachten. Beim Diner ging eS ziemlich schweig am zu, Sobald das Deffert abgetragen war, fingen mir an zu rauchen, und ich faßte Mr. Harry in'S Auge. Nach kurzer Zeit kam das Etm zum Vorschein, und Mr. Harry reichte es seinem Nachbar, der indessen ablehnte, da er eine Cigar, rette rauchte. Ein leises satirisches Lä chcln umspielte Harry's Gesicht; er wühlte eine für sich selbst und zündete sie an. Die Unterhaltung war mzwilchen etwaS lebhafter gewcrden. Plötzlich stieß Harry Kincaid einen lauten schrei aus, fiel auf die Knie und rief : .Um Gotteswillen, ich bin , . . . Hilfe! ....Brandy!" Bevor sich noch Jemand erheben konnte, warf er sein Cigarrenetui aus der Tasche und raste durch daS Zimmer. Beim Kamin brach er zusammen, wäh rend die gräßlichste Todesangst seine Zuge verzerrte. Wir sprangen ihm zu Hilfe, doch eS war zu spät, er war be reits todt. Derselbe Gedanke durchsuhr alle An wcsenden, daß er in derselben Weise ge starben war, wie am vorigen Abend sein Onkel. Ich hob daS Cigarrenetui auf, das an der Erde liegen geblieben war, und nahm den Inhalt vor den Augen der Anwesenden heraus. Ich bemerkte, daß eine von den sechs Cigarren etwa einen Centimeter kürzer war, als die übrigen. Ich schnitt sie entzwei und in der Mitte befand sich eine kleine blaue Substanz etwa von der Größe einer Erbse. Wir zerlegten auch die anderen, eS waren ge wöhnliche Cigarren. Wie der Porfall sich zugetragen hatte, war leicht zu errathen. AIS ich die Ci garren in daS Enri zurückgesteckt hatte, mußte ich sie wohl aus der Reih ge bracht haben, und der Schurke hatte un vorsichtiger Weif eine geraucht, die n zu einem anderen Verbrechen bestimmt. Ich nahm die bläuliche Substanz an mich, brachte sie zu dem Chemiker, den ich am Borgen aufgesucht hatte, und erhitlt nach einigen Tagen Mittheilung on ihm. Die blaue Waffe war eine Gifrsubftanj. die der modernen Wigen schaft vollständig unbekannt ist ! Harry Kincaid mußte die Pflanze, on der das Gift stammt, aS Südamerika mitge bracht haben, in Europa kennt man sie noch nicht. Es war ein wahres Glück, daß sich der Mörder in seiner eigenen Falle gefangen hatte, denn sonst wäre es unmöglich gewesen, ihn der Justiz zu überliefern. Alif der Hochzeitsreise. Eine tragische ttcjchichle. Carl Huber war der beste Mensch von der Weit ; selbst seine Schwieger- mutier konnte ihn nicht in die Hitze bringen. Was aber dieser selbst un möglich war, brachte ein einzig Wort fertig. Klang dies an Carl's Ohr, so verwandelte sich feine Sanftmnlh in lädt Wuth und aus feinem sonst von verbindlichen Worten überströmenden Munde schäumte und rauschte dann ein Strom von Berwünschungen. unauf, haltsam und furchtbar. Das Wort aber, das aus dem fansten Carl einen Wüthenden machen konnte, hieß Hoch, zeitsreise". Wie war unser Freund zu diesem Haß gegen etwas gekommen, das den meisten Menschen als etwas ungemei anmuthendes erscheint? Keiner von uns wußte es. Er selbst schwieg und auch sein Weibchen war, so gern sie sonst plauderte, über diesen Punkt stumm wie das Grad. Da kam ich selbst in die Feffcln der Ehe. Wenige Tage, bevor ich mein Frauchen heimführte, saß ich Abends bei meinem Freunde, mit ihm von mei nen Plänen, meinen Zielen sprechend. Wir