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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (June 25, 1896)
Flockch.',,, (Sitie iiull ieid)icl)ie uon ,uiir v, 3 tcutll i . Wer im Grunewald bei Berlin den Weg Don Hundeleine nach -childhorn geht, kann bawweas zur unten einen großen, von Adlersarn umgebenen Feldstein bemerken, der einer Riesen schUMröte ähnlich sieh!. Mit diesem Steine Hai die folgende Geschichte einen qcwilscn Zniammenhang, ES war eines Morgens im Friih ling. In ihrem Schlafzimmer lag eine .junge bleiche grau, soeben aus dem Schlnmner erwacht. da bist Du ja schon wieder, nlo. ,rn!" sagte sie milde. Hopp!" T war der kleine Hund auch schon auf dem Bett uiid ließ sich von seiner Herrin streicheln. ,;Bo ist'S Herrchen?" fragte sie und nun sprang fflockchen wieder hinab, eilte in's Ankleidezimmer nebenan, fragte dort an der Flurthür, kam dann wieder vor das Bett der jungen Frau gelaufen und bellte sie an. Fort ist er? Schon fort? Wie viel Uhr ist's denn?" Wahrend sie sich aufrichtete, um nach der Uhr auf dem Nachttische zu sehen, gab sich auch Flockchen alle Mühe, das selbe zu thun. Er stellte sich aufrecht hin, blickte auf das Tischchen und min feite, wahrscheinlich weil er es trotz des besten Willens noch nicht so weit gebracht hatte, die Zeit zu erkennen. Schon acht Uhr!" sagte die junge Frau. Ja, da muß ich wohl auf stehen. Nur noch fünf Minuten" Als aber die fünf Minuten vorüber waren, war Flockchens Herrin wieder eingeschlafen. Jetzt begann der Hund sich zu lang weilen, Er ging im Schritt durch die beiden Zimmer, beschnupperte Stühle, , Schranke, Kleidungsstücke und wendete knurrend den Kopf ad, wenn er in dem großen Stehspiegel fein Abbild er blickte. Und doch war Flockchen gar nicht so häßlich. Er gehörte zu der Klasse der Affenpiutscher und durfte sich reinster Abstammung rühmen. End lich kratzte er mehrmals an der Flur thür und diesmal that sie ihm den Ge fallen, sich zu öffnen. Tie Thür zum Salon war, da dort reingemacht war den war, offen, und Flockchen schritt, das Hausmädchen nur mit schwacher Bewegung seines Schwanzes begrüßend, auf den Balkon. Nebenan ward ge sprochen, und der Duft von frischem Kaffee drang herüber. Bemerkte Flock chen es nicht, oder wollte er es nicht de merken? Er legte sich gerade in die Sonne, blinzelte mit den Augen und ließ sich's wohl sein. Nun? Ist es nicht herrlich, hier zu sitzen?" sagte nebenan eine Frauen stimme. Ja, mein liebes Frauchen, Du hast Recht wie immer." Und der junge Of fizier küßte seine Gattin zärtlich. Aber gleich fuhren sie wieder auseinander. Ein Knabe stürzte in's Balkonzimmer und warf die Thür hinter sich zu, daß die Wand: wackelten. Papa! Mama! Was ich gemacht i habe!" Er reichte dem Bater seine ' Schiefertafel hin und ließ seine strah lenden Blicke von der Tasel auf den Pater, von diesem aus die Mutter schwei fen. Was ist das?" Das sind doch die sieben Zwerge," Ach so, das sollen die sieben Zwerge sein, ja, ja, man muß eS nur wissen, dann erkennt mau's sofort. Aber nun wollen wir Kaffee trinken," Hans setzte sich bin und begann nun inunter in der Tasse zu löffeln, wäh rend die junge Mutter ihm liebkosend über das Haar suhr. Sage 'mal, Hans," begann der Of fizier wieder, nach Deinen zeichnerischen Leistungen willst Du wob! Maler wer den?" Hans besann sich einen Augenblick. Ja," erwiderte er dann, oder auch Troschkenkntscher. Das ist auch sehr schon." Und ob! Weißt Du. Frauchen, der Mann bat