A Du !csrtmm(j uou 3$ii sinuirD. 8loi:;n!i ton JUrl rS. Klopser. u.cnucnr ,z c meine M'uttcr da sagt? Aber in, ui, die Schweigen, c ist bie beredteste Antwort ! ligluutiuc! 2.0 fiel) mich doch nu, Tu mein süße, l)ilbe, mige betete Mädchen ! wissen Sie beim, 'was ich seit gestern gelitten habe? Ich ging die ganze Nacht mit mir zu Rathe nd glaubte alle meine Hoffnungen begraben iniijfen. Irf meinte ein zusehen, toaft ich kein ))edit habe, 5ie mit meiner Nähe noch länger zu bcl)cl ligcn. lind gar, als die ffrau Gräfin heute allein bei uns erschien, da warb mir klar, basz ich fort müsse. Mama stimmte mir dabei insoweit zu, als sie der Ansicht war, meine Entsernnng würbe Ihre Empfindungen klären, nb ich könnte im Herbste mit neuen Hofs' ttnngeit wiederkommen. Ich glaubte nicht daran, ich buchte, ei gälte einen Abschieb für' l'cben, als ich da dem Wagen ber Damen folgte, um bcm Fräulein t. Merkenfeld meine letzte Anfwartnng zu machen. Und mm soll ich mit einem Male aus grauer Trost lvsigkeit benvrung zum höchste Wirtes thun? Acli ! -Sie müssen begreife, baft ich mich a biesen Umschwung nicht sogleich gewöhnen kann. Eglaniine, verzeihe Sie mir mein Ungestüm, aber Sie müsse mir' beutlich sagen, baß eö wirkliche Wahrheit ist! Sie müssen mir sage, wie es beim diese (tute alte Frau dort augestellt hat, Ihnen das Geheimniß eines scheuen Herzens zu entwinden, das ich fiir mich auf ewig verschlossen wähnte." Crgliintine schüttelte nur beit Kops, baS schamergliihenbe Gesicht gegen das Pliischlissen i ber Divanecke reisend. Ihre Hände, die er ans's Neue nnb immer wieber an seine Vivven zog, lei steten aber keinen Widerstand mehr. Sie gab sich besieg! uub gefangen, Mama!" sagte Briinow, bett Jtopf ein wenig nach ber Mutter zurückwen bend, ich hoffe boch, Du hast nicht , etwa Gewaltmittel versucht, bie mein armes Mäbchen allzusehr angegriffen haben. Du siehst doch, sie ist ganz a snngsloS. Hast Du vielleicht ei zar tcä Veriranen mißbraucht, baß sie mir und Dir zürnen müßte?" Schan, schau!" lachte die Paronin, ihm mit ihrem Krückstöcke drohend. Bist mir vielleicht och böse? Wenn ich bie Geschichte nicht in' Geleise gebracht hätte, so wärst Du morgen wirklich ach BreSlau gegangen und hättest Alles verloren gegeben. Hätt' ich mir erst Deine Erlaubniß zu dem Handstreich erbitten sollen? Da hält' ich lang' warten können, Dn Zauberer. Rein, im Krieg wirb nicht lang' ver handelt unb gefackelt, baS mußt Du als Solbat boch wisse, Freilich er warte ich von meinem Tinchen, baß sie Dir nicht errathe wirb, wie sehr ich Dich vor ihr verlenmbet habe." Jetzt raffte sich liglnntine endlich ans. Mit beut Entschlüsse, bie volle j Wahrheit z gestehe, war neue Euer l gie über sie gekommen. Brimow erhob Ajjch gleichfalls, mit bei Bewußtsein, jetzt ihr Urlheil über seine Zukunft zu empfangen, So möge Gott mir helfen!" sagte sie mit rührender Schlichtheit und breitete die Arme aus. Ja, Ihre Mutter hat mir ein Geheimniß ciit rissen, dn ich nie zu offenbaren ge dachte. Aber nu müssen Sie auch er fahre, warum ich es für ewig bewah re wollte. Hat Sie mein gebrechlicher Körper nicht längst errathe lassen, baß ich keinen Anspruch aus Erbenglück habe, wie die gesunben Menschen?" Brünow unb seine Mutter wollten ihr lebhaft in' Wort fallen, aber sie ließ sich nicht irre machen und fuhr mit erhobener Stimme fort: Nein, ich flehe Sie an, folgen Sie jetzt nicht leichtfertig betn Dränge einer erregten Stunbe! Erwägen Sie ben Gebaikke, daß Sie vielleicht um eine Sterbende werben " .Welch' ein grausamer Einfall!" fuhr alvr Brünow jetzt boch bazwischen. Eglantinc, Tu wirst lebe nnb wirst glücklich sein! Meine Liebe wird Dich gesund machen." Er wollte auf' Neue auf sie zutre tcn, ber sie wehrte ihn ängstlich nb. Da stieß bie Baronin mit ihrem Stocke auf den Boden, daß e dröhnte. Was sind denn da nur für Grillen, cn.- ? ,,.l..,, I MI!, i u IU"ll:i -i umuui'vi ; .niuvti. .vn reinem bischen Bleichsucht? Daß ich nicht lache! Frevle icht! Da sieh' mich an, mir sitzt der Tod in ben Ge lenken, aber ich schlag' ihm ein Schnippchen nnb gebenkc wahrhaftig noch lange ,zn leben. Wenn Du mich reizest, bewcifc ich Dir unb heirathc selber roch einmal, meinem Alter, meinem Zippcrleiu und Euch Allen zum Trotz.." Brimow mußte lachen. Trefflicher hätte biete kernige alle Frau bie krank hafte Einbilbnng Eglantincns nicht verspotten tonne. Selbst diese lächelic unter den Thränen, bie ihr über bie Wangen perlten. Sie reichte dem Baron die Hand, frenndschaftlich innig, duldete aber nicht, baß cr sie wieder tnfic. Kommen Sie mir zu Hilfe mit Ihrer männlichen Einficht, und sagen Sie selbst, od es nicht