r s- Justin und Justine. 'JinutUtiii' uon milf luduliouiii Er war zwölf Jahre nlt, sie och nicht zehn. Man nannte ilm Justin, sie Justine. Sie waren in demselben Dorfe geboren, und ihre ältern be wohnte zwei benachbarte Hiinscr, Justine war Gänsebirtin, und Justin siihrtc Morgens die Cclifen und Kiihc seines Paters aus die Weide. Tns Heine Mädchen ermangelte nie mnls, ihre Gänse nach der Wiese j sithren, aus der sich Justin bcsand. Während die Tchaar geflügelter Zwei sns'ler Über die rachjcidcr hiivste, fetz ten sich die beiden Kinder in daS ni und plauderten. Was erzählten sie sich? Jene hübschen Nichtigleiten, die einzig nd allein ein mit der Lüge noch unbc fannter Mund ausfprechen tann, und die mit Vergnügen nur von einem an deren Kinde angehört werden können. Justine sang reizend; Justin hatte eine ziemlich angenehme Stimme, und so sangen sie häufig zusammen. Sie lehrte ihn ein Liebchen oder eine Ro manze, die er noch nicht konnte. Tasiir brachte er ihr ein anderes bei. Manch mal bethätigte sich eine Lerche, eine Grasmücke oder ein Hänfling an dem Concert oder auch die Insekten mischten sich hinein. Tas war eine richtige Symphonie in freier Lust. Man begegnete ihnen oft auf den Wegen, wie sie Hand in Hand neben einander herschrittcn. Wenn sie so durch die Felder und Wiesen gingen, dann hielten sie eine reiche Ernte unter den Blumen, besonders unter den Korn blnmen: sie hielt ihre kleine schürze aus, und Justin füllte dieselbe. In die Kornblumen, die sie zu Kran zcn band, wob sie einige Astern mit goldenen Herzen hinein; dann setzte sie ihrem kleinen Freund einen Kranz lachend auf den Kopf und nannte ihn ihren König. Manchmal hielt ne ein Gänscblum chen in den Fingern und vergaß die an- gefangene Krone. L,ebt er michr fragte sie die Blume und warf die Blut tcr in den Wind. Tas Gänseblümchen antwortete bald; Mit Leidenschaft", bald: von Herzen", bald mit: gar nicht". Trotzdem aber wurden die bei den Kinder nicht böse aus du? Blume, sondern lachten herzlich über das Orakel, Sie wurden gröszer. Justin führte die Ochsen seines Vaters nicht mehr auf die Weide, und Justine hörte auf, Gänse zu hüten. Ihre Eltern ließen sie die Schneiderei erlernen. Die jungen Leute sahen sich nicht mehr so viel wie srüher, doch sie dachten stets aneinander. ES giebt in der Ber gangcnheit Erinnerungen, die nichts auslöschen kann. Wenn sie sich begeg nctcn, und Justin das Wort an sie rich tete, so wurde Justine roth wie eine Montmorcncy-Kirschc. Sie hatte dos Erröthen gleichzeitig mit dem Nahen gelernt. Sonntags holte Justin sie ab, um sie zum Tanze zn führen, und sie machte sich seinetwegen schön. Er sand sie rei zend und sagte es ihr, nd Justinens Herz hüpfte förmlicy vor Freude. Eines Tages war sie 18 Jahre alt. Sie war ein schönes, blondes Mädchen mit der Taille einer Sulphide. Ihre Augen, welche so blau waren, wie das Waffer des Meeres, hatten den Blick einer Andalusierin. Ihr Mund war eine halb geöffnete Rose. Ihre zarten und schneeweißen Zähne glichen feinen, in Korallen eingesalzten Perlen. Groß war die Zahl ihrer Anbeter, und die Kühnsten begehrten sie zur Frau. Sie aber wies alle zurück, und keinem gestattete sie, ihr den Hos zu machen. Eines Morgens, als sie sich in