waren lebhaft angeregt und der gute Schwarzhofberger, den wir dabei tranken, war nicht zum mindesten Schuld daran. Da erwähnte ich die Pläne einer Hochzeitsreise, die meine Braut ausgesonnen, und alsbald war die fatale Wirkung dieses Wortes aul Carl eingetreten. Er setzte das Glas, das er an die Lippen führen wollte, stil nieder und schaute finster blickend aus ven Grund des Römers. Carl, alter Freund." sagte sie rasch. was zum Kuckuck ist das mit Deiner ijmpnndlichleit gegen Hochzeitsrelsen? Da brach Carl los : Schön Du sollst es wissen, Du auern 1 Wenn ich das Wort Hochzeits, reise nur höre,, so kommt mir die Er, innerung an die schrecklichste Nacht mei nes Lebens zurück." Wir waren dem Trubel der Gölte an unserm Hochzeitstage entflohen, meine Clara und ich ; natürlich muhten wir reisen, sie that's nicht anders. Wir re ten at 0, und zwar nach der Residenz, in welcher zu jener Zeit eine große Aus- ueuung nausano. Es kam, wie ich fürchtete. Von Hotel zu Hotel ging die Fahrt. Ueberall tönte uns das malitiös-dedauernde Alles besetzt" des Oberkellners ent, gegen. Meine Frau war nahe am Weinen, ich fluchte. Wir fahren zum Kaiserhof," tagte ich endlich. Dort soll es zwar riesig theuer sein, aber was thut s ! Aus der Straße campiren kö, neu wir doch nicht. Also los zum Kai serhof". Der Oberkellner kam uns schon achselzuckend entgegen ich hätte ihn erwürgen tonnen tür sein kaltes, gleich, gültiges Lächeln, mit dem er uns sein Ich bedaure !" devotest zuflüsterte. Haben Sie kein Zimmer mehr, kein Jimmerchen?" Keinen Winkel den, wo man anständig schlafen kann? Zum Kuckuck noch 'mal ich bezahle das doppelte, das dreifache I" Mein Eiser und Aerger schienen den Befrackten milder zu stimmen. Plötz- na, nog ein aqctn über sein von an gen blonden Bartkoteletten eingerahn,, teS Antlitz. .Ja so ginge es viel, leicht. Ich könnte das Badezimmer 3 anen als kchlasgemach einrichten las, sen für diese eine Nacht morgen wird vielleicht das eine oder andere Zimmer leer. Ich wäre am liebsten dem Oberkell, ner um den Hals gefallen. Wir kou, pirten im Hotel-Restaurant, und als man unS gemeldet, daß unser Zim mer" im ersten Stock bereit sei, begaben wir uns hinauf. Na das zum Schlafzimmer meta morphosirte Badezimmer sah ganz nett und behaglich aus. Wo die große Wanne gestanden, hatte man die Betten aufgestellt. Ich war hundefroh und auch mein Frauchen meinte, eS ginge oeer, ais ne geoaqi. Also : in die Federn. Licht aus, Schlummer ! Ja Schlummer Prosit die Mabl zeit! Das Badezimmer lag Wand an Wand mit dem Saal des großen Ho telS, in welchem heute Abend irgend ein Dileltanten.Concert stattfand. Wahr haftig, hätte ich den Tenor zwischen den Fingern geyavt. der dort ZweiAeuglein blau, zwei Aeuglein braun" sana. ich wü zum Mörder an dem Mörder mei ner Ruhe geworden. Na gegen ein Uhr war die Sache endlich zu Ende. Hundemüdt sage ich meinem Frauchen noch einmal gute Nacht, indeß richtet sich diese auf : Carl ist denn kein Trinkmasser hier mich quält der Durft !" Natürlich war kein Tropfen im Zimmer. Mein Frau chen war nahe daran, wieder zu weinen. Mein Gott kannft Tu denn nick einen Kellner herbtiklingeln, oder das Stubenmädchen es ift ja doch finster hier !" bat sie. .Wart