meine Pflicht ist, Sie und mich daran zu mahnen. tpaS hier auf dein Spiele siebt ! Ich glaube Ihnen, baß Ihre Liebe bis red lichste. h,ngetnbfte und oxtenviliigsie ist, und erwidere Ihr csiänbniß au qanzem Herzen. Wabr ist , daß wir Beide schwer leiden würden, wen wir unsere Vieix nicht Folge leisten darf ten, aber nech tausendmal elender nxire dieser Viel, wen uns er artinmc To) aus deia (ipielpunlle unsere I',icke ?m einander risse. Bedenken wir bitt und iraqen wir im, od ein kurzer seliger Rausch um einen solchen frei mit: zu theuer crkanit wäre!" Die Baronin nslltc wieder dazwi sckenpolteni. aber Ha? irehrte sie samt ad und zea Eglantine mit einer feierlichen derde an jick. Jetzt HS Du aua, litieb. mein Lied!" ssatc er crnft, ihre eialteteu Hände aii seine Vrust drückend und ni,t dem anderen Arm ihre Schultern nmfas senb, Ware ich Einer, ber nur ben stürmischen Wallungen eines fugend lichen Herzen gehorcht, so hätte ich nicht so geduldig um Dich geworben, Ruhig und klar sage ich Dir: Mir blüht kein Glück auf dieser Welt, als das aus Deinen Händen, lind darauf sollte ich verzichten, auch wenn eS so wäre, wie Du sagst? Aber es ist nicht so, baS ist meine feste Ueberzeugung mir eine nervöse Ueberreizuna, hat Dich zu solchen schwarzen Anschauungen ge führ,!" Er nahm sie zärtlich am Kinn unb hob ihr biis erregte Gesichtchen empor, so daß er ben Blick in ihre unergrmib lich liefen Augensterne tauchen konnte, Da ! Gehl es nicht wie Frühlings theilt von Dir aus? Halle ich nicht ein warmes, verheißungsvoll erblühen des Leben im, Anne? Ich habe Dich nie so jngendschön und stark gesehen, wie eben jetzt. Unb der Geist, mit dem Du eine vermeintliche moralische Schwachheil niederkämpfen wolltest, kann wahrlich auch nur in einem gefun den Körper wohnen. In, lächle nur, lache Dich selber ans über den Irr glauben, ben Du in dieser Minute schon von Dir weichen fühlst! Du wirst leben als mein geliebtes, theure Weib, baS ich auf ben Händen tragen will. Ich habe Dich, ich halte Dich reiß Dich lo, wenn Du kannst! Du bist mein!" Gott segne Euch ! " sagte bie Baro. in mit bewegter Stimme, während Eglantine den hervorstürzenden Thra neu nicht langer wehren konnte. Na, Kinder, ich denke, cs wäre Zeit, jetzt auch einmal die alte Mutter zu umarmen!" mahnte Frau v. Brü now nach einer Weile. Uub dann kommt zur Taute Gräsin! Auf bie Käthe daheim freu' ich mich auch och. Was meinst Du, Hans, was die für Augen machen wird !" Auf Schloß Nebenstein war Ii um dieselbe Zeit damit beschäftigt, die Sachen seines Herrn zu packen, ber ja am nächsten Morgen wieder in seine Garnison zurnckkehren wollte. Im Salon, ber von jenem Zimmer biirch ein paar anbere Gemächer ge trennt war, besanb sich Käthe. Sie hatte kein Licht anzünden lassen; sie litt heule ein bischen au Migräne, etivas Unerhörtes bei ihrer sprichwört lich geworbenen Gesunbheit, nnb da war ihr das Dunkel gerade recht, Po der Ruhe, bie sie sich selbst gegen die ses Uebel vcrorbnet hatte, war aber keine Rebe. Sie hielt eS keine fünf Minuten auf benifelben Platze aus. Hundertmal trat sie an'S Fenster, ansliigenb, ob Mutter und Bruder noch immer nicht käme, und ärgerte sich ebenso oft, ba sie sich ja sagen mußte, daß ihre Heimkehr jetzt, zu so früher Stunde, ganz unmöglich sei. Dann durchschritt sie wieder einmal die Nebenzimmer, bereu Thüren sie offen gelassen, um nach dem Arbeitszimmer bes Brnbcrs hinüberzuschcn, wo sein Bursche bie Koffer packte. Der Weg war ihr nicht angenehm, wahrhaftig nicht, aber ba bic Mutter abwesend war, hielt sie cs boppelt für ihre Pflicht, nach dem Rechten zu scheu. Ja, sie sagte cs sich jedesmal, daß es nothwendig sei, diesen Menschen zu überwachen; sie hatte noch bis in bic letzte Stunbe baS Gefühl, ben Polen bei irgend einer verruchten That ertap pen zu sollen. Sie war von Herzen froh, baß sie den Burschen von morgen an nicht mehr vor Augen haben sollte, und nur diese dumme Migräne hinderte sie, die Be friedigung darüber recht zu genießen. Freilich, auch Hans sollte mit ihm an Rebenstein verschwinden, lind das erfüllte sie merkwürdiger Weise mit einein leidenschaftlichen Zorn gegen Jan, gerade so, als ob ber baran schulb gewesen wäre, daß ber Bruder fort inußte. Aber gibt es benn nicht wirk lich Leute, bereu Gegenwart auf einem Hanse wie ein Bann lasten kann? So zum Beispiel bicscr Doktor Plock brüben auf Birkcnricd ; der erschien ihr auch wie ein böser Hausgeist. Unb unter einem solchen dämonischen Bann geräth Alles zum Unheil. . Jan waltete stumm und ruhig wie immer seine Amlcs, er sah gar nicht auf, wenn der sich recht fest und gebie terisch gebende Schritt der