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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (June 11, 1896)
X Line iltujolpartic. iiOoelUtie 0011 '.'l n b t f I 1) t ii t i f l. Der Zollbeamte in lotir3, (tl)it, war ein Mann von etwa üii Jahren; Kein, stammig, mit kirschrothem Munde und scharfen, leuchtenden Auge! er be sah die Pünltlichkeit eines Regulators und alle Eigenschaften eines alten Junggesellen. Wie alle Bewohner der Touraine, war auch er etwas wortkarg er schwatzte nicht gern bei einer guten Schüssel, und seine Hauptleidenschaft war die Angelei. In diesem Lande, das von zahlreichen (Flüssen bewassert wird, sano der gute Ehabot vollauf Gelegenheit, seine Nei gung zu befriedigen, denn er hatte in feiner Nähe die Loire und den Pt)er, abgesehen vo den Nebenflüssen, der Eisse, in der es von Gründlingen wim Hielt und der Romaire, in der Krebse in reicher Menge vorhanden sind. Nie mand verstand es besser als er, eine guten Platz auszuwählen, und den Köder für den Fisch herzustellen, Er kannte, bis in's Genaueste die verschie denen Köderarten, die von den Ang lern zur Anwendung gebracht werden: Geläutes Brod für Die Rothaugen, Kirschen für die Brassen, Käse für die Barben, die Maifliegen für die Fo relle u. s. w. Mein Herr," sagte er eines Tages zu mir, es giebt Nichtsnutzige, die be Häupten, die Angelei sei ein eintöniges, einschläferndes und langweiliges er gnügen,. Diese Leute sprechen, ohne etwas zu verstehen, denn, was mich anbelangt, so verdanke ich der Angelei das einzige aufregende Ereigniß meines Lebens. Eines Sonntags es sind etwa 30 Jahre her war ich nach den fern des pher in die Gegend von Saini Avertin angeln gegangen. Es war ein recht schönes Wetter, etwas heiß, doch wurde die Lust durch die Nähe des Wassers und eine leichte Brise erfrischt. Ich hatte mich an einem ausgezeichneten Platze niedergelassen, einem Rasenfleck zwischen zwei Ulmen, wo ich wie in ei nem Fautenil saß. Zu meinen Füßen floß das bräunlich grüne Wasser ruhig dahin und bildete kleine Trichter; an dem anderen Ufer bemerkte ich, während ich auf meine Angel aufpaßte, das fette Gras der Wiesen, auf denen Gänse dllimchen und Mohnblumen blühten. Ich hörte von Zeit zu Zeit die Glocken von Azay und St. Averten, welche die Vesper einläuteten, und emfand ein sanstes Gefühl der Ruhe, als ich daran dachte, daß es Sonntag war. daß ich einen langen Nachmittag für mich hatte uud kein unangenehmer Nachbar mich in meiner Lieblingsbeschäftigung störte. Leider hatte ich die Rechnung ohne den Wirth gemacht, denn gegen 3 Uhr Nachmittags sah ich hinter den Ulmen ein Paar' austauchen, das sich zehn Schritte von meinem Rasenstücke ström aufwärts niederließ. Es war ein Herr in unbestimmtem Alter, in Begleitung einer noch jugend lichen und sehr hübschen Frau. Der Herr war glatt rasirt. schwarz gekleidet und zeigte die korrekte Miene und Hal kung eines Beamten; die Dame in einem Kleid aus grauer Wolle trug einen mit blauen 'Bändern garnirten Strohbut; sie war blond, hatte eine weiße Gesichtsfarbe und machte einen recht niedlichen Eindruck. Sie hatten einen Feldstubl mitge bracht, auf dem der Gatte seine Frau sitzen ließ; dann zog er eine ganz neue Angelstange hervor, befestigte daran den Köder und reichte dieselbe seiner Frau. Als ich sah, wie die Leute