uns gestern Nach! ent schieden zu viel abgenommen," Meinst Tu? Na. laß ibn. Wir baden uns dafür so gut unterhalten. Wie fandest Tu denn unsere Nachbarin in rosa Seide?" Prachtig. Und Dir schien ja der Mann außerordentlich zu gefallen." Tu, das ist ein netter Mensch und so unterrichtet." Freilich. Hat wohl mehr gelernt als ich. Ast ja auch auf der Kriegs akadamie gewesen, und von Adel, und Kavallerist, und ich bin einfach der Ka merad von der hoben Nummer und nur zur Turnanstalt kommandirt." Ter jungen grau stieg das Blut in's Gesicht. Sei doch nicht gleich so mißtrauisch ftaxl." Ach was, Anni. mir ist die Gesell schaft angenehm. Tie gnadige Frau grüßt ja kaum. Schlaft in den Tag hinein und spielt die groß: Tame; ich kann nun 'mal solche Nichtsthuer nicht ausstehen." Ich glaube, er leidet darunter. Seine Frau ist" Ach. was weißt Tu davon! Hat er Dich zu seiner Bertrauten gemach! !" I Nein," sagte Anni. in idre Taffe! blickend. Ader er hat ss einen Zug! von Melancholie und suhlt sich, wie es , scheint, lehr einkam. Mir nzx es, als ' ob er nach Menschen suche, die ihn Der-! ftanden." i Warum Amii nur so leicht roth wurde. Sie hatte es doch wirklich gar nicht nö thig. Auch ihm stieg jel.it die Rothe in s Ge ficht, er ärgerte sich über seine Frau. Toch das Geplauder des Kindes zog ihn von seinem Aerger ab. Ich möchte eine Schwalbe sein", sagte Hans ganz ruhig, wahrend er sich das Weißbrod in die Milch brockte. Tann würde ich lauter Junge brüten. Ich würde ein ganz großes Nest bauen und das ganz voll brüten. Und dann würde ich nach Afrika fliegen oder nach Italien und alle mitnehmen und Papa und Mama auch," Die beiden Gatten sahen sich lächelnd an. Plöl)lich fuhren sie Alle erschreckt zu samme. Ein paar Blumentöpfe, die der den großen Balkon in zwci Theile theilenden Holzwand am nächsten stan den, sielen auf die Straße hinab und Flockchen tauchte an ihrer Stelle auf. Zornia sprang der Offizier in die Willst Tu wohl, infamer Köter!" rief er und suchte nach einem Gegen stand, den er nach dem Hunde werfen könne, fo daß Flockchen es für das Beste hielt, schleunigst seinen vorgeschobenen Posten, aus dem Nachbarbalkon zu ver lassen und sich in die Wohnung seiner Herrschaft zurückzuziehen. Dieschönen Töpfe!" jammerte Hans. Gewiß war es die Rose." Anni sah besorgt aus ihren Gatten, der sich vor Zorn nicht zu lassen wußte, Sie folgte ihm in's Zimmer, wo er hef tig auf und ab rannte. 'Das war das letzte Mal!" rief er laut. Nie haben wir Ruhe vor diesem Köter! Neulich erst hat er uns die Aza lie heruntergeworfen, immer schnüffelt er hier auf unserem Balkon herum Natürlich, wenn die gnädige Frau bis zehn llhr im Bett liegt, und der Mann leine Macht , über eine Frau hat o, der wünschte ich einen Denkzettel, einen gehörigen aber! Das würde sie viel leicht noch kuriren. Na, einen Brief bekommt er von mir, der soll sich gewa scheu haben." Karl, ich bitte Dich, sei doch nur ruhig " Laß mich zufrieden! Ich weiß, was ich zu thun habe!" ' Um drei Uhr kam Lieutenant v. Vließ heim mit seiner Frau von einem Spa ziergange zurück. He, Flockchen, ich habe nur einen Handschuh", sagte die Frau zu ihrem Hündchen. Das rannte, ohne sich zu besinnen, die Treppe wieder herunter und kam nach kurzer Zeit richtig mit dem fehlenden Handschuh, den seine Herrin mit Absicht unten hatte fallen lasten, herauf. Im Zimmer wurde dann eine weitere Lektion mit Flockchen vorgenommen. Er mußte niesen, bellen und ausrecht durch's