Baronesse wieder einmal hinter ihm auf dem Teppich hörbar wurde. Gleichwohl be merkte sie aber, baß der heimtückische Mensch biesen, wenn man' ganz ge nau betrachtete, eigentlich bcleibigen- den, unverschämt frechen Gleichmuth nur heuchelte. Erwürbe jedesmal blaß, wenn sie hinter ihm auftauchte ; sie sah bas ganz deutlich. Es kochte also eine verbissene Wuth, in ihm. Ha! sehr begreiflich: er sah sich bei seinem ,l,wi und Treiben scharf beobachtet, das mußte ihn freilich ärgern. Bald war Käthe jedoch so gerecht, sich insgeheim zu gestehe, wie mUür lich es eigentlich sei, baß er sie hasse ; bas war ja nur bic Erwiderung ihrer Antipathie. Er konnte diese schon längst gefühlt haben ; so etwas crnpfin bet man ja, als trüge cs ein magne tische Flnibuin butch bic Lust. Schließlich bekam Käthe da grau same Gelüste, ihn merken z lassen, baß sie auch i biescr Bt Ziehung seine schwarze Seele durchschaue. Bon ungc fälir setzte sie sich ans den Raub des eine oifcrs. der schon fast vollgepackt war, und sah Ja zu. wie er zwischen dem Schreibtisch und dem andere Koffer ab und zu ging. Ei boshafte Vadieln umspielte ihre Lippen, als sie sah, wie ihm jetzt die Arbeit nicht so recht von der Hand gehen wollte. Ob wohl seine Finger eine wahrhaft siebe rische Hast entwickelten und er da bleiche esickit nicht eine Sekunde von seiner Besch,utqung erhob, kam er doch nicht weiter. Er trug bie kroko bilsleberne Zchreibmapoe nnn schon zum dritten Male zum öfter und wie der aus den Schreibtisch zurück. Dabei suchte er immer auf dem Boden herum, trahrfcheinliä, selbe, nickt wissend, was er überhaupt wollte. I Sie sind doch recht ungeschickt'" I konnte sjch da die Baroneiie ; be- EBÄASKA inerten ttwit c'.'.i'iie.rien. vas aeipa. j pier haben Sie doch eben selber erst auf ! ben Stulü d.'rt am Fenster hingelegt." ! Wahrhaftig!" stammelte er, bis :n ben Haarwurzeln errölhenb, nui ilmi j merkwürdig gut staub, Ich danle ! unterlliänigst." ! Käthe konnte sich bei dem Anblick j seiner zeilnirschieu Berlegenheit einer Anwandlung v'u Mitleid nicht erweh- I ren. Dessenungeachtet kam es recht hart und fuettijdi heraus, als sie jeljt ! bic lnrze Frage hinwarf : Sie find! wohl auch recht roh, bau ie nun von hier wieder wegkommen, was?" Er Holle lief Athem und wagte es endlich, den Blick zu erheben, ein,' vorwurfsvollen Blick, der ba besagen wollte: Warum verhöhnst Du mich? Ich folge meinem Herrn mit Freu den überallhin, " sagte er dann halblaut. Es lag etwas ganz Unbeschreibliches in der sanften, liefen und so melo bische Stimme des Burscheu, vielleicht verstärkt burch ben leisen slavischen Aeeeut feines Deutsch, - Es war eine seltsame Melancholie ; bas verstand man erst so recht, wenn ma ihm babei in bic braunen Augen sah. Das ist eigentlich keine Antwort, mein Bester. Aber freilich, eine aufrichtigen Bescheid kann ich ja auch gar nicht verlangen. Es muß Ihnen doch zu still hier gewesen sein," Ein fasi unmerlliches bitteres Lächeln erschien ba auf seinen Lippen, Einen Moment schien es, als ob er etwas erwidern wollte, aber dann wandle er sich mit allem Eifer wieber der verzatt verteil Schreibinappe zu, die er nun glücklich zwischen zwei riesigen Bogen Packpapier baiibigte. Was haben Sie sagen wollen?" befahl Käthe, sich mit' der Hul:!::,i einer tyrannischen Königin gegen den luifgellappteu Kosferdeckel zuriierleh lienb, Ich will es wissen." Halten zn Gnaden, ich hätte nur genieint, beim Herrn Baron auf dem Zchweibnitzer Stadtgraben in Btcvlau geht es meist noch stiller her. Der gna bige Herr ist sehr gütig zu mir, ich habe von ihm nech nie verletzende Worte zu hören kommen." Käthe biß sich auf bie Lippe unb fand es für gut, auf eine Erklärung bcS dunklen SiuneS" bicscr Worte zu verzichten, Ich meinte es anders. In der Stadt gibt es doch für Ihresgleichen mehr Unterhaltung. Da hat man Wirlhshnnfer, Bekannte, Freunde uub sonstige alte Beziehungen, die man gerne wieber aufsucht," Er schüttelte den Kopf, während er behutsam bie golbene Reiseuhr. vom Schreibtischaufsatz nahm unb ben Wecker baran auf bic bestimmte Stunde stellte. Der Freiherr gedachte ja schon den ersten Morgenzug nach Bi'cowu zu be nutzen, wenn Mutter und Schwester noch schliefen; er haßte Abschiedsszenen unmittelbar beim Gehen, , Spielen Sie sich boch nicht auf bcn Eremiten hinaus," lachte Käthe etwas krampfhaft aus. Wem, Sie auch hier auf Rebe sie in diese Rolle festhalten konnten, so weiß man boch, baß Sie'S in ber Stabt mitunter teil genug trei ben," Wer st.gt das?" fragte er, sich plötz lich umwenbenb. Seine Befangenheit war mit einem Male verflogen, Käthe bekam einen rothen Kopf. Da hakte sie sich