z NKERASKA STAA"i - ANZEIGER, Lincoln, Neb. Dus .jji'sjrmuuX; non 3Jir finiriril. KioKnii tau flnrl (X ülofjcr. still eigentlich nichts in diese Züge nU Jimte, aber eine Si.ilte von geradezu übeniietifchlichiT Brutalität, (iin Vljiilii'iinoiuilcv tjiittc nur eines einzigen Bluse uns Die Gesicht be durft, , das ,)i)iii)(o).i;if(ic ciiücm" Z crratlien, aus luclclicm bicscr M'uuu seine WiimSjiiiic schöpfte uub fco er ben iSliern nicht naher halte ausein onberfefeit können. Ta itaef tc Ich war (ein einziger Gott, unbedingte S)(iirfiirl)tüloiiif..'it sei te einzige Mn rime. Für diesen (Meist gab es leine beschwerlichen simpel. Seine buutlrn Slttgen, die sonst ein biimcmiicljetf Feuer (msziiftmlilen ver mochten, starrten jetzt ausdruckslos in die R'ucht l)iirnntf; sie salien nichts von dem 5(iuücrid)cn Oieii ber iVionb' landschast, sie folgten nur ben Getan Ien, bie über 'Raitut nub Zeit hinweg i eine unermeßliche fferne schweiften, -. Sinirilcl. rill) nm Morgen, ehe in ber Ver walterslüchc noch das frühstück bereitet würbe, verließ Heruilinn sein Zimmer und Kid Hans, um sich durch ben dlof;hof noch bem Parke zu begeben. IS war jeboch nicht die Vtoienprarlrt bieser 'uiibschast, bie ber Morgenwan derer zu schauen knin, (fr suchte nur zur Ci'biunifl seiner Gebauten das srische l'ustbub nb bie Einsamkeit, bie er um diese tnnbe sicher zu sinben erwarte bürste. Von alle Seite begrüßte ihn ber jubelnde Elior ber gefiederten S eiliger, Schmetterlinge tanzten im Strahl ber Friihsvnue, uub in ver schwenberischer Fülle athmete bie thau srische Erbe ihre belebenden Tiifte aus, Hermann betrat einen Seiteiipsad, um eine ihm wohlbekannte lauschige Stelle aufzusuchen. Da unten, an citier Ouell,,, beren Gerikscl au ferner bewaldeter Höhe herabkam, wußte er ein MooSbänkchen zwischen einer Gruppe von Weibe, die darüber eine natürliche 'aube bilbete. Zwischen Rabatten uub BoÄetts mi verwitterten Saiidsteinfigiiren wanbelnb, laut er an ein großes Rasen ronbell, da er im Bogen zu umgehen hatte, um bas auserwahlte Plätzchen zu erreichen ; er konnte es aber schon diesseits, auS ber Ferne, wahrnehmen. Ja, bort nickten bie Weide und aber was war baS? Schimmerte bort nicht ein Helles leib? Kein Zweisel, bort saß Jemand auf dem Moosbaukchen ein weibliches Wesen, Der größte Theil beS Cber körpers war burch bie nieberhangenbe Weibenzweige verberge, aber jetzt streckte sich ein Heller Sonnenschirm vor, bessen Ttockspitz.cn spielend Figu ren i ben Sand am Boden zeichnete. Wie, Jemand von ber Herrschaft zu so früher Stunbe schon? Die Gräfin selbst ober ihre Richte, Fräulein Eglan tine v. Merkenseld? tine R H llnn Run, bas konnte er ja bald erfahren. Hermann wählte einen größeren Imwea zu seinem Ziele, burch eine kleine Allee von Rüstern, um nicht gleich gesehen zu werben. Fünf Minuten spater stand er an der Weibenlanbe. Da zögerte er eine Augenblick, m z überlegen, wie er die Gräfin falls sie es sei begrüßen wolle. Sollte er sich überrascht stelle ober als ob er sie direkt aufgesucht hätte? Er trat einen raschen Schritt vor, sein Schatten siel über die Dort sitzende, diese sprang mit einem leisen Schrei kinpor, ni i der nächsten Sekunde wieder krastlos auf ihren Sitz zurück znsiiiken : der Schreck über die so plötz lich vor ihr aufgetauchte Gestalt brachte bie Dame einer Ohnmacht nahe. ES war ein junges Mädchen, bas kaum dem jiinbeS.ilter entwachsen schien. Ein ungemein seines Gesicht, von einer Ueberfülle rothgolbenen Haares umrahmt, war das Erste, ivaö Hermann wahrnahm. Ich bitte tausendmal um Ver zeihung, ich hatte keine Ahnung' log er unter einer gewandten Ver Neigung, Da sah er, wie da zarte Geschöpf am ganzen l'cibe zitterte, baß sie sich mit beide Hiinben links unb recht auf die Moocchauk stützen mußte, um ridt tinr stiiii.is!n ntn'iif :iifntsiit Marinorblüsse ueberfte ihr Gesicht, aus welchem ihm ein helles, unergründlich tiefes Augenpaar mit namenlosen! Entsetzen anstarrte. Da begrisf er, baß er eS mit einer ranken zu thun hatte. Er wollte auf sie zu, sie vor Allem zu stützen, aber da stieg sie abermals einen Schrei aus. Wer sind Sie?" kam c mit dem Tone einer Sterbende sodann vcn ihrem Munde. Was wollen Sie hier?" Hermann Plock. ber Sohn de Ver Walters, ber gestern Abend angekommen ist. Aber ich denke, zunächst muß ich IS Arzt hier eingreifen. Ich bin nn restlich, daß ich Sie in meiner Iln achisamkeit so fürchterlich erschreckt habe, Fräulein v. Merfenfeld." Sie kennen mich?" Ich errathe, da ist doch nicht schwer. Aber bitte, wollen Sie nicht meinen Arm nehmen? Ich fürchte wirk lich, Sie sind ernstlich unpäßlich, gnä digeS Fiaulcin." Sie schüttelte den Kopf, und ein ttcheln erschien auf ihren Kippen, das ihrem sonst vielleicht allzu kindlichen iresidite mit einein Male einen ganz reizenben Ausdruck verlieh. DaS Lit lern ihrer 'lieber war jebech noch immer nicht