Zimmer gehen. Kurt, hast Du gesehen?" rief die Dame sreudig. Beinahe durch's ganze Zimmer ist er gegangen! Was hast Du denn da?" Lieutenant v. Vließheim reichte seiner Frau einen Bries, und sie las: Euer Hochmohlgeboren theile ich er gebenst mit, daß Ihr Hund uns schon wieder in unangenehmer Weise belästigt hat. Sollte er sich noch einmal aus un serem Balkon blicken lassen, so werde ich ihn auf die Straße hinunterwerfen. Erker. Lieutenant. Das ist eine Unverschämtheit!" rief Frau v. Bließheim. glockchen auf die Straße werfen!" Und sie beugte sich zu dem Hunde nieder. Mein Flock chen! Armes Thier! Dich auf die Straße! Solche Rohheit!" Sie richtete sich auf. Du schreibst ihm einen Brief, Kurt" Gewiß. Das ist selbstverständlich." Aber einen gepfefferten! Tas ver lange ich. Es ist eine Beschimpfung für'mich, und die dulde ich nicht, vor Allem nicht von solchen Leuten." Erlaube" Ihr Bater war Holzhandler." Nun, daschat doch hiermit nichts zu thun." Frau V, Bließheim fuhr auf. Kurt! Tu verweigerst mir Deinen echutz?" Nein doch! Einen solchen Brief lasse auch ich mir nicht bieten." Und je mehr er darüber nachdachte, je mehr seine Frau aus ihn einsprach, desto erregter wurde er. Teine Ehre ist beleidigt!" sagte Frau . Bließheim. Tieser Herr muß ein- für allemal in seine Schranken zu riickgewiesen werden!" Schon nach einer Stunde enipsing Lieutenant Erker folgenden Brief: Euer Hochmohlgeboren haben mich durch Ihre Zeilen in die unangenehme Lage versetzt, Ihren anmaßenden Ton zurückweisen zu müssen. Ich bemerke Ihnen, daß ich Ihre Aeußerung, wo nach Sie unseren Hnnd aus die Straße zu werfen gedenken, für unwürdig halte, und weiß im Uedrigen, daß Sie es nicht wagen würden, ihre Trohung wahr zu mache. Eine Entschuldigung über das Verhalten unseres Hundes halte ich unter diesen Umstanden nicht für angebracht. v, Bließheim, Premierlieutenant. Lieutenant v. Bließheim saß in sei nem Zimmer bei einer Takkikaukgade, als Lieutenant Erker ihm meldet wurde. Eine Minute spater standen sich Beide gegenüber, Was verschafft mir die Ehre?" kragte Bließheim mit einer förmlichen j Verbeugung. i Ein haßerfüllter Blick des Anderen traf ihn, Ich komme," stieß er hef tig hervor, um Ihnen zu sagen, daß Sie absolut kein Recht haben, mich zu rechtzuweisen," Lies Recht nehme ich mir," erwi zerte Bließheim mit kühler Ruhe. Da wurde Erker noch heftiger. Freilich!" sagte er, Sie nehmen sich manches Recht, das Ihnen nicht zu kommt, auch das mich als Prahler hin zustellen." Ich bin mir nicht bewußt " Sie erlaubten sich die briefliche Aeußerung, ich würde es nicht wagen, Ihren Huno " Das würden Sie auch nicht." Und weshalb nicht?" Weil Sie missen, daß ich mir das nicht gefallen lassen würde." So glauben Sie, daß ich Furcht davor habe?" Ich hoffe!" Sie irren sich! Ihre Meinung ist mir ganzlich gleichgültig!" Ich darf wohl verlangen, daß Sie das begründen." Sehr gern. Einfach weil ich Sie nicht achte!" Bließheim prallte zurück. Die ver haltene Empörung brach jetzt um so heftiger hervor, Berlassen &te sofort meine Wohnung!" rief er, seiner selbst nicht mächtig, wahrend das Blut ihm in's Gesicht schoß. Umgekehrt war Erker jetzt ruhiger, nachdem er seinem Groll Luft gemacht hatte. Ich gehe, da mein Zweck er reicht ist." Dann verließ er das Zim mer. Unmittelbar daraus stürzte Frau v. Bließheim herein, , Fast unheimlich glänzten ihre großen Augen in dem blaffen, schmalen Gesicht. Nun?" fragte sie gespannt. Hast Du's ihm