NSBRASKA STAAT - ANZEIGER, Lincoln, Nefc. TXSl. . Dir Pflicht drs Swl:rn. I Sioman bsn Nüdolph Elch. Wun, roa gtfdinlic dann?- Olga lächelte. Tcr Verfolger ist mein Vater ; cr säume nichts llmn, als dcr ungeralhcncn Tochter das CU-(b abncl, (tn'n und sie verstoßen oder jie wieder heimführen, Das darfst Tu mir aber glaube, Saß ich elicr sterben, nl den Verdacht der Äüijchuld auf Dich fallen lassen würde," Sie fiisite ihn leiden schaftlich und fl,r dann fort : Aber c gibt Mittel, um die silucht ganz sicher und unbehindert ausführen zu können. Akin Pater pflcnt in Berlin bis zehn Uhr Morgens u schlafen und dann mit mir da ivriihsiiick einzunehmen. Mcrgcn nun wird cr statt seiner Toch tcr ein fluchtig geschriebenes Briefchcn neben lein Tassc finden folgen' den Inhalte: ,Jn Jolge Deiner Mißhandlung bin ich nach Zarmindcn abgereist nd werde dort so lange bei meiner grcundin Ädcle vvu Tchlabcrg bleiben, bis tiurt mich zur Hochzeit Inhalt.' Der Pater wird dann zn nächst an mich schreiben, oder vielleicht mit dem nächsten Zug nach armindcn reisen. Jedenfalls wird ihm dcr Sänke, seine asse zu revidircn, nicht sofort kommen, iiMr aber jagen unter dessen' mit dem iinrierzng Frankfurt am Main zu und begeben uns von da in die Südschweiz, wo es uns leicht wird, ls junges öbcvaar, da feinen Honigmond feiert, in einer stillen Pension oder Villa am Mnscrsee ein Bcrstcck für mehrere Wochen zu finden. Bon dort wander wir dann als Tou- cistcn durch die Schiller Eavohe? bis (tteiBM oder.Vivoino und schiffen uns n,ÄOmcrikn ein. Zn Palparaiso der Tan Frauc'iSco wird uns Niemand be lästigen, denn das mußt Du im Auge behalten: Dein Vcrsoiger kann sich nicht an Dir rächen,, ohne seine einzige Tochter vorher zu vernichlen ; dazu aber findet selbst der hartherzigste Baker kaum den Muth." Die Worte dcr Bcrsucherin weckten etwa in Viktor Seele, was seit sei nrr Kindheit darin geschlummert hatte, die Abenteuerlust. ' Gefahren zu be stehen, war siel sein Wunsch gewesen. Run bot sich dazu die Gelegenheit. Sein Widerstand ließ nach, die Stimme seine Gewissens wurde schwächer. Und doch machte er noch einen Versuch, sich moralisch aufzuraffen, und warf die Bemerkung hin : Wir können unmög lich glücklich welken, Olga, die Schuld wird auf uns lasten, stärker und stärker miisscn wir den Fluch empfinden" Da Mädchen unlerbiach ihn: O, '' wik llcininiilliig Du bist! Erinnere Dich, basz Tu Viktor l,eif;t, erinnere Dich, daß man uns zwingt, dcr Gesell ' ' schastöordnnng Trotz zu bictcn, und daß Jemand an Deiner Seite steht, dcr entschlossen ist. mit Dir zu sterben, sobald Dir das Leben unerträglich cr scheint. Sieh' doch! Liegt nicht sin i Wink des Schicksals in unserem Zu sanunentrcffcn'' Ist es nicht mcrk würdig, daß wir dieselbe Droschke ie sncgcll und im so finden mußten? Gr scheint es Dir nicht mich, als sollte ei je sein?" .Ja. wahrhaftig!" Viktor war . Fatalist und leicht geneigt, in diesem Zusnmmcnlreffcn wirklich eine licson dere Schicksalsfügung zu sehen. Wir werden niclit zusammen dcn Bahnhos betreten," fuhr Olga eifrig fort, sondern getrennt znm Billet schalter gehen und auch bis zur Schweiz in verschiedenen Wagen fahren. So bleibt jede Oiesnlir für Dich auögc schloffen. der Entführunzrerdächligt zu werden." Viktor machte sich noch einmal aus ihrer Umschlingnng los. Der Gaumen war ihm heiß geworden und cr stürzte wieder ei Gla Sckt die Kchle hin unter. Er wollte sich frei machen von dcn Lockungen dcr Vcrsuchcrin und ging . hastig in dem kleinen Raum aus und nieder. Es geht nicht, Olga, es ist undenkbar ! Ich sollte ? Nein, um Goltcswillcn nein! Bedenke doch, wohin wir treiben! Da wäre furcht barer als der Tod. Entehrt durch's Leben gehe! Nein, mir schaudert's vor dem Gedanken," Und kannst Du ihr entgehen? Der Schmach bist Du verfallen so wie ich. Und dcr Tod selbst erlöst uns nicht von dein Makel, dcn dieser Tag n aus heftet hat. Viktor, Du ahnst ja nicht, wie heiß ich Dich liebe seit Monden liebe! Laß mich nickt untergehen! Reite mich, rette Dich!" Sie um klammerte fein, Hals und Thränen quollen ihr unter dcn Wimpern hervor. Wa ist uns die Gesellschaft! Ein Nichts ein leerer Bcgrisf. Willst Du Dich den Vorwürfen und klagen Dei er Frau stellen oder mit mir in die sonnige Welt fliehen, wo tausend Freuden, tausend Genüsse uns winken. Ach, liebster Viktor, sei doch kein Narr, folge mir zum Glück, zur Freiheit!" Sie schmiegte sich an ihn und unter ihren Küssen, umcr dem Einsluß des Weins schwandcn scme Bedenken. Tief aufseufzend flüsterte er so leise, als fürchle er den Ton seiner eigenen Stimme: Ich komme!" .Morgen um sieben Uhr vor dem Anhalier Bahnhof. Dei Wort gib mir Dein Wort, vicv'icr!" Gut, j:i ! Morgen in dcr Zriihc !" 