ganz verschwunden, und während ihrer Rce schlugen ihre Zahne mehrmals aneinander, IS schüttle sie ei Frcitsckauer. ES ist uid:l vcn Bedeutung, e wird gleich vorübergehen ; ich habe zu weilen so mertwirdige Anfalle rcn Sefcade bie.n;cl allerdings in einein noch nie empfund-nen Grabe. Ach bitte sehen Sie n.'ch nicht so so kurch-tri-'end es! Es ist mir wirtlich un heimliÄ u,,d i.'i t-sic-ere Ihnen es ist r.':t, l iüc ! jCj! Sie sollten das nicht s, leicht nehmen, gnagigeZ oniaent. e Morgenstunde inb noch knhl, unb bie Feuchtigkeit deö Thaues könnte Ihrer zaiteit Gesundheit ernstlich schaden." Er hatte schon erkannt, baß er hier kitten besonbers schweren Fall von Bleichsucht und Hysterie vor sich habe. Dieser riiheriiche tterper, der einer kantn SeÄzchtiiahiige angehören konnte und Fräulein Eglantine sollte ja schon volle neunzehn zahlen schien nur aus Reinen genebt und unter einem einzigen rauhen Windstoß zu sammeiibreche zu können. Erlauben Sie mir, Sie in die Sonne zu sichre, gnädiges FrciuU'in! Ich muß wirklich darauf bestehen. Es ist zu s'eucht hier, Sie sind leichter gekleidet, als Sie sollten, und es wäre unverantwortlich, Sie noch länger hier zu lassen." Er hatte den Sonnenschirm vom Boden anfgenontineti, der ihr vorhin entfallen war, und näherte sich ihr, mit ihr abermals seinen Arm zur Stütze anzubieten, Aber ich will nicht!" sagte sie etwas schrill und heftig und sprang im Rn empor, während eö eben noch ge schielten hatte, als könne sie sich ohne fremde Hilfe nicht erheben. Hermann lächelte, Ah! sehen Sie, was Energie vermag? Jetzt haben Sie mit einem Male die volle Herrschast Über sich zurückerobert; da ist der Sieg des Willensstärken Geistes über den öiver." Eine feine Nöthe belebte jetzt Eglan lineiis durchsichtigen Teint. Sie schämte sich über ihre Aeusserung eine momentanen kindischen Eigensinne ; e8 war ein sprunghafter Stimmungs wechsel, wie er zu den Symptome ihres Zustandes gehörte. Sie haben siecht es ist wirklich empfindlich kühl unter diesem Schal ten." Sie ging an Hermann vorbei hinaus auf den Kieswg und Überließ sich der behaglichen Wärme der Morgen sonne. Hermann solgle ihr, da er ja noch immer ihren Schiri in der Hand hielt. Da watete sie sich ihm mit einer rührend bittenden Miene zu. Richt wahr Sie sagen der Tan!c nichts von meiner kleine Schwäche attwanblung? Sie darf nicht wissen, daß ich das Dickicht aufgesucht habe, um einer träumerischen Vauue nach;' geben sie würbe mir sonst bicsc Mor genspazieigänge im Park verbieten." Ich werde Ihren Wunsch erfüllen, gnädiges Fräulein, wenn Sie mir ver sprechen, sich nicht wieder in den Thau z setzen. Sie könnten sich dadurch eine lebensgefährliche Krankheit zu ziehen." Eglantinc warf das Köpfchen zu rück, baß baS onnenlicht in Funken von ihrem rallchlonben Haare auf sprühte, und machte eine Geberde, die beutlich genug besagte, baß ihr nicht sonberlich viel am ebe liege. Dann nahm sie hastig den Schirm auZ seiner Halib und entfernte sich rasch ohne Gruß als bereue sie es, einen ver borgenen Gedanke verrathe ztt haben. Hermann blieb zurück! er mußte annehmen, daß sie sich wohl auch daraus besonnen habe, daß ihre gegenseitige gesellschaftliche Stellung bic An knüpfung cincö vertrauliche Verkehrs verbot. Aber er sah ihr ach, so lange cs anging, gebannt wie von einer ebenso absonderliche als reizvollen Ratnrerscheirnnig. Beim Frühstück theilte er den Eltern nur so beiläufig mit, baß er im Park einer jungen Dame begegnet sei, bie er für bie Richte ber Gräsin gehalten habe. Ihre Gesundheit scheint nicht bie allerbeste?" fragte er. Man sagte ihm, baß Eglantinens zarte onstitution die Ursache gewesen sei, weshalb sie bie äs in. eben vor vier Jahren aus bem dresdener Er ziehungi!istitnt genommen habe. Die i.'andluft von Birkemied thäte ihr eilt schieden auch sehr gut, denn sie habe sich seither bebeuteub gekräftigt. Hermann staunte über biesc Be hauptung. Sollte er bie junge Dame burch den ihr bereiteten Schrecken zu einem ganz außergewöhnlichen Riickfall in einen früheren Schwächczustanb ver setzt haben ober lag hier wieber ber häusig auftretende Fall vor, baß bie abstumpfende Gewohnheit bie klm gebung eines jiranken über bessert Zu staub täuscht? Steht sie nicht in ärztlicher Be handlung?" Wozu ben,'? Sie leibet nur ein wenig an Alutarmuth und ist in ihrer körperlichen Entwickelung zuriickgeblie ben, das soll ja bei ben Stadidamen nichts Seltenes sein. Man sieht ja, daß ihr nichts fehlte, als Bewegung in frischer, kräftiger Luft. Die hat sie nun reichlich," Hermann sagte nichts mehr. Was ich sagen wollte," begann dann der Vater nach einer Weile; Du wirst Dich doch heute noch bei Ihrer Erlaucht anmelden lassen, un sie mit gebührender Ehrfurcht zu de grüßen?" Hermann lächelte aus eigenthümliche Weife. Ich werde nicht ermangeln, lind je früher ich dies thun kann, desto willkommener