gehörig gegeben? Was sagte er?" Den Kopf gesenkt, stand Bließheim unbeweglich an seinem Schreibtisch. Er hat mich beschimpft," erwiderte er dumpf. Und Du?" Ich werde ihn morgen fordern las fen." Es war die zweite Nacht nach diesen Vorgängen. Frau v. Bließheim schlum inerte. Ihr Mann aber konnte nicht schlafen. Er stand am Fenster des An kleidezimmers und blickte hinaus. Plötz lich sah er drüben Licht. Es war daS Kinderzimmer. Und nun erkannte er die Frau seines Nachbars. Sie stellte die Lampe auf den Tisch und trat an das Bett ihres Knaben. Sie beugte sich über ihn, küßte ihn, und er erwi derte ihre Liebkosungen. Als sie nach einer Weile aufstand, führte sie das Ta schentuch an die Augen, sie hatte wohl geweint. Dann ergriff sie die Lampe und ging hinaus. Der Lichtschein war fort, das Bild verschwunden. War's nur eine Erfchei nuiig seiner Einbildungskraft gewesen? Und' wenn auch. Die Erscheinung ent sprach der Wahrheit. Morgen in der Frühe sollte er dem Vater dieses Knaben gegenüberstehen. So hatten sie's aus gemacht. Dem Ofsizier, der da aus dem Fen ster in die Nacht blickte, wollte die nacht liche Erscheinung nicht aus dem Sinn. Bis zu diesem Augenblick war er noch sehr von Aerger und verletztem Stolz i erfüllt gewesen, daß er nicht zu unbe-! sangeuem Nachdenken gekommen war. Und die Ueberzeugung, seine Ehre sei beschimpft worden, hatte ihn mit einem Panzer gegen jedes weichere Gefühl um geben. Hier in der Stille der Nacht, allein mit sich und dem Sternenhinimel. war er wieder Mensch, und tief bewegte ihn das Bild der Mutter, die 'am Bette ihres Knaben geweint hatte. Wie waren denn die Aussichten für morgen Früh? Er, Bließheim, war ein vortrefflicher Schütze, nie außer Uebung gekommen. Wie sland's in dieser Hin sieht mit seinem Gegner? Absichtlich vorbeischießen nein, das hielt er für läppisch. Wurde die suche unternom- j inen, so mußte sie mit Ernst zu Ende ge- i führt werden. Er konnte nach dem Arm j zielen; aber in solchem Moment verliert auch der sicherste Schütze etwas von sei-' ner Sicherheit, und nahe dem Arm saß j das Herz des Gegners. Wie lebenslustig war die junge Frau noch vor wenigen Tagen auf dem Ball gewesen, und wie freundlich hatte ihn noch gestern der! Knabe mit den strahlenden Augen ge- j grüßt! Und warum sollte jetzt das Gluck dieser Familie vernichtet werden! We-' gen' eines Hundes! Was war denn eigentlich vorgefallen? Ein Hund hatte ein paar Blumentöpfe umgeworfen. Man hatte sie ersetzen und um Entschul-' digung bitten können. Anstatt denen j war aus diesem alltäglichen Borgange ; das tragische Verhältniß emporgewach-' seil, das zwei Familien unglücklich machen mußte. j Plötzlich wallte etwa? wie Scham in ; dem Ofsizier auf. Wegen eines Hun des! Nein, das war unmenschlich, das ; durfte nickt gesehenen! Es mußte verhin-; dert werden. Ader wie? Sollte er hinübergeben, gleich jetzt die junge j Frau war ja noch aus sollte er ihr ' sagen: Ich nehme meine Forderung zu-, rück, berudigen Sie sich, trösten Sie ; sich. Ihnen bleibt Zbr Mann. Ihrem ; Kinde der Pater erdalten! Wie gerührt, , wie dankbar sie wohl sein würde! Aber I dann kam vielleicht er, der Gegner, mit j seinem haßerfüllten Blick und schrie: j Sie fürchten sich wohl, und deshalb j kommen Sie." i Rein, es ging nicht! Sein Geschick! und das Geschick des Gegners Hißte sich ganz erfüllen. Es war ein frischer, herrlicher Mor gen im Walde. Auf einer Lichtung zwischen Kiesern und Farnkraut standen sie sich