10. ,i a p i t c l. Zlnna Förster li!c sich ron der Tafel be Generals, un der sie mcbr Pein ak'i Erquicwnq gesunden, in s Kranken "jvnmrt zurückbegeben. Sie fand dort die dr.rch Rachtuck,cn und Äuiregun gen aller ;in ciighthc .yutm Bett ihre Viefciin.-s eingesailascn. Trndchen schien tnnVall zu schlmn . - j . I, .... I. . i,r. mein. c,rua,ui.ia,t mm i-iv mwi- 1,1 kk in Itlicm ,Giua uit'ci rei scheucht, her auch die V.'knolraft schien lief gcflmlcn zu sein. Das tiind, das lieb roi wenigen i'i'csfltcn so blühend und fciitcr in den 'ncn OstwedeS hcrurngekumuiklt. cr Uit zum Sckt teil seiner scllsk ncirordcn. Ut Änn tui M'jitrr ur. nd Huste, ußle iir tn.Slcrant.a Vcrzr-eiiiui-q denken und sich sazcn: .-s, ein Wüb rm- gen lann, erfayri es mt atSMiicr." Nasch vertauschte Anna ihr Gesell schafkstleid mit einem einfachen Haus anzug und trat dann in Helene Schlafzimmer, um zu sehe, ob da Bübchen nnd das Baby gut schliefen. AI sie sich davon überzeugt hatte uud in' jirankenzimmcr zurückkehrte, röchclle Tiudc und ihre tics cingcsunke nen Augen öffneten sich, Sinns rsdircf so heftig, daß fic einen leisen Ausschrci nicht untcrdrücken konnte. Dieser weckte Helene aus dem Schlaf. Einen Äugn blick starrte sie wie eine Träumende uns Annas bleiches Gesicht, dann sprang sie aus die Füße, warf einen Blick auf die verglaste!: Augen und die röchelnde kleine Brust ihre ÄindcS und schrie entscyt: Sie stirbt! Allmächtiger Gott, Trude stirbt!" Und der Angstschrei dcr Muttcr rief noch einmal den Schein flackernden Leben in die blauen inderaugen zu rück. Wie au einem tiefen Traum er wachend, stierte die Sterbende das angstverzerrte Gesicht dcr über sie ge beugtcnMutlcr an, und wie ei Hauch knin es von ihren Lippen: Mama, dute Mama nich traurig seht!" Uud miedet wurden die Augen starr, die kleine Brust keuchte. Dann ging ein Zucke durch den zarten Körper und c lösten sich alle Glieder in der starren Ruhe dcö Tode. Helene machte ein Bewegung, als wolle sie nö entslichcnde Leben haschen, dann wars sie sich über ihren todten Liebling und brach in ein so jani mervollcS Schluchze ans, daß es ihren ganzen Körper durchschüttelte, Anna stand eine Weile fassungslos an ihrer Seite, dann hob sie das thränenüber strömte Glicht ans und sagte bebend vor Mitgefühl: .Helene, liebste He lcnc! Selbst eine Muttcr darf sich nicht ganz in ihrem Schmerz verlieren. Du hast verzweifelt mit dem Tod um biescn Schatz gerungen, er aber war start, r als Du. Komm', fasse Dich! Laß Dich nicht ganz zu Boden werfen, Dir bleiben zwei süße Kinder, und selbst Trudckcn ist Dir nicht ganz vor lorcn. Ihr sonnige Kinderantlitz wird weiter leben verklärt uud verschönt iu unserer Erinncrung," Helene schlang ihre Arme nm Annas Hals und weinte leise sort; Annas Trostworte sänftigtcn die Heftigkeit ihrer, Gefühle, Nach einer Weile hob jie den Kopf und stammelte: Ich muß Gott noch danken, ociß wenigstens eine Freundin mein Weh theilt ein Wort des Trostes zu mir spricht denn Er selstl wieder in dieser furchtbaren Stunde ihm sind Weib und Kind werlhlvs geworden." Und sie barg von Neuem dcn miidcn Kopf au Annas Schulter und weinte, bis ihre Thränen versiegten. Dann erhob sie sich mit einer energischen Bewegung uud sagte: .Du hast Recht! Auch die tcbendcn Kinder habe An spruch auf Mutterliebe, und ich fürchte, sie bedürfen meiner jetzt mehr als je zuvor. Willst Du die Schwiegereltern benachrichtigen?" Gern. Vielleicht ist auch Herr von Ncßburg noch da," Helene schüttelte in trübem Zweifel toiT Kopf, und als ihre Freundin das Zimmer verlassen halle, wandle