ist es mir. Willst Du, lieber Vater, nicht so gütig sei, mich zu diesem Zwecke bei der Frau Griisin anzukündigen und sie zu fragen, zu welcher Stunde sie diese AnstandS visite in Gnaden empfangen wurde?" Der Alle nickte mit ärgerlicher Miene und antwortete nur kurz. ES schien ihm, al rd sich der Sohn über diesen Besuch lustig mache. Gegen Mittag findet sich die teste Zeit dazu. Ich werde Dich schon er standigen." Die Grafin pflegt nicht früh auf zustehen?" O doch," entgcgnete die Mutter; aber sie erläßt erst spat an, Tag ihre inneren Wohnräume, ich meine ihr Tchlafkabinelt und das daranstoßende grüne Zimmer, und ist bis dihin selbst sur ihre Richte nicht zu sprechen. Diese beiden Gemacher darf aßcr ihrer allen Kammerfrau auch einer betrete; so halt sie eJ schon seit siebzehn Jah ren, seit dem Tod dc gräflichen Z-ateiS." .Wiihrhaftig, immer noch?' rief 'rmann. ,,,i erinnere r-.i:i, ic einmal es mag kurz nach dem ii)c des (niien Veodege.r gewesen sein i der .Welle drüben sah. Es war a einem schönen Semmet morgen wie der heutige, ich wollce aus deut bet stehende Hauicniunt spielen und holte mir den Schlüliel zur Sakristei, m von da an.' die Kapelle 5 betreten. Ich spielte dann ziemlich lang, ohne Ahnung, baß ich eine Zulwretin halte, bis mich irgend ein Zttiall veranlaßte, nach dem Ci'iHoriii',;ieilerci;eu emporzu blicken, lind da rieselte mir ei gelin der Schauer das RiickMk hinunter! Das Fenster hinter dem Gitter war zurückgeschlagen und von dort sah ein starres, weites Gesicht auf mich herab es war, als ob der abgeschnittene Kops eitler Vetche da oben hing ; imtur lirh, die bis zum Halse hinaufreichenden Trauergeu'änder und der stoekduttile Hinlergrunb des Erkers mußtet! diesen Eindruck erzeuge, SelbstveMndüch erkannte ich in der nächsten Minute, daß es die Gräfin war; ich wußte ja,, daß das Oratonttin trch eine 7ape lenthür unmittelbar ton dem Kabinett ans zugänglich sei, da sich die Gräfin seit dein Tode des Vaters znm Schlns gemach erwählt hatte. Rasch klappte ich die Klaviatur zu und trat meine Rück zug n. Ich konnte erst draußen im Freien wieder aufathineit, iTie Grei sin, hält also noch immer diese stille Morgenandacht in der Kapelle?" Jawohl, und am Todeotage des hoch gräflichen Herrn Vaters, wo noch immer die Messe z seinem Andenken gelesen wird es ist dies bas einzige Mal im Jahre, baß i ber Kapelle überhaupt Gottesdienst gehalten wird da ist Ihre Erlaucht vom Morgen bis zum Abend für Jedermann unsichtbar. Da faslet sie, eingeschlossen im grünen Zimmer, in welchem der Gras ver schieden ist. Sie hat sich daö Schlaf kabinett zwischen diesem Sterbezininier uub bcr Kapelle auch gewiß nur beS halb einrichte lassen, um sozusagen bei Geiste bes Verstorbenen stets möglichst nahe zu sei. Im grünen Zimmer ist Alles so geblieben, irie cö war, als man die Reiche deö Grasen eodegar hinaustrug," erzählte die Mutter. Ja, sie hat ihren Vater sehr ge liebt," sagte der Verwalter, und hält sein Andenken hoch i Ehren, das muß wahr sein," Ich glaube," bemerkte Hermann, sie übt mit diesem geradezu fana tischen Todtenkulttts eine Art von Sühne. Den Grasen lcodegar soll ja der Kummer über ihre unglückliche Ehe in die Grube gebracht haben. Er mag vielleicht von vornherein gegen die Heirath mit dem Grase Mvra winsli gewesen sei, und Gräsin Adel gunbc macht cs sich nun zum sictcn Voiwnrf, seinen Abmahnungen nicht gefolgt z sein," Wohl möglich. Dann hat sie es sich als Buße auserlegt, sich zur Ruch Barschaft beö väterlichen Stcrbezitn mcrs gerade biefes Kabinett am Kapel leubau auszusuchen, während sie dazu doch ebenso gut bic Stube hätte wählen können, bic aus ber anderen Seite an das grüne Zimmer stößt. Dieses Kapellenkabinett würbe ja seit un benklichen Zeiten gemieben, seitdem die Gemahlin beö Schloßerbatters, die Gräsin Ulrike, darin gehaust hat. Du weißt doch, es heißt, sie habe eben in jenem Kabinett ihr Äben beendigt." Unter ber Faust ihres Gatten Hasio von Ebersperg erwürgt von bem Eifersüchtigen," ergänzte Her mann mit skeptischem fächeln, So sagt die Legende von Birkcnried; eö muß ja jedes alle Herrenschloß so eine Gruselgeschichte haben. " Run ja, der Mord braucht nicht wahr zu sein," stimmte der Vater halbwegs bei. Gewiß ist es aber, daß Herr Hasso von Ebersperg sein jnttgcS Weib mit leidenschaftlicher Eisetsucht verfolgte, bataus macht die gräfliche Fainilienchrnik, die eben in der Bibliothek verwahrt liegt, kein Hehl, Die Herren von Ebersperg ent stammen einem niiirlijchen Geschlecht, und erst Herr Hasso verlauste bie alten Besitzungen in bcr Heimaih, um sich hier anzusiedeln. Es heißt ebc:i, er habe die schöne Ulrike in fremde Um gebung bringen wollen, unb Seltloß Birkemied sei von ihm als ihr Kerker erbaut worden." Die liebe Welt würde nntcr üljn lichcu Umständen auch heute noch so urtheilen ; sie kann es ja nie verzeihen, wenn