sich entstell teil, merkte ich sofort, daß ich mit Neu lincien zu thun hatte. ;nt." sagte ich mir. das sind Amateurs, die werden mir nicht oeson ders schaden..,. Wenn sie nur mit ihrem Geschwätz meine Fische nicht er schrecken." Ich hatte mich nicht getauscht; sie verstanden nichts von der Sache, und die junge Tame mochte noch so oft die Würmer erneuern, es biß kein Fisch an. Ich dagegen hatte Glück und sah fast alle fünf Minuten, wenn ich die Angel herauszog, am äußersten Ende derselben einen silbernen Fisch zappeln. In weniger als einer Stunde legte ich in meinen, mit frischen Grasern bedeck ten Topf drei Brassen, vier Hechte und zwei Karpfen, die Gründlinge waren nicht mitgerechnet. Meine Nachbarn fingen noch immer nichts. Schließlich warf die junge Tame ihre Angel fort und strich neugierig um mich herum. Gerade in dem Augenblick, da sie hinter niich trat, biß es prachtig. ich verhielt mich mäuschenstill, dann zog icb langsam meine Angel heraus und brachte einen prachtigen Barsch von etwa ein und einem halben Pfund zum Vorschein, den ich mit boshaftem Vergnügen erst auf dem Rasen zappeln ließ, bevor ich ihn in den Trpf warf. .Oh!" rief die junge Tame verdutzt, .das ist ein schöner Fisch." Tann wandte sie sich in einschmeichelndem Tone zu mir und sagte: .Mein Herr, wie stellen Sie es nur tn, so viele Fische zu fangen, während wir nicht das Geringste fischen können?" Ich war damals jung, und obwohl die Frauen mich stets eingeschüchtert baden, io war ich doch für ein büd (Art Gesicht nicht unempfindlich. Ta- her antwortete ich. s galant ich nur, kjnnte: c . ' q!tin yott, Madame, cie fanen, die' Sache eben beim falschen Ende, Vel Jahrgang 17. an,,,. Die Angelei ist eine weit und reichte mir durch das Schaltergitter schwierigere Kunst, als man glaubt I ein zu beglaubigendes AuszahlungS Doch wenn Sie meinen Rathschlägen j Mandat, Ich ahm das Papier zcr-, folgen wollen, so sitzen Sie sich, ich streut, ohne die Augen zu erheben und werde Ihnen Ihre Angel Herrichten." reichte es meinem Direktor zur Beglau- Anf einen Ruf der jungen Fraubigung. Als ich zurückkehrte, kam mir brachte der Gatte die Anqelruthe, ich be festigte sorgfältig den Köder und lehrte meine Schülerin die Feinheiten des Handiverkes, von denen sie keine Ahnung zu haben schien. Nach einiger Uebung ließ sie sich ganz gut an. Der Platz war gut, und die Fische ließen sich fa,iqen Es war al lerdings kein Zug wie der meine, doch für, eine Anfängerin war der Erfolg schon sehr ehrenwerth; 12 Brassen und j ebensoviel kleine Karpfen. Bei ledem glücklichen Zug lackte die kleine Dame wie ein Kind, klatschte in die Hände und wandte sich mit trium- phirender Miene zu ihrem Gatten um, der ernsthaft lächelte, über die Freude seiner Gattin sehr glücklich zu sein schien und mir mit förmlicher Höflichkeit dankte. Indessen verging die Zeit. Gegen 6 Uhr Abends erhoben wir uns und ich schickte mich an, Abschied zu nehmen, als die junge Frau zu ihrem Gatten lief und ihm einige Worte in 's Cln flüsterte. Er hörte sie mit nachdenklicher Miene an und schien ein weilig erschreckt. Nach einer Minute sah ich sie auf mich zu kommen und die Dame ergriff das Wort : Mein Herr," sagte sie zu mir, Sie sind zu liebenswürdig gewesen, als daß wir Sie auf diese Weise verlassen könn ten Mit ihrer Hilfe haben