gegenüber. Aus die übliche Frage des Unpar teiischen, ob man sich versöhnen wolle, hatte Lieutenant Erker schroff ablehnend geantwortet. Nebensächlich, nur der Form wegen, fragte man auch den an deren der beiden Gegner. Lieutenant , Bließheim schwieg einen Augenblick, dann sagte er: Ja!" Unerwartet kam es ihm selbst. Sie erstaunen," suhr er fort, doch hören Sie mich an und lassen Sie meine Vorschlage an meinen Gegner gelangen. Er konnte nicht nachgeben, ich kann es, denn ich habe am wenigsten z ver, lieren. Ich bin als Pistolenschütze geübt, ich habe keine Kinder. Fragen Sie meinen Gegner, ob er sich klar gemacht hat, weshalb wir uns hier als Todfeinde gegenüberstehen. Wegen der Unart eines Hundes. Er möge an seine Frau und sein Kind denken. Ich m,ü igm um Enllchuidigung bitten, er möge das Gleiche thun." Lieutenant Erker war überrascht, er schüttelt. Sein leidenschaftlicher Groll ließ nach. Aber er vermochte seinen Stolz nicht ganz zu bezwingen. Er verlange eine ellakante Genugthuung, erklärte er. Bließheim konnte kaum ein Lächeln unterdrücken. Jener verlangte eine eklatante Genugthuung. Doch er blieb ruhig, und während Alle gespannt auf ihn blickten, wandte er sich wie in plötz- lichem Entschluß zur fceite und feuerte seine Pistole ad. Ein thierischer Schrei ! Tlnnn Mieder ?til1t itlnrMiitt hen I sein Herr an einen Baum festgebunden halte, lag todt da. Es war 'ein Mei sterschuß. Als Vließheim sich umwandte, stand Erker vor ihm. Bließheim sagte ruhig : Sie wollten ihn auf die Straße wer fen, ich habe mehr gethan." Sie haben ein Opfer gebracht", stieß Erker mit vor Bewegung heiserer Stimme hervor. Jet) that's für einen Kameraden." eie gaben sich die Hand und sahen sich in die Augen. Zum ersten Male entdeckten sie die Sympathie zu ein ander, die sie im späteren Leben der einigte. Neben dem großen Stein m Walde, der aussieht, wie eine Riesenfchildkröte und von den Wedeln des Adlerfarns fast bedeckt wird, liegt Flockchen be graben. 2las der vocelwelt. Eine fesselnde Slizze aus dein Vogel leben theilt der Köln. Bolksztg." ein Leser aus Gymnich mit. Der Winter 189495 führte ein recht strenges Re- giment, namentlich blieb der hart ge- frorene Schnee andauernd liegen, o daß die armen Vögel, denen es am Nothwendigsten gebrach, dichter um die Wohnungen der Menichen sich ansam melten. Wir hatten im Spätherbst die zur Reise gelangten Sonnenblume ab geschnitten und sie an einem, luftigen Ort zum Trocknen autgehangt. Tiefe wurden jetzt hervorgeholt und an den Bäumen unseres Gartens befestigt. Es wahrte nicht lange, so kamen die Mer sen herbei und pickten mit hurtiger Ge- j Ku - l'ul . 1 " H,BtHU schicklichkeit die schwarzen Samenkörner Sagende, berichtet: aus ihrem Versteck heraus. Ta. eines, 3m 25. Tezember früh erhielt ich Tages gesellte sich ein dicker Bnchsink zu !m Oberst Loe den Auftrag, mit mei der kleineren Vogelschaar. Ohne An-!nemZuge (3. Eskadron)zurAiitklarung sehen der Person hackte er rechts und i des feindlichen Abmarsches aus Brav links um sich und treibt alle in die ! vorzugehen. Nachdem ich theils ,n den Flucht, bis er sich selbst gesättigt hat., Dörfern mehrfach vereinzelte Nachzügler Damit die anderen nicht zu kurz kamen, ! angetroffen, um die ich mich nicht einge hingen wir noch mehrere Snnenblu-!dender kümmern konnte ich nahm meii auf. streuten außerdem Brotkrumen ' 'Wn nur tue Waffen bemerkte ich, und verschiedene Samen auf die Fenster, j rasch weitertrabend, plötzlich