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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (June 4, 1896)
Unerwartet. Jtourllcitf 0011 Mrvlmvb iiHiUtv. Es war die höchste Zeit. Hinaus imifete ick. '-Mb War in Gefahr, mir selbst und Anderen unerträglich zu wer den. Was wollten all' die kleinen Um stände iid Schwierigkeiten gegen solche Gesahr sagen. ES war ja freilich höchst unangenehm und peinlich, um Urlaub einzukommen, zupacken, auf vier Wochen von dem im Stillen oft genug ver wüuschten Stammtisch Abschied zu nety men, und was sonst mit der Reife eines Junggesellen verbunden ist, ehe er sie wirklich angetreten hat. Ader endlich alle diese Haupt- und Staats a!i , ,c glücklich erledigt, und ich saß in c Eisenbahn. ES kam etwas wie Utu-s Behagen über mich, als der Zug in's Rollen kam. Nun war's That sache, das; ich unterwegs, frei, losge bunden war, mein eigener Herr, sou beutn wie ein Reichsfreiherr alter Zeiten in so weit, daß mir kein Mensch etwas zu sagen hatte, und ich meinerseits nicht verpflichtet war, irgend etwas zu einem Anderen zu sagen. Und das führte ich denn auch nach Kräften durch. So weit anganglich, begnügte ich mich den Kellnern gegenüber, so lange die Reife dauerte, meine Wünsche durch Hmdeu ten aus die Speisenkarte oder auf den betreffenden Gegenstand auszudrücken, und die Mitsahrenden hielten mich im Allgemeinen für taubstumm. So war ich einsam und schweigsam durch einen gute Theil des lieben und herrlichen Süd-Deutschlands gegangen und ge fahren, hatte in solcher Stille meine Seele geletzt an all' der Schönheit, die unser Herrgott da aufgebaut hat, und dachte nun daran, den Rhein hinunter wieder nordwärts z ziehen. Und da auf dem guten Rheinschiff, mit dem ich von Riidesheini zu Thal fuhr, begeg nete mir etwas seltsam Unerwartetes. Ich wurde geradezu gezwungen zu reden und zwar mit einem mir wildfremden Menschen. War mir schon beim Einsteigen in's Schiff ein baumlanger, hagerer Mensch mit einein Z,egenbart aufgefallen, der vorgestreckten Hauptes umherschnup perte; und er war mit seiner wirklich seltenen Häßlichkeit halber in all' dem , Milieu" angenehm aufgefallen, ohne daß ich Sehnsucht gespürt hatte, naher mit ihm in Berührung zu kommen. Aber das sollte mir nicht erspart wer den. Ich saß still rauchend und schauend, und eine Slasche Wein trin kend auf meinem Feldstuhl hinten am Deck und dachte an nichts als an die wirklich sehr angenehme Gegenwart, und wie ich genug gesessen und meine Flasche ausgetrunken hatte, stand ich auf und wollte den Persuch machen, wie die Welt wohl von vorn im Schiff aussähe. Unterwegs begegnete mir mein langer Ziegendartonlel, und wir gingen mit dem üblichen Bogen um einander herum. Die Abwechslung zwischen vorn und achtern war gerade nicht groß, und nach einer Weile verfügte ich mich wie der zurück. Aber, siehe da, mein alter Stammplatz, den ich seit dem frühesten Morgen occupirt hatte, war besetzt ! Auf meinem geldstuhl faß mein langer Freund und blickte gleichinuthlg in den Rhein. Ich stellte mich vor ihn hin und sah ihn an. Er nahm seinen Kriinstecher heraus und äugte nach dem alten Eastell am Ufer. Ich machte mich durch ein sonores Ränspern bemerkbar er griff in die Tasche und holte sein