Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 23, 1896, Image 3

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    .
NEERASKA STAATS - ANZEIOER, Lincoln. WA- V
Die Püichi des Starken.
tflümoit twi '.Hulolplj Ich.
vitvr mc jnt wird Um eilen,"
tagte Jiimu Icnyind. 2id)', allen
Wintcrflnrn.cn jum Trotz ist bet iriih
linfl angekommen und in reiner Seele
haben die stürme auch aiuiietobl. Tic
$toffiiun(ifrcu6iflffit wird wieder cr
nodu-u bcffi-n rannst Xu gcwivscin !"
snliieninl!"
Äi'od) war die trostlose Wort nicht
f den Kippen der jungen StMttme ver
ilnngen, da hörte man Begrüßung
luortc au dein Innern de Hause
schallen. In der nächsten Minute sich,-'
ten der General und die ,auosrau d n
fiten Bollried und Kurt von Reifen-'
ors aus die Veranda.
Und der alle Heir umarmte Anna.
die il,m ibclnd entgegenlief. Er be
grüßte Alcrandra freudig niit der Be
Hierhin: Ich weis! bereit, wie tap
fei Sie am rantcnbeit gehalten!
di da" kr deutete auf Anna hat
in jedem Briefe II,r Vob gest,gen!"
hierauf küßte er Helene die Haiid und
sagte tröstend: Tic rothen Backen
werden schon wiederkommen in Cst
Webe. Äenn c Zhncn recht ist, fahren
wir schon morgen nach Ihrer Heiniath,
die ich mir einmal gründlich ansehen
möchte."
Dem Sühtnde de (cncrals entfuhr
ein Wort der Uederraschuug und Voll
ried fuhr frohgelannt fort: Ja, Herr
General, zum Wirtes hat sich meine
Mine günstiger gestallet. Dank der
Einsicht meines neugewonnenen Inge
nieurö sckxeitct der Tunnelbau jn inci
Her Kohlenzeche rascher fort, al ich
erwarte durste, und die ffelscnschicht,
fui die wir gestoßen, hat sich al weit
f!nalcr erwiesen, al wir vorausctz
.en. AM heute sclion ein Gelingen die
ic gewagten llntcrnchmen außer
,ttagc steht, so fand ich hiesige (Meld
institiite bereit, mir Credite in bedcu
tender Höhe zu gewahren, ick kann
somit auch für ic eintreten. Turch
Ihren vortrefflichen Herrn Adjutanten
aber'' er blinzelte jjurt freundlich zu
habe ich werthvolleÄufschlüssc über
Herrn von Bohnslettö Geschcistogebah'
rcn erhallen und ein Bankier vertraute
mir, daß der Spekulant einer beden
tenden Summe bedarf, um seine Ber
tragövslicht gegen ein Gründcrkonsor
tium zu erfüllen. So ist denn der
Augenblick günstig, um mit dem au
Wildbad zurückgekehrten Bohnstett in
die Verhandlung zu trete. Die soll
gleich geschehen und wenn e Ihnen
recht ist, gnadige Frau" hier wandte
er sich an Helene siedeln wir mor
gen schon mit ,iid und Siegel nach
Cfliocde über. Ich muß doch Ihre Bc
sitzung und die dc Herrn von Hecken
dorf genau kennen lernen, bevor ich
Rathschlage ertheile."
Helene fühlte sich durch diesen Vor
schlag neu belebt nnd ging ohne Zögern
darauf ein, sagte aber zaghaft : Weht
t an, daß Anna und Alexandra mich
begleiten?"
(ii, freilich! Sie dürfen der Freun
dinnen nicht entbehren. Vielleicht kann
sitii Ihr Herr Schwiegervater der t!xpc
fersen anschließen?"
Der General bedauerte, daß der
Dienst ihm dies nicht gestatte und über
trug lächelnd alle Vakcrrcchtc seinem
freiwilligen Sachwalter.
Nun," rief Vollricd, so rüsten
wir n zur Fahrt, meine Damen, ich
will unterdessen die bösen Gläubiger
zu beschwören suchen."
Und Heinz?" frug Alexandra.
Noch haben Sie un kein Wort von
, Ihrem Sohne gesagt?"
Nun, der gewinnt in Westfalen ein
lebhafte Interesse am Tunnelbau und
der Arbeiterfrage. Sobald cr die sehr
milde Festt,gslrafe, die ihm für sein
Duell auferlegt wurde, abgebrummt
hat, hoffe ich, einen tüchtigen Mit
arbcitcr in ihm zu finden. Bei der
Verwallung eine Hütten und Berg
werk kann cr auch zeigen, ob cr mit
Nutzen Ziamcralia studirt hat. Doch
nun ist'S Zeit, daß ich gehe, Herr von
Bohnstett erwartet mich."
Als Vollried zum General zurück
kehrte, konnte er diesem mittheilen:
Alle Verbindlichkeiten, die so schwer
auf Viktor lasteten, sind abgelöst. Ich
habe eine Versicherungsgesellschaft ge
funden, die uns zwcihundcrifünfzehn
tausend Mark gegen erste Hiivolhek auf
zehn Jahre zu drei vom Hundert leiht.
Cii. biiiuchen somit f ür die ganze auf
Cfnoebe lastende Sdmld fortan nicht
so vicl Zinsen aufgebracht z werden,
wie Ihr Sohn, der an Bohnstett fünf
Prozent zahlte, für cinhundertfünfzig
tausend Marl opfern mußte."