in einer dank. Aber auch hier behauptete der Entfernung von etwa 000 schritten in Ticke bald feinen Platz als Alleinherr-! '"einer linken Flanke eine stärkere Ad ?.w fliiä ä hmiiMn in nn'inon imK t&eiluna irarnoten. welche IN derselben !,i knolven deaann. stellten wir das Füttern ein. ! Mit diesem Verhalten war jedoch der! Buchfink keineswegs einverstanden. Eines Tages sitzen mir beim Kaffee, da ; fliegt ein Boqel außen an den Fenster-, scheiden ans 'und ab. als begehrte er! Einlaß. Wir öffnen das Fenster und! streuen Samen auf den Blumentisch. Ter Ticke eS war es bedenk! sich ' nickt lanae. sondern blinkt luma binein und verzehrt Alles, was wir ihm hinge i legt. Bon dem Augenblick an wurde! er' taalich kühner und unternehmender. Wenn er uns von außen bei Tiich er-zosen, aus ihrer augenscheinlichen Be-! gespannt worden!" spähte, krallte er sich gegen eine Scheibe ! stürzuna es sielen höchstens sünf bis ! an und klopfte mit dein Schnabel an's 'sechs Schüffe aus uns geweckt, zu! u,e Lwdncllc, Glas. Sobald wir ihm dann öffneten, ! energischem Feuer ermuthigt worden! Madame: Ihr fruhererBrautigam kam er herein, sogar bis an den Eßtisch ! waren. Es blieb mir also nichts weiter' war ja gestern hier; haben Sie ihn wie und holte sich die Brocken von unseren übrig, als meiner alten Biqoureuse" ! der in Gnaden aufgenommen?" Tellern. Unser früherer narimm gegen den srechen Gesellen verwandelte ! zu drücken, und dicht an den -omme-sich so allmählich in Liebe und Anbang- lanal sprengend, rief ich der Abtheilung lichkeit. Wir hatten uns mit der Zeit mit Entschiedenheit zu: "A bas ls derart an den gefiederten Gast gewohnt, ' arnws". Und als in der That die daß wir ihn recht schmerzlich entbehrten, als er vergangenen Herbst plötzlich ganz ausblieb. ' Ta auch Buchsinken bei uns überwintern, so glaubten wir nick, anders, als das Thierchen sei durch einen Sperber oder eine Katze m'S Leben gekommen oder in Folge z guter Nahrung eingegangen, ' ' j Tieses Fruhj'abr nun. vor mehreren Wochen, als die Sonne so prachlig und warm schien, hin ich einen Buchnnken im Garten singen. Ter etwas derauS- s,4,,l,!., i, ,;, h,f.mnt Ich trete an's Fenster und rufe: .Ticker, , !ULUllllVt vtUlUniVII UUlUt llliu) viiui.ii,. Dicker!" Siebe da, es wahrt nichl lange, so sitzt unser Ticker auf den, Fenstersims, hüpft gleich darauf geschäftig auf den Blumentisch, zum Kanarienvogel, zum Papagei, auf den Eßtisch als sei er erst gestern och dort gewesen! Zm gau zeu Hause herrschte Freude über die Rückkehr des Todtgeglaubten. Er be sucht uns nun Tag für Tag, Wo je- rnand ,ch blicken laßt, sei es im Wohn oder Eßzimmer, in der Küche oder den Schlafräumen, sofort ist der liebe Dicke da und klopsk und ruft, bis man ihm aufmacht. Verspürt er besonders lüch tigen Hunger oder hat er Eile, dann setzt er sich auf den Kirschdauin vor dem Hause und schreit aus Leibeskräften, Tritt man an's Fenster, so fliegt er Einern schon entgegen. Seine Kühnheit nimmt stetig zu. Mehrere Male hat er mir schon aus der Hand gefressen. Man merkt jedoch seinem Wesen an, daß er dieses Unternehmen selbst für ein großes Wagniß halt; dagegen scheut er es gar nicht, mir auf den Schooß zu fliegen und dort gemüthlich zu speisen, während ich arbeite und mit ihm spreche. In der Küche hält er sich mit Borliebe auf: dort giebt es so mancherlei auf der An richte nnd vom Boden aufzupicken. Nie versäumt er es, meiner Schwägerin, die augenblicklich leidend ist, seinen