mal" sagte ich .ich hab hier vorhin an der Wand solch' eine Art Klingelzug gesehen wo. wo ist er denn so hier" und damit habe ich schon einen Griff in der Hand. Ich ziehe d'ran sest ; da ein grel ler, doppelter Ausschrei ei Brau scn, eine Fluth Waffer, die aus uns niederfällst Ich hatte den Donchestrang ergriffen. Das Uebrige kannst Tu Dir aus malen, mein Junge. Nein doch, Du kannst es nicht. Es war zu gräßlich ! Und seit jenem Augenblick zittere ich vor Wuth, wenn ich das Wort HochzeitS reise" vernehme." ler Lumpensammler van Tun kirchcn. Der Haupttreffer von 500,000 Frcs. bei der ersten Ziehung der Pariser Aus stellungslose von 1900 entfiel auf einen Herrn Eugen Gouvcl in Dünlirchen, welcher durch ehrliche Arbeit vom ein fachen Lumpensammler zum Hadern Händler sich emporgerungcn. Getheilte Freude ist doppelie Freude. Herr Gou vel hatte das große Vergnügen, einem seiner Freunde, dem in der Dickson'schen Spinnerei beschäftigten Aufseher Le cointe, noch am Abendnach der Ziehung mitzutheilen, daß er die 10 Frcs., welche Herr Lecointe aus der Sparbüchse seiner jüngsten Tochter genommen, um mit Herr Gouvel gemeinsam ein Ausstel lungsloos zu kaufen, herrliche Zinsen getragen: 1:50,000 Frcs. für 10 Frcs. Hier beginnt nun das Vaudeville, oder, wenn man es vorzieht, das Melodram. Lecointe's Gattin wollte sofort ihren Lebenstraum verwirklicht sehen, und in ihrem Heimathsorte in der Bretagne ein großes Bauerngut erwerben, mit recht viel Hühnern." Lecointe aber, dem das Leben in der Fabrik zur Freude am Dasein unentbehrlich scheint, will vom dolce rar niente vorläufig nichts wis, sen. Zum nicht geringen Erstaunen seines Chefs, des Herrn Dickson, er- schien er nachher wie sonst aus seinem Posten und war ganz überrascht, als man ihm seinen Nachfolger vor stellte, Im Einvernehmen mit Herrn Gonvel, dem ehemaligen Lumpensammler, hat Herr Lecointe einen namhaften Betrag von dem Haupttreffer, auf dessen Aus zahlunz beide geduldig drei Monate warten wollen, zu einer Stiftung für arme Arbeiter bestimmt. Herr Gouvel ist Wittwer und hat zwei Kinder. Jede Post dringt lhin einige Dutzend Hei, rathsantrage. Zigeunermuflk. Bei einem in Wien veranstalteten Ungardalle wirkte außer der berühm ten Strauß'schen Kapelle auch jene des Raaber Zigeuner-Primas garkas mit, welcher von der Hochariftokratie zum Aufspielen dreier Csardas und der Taielmuiik eigens nach Wien berufen worden war. Höre, Marczi," sagte Graf Cs cs während der Pause, der Strauß wird jetzt seinen für heute ixtra componirten Walzer vortragen, paß auf! Wenn Du ihn nachspielst, de, kommst Du von mir drei Hunderter." Wird geschehen, Ercellenz!" Ter Walzer wird gespielt, stürmisch applau, dirt, auch wiederholt, aber wie ändert sich der freudige Ausdruck des Com ponisten, als beim Essen die Zigeuner aufmarschiren und die Novität mit hinreißendem Schwünge herunterfiedeln, die verändert gebrachten Stellen durch improvifirte Cimbalvariationen er, setzend. Ah da muß ich bitten Haben die Kerle durch Bestechung meine Partitur erwischt aber unmöglich, bin erst heute früh fertig geworden,' ruft Strauß. Und Marczi ift erst heute Abend aus Raab gekommen" rief lächelnd Gras Cs cs; .seien Sie beruhigt, Meister