ein kleines Torf begab, wo sie ein Kleid nähen sollte, traf sie Justin au der Landstraße. Er machte ein verlegenes Gesicht und schlug, was sonst nit seine Gewohnheit war, die Augen zu Boden. Was haft Tu denn?" fragte sie ihn. Er stieß einen Seufzer aus und ant wartete : Meine liebe Justine, ich werde mich verbeirathen. mein Pater will es." Sie wurde sehr bleich, und er fuhr fort : Ich hätte Tich ja vorgezogen, das weißt Tu." ,Und Tu nimmst doch eine andere Frau !" rief fie. ES muß sein, denn mein Pater w.ll es, er findet. Tu seiest nicht reich ge nug." Ja, ich bin in der That sehr arm. Wen heiratnest Tu denn?" Meine Base, die einzige Tochter des Bruders meines Paters, der den Pacht Hof zu EbarmeS besitzt." Ta machst da eine gute Partie, Justin, ich wünsche T;r Gluck." Nach diesen Worten entfernte sie sieh Icdnell. Als ne eine kurze -trecke ge- gangen war. wandte sie sich um. Justin war an derselben Stelle stehen aevlie- f. . .v tiMi irtit slprnslslt ihr an tnu cm. UN fing sie an. ,u schluchzen ff- und Uttt. heiße Thränen vergießend. ! ihren Weg sott. ,...,.,,.,.,...'. ! Justin war derheirathet. Er hatte Juft.n lebte mit seiner dritten Frau die Gegend ilanen und wohnte in ßharmes. Sein Schwiegervater hatte! Pachthofcs ihm die Vcrtiilt;in,i, des übertragen. 'Justine hatte ihre Fröhlichkeit nd ihre frischen Farben verloren. Tas Alles war mit den schönen Jllasionen ihrer Jugend entschwunden. Tic Er inneriiiigen ihrer Kindheit waren ihr jetzt nur noch schmerzlich. Sie sagte der Frenndichast, der Zu kunst lind allen erträumten Freuden der ugeno coeivoiu. gau s:ir nun Vergnügen mehr, und kein Lied kam mehr über ihre Lippen. Ein junger Man aus der Vcgend, den sie schon einmal zurückgewiesen, wagte einen zweiten Heirnthsantrag. Tirsmal nahm sie ihn an, nd von allen, die sich um Justinen Hand be warben, war dieser junge Mann ihrer am wenigsten würdig. Trotzdem ver heirnthktk sie sich, doch nie erfuhr man recht, weshalb! Kurze Zeit darauf sah sie Justin wie der. Er trug einen Flor um den Hut ; seine Frau war eben gestorben. Ah! Justine," sagte er zu ihr, wa ruin hast Tu Tich so sehr beeilt? Wärst Du jetzt nicht verheirathct, so könnten wir glücklich sein, denn ich bin frei, reich und liebe Tich noch immer." Sie wollte nicht daran denken, daß er sie geopfert hatte und erwiderte trau rig: Tas ist wahr!" So hast Tu mich also nicht ver gessen?" Nein." O, ich Haffe Deinen Mann, er ist ein Trunkenbold, ein Verschwender. Er macht Tich gewiß nicht glücklich!" Justine seufzte. Ich habe sogar gehört, er soll Tich schlagen?" Justine schlug die Augen zu Boden, Tcr Elende!" rief Justin niit dum pser Stimme. Er ist mein Gatte," versetzte sie, und ich bin seine Frau, ich habe es so gewollt," Das ist wahr: aber sage mir, Ju stjne, wenn Tu Wittwe wärest, würdest Du Tich dann mit mir wieder vcrheira then ?" Ja," Tu versprichst es mir? Es ist gut. ich werde 40 Jahre warten, wenn es fein muß!" rief er. Damit trennten fie sich. Justin blieb seinem Versprechen fünf Jahre hindurch treu. Als er nach dieser den ; aber meinetwegen gehen w,r zur Zeit merkte, daß Justine's Gatte sich!Mairie," noch immer einer ausgezeichneten Ge-! Wdhc't ersreutc dachte er daran sich, 3ln, langte Justine Ä' T