Aber Viktors Schuld war doch weit
größer?"
Ich habe an Bohnstett Gewissen
gepocht und cr ließ sich sunfnndsicbzig
tausend Mark abhandeln. Nun wollen
wir scheu, was geschehen kann, um den
Ertrag von Cstiocde zu steigern!"
Run, wenn t Ihnen gelungen ist,
einen so hartgesottenen Sünder wie
Bohnstett z einem billigen Vergleich
zu drängen, so werden Sie auch noch
andere Wunderthalcn vollbringen,"
sagte der General freudig bewegt.
Sie haben unendlich viel für un
gethan!"
.Ich hatte da Glück, der Stäikcre
zu sein, lind die P'Iicht dc Slarlcn
ist c?, sich des S!vachen anzunch
mcn."
Am nüiisten 2.';:rr,cn verabschiedete
sich Helene ron den Schwiegereltern
und rvrließ nil dc stirer::, den bei
fcejv?:ni'.itinncn und Votlricd Berlin.
'Xf.c Trennung von dem General, ict
'ilY ein zweiter Vater geirorden und der
Gebote, e!me den Galten und lein
Trudlim O'iwcde betreten zu m.iien,
versenkte 1 :c jun.ic Willive wieder in
liefe 2chi?rr;nutti und alle Änitrengun
tea der Freundinnen. ,u. iclbsl die
Ncd'oiungcn ihre munkcrcn Söhn
chen vcr,:-och!cn ihr toura ein Lächeln
abzugewinnen.
Äorr von Tag zl Tag bildeten sich
darin zwi'cden der .yvrrin ren Ciracie
nno ihren Gz'icn innigere und nerz
lichere Bczicdangcn hcrau. irdard
von Hcckcndcif leitete die Acieiten
an? gstj ü'iuineD uno.pciene vic luxg
iwriicn '.'lnii1)liic über de -land der
inige und die vorzunehmenden Ver
besser,!!!!!. R! Helene ihm vorwarf,
er venrnchlarnge eine eigenen (sc
schäfte und bringe ihr ein allzugroße
Opfer, beruhigte er sie durch die Ver
sicherung, daß er in Hermann chulze,
dem Pächter de Vom! Allbnhren,
einen ankgezeichneten Vertreter gesim
den habe.
Acht Tage barke Vollried auf Ost
wede-zugebracht, dann siihile ihn Ger
halb achcckendors hinüber, da il'oll
ried kennen lerne und wo er gleich
fall helfend eintreten wollte, Gerhard
legte ilrni in seiner trcnhcizigcu Art
da -oll und SKiben dc .viau t .necken
dorf klar und gestand ihm auch, daß
Bohnstett die auf der Domäne lasten
den Hypotheken gekündigt habe. Der
alte Herr hatte viel Gefallen an Ger
hard Schwester Martha und dem tüch
tigen G,verwaller Schulze gefunden
uud erfuhr bald, daß Beide sich innig
liebten. Drei Tage verweilte Vollried
aus Heckendorf, dann kehrte cr mit
Gerhard nach Ostivcde zurück und er-
klärte, daß er nun einen Einblick in
die Verhältnisse beider Familien gc
Wonne habe und bereit sei, auch
.sieckendorf von den Bohnstekt'schen
Hhpothekenschulden zu entlasten, indem
cr cine Anleihe z billigeren Bcdiu
guttgeu beschaffe. Er wolle ferner fünf
zigtauscnd Maik Betliebolapital auf
bringen, um den Rulturstand beider
Guter wieder zu hebe. Er müsse aber
daran die Bedingung knnpien, daß
Gerhard von. Hcckendorf mindesten
fünf Jahre lang, unter och näher zn
vereinbarenden Bedingungen, die Vei
tunü de !!ittergut Ostwedc über-
nclrnic, und daß weiterhin Freiherr
Hurt von Hcckendors dem ihm lieb
gewordenen miliiäriichcn Berufe treu
bleibe und die Verwaltung von decken-
dorf seinem künftigen Schwager Her
mann chulze vergebe, in denen
Fähigkeiten, ein Gut z bewirlhschasten
und eine Fra zu beglücken, er da
hoche Vertrauen setze. Wurden die,
Voiichlngc angenommen, so sei er be
reit, auch noch weiterhin, bei etwa sich
ergebende Demmiiisien oder Unzu-
länglichkciten, für die Ncßbuigs und
Hcckcndon in den Riß zu treten.
Diese Vorschläge wurden von Ger
hard, Helene und Alexandra mit inni
gern Dank angenommen.
Am nächste Tage verließ Vollried
Osiivcdc, um sich nach Berlin und von
dort wieder nach Westfalen zu begeben.
Von all' den dankbaren Freunden, die
ihn nach Sarminden begleiten wollten,
gestattete cr die nur Anna. Al sie
ihn auf dem Bahnhof zum Abschied
küßte, sagte sie mit feuchten Augen:
Ich war gestern, als Sie meinen
Freunden die Hand znr Rcllung boten,
stolz auf Sie! Dankbar "
Abcr, Näirchcn, ich habe ja nichts
für Dich gethan."
Aiehr als Sie ahnen, denn ich sehe
in dc Freunden meine Welt."