Strauß, das ift nun einmal die Gabe unserer Zigeuner Gelt. Marczi?" Und er warf ihm die drei Hunderter hin. zu welchen von den begeisterten Eavalieren viele andere hin zugethan wurden. Sogar Strauß wollte mitthun, aber sein ungarischer College bat nur um einen Händedruck und um einen Clavierauszug, um den schönen Walzer correct einzustudiren. nappgckaltknc Prinzessinnen. Das Taschengeld der Prinzessin Luise von Mecklenburg Strelitz. der späteren Königin Luise von Preußen, und ihrer Schwester war on den, Herzog Karl. ihrem Vater, auf in Minimum ge stellt, besonders als die eine Familie unter der Obhut der alten, würdigen Großmutter mütterlicherseits in Darm ftadt lebte. Die Prinzessinnen flickten" und überzogen neu" mit eigener Hand ihre Atlasschuhe. Ein Bries der da maligen Prinzessin Luise an die Prin zessin Friederike ift auf grobem, grauem Papier ge chrieden. Tarin wird die ökonomische Handhabung eines Rosa AllasklcideS besprochen, und zwar in einer Weise, als ob zwei Schwestern aus dem geringsten Bürgerftande sich über einen Toilettengegenstand berathschla gen. EineS Tages halt,n die beiden fürstlichen Schwestern sich verleiten lassen, ohne Geld Bänder von einer Trödlerin zu erstehen. Tie Großmutter fand fie über ihrem Schatze und erkun digte sich nach dem Preist der Zahlung. Tie Prinze innen gestanden die Wahr heil; darauf urde die Trödlerin aus gesucht und ihr die Bänder mit höchst eigenen Entschuldigungen als zu theuer wieder zurückgegeben. Richtige Folgerung. Ter italienisch Reisende Antonio Vanni geneth in die liltfangknschast ein oftindischen Sultans und sollte hingerichtet werden. Sohn der Sonne," sagte Antonio, .schenke mir da Lebe, um Deine Rc gierung durch das größte Wunder zu verherrlichen; ich besitze die Kunst, einen Elephanten binnen zehn Jahren sprechen zu lehren!" Der Sultan, erstaunt und begierig aus den Erfolg, übergab ihm eine seiner schönste weißen Elephanten als Zögling. Die Gefährten Bann, S waren er staunt über seine Kühnheit und prophe zeiten ihm den schrecklichsten Tod bei Mißlingen scincS Versprechens. Aber der verschlagene Reisende sagte ganz ruhig: Laß mich nur machen!" I zehn Jahren ist entweder der Sultan oder ich oder der Elephant todt!" Van, hatte recht, denn schon dritten Jahre seines Aufenthaltes starb der Sultan, und dessen Nachfolger gab ihn frei. atzen. Die besten Mäuse-Katzen sind ent- weder die ganz schwarzen, grauen oder grau mit schwarzen Streifen und Flecken, desgleichen die Mai-Katzen. soll eine Katze gut Mäuse sangen, so muß man fie nicht einsperren. Man darf auch solche Katzen nicht zu reichlich füttern, fte nicht lieblosen oder verhät schein, sondern muß ihnen einen ange messenen Grad von Wildheit lassen. Die Katze frißt am liebsten Fleisch und säuft gern Milch; doch ist es nicht ge rathen, ihr diese Nahrungsmittel zu geben, weil sie sich sonst weniger auf den Fang der Mäuse erlegt; am besten ist sie mit Brod, gekochten Kartoffeln und Gemüse zu süttern und mit reinem Wasser zu tränken. Zur Zucht wählt man gern die im Mai geworfenen Katzen, weil dieselben schön und von kräftigem Körperbau werden. Will man Katzen von Gängen, Treppen oder anderen Räumen fernhalten, so streue man gepulverten