r(7nt) l"61" 6lefC" die 20,0(10 Frcs.. nd Justin w i erte Gedanicn auf der stelle aus. fje ficben. npannH fid) (ir war noch Kmeachtage vermah t. Zinit Porwürfen anfing als er erfahr dab Jusw s Ga te be, unb 0n ben sj0tBarfen 8;nq msl , einem Zechgelage vom Schlag getroffen en Worten über. Justine Iratzte BTäifti h,tM ,..,.. r ! ihrem geliebten Justin Mit ihren alten Das Unglück versolgt uus! rief er Nägeln ins Gesicht, und dieser nahm ,i aus es schem, Bestimmung zu sein, en &oS be e 'flnf ben fi fc n sollen mckst glücklich werden." j ben schultern seiner ebenso geliebten Dabei packte er seinen Kops mit den ; mt U ' anbeannb tonfl. M We Haare aus !ie erschreckten Nachbarn holten die Als sich e,ne ,unge Frau am Abend w bic darüber beklagte daß et traurig xnd tz,izcikommiffär gesührt. Einen wenig liebenswürdig zu ihr war, wurde Monat später sp ach das Gerich. die er von einem heftigen Wuthanfall er- xtma bet aus. Tiefes Urtheil gnnen und gab ihr emc Ohrfeige. Tas m hi( , , hif mnhrf 'ffipfAiA' war die erste, aber nicht die letzte. Justine aber schlug ihr Heim in P ris aus. imk'kn "Inflr (ttntpr Wnfi iirn fMM tWoi4o iCrsMl ICv Vnnv A' , , .... ,(,. ... VI " V VItV, H IHI Jahre alt. und seine Kaare svielien ins ' i iiti. xiu ti i .11 u. wui vuiiiuis tü Graue. Er hatte Justine nicht ver-! geffcn. aber er hatte leine Ahnung da-j von, was aus ihr geworden war. Sie ' war in der Gegend nicht wieder erschie- nen, und man konnte ihm über jhr , . . . .... ... - . . ; -chickjal nicht das Geringste mittheilen, i:""'?' "" .-uuit, v,r Sein Entschluß war gefaßt, er stcckte ! Landstraße entlang stehen die ganze Geld in die Tasche und fuhr nach Paris. ;iaim 'c'nt ,n iIa' versunken zu Wl Inn.rn , (, . !;.! Kill. Justine verbeiratbe, und als Mutter I von vier Kindern. Er erkannte ste!"" , Biegung der '-trare fahrt, stehen kaum wieder, und fie mußte ihm M.w'e aus der Erde gewachsen, mehrere Male wiederholen: Ich bin's. , iten vor ihm. Indem sie ihre ja. ja. ich bin's." Da fielen seine Arme I ehre auf den Kuticher gerichtet hal schlaff hernieder, und er ie einen rusw ste demselben ein energisches tiefen -euszer aus. Ja, es war Ju ftine, oder fie hatte inzwischen acht Zahne und so ziemlich ihre sämmtlichen blonden Haare verloren. Vergeblich , suchte Justin in dieser dicken Frau die I114I141IUJI.1I ' schlanke schmiegsame Taille des jungen Mädchens, das ihn einst seinen König genannt hatte. Wir haben uns ein wenig vcrän dert, mein alter Freund," sagte sie, ja, wir sind alt geworden. Was führt denn nach Paris ".rf fch. hi. ,i.,i,s;,lT"D"n oie an fluen u.liebetn vor (fnt- Teinetwcgen gemach,, ich bin Wittwer ! bebende Tame in die Bergwildniß, und Iann....O. Justine, warum bift!? der fiucher auf die Pferde Tu scrciratdct?" , einhaiit. um so schnell als möglich von Ja. ja. Tu Hag recht, es war eine , b".1er "gemüthlichen Gesellschaft fort Tummhcit." ! zukommen. Bist Tu glücklich?" ! .Madame," sagte der Banditenhaupt- Glucklich! sprich nicht davon: mein mann, nachdem fie die Räuberhöhle er- zweiter ist kein so großer Trunkenbold. wie der erste, aber er behandelt mich noch schlechter. O. ich denke oft an Tich, mein armer Justin." . .as ist sell'am," dachte Justin, al! er Justine verl, ieß.,fie ,ft weit wenia düd'ch: man tonnte sogar sagen, sie ist es gar nicht mehr, und doch fühle ich Miros lur II? in mnnrm Wm-ti . ' '"' i Er kehrte in seine Heimath zurück und veiheiratbete fich kurze Zeit darauf zum ! dritten Male. ,20 Jahre. Tann wurde er wieder ! Wittwer. Er hatte bereits seine beiden Kältesten Söhne auS zweiter li!;c vkrhci rathet, und mlißtc jetzt noch einem J:in- ge aiis dritter I5lje ein Heim schaffen, was er in einem Zeitraum von zwölf Jahren that. Ta er trotz der schönen Mitgist, die er seinen Kindern gegeben, noch reich war, so dachte er daran, sich einen angcneh iiien Lebensabend zu verschaffen. Ob gleich er schon 75 Jahre zählte nd seine Haare fast weiß geworden waren, so lebte doch in ihm noch eine so große Krnst nd Frische, daß er sein Alter nicht suhlte. Ich werde über 100 Jahre nlt wer den," sagte er zu seinen Kindern a dem Tage, als er seinen letzten Jungen ver heirathctc. Ta der Greis nichts zu thun hatte und sich langweilte, so wollte er sich in die Angelegenheiten der Kinder mischen. Tas war ein wenig sein Recht, doch man behandelte ihn als alten Narren, nannte ihn einen alten Schmätzer und legte sich keinerlei Zwang ans, um ihn zu dem thige. Als der alte Mann sich so zurückgc stoßen, so allein und einsam sah, dachte er an Justine, und reiste eines schönen Tages, ohne Jemandem ein Wort z sagen, mit wohlgespickter Brieftasche nach Paris. Er war 80 Jahre alt. Justine war seit langer Zeit ZSittwc. Ihre Kinder waren alle todt und sie hatte in Paris nur das Elend kennen gelernt. Als sie Justin wieder sah, fiel sie beinahe in Ohnmacht. Er drückte sie in feine Arme und eine Viertelstunde lang weinten sie vor Freude. Tan sagte er : Ich komme, um Tich zu heirathen." Sie begann laut zu lachen ; er aber blieb vollständig ernst und sagte: Wir müssen doch einmal glücklich werden!" Tu scherzest also nicht, Justin?" Sieh her," sagte er und öffnete eine Brieftasche, hier sind alle nöthigen Pa viere und außerdem noch 20,000 Jrcs. in Banknoten. Die erloschenen Augen Justinens glänzten hinter ihren Brillengläsern, nd sie fragte : Ist dieses Geld für mich ?" Ja." Tu wirft es mir kontraktlich ver schreiben?" Nein, ich werde es Tir am Hoch zcitstage in die Hand geben." Ich mochte es lieber kontraktlich ha- Mistreß iucy louthstone. - " "9"- n-- r -i- f . . . ., ,e'E. "Ncyi aus ver vand 7:.!' ? mb einem Flusse in 'eritalien hinzieht und aus der c, P"? ,tof , 6mtont. Weit und b't ft kein Mensch zu sehen: kein Vogel lö,!t seinen Gesang ertönen, ,c,n Wind rrtiilrht tn nen sHnvr X. . . . ' taj. ali ber Wagen soeben aus ci- yaii" zu. ,e,er leistet der Auporde rung ohne langes Besinnen Folge: der vanditkiihauptmann ottnet den Wagen '11 r " mx " am "Mend, die im Wagen sitzt, fordert er sie aus auszusteigen, Sie gehorcht ebenfalls sofort diesem Befehle; der Ehef der Bande nimmt der BcdauernSwerthen ihre sämmtli chen Schmucksachcn. ebenso alles Geld, das sie bei sich trügt, ab; dann nehmen !e die Räuber in ihrer Mitte und ent- oz, anen, ich werde setzt einen Brief schreiben, in dem ich anzeige, daß Sie nur gegen ein Vosegeld von zwanziglau send Lire wieder freigelaflcn werden. Wem kann daran gelegen fein, daß Sie wieder erlangen? An wen !" , m richten und wie