wir Fische gefangen, und es ist nur recht und dil lig, daß wir sie zusammen verzehren. Wollen Sie uns das Vergnügen erwei sen, mit uns zu speisen?" Der schwarzgekleidete Herr nickte ernst hast mit dem Kopfe, dann schloß er sich dieser Bitte an. Sie waren Beide so liebenswürdig, daß ich annahm, und wir gingen nach St. Avertin zurück. In den drei Tauben" nahm der Gatte ein Kabinet und bestellte das Diner. Man servirte uns in einem im ersten Stock gelegenen Zimmer, dessen Fenster auf den Garten hinausgingen, hinter denen man eine kleine, vom Eher be spülte Insel bemerkte. Wir speisten alle Drei mit gutem Ap Petit, denn die Luft des Flusses hatte uns Hunger gemacht. Die junge Dame lachte bestündig. zeigte fortwährend ihre weißen Zahne und ließ mein Glas und meinen Teller keinen Augenblick leer. Der Gatte war weniger heiter, er zeigte ein gezwungenes Lächeln, und der Wein besaß nicht die Gabe, ihm die Zunge zu lösen. In gewissen Augen blicken schien er sogar verlegen. Ich hatte es auf mich genommen, das Ge flügel zu zerlegen, und mahrend ich das Messer an meiner Gabel schärfte, rief ich in fröhlichem Tone : Geben Sie mir das nur her, darauf versiebe ich mich, ich werde ihm schon den Kops abschlagen." Ich war über den geringen Erfolg meines Scherzes höchlichst erstaunt. Der Gatte wurde roth br der die Ohren, die junge Frau ! erblaßte, und es herrschte im Zimmer j zum Auswandern verspürte, nur getrost ein tiefcs Schweigen. Hinsichtlich ihres j aus ihn zusteuern sollte; aber Vater Berufes und ihrer Stellung blieben sie! wollte anfangs obwohl ich Feuer und übrigens alle Beide leb: zurückhaltend. j Flamme fürCnkel Johnn und Ame Ich mochte sie so geschickt ausfragen rika war, nichts von diesem Plan man ist doch immer neugierig zu missen. ! wissen. Deshalb gab er mich nach mei mit wem man dinirt sie antworteten ! ner Konsirmalion zu einem Material- mir nur ausweichend. Alles, was ich erfahren konnte, war. daß sie sich nur l vorübergehend in Tours aushielten und in Orleans wohnten. I Schließlich mußten wir uns trennen. I Als wir den Kaffee genommen, sank die i Nacht hernieder, und man dachte an den! Aufbruch. Ich hatte der Mahlzeit alle I Edre angethan und war sehr heiter; j doch bevor ich "ich zurückzog, dankte ich ! ihnen, daß ich mich nie in fo angeneh- mer Gesellschaft befunden hatte. Dar über lächelte die junge Tame. und ich reichte dem Gatten berzlich die Hand der sie nach einem Augenblickdes Zö' gerns auch kraftig schüttelte. Ich werde nie die seltsame Empfindung vergessen, die mir die Berührung dieser eiskalten Hand und dieier stablharten Finger verursachte. Ich hoffe, mir iveroen uns oaw ; rief ich, und ich werde ; wiedeNehen, elegenbeit haben, mich sur ihre Gast-! geben hatte. Weil nun aber doch nichts l eines Morgens, daß im Comptoir eine noch niemand den Feldmar'chall auf sreundschaft zu revanchiren." , Gescheites mit mir zu machen war. be- Dame auf mich warte, die sich Friederike treten boren, um so größer war daher j.as glaube ich nicht." erwiderte er ! mir in felt,amem Tone, wir verlai,en Tours morgen Früh. Adieu, mein! Herr!" Ich sah sie in der That in Samt! Avertin nicht mehr wieder, mobin ich bestandig alle Sonntage wieder zurück-1 kehrte. Doch ich dachte haung an das , gute Tiner in den Trei Tauben", j Haus so um die