Einer von ihr nichts wissen will. In Wirklichkeit mag Hasso, der ja schon bei Jahren gewesen 'ein soll, als cr bic ungc Ulrik: freite, wohl bas Verlangen gehabt haben, sei schönes Ehegespons bent lursüistlickien Hoslcbcn z entziehen, aber bie bau liche Anlage biescS Hanfes verräth, baß eS ihm hauptsächlich bartim zu thun war, sich eine stille Arbeitsstätte für seine gehcimwijsenschaftlichc Stu bie und Experimente zu schassen. Er soll Alchemie getrieben haben, das war zu seiner Zeit Mode; jcbcnsallS be nützte cr bic großartigen .Kcllerraumc da unter uns als Laboratorien, und biesc heutige Verwaltcrswolmung waren seine Gemächer, währcnb seine junge Frau die nördlichen Zimmer oben im Stockwerk benutzte. Auffallender Bütte sich das Ehepaar im Haufe allerdings nicht trennen können, und man bf daraus wohl schließen, daß keine Har monie zwischen ihnen w.:r. Die schone Ulrike muß da euch ein wenig benei benswettheS Veben qcsnhrl h-ben, das thatsachlich nicht weit von erkerhü't entfernt war, i:i;b Herr Hasso !,;-:;c sich dann wohl den rnrurf aidcn. die Jugend seiner Gemahlin geknickt zu kabcn." .Die Ekronik sagt," fette d.r Vr.t-r hinzu, er sei erst ich lllrifer.i Ted von der Grundlosigkeit seiner Eifer sucht überzeugt worden, und die Reue habe ihn f.it Schwcrmuth eichle.gcn, so daß er nch kurzer Zeit c.ls Vicu drudcr in's Breslauer Augustiner i klostcr getreten sei. Schloß und vierten i feliasten von Bukenri'd einem Resicn überlastend, der liier eben die scalcr mit dem Graientikel ausgezeichnete nie Derer v. Ebersperg begründete." Es heißt übrigens, Herr Hass ei bei tcn Augustinern im Wakmiinn riise oen, ' ennnenc i'ic anuiter. Tie Hauschrmiik spricht wohl nicht davon, e,b.r sie schweigt überhaupt über sein Ende, wie sie ja auch über bic Tsdeiatt b'-r (unten Ulrike keine Ätt beur.n;e,e:i macht. Da könnte an dein, was sich i n Volke über den Erbauer von Bir'. rieb mit merkwürdiger Vestiinmthe'! vierhundert Jahre lang erhalte bet, doch etwas Wahres sein," Hert,i!i Hielte die Achsel. Mär chett, wie sie i .;(crt Schlossern herumjntleit. Hier im Schlosse war früher ein alter Knecht Rainen Bai thasar, der zahlte allabendlich die itttgehene? lichfteit Geschichten vcn Hei in Hasso i:;:b Frau Ultiie, die anhören zu lömten ich in meiner Rengier allen Scharssinn aufbot, mich in der großen Gesindestube versteckend, unter Bänken unb hinter Spinden, ivo ich :nitnitter einschlief, daß uiun mich erst ant 'Mor gen, nach itiigstrolle, Suche im ganzen Hanse, saud, " ' Du meine Güte, !" seufzte bic alte, Frau. Einen solchen Tag werde ich in meinem Yeben nicht vergessen. Weißt Du cs noch? D warst damals ein dreizehnjähriger Bub, solltest eine Strafarbeit machen, und weil Du un geberdig warst, steckte Dich der Vater da hinunter in ben Keller.' Sie zeigte auf die Wendeltreppe eben der Küche, die vorn V?rsaale in da Unter geschoß hinabsühitc. Trotzig, wie Du warst, wolltest Du nicht um Ver zcihnng bitten, unb wir mußten Dich unten "lassen. Du versäumtest barüber bas Mittagessen unb bas Vesperbrob wir ließen es geschehen, fest ent schlössen, nicht nachzugeben. Aber als Tu auch zum Abcudtisch nicht heraus kamst, da würbe mir boch bange. Ohne betn Vater 'waö ztt sage, schlich ich mich hinunter, Dir zuzureden und Dich zur Abbitte ztt veranlassen, und konnte Dich weder im vordere, noch int rück wärtigen Gewölbe finde. Da etit deckte ich, daß ich vergessen hatte, den Schlüssel zur Thür des Kellerzmischen ganges abzuziehen. Du warst also ba ztt beu Übrigen Kcllertäuuten burch geschlüpft, und ich mußte annehmen, Du wärst drüben über die Haupttreppe au ber Herrschaftsküche heraufgekommen und hieltest Dich beim Gesinde ver steckt. Ader wen ich auch fragte, ?!ie inand wollte Dich gesehen haben, ja die Leute in der Küche, die dc Schlüs sei zur Gitterthürc der große Keller treppe i Verwahrung hatten, behaup teten zuversichtlich, bas Gitter wäre ben ganzen Tag versperrt gewesen. Du hättest benrnach och immer unten sei müssen. Ich weckte nun ben Vater, und mit ihm und ein paar Knechten durchstöberten wir das ganze Unier geschoß, jeden Winkel, sperrten sogar den Vorrathskeller, die Holzkantmer, ben Weinkeller unb ben Gerätheschup pen unter ber Remise aus Alles ver gcblich, nirgcnbs war eine Spur von Dir zu entdecken. Wir glaubten schließlich, cö sei Dir irgcnbwie gc lungcn, die alte Eiscnthür an bcr kleine Ztigangstreppe zwischen bcr Kapellcnsakristci unb brat Pfcrdestall zu öffnen diese Thür, bie vielleicht auch schon seit Herrn Hassos Zeiten nicht benutzt wurde aber die verroste tcn Riegel, z benen nirgenbs mehr im Hause ci Schlüssel vorhanbc ist, saßen fest in bett Angel, mit ihre buiidertsährige Spinnweben über zogen, cs war also unmöglich, baß Du ba hinausgekommen warst, Run wuß ten wir uns nicht zu rathen unb zu helfen ; sogar bifc Eiscnsiäbe vor ben Kellerlnle hallen wir einzeln