Pfeffer in die Winkel. Der starke Pfeffergeruch steigt ihnen in die Nase, verursacht Niesen und wird ihnen so lästig, daß sie die mit Pfeffer ausgestreuten Räume vollständig mei den. ?in Vorschlag zur Güt. Einige Zeit vorher, ehe Abraham Lincoln auf seinen hohen Posten als Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika berufen wurde, trat eines Tages sein Nachbar John Steen in das Schreibzimmer des damaligen Advoka, ten. Abraham," sagte er, Du kannst mir einen Gefallen thun; ich brauche da einen Giranten für meinen Wech ei. sei doch so gut und leiste die Unter- chrit." Linco'n kannte aber den Nachbar als ein wenig unzuverlässig und schützte da, her tausend Ausflüchte vor; allein der Petent ließ sich so leicht nicht abweisen. Endlich riß dem künsligen Präsidenten die Geduld. Sieh einmal her, John," sagte er und laß Dir die Sache auseinander setzen. Wenn ich meinen Namen auf dieses Papier fetze, so wirst Du eS nicht bezahlen, sondern ich werde dies thun müssen; und dann werden wir uns ver uneinigen. Wenn es Dir daher recht ift, so veruneinigen wir ns lieber gleich, während ich mein Geld noch in der Tasche habe." Ei ergötzlicher Spasj begegnete in Straßburg i. Elf. einem von einer kurzen Reise zurückkehrenden Herrn. Während er auf dem Bahn Hofe das zum Abholen seiner Reise effckten bestellte Dienstmädchen suchte, kam auf einmal im tollsten Lauf sein getreuer Hund, gleichsam als ob er mel den wollte, daß das Mädchen gleich nachfolgen werde. Nachdem er unter großen Freudenbezeigungen mehrere Male an seinem Herrn hinaufgesprun gen war, erfaßte er Plötzlich, um sich nützlich zu machen, denen neben dem Reisekoffer stehenden Regenschirm, den er früher oft getragen hatte, und hinaus ging es mit ihm in den strömenden Re gen. Es half kein Bitten und kein Drehen; in immer größerem Bogen umkreiste er seinen Herrn, bis er am Ende in einer Seitenstraße mit dem Schirme verschwand. Sein Herr, wel cher sich drei Tage beim schönsten Wetter mit dem Schirm unnöthig beschwert hatte, mußte nun im stärksten Regen nach Hause gehen, wo sein treuer Hund, vor der Thür wartend, den Schirm übergab. Zit verrathe ich. Von einer kleinen reisenden Theater- gescllschaft wird .Maria Stuart" auf geführt. Da das Personal nicht aus reicht, engagiit der Direktor für den Abend einigt junge Männer aus dem Ort, welche zu Statisten gebraucht wer den. In der Scene zwischen Elisabeth und Leicefter werden die Statisten irr thümlicher Weise mit hinausgeschickt aus die Scme. Der Tirektor rüst ihnen immer zu, sie sollen abgehen, doch eS wird von den Statisten überhört. Als der Vorhang sällt. stürzt der Tirektor wüthend aus die jungen ulk mit den Worten zu: .Ihr Schafsköpse. Ihr olltet doch rauSgehen, Ihr dürst doch daS gar nicht hören, was Elisabeth mit dem Leicefter verhandelt. Eint sinnt Weile stehen die Beiden ganz verdutzt, doch endlich öffnet sich der Mund deS Einen: .Sei'n S ganz ruhig. Herr Tirek tor, mer verrathen nischt.' Skiigs, Bedienter: Sie wünschen?!' Gläubiger: Herr Baron zu spre chen?" Bedienter: Bedaure, emptaiigi ycnic nicht!" Gläubiger: Na, wenn er nur we nigsteiis giebt.'