Fünfzig, aber noch lente Gestalt nicht dem Bilde entsprich!. Ich erzählte oft meinen Kameraden da ! stattlich und woMbniervirt mit ame- j das ich von dem schlanken, zarten Riek von. und jedesmal trat mir das Waffer ; litauischem Kops und deutschem Herzen. ' chen vor Augen bade. Jet lüftet sie in den Mund. Trei Monate vergin- empnng mich mit offenen Armen und den Schleier und ich blicke iii das beha gen. Eines Tages, als ich im Bureau gab mir alles in allem die Stelle eines dige. freundliche Besicht einer etwa war und mich eiirig mit meinen Ar Sohnes. ! mmunSvierzigjabrigen Frau, das mir beiten beschäftigte, trat Jemand herein j TaS Emzige, was mir an Onkel i in diesem Moment etjer wie ein Medu- Soimtagsqci Beilage zum Nebraska Staats-Anzeiger. die Laune, das Schreiben zu lesen. E' war eine Anweisung von 300 Francs TranSportatioiisiosten, zahlbar an den Scharfrichter Herrn Bleiger. Ich be gann zu zittern, und wahrend ich das Papier zurückgab, blickte ich neugierig durch das Gitter. Und nun, mein Herr, denlen Sie sich mein Entsetzen, als ich in dem Besitzer der Anweisung meinen Wirth von Saint-Avertin, den Gatten der hübschen Anglerin mit dem trohhut bemerkte. Er zog sich zurück, ohne ein Wort zu sprechen, er erkannte mich nicht, oder wollte mich vielleicht auch nicht erkennen. Verdutzt und blaß blieb ich an dem lee ren Schalter sitzen, und nun erinnerte ich mich, daß am Tage vor meiner An qelparthie in Loches eine Hinrichtung stattgefunden hatte. Ich hutte also mit dem Henker di nirt. Sie mögen mir glauben oder nicht. aber 14 Tage lang schmeckte mir das Essen nicht, und ich ärgerte mich umso mehr über mich selbst, als der Henker an jenem Sonntag einen sehr würdigen Eindruck gemacht hatte. Trotzdem aber möchte ich nicht mehr mit ihm diniren, selbst wenn die kleine Frau mit dem Strohhut dabei märe. wie Gnkel olmnv i seiner Frau kam. Erzählung von . 3cm5ar. Schon als Kinder hatten mir nichts lieber, als wenn Vater uns von Cntel Johnny und seinen ehemaligen Flegel streichen erzählte. Ein durchtriebener Bengel war er nach Vaters Schilde rungen von den ersten paar Höschen an gewesen, und als er herangewachsen, war vollends Hopfen und Malz an ihm verloren gewesen. Als ihn sein dritter Prinzipal aus der Lehre jagte, schickte ihn der Großvater (Onkel Johnny war nämlich Vaters jüngerer Bruder) nach Amerika, wo er nach mancherlei aben teuerlichen Jrrfabrten sich in The Del les im St'ate Orezon niedergeloen hatte, und woselbst er noch heutzutage einen schwunghaften Handel mit Kla vieren und Sargen. Herren-Garderoden und Kolonialwaaren, kurz mit allen denkbaren Artikeln betrieb, der ihn schon seit Jahren zu einem wohlhaben den Mann gemacht hatte. Niemand interessirt sich mehr für Onkel Johnnv als ich. Vielleicht rührte das von einer Art Wahlverwandtschaft unserer Seelen her. Wenigstens pflegte Vater, wenn ich ein unter aller Kanone schlechtes Zeugniß nach Hause brachte oder Klagen über zerschlagene Fenster scheiden einliefen, jedesmal grimmig zu murmeln: Genau wie Jobnnn," Onkel Johnnv hatte schon mehrere Male geschrieben, daß ich. falls ich Lust waarenhandler in die Lehre, in dessen Haus ich Lehrling. Hausknecht. Kom- mi, Dienst- und Kindermädchen in einer Person war. Eines Tages sollte ich den Ladenfußboden scheuernd und da mein alterer Kollege