20. Kapitel.
Von dem Tage ab, da der alte Voll
ried für Viktor Wittwe und Kinder
eintrat, sind anderthalb Jahre ver
gangen. Die Zeit schwand dem arbeit
samen Manne und seinem Sohne im
Fluge dahin. Die Vollendung de
Tunnelbau, der Erfolg, der weit über
die Grenzen der Provinz hinau in
technischen reisen Aussehen erregte,
die Wiedcrausschlicßung eine Fctt
kohlcnflöze, da einer ungeheueren
Aubculung sähig war, die Einstellung
von vielen neuen Arbeitskräften behilf
rascher jiohlcnsörderung da Alle
hatte die beiden VvlliiedS derart be
schäsliat, daß sie nur selten Zeit fan-
den, mit den im Osten weilenden
freunde Briete auzuiauichen. Und
die Arbeit löschte im Herzende jungen
Heinz die beiden chast und den -chmcrz
völlig au. Nur ein lcichlcr Schallen
flog über leine -tun, al ihm die An
zeige von Alexandra Vermählung mit
dem Nittmcistcr iturl von Heckcndorf
zuging. Heinz halle auch allen ehr-
geizigen Träumen entsagt. Er vcrzich
tclc auf die Bcamtenlausbahn, denn er
fühlte sich vollkommen wohl in dem
neuen Wirkung!rcis und es besricdigte
seinen Stolz, daß er dem Vater eine
-luve geworden und daß er sich an der
Schöpfung gemeinnütziger Einrichtun
gen für die rasch wachsende Arbeiter
iolonie bethätigen konnte.
AIS der zweite gerbst feit seinem
-tur; aus dem jirubcrgc in Vand
gekommen, erhielt cr von Anna Förster,
mit der er seit einiger Zeit Briefe
wechselte, die Nachricht, daß Herr von
Bohuitett den nolgen cincö zweite
Schlaganfallc erlegen sei und daß
seine Toclitcr Olga die zwischen Hecken
dors und Oslwcde bclcgencii Besitzungen
zum Verkauf aubicie.
Als Hciiiz dicfc Nachricht dem Vater
mittheilte, sagte dieser nach kurzer
Ucbcrlcguna : So laß un den Koffer
packen und nach Ostivcdc reisen. Wenn
die Heiden vandwirlhc, Gerhard von
Heckcndorf und Hcimann Schulzc, gut
gcwirthfchaflct haben, bin ich nicht ab
geneigt, Bohnstett Domäne zu envcr
den und sie der Verwaltung eine der
beiden jungen Männer zu unterstellen."
Und so geschah . Just am Tage vor
dem Erntefest trafen die Vollried in
Oslwcde ein und wnrden von einer
kleinen Freundichaiteschaar freudig be
kriißt. Der iencral und scine Gattin,
dic e endlich aufgegeben hatte, ihre
Jugend zu suchen, befanden sich al
Hclencn Gäste im Schloß. iutt von
Hcckendorf hatte al jüngster Ritt
uicisicr eine Scluvadron in Sarmindcn
crhaltcn und wollte mit Alcrandra
am Erntciefl thcilnchmc. Auch Mar
tba, die vor einem halben Iabrc schon
Frau Schulze geworden war und gleich
Helene wieder die Farbe blühender
Jugend , Gc'icht tni. bcfaud sich
unter dcr Gasten.
Gerhard griff den Gedankn de An
kam der Bohnstett scrcn Beiitzung
lebhaft aus und meinte, daß der Nach
laß billig zu erweiden sei, weil Bohn
sikll wihrend leiner Ziraukbcit die Ge
schäfte arg bade vernaedlafsiaen mr;..; j
und weil zahlreiche Arbcitclu'le N2c!
Oiiwede und eclendors diniibcrve-.'-n I
woidcn seien, fferhaid erbot sich, mit
Olga von i!ohnsleit in die Verhand
Inng zn treten und entwarf mit Voll
ried Pläne, wie sich dcr ritbeiricb
für dic 'v'andwirtliicliast, namentlich in
Bezng auf die Viehzucht, am besten
nutzbar machen lasse.
Da Erliefest fand bei sonnigem
Welter im Schloßpark slaik, wo unter
schattige Bäumen ein Tanzplatz her
gciichlet lvar. Die Schloßbewohncr
hatten viel gethan zur Bcwirthnng der
Aibciterfamilien, sic nahmen auch am
Umgang Theil und Helene lcilcte mit
Anna Forster die itindcrspicle auf dem
Rasenplatz.
Vollried nnd der General bemerklen
mit Wohlgefallen, welch' gute freund
liche Beziehungen sich zwischen den
Dorfbewohnern und ihren Arbeitgebern
herausgebildet hallen und als Beide
beim Sinken der Sonne das Insligc
Treiben vcrließcn und durch die stille
Allee schrillen, faglc der General:
Hier hat fiilj, Dank Ihrer Hilfe, ein
glücklicher Umschwung vollzogen. Ost
wcdc erblüh! wieder, die Dörfler fühlen
sich heimisch auf ihrer Scholle uud
blicken vertrauensvoll zu Gerhard und
Helene anf, dic so vicl siir ihre Wohl
fahrt thun."