schön verrannt. Sollte sie, bie Baronesse Brünow, jetzt gc stehen, daß sie sieh um das Gcträtsch gekümmert hatte, das im Stall und Küche über den Burschen ihre Bruders im Umlauf war? Ja, ich weiß nicht mehr, wie mir das zugeflogen ist. Aber es ist mir so, als ob ich zum Exempel gehört hätte, daß Sie in eine böse Schlägerei ver wickelt gewesen wären. Sie hätte einen Ekadrmwkamcraben da beinahe umgebracht." Jan wurde aschfahl bis in die Lip pcn, nd in feinen Augen zuckte eine wilde Flamme auf. Soll mir das in Ewigkeit veige worfen werden?" zischte er zwischen den blitzenden Zähnen hervor. DaS ist schon lange ,er, es geschah gleich bei meinem Eintritt iu'S Regiment, Unb ber Herr kann es Ihnen boch nicht so so berichtet haben, als ob er mich damit als einen Rauf- und Trnnienbolb fchil bei wollte," Ja, Ihr Herr, der scheint Sie überhaupt mit Hanbschnben anzufassen und mit seiller Güte zu verwöhnen." Ohne ihn wäre ich damals vielleicht wirklich zum Mörber geworben. Er fing meinen Arm auf, ber schon den Säbel nach bei Andere zückte." Er fuhr sich rasch über das Gcücht, nl wolle er biefeEriuueruna verscheuchen. und schloß dann he.chaufathmend : , ,t,ch werde ihm das nie vergessen. Ich iKbc c ihm ziigesckworen, meine Militär zeit treu in seinem Dienste verbringen zu wollen. Gatte es, mein Leben für ihn cinzuietzen, ich würde cs thun, daö bin ich ihm schuldig!" Wie kamen Sie denn aber nur so liicit? In den Streit mit dem Käme raden. mein' ich." Jan zögerte cinen Augenblick, dann mochte cr sich besinnen, daß er ber Schwester seines Wohlthäters ein Be kcnntniß jener Episode nicht verweigern dürfe. Hastig, in knappen Worten, cr füllte cr diese Pflicht. Es war Abends i der Kaserne in der antine. Ein paar rohe Kerle, die mir vom ersten Tage an aufsässig gcivescn waren, hänselten mich vom Ncbentifch herüber. Der Herr Lieutc nant Baron Biink halte mich 1:1 der Instruliion?stm!?c ich meinen Faiüi llcnverhälinifsen gefragt, m,d dalier wußten sie, daß ich ein Findelkind bin nd meine Eltern nie gelaunt !abe. Weil ich mit Fleiß Über den Lehr Uüchcrn saß, die ich mir ron unterem Sehullehrcr dabei m erbettelt hatte, galt ich bei jenen Veuten als ei S:re ber, der sich mc.'lichst bald ülvi iie überheben wolle. Sie rerkölmien mich mit meiner dunklen ertunst und meinten, es Ui aar niei t daran zu zwei fein, deß ich der aneizeferte Sproß einer ivinicntGirilie jei. Kannten rnii'i Prinz und Hoheit und m dergleichen (KlKleien irel r iwreii. Statt tcn zugeben, dem BUOtinn fluszmvcu: er.. STAATS - ANZEIGER. Liren! men ich es iur l',vi,,ivei!eig. u;nru meine Verachtung buich Anmurren und Schweigen zu bezeigen. Und das reizte sie iv.'iil uech mehr, alsesdiewiitlie!!' sie Zchiinvfreben vermocht halten. Da sagie der Eine von ihnen, ein Lm'.bstmvin und ein heimtückischer, kleiner "erl, ei bes.kimpiend.'S Wort über nie;:;.' unbekannte Mutier. Und da hatte ich genug. Ich weiß gar nicht mehr, wie es geschah, denn eo nmde mir blmiTtl) ve.r ben Augen, und in meinem Kopfe biebtc es sich in und um. Ich reiße ben Säbel aus del Scheide und werfe den Unteroffizier und die Anderen, .itc sich zwischen mich und meinen Belrniger stellen wollte, links und recht zurück, daß sie aus die Erde stürzen: um den Anderen wär's' im nächsten Augenblick geschehen gewe sen. Da reißt mir eine eiserne Faust von rückwärts den erhobenen Arm nie der, und eine Stimme borniert ans dem heillosen Tumult in mein Cl)i Das war der Herr Baron," Jan wischte sich die Stirn und fette ach liirzeu, Schweigen hinzu: Ich ließ mich wegführen, halb belaubt. Ich wußte in dem Momente nicht ein mal genau, cd der Herr Lieutenant die Blutthat wirklich verhindert habe. Ich hatte nur die eine trostlos c Gewißheit : ,Jetzt ist'S aus ! ' Aber ich kam auf Benvcnbnng des Herrn Baions mit kurzem Arrest davon. Dann lief ich zuni Herrn Baron und bat ihn, mich zu seinem Burschen zu lachen ; ich wollte in Deunilh zeigen, wie ich ihm dankte und wie ernst es mir mit dem Pvrsatze sei, meinen Iiihzern durch strengste Pflichterfüllung zu jülmen. Der Herr Baron glaubte mir, und so laut ich zu ihm." Jan hatte bei den letzten Worten seine tadellose, respektvolle Haltung zurückgewonnen und schickte sich an, wieder die Arbeit aufzunehmen. Käthe erhob sich von dem Koffer nnb sah sinnend in das Licht ber Lampe, die da von der Mitte ber Ziinmerbeele herab hing. Dann schickte sie sich an, das Zimmer wieder zu verlassen, sah sich aber nahe der Thürschivellenoch einmal nach bei Burschen um, und konnte noch eine sonderbaren Blick aussän gen, den er ihr nachsandte. Man hat Ihnen daö Leben auf Rcbenstein wirklich etwas sauer gc macht, roie?" Er