Cigarren-Etui hervor. Er wollte mich nicht bemerken, das war klar. Aber er saß auf meinem Stuhl, und dazu hatte er kein Recht ; das war eben so klar. Run mußte ich also reden. Verzeihen Sie", sagte ich gemessen und mit der Würde, die einem Amtsrichter zu kommt, Sie sitze auf meinem Stuhl." Er sah erstaunten Gesichts zu mir aus und sagte gar nichts. Es lag etwas wie stiller Humor auf seinem Gesicht. Gestatten Sie", variirte ich die An rede, Sie haben meinen Sessel eilige- perliches Unbehagen in Gegenwart von Menschen, die iir zuwider sind. Giebt es ei Fatum, ein Schicksal? Ich behaupte: Ja. Es waren acht Tage vergangen und ich fuhr von Solingen nach Witte, um einen lieben Freund zu besuchen. Ich hatte mich auf einer Umsteigestation über einem Glas Bier ein wenig ver spätet und sprang eilig in das erste Wa genabtheil, das mir zur Hand kam. Zum Glück setzte sich im selben Augen blick der Zug in Bewegung, denn sonst wäre ich wieder hinausgesprungen. Mir gegenüber saß in unveränderter Häßlich seit mein guter Freund voni Rheindam pfer und that, als ob wir uns nie ge sehen hätten. Da hört denn doch schon mehr die Weltgeschichte auf! Zn stiller Wuth lehnte ich mich zurück, Bitte, meine Herren, die Fahrkar teil!" schallte des Schaffners Stimme i meine aiigenehmen Gedanken hin ein. Nachlässig hielt ich ihm die meine hin. Ja, wie kommen Sie denn in die sen Zug?" rief er aus. Sie fahre ja gerade in entgegengesetzter Richtung! Ta kommt erst der Zug nach Witten!" Xm selben Augenblick rasselte und sauste ein Zug an uns vorüber. Dies ist ein Schnellzug: Sie können erst in Düsseldorf aussteigen und müssen nach bezahlen!" Düsseldorf" und Tusselthier!" summte es mir durch den Kopf, wie ich meine Fahrkarte besah. Ich mag nicht sehr gescheidt ausgesehen haben im sei- bigen Augenblick, Aber ich hatte mich selbst schauen mögen, als a tempo von meinem gehaßten Gegenüber die Rede an mich erging, und zwar in liebens-wllrdig-sreundiichstem Tone: Wollen Sie mir erlauben? Ein Fremder findet sich in unserem Bahnge wirr schwer zurecht." Ich war starr und reichte ihm meine Karte. Das kam sehr unerwartet! Ja, Sie sind um einen Zug zu früh eingestiegen!" lachte er. Und mit einem Male kam er mir gar nicht mehr so häßlich bor; wenn ich Ihnen rathen darf, dann finden Sie sich in das lln vermeidliche und bleiben Sie über Nacht in Düsseldorf und fahren Sie morgen zurück, wenn Sie nicht ganz unauf schiebbare Geschäfte haben; die anderen Züge liegen schlecht." Und je länger er sprach, desto wohl lautender klang mir seine Stimme und desto wohlthuender war der Ein- druck, den der ganze Mann auf mich machte. Wir kennen uns ja schon," fuhr er lächelnd fort, und ich muß sehr um Entschuldigung bitten wegen meiner damaligen Art; aber im Allgemeinen bin ich auf Reisen ein etwas zurück gezogener und schweigsamer Mensch ; Sie gestatten wohl, daß ich mich Ihnen zur Sühne vorstelle: Landgerichtsrath Sieberberg!" Da waren wir mit einem Male Eol legen! Und als wir in Düsseldorf an kamen, da waren wir außerdem die besten Freunde von der Welt. Er war ein interessanter, guter und kluger Mann. Hören Sie mal, ich habe etwas ge gen Sie gutz machen ! Ich habe Ihnen auf dem Rhein das Mittagessen verdor den hab's wohl