Ja, Gerhard ist ein tiichigcr Mann
und c gedeiht Alles unter feinen Hän
den. Er besitzt die Eigenschaften eine
guten Vater und mir scheint, daß
kaum ei bessere Vorbild und ein
treuerer Beschützer für Ihre Enkelkinder
gefunden werden könnte, mein lieber
General, als dieser nüchterne und wort
karge, aber so kluge, gütige und that
kiaflige Gerhard,"
Dcr Gcncral hielt an und erwiderte
in polterndem Ton: Ja, meinen Sic
denn, lieber Freund, das hätt' ich mir
nicht schon langst selber gesagt? Ich
weiß noch mehr. In den wenigen
Tagen meine Hiersein hab' ich bc-
merkt, daß sich au dcr Achtung Hclc
nen für Gerhard eine stille Neigung
entwickelt hnl. Aber e gehl den Bei
dem ähnlich, wie mir; Viktor Schatten
steht zwischen ihnen. Auch ich sage mir.
daß lein besserer Beschützer für meine
Tochter und Enkelkinder qcinndcn wer-
den kann, nlö Gerhard, aber sobald ich
mir dann vorstelle, daß ein Fremder
meines unglücklichen Sohne Stelle
einnehmen soll und wenn ich bedenke,
wie glücklich der hülle werden können,
wenn nur da verwünschte Spiel nicht
gewesen wäre"
Wen ich mirs recht überlege, io
war die -piclwuth mir die Folge
anderer Unterlafsungcsünden," unler
brach ihn Vollried. Wer sein Herren
recht ausübt und seine Pflichten ver
säumt, für den verwandeln sich diese
allmnlig in anklagende Stimmen, die
nur durch starke Erregungen zu belauben
sind, Gerhard aber gehört zu denMän
ncrn, sur welche dic Lebensfreude au
der Arbeit und treue Pflichterfüllung
hervorquillt."
Ja, -,e haben Recht und dcr Gc-
danke, daß nach meinem Tode da
Schicksal unserer lieben toii und ihrer
Kinder mit dem eines so braven Man-
nc eng vcrknnpst wäre, könnte nur
eine große Beruhigung gewähren. Abcr
wie die Sache einfädeln, da ist dic
Frage!" Während die beiden alten
Herren aus dem Rückwege zum Schloß
all' ihren Scharfsinn ausboten, um der
schwierigen iage be, zukommen, lösten
le ipielend zwei zarte ludcrhändchcn.
Da Babli, wclchcs jetzt dreißig
Monate all war, und wie ein Wiesel
chen ans dem Rasenplatz heruailolllc,
lialtc auch an den Kinderspielen Theil
genommen und sich dabei staik ermüdet.
?lls die -onne sank, fielen der leinen
die Augen zu. Helene wollte sie mit
,v'lix Z Hauc bringen, der temvera-
inentvolle nabe abcr hatte noch so
viele ,,rcnde am Baumchenvcrwcchscln,
daß 'Alexandra, deren viebhna cr war,
die Mama bat, ihn noch ein Stündchen
in ihrer Obhut zu lassen, Helene
stimmte zu und begab sich mit Gerhard,
dcr da kleine schläfrige Mädchen in
seine Arme nabm, nach dem -chlog zn-
ruck. Al dic Hälstc dc Wcgc zurück
gclcat war, sagte Helene: Sie wer
den ermüdet sein, Gerhard, bitte, geben
Sie die leine jetzt mir." Gerhard
aber weigerte sich, die süße 'nst abzn
tiefer. So ruhen Sie sich wenigstens eine
Weile aus." Beide ließen sich auf dem
Wcgrain nieder und betrachteten mit
gemeinsamen zarten Glückempfindnn
gcn da schlummernde Sind. Da ver
änderte Gerhard, weil ihm der rechic
Arm müde geworden war, dic 'age dcr
kleinen Schläferin. Diese schlang, im
Halbschlaf einen Halt suchend, ihr
Händchen um des Trägers Hals und
flüsterte träumend eines der wenigen
Wortc,dic cS sprechen konnte Papa ! "
Die Weil übte eine ähnliche Wir
kung auf Gcchard, wie dcr Stab Mosi
auf den quellenbcrgcndcn Felsen. All'
da brennende VeUangen, all' die stiir
mischen Gesühle, die sein Her? ge
schwellt und die er stet zuriickzedrängt,
brachen nun hervor in zärtlichen Blicken
und Worten. Er spiach Helene von
seiner Iugcndneigung. seiner Seh,
sucht, seinem liefe Mitgcfiihl für ihr
traiirigc Geschick und schloß mit der
Bitte: Vafj mir den Namen, den die
Kleine mir in dieser Stunde gab laß
mich ihr Baier sein."
Und VIenc war io tick bcLXgt. daß
sie kein Wort dcr Erwiderung sand,
aber sie rcichtc ihm die Hand und
nickte. Dann bcugtcn sich Bcide bcr
da sckiluinincrndc tfind, küßten abwcch
scliid da rosige Gesichlckicn nnd sclirit
ten dann ieiiq lächelnd dem Hause zu.
Heinz und Änna blieden bei dem
Fest, bi? die Aoenkdäinmerung herauf
kam. Zuerst balle der unge Mann die
heitere iazie li!rundcrt, mit dcr
scine Iii,zcndireundin die Kinderspiele
leitete, dann, at die Doifmfikanlen
einen Walzer sricllen, bat er sie um
de Tanz. Diesem sclgie ein zweiicr
und dritter, denn Anna lanzlc sedr
leicht und in der naTmenifchcn Bc-
wcgung fndllcn V.ide gar insc Scl-aucr
durch inr L 1:1 linnen. A! Hurt u.iS
Alerandra ji.b mit dem üeineu F.l,r
ans den Heiinir.-A d"il, -
k-X wm as ui ,' ,. S gad
"'.. '"' d.niss nur Z'.gcrnd und
. , .. ..,: .iucrnkca ? .ick eia rn
V v - - .