i"1"' ' . , k. v- .i -r. .. o"i i'ui'"b um iL'iouipncinf, . .7 0n -''" Farnes - 'o, i'-urnottwi .'0 in London zu richten," erwiderte mit zitternder Stimme die Gefragte. Ter Hauptmann beordert Tinte. Fe- der und Pavier nd i,h, . enden Brief- .Mister James Mockable, London. Heute haben wir Mistreß Lucn Moiith- stone bei einer PergnügungSsahrt ge sauge genommen, und werden wir diese Tame nur gegen ein Löscgcld von 20,000, sage zwanzigtausend Lire wieder freilassen. Ich fordere Sie daher auf. erwähnte Summe an G. Borincllo postlagernd nach Ladavia zu senden, mit der Per sichcrung, daß sosort nach Erhalt des Geldes Mistreß Lna, Monthstone frei gelassen wird. Ergebenst G. Borinello." Er faltet den Brief zusammen, schiebt ihn in ein Kouvert, ndressirt dasselbe und beyandigi das -cyreivcn einem Jungen, da,nit dieser es in den drei Stunden von der Höhle entfernten Briefkasten einlegt. Vierzehn Tage sind verflossen und der Hauptmann hat heute ein Mitglied seiner Bande beauftragt nach Ladavia zu gehen, um den möglicherweise für ihn eingelaufenen Geldbrief von der Post abzuholen. Abends spät kommt der Abgeschickte zurück und übergicbt seinem Ehef einen Brics, der in genannter Stadt für die se eingetroffen ist. Ungeduldig reißt er das Eouvert auf und liest laut fol gendcs: Signor G. Borinello! Ihr werthes Schreiben habe ich erhal ten und daraus zu meinem größten Vergnügen ersehen, daß es Ihnen ge hingen ist, Mistreß Lncy Monthstone gefangen z nehmen. Ich danke Ihnen vielmals für die mir dadurch, unbewiiktcrweise, erwie sene Gefälligkeit, nd ich habe nur noch die einzige herzliche Bitte an Sie, die Tame auf ewig in Ihrer Gefangenschaft belassen zu wolle, denn sie ist meine Schwiegermutter. In der nngenehmen Hoffnung, daß Sie die Güte haben werden, meinem Wunsche zu millsahren, zeichnet Hochachtend, Ihr, Ihnen ewig dankbarer James Mockable," finRacr-Traum. Die Stadt Eyclopolis bot am I. Mai 1910 ein frohes und abwechslunqs- reiches Bild. Alle ihre Einwohner be- fanden sich unter freiem Himmel. Die Einen kamen auf Zmeirädern, die An deren auf Dreirädern daher. Andere wieder auf anderen der zahllosen Fahr zeuge, di von kühnen und genialen Erfindern in die Welt gesetzt worden waren. Ganze Familien fuhren ge meinfchaftlich auf Quadruplettes oder Sertuplettes. Man sah auch Moto cycles, die mittels Tampses, Petro leums, Elektrizität, kouiprimirter Lust und hydraulischen Trnckcs betrieben wurden: sie hatten die Form eines Vo gels, eines römischen Wagens, eines Schiffes, einer Grille, eines Schwanes, eines Schubkarrens, eines Sarges auf Rädern, eines Faffes, einer Bombe, eines Vogels Strauß. Tazu kam eine große Anzahl auto mobiler Wagen mit ihren verschiedenen Kombinationen und Einrichtungen. Man kann sich kaum vorstellen, wie Ey.lopolis an einem Festtage aussah, denn außer den Besörderungsmitteln, die wir ermähnt haben, gab es da noch viel merkwürdigere. Auch genial gebauten Stelzen begeg nete man, mit denen sich 50 bis 80 Fuß in einem Schritt zurücklegen ließen. Und das Alles lies, bewegte sich durch einander, daß es eine helle Freude für das Auge war. Gefahrlos glitten die Fahrrader zwischen den Beinen der telzengänger dahin, mengten sich unter die automobilen Wagen und