gemerkt und es that mir eigentlich leid ! wie wär's, wenn Sie bei mir gemüthlich zu Abend aßen? Meine Frau ist verreist; wollen Sie bei mir fürlieb nehmen, dann kommen Sie um halb 8 zu uns. Ja?" Und er sah ordentlich herzlich dabei aus. Mit tausend Freuden", antwortete Also abgemacht ! Ich melde Sie an! Auf Wiedersehen !" So ändert sich des Menschen Schicksal. Wie halb acht von', Thurm schlug, stand ich vor der Thür des bezeichneten Hauses. Ich bin sehr für Pünktlichkeit, Den ich bin ein Reserveoffizier. Und er war's auch. Sogar Hauptman. Militärisch sah er freilich nicht aus. Ich klingelte. Ein reizendes Mädel mit großer dlntbenweißer Latzschürze uud geratheten Wangen öffnete mir und lachte mich mit entzückender Freundlich- keil an. chenaugen die jetzt voll Thränen st, Ach, ,q weig schon, tprac sie mit ; den, und legte die andere Hand auch in heller Stimme, Herr Assessor von j meine: , i Harald!" Tuncker, nicht wahr? Seien Sie herz-, un0 0ttnn bM ich das Madchen in Iich wllllommen ! Bitte, I-gen Sie ad meinen rmen und sie batte die Arme und treten Sie hier gefalligst ein; M meinen Hals geschlungen und sie Papa kommt gleich. Ich muß schnell j (nfete mich wieder. Und der Vollmond in d,e Küche; das Madchen ist grade m taktet ein ffloltlein über sein brei sortgeschickt. Auf gleich !" Und dahin . m vergnügtes Gesicht. ist !" sagte mein Wirth und schenkte mir ein; sie lacht auch gern." Und wir hatten schSn sehr viel gelacht. Ich hatte meinen guten Tag. Jrmgard reichte die guten Cigarren herum. Singen Sie nicht, Herr Assessor?" fragte sie. Nein, ich nicht; aber Sie, ganz ohne Frage; mit dem Organ" Ja, aber nur Studentenlieder " Ausgezeichnet !" Setz Dich an's Elavier, liebe Irin gard," sagte der Papa behaglich und streckte die langen Beine weit von sich und hielt die Eigarre mit den Lippen steil aufwärts aber vom Altmeister Scheffel !" Das Elavier stand unterm Fenster. Jrmgard war eine gehorsame Tochter. Sie verschwand und kurz darauf klang es mit goldenem Ton zu uns heraus: Im schwarzen Waisisch zu Askalon" und der Rath brummte auch leise mit: Ta kneipt ein Mann drei Tag" und ich siel begeistert ein: Bis daß er steif wie ein Besenstiel Am Marmortische lag." Und es ward ein reizendes Eonvivium dort im Schatten der Veranda. Will Ihnen ma'. eine andere Cigarre dringen," sagte der Rath, als Jrmgard heraustrat, die Lampe in den Handen, das fröhliche Gesicht' ganz in Licht ge badet, Sie setzte sie nieder, und ich griff nach ihrer Hand: Wie soll ich wildfremder Mann für so kostliche Stunden danken?" Sie sah mit strah lendem Lächeln auf mich: Wenns Ihnen bei uns gefüllt, dann komme Sie doch wieder!" Und ich küßte' die feine Madchenhand. Und ging selbigen Abends selig nach Hause. Am nächsten Morgen reiste ich nach Witten. Dies Düsseldorf war doch ein reizendes Nest, Und wie man sich im Menschen irren kann! Was trägst Du denn das Bündel Heu da mit Dir umher?" fragte mich mein Freund in Witten und deutete aus einen Strauß welker Gaisblattblüthen, die ich in der Hand trug. Er stammte von Jrmgard. Und er stand den gan zen Herbst und auch den Winter 'und Frühling über ans meinem Schreibtisch. Herr Assessor, ich darf den alten Staubfänger wohl herauswerfen?" fragte das Stubenmädchen