geprüft und unversehrt gesunden. Wir könn tcn also nur annehmen, baß bic Gitter ihür zur Haupttreppe boch von Jcmanb für ciuen Moment geöffnet warben sei, und baß Du Dich da unbemerlt bavongemacht hättest, vielleicht zum Städtchen hinüber, z einige Schul kameraden. Vater fluchte und wetterte und schwor Dir eine ausgiebige Prügel stippe zu, sobald Du wieder zurück wärst, aber ich merkte ihm wohl an, baß er nicht weniger in Angst war, als ich, und baß er den Besehl, sich um den TattgkitichlS nicht weiter zu liim mcrn, selber nicht hielt, Rnr um ihm ben Willen zu thu, legte ich mich schließlich hin, aber ich schloß bie ganze Rächt kein Auge, und mein Ohr lauschte ununterbrochen. Und richtig, gegen Morgen, ba höre ich'S langsam bie Wcnbeltreppe ba heraustappen. Ich slt.gö aus bet Bette, aber nicht weniger vorsichtiger als Du, benn ich wußte ja, baß Du trotziger Schlingel lieber umgekommen wärest, als Dich so erwischen zu lassen. Ich wartete ba an ber Zimmerthür, bis D oben warst und ich Dich an diesen Tisch, an dem wir heut' noch siuen, Heranschlei chen hörte. Du wolltest den Broblaib suchen, bcr vom Abcndessen her noch hicr liegen sollte; natürlich, ber Hvn ger mußte Dir ja schon ant Rachmittag weidlich zugesetzt habe. Da kam ich heraus unb faßte Dich beim Kragen. Gelt, daö weißt Du noch?" Ja, ja," gab Hermann in etwas verlegener Heiterkeit zu. Wenn ich diese Dumrnejungcngeschichte auch ver gelten hättc ; die fürchterlichen Prügel, die mir Vater am anderen Morgen, getreu seinem Versprechen, aufmaß, die mußten mir wohl im Gedächtniß bleiben." Erlaub.-, mein Sohn!" warf ba der Verwalter dazwischen. Die Prii gel, so sehr Du sie auch für Dein abentcucrlichks Ausbleiben rcrbicnt hättest, wellte ich Dir schenken, und Du bekamst yc dann nur deshalb, weil Du obendrein absolut nicht gestehen leotl.est, wo Du di- .z. nze Zeit über gesteckt bittest. Es wir ,k,lcc!t!erbingS auch trcbdcm nicht herauszukriegen ; Du bliebst feil babci. Du wärst immer unten im Xellcr gewesen, obwohl wir doch Alles auf'S Peinlichste abge sucht hallen. Und so oft ich auch später noch aus dieses unerklärliche Verschwin den zurückkam, in Gute und im Zorn, eS war Deiner Halsstarrigkeit kein Gefiandniß abzuzwingen. Die Sackte ist mir bis heute ein Rätbicl. Wi..st D es mir letzt vielleicht lösen? Es wtndc mich immer noch iiitercjjiren." L-irklick? Je mm, ich erinnere mich nur daß ich mich in einem leeren aiie versteckt hatte, das iraendmo in einem staubigen Winlek stand." In einem Fasse? In den zwei Gewölben hier unter unserer Wohnung befand sich nichts dergleichen, und wir haben da auch alles Gerinnsel um und um gekehrt. Und die übrige itnuer sperrte Räume standen damals ja .vie heute völlig leer." Aber drüben im Geräthekeller, ber als bas ehemalige Magazin zu den Laboratociuiusräütnen bes Herrn Hass Ebersperg gilt" Den s.tnden wir verschlessen unb haben ihn überdies nicht weniger gründ lich durchsucht." Du mußt Dich doch täuschen, und dieser Raum war nicht versperrt. Ich hielt mich i einem Fasse verborgen, nm Dir und der Mutter i knabeit haftet Rachedurst Sorge um mich zu machen. Mehr kann ich nicht sagen. Wo jenes Faß stand, das weiß ich heute nach zweinndzwanzig Jahr.cn nicht mehr anzugeben. Was liegt auch daran? Wenn ich damals hartnäckig schwieg, so geschah cs nur aus Eigensinn, der Euch gegenüber so etwas wie ein Ge heitnttiß bewahren wollte; und aus romantischem Stolz, wie er zu den Eigendeilcii der Flcgcliahre gehört, hätte ich mich wohl lieber umbringen, als mir dies kindische Geheimniß ent reißen lassen," Ja, ja," sagte die Mittler, indem sie aufstand, um das Kafseezeschirr abzuräumen; Du warst immer ci fondcibares Kind, darüber kennte ja auch Deine Lehrer nicht genug klagen," Hermann erhob sich gleichfalls. Das kam wohl von der RemmUik dieses düsteren Schlosses her, von der ich mich sozusagen nährte." Er trat au die offene hölzerne Wen deltresipe, die zwischen dem zweiten der nach dem Schlvßhos gehenden Fenster und der Küchenwatid angebracht war. und sah hinab. Ich gestehe, daö Halbdunkel da unten Übt heute nechcincit eigenen Reiz ans mich ans. Es würde mich intcr.es sircn, zu erprobe, ob ich mich in bic seit Kellergcwölbeit, bic einst mein liebster Spielplatz waren, noch ztirccht sinbcn könnte. Ich mcinc, jeber Win kel müßte mir cine Gcschichtc erzählen, vergessene Episoden meiner Kinder zeit mir wieder in's Gedächtniß titfett, die Erzählnnge des alten Balthasar. In ber Fremde bachte ich niemals daran, und jetzt fühle ich mich so leb hast in die vergangenen Zeiten zurück versetzt, Is . . nicht schon ein Beweis, wie seb7 K; Mensch von seiner m geb',, abhängig ist? Kleinigkeiten, an sich ganz uiibcbeutenbe Votfälle in ber KittdheitSperiode können so un anslöschliche Eindrücke in ber Menschen sccle erzeugen, wenn auch die bewußte Erinnerung basitr schwindet oder