sagte nicht und regte sich nicht, augenscheinlich erwartend, daß sie nun wirklich gehen werde. Warum belieben Herr Skalick: mir die Antwort zu verweigern?" fragte sie mit affektirtcr Sanftmut!, nud ahmte dabei seinen polnischen Aeeent nach. Da fuhr er auf, Was habe ich Ihnen denn gethan, Baronesse, baß Sie mich mit' solcher Knust martern? Die Leute sagen, Sie seien gut !" Das traf sie bis in' Innerste ; es war der Schmerzensfchrei eines Tief verwundeten, eines Perzweifelten, ber sich Luft macht, als Mensch zum Men schen,, die Schianke deö Stanbesunter srhiebes burchbrecheiib. Und ebenso unmittelbar, mir einem plötzlichen Rechtfertignngodrange gehorchend, war die stammelnde Erwiderung der Baro nesse: Ich weiß nicht, ich kann nicht anders!" Darüber crsclrraken sie alle Beide, als hätte eine fremde Stimme diese seltsamen Worte zwischen sie geworfen. Im nächsten Augenblick' war cS auch wirklich cincbritte Stimme, die an ihr Ohr schlug. Was, kein Lick.t da? Kälhe, Schwesterlein, wo bist Du?" Das war Hans ! Er war da drüben in den Salon eingetreten und kam schon heriibergelaufen, vom Lampen schein ans seinem Arbeitszimmer ange zogen. , iithe that ihm einen schritt ent gegen, aber dann liihmtc die Pcrwir rung wieder ihren Fuß, Was war denn das? Wie hatte sie benn ben einsah renden Wagen überhören können? War ba wirklich Hans, und da hinter ihm die Mutter, die sich au ihrem Stocke hcranschlepplc, und Beide, wie eS schien, i einer außerordentlich freu bigen Erregung? Sie starrte ihnen mit dein Blick einer Geistesabwesenben ent gegen. Was machst Tu da? Jan beim Einpacken helfen?" rief Hans lachend, indem er die Schwester in feine Arme schloß. Werdet Ihr das wohl sein lassen? Auspacken, Jan, auspacken, sag' ich! Wir reisen nicht, wir bleiben jetzt erst recht ba!" Jan war starr vor Staunen, Es fehlte nickt viel, daß er den Gegen stand, den er gerade in der Hand hielt, fallen gelassen hätte. Tu bleibst?" schrie Käthe säst empört. Gctt, ba kann man die Guckängelcin anilperren?" meinte b,e Baronin. Na, gratnlire ihm nur gleich, mein Täubehen, Hans ist glücklicher Bräuti gam!" Katae rang vergeblich nach Werten. Hans ahm sie bei den Schulter unb schüttelte sie ein wenig. N,i, erhol c Dich doch nur. Du wun derliches Mädel, sonst lönttt' ich fast meinen, es war' Dir jett gor nicht tehr recht. Es ist wirtlich so, öglan tine ist mein, nd das Beste in, wir mache noch vor Ablauf meines Urlaubs, also in vier Wochen, Hochzeit. Wie gefällt Dir b'.s?" Geh, laß sie!" meinte bie Mutter lachend. Es ist ihr zu übemifchcn gekommen ; sie muß sich erst daran ge wohnen." .?in ' Sie. Jan, Sie scheinen ja auch noch immer aus den Einsturz bes Himmels zu warten?" , wandle sich ber Baron in bester Laune an bett Bunelien. Haben Sie denn nicht gehört? An xa cken!" Aii?vackenia aufpacken ! " stot terte Jan und stürzte sicki iibcr die lios jer, al gälte c, ein Feuer zu loschen. .'tapitel. Heiinanii vernalrn e?, als er am anderen Morgen ans seiner Sdilas kammer trat. Der Paier und die Mut ter, die ikn am Frikfiuck?Iisch erwarte tcn. rieien c ihm gleichzeitig entgeqen. I Seit Tagesanbruch sprach es sich unter dem Gesinde herum. Die Kammer' frau der Grafin, bic cs noch gestern bei der Nachttoilctte der Herr, erfahren, hatte cs zuerst verbreitet. Hermann blieb an der Schwelle sei ne Zniinerchens stehen, ivic ange wurzelt. hat sich verlobt!" wieberholte er. Hab' ick nicht Recht gehabt?" triuinphirte bie Mutter. Ihr Weibüleut' uiüsit ja immer Recht kriegen, natürlich !" meinte ihr Mann lachend. Hermann fand mittlerweile Zeit, sich völlig zu fassen. Na also, jetzt hat die arme Seele von Rcbcnstoin Rtih'!" sagte er leichthin, setzte sich nnb griff nach seiner Kaffeetasse. Was, sind biese Zuckerhörnchen ba etwa schon zu Euren bicsc freudigen Ereignisses gebacken worden? Das nenn' ich Loyalität!" Und beule, die Hochzeit soll schon in vier Wochen fein, noch ehe der Ba ron nach Breslan zurück muß." Bravo!" sagte Hermann, als wolle er sagen : Was geht das mich an?" Da wiiD Herr v. Brünow feine Flitterwoche wohl in ber Stadt zu bringe müssen. Man meint übrigens, er lverbe nun über kurz ober lang doch be Dienst qnittiren, um sich ber Laub wirthschaft zu widme. Das Ge scheidteste wäre es wohl," Nein, Kinder!" machte der Pater, die Hände vor sich an die Tischkanle stemmend. Wer hätte da gestern noch erwarten mögen? Da hält' ich och Stein nnb Bein darauf geschworen, daß aus den Zweie ewig nichts wird, viib jetzt in vier Wachen Hochzeit !" Ja," dachte Hermann, wenn ich Euch nicht einen Strich durch die Ge schichic mache !" Er fühlte indessen, baß er ben bla sirten Glcichmutl), den