gegen Weih nachten daheim. Ader sie hat nie wie der gefragt. Ich kann furchtbar blicken. Wenn ich ganz offen sein soll,, hatte mir der Rhein damals doch nicht so un- geheuer imponirt, wie ich eigentlich vor- her geglaubt hatte. Aber angethan hatte er's mir doch. Wir correspondir ten fleißig hinüber und herüber, die Düsseldorfer und ich, Ich möchte die sen Sommer den Rhein zur Abmechs lung einmal hinauffahren, zu Berg," schrieb ich im Mai an den Rath dann fahren Sie über Düsseldorf, und wohnen Sie einen Tag bei uns!" schrieb mir der Rath zurück. Und das that ich. Und wir saßen wieder in der Veranda. Und es war ganz köstlich. Es war so zwischen zehn und elf Uhr. Der Rath holte eine neue Flasche aus dem Keller, und Frau Rath brachte eben ihren Mops zu Bett. Hören Sie, Fräulein Jrmgard." sagte ich und griff nach ihrer Hand, die sie mir erst nicht lassen wollte, war's nicht herrlich, wenn wir zusammen führen?" Jedenfalls ganz fidel!" lachte sie: aber bitte, lassen Sie meine Hand los!" bat sie ernsthast. Das möcht ich nun grade nicht. Jrmgard: ich bin ja blos dieser Hand wegen gekommen. Ich möchte sie so schrecklich gen: behalt-; auf den Rhein pfeif' ich; aber wenn sie mir einen Korb aeben, dann stürz' ich mich in seine be kannten grünen Fluthen," j Ihre Hang lag warm und weich in ; meiner. Das Maochen sah hoch a!h-! menö gluthübergossen vor sich nieder. ! Jrmgard, ich hab' Sie unbändig licd, wollen wir zusainmensahren, einen : Eurs, und Hand in Hand?" Ich stand i vor ihr und hielt ihr auch die andere Thierische verstellmiaskimste Von Ä r i l e r n ( , Bei einer ganzen Reihe von Thiere sind Beobachtungen gemacht worden, bei denen es kaum einem Zweifel unter liegt, baß nur die Verstellung den Grund z dem absonderlichen Gebaren bildet. Sehr ost wird die Verstellung geübt, um Verletzungen vorzutäuschen, wenn die Alten eine drohende Gesahr von ih reu Jungen fern halten und den Feind von der bedrohten Nachkommenschaft weglocken wollen. Nicht nur das Rebhuhn, sondern auch die Wild-Ente stellen sich flügellahm, wenn der Hund des Jägers oder der Fuchs aus das Rest zu stoßen im Be griff ist. Mit ängstlichem Geschrei ent fernen sie sich mehr und mehr von dem Nest und lenken dadurch den dente lüsternen Unhold von der richtigen Spur ad. In das Gebiet der Verstellung gehört es auch, wenn sich die Hingen Vögel bei einer bevorstehenden Gefahr im Nest ängstlich niederducken, um der Ausmerk samkeit des Jägers zu entgehen. Ader auch alte Vögel, wie die Feld lerche, die Waldschnepfe und die Wiesen ralle drücken sich ganz regungslos auf den Boden. Von den Letzteren berichtet ein Jäger einen Fall, bei dem sich der Vogel ge radezu todt stellte. Eine Ralle wurde einst," so schreibt unser Gewährsmann, anscheinend vol lig todt einem Herrn von feinem Hunde apportirt. Der Herr drehte sie mit dem Fuße um und um, wie sie an der Erde lag, und hielt sich überzeugt, daß kein Leben mehr i ihr sei. Nach einer Weile sah er indessen, wie der Vszel ein Auge öffnete; er nahm ihn wieder auf, aber sein Kopf fiel herab, seine Fuße hingen lose, wiederum schien er sicher todt zu sein. Er steckte ihn darauf in die Ta sche, fühlte aber bald darnach, wie er Anstrengungen machte, zu entkommen ; als er