streiften leicht an den Motocyclcs vorbei. Nie ereignete sich, ein Unfall. Sicherheit männer, die zu Zweien Tandem fuhren, sorgten für Aufrechterhaltung der Ord niing. Das Trottoir war natürlich abge schafft, denn alle Welt, Männer, Frauen und Kinder, bediente sich irgend eines Fahrzeuges je nach Alter. Geschlecht und Geschmack. An dem Tage, von dem wir sprechen, ereignete sich auf dem Hauptplatzc von Eyclopolis etwas Ab sonderliches. Plötzlich zeigte sich ein Mann, der auf keinem Rade saß und nichts benutzte, was mit Tampf, Petroleum oder Elek trizitat betrieben werden konnte. Er! ging über das Pslaster und trug an den Füßen jene ledernen Hüllen, die man ehedem Stiesel oder Schuhe nannte. Und Alle, die dieses seltsame Schauspiel gewahrten, riesen wie aus einem Munde: r geht zu Fuß! Er geht zu F u ß!" Eine unabsehbare Menge sam melte sich um ihn. Man fragte den unbekannten, wie er es mache, ans den Für, zu gehen, ohne ein Rad zu Hilfe stg seiner Militärpflicht nach Berlin zu nehmen. Seine stumme Antwort,, ! Garde-Kanonieren eingezogen war: Er ging weiter. i aiq wurve er veruvmi unv r-! warten ihn seine Angehörigen, als er t B.: Ja, aber Sie sollten doch spar diente bedeutende Summen, indem er i bgz erste Mal auf Urlaub komm,. Wie! samer mit Ihrem Geist machen " Unterricht im Gehen" ertheilte, einen jhni Berlin gesallc. die große, schöne ! . ' Sport, der in Eclopolis bedeutenden ! Residenz, von welcher alle schon so viele ! 5e,n zinan. Anklang sand. märchenhafte Tinge gehört in ihrem! Tame (zu Besuch,: Sie selbst ri:n Vi lückspil,. Nach ".'nabriger Abwesenheit kehrte ein gewiffer George H. mit seinem in ! Brasilien erworbenen Permögen nach Frankreich zurück und am I!'. Mai trat er aus dem Pariser Weftdahnboie ein In einem kleinen Lederdeutel hatte er 300,000 Fr. in Wertbpapieren und Edelsteinen gesteckt und lud diesen mit seinem anderen (evack in einen Fiaker. In der Rue Tiauetonne angekommen, befahl H. dem Kutfcher, einen Augen-' blick zu warten, da er einem leiner Freunde einen Besuch abstatte wollte. Als er nach einige Minuten wieder znrücklchrlc, war der Fiaker mit seine! Gepäck und seinem ganzen Bermögen spurlos izerschwiinde. Ter verzwci feite Mann eilte natürlich sosort auf das nächste Polizeiburca, um den Fall j Nach einer Meile hätt' er mich beinah' anzuzeigen, wagte aber nicht z hoffen, ! eingeholt, aber ich war doch schneller, daß er sein Vermögen mit Hilfe der Vc ! Endlich nach einigen Stunde kann ich hörde je wiederfinden werde. Und doch nicht weiter, ich lasse ihn herankommen, war er noch an, selben Abend wieder im wer ist's? Mein Gcschäitsdiener Jo Beütie desselben. Ter Kiitscher war! haun. Ganz ulhenitos schreit er mir nämlich, als sein Fahrgast z deinen: Ich wollt' Ihm nur sagen Freunde hinaufgceilt war, eingenickt Er bemerkte also nicht, daß sein Pferd, dem das Warten z langweilig wurde, pch in Marsch gesetzt hatte und bis z einer Ecke weiter spaziert war. Als der Kutscher answachte, erinnerte er sich nicht mehr des Hauses, No er seinen Paijagier abgesetzt hatte. Nachdem er sich lange vergeblich den Kops zerbrochen und verzweifelt umhergcschaut hatte, faßte er einen männlichen Entschluß und fuhr direkt zur Polizcipräseklur, wo er den Vorfall