und Leidensqenosse mich bei dieser Beschäftigung hänselte, nahm ich den nassen Aufnehmer, um ihm einen Schleudrich an die Ohren zu beisetzen. Zum Unglück verfehlte der Haderlump sein Ziel und flog statt meinem Kollegen dem eben eintretenden Prinzipal an den Kopf. Ta ich auch bei der rau Prinzipalin verschieden! Unthaten auf dem Kerbhol, hatte brachte dies Letzte die Bomb? zum Platzen, und das Ende vom Liede war. daß ich aus der Lehre gejagt wurde. Ganz der Johnny.' rief Vater er zwemungsoou. naqoem er mir band- j greiflich seine Meinung zu verstehen ge-! ichloß man endlich, meinem Wunsche u ' willfahren und Amerika resp. Onkel Johnnv mit meiner werthen Perion zu beglücken. Nun. niemand hat Ursache gehabt. dreien Entschluß zu bereuen, ich selbst am wenigsten. Onkel Johnny. ein famoies altes Johnny fehlte, war, daß er leine Frau besaß. Sein komfortables Heim wäre .mir och einmal so behaglich gewesen, hatte eine gemüthliche, behäbige Tante darin geschaltet, Tu solltest heirathen, Onkel," sagte ich eines Tages. Er nickte. Ware nicht abgeneigt. Aber woher nehmen und nicht stehlen?" Onlel Johnny restektirte auf eine deutsche Frau, und da ihm solche nicht gerade über den Weg lies, blieb er lieber Junggeselle. Ich bedauerte das, wußte aber in diesem Fall keinen Ausweg, dem Uebel seiner Unbeweibtheit adzu helfen. Mit meinem dreiundzmanzigsten Jahre machte Onkel Johmw mich zum Theilhaber seines Geschäfts. Meine Verhältnisse gestatteten eS mir nun, mir eine eigene hübsche Wohnung ein zurichten, in der mir öfter der Gedanke kam, daß es auch sür mich nicht übel wäre, wenn ich eine junge, heitere, lie benswürdige Lebensfähriin hatte. Und meine Gedanken schlugen in diesem Punkte immer eine bestimmte Richtung ein. Kurz vor meiner Konfirmation war das Häuschen, dessen Garten an mein elterliches Besitzthum grenzte, an eine! von auswärts zugezogene Dame mit 1 ihrem Nichtchen verlauft Morden. Die j Dame lebte sehr zurückgezogen, machte j und empsiug keine Besuche und ging fast nie aus. Ich wenigstens hatte sie niemals gesehen, desto öfter sah ich die kleine Nichte, einen reizenden, blon - den Käter mit blauen Augen und einem süßen, weißen Gesichtchen, im Garten Hantiren, bald Pflanzen degießend. bald Unkraut jätend oder Gemüse ; nicht unzufrieden mit dem Personen brechend. j Wechsel, und Onkel Johnny sieht auch Das kleine Mädchen gefiel mir schon nicht so aus, als ob ihm das Opfer damals ausnehmend gut. Bon meinen ' große Schmerzen bereite. Aufrichtiger Schwestern erfuhr ich, daß sie Rieckchen j ist nie ein Glückwunsch gesprochen wor- Watlau heige. Ich hatte nie ein Wort den als der meine, fco nach und nach mit ihr gesprochen; aber wenn ich an j erkundigte ich mich so um den Busch meine künstige Frau dachte, stand mir ! herum nach dem jüngeren, dem rechten" immer das Bild des lieblichen Mädchens j Riekchen. vor Augen. Da wird Fraulein Wallau plötzlich Als ich in einem Briefe an meine j ganz verwirrt. Das sei der wunde Mutter gelegentlich einmal auf den j Punkt, meint sie, zwar sehne sie sich sehr Busch klopfte, ersuhr ich, daß die bei- nach dem Schutze und der Liebe eines den Damen wirklich noch dort wohn-j Lebensgefährten; aber das Riekchen, ih ten, Riekchen aber anscheinend ebenso ! rer verstorbenen Schwester einziges menschenscheu geworden sei, wie