einschläft, ja, nm cinschläst, denn ich behaupte geradezu, daß uns nichts von unseren Erlebnissen abhanben kommt, wenngleich bie sozusagen beleuchtete Halste unserer Gedächtnißsphäre, bie wir bas Bewußtsein bes vcrnünstigen Menschen nennen, nur ben allcrgcring stcn Thal baran nimmt." Das ist mir zu hoch," bemerkte ber Vater trocken und ging hinaus. Hermann sah ihm mit einem mit leidigen Lächeln nach, und als bic Mutter, die zwischen dem Vorsaal nnb der anstoßenden Küche ab und zu ging, wieder einmal aus einige Zeit ver schwand, stieg er mit einem plötzlichen Entschlüsse dic Wendeltreppe ach dem Keller zu hinab. Er wollte seine Vorsatz wahr machen, erproben, ob cr sich ba unten noch so gut znrechtznsindc vermöchte, wie in ber Knabenzeil. Die Schtteckenstiege führte ztt einet gewaltigen, ans zwei anciitattbcrstoßen bcn Gewölbe gebilbetc Kcllcr, der einst bas Laboratorium bcs Erbauers, bcs Herrn Hasso v. Ebersperg, gcbil bct haben sollte. Seine Wohntäume bagegcn waren bic Gemächer gewesen, welche jetzt bcr Schloßverwaller innc halte. Die bciben Gewölbe, welche bas Laboratorium gcbilbet hatten, waren burch eine Gang, ber sich unter ber Thorcinsahrl hinzog, von bcn übrigen Kellergcwölbeit geschieden. I der Thür, dic vom Laboratorium ans diese Gang führte, fand Hermann den Schlüssel im Schlosse flecken, wie es auch früher s.els ber Fall gewesen war. So konnlc cr ungchindcrt weiterschrci tc, da bei seiner genaue Crtekennt niß auch die hicr untcn herrschende Dunkelheit kein Hinderniß für ihn bilbete. Da am linken Ende beö finste ren QncrgangeS kam man an den Vorrathskeller, der mir bei baran stoßcnbcnHelz- uub Kohlcnkeller unter ber Hcrrschastsküche unb bcn Gesinde fttiben gegen dic Außenfrent des Schlosses zu lag. An dcr Hosscitc dehnte sich ein riesiger, hallenartigcr Raum hin, mit der eigentliche Keller treppe, die unter der von ber Thor einfahrt i'S Stockwerk Iiinansteigenden Marntorfreitreppc in bcn Küchenslnr hinaussührte nb oben, burch eine Git terthür abgeschlossen war. A bicsc Kellerräiime unter bcm Hanpttiakt beS Schlosses schloß sich dcr massige Rord slügclbati mit bcr noch burch ben ersten Stock gehcnben Schloßkapelle im vor bcrcn Thcilc, während der rückwärtige Theil nach dem Hose zu die gewaltige Remise nebst ber ehemaligen Rüst und Saltellammer" und im ersten Stockwerk die Bibliothek enthielt. As. diesen gewissermaßen ein selbst ständiges Gebäude darstellenden Roid slügeltransjepl war och ein kleiner ebenerdiger Annex ohne Unterkellerung angebaut : die Sakristei, die sich a die Karcllle anlehnte, und an die Re rnise stieg der Pfcrdestall. Zwischen Sakrislci und Stell besand sich e. schmaler Durchlaß, ren t::n t:r.e Treppe in den Keller führte. Die unterste Stufe dieser kleinen, seit un deutlichen Zeiten unbcnü!-!en Keller treppe flinr; auf ein quadratisches Plätz chen, das auf dcr einen Seite eine kleine Thür, in den unter dcr Kapelle gelegenen Weinkeller führend, auf wies. Tai Kcllcrgcwvlbe unter der Remise d'gcqcn war nur von der großen HauZlhcille des Untergeschosses her zugänglich. Dort, wo die Mittel mauer d. i eigentlichen Sckloßgcbäude? in den Trnnsseptbau stieß, war sie von nein kleinen kunstvollen Kre: getvöCbe btirchlwochen. bas gegen die. Fassadcnscite hin be Zugang zu dem bereits erwähnten Holz und Kohlen feller ermöglichte, aus ber gegenüber liegenden Seite bic Verbindung mit bcr Trcpvenhalle herstellte nd von ba aus rechts genommen einen offenen Durchlaß nach bem Treppeiiplätzche zwischen Weinkeller uub Geräihe schuppen freiließ. Ans diese Art waren also sämmtliche Kellerräuitte niiteiti ander verbunden, so daß man vom Vor saal der Venvalterswohntittg uns über bic Wendeltreppe beö Laboratoriums, burch ben finsteren Gang," die Kc lerlialle" uub den Krenzgewölbebogeii zu ber Heine Seitentreppe gelangen konnte, bic zwischen Sakristei und Psetbestall itt'ö Freie führte. Die alte Eiseitthür, bic diese Trep pendttrchlaß ach außen hin abschloß, var über nnd über verrostet und sicher lich seit fielen Generationen nicht mehr geösfuet worden. Dir Kloben der Riegel waren mit ben eingemauerten Haspen zusntnincngcrostet und ber Schlüssel bazn längst abhanden gekom men. Wozu diese itberslüssige Hinter treppe überhaupt ba war? Vielleicht hatte sie einst dazu gedient, Weinfässer unmittelbar out Freie herab in bett Lagerkeller unter ber Kapelle zu drin gen; bic dahin führende Thür am Fuße der Treppe ließ wohl darauf schließen. Hermann betrat jetzt ben kleine Kreuzgcwölbebogen nnd stieg die schmale Treppe in bcr hohlen Tranö septzwischenmauer hinauf. Hier war cö völlig duntel, nur auf bas gua bratische Vorplätzchen am Fuße der Stiege fiel ein schwacher Dämttterschein vom Hallettgcwölbe her. Ueber ber ver rosteten Eiseitthür am oberen Ende der Treppe war zwar ei Gittetseusterchett angebracht, aber bie Scheiben waren erblindet ; auch