Tanzplatz Folgc. Vangc s.hliricn sie
schweigend nebeneinanderher. Plötzlich
ging dcr Wem über der cnianienailee
auf und Heinz schoß der Gehintc durch
den Mops: Dies ist die Staue Deiner
großen Vcriirnng ! Und er, faßte
plötzlich sc,nc Begleiter,!! an der ,nid
und sagte in zitternder Bewegung
Anna, an dieser Steile !:.:! wt zwei
Jahren der Mono einen Reusen in mir
hcrnnfbcfchwoien, der zur unheilvolle",
Veiblcndung führte. An dieser Stelle
stehe ich heule in tiefer R'eue vor Dir
und frage : Sannst Du vergebe und
vergesse, was ich an Deinem armen
und doch so reichen Herzen gcsrcvcli?
In den zwei Iahren bad' ich durch
cig'ne Schuld viel Schlimme ersah
ren, abcr die Scliickfalofchläge haben
mich auch von meiner Verblendung qe
heilt und ich kenne jetzt Deinen Werth
und meinen Weg. Viclme, Du hast viel
um ie,ncr Thorheit willen gelnicn
gib mir Gelegenheit zur Sühne und laß
mich Dir bcweticn, daz ich i ich liebe,
liebe mit jenem starken, liefen Gefühl,
da umiuIofchlicl, ist."
Sie haüc ihn bleich und regungslos
angestarrt, als er aber jetzt ihre Hände
erfaßte nnd sie an sich zog, sagte sie
leise : Ich habe nie aufgehört, Dich zn
lieben,"
Und er jubellc und küßte sie heiß und
Icidenfüniftlich. Ach, ich zittere bei
dem Gebauten, daß ich Dich hätte ver
lieren können !" rief cr und druckte sie
wieder nnd immer wieder an dic Brust.
Nun soll unsere Znkunsl hell und
fonnig werden denn wir haben den
rechten Weg gefunden."
Er war nicht schivcr zu finden, Gc
licblcr, dcnn Dein Vater hat ihn un
mit überzeugender Klarheit gezeigt."
Ende.
U'ic nun iViiiiillrr niüu.
In den ersten NcgicrungSjahlcn der
Königin Jfabclla der Zwciicn van
Spanien gab es Zeiten, in denen die
Minister fast so häusig wechselte, wie
im April da Wetter, Dic junge Äö
nigiit beschäftigte sich mit anderen
Sachen so viel, daß sie für SlaalS
angclcgenhcitcn, zum Beispiel für die
Bildung von Äciiilstcric und dciglci
chen, nur wenig Zeit und Mußc'vcr
wenden konnte, EincS Tages, al wie
dcr cin Ministcrinm gcstiirzt war, bc
suchte der Yitenit Eaiamora in Madrid
einen seiner Freunde, den Minister
Roncalis. Dieser bittet den Besucher
um Entschuldigung, daß er nicht mit
ihm verhandeln körnte, da er zu Hole
besohlen sei; er stellte ihm aber
anheim, wenn er nicht Andere vor
habe, ihn zn begleiten. Hierauf be
geben sich Beide in den königlichen
Palast, Roncalis wird sofort zur em
gin berufen, Earamora wartet im Vor
zimmer. Die Sitzung im Kabinett der
Königin, bei der es sich, wie dcr Bar-
tende erst jetzt ersahrt, um die Bildung
eines neue Miiilsieriums Handell,
zichl sich i dic Eilige. In dem Vor
zimmer ist c recht zugig, und der
Freund des inzwischen in der Sitzung
zum Ministerpräsidenten Tnnten
Roncali wird nur durch seine Rcuaier
festgehalten. Aber cr inert t, daß cr sich
eine tüchtige Ertallnng licit.- Inzwi
schen wild im königlichen Kabinett dic
Ministerliste kompicttirl. Wem sollen
wir da Portefeuille der Finanzen
gebe? Wem da Arbei:ininiflcrium?
Wem das Kiicgmiiiiflcrim?" fragte
dic Königin, Nach und nach einigt
man sich. Nur für da Ministerium der
Kolonien kann man keinen Geeigneten
finden. Plötzlich hört man draußen
Jemand kräftig niesen.
Wer ist da im Vorzimmer?" fragte
die Königin.
Herr Earamora, der bekannte i'itc
rat, mein Freund," erwidert Roncali,
Herr Earamoia? Gut! Gut! Das
ist gerade der rechte Mann. Er soll
Kolonialmiiiister werden!" ruft die Kö
nigin. Earamora wird hereingerufen und
das Ministerini ist vollzählig.
MisZticrstäiiditis!. In dein Fried
richö-Hofpital in der Stralauerstiaßczn
Berlin wurde unter König Friedrich
Wilhelm II. Rekruten dcr Berliner Gar
nifon im Vefcii, Schreiben nud in dcr
Religion uutci richtet. iitnt war der
Monarch begierig, zu erfahren, was sic
gelernt hätten : cr snhr dorthin und
jraglc einen Rekruten, der vom Glase
navp'säicii Regiment war: Was sollst
D hier?" Dcr Soldat anlwoncte:
Ick fall ccn Ehrist wär'," Dcr Ko
nig war erstaunt und fragte weiter
Bist Du denn kein Ehrist ?" Nee."
Was bist D denn?" Ein Pom
mcr," versetzte treuherzig der Rekint.
Auch sie. Sie: Wie koumit',
daß es jedesmal, wen der Frühling be
ginnt, zwischen Himmel und Eide io
stürmisch zugeht?" Er: 'anz ein
fach ; da mit! dann eben auch dic Erde
ei neues Kteid haben."