sie sich der Todleu zu, strich liebiosead, über das stille Gesichtchc und sagte leise: O, Tu hast walutich gut daran gethan, mein Engel, dieser Welt dcr Sorgen nnd des Elends zu entrinnen ! Deine fromme Äinderscclc schwcbt hinauf zu lichten Regionen, und mir brennt das Herz, weil ich Dir nicht sol gen kann. O, Du mein siumnigcwor dcncr süßer Liebling!" Sie küßte das erkaltende jiiudcrgcjicht, und als ihre Schivicgcrcllcrn mit Alexandra bei ihr eintraten, waren jie überrascht, Helene ruhig und gcsaßt zu finde. Dem Gcneral ging der Verlust sei ncs Enkelkindes schr zu Heizen, und sein Groll gegen Viktor, dcr selbst in dieser Stunde seinem Heim fern war, flammte wieder zur Empörung auf. Als cr dieser in rauhen Worten Luft machte, fühlte sich Alexandra aus'S Peinlichste berührt. In qualvollem Zweifel, ob sie Viktors Geheimniß preisgeben solle oder nicht, rang sie die Händc, uud als der Vater neue Vor würfe gegen dcn Nichtswürdigcn durch die Zähne preßte, dcr jedes Pflicht gcfiihl vcrlorcn habe, trat sie zu ihm hin und sagte leise bcr eindringlich: Höre aus, Papa, um Gotteswillen, hör' auf, Du thust dem Binder Un recht! Er selbst leidet furchtbar untcr dcr Wucht der Schuld und vielleicht wirst Tu es morgen bitter bereuen iijsen, Tcincm v,r;weisclndcn Sohn nicht mehr Güte und Milde gezeigt zu haben!" Dcr Gcneral blickte sie einen Augen blick übcrrajclit an, dann erwiderte cr in barschem Ton: Ra, freilich, ich bin' ja gewohnt, daß Ihr jede seiner Handlungen entschuldigt auch die ver brecherischen." Die (besprach war weit von Hclcnc, aber dicht neben Anna Förster gesührt worden, die ein Hcmdchcn Trudcs dem in dcr Zimincrecke stehenden Wäsche schrank cninadm. Zufällig hatte sie bei dem Einwurf Alexandras deren Geficht betrachtet und war betroffen von dem angstvollen Ausdruck der Mienen und dem flehenden Blick dcr sonst so kalten Augen. Die Episode machte Eindruck auf jie und Alexandras Worte: Viel leicht wirst Du es morgen bereuen müs scn," hätten jie zum Nachdenken an geregt, wenn Hclcncns Ansprache ihren Gedanken nicht eine andere Wendung gegeben daitc. Die beraubte Mutter wollte ihr todte Lind selbst in das letzte Kleid eben hüllen und ihr Lager mit Früh lingsblumcn schmucken. Es wurde ei Diener fortgeschickt, um aus dem Win terqartcn wcißc Flieder und Hliazin thcn zu holen. Als die Umklcidung vollzogen war und ein weißes Woll kleid vom zartesten Stoff dcn kargen Rest dessen bedeckte, was von dein einst so rosig dliihendca indcileid übrig war, nahm Helene die Todte in die Arme, um. fit au dcr dumpfen Vatt des Slcrbe:imnierS in da wenig l mikke Empfangszimmer ;u kragen. Dies lag dicht beim Eingang der Woh nung und war ungc'ctzt. Anna uno der General rückte den vor dci Sopha stehenden Tisch, der bis dahin nr dazu gcdicttt Halle, eine Visitcnkarlenschale und Rnnchntensilic zu tragen, in die Mitte des schulden Raumes und mein tcu, daß cr um seine längliche Form willen znnz dazu geeignet sei, dcr Eut schlafeucii für diese Nacht als Bahre z'., dienen, Ais Helene ihr Töchtcrcle auf die rothc Saminctdcckc niederlegte, quollen ihr noch einmal die Thränen au den Augen uud sie saglc leise: Als Trude eben i meinen Armen lag, war cö mir, als sei nur och das Gefieder übrig von meinem Vögelchc, das einst so entzückend zwitschern und jubiliren konnte!" Sie drückte ihr Antlitz noch einmal an das Gesichtchc ihre todten Kinde, und als dcr Bursche zarte Flicdcrdoldcn uud duslige Hhaziuthen hereinbrachte, umgab sie die kleine Leiche damit. Viktor hatte 'ich um Mitternacht von Olga vcictbschicdct nnd ivar dann mit dem festen Vorsatz, dcr abentcncr lustigen Tochter Bohustctl in die weite Well zu folgen, vor dem Monu mentalbau angelangt, in dem seine Wohnung lag. Daö Schloß knirschte und alö die schwere Eisenpforte sich össncte, siel da Licht eines Gliihliimpchni ans die breite Marmortrcppc. Viktor erstieg diese niiihsain ; die Geister des Weins umnebelte noch immer seine Sinne und eine seltsame Beklemmung er schwerte ihm da Athmen, Leise schloß er die Thüre seiner Behausung auf, legte den Pelz auf dem dunllcu Flur ab und trat in' Empfangszimmer. Er 'war gewohnt, hier