cr ba zur Schau tragen mußte, nicht lange mehr aufrecht erhalten könne. Er beeitte sich, sein Frühstück zu beenben, um hinaus zukomme. Die Gebanlen wogten in seinem Schäbel, und ein furchtbarer Zorn wüthete i ihm, baß er Alles ringsum hätte kurz und klein schlagen mögen. Und in dieser Stimmung stillsitzen, das Geschwätz der beiden Alten da anhören müssen! Ah! Wie mochte denn das nur zugegangen sein? Er wagte nicht zu fragen, aus Furcht, seine Bewegung zn verrathen. Gewiß, bie Tante unb die Schwic gcrmuttcr mußten Eglantine zugesetzt haben, bis sie in ber Perwirrung bas Jawort gab. Unb biese Hast, mit ber man die Hochzeit betrieb! Ah, er glaubte zn verstehen! Gräfin Abcl gnnbc beeilte sich, die neue Familie zu gründen, die allein Erbe ihre Per mögen, vielleicht auch ihres Familien namens werben sollte, Eö wäre ja ganz einfach gegangen. Die Pachtverträge der Birkenrieder Domänen wären ge kündigt worden, Brünow hätte cr war ja Lanbwirth die Bewirthschaf lnng der Güter übernommen, und eö bcbürfte nur einiger amtlichen For,ua liläten, dann konnte er sich den Name de Schlosses Birkcnricd zulegen : Freiherr v, Brünow zu Birkenried," vielleicht erreichte er sogar den Grafen titel der Eberspcrgc in Ermangelung eines birekten Stammhalters, Wahr lich, ba hatte die Alte ba oben nicht übe! gerechnet. Damit hatte sie sich den letzlen Grund aus dem Wege gc ränml, der sie vielleicht je einmal hätte bestimmen können, ihren Sohn, beu Pferbcburschen, anzuerkennen. Freilich, freilich mußte dann Brünow den Abjchieb nehmen, wenn nicht gleich, so boch balb. Es wäre ber Frau Gräfin doch zu pikant erschienen, wenn der rechtmäßige Erde von Birkenrieb noch weiter Stiefelputzer des Herrn Lieute nants geblieben wäre Svb.üb es, ohne aufznfallen, ge schehen konnte, verließ Hermann den elterlichen Tisch nd die Wohnung, AI er bcn Schloßhof burchschritt, um seinen erhitzte Kopf unter ben Bäumen bes Parkes zu erfrische, sah er eben Eglantine burch bas Gitter herauskommen. Sie kehrte bereits von ihrem gewohnten Morgenspazier gange zurück. Hermann war höchst betroffen über ihr rosiges Aussehen. Wie dao? Er hatte eine Tiefgebeugte zu sehen er wartet, bie sich in Selbstvorwürfen barüber zermartetc, baß sie sich ein Jawort hatte abringen lassen, bas jk boch freiwillig nie unb nimmer hatte geben wollcn, aber das, was aus ihren Augen leuchtete, war ja lauter Lebens' tust und Glück! Er nähcrle sich ihr mit einer recht gelungenen Peibeiignng. Gestallen Sie mir, gnädiges Frau lein, Ihnen zu ber Verlobung, von der ich eben vernahm, meine ebenso herz lichen als aufrichlige Glückwünsche barzubringen." Sie errölhele ganz wie eine selig verschämte Braut und reichte ihm die Hand. Ich danke Ihnen von Herzen, mein ,verr!" und schritt vornder. Hermann meinte, bas Schloß gc riethe iu'S Wanken und au allen Fenster gelle ein Hohnlachen z ibm herüber. Er ging rnil eiligc Schrittcn wei ter. Erst als ihn die große Rüstern allec aufgenommen hatte, in welcher er von dem Schlosse ick!-? mehr sehen konnte, mäßigte er seinen trng. War es benn wahr? Alle feine Be rechnnngen umgestoßen, seine ganzen Plane mit einem Mate auf ben Kopf gestellt? Aber laß doch seben! Wie kann denn das nur geschehen lcni? Nimm Dick zusammen, forsche, grüble ! Gestern war es gewesen eine oder zwei Stunde v.'r ihrer Perlebung daß er die Grunde erfahren hatte, welche sie bewogen, ihre riebe zu dem Baron iingiilich geheim zu hallen und ihr nie Folge zu geben: weil Brimow doch keine Ti'bei'lrtndii.rtm heimführen dürfte nd weil Eglanline ja gar bald sterben n:sse. War es möglich, daß sie ihn beleben baue? :...t ein, er wußte, daß in lenern had von Hiioiwse, den er bei ihr teilst. in haue, jede bewußte Yiiae, wie ite Selbflianichung volliomme:! aue!ch!ofen ist. Die absolute V.mc- orduiing unter seinen ivilteii mußte dergleichen nmoglich machen. Hätte sie och ein Gimi eigener Energie be halten, so hätte sie ja vor Allem er schwiegen, daß sie überhaupt liebe, Sie hatte ans seine nur leise angedeu teten Gedanke nicht so prompt ein gehen können, Ha! Da leuchtete auch schon die Erkenntniß in ihm auf. Er schlug sich mit der Faust gegen die Stirne und ließ sich mit einem Laut der Selbstverhöhnuug auf die nächste Gartenbau! fallen. Du Idiot !" Da lag's ja ganz klar ver ihm. Eben weil sie im höchste Grade bee Willenlosiglcik, ber Energielosigkeit, der Sclbstbestiiitintiugsiiiisähigleit be fangen gewesen, eben weil sie auf ben leisesten Einfluß reagircu mußte, war e so gekommen. Er selbst hatte ihr ja den Weg vorgczcichnct! Er hatte es für thörichten Aberglauben erklärt, baß sie sich ber Mutter burch c,u (e liibbe zum