ihre Tante. Denn wie diese sahe man sie nie und nirgends. Nichts war mir angenehmer zu lesen als diese Mittheilung. Nach kurzem Zaudern entschlo ich mich, echt ameri kanisch resolut vorzugehen und Riekchen ohne weitere Umstände meine Hand an zutragen. Ich schrieb ihr also eines Tages einen langen Brief, worin ich ihr meine lange gehegte Neigung für sie gestand, ihr meine Verhaltn',? darlegte und sie bat, ! hierherzukommen und meine Frau zu ! werden. Wenn sie die Einsamkeit der ! langen Reise scheute, wollte ich auch ; kommen und sie holen. ! Nach vier Wochen kam die Antwort und welche Antwort : Eine glück-i strahlende, überschwengliche Epistel, in j der sie mir schrieb, daß sie, sobald ihre ! Sachen drüben geordnet mären, mit dem nächsten Schiff käme. :äi muß gestehen, daß ich diese Be-: reitwilllgkeit des Eingehens aus meine Wünsche von dem stillen Madchen, das mich kaum dem Ansehen nach je gekannt die zwar seine Truppen sehr wohl ver batte, nicht erwartet hatte ja, daß standen, denn er nahm nie ein Blatt sie mich etwas befremdete. Viel eher vor den Mund. Schon wenn er die hatte ich eine ablehnende oder auch gar Feder was allerdings nicht zu oft vor- keine Antwort befürchtet. Sie schrieb, daß sie eigentlich habe ledig bleiben wollen ; die Treue, die ; Selbstlosigkeit und die Gluth meiner Liebe habe sie aber gerührt, und fo hoffe sie auf ein wahres, reines Glück an meiner Seite. ! Ich weid nicht, wie mir in den nach-' von Mann und Roß daransetzte, um en Wochen und Monaten zu Muthe ! rechtzeitig aus dem Felde der Entfchei war. Zuweilen stieg etwas wie eine , dung erscheinen zu können, an einen Ahnung in mir auf. daß ich einen dum-: hohen Offizier in, Gefolge der drei men Streich begangen habe. Ich hatte i Monarchen: Tet ick komme, is nadier weder meinen Eltern etwas von meinen : litt) selbstverständlich; ob ick adber bet Entschlünen geschrieben, noch Onkel miieradlich Faulthnr von eenem fran Jodnn in meine Pläne eingeweiht. !;ösischen Zigeiner rankriegen wäre uff Nach etwa zwei Monaten theilte mir Riekchen oder wie sie sich immer unter- zeichnete irriederike" mit. daß sie sich nunmeyr einicyinen werde, und nack, einigen Wochen meldete mir unser Elerk Wallau nenne, und die mich zu sprechen wünsche. , Ich stürzte, flog vielmehr die Trep pen herunter. Bei meinem Eintritt erhebt sich eine Tame vom Stuhl und geht mir entgegen. Erschrocken pralle ij) zurück, oenn lro?lem ne verlcdteierr ist. sehe ich. daß diese untersetze, korvu No. 4. sen- als wie ein menschliches Antlitz er scheint. Sie sind Fräulein Riekchen Wallau aus B.?" stotterte ich. Natürlich ja," erwiderte sie, und Sie, ,,, verzeihen Sie, ich hatte ie mir ein wenig alter vorgestellt," Ich murmele etwas Unverständliches und denke im Stillen, daß ich mir lie der eine Kugel in den Kopf jage, als diese alte Schachtel heirathe. Mit dreiundzwanzig Jahren ist man och leicht zu tragischen Entschlüssen geneigt, selbst wenn man akklimatisirter Ameri kaner ist. Dann stottere ich plötzlich eine Ent schuldigung, renne aus dem Zimmer und komme wie ein Rasender in Onkel Johnny's Komploir gestürzt. Onkel Johnny Hort meine konfuse Beichte ruhig an. Scheint ein Irrthum vorzuliegen," sagte er, als ich gegendet. Mißver standniß! Ruhig Blut, -'old boy" Zum Toötschießen hat's noch immer