des Nacht Kerze und Streichholzer bei dcm Nauchscrvicc zu finden; so steuerte cr denn auch jetzt im Tnnkcl auf sei Ziel los. Plötzlich fließ cr auf einen Gegenstand, der viit ihm selber in's Wanken kam. Leise fluchend suchte cr einen Halt an dem Hinderniß und fühllc unter dcr rechten Hand etwas, das cr für Blumen, unter dcr linken etwas, das er für eine Puppcuhand hielt. Sollten dic Kinder hier gespielt haben? sragte cr sich, E siel ihm ein, daß cr ein Schächtclchcn Wachsziindcr i dcr Tasche trage. Er brachte den wankendcu Gegenstand unter scfncn Händen in's Gleichgewicht, trat zurück und zog das Schachtclchen ans seiner Tasche. Alö das Lichl nfslamiute, er kannte er mit einem Strcifblick, daß es der Tisch war, gegen den er an prallte. Was da nun wiedcr für ein Blödsinn ist! Wie leicht hätte ich das Ding da umwcrfcn uud darüber hin stürzen können. Was liegt denn da Alle drauf, zum Henker!" Er leuchtete mit dem Kcrzchcn über die Blumen hin, die zum Theil vom Tisch heruntergefallen, zum Theil auf da Llcid dc todten Kindes gerutscht war. Abcr mit einem Maie zog cr entsetzt die Hand zurück, cin Ausschrci kam über seine Vippc, und taumelnd, al habe er cin Gcspensl gesehen, wandte er sich zur Flucht. Aber er be fand sich so sehr im Banne des Schreckens, daß cr nicht cincn Schritt zu thun vermochte. , Ihm war es, als hingen Eeutnergcwichte an feinen Füßen. Das Kcrzchen entsank seinen zitternden Händen und er war unfähig, ein neues anznziindcn. So stand cr eine Weile im nächtigen Dunkel regungslos, vor seinem geisti gen Auge abcr schwebte, von zarten Frühlingsblumen Uiiiwobcn, das starre, wachsbleiche Todtcnantlitz seincrTrudc. Eiskalte Schauer rieselten ihm durch's Blut, der Rausch verflog, wilde Gc danlcn zuckten ihm durch' Hirn, das Herz pochte ihm bis in den Hals hinein, und Plötzlich schrie er, als müsse .er sich durch dcn Rus von einem furcht baren Alpdruck befreien: Helene!" Tiefe hatte seine erste Aufschrei vernommen, ei Nachtkleid übergewor fen und eine Kerze angezündet. Kaum war ihr Name verklungen, so erschien sie im Rahmen der Thür. Und Viktor glaubte eine reue Vision zu haben. Hclcnc war gcistcrhaft bleich, daö aufgelöste Haar hing ihr wirr um den Kopf und auf die halbentblößten Schultern heiab, ihre Augen erschienen ihm so dunkel und greß, wie cr sie nie zuvor gesehen. Dich hat wohl dcr Anblick dcr Todlcn erschreck!?" sragic sie und ihre Stimme hatte einen rauhen, srcmden Klang, ,Za, wir lönncn steiben und verderben, ohne daß es Tich berührt." So ist sie tcdi, wirklich todt?" rief Viktor eutfcyt. Taun war cö ihr' Händchen, das ich im Finsicrn ? O, mcin Gott, mein Gott, sie hat mir in, Tuukcl dcr Nacht die Hand gereicht !" Hclcnc trat jctzk naher und als der Schein dcr Lampe aus sei bleichcö, erzcrrtcs Gesicht siel, durchzog ihr Hcrz trotz allen Grolls eine Regung dcö Mitleids. Sie setzte die Kerze auf den Tisch niedcr nnd sagte inmildcrem Tone: .Komm zu Dir! Unser Lieb ling ist zwischen ncmi und zchn Uhr sanft enücklafcn." Und Viktor glaubte irgendwo im Dunkel eine Stimme zu vcinchi.icn : Also zu dcr Zcik, wo Du Dich mit Olga berauscht liast. Er faßte sich in s Haar und murmclic: ,O, ich Elcndcr! ich Elcndcr!" An dem Tisch roriibcrjpringcnd, warf er sich mit ausbrcckiendcr Vcr zweislung vor seinem Weibe auf die nie und rief: Veni, Veni, ich bin in Lump und bab entieklich an Dir an dcn Kindern gciicvcll! Tritt mich mit Füßen, wie einen Hund, ich I):ib's ocidient !" Von diesem AasbraZe wilder Reue erschreckt, trat Helene zurück und fiam ruelie: Niclit io. Bitter? Steh' Iis ! lim Gott im II, steh' aus!" Sie beugte i;.!; zu ifcsj :.i:-r nr' wollte ihn ndedcn. a aler irren, c: warf sich caj'e Sex! -uj ic:.f.) i:i eire Ful! von Uraaca n. D.:;:'.:-sdh-n stammelte er: v!ch r-ir r:, tiacrc gründlich verksw i,ri!::t iirCi verfahren dmcd m.iiicn .'kichisirn ick weiß es! Aber Di cb:;i"i rij-,: Leni was ich gelitten i.