meldete und das Ge pück ablieferte. Torthin wurde auch der schnell getröstete Herr H. beschicken, um sein Permögen wieder in Empfang zu nehmen. Hn berühmter weiblicher Arzt. Tie französischen Zeitungen veröffcnt lichten kürzlich die Ernennung der Frau Toctor Tourangin zum Ehesarzt am Lyceum Fcnelon. In einer entlegenen Gegend der Bretagne geboren, kam Madame Tourangin, die mit ihrem Mädchennamen Ehopin hieß, im Jahre 1 i als Ilnahriges Madchen nach Paris. Obwohl ihre Erziehung die denkbar ein fachste war, glühte in dem jungen Mäd chen ein unbesiegbarer Trang nach künstlerischen Studien nd besonders für die medizinische Wissenschaft hegte sie eine entschiedene Neigung. Aas ihr Befragen gab ihr Dr. Tourangin den Rath, den ärztlichen Berns zu wählen. Tas ehrgeizige Mädchen studirte nun mit allem ihr zn Gebote stehenden Eiser und tonnte bereits nach 'S Jahren die erste Prüfung ablegen. Ein Jahr spä ter überstand sie die zweite und prakti zirte bereits im Hospital St, Antoine. Nachdem sie nun einige Zeit bei meh reren medizinischen Berühmtheiten stu dirte. erwarb sie 1 880 den Toctorhut, Bald' nachher ernannte Dr. Beaumctz sie zu seiner Alsistcntin am Lyceum Fenclon und nun, nach seinem Tode ist auch sein Licblingswunsch in Erfüllung gegangen, indem sie seine Nachfolgerin wurde. Im October vergangenen Jahres heirathete sie Tr. Tourangin und beabsichtigt jetzt ihre Ordinations Räume in das von ihm zum gleichen Zwecke bewohnte Haus zu verlegen, ohne jedoch die sclbstständige Bchand lnng ihrer Patienten anfzngcbcn. Ganz bcgreiflick, Frau: Schon wieder bist Tu nach Mitternacht aus der Weinstube gckom wen, und behauptest doch immer, daß dort der Wein nichts tauge!" Mann: Tas versetzt mich eben je desmal in eine so trübe Stimmung, daß ich die erst vertrinken muß!" Entscheidend, Freundin: Nun hast Tu Tich doch mit dem Tragonerlicutenant verlobt?" Junge Wittwe: Ja, seine Unisorm paßt so gut zu meinem hellblauen Sa lon." Unterschieb. Ihr Mann kümmert sich wohl viel um die Küche?" Um die Küche nicht, aber um die, , . Köchin!" Erklört. Frau: Was machst Tu für ein bür beißigcs Gesicht?" Mann: Entschuldige, das wird sich gleich wieder geben , , , , ich habe den gan zen Tag Mahnbriefe geschrieben!" verschnaxxt. Schneider: Achtzig Mark lostet der Anzug, keinen Pfennig weniger!" Student: Ta, rechnen Sie wohl gleich ein Paar -tiefelsohlen mit?" Aus dem GerichtskI, Richter: Was veranlaßte Sie, sich an dem Kläger zu vergreifen? Hat er it etwa beleidigt k Angeklagter: Mich nicht, aber meine Schwiegermutter!" Richter: Na, na deshalb vergreif! man sich doch an keinem." ?ic kiauxtkche. StanislauS Frcßniak ist zur Ablei- worden. Mit größter Spannung er-' polnischen Neste. Und StanislauS er-! zählt ganz begeistert: O, Berlin, Ber-! lin! Js sich wunderbare Stadt giebt es sich da großartiges Kam mißdrot! !Icna,iI,ch. Warum haben Sie denn Ihre Bein eider oben so schrecklich eng machen j lassen?" Tamit mir nicht 'mal bei Gelegen-! heit da Herz in die Hosen fallen '. kann." !I,igl'Iich, Ter Radfahrer Strampler erzählt: Wie ich neulich abfahre und so aiif der Landstraße hi radle, merke ich, daß mir aiis circa hundert Meter ei anderer Radler svlgl. Halt, deute ich, der will Dir ziivorloininin. Frisch