ihn herausnahm, schien er leblos wie zuvor. Er legte ihn sodann aus die Erde und zog sich ein klein wenig zu rück, um ihn zu beobachten; nach fünf Minuten bemerkte er, wie der Vogel seinen Kopf behutsam in die Höhe rich tete. um sich blickte und dann in aller Eile sich davon machte." Nicht weniger gewandt in der Ver stellungslunst ist das Opossum, dessen Sichtodtstellen in Nordamerika so be sannt ist, daß sein Name sprichwörtlich geworden ist als ein Ausdruck der Tau-schung. Auch das Wiesel vermag zuweilen recht geschickt zu heucheln. Selbst der Wolf, der sich sonst auf Leben und Tod seiner Haut zu mehren sucht, übt mitunter, wenn es keinen Ausweg mehr zu entrinnen giebt, Ver stelln g. So schreibt Eapitün Lyon in dem Bericht über seine Polar-Expedition, daß ein in einer Falle gefangener Wolf eines Tages anscheinend todt an Bord gebracht wurde. Als er auf dem Ver deck lag, bemerkte man jedoch, daß sein Auge zuckte, sobald ein Gegenstand in keine nahe gebracht wurde: man! verkauft, und als er die Ansicht der hielt deshalb einige Vorsichtsmaßregeln j Dorfbewohner, die den Radfahrern ge für nöthig, band seine Beine fest zukam, j folgt waren, hörte, kam er sofort dar men und zog das Thier, mit dem Kopf ! über in's Klare, daß dies Ausländer nach unten, in die Hohe. In di'fem ! seien, und warf sie, um kick, nidik der Augenblick gab er sich, zur allgemeinen! Begünstigung der Spionage schuldig zu Überraschung, einen kräftigen Schwung machen, eigenhändig zur Thür hinaus, nach Denen, die sich in seiner Nahe be-, Nun wurde die Situation der beiden wnden. und wandte sich dann wieder- Raowbrer erst recht kritisch, denn die holt aufwärts, um das Seil, an dem ! altung der Torfleute wurde immer er ausgehangen war, zu erreichen und, drohender: zufällig kam ein Forstbcam durchzubeißen. : ter des Weges einher, der die Radsahrer Zahlreich sind die Beispiele von kannte und sie aus ihrer peinlichen Lage Füchicn, die sich todt stellten. Ein befreite. Tie Torfbewohner zogen mit Fuchs brach eines Nachts in das Hüh-! langen Gesichtern ad. nerhaus eines Landmannes ein und , stopfte sich, nachdem er eine große An zahl Geflügel getodtet hatte, so voll, daß regungslos auf dem Rücken lag, bis die Krochen aus der Rachbarschast, d,e ihn für todt hielten, in seinen Bereich kamen, woraus er plötzlich ans eine von ihnen zusprang, sie ergriff und nach und nach zu rupfen begann und dabei den cüi aus dem Ende der größeren Fe der saugte. um q,u! eine Probe von der Ver stellungSkunst deS Hundes. Der Hund eines Landmannes war sehr blutdüritia so daß er sich öfters des Nachts von dem Gchöst entfernte, in die in den Hürden gehauenen Kchafheiden einbrach und die Schafe würgte. Um dies weiterhin zu verhindern, wurde er alle Nächte an die Mette gelegt; trotzdem wurden zahl reiche Schafe erwürgt. Man konnte sich diese Erscheinung nicht erklären, bis man den Hund endlich zu beobachten anfing. Da sand es sich denn, daß das hier allnächtlich das Halsband iiber den Kopf abstreifte, dann auf das Feld eilte und hier an den Schafen feinen Blutdurst stillte; vor Tagesanbruch lief er regelmäßig auf den Hof zurück, wo er muh,am den Kopf durch das Hals band zwängte und sich dann schlasen legte, damit inan nicht in