.licht schiklicn, ich (lehr ;ii picnilcn !
rci dcui Ifnolisilitn co.i H!-ia.
In einer Spielhölle zu Dcnvcr hatte
es sich zugetragen, und Alle war so
schnell gegangen, daß die Zeigen des
blutigen Drama erst zur Besinnung
kamen, als Robert Burri, dcn ran
.bergen Revolver in dcr Rcchlcii, vor
Dick Owcns stand, dcn er beim Poker
erschossen.
Freilich, Burrill bchaupletc, der
Andere habe mit niarkirtcn anen ge
spielt und dcium nicl,t bcsscicS rer
dient al schimpflichen Tod.
Jeden' war da nickt erwiesen,
dcnn in dcr ersten Bestiirzung dachte
Nicmand daran, der Sache aus dcn
Grund zu gchen, und cde der wilde
Tumult sich noch gelegt, war Burrill
verschwunden, verschwundcn, als ob ihn
die Erde verschlungen baue.
Vicllcickt wurde die ganze Attairc
im Sande verlaufen sein, vnn
Owcn, der erichoffene Spieler, nicht
ein hervorragender Politiier gewesen
wäre, dessen Eliqiie eamat da? große
Watt in der Stdk fiil ric.
So kam e. daß die P.'kizei eine
geradezu fieberda'ie Tb:kigtei cni'at
Ictc. Bu7ri!l.''err zu werden, uud Cs.
dcr Gouverneur von Colorado gar fünf
taufend DoilaiS Belohnting sm Den
jenigen setzte, dcr den Mörder todt
oder lebendig einbringe, kannic die
Aufregung leine Gicnzen mehr.
Ä'iürill Halle sich zunäclist in dc:
Sladl versteckt gehalten, dieselbe aber
fvsoit verlaficii, als cr von dcr Prämie
hörte, die ilini an allen Eckcn und
Endcn Verfolger erflehen ließ.
Er kannic feine Miibnrgcr und
wußte, daß deren Habgier noch größer
war als ihre Feigheit.
Und dann, wen fein Revolver auch
mit tödllichcr Sichcihcil das Ziel
traf, wie konnte Einer es aufnehmen
mit so Vielen?
I einer eiligen Flucht lag die ein
zigc Ehancc.
Bittcr lachend machte Burrill sich
aus den Weg,
Nun lag bereit ein miihscligcr
Marsch von cntneivcnden Slundcn
zwischen ihm und dcr Stadt.
Spät am Nachmittage, als dic
Sonne schon im Sinkc war, erreichte
er eine große Farm, dic in so sricd
lichcr Ruhe dalag, daß Burrill nül
einem sehnsüchtige Seufzer stehen
blieb.
Im nächsten Augenblicke stürmte,
heftig gefiilulirend, auf den flüchtigen
Mörder ein junger Mensch tos, der nie
mals erfahren hat, wie nahe damals
der Tod an ihm vorbeigezogen ist,
Burrill rührte sich nicht vom Flecke,
seine Hand hielt den Revolver um
spannt, bereit, im nächsten Moment
abzudrücken.
Aber nein, der ihm enlgegenkam,
war nicht lüstern nach dem Gelde de
GouerncurS von Eolorado
Ein einziger Blick in das jnacnd-
liche, von Knmmcr und Erregung cnt
stellte Gesicht zeigte dem erfahrenen
Menschenkenner, daß von dieser Seite
nimis zu tnrchteu fei.
Bis zur Foot Hill-Ranch war die
Nachrieht von der Proklamation Seiner
Excellenz noch nicht gelangt, man hatte
dort Überdies ganz andere Sorgen, um
in schnödem Mammon einen Versucher
zu sehen.
Die Farm gehörte den Brüdern
Wilton, von denen dcr jüngere, Tom,
auf den Tod erkrankt war. Es galt so
schnell wie möglich einen Arzt'zn bc-
schaffen, was ohnedies viele Stunden
in Anspruch rehmcn mochte.
Alles das erzählte der junge Manu
mit sorgenvoller Miene,
Dcr Kranke befinde sich ganz allein.
meilenweit kein Mensch in der Runde,
b der ,rcide nicht so lange aus
Barmherzigkeit die Wache übernehmen
wolle, bis er, Stcphcn Wilton, mit
dem Arzte zurückgekehrt sei.
Robert Burrill sah dcn Bittstcllcr
cine ganze Weile schweigend an, dann
schaute cr Über ihn hinweg, dcn Weg
zurück, dcn er gekommen war, gedachte
der Verfolger, dic jede Augenblick
auftauchen konnten, und ließ endlich
seinen verlangenden Blick auf den bläu
lich schimmernden Bergen ruhen, die,
aus gar nicht weiter Ferne, Sicherheit
verheißend, herüber grüßten.
Für den Kranken, der sich in dem
Zimmer da ans seinem Schmcrzcns
lager wälztc, handelte es sich um Tod
und X'cbm.
Nun ivchl, nicht nur für den Kran
kcn allein, auch für ihn, für Robert
Buriill
Gleichviel ! Slolz hob cr das Haupt.
Die wunderlichsicn Empfindungen be
Weilten fein Herz, Er blieb.
Gleich darauf sprengte der junge
Farmer auf seinem besten Pferde davon.
Und der Mann, welcher vor zehn
Minute noch an nichi Anderes ge
dacht al an seine Flucht, ließ sich still
an oern vager des Kramen nieder.
dieser, ein Knabe von sechzehn
Jaiiren, inil fall madchenbasl zarlen
Zügen, lag im heftigsten Fieber.