lüg lichen Krankenbesuch abzustatten; bei der Gelegenheit fallen dann auch immer einige gute Brocken ab, die er auf dem Bette verzehrt. Ganz frei von Eigen nutz sind also kiese Besuche wohl nicht. Unsere anderen Hausthiere dulden den Eindringling. Möpschen, der draußen allen Bögeln nachstellt, betrachtet ihn als zur Familie gehörig, und wenn ich mich nur dem Fenster nähere, schreit Lora schon aus voller Kehle: Dekahr". Sie spricht das Dicker" wie ein Garde- Lieutenant aus. Eben jetzt, wahrend ich über ihn schreibe, sitzt er neben mir auf dem Schreibtische und sieht mich mit seinen schwarzen klaren Aeuglein fo klug und zutraulich an. Ja, du kleiner chelm, die Hauptsache darf ich doch nicht von dir verschweigen: daß du nam- lich ein sehr auimerklamer Gemahl bist Sobald nämlich sein Weibchen einen Ton von sich giebt, horcht er aus, beim zweiten schon laßt er die feinsten Lecker bissen im Stich und fliegt mit äugen scheinlicher Hast zu ihm hin in den gro ßen Kastanienbaum. Oder sollte er am Ende trotz seines selbstbewußten Auftretens doch nur ein Pantoffelheld sein? Cfin Reiterstückchen. An das Duell Kotze-Schrader erinnert eine Episode aus dem Kriege 180 il, die jetzt veröffentlicht wird, offenbar um von Herrn von Schrader nachträglich den Verdacht zu nehmen, als ob er sich in dem ihm so verhangnißvoll geworde neu Zweikampfe nicht entschlossen genug gezeigt habe. Herr v. Schrader, der bis an sein Lebensende, wie bekannt, ein passionirter Reiter war, gehörte im französischen Feldzuge den Königshusa reu an, die unter Besehl des damaligen Obersten jetzigen Generaloberst Freiherr v. Loe der 15. Jnfanterie-Division zu getheilt waren. Nachdem das Königs-Hnsaren-Regiment an der Spitze der 15, Division in das Gelände östlich von ArnienS, zwischen der Hallue und Somme, zu Weihnachten 1870 vorgerückt war, fand wie es in der Regiments geschichte heißt, Lieutenant v. Schra der Gelegenheit zu einem seltenen Streich. Richtung marschirte wie ich. Ta ich ! viele, meinem nur neun Nouen fiarien i jirnieu iuileil Zuge anicheinenv überlegene Abtheilung "cht wohl in meinem Rucken lassen tonnte, lief? ich sofort au,mar,ch,ren und attackirte. Erst zu ,pa! er.annte ich, daß die vranzolen am ,ense,tigen User des etwa L"tt breiten, für uns unpa,roaren -ommeianais ,ianen, welcher hier ziemlich verdeckt fließt und ! mir bei dem herrschenden Nebel erst 80, bi 100 Schritte sichtbar wurde. ' An Halten oder Umkehren war nicht! mehr zu denken, da hierdurch die Frau-! die Sporen etwas tieser in die Flanken Franzosen die Wanen senkten, genügte 'mir das natürlich nicht, da ich besorgen mußte, daß. bevor meine durch den w,l- den Ritt über Sturzacker etwas in Un - Ordnung gerathenen ufaren auimar-, lchiren und statt des Säbels den Kara- biner aufnehmen konnten, oie seindliche l Abtheilung zur Besinnung kommen und unS sämmtlich über den Haufen, schießen möchte. Ick forderte dader die , Franwken auf. die Wanen ms Wa?: zu werfen, welchem Beiehle auch 3lll;j nii 4ti!nnhnif nnitfiirnen. iz dieiel-; v.ii. v, " den ließen sich auch Herde,, uns eine . Brücke über den Kanal zu zeige miti herüberzukommen, so daß ich die Abthei lung, welche aus ''. Mann bestand, ohne Weitere durch eine Eskorte zum Regimente zurückschicken und mit dem Rest meines Zuges die Rekoguoszirung fortsetzen konnte." Diesem Berichte deS Lieutenant 4.,. V.., tii.-,i X.- !,,..k.'tt,, ((.,.. 