-it i.;c'"' seil Monaten es ist iin!virfit".i?" Sie ließ ihm Zeit. l.!,!zrer!,al. tenen ici:;;;:r;unn vuft zn machen, dann sagte sie milde: Und niemals kam Dir der Gedanke, Dich mir anzn vertrauen?" Er erhob hastig den Kops nnd rief: Tausendmal ! Aber die Eitelkeit band mir die Zunge. Ich süichtere Deine berechtigten Klagen und Vorwürfe und mochte mich nicht demüthigen." Und T siebst jetzt, daß ich dem Verlust Ostivcdc so theuer mir immer dic Heimath sei mag, keine Thräne nachweine. Er erscheint mir klein, im Vergleich zu dem, was wir sonst verloren haben," Ihre Blicke schweislcu zum Tisch hinüber, Viktor abcr trocknete seine nassen Augen und starrte ie eine Weile sas snngslos au, dann schlug cr sich vor dic Stirn und rief: O, ich crzdummcr, blödsinniger Kerl! Ja, war ich denn lilinb !' Helene trat erschrocken zu ihm hin nnd einer R'cgung des Mitleids nach gebend, erfaßte sie seine Hand, zog sie ihm vom Gesicht und sagte: Was hast Du? Gib Dich 'nicht dcr Ver zweiflung ganz hin. Vielleicht können wir nnö noch einmal cmfiaffen!" Er abcr klagte Zu spät' zn spät ! Jetzt erst crlennc ich, was ich au Dir besessen und verloren habe!" T. Kapitel. Anna Förster hatte in dieser Nacht rccht unruhig geschlafen. Viktors Aufschrei: Helene!" schreckte auch sie auf, Sie vernahm dann vom Em pfangszimmer her nur verworrene Lallte, ahnte abcr gleichwohl dcn Gang dcr Unterredung, Al hierauf dic dlci fchwcrc Mndigtät ihre Lebensgeister wieder unterjochte, stahlen sich Helene und Viktor in ihren Traum hinein, Sie sah beide im Kindcrziinmcr auf dem Dirnin. sitzen und zwischen ihnen die lachende Trude. Diese schlang ihr Aernichen um Viktors Hals und rief jubelnd: Jetzt hab' ich meinen Papa wieder!" Und cScrstbicn ihr wie eine Fortsetzung des Traumes, alö sie am Morgen in dcr Dämmerung leise Schritte und eine flüsternde Stimme vernahm, Gott schütze Dich, mein lieber, kleiner Kerl!" glaubte siezn hören. Bevor sie noch die Kraft fand, sich ganz au dcn wcichcn Fcjscln dc Schlafes zu befreien, war jcdeö Ge rausch wieder crstorbcn und sie wußte nicht, ob jener Scgcnsspruch dcr Wirt lichkcit odcr dcr Traumwelt entstamme, Viktor abcr hatte sich durch' Kinder- ziinnuT geschlichen, um seinen Knaben noch einmal zu küssen. Jetzt verließ er beim Morgengrauen da ,naus und schritt hastig der nächsten Straßenecke zu, wo er dem Kutscher einer Nacht droschkc zurief : Nach dem Anhalier Bahnhof!" Als er dort anlangte, lag dichter Wintcrncbel über der Stadt. Er gab dem Kulfchcr leise die Anweisung, aus seine Rückkehr zu warten, und trat dann in da Vestibül des weiten Bahn Hofes. Olga wartete bcrcits auf ihn, Sie trug cincn dunkeln Mantcl, dcs se Kapuze übcr den Kopf gcschlagcu war. Als sie seine elastische Gestalt aus dem Nebel hervortauchen sah, lief sie aus ihn zu und sagte heimlich: Alles in Ordnung, löse Dein Billet für Frankfurt," Ich kann Dich nicht begleiten," antwortete Viktor in hcifcrem Ton, Ich kam nur hierher, um Dir zu rathen : Kehre in's Haus Deine Valerö zurück, bevor Deine That eut deckt wird." Olga starrte ihn völlig entgeistert an und bemerkte mit einem Male, daß sich eine überraschende Wandlung i seinem Aenßcrn vollzogen hatte. Die kräftigen Farben seine Gesicht waren einer fahlen Blässe gewichen, seine sonst so munter und lustig in die Welt blickenden Augen hatten allen Glanz vcrlorcn nnd sahen scharf, fast drohend in dic ihrigen. Seine Haltung trug dic Merkmale ruhiger, abcr ncrschüt tcrlicher Emschlosicuheit, Al das Mädchen endlich seine Fas sung wiedergewonnen, stotterte es klein laut : Mein Gott, Du warst gestern doch cnlschlvsien Ja, was hat Dich denn so verwandelt?" Ein Kindcrhändchcn. Ich kann Dir daö jct-t nicht crklärcn, Olga, abcr, wenn Du Millionen in Deiner Tasche odcr gar den Schlüssel zum Paradies in Deinen Handen trügest, ich möchte Dir doch nicht folgen, i'cbe wohl ! Und wenn Dir dcr Rath cincs Freundes etwas gilt, so kehre um," Viktor streckte ihr dic Hand znm Ab. schied entgegen. Iu diesem Augenblick tönte vom Perron her das erste Weiche znr Abfahrt, Das wirkte auf Olga wie ein clellrischcr Schlag, Sie zog die Hand zurück, die sie zögernd in Viltors Rechte legen wollte, ibre Äugen blitzten auf und ihr Stumpfnäschen hob sich keck in dic l'uit. Nein, ich kchre nicht um," sagte fic, Icdcr Mcnsch ist scincS Gluckcs Schmied und ich will das meine in der Freiheit