Zeit. Schlimmsten Falls opfere ich mich und Heirathe die Alte." Damit ist er auch schon zur Thür hinaus. Ich bleibe mit gemischten Gefühlen zurück. Nach einer Stunde öffnet sich die Thüre Mieder, und herein tritt Onkel Johnng, Arm in Arm mit der Alten. Meine Braut, Deine zukünftige Tante'" stellt Onkel Johnny vor. Fraulein Wallau und ich haben uns ! loeden verladt Tableau! Fräulein Friederike macht noch ein etwas verlegenes Gesicht, scheint aber! Kind, könne sie darum nicht verlassen. Und darum habe sie es mitgebracht ; es warte im Hotel auf ihre Rückkehr. Mir wurde plötzlich ganz schwindelig und konfus vor lauter Freude. Ich er fuhr noch, daß das rechte Riekchen mit Vatersnamen nicht Wallall, fondern P.'tersen heiße (daher die Adressenver wechslung und der heillose Irrthum), dann war ich auch schon aus dem Wege zum Hotel, zu ihr, der Einziaen Rechten. Sieden Jahre sind seitdem vergstn gen. Tante Riete ist meine mütterliche Freundin geworden, ihre Nichte aber mein liebes Frauchen. Und 's ist ein herziges Weibchen mein Riekchen! So ist Onkel Johnny zu seiner Frau gekommen und ich zu meiner. Tct alte Blücher als Redner. Der Marschall Vorwärts", der alte BIucker, hatte seine eigene Redeweise. kam ansetzte, deichlich den Zuschauer (wie viel mehr nachher den Empfanger einer solchen Epistel) ein gelindes Grauen. So schrieb er am Oktober 1813, kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig, als er wie gewöhnlich den letzten Hauch det -cbamp de Batalg, det jloode ick nich." Er meinte damit den Kronvrin Zen von Schweden, früheren franiösi- 'cven laricvan Bernadotte ! Toch als mirllichen Redner hatte die allgemeine Bewegung, als das für unmöglich Gehaltene dann wirklich ein trat, Es war in Karlsbad; der Friedens- ftörer Napoleon mar endgültig beseitigt und auf St. Helena unschädlich g'c macm. Dem srenndlichen bobmi tchen -tadlchen hatte nch eine illustre Gesellschaft zusammengefunden, diele der höchsten Würdenträger und Gene rale der verbündeten Monarchen, unter letzteren der Fürst Blückier der popu lärmte von allen, uns per Fürst Schwai zenderg. der vornehmste! Ter alte Blücher gab ein großes Gastmahl und! hatte, eben sämmtlichen Generale natürlich auch den ausgezeichnetste der selbe, den Fürsten Schwarzenberg ein geladen. Er war bekannt geworden, daß der Marschall Vorwärts bei diesem Festmahle seinen erlauchten Gast durch eine Toast auszeichnen wolle, ebenso war aber auch längst allgemein be kannt, daß Blücher mit Schwarzenberg niemals so recht im Einverständniß ge wese war und sich häusig sehr derb über die von Schwarzenberg befohlenen Maßregeln wahrend des Feldzuges auS gelassen hatte. Neben der Erwartung daher, daß Blücher überhaupt reden wolle, stieg das Erstaunen auf das Höchste, als man erfuhr, daß er beab sichtige, den Felbmarschall Schwarzen derg als Feldherrn zn feiern. Blücher erhob sich und schlug an sein Glas; es war so stille an der großen , prachtvoll geschmückten Tafel, daß man hatte eine Feder zur Erde fal len hören. Die unter schneeweißen, buschigen Brauen liegenden Augen des greifen Hel den leuchteten wie ehemals an seinen schönsten Schlachttagen als er begann: Meine Herren, trinken Sie mit mir auf das Wohl des erlauchten Feldmar fchalls, des Fürsten Schwarzenberg, des großen Feldherrn, der den Feind schlug, trotzdem