Robert Burrill erfaßte feine heiße,
zuckende Hand, strich sorgsam da Kis
sen zurecht und that Alle, was in sei
neu Kräften stand, des Acrmsten O.ua
len zu lindern.
So lange noch ein schwacher Streifen
dickst vom Himmel herabfiel, unlerließ
er aber nicht, aufmerksamen Auges die
offen daliegende Bandstraße zu prüfen,
doch zeialc sich nieinal elwaS Ver-
dächliqe.
Mit unheimlicher vaneji'amkcit schli
dien die Stunden dahin.
Aechzend warf sich der Knabe hin
und her, um endlich, lange nach Mil-
tcrnachl. dic breniiendcn Angcn zu un
ruhigem Schlummer zu schließen.
Buriil! betrachtete das bleidic junge
Ecsidit mit gespannter Aufmerksamkeit.
Dem Himmel sei'S gedankt, jetzt
wurde der Schlaf des Kranken ruhiger,
dic Atliemziigc regelmäßiger.
Wenn doch nur dcr Brud:r kämc
mit dem Doktor
Sckio stahl sich des Tage erster,
grauer Sdnmmcr in da Gemach.
Noch immer wollten dic sehnlichst
Erwarteie sich nicht zeigen
Burrill, dcr getreue Wachter, war
todtinudc, so mndc, daß cr sich mit
einem letzten Blick auf den flicdlich
sdilafcndcn Knavcn in feinen Stuhl
zurücklconic.
Er ladlc Icise.
Hier war der gesuchte Mörder. Wer
jetzt Glück dalte, konnte die fünftausend
Dollar am Ente leid verdienen.
Dann sdilief cr cin, unbekümmert
um die Hächcr, dic ihn fuchlcn.
,
Goldene, blendende -onnenlich!
strömte zum Fenster herein, al cin
Geräusch kcn schlasendcn Mann jah
aussai?ren ließ.
Sein cnter Blick galt dem Knaben,
der in unacsieilerRuhc friedlich wciicr
schlummerte.
Dann schaute er Hinaus aus tic
Straßc.
Also dech ! E näherte sich da Ver
derben. Vier Männer kamen vorsichtig aus
da Hau zu. drcud ein jnrificr dic
dampfenden Pfcidc kielt.
Reben BuniII erkannte die Neu
onkcrnmlira;. I!:r akn-rr war der
Sheriff von Aiavaboe Eoimtti, die
anderen seine Dcvüc.
W:Ide E:idlesfen!it lagerte sidi
auf dem Antlitz de Mannc im Kran
tfnriir-nrr
Sein. Ha,:d langlc niich der unfein
b.ircn Wa se.
Wenn o tc".:i f.'in wußte, min gut,
aber s,' V.i::" i.tchii,, de Vebtü
versaufen.
Da legte sich dcf .'.'ranke und C;mt
ängstlich f:e,geü i:n: sicb,
Stile 'Wildheit i.I'ii'fliid au des flüch
tigen '.'i.'jid;:'.' Sinr ein trau
rigr?'.!.'.":'.'::t.'r Blick af den Kna
den.
Dann steckte er den Ä'evolver wieder
ein, öffnete ,ife die Thür und sprach
zu den Muii.;er.i, die scheu siehe blie
be: Nicht scnießen. Hier ist Robert
Burrill, Er sieh! zu Diensten!"
W,irn,:i hrh! !":! Die bcrühm
teste Philcfphc:,, ant, Hegel, Dar
win, SplUcer, haben dic Frage zn de
antworte gesucht, welche Gründe da
Aachen verursachen. Im Allgemeinen
herrscht die Anficht vor, daß Freude
das Aachen hervortust. Aber dagegen
läßt sich einwenden, daß eö erstens
ernste Freude gibt und zweitens, daß
oft Begebnisse selbst unter den trau
rigflcn Verhältnissen lächerlich crsihei
nen. Eine andere Slttsicht ist, daß da
Barocke, da Ungewöhnliche, da mit
unseren Anschauungen in Widerspruch
steht oder mit ihnen firii im Gegensatz
befinde!, da Aachen beding!. Gewiß
ist, daß in vielen Fällen da Barock
lächerlich erschein!. Ein unmoderne
Kleid, eine Karikatur, ei Mcuscki, dc
zn sich selbst mil lauter Stimme spric'
Alle diese erscheint uns lächerlich.
Mau kann selbst zngebcn, daß immer
in den Fälle, in denen man lacht,
etwas Barocke entHallen ist. Slber was
zu bestiTitn, it, ,cgt in der Behaup
luiig, daß das Barocke, da Ungewöhn
liche immer zum Aachen veranlaßt.
iti'ir brauchen nur ad,c zanbcrvorile
lungcn z denken, in denen gerade das
Ungewöhnliche dem Zuschauer vorac
führt wird, oliue daß dieser zum fachen
gereizt wird. Ebenso läßt sich an vielen
Beispielen zeigen, da auch der Kor.
traft nicht immer Ursache zum ,'ad,en
ist. Melinand glaubl, daß da Indien
vcruriachl wild durch einen Gegenstand,
dcr cincrscil absurd, andcrcrscit un
vcrlranl, bekanul ist. Warum Inebt da
Kind mehr al dcr Erwachsene? Weil
dem Kinde Sitte neu erscheint und weil
es schnell iibckattnte Dinge aus be
kanmc zurückzuführen versteht.