versperrte außen Ge sttüpp dem Lichte bett Zutritt. Hermann zählte zwanzig Stufen biö zu betn oberen Trepvenplätzchen, baS knapp Raum für ein halbes Dutzend aneinander gedrängt stellender Men schen geboten hätte ; tu so betracht iicher war dafür bie Höhe. Hermann trat bis an dic Eiscnthür vor" dort drehte er sich in und zog jetzt erst sei Taschciifeuerzcug hervor, um ein lleiites Kerzchen darin anztt zünden. Dies Vichtchen genügte i dem engen Gelasse, tu die Wände ziemlich grell ztt beleuchten ; sie bestanden auf drei Seite aus Sandsteiiiguabcrtt; nur die Wand, bic Hermann vor sich hatte und die senkrecht, bis zu einer Höhe von neun oder zehn Fuß über der achten Treppenstufe, von oben ge zählt, herabreichte, trug so wie die Decke Kalkbewurf. Da ber Zwischen räum von der Eiscnthür biö zu bicscr Wand dcr initcrcnBrcitc dc Sakristei anbaues entsprach, so war nicht zu be rechnen, baß bics bie Forljetzung bcr Giebclmaner beS Transscptbaucs war. Der Winkel, in welchem diese Wand und die horizontale Decke des anße rett Trcppengchätiscs zusammenstießen, ließ i seiner ganzen Ausdehnung dic untere .Heilste eines hölzernen Querbal kens sehen, dcr znm Gcbäl! ber Decke zu gehören schien. Ueber bcm Pscrbc stall, bicscs Treppenhäuschett und die Sakristei, also über den ganzen Annex, zog sich ja in Slockwerkshohe ein Dach räum hin, der als Ftttterspeicher be nutzt wurde. Dieser Pfoste war mit Kerbschnitzerei versehen, sollte also wohl einigen Zicrrath in bas kahle Gelaß bringcn. Einer ähnlichen Zitn tncrmanitslanne schiene bic beiden Holzleisten entsprungen, dic ztt beiden Seiten herabliesen, solchergestalt bic Winkel vcrklcibcnd, welche diese Gic belmaner in ber Berührung mit be Seitcnwänbcn bcs TrcppengchänscZ bilbctc. Roch zweckloser aber mußte eine quer über die Treppenbreite lau sende Eifcnstange erscheinen, bic unter ber Giebclmaucr angebracht war, tiäm lich bort, wo bicse bcrcits in bic ge wölbte Decke von bcr achtcn Ticppen stufe an überging. Hermann zählte an der Seitetiivanb ,ztt seiner Linken eine Reihe dcr Qua bcrsteine in ber Horizontallinic gegen bic Eiseitthür zurück und in der fest gehaltenen Stelle cinc gewisse Anzahl Steine senkrecht hinauf und stemmte ba bie Hand mit kräftigem Druck an. Und siehe da! der vermeintliche Qua rersteiu an dieser Stelle zeigte sich als eine nur mäßig dicke Platte, eine Art Kachel, dic sich um cine unsichtbare senkrechte Achse drehte, so daß in dcr Maucrvcrkleidung cinc durch den Stein abgetheilte Höhlung frei wurde. Her mann griff hinein, erfaßte cine eiserne Kurbel und im selbe Augenblicke hob sich oben an der Tecke der anfckei nend nur zum Zierrath dienende Hclz qucrpfosteu, bis er in der Deckenfugc verschwand. Gleichzeitig senkte sich dic kalkbeworfcnc Wand, dcr Eiscnthür gcgcnübcr, die sich eben och als bie massive Fortsebuitg bcr Transscpt gicbelmancr dargestellt halle, laugsam hinab, unter dein dumpf rollenden Geräusch hemmender Zahnräder im Inneren der linken Seitcniuaucr. Die Eiscnstauae an dcr Unterseite der beweglichen Wand erwies sich als das Eharnier, um welches sich das Ginze drehte, und die Holzleisten an den Kaulen links und rechts als wohl weislich angebrachte Verkleidung dcr Fugcn. Diese Wand war nichts Anderes als die Hinterseite einer kurzen Holz treppe, die sich oben an eine steinerne anschloß und so zur Höhe des Stock wcrkeö im Hanp'bau hinansuhrte. Die obere .Kaute der Wand, die im ausge zogcncn Zustande fast die Decke d.s Treppenhäuschenö berührte und jetzt langsam niederiank, bis sie sich auf der obeistcn Stufe ber Kellertrepre festlegte, trug die unterste Stakset der jetzt erst völlig sichtbaren Geheim neppe, unter der nun dic ellersticgc wie unter einein Deckel ven'chwundcn war. Die Treppe lief in derselbe Breite fort zw,sckcn der vordem im obersten Theile aascheinend ganz inas siven Miitelmaner, nur jetzt auswärts, statt abwans. Die zehnte dieser auf steigenden Stuien vecr diesem, wo da Eharnier eingrist. und bestand i einen iMlty v; .fta!;. ur andere.' schon ans Stein wie die übrigen Sku seit, dic iretter hinattstihrlen, bis sie sich int Dunkel verloren. Man konnte i der Höhe von ungefähr zwanzig Stufen eine zweiten eisernen Wirbel an ber linksseitigen Mauer wahrnehmen, der offenbar dazu diente, dic Ttcppe vo oben wieder zu schließen, Derjenige, der also da hinaussticg, konnte das hölzerne Berbiiibuiigsstück ber Stiege hinter sich wieber emporheben, wie eine Zugbrücke, und Riemaud, ber jetzt vom Keller her zur Eiseitthür heraus kam, konnte ahnen, baß hier ein Ans gang bestand, bett bie drehbare Kachel iiiile klappte von selbst i ihre alte Lage zurück, sobald sich die innerste Holztreppensiitse im Riederglcitett auf bie oberste der Kellertreppe stützte. Hermann setzte keine Fuß auf bie enthüllte Treppe. Eö schien ihm nur darum zu thun gewesen ztt sein, sich davon ztt