drei Monarchen in seinem Hauptquartier waren !" Zuerst eine allgemeine, beängstigende Stille; dann aber brach der Sturm los, und ungeheurer Jubel erschütterte den hohen Festsaat. Wenn's aber nicht der alte Blücher, der alte von seinem Monarchen so hoch gestellte und gefeierte Marschall Vor wärts, gewesen märe, so würde ihm er muthlich dieser Toast sehr schlecht betörn men sein so wenigstens berichtet der preußische General von Wolzogen, dessen Memoiren der vorerzählte bisher fast gar nicht in die Oeffentlichkeit ge kommene Toast mit seinen Nebenum stände entnommen ist. Th. Wandert. oee und seine Auftraggeber. Als sich Goethe zu seiner Reise nach Italien rüstete, fanden sich von all?n Seiten Bekannte bei ihm ein, die ihm Aufträge über Aufträge ertheilten. Der Eine wollte das, der Ändere jenes, und Goethe hatte halb Italien mitbringen mögen, aoer oie Wenigfien dachten daran, ihren Bestellungen auch den nothwendigen Geldbetrag beizufügen. Als Goethe zurückkam, erhielten nur Diejenigen das Bestellte, die ihn mit Geld versehen hatten. Ta ging es nun an ein lebhaftes Fragen: Warum hab' ich nichts bekommen, warum ich nicht?" u. f. w. Goethe war nicht verlegen. Ja", sagte er, das mar ein merkwürdiges Ereigniß, Als ich eines Tages 'in Benedig mit meiner Gondel von Eanal grande" herunterfuhr und nichts Beste res zu thun hatte, nahm ich mir eure Wunschzettel vor, um mich mit euren Bestellungen bekannt zu machen. Ich breitete sie gemächlich auf einer Bank in der Gondel vor mich aus, als sich mit einem Male ein Wind erhob, der sie zu meinem größten Entsetzen in's Waffer wehte. Nun waren eure Bestellungen fort nun konnte ich sie auch nicht er ledigen." Warum hat aber Der das Seinige erhalten und Ter?" fragte man. Tas geschah durch einen glücklichen Zusall", versetzte Goethe mit einem be deutungsvolle:: Lächeln, die Genann ten hatten das nöthige Geld in ihre Bestellzettel eingepackt, 'durch dieses Ge wicht beschwert blieben sie liegen und konnten -vom Wind nicht fortgeblasen werden. Daher war ich denn auch im Stande, diese Bestellungen auszu sübren." Die Frazer verstanden. Sie schwie gen und mußten die Lektion wohl oder übel in Kaus nehmen. Zbr Grundsatz, Hausfrau: Nun eine Frage, die müffen Sie mir auch noch beantworten. Wie ist es, haben Sie einen Schatz?" Nein, gnädige Frau, ich nehme meinen Schatz niemals in eine neue Stellung mit hinüber," IXMt Lelobiimiz, Schauspieler (der bei seiner Premiere soeben reussirt hal. zum Elaqueur): Hier baden sie einige Blatter aus dem Lordeerkranze, denn auch Sie haben mitgewirkt an dem Beifall, den ich qe funden!" Citic fljffifiie Köchin. Da sehen Sie her Marie, schon wie der haben Sie etwas verschüttet!" Aber, gnadige Frau, im Alterthum wurden zwei Städte verschüttet. Die Gelehrten sreuten sich darüber und Sie schimpsen bei jeder Kleinigkeit!" l?ie! vbkißen!. Vater: T?n ganzen Zaa sitz't Du hierin der Kneipe!,.., Repetirft Du denn gar mcht ein wenig für das bevor stehende Eramen?" Studiosus: O. was ich gelernt habe, kann ich in einer halben Stunde regetiren. Ilmzckchrl, Richier izu den Angeklagten)- Sie haben den Radskbrer hier meuch lingS überfallen.. ,." jlie Angeklagten (durcheinander): ,.nt egentbeil. Herr Richter, er bat UNS überfallen. Wir lagen friedlich im Graden, al? er zwischen urA .vihint kam.