darauf los! in Ihrem Eomptoir breniit's!' Das 5ta,npZschkn, Mein Schätze! ist fein, Und Fehler hat's kein', Als nur im Gesichte! Tas Stnmpsiiäselci; Mein Schätze!, ich wett', Wär' halb nicht so nett, Wenn'S nicht im Gesichtet Tas StttinpsnäStein hält'. Noble Herkunft. Herr Großkopf besitzt eine mächtige Bulldogge, aus die er sehr stolz ist. Ein Herr, dem er den Hund zeigt, meint: Allerdings ein sehr schönes Thier! Sind Sie aber auch ganz sicher, daß es ein reiner Racehund ist?" Ganz gewiß! Mein Hund stammt in gerader Linie von den berühmten Toggen von Benedig ab." So cti so, v. A. lzn v. Z.j: Sehen Sie, da kommt Herr v. X., vor dem muß man sich in Acht nehmen, der fordert Jeden bei der geringsten Veranlassung." . Z,: Ta wollen wir doch lieber ausrücken." (Sie thun es.) v. X. (ihnen nacheilend): Halt, meine Herren, Sie weichen mir ans, das ist eine Beleidigung. Erwarten Sie meine Sekundanten." Vcmn fcodjl Zofe: Bcdaure sehr, die gnädige ' Frau ist nicht zu Hause." Tiener: Wie schade! Ich habe ihr dieses Etui vom Herrn Grasen Hahnen selber persönlich zu übergeben." Zase: Ach, warten Sie nur einen Augenblick, ich rusc sie sosort." Zeitgemäße krinncmng. Junge Tame (auf der Rennbahn zu altem Geck, Freund ihrer Familie, der sich aber noch immer sür unwiderstehlich hält): Herr von Alsen. ich flüchte mich zu Ihnen!" (Hängt sich ein.) Herr (sehr geschmeichelt, wirft sich in die Brust und der jungen Tame einen verliebten Blick zu): Seltene Aiiszeich nung. gnädigstes Fräulein bin stolz!" Junge Tame: Ja, diese Herren hier sind so zudringlich. Sie müssen schon die Rolle meines Vaters spielen." Vereins Abende, Frau (in höchster Erregung! : So, Tu willst also keinen der sieben Ber-eins-Abende in der Woche aufgeben?" Mann (schreiend): Nein!" Frau: Gut, dann werde ich jetzt sämmtlichen Frauenvereinen beitreten." Mann: So, und Teine acht Kin der?" Frau: Tie können dann unter sich gleich einen neuen Verein gründen." Zgcköxst, Eine Fahrkarte erster Klaffe retour Frankfurt!" Wünschen der Herr Lieutenant Frankfurt am Main oder an der Oder ?" Geht Sie gar nichts an!" (Spricht's und bezahlt stolz eine Fahrkarte nach Frankfurt am Main und eine nach Frankfurt an der Oder.) Treffend, Ein Kaufmann hat feine beiden Lehrlinge im Verdacht, ihm Geld aus der Ladenkafse entwendet zu haben, da sie jedoch weder gestehen, noch das Geld herausgeben wollen, prügelt er Beide mörderisch durch. Ein Vorübergehen der, der das Geschrei der Jungen hört, fragt den vor der Thür stehenden Haus knecht, was der Lärm bedeute. O nichts." sagt der Friedrich, der Prinzipal ist nur bemüht, ans feinen Leuten Kapital zu schlagen." Zliich ein Gnind, Hausfrau: .Wie, Sie wollen von uns fort, Anna?" Tienstinadckcn: Ja: meinem Bräu tigam ist die Küche zu klein!" ITIüIi'icfc Jlntnwrt. A.: Bin ich nicht witzig genug. Herr Lehmann?" Toktor kochen wohl nie?" Hausirau: O doch, Frav Aiie'''or! Aber nur wenn ich meinen Äann recht ärgern will." Lin rctiende fort. m 3.1irthli,i'iä,-.itt(n entfteht eine Prügelei. Ter i'ittii will schlichtend dazwischen trete, geratb aber dabei ins Handgemenge und kommt unten zu lie- gen. Er k'egt furchtbare Prügel. Ta er sich n4t mehr zu btlfeii weiß, ruft 1 er: Fe.erabend, meine Herren!" n