mit goldenem Hammer sclunieden. Ich habe Dich geliebt, Viktor, aber da!,'! jcrt vorbei. Ein Mann, dcr sich von Kindctdändcn am Gangclda,:de führen läßt, taugt nicht zu iiiciuem Vebeuegefälirtcn. Wer sich mit mir durch dic Welt schlagen will, muß Muth haben. Du verdienst es, daß Dir ilt Wellen über den Kopf schlagen, Z'i Schwächling!" Sie eilte übcr dic Treppe dem Per ron zu. Viktor starrte ilir eine Weile nach, dann wandte er sich um und mur rncltc: Zic wird meine Rache an jicnig Mnk.s iibernc'imcn! In der vächfteii Minute sprang er in dcn Waacn vr.ts rief dem Kuticher zu: ,V,i!U Mark Trinkgeld, wenn wir zehn Minuten rch acht Uhr am Haien scejind!" Anna lntic eben die Kinder angc kleidet und durch die Waiteiin i die Wokinnnq des I''e:!crals l,iin:bergesandl. als jie H.icm:: Stimme aus dem Schlafzimmer velvabm. Ist Viltcr schon ausg'-ganecn?" fragte kiese. Die rticgc säte fc.'.s Machen, irr! eves die V:rh:::u:-iiMii.!:f halb .zeois rtet la'ke. iu Lekieqcnb.-it. Ie::e Worte, die sie iwif.n Tiaum n:;d Enrad'-n r;rna:aia zu b'b.n a!a;:hc, f.iLi.-n Uk tPtM in tea Sinn, ur? i schwankte, ob sie Helene die cu schwornmcne Wahruchmuug mittheilen solle. Um Zeit zu gcwinncn, stellte sie die Gegenfrage : Befindet sich Herr von Ncßburg nicht im Schlafzimmer?" Nein, sein Bett ist leer und das wunde, I mich, denn cr ist sehr spät schlasen gcgangcn. O, mcin iiiH'f mein Kops ! " Was ist Dir? Fühlst Du Dich nicht wohl?" Mich schnicrzt dcr Kopf so schr, ich bin kaum im Slnndc, ihn zu erheben. Bitte, komm' hcrcin," Anna trat in'ö Schlafzimmcr und bemerkte, daß dic Hand, welche Hclcnc ihr entgcgcnsirccktc, sicbcrheiß war, auch gluhkcn ihre Wangen. Anna fragte sie besorgt, ob sie nach dem Arzt schicken, solle, die junge Frau aber meinte, sie werde bald über die Folgen all' der Aufregungen und des Kummers weg kommen, durch dic frohe Hoffnung, dic jctzl ihr Hcrz erfülle, Sie berichtete in kurzen Sätzen dic Vorgänge der letz tcn Nacht und schloß zuversichtlich mit der Versicherung: Nun ist das Schwerste üuerwundcn! Diese schreck liche Krisis hat mir meinen Mann zurückgebracht. Wir werden cin neue 'cbcn beginnen Du sollst scheu!" Sie sah Anna mit fieberhaft glänzen dcn Augen au, preßte beide Hände gegen die Schläfe und klagte wiedcr über Kopffchmcrzcn, Anna hob jic auf, lockerte dicKisscn ihres Lagers und sagte baun: Dir fehlt Ruhe, Helene; versuche nur noch einige Stunden zu schlasen!" Sie legte ihr einen kalten Umschlag um dcn Kopf, uud alö Hclcnc fic dann bat, Trudcs Lcich: in den Wintergarten tragen zu lassen, damit dcr Liebling nuter Blumen schlafe, erwiderte Anna, daß dies bereit geschehen sei und daß Viktor vermuthlich so früh ausgestanden wäre, weil er Anordnungen für die Bestattung seines Kindes habe treffen wollen. Trotz dieser Veisichcrung kamen Anna schr bcnnruhigcnde Gcdankcn, Sie glaubte jetzt mit Sicherheit aunch tuen zu können, daß cö Viktor gcwcscn, dessen leise Schritte sie in dcr Frühe im Kindcrzimmer gehört hatte. Was aber konnte den Gatten Hclcncns nach der Versöhnung so früh aus dem Hause treiben? Bedeuteten die Worte: Gott schütze Dich, mcin lieber, kleiner Kerl!" die cr am Bcll scines Sohncs sprach, etwa einen Abschied? Ihr schoß auch die Erinnerung an Alexandras Aussprache durch den Sinn: Viel leicht hast Du es morgen zu bereuen, Vater, Deinem verzweifelnden Sohn so wenig Milde und Nachsicht gezeigt zu haben." Was wußte Alexandra von ihres Bruders Vorhaben, daß sie des Vaters Zorn durch diese Mahnung zu beschwören suchte? Während sie sich vergeblich bemühte, die Lösung dcö Räthsels zu finden, crlönte die Klingel auf dem Vorplatz. In nervöser Hast lief sie znr Thüre hin und riß sie auf. Der alte Vollried stand vor ihr. Er sah schr ernst und besorgt ans und nachdem cr Annas Gruß flüchtig erwidert hatte, fragte er : Wciß man hier im Haufe etwas von ucinz?" Die Frage brachte Anna aus dcr Fassung und sie sagte: Hat er auch so früh da Haus verlassen?" Auch? Ja, wer hat cö dcnn noch so früh verlassen etwa der junge Herr von Reßlrni'g?" Als Anna nickte, wurde dcr altc Herr schr bleich und ließ sich im Vorzimmer auf eine Stnlil nieder. Dann bcsta