. Die richtige Adresse, Spaziergänger (der vom Pferde eines ungeschickten Reiter am Bürgersteige angestoßen wird, vor sich hinbrum mend): Schasskops!" Reiter (der daS Schimpfwrnt ver nommen hat): Mein Herr, dafür wer den Sie mir Genugthuung geben. Hier, meine Karte!" Spaziergänger lgleichmüthig): Ach was geben Sie Ihre Karte lieber Ihrem Pferde, damit es besser den Weg findet!" Crjtures jlnbeiifcn. Wittwe: Sie wollen mich wirklich heirathen, Herr Krause?" Herr: Ja ich muß ein Andenken un meinen Freund, ihren verstorbenen Gatten, haben." Merkwürdige Motiriruiig. Valsaoicr (im Eisenbabn-Colivee. aus der Fahrt, an einem Gebirgssee entlang): i-qaffner, was in vas ,ur ein Wasser?" Condulteur: Weiß net i' trink' 's ganze Jahr kein's!" Uttvcrbcffcrlich. Studio (der an den Knöpfen abzählt, ob er in'S Colleg gehen soll): Ich soll ich soll nicht ich soll!!,,.. Was?! ich soll? Nee, nu geh' ich g'rad nicht!" S viel rcrlangt. Graf: ,.,Sie sagen, Sie feie Kunstkenner und behaupten, Michel An gelo sei Ihnen unbekannt?!" Parvenü: Nun, alle Maler kann man doch nicht kennen!" Auch eine Ueberraschung. A. : Haft Du gehört, wie Specht seine Braut zu Weihnachten überrascht hat?" B. : Nein." A. : Er fragte einige Tage vor dem Fest nach ihren Wünschen, und sie erbat sich eine Ueberraschung." B. : Was hat er ihr denn nun ge schenkt?" 31: Nichts! Und davon war sie sehr überrascht." erblich. Herr Toctor. wissen Sie nicht ein Mittel gegen meinen Haarschwund?" Ja, mein lieber, der ist erblich!" Aber mein Bater hatte sehr üppigen Haarwuchs!" Also war Ihr Großvater mit dieser Krankheit behaftet!" Nein, Herr Toctor, der hatte auch keine Glatze!" Zum Kukuk, da fängt halt die Erblichkeit bei Ihnen an!" Schwere Ausgabe. Tiredor einer Schmiere (zu einem Mitglied feiner Truppe): Sie haben beute Abend aus bet Mihne au mir 111 sagen: Sie gemeiner Kerl!" .... Ich yonc, sie werden dies mit dem n ö t h i gen Respekt sagen!" Sie weiß es bester. Mutter: Nimm Dich nur vor den jungen Herren in acht: giebst Du einem den kleinen Finger, gleich nimmt er die ganze Hand!" Tochter: Aber, Mamachen, das ift ja doch die Hauptsache!" Leim kzeirathsvermittler. .Wenn der betreffende Iherr blond ift. verzichte ich auf die Partie!" Nun. zeitweise ist er auck schwär, . . es ift nämlich ein Schornsteinfeger!" Aorrck!?. Herr: .Wie ortig doch Ihr Söhnchen ift!" Mama: Cr genicß! aber auch eine sehr strenge Erziehung." Der kleine Fritz: ?!a, weißt D, Mama, genießen möcht' ich das gcrade nicht nennen." lNißvirstaiide. Herr: .Sie waren ja gestern mit dem Lieutenant im Theotcr: haben Sie sich gut unterhalten?" Fräulein: O ja: das Publikum hat jeden Augenblick Pst" gemacht!" Der Beweis. Hausherr (dem ein fremder Papagei zugeflogen ist): Wie wollen Sie mir nun beweisen, daß eS Ihr Vogel ift," Fremder (schlagt nach dem Vogel, worauf der Papagei ausruft: .Alter Spitzbube!"): Ta, sehen Sie, wie er mich kennt." Kochst Ironie. Sonntagsjäzer (iinn Förster, nach dem er bereits zwölf Hasen gefehlt hat): ,iS ist zun Tavonlaufen; ich glaube, ich lerne eS nie!" Förster: .Nur eduld! Versuchen Sie cs doch 'md aus 'ner Kegelbahn!" hisse Minlrl Herr Wirtb, was schwimmt denn hier aus der Po!i!llln berum?" Ach, da laben diese Malefizbuden gewiß wieder Papierichiffchen gemacht und im Suppentops schwimmen lassen!"