4, i.4,t - .UJIUUCI Ulti U(l HMUll Ul i vmuiuiu des Königs-Husareii'RegimentS hinzu: Dieses Reiterstückchen ' zeigt deutlich, daß eine recht fatale Situation durch Geistesgegenwart und Entschlossenheit ausgeglichen werde kann," (Hit türkischer 2ilirno. Von einem Richter in Valisso (Insel Ehios) wurden einem Manne, der durch einen Eisendahnunfall einen Arm ver loren hatte, 6000 Piaster, einer Frau, die dabei ihren Mann einbüßte, aber nur 2000 Piaster Entschädigung ziige sprochen. Als im Gerichlssaale dar über ein Murmeln der Ueberraschuug begann, erllärte der Richter: Liebe Leute, es muß bei meinem Ausfpruch bleiben, denn Ihr werdet selbst einsehen, daß er gerecht ist. Der arme Nikala bat seinen Arm verloren nnd nichts in der Welt vermag ihm dieses unfchätz bare Glied zu ersetzen. Du aber er wendete sich dabei an die trauernde Wlitwe bist noch jung und hübsch. Du hast jetzt einiges Vermögen und wirst deshalb leich! einen anderen Ehe mann finden, der ebenfe gut, vielleicht noch besser ist, als der Verstorbene. Das ist mein Urtheil in der Sache nnd dabei hat es zu bleiben." Der Richter verließ den Saal und die Anwesenden riefen mm ein ruvu zu iino liefen oie Weis heit ihres Kadis. Zm lZofbräilkaus. 31.: Warum schwenken Sie denn Ihren Krug nek aus, Herr Nachbar?" B.: I trau mir et, öS Plempel is ja so scho so dünn! Abmech?lua muß sein. Fritzchen: Du, Papa, die Mama laßt Dir sagen, Du sollst essen komme, das Essen wird sonst kalt!" Papa: Sag' Du der Mama, es schadet nichts, wenn's auch heute 'mal anfriert; bisher war's ja immer ange brannt, " Auf ula. Spanischer General (zu einem aus landischen Kriegs - Eorrespondenten): Gestern die Maeeo'sche Bande total in die Psanne gehauen! Nicht eine Seele entkommen!" Eorrespondent: Und was ist Ihr Programm für heute? Spanischer General: Hau' Sie heute noch 'mal in die Pfanne, Lärambs,!" Refleiisn, Hausmagd (einen Hasen abbalgend): Sacra, sitzt so a' Fell fest!,, .. ' Wie das Vieh da nur h i n e i n g e l o m m e n ist?!" !obel, Prinzipal (zum Eornmis): Herr Müller, dem Beilchendlüh fei' Sohn hat geheirathet! Telegraphiren Sie meine herzlichsten Glückwunsch und legen tee Conto!" ihm 's Telegramm aufs Folgerichtig, Die Ehen von heutzutage sind mir ein Räthsel!" Ganz richtig, Frau Räthin sie werden aber auch hausig genug aufgelöst!" schlechter ?icst. A.: Ich bin ein Reporter vom Tagdlatt"! Vor zwei Tagen wurde bei Ihnen eingebrochen und mir haben, wie Ihnen bekannt sein wird, einen sehr eingehenden Bericht darüber ge bracht, der zur Ausfiudung des Thäters sehr förderlich fein wiro. , . , !" Hausherr: &,e glauben Wohl, Sie haben mir hierdurch einen Dienst ev " . wwuui vu iu ch zum Kukuk!" ie haben geschrieben: Der Dieb ließ sonderbarer Weise im Schlafzim mer eine goldene Uhr sammt Kette lie gen" heute Nacht hat der Kerl die Uhr nun auch a e holt!" . 31.: höchste Renenunage. )li e? veini ivayr, oo.fi ii: iuieii die Fiak.r so schnell fadrcn?" Schauipieler: Weifj nicht. , sind mir dori immer Vserde a ii s- Köchin: Ach ja; es bat mir da Herz abgedruckt, wie der arme Mensch ausiah, , , , denken Sie, er hat in vier Wochen zwanzig Pfund abgenommen!" :3mü. 31.: Lieber Freund, ich bade Tich berausruten lassen,,, ich bin momeu- ,tan, -!?.. ,,-irege a.ia man an, ich d,n schon seit drei Wochen momenian !" '" Jbjn'reifen. Alo wieder ein Hanfirer! Tret o'arer Kollegen bad' ich deute bereits die Treppe bir.ur.rererpegir:! ' .,-ehr er'reut! Also hatten S:e die" Gute, mir .bre Ivertben 3;i:!r:,' iu referviren '. : . -.i- i