tigt sich meine Vermuthung nnd Heinz begeht in diesem Augenblick vielleicht die vcrwcrslichsle That scines Lebens." Um Goltcswillcn! Wasvenunthcn Sie?" Daß er sich mit Viktor ducllirt." In slicgcndcr Hast erzählte cr Anna, welch' cin Zank sich nach Tisch ans sci cr Wcigcrung ergeben habe, Viktor die Hand zur Rettung zu bictcn. Ich koniitc, ich durste seiner Bitte nicht willfahren," bemerkte cr. Jedes Opfer wäre auch umsonst gebracht wor den, denn ein Spieler ist nicht zu retten." Uud Sie glauben, daß Herr von Rcßburg dcn Strcit mit Hcinz fort gcjci)! hat?" So muß ich jctzt aunehmcn, dcnn mein Sohn hat, als ich och schlief, heimlich fein Zimmer verlassen und ist zum Frübstück nicht wiedergekehrt," Anna sann einen Augenblick nach, dann sagte jic: Wenn ein Duell statlsindct, so werden wahrscheinlich dic bcidcn Hcckendorss daran als Scknn, dantcn Ihcilrnchnien. Sic wohnen m Ende dieser Straße, im Hause Num- mcr hundcrkzchn. Wollen Sie dort einmal ansragcn, ob die Herren auch so frühzeitig auegegangen sind?" Gewiß, "ich danke Dir, mein Kind. Ach, du liebe Zeit, ich hatte mir den Aufenthalt in Berlin doch etwas erfreu licher gedacht. Auf Wiedersehen!" Kopfschüttelnd vcllicß Vollricd das Haus ich Anna wandte sich in großer Erregung dcr Wohnung de lncral zu. AIs sie hier die Klingel gczogcn, sagte sie leise: Ich muß Alexandra zum Geständnis; bringen." Dic Tochicr des lenerals befand sich allein in ihrem an der Diele gelegenen Zimmer! ihre Stiefmutter ivar früh auf ihr Drangen hin mit dc,:i kleine Felix zur Modistin gefahren, um dic Traucrlleider zu bestellen. Alexandia sah bleich und übernächtig ans und Anna crlaunle bald, daß sie sich in großer Unruhe besand, denn jic stellst gleich die lnstigc Frage: Was ist drüben vorgefallen?" Anna fall ihr forschend in dic Auge? und antwortete: Roch nichts, alte, ich mcckitc vcn Ibneu erfahren, xcal uns bedroht?" Wie so? Stellen ?ie dic Frage im Auftrag meiner Schwaaeiin!" Rcin. ti ist die eigene HcrzesS angil, dic r:ich zu Ibncn getrieben. und ich bitte -ic herz!, cd, gn,-,dicj i Fräulein, aeben Sic mir dic Mittel j an die H,i. den schlag, der au! j Helene a:tf -reiten wird, zu mildern " . Alcrandra urd die t''e!eia!in waren .der A-itc;wnc bis ixt dieser Stu-c nicht i:i:r liihl uud abweisend begegnet, sondern hatten dic Verirauttchlcit, mit der Hclcnc, :r,d die Aus,nerlsamke,t. mit welcher der üciuiv.l diese Perlon" behandelte, stet g. tadelt. Beide Da me fpältten nach einem Anlaß, w su' in ihre Schranken zurückweise zu kön nen, abcr Annas bescheidene Verhalten hatte ihnen I is dahin keinen Angrifs punlt geboten. Jetzt endlich glaubte Alexandra dcr ekcrhebung dcr Diene rin cntgcgcntietcii zu müssen. Eine Schritt zurückweichend, sagte sic mit dcr Grandezza einer Fürstin : Bitte, mische Sie sich nicht in dic Angclegcn heile niiseier Familie. Meinc Schwä gcrin vor Gefahren zn schützen, ist unsere, dcr Reßbnigö Sache," Sie begleitete den letzten Satz mit einer Kopsbcwcgung, dnrcl, welche vornehme Dame den 'Wunsch auszudrücken pslc gen, nicht nvhr belästigt zu werkn. Anna aber blieb und suhr eindring lich fort : Es handelt sich aber nicht um Ihre Schwägerin allein, sondern auch um dcn Vater Ihre Verlobten," Wie kommen Sie zu dicscr Ver muthung?" Annas Geduld und mühsam bchaup tcte Fassung schwanden dahin, sic rang die Händc und rief verzweifelnd: O, Fräulein Alexandra, lassen Sie uns jetzt nicht über Berechtigungen streiten, wo sich vielleicht cin Schlag vollzieht, der uns Alle zerschmettern kan. Viel leicht ist es möglich, daö Duell zu vcr hindern," Alexandra war bleicher geworden, Welches Duell?" Ah, Ihre Verwirrung verräth mir, wa Sie verheimlichen wollten: Ihr Bruder schlägt sich mit Heinz, und das dars nicht sei, Sie müssen c zu ver hindern suchen." Annas stehender Ton und angstvolle Gcbcrdc rührten an Alexandra Herz, allein noch gestattete ihr der Hochmuth nicht, dem Mädchen zn gestehen, wie schr auch sie leide, dcn Brudcr und Heinz ans dcm Kampfplatz zu wissen, und in spöttischem Tone warf sie die Bemerkung hin: Sie zittern wohl für Heinz?" Anna war anßcr sich und anlwortctc : Ja dcnn, ich zittere