Nachsterben" verpflichtet habe, er hatte ihr, wenn nicht direkt befohlen, so boch nahegelegt, ber ficht baren Eglantine" bie Wahrheit über ihre Krankheit zu sage, bas heißt bas, was bie unsichtbare" selber als bloße Nervenschwäche erkannte, die durch Energie zu besiege sei. Damit halte er, fo weit es wenigstens diese einge bildete TobeSkraukheit betras, eben die PerbinduiigSbrückc zwischen den ge trennten Sphären ihres Bewußtseins hergestellt, und diese Suggestion Halle sofort gewirkt und sie ittußle wcilcrwir kett bis zur völligen Genesung, das stand jetzt außer Zweifel. Aber bamil war noch nichts verloren! O nein ! Unb es konnte ihn im Grunde genommen sogar freuen, daß er einen so glänzenden Beweis für bie ausge zeichnete Suggeslibilitäl Eglantinens, für feine hypnotische Macht über sie erhalte hatte. Daß sie genese sollte, das lag ja mich in seine, Plane ; fic sollte ja gesunden, leben für ihn, und das war och immer zu erreküe. Hätte er ihr zugleich auch befohlen, an ihrer Liebe zu Blüuow festzuhalten, bann freilich halte er biese Liebe nie nialS vcrnjchtcn können. Aber bicsc Liebe war ja blos deswegen zum Ge ständniß gekommen, weil das Hinder iß der eingebildeten Kranlheit und des TobesgciübbeS bei Seite geräumt worden war. Sehr gut, sehr gut!" murmelte cr, Jctzl handelte es sich vor Allen, darum, den Plan, den er gestern kaum in den ersten Umrissen entworsen, der aber jetzd six und fertig vor ihm stand, ohne Säumen einzuleiten. C, wenn er nur eine halbe Stunde früher in den Park gekommen wäre ! Da hätte cr Eglantine och angetroffen und hätte sie in die entscheidende Hypnose ver setzen können. Jetzt hieß e: Gelegen heil abwart,', Den ganzen Tag schlich -Hermann im Hanse herum. Schon am Bormittag kam Käthe in ber Begleitung bes Bru- bet herüber, die Freundin al die künftige Schwägerin zu begrüßen. Und gegen Mittag fuhren fie mit ihr und der Gräfin gar nach Rcbenstein hinüber, wo e ein förmliches VerlobnngSdiner geben sollte. Hermann schäumte in verbissener Wuth. Wenn bas jetzl so fortgehen sollte, so konnten am Ende die ganzen vier Wochen bis .zur Hochzeit vergehen, ohne baß cr zu einem Alleinsein mit Eglantine kam. Tauscndinal verfluchte er seine unbegreifliche Dunimhcil, daß cr ihr nicht gleich gestern in der Kapelle eine zweite Zusammenkunft snggcrirt hatte. Freilich, diese schnelle Wendung der Dinge Halle er ja nicht voraus gesehen. Es blieb ihm nur bie Hoffnung, fie morgen früh im Park zu treffen. Aber siehe ba, bei sinkendem Abend kamen die beiden Damen heim. Der Tag mußte ihnen schon genug der Auf regtiiigcn gebracht haben. Die Gräfin wenigstens, bie bei der Ausfahrt ein ganz vergnügtes Aussehen gezeigt hatte, konnte eine schtvcre Abspannung nicht verbergen. Hermann, der im Hofe stand, bot ihr beim Aussleigcn galant bie Hand zur Unterstützung, Erlaucht haben mir noch keine Gc lcgcnhcit gegeben, Ihnen meine ehr furchtsvolle Gratulation zur Per lobung bes Fräulein v. Mcrkenfcld zu Füßen zu legen," sagte cr leise, mit feiner Betonung, ben Umstand be niitzcnd, daß Eglantine und der uticher schon außer Hörweite standen. Es ist dies zugleich die Gratulation zu Dero energischem Entschluß, auf der bereits gefällten Entschcibnng über die Zu kunft Jan Skalickiö zu beharren." Das war ei,tc Erinnerung au seine Uneittbchrlichkcit bei der Abfassung eines Eheloilraktcs, ber Wlabimir Moraminski enterben sollte. Die Gräfin erbleichte noch mehr und wich feinem Blicke ans. Hermann be eille sich, den Eindruck seiner Worte, soweit er Jan begünstigen konnte, zu erwische: eS lag ja wahrlich nicht in seiner Absicht, die etwaigen ntüttcr lichen (lvijfensbisfc ber alten Tante zu unterstüven Ich wiederhole, baß ich Euer Er laitckl Ansichten über den Sohn be Grafen Bogumit vollkommen theile. Aber ich glaube, man sollte nun dach dafür sorgen, baß Jan Skalicki au den Diensten be Barons Briinow tritt. 1S wäre immerhin eine mora lifche Erleichterung." Gräfin Adelgnndc nicklc, befriedn; durch den rein geschäftsmäßigen Ton des nunmehr wirklich unentbehrlichen Berathers. Ich danke Ihnen." liipclte sie und beeilte sich, in S Han zu kommen. Hermann aber suckle iviebcr die Ha--pelle auf. Er kannte die Tagcseintbei lnng der Damen genügn,', um zn er warten, daß die Grami jctzl in der Bibliothek, dic ihr zugleich at schreib .immer bienie, vom Perwal ter die Wiith'chafisreclivngcn zur Einsicht entgegennehmen wurde, während Eglantine im bequemen Hauskleid, an,' dem Balkon an der Äusenfrent de chlosies zu erscheine Elegie, w bei der untergehenden S e einei be klägliche n T::,me.ei 5. einem Puckc iMiteiittnaen, Bsm Balkon an mußt V i; das Harmonium kicfslich