überzeugen, ob der alte Mechanismus noch sunktionire. Er hatte kein Interesse daran, jetzt bett ihm wohl bekannten Weg da hinauf zu verfolgen. Sein Lichistittttpschcn war überdies schon nahe am Ver löschen, und so zögerte cr nicht, alsbald bic bewegliche Steinplatte zu seiner Linken attf'ö Reue ztt öffnen, in da verbindende Holztteppensiück iu seine alte Stellung als Hiuterwand des Kellerlreppenvoigehäuses zurückzu versetzen, Allcö klappte vorzüglich, nnd eine Minute später war der geheime Trcppctiatisgatig verschwunden wie ein Spnk. Hermann nickte befriedigt und trat, ein Liebchen vor sich hiupseiseud, ben Rückweg dnrch bie KeUerräuiuc an. Er war als Knabe nicht wenig stolz daraus gewesen, daß er die Geheii treppe entdeckt Halle nicht durch Zu fall, nein, wie ein richtiger Eolunibus, nach monalclattgctn Suchen und For scheu. Der alle Ballhasar hatte den dreizehnjährigen Vctwaltcrssolm, ohne cs zu wissen, durch seine Geschichten zum Entdecker jener verborgenen Stiege ge macht, beren Geheimniß ber Erbauer, ber finstere Hasso v. Ebersperg, wahr scheiulich mit in sein Gral, im Bres lauer Atiguftinerlloster genommen hatte. DaS liebste Thema deö schwatzhasten Greises war die Geschichte der schönen Ulrike v, Ebersperg, Ballhasar ver sicherte, dcr eifersüchtige Hasso habe sie Tag und Rächt in ihrem Zimmer belauscht. Sie bürste iltre Gcimtcher im nördlichen Tialt niemalsvetlassen: darum hatte cl auch stockhoch i der eine Ecke dcr Kapelle das Erketchc anbringen lassctt, ba Oratorium, bas sie unmittelbar von ihtcttt Schlaszim rncr aus betreten konnte. Und keine Minute bei Tag oder bei R'acht war sie sicher, daß der Wütherich nicht vor ihr auftauchte wie ihr böses Gewissen. Unb so habe cr sie endlich auch cr tappt, ivie sie cinc Brief geschrieben, aus welchem bcr Man bcn scheußlich sie Vcrrath gewittert. Da habe er sie mit eigener Hand erdrosselt. Svätcr allerdings sei cö ihm llar geworden, daß Alles nur schmähliche Täuschung , gewesen und da wäre cr Klosterbruder geworben. Hermann buchte schon bantals mit schärferer Logik ctlö seine Umgebung. Dic Anderen machten sich weiter keine Gedanken darüber, ob und wie cs bei Herrn Hasso möglich gewesen sei, sei junges Gemahl itt ihren Gemachern ba oben ztt bclanerit, während er seine Wohnung doch in einem sehr weit davon entfernten Theil bes Erdgeschosses halle, Hermann aber grübelte emsig darüber;' er entwarf sich eine ziemlich genaue Plan des Schlosses und saud eines Tages in dcr Thai heraus, doß die Mitteltraguiauer int Kavelleu biitt," zwischen Kapelle und Hinter traft, von der iellersohle bis zum Dachraunt hinauf bic gleiche Stärke besaß. Unten befand sich dic kleine Hintctlrcppe mit der Eiienlbür zwi schen Sakristei nd Stall in diese Mauer eingesprengt, bei war ihre Ticke also erklärlich. Was hätte es aber sür einen Zweck gehabt, sie oberhalb dieser Kellertreppe massiv aufzuführen, in unverminderter Stärke? Da setzte sei durchdringender Verstaub den Hebel an, und bald hatte er es heraus, daß eine auswärts führende Treppe in dieser Mauer ganz wohl Platz finden konnte und gtnatt bis zu bem anscheinend nur vom ehemaligen Schlaslabinett Hin kens auS zugängliche Erleroratorittm in die .Kapelle fuhren mußte. Vo da en stand es bei Hermattn fest: Diese Aufftiegtrevpc ist vorhanden setz! mußt Du sie mir zu finde wissen!' Und er brtlt sie gesunden. Aber er halte sich s auch saure Schweiß lostiM lassen, tuchftabtiiii tcde Zoll vom Boden und ven de.t Wänden bes Trcpvenhänschcns zwischen der Sakristei und betn PserdestaU abgetastet und abgeklopft, bis er die beuieelich: Steinvia! tc in ber Mauerretllcidung entdeckt halte, die damals übrigens, in den Staub der Jabrliunoene gebettet, nicht so leicht z breiten war wie nach mals, als er ben Meebatiistnus wieder in Gebra.tch gesetzt. Und seine ganze Forschelarbeiten, die wahrlich einer besseren Sache würbi.z gewesen wäre, hatten ja i aller Verborgctthkit voll bracht weide miiisen, ben niemals wollte er das entdeckte Geheimniß mit einem zweiten lebenden Menschen thei Icn. Er ivar kein Plauderer wie der alle Baltltasar, er war auch von ande ter All als die meisten seiner Sclnil kameraden, die so eine köstliche Ent deckung ich! laut genug beitte aus posaunen können : nein, für ilin lag der Hauptreiz der ganze Sache in dem Bewußtsein, der Einzige zu sein, der von dem Gelieimrnß des alten Schlos ses mehr n uxte als der Herr Gras selbst und der Valer und die übrigen Erwach senen, Warum (acht man ? Die berichtn testen Philcicrken. ant, Hegel, Dar win, Spencer, haben die Frage zu be antworten gesnchl, wclckte Oriinde das Lachen verursachen. Im Alige-neinen herrscht die Ansicht ror, daß Freude da? Lachen derronufl. Ader dagegen laßt sich einwenden, daß eS ersten ernste Freuden gibt und zweileus, daß oft Begebniiie selbst unler den trau rigstcn Bcrhalimlsen lackerlich erschei nxr "