-ZuSallLakeCtty.Utah,
wucde der sogenannte Sommer -- Car-
ncval unter großer Betheiligung et.
öffnet. Der Zug, bestehend aus sechs
Abtheilungen, marschitle durch die
Hauptsiraszcn nach dem Stadthausc, wo
die Krönung der Carnevals - Königin
vor sich ging. Die Schauwagen stell
ten die verschiedenen Industrien des
Staates dar und waren Prächtig ausgc-
staltet. Die Eisenbahnen, welche den
Verkehr mit den Vergnügungsorten
Saltair und Earsicld Veach vermit
teln, wurden zu ihrer vollen Leistungs
sahigtcii in Anspruch genommen. Eine
Hauptmimmcr des Festprogramms war
das grofze Concert im sogenannten Ta
bcrnakck", unter Leitung Pros. Sie
vens'. bei welchem 700 Sanger und
7 Musikkapellen, darunter dic des 16.
Infanterieregiments und die Indianer
Kapelle von Colorado milwirklen.
Einen begrabenen oder vcrschüt
tcten Wald Hai man in den Lehmgruben
zu Winslow. Eamden Counly, N. I.,
bei dem Städtchen Hammond aufgefun
den. Prof. Woolman von Philadcl
phia hat den Fund untersucht, Dcr
selbe war 7 Fufz hoch mit Lehm und
Kies bedeckt und besteht zum Theil aus
Palmen- und Bambus - Stämmen.
Ein 50 Fufz langer Baumstamm von
drei Jusz im Durchmesser wurde beim
Aufgraben von den Arbeitern bcschä
digt. Auch viel Samen wurde gefun
den; die Kiesschicht über den Baum
stammen enthielt Korallen und See
Muscheln.
- Die California FruU
Transportation Co. beabsichtigt in der
nächsten Zeit mit dcr Persendung von
Obst und verwandten Productcn nach
Märkten in England zu beginnen. Die
Versendung geschieht in sogenannten
Rcfrigcrotors - Cars. Wie es scheint,
haben dic Versuche, die mit diesen Wag
gons im vergangenen Sommer ange
stellt worden waren, befriedigt.
Das Bundes Ackerbau Tcparte
ment macht dic neuesten Etmittclungcn
über dic Zahl dcr, in der gemöhnlick
Milch enthaltenen Bakterien und die
aus ihnen entspringenden Gefahren
bekannt. Danach finden sich in jedet
Unze der in den täglichen Gebrauch
gelangenden Milch crschicdcnllich zwi
schen einer Drittclnullion und neu
Millionen. Die in der Stadt Bofwn
verbrauchte Milch zeigte sich besonderZ
reichhaltig, da jede Unze derselben ein
hundertundsünfunddreifziz M illioncn
Ballcrien enlhiell. Huiniuz.
Wie aus bouston. TciaZ,
berichtet wild. Hai die im Staate tjerr
schcndc trockene Witterung dc Feld
kluailen mannigseche Ll,c.dcn geiücm
und wenn innerhalb der nächsten zwei
Wochen lein Regen fällt, so tiuslc die
Ernte, wie die Jaimer der von der Tiirre
beliossencn Gegend tersichcin, um 35
Procent hiniet der rorjäkirigen Ernte
zulüelbkeiocn. on inu..w i.gen
dcr. des Staates ist man dagegen der An
ficht, dasz Regen dem Uebcrwut,crn des
Unkrautes Vorschub leisten wurde und
so dem Gedeihen der Feldfrüchte hin
dcrlich wäre. Spät gepflanzte Baum
wolle ist noch nicht aufgelommen. Pe
tiodiscke Rcgcnschauet wütde das Kci
men tiezro. Wachstbum derselben be
schleunigen und fordern. Bon Ccba
den. der durch Insekten an Jcldsiüchtkn
angerichtet worden ist, hat man bisher
noch nichts gebort. Nenn die Trocken
bei! anhält, so glaubt man. dasz mildem
Einheimsen der Vaumwollc Mitte
tluaust dkgcnncn werden kann.
durch tr. VUltS' $tatt ure.
Obnmachicn. NniSlii vvn Schwäche okrr Hunger,
unregelinüliiger ober inlrrmillirender Pa. eri
Nopien, vrslttknqail!aile. Kurzakdmlqlcik. aeichttiol
iene stiifte und AnB&U. lind kvmi'Iumr eines er
kranklen oder lchwachen Herjknl.
Z
ö. matt
IdjTttUt unterm 29. Nov.
von Forl Wayne. Ind..
tivi:
.Ich war vierzig Iad?e antt mit einem Herzleiden
6:&.i!ltt lind im iititiiiaiprfdilict). ilct hiilre ölnlalle
vi'ii isilitvuitir lind liniier und incut ert tduitii tu
stark, der fctöinrrj war io stechend und ouulcnd.
da ich vlr Schwache und 9!?niniiiil ichk Ichlaien
fonnle. Ich wurde van niklirerrn rierzlrn dedandelk
ove irgendwelche Bcärru,, tt'adrzliiieliiileki und
Hatte olle Hasiuanci an! lrnrilliia nuigeacdrn. Ä'ar
unaeittlir zwei fahren beaann ich ix. liliue' Oe.I.
Mittel z nehmen. &me Z laiche fptart linre veieiligie
alle Jptriibeichuin-brn und da Neikaraliue Nerr-ine
Idai da Ilevrlac u Mkiner Herstelluna.. Ich erireue
mich lepl eine guien e-chlaie und kaniaie allen
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