für ihn." Weil Sie ihn lieben." Ja, weil ich ihn noch immer liebe! Und wem, Sic glauben, daß Sic mich durch dics crprcßtc Gcständniß bcschä mcn, so autworte ich Ihnen: Sic müßten vor Scham erglühen, wcil Sic nicht für sein Leben zittern. Nicht das Weib ist verächtlich, das einen Mann hoffnungslos liebt und seine Leiden schast niederzudrücken vermag, sondern Jene, daö cincn braven Mann in seine Netze lockt, um sich an einem Anderen zu rächen." Alexandra, welche in dcm Raum auf und icdcr geschritten war, hielt bei dem letzten Satze an, als habe ein schwerer Schlag sie getroffen. Sie war krcidcwciß und starrte der Sprecherin fassungslos in's Gcjichl. Im ersten Moment war es, als wolle sie aus das Mädchen zuspringen, dann aber rang es sich wie ein Angstschrei anö ihrer Brust, ein Thräiienstrom entquoll den glühenden Augen und in einen Sessel sinkend, stammelte sie: Per ächtlich? Ja, Sic haben Rechl.-Jch bin verächtlich!" Erschrocken stürzte Anna anf dic Schluchzende zu und erhob flehend die Hände. Alexandra, verzeihen Sie mir ich mußte bisher a Ihrem Her zcn zweifeln" Und mit Rccht, II Vonvurf war berechtigt. Ich habe gegen den Mann, den Sie lieben, abscheulich gehandelt, abcr ich will sühnen, was noch zn sühnen ist. Vicllcicht kaun ich Ihre Achtung meine Selbstachtung wicdcr gcwinncn. Kommen Sie mit mir, zu meinem Vater, cr soll Alles wissen!" Aus Annas Kehle rang sich cin Laut, der halb wie Schluchzen, halb wie Jauchzen klang, und sie küßte dic Hand, d,c Alexandra ihr darbot. Eben wollten Beide das Zimmer hastig verlassen, da drang vom Vorplatz her dcr schrille Ton dcr elcltüschcn Klingel und gleich darauf vernahmen Beide die Worte: Ich muß Fräulein Alexandra sprechen sofort !" Beim Tcn dieser Stimme erbebte die Tochter des General, sie preßte krampfhaft Anna Hand und jagte leise: Bleiben Sie hier in der Nähe." Anna hatte noch eben so viel Zeit, in eine Fensternische zu schlüpfen, da erschien Kurt von Hcckcndorf im Thür rahmen. Seine Stirn war mit Schweiß bc icckt und als cr sich mit dcr Hand übcr dicse und da wiric Haar suhr, wurde eine bcflccklc, zerfetzte Manschette ficht bar. Sein bereifter Schnurrbart hing übcr dic Mundwinkel herab, seine Hoscn und Sticscl waren mit Kotl) be sprivt und seine Brust rang nach Athem. Alexandra siihlte bei diesem Anblick, wie sich ihr Herz zujcmnicukrnmpftc, und fragte bebend: Sic bringn uns schrccklichc Nachiichlcn. Mei:; Bru der?" Kuit schaute ihr mit einem stehenden Blick in die Augen und rin : Seien Sie stark, Alexandra, Ihr Vruder ist gesallcn." Allmächtiger Gott! So hat das Tuel! statt" Sic lwr todicnbleich geworden und dic Frage ersu.rb ibr auf den Vipren. Kurt fühilc bei idrcmZIn blick kiu io fchnicrzlichcs Mitteid, daß cr ihre Hai- erfaßte, sie an sich zog und in liidenschaftlick-er B.'!.cg-.,ng Niriks : . Sandra, mir zcrrein's d Hc.:. Tich io leiden zu scbcn!" (iinen Auaenllick imnS jie i.ie t; län.'l, kann ja!) jic ihn groß an, entzog ikm die Hand und fukr leise seit: Alio im Duell ist mein Brudcr gefal len?" ' Ja. in diesem tkerichten Zn-ei-kar..p', dcn mein Bruder und ich wil allen Mitteln zu verhindern sachten." Älk.andra wünlte. üs:i wrilie ilir SciiprirK,!. sie der Webrtc ieinc Hilse ab und j,ch e,enullsa!n anfia'fei,d, j. aie jie: Bitte, da gebt twltfi ! Sie preßte die Hand all' Hei; und jagte dann ra.I, eier Puse: Wo ge-Ichs's?" Kopfschmerzen untergraben dlt Gesundheit. Cl: tubeen in tMriiinii,rai!(t)', mijUMt Sinnt r:.it uui Grilligst liilitliU'liirttl. eil Untünlliitin RtanUx'iUlormrn, wie: ftuUluitjt, Hk Uifix COlnilHiifj, BUaDnjlnn , . v, Vr. ZNiles' Nervins heilt. R mpy w n 'V0 V ffrrm Karl A, )v. AI Hanna Ck., P-x, CJatoic, I jchreil't utpnn 7. Cfloiicr lwt: ;di litt (litii'lti'.r au Ki'PlichMl'M, Sc!zwi.:i5tt, 9)iidrutmfr;r.i mid Sfct; ,'itüt iiaS lucm us,.'.k!d ivi.rde 1' cf.5ukii.il, K.u'cMit bii i:io.:: cn mutn:, !.'cjni Der j winselte. Gk-J u:;i'i lirrjjtc!;! fcuOe, rJ bwftte ii iÄ He cru:,.:::tc M!ricruiti,v InS ich nist Ctr. SEilc' Wennne c;ii;i;,i. J'. ljnfcc .. W.wa Cniomnicn unt liaUe . jtt.it (iir er.:: iV---:-p(riu. 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