ho'ic, Hermann wußte, da Haiinoninm spiel würde die Giäsin hclbeilocken, ober alle seine Theorien von ben hup. ni'tischeii Einslüssen wären eitel llu sinn gewesen, Allerdings war das Ge liiige nickt sicher, da cr ja daraiif gc faßt sei mußte, das; bie Gräfin ihr Schlaflabiiielt und ba Oratorium der Kapelle gar nicht beträte. Aber ihm waren die Stunbe kostbar; er konnte nicht wissen, ob cr Eglantine morgen witttich int Parke ttäse, unb bau glaubte er ja an dic bereit erprobte Wirkung der Töne des HarnwiiiuniS. Er ließ die Salristeithiir offen. Die Klänge des Instrumentes konnten nur schwach a ihr Olr dringe, aber er wußte, baß gerade das Leise unb Per schwoniiiiene, bas Ungewisse, ba wie aus nebelhafter Feine Herüberklingende erst rechte Anzichungslraft uns diese sensitive Gemüth ausübe müsse. Mit süßer Schivermuth entstieg wie ber die frühere Weife dem Instrument. In schwellende,, Woge wälzten sich die Töne durch dic Vuft, den Ausgang i aus dem Kapellengewölbe, fuchenb, um zu Derjenigen hinüberzuklingcn, bie damit in den Bannkreis eines fremde -Willens gelockt werden sollte. Wird sie kommen?" fragte sich Hermann in peinvollcr Spannung.. Hör! sie mich überhaupt? Ist sie überhaupt ans ben Balkon heransgekom inen?" Unb mit wuchtigem Palhos knapste er an den Schluß der Komposiliqn einen Uebergang zum Präludium, um sie zum zweiten Male erklingen zu las sen, wie eine Battnsonncl, die die ihm dienstbaren Geister beschwören sollte. Da, war das nicht ein leichler Schritt da draußen in ber Sakristei? Er hätte bie Stelle bezeichnen Umncn, wo ber unsichtbare Fuß aufgetreten war : eine Steinplatte, gelockert in ihrem Gc füge, baß sie leise klapperte, sobald sie berühr! würbe. Mit augehalleuem Athem spielte er weiter und sah nicht auf. Sie mußte schon da sein, mußte schon hinter bcm Ällarflügcl erschienen sein, er meinte ihre Nähe zn sichle, und wagte es doch nicht, hinzublickc, aus Furcht, sich trotzdem getäuscht zu sehen. Da hörte er ihre Brnst schwer aus athmen; sie mußte de uuwidersleh lichen Zauber bie scr Töne wie einen Alp empfinden, Jetzl hob er ben Kopf uub fixilte sie mit einem burchdringen ben Blick. Freilich, bort stand sie, bic Hände vor der Brust verschränkt, ganz Ohr. Und wie er sie so ansah, tarn sie lang fni naher. Da ließ er die Hände ruhen. Erlauben Sie mir. Ihuen isieder zuzuhören," sagle sie, trei; ihrer Er grisfcnheit aber in ganz natürlichern Tone. Sie spielen vorzüglich." Er runzelte enttäusch! die Stirne. Warum wirlle heule die Mustk nicht so wie gestern? WMMbttnerkte jeitte veib.o!seile Miene ""ttnäT" nrnjitc sie 'dalslii bcülcii,'" daß er sich über dic ungebetene Zu Hörerin ärgere. Wenn ich Sie störe," sagte sie mit kühler Höflichkeit, so bitte ich um Entschuldigung wegen meines Eindrin gens," Sie verneigte sich leicht nb wandte sich zum Gehen, Nein, bitte, bleiben Sie, meine Gnädige! Sie mißverstehen mich. Ich ich wollte nur das Lob ablehnen, bas ich bei meinem bescheibenen Können nicht annehmen darf. Freilich, Ihnen bebeutet bieses Stück eine wehmüthige Erinnerung. Sagten Sie gestern nicht, Sie hätte es in Ihren Kinderjahren von der Mutter spielen hören?" Er sprach bas mit einen, gewissen Nachdruck, indem er sie über die Orgel hinweg schars ansah. Der Hinweis auf ihre gestrige Stimmung sollte diese wieder heraufbeschworen, Eglantine ahm wirklich auch wieber ihren gestrigen Platz auf ber Sitzbank ein, alier es sah nicht aus, al gehorche sie damit einer fremden Eingebung. Ja, von meiner Mutler!" sagte sie mit einem leichte Seufzer, Es klang jeboch, als spräche jie heute zum ersten Male von biescr geliebie Tod ten. Wenn e ich! bic besondere Empfänglichkeit dcs Kinbcrherzen ist, bie meine Erinnerung an den Eindruck diese Slücke beinfliißt. so muß auch meine Mutter eine echte Künstlerin gewesen sein," Wünschen Sie bie Komposition noch einmal zn vernehmen?" Wenn Sie so gütig sein wollten, ' ich wäre Ihnen sehr verbunden" Da war bic einfache Aeußerung einer Mulilfrennbin, weiter nichts, Hermann Iniff bic Vippcn zusammen und wühlte sich mit einem heimlichen Zorn in die neu erionenden Alkoide. Und ba? Stück neigte sich schon dem Enbe zu, und Eglanline saß unoer ändert da, mit edlem Behagen die ge lieble Mnsil, geni iv'iid. Da braii Dermal!:! in, Unmuih ad und srre.uz von dem Podium herab, Sie sch ihn ,! eier erttautei ct. lUe Sorten Whiökies, Brandies. Weine sw. im retail und whole sale ' bei H WCLTEMÄDE, 126 siidl. 10. Ttrasze. F. Lange & Cq (F'iij Lange und Peter Pommerj 11!) Züdl.V.Str. Lincoln Wcin- und Bitt Wirthschaft. Tick Bios, 'jüqlichks 1;'T immer krisch m Z.psen. Gute Seine ud L queuie; reine Ikigarre .