ihm den Ver drecher entdecke. Die Perstellungsfähigkeit der Thiere läßt einen tiefen Blick in ihr Geistes leben thun, denn sie zeigt, daß dieselben nicht nur Maschinen sind, die sich ohne Ueberlegung bewegen und regen, son dern daß sie' eine scharfe Beobachtungs gäbe und ein gewisses Schlußvermöqen besitzen durch die allein es ihnen ermög lickt wird, in einer ihnen zweckdienlich erscheinenden Weise zu handeln. Aveuteucr zweier Radfakrcr. Ueber ein merkwürdiges Abenteuer, das zwei Radfahrer zu bestehen hatten, wird ans Tilsit geschrieben: Zwei Rad fahrer hatten ihre Stahlrofse auf der letzten Ehausseestation stehen lassen und waren zu Fuß nach einem am Han ge legenen Fischerdorfe gekommen, wo sie sich die Kahne und Geräkhschasten an- lassen. Das ungewohnte Radsahrer- kostum siel den Dorfbewohnern auf. und bald sammelte sich eine Menschen- menge um die beiden Herren, die ihre Meinungen und Muthmaßungen über Stand und Hertunst der Fremdlinge austauschte und zu dem Resultate kam. daß es wohl Komödmuten seien, die Abends im Dorfkruge eine Vorstellung geben wollten. Ta kommt ein alter Fischer hinzu, aus dessen Meinung etwas gegeben wird, und macht den Leuten klar, die Fremden seien unbe dingt Spione, nach ihren Käppis und rothgestrcisten Hemden zu urtheilen, französische Marineofsiziere, die nach Ankerplätzen für fremde Kriegsschiffe ausschauten und festgenommen werden müßten. Sofort wurde ein Boot flott gemacht, um den Gendarm zu holen. Nun wurde, da die Dorfbewohner zu Angriffen überzugehen drohten, den bei den Radfahrern die Situation unge müthlich und sie begaben sich zurück nach dem Torsmirthshaus, wo sie aber sozu sagen aus dem Regen in die Traufe kamen. Sie bestellten zunächst zwei Glas Milch; einen solch gelinden Stoff hatte der Wirth aber sein Lebtag nicht Schmerzensgeld. Geheimriithin (zum Lohudieuer) : Waö klommen Sie pro Abend?" Lohndiener: Gewöbnlich 3 Mark wenn aber gesungen wird, bekomme ich 5 Mark!" ' Alassifche jliisrede. Erster Schauspieler (,zii einem Eolle gen) : ,,Haben Sie schon Enviar ge gessenz Zweiter Schauspieler: Eaviar?,.. Ah. das ist wie Hamlet sagt so 'was sür's Volk !" moralisier Zwang, A, : , , , , Ich sehe doch tus Ehepaar oft im Restaurant sitzen und sich eifrig und angelegentlich unterhalten, und da heißt's immer, die Leute vertragen sich nicht besonders!" B. : Ja, wissen Sie, wenn die was miteinander zu besvrechen habe, da gehen sie stits in's Restanrant denn zu Hause prügeln sie sich gleich!" ?liifrichtig, Sage doch, Arthur, was hättest Du gemacht, wenn Du m i ch nicht be kommen hättest?" Was würde ich gemacht haben? E o n c u r S!" AIpI A.: Ich lasse mich von meiner Frau scheiden," B,: Warum?" A.: Sie kann nicht Elavier spielen," B.: DaS ist doch eigentlich erfreu Iich." A.: Sie spielt aber trotzdem." Pie ochkiiiistleri,,, Herr (zu seinem Freunde, den er zum Essen geladen): Tu willst schon gehen! Warum? Meine Frau servirt ja noch einige Gänge!" Freund: Im Pertrauen gesagt! Eben deshalb!" den er will): , in 3 Ihr Beleidigung Kellner (zum Protz, Fremdenbuch eintragen werther Name?" Protz: Meier." Kellner: Beschäftigung?" Protz: Nu, seh' ich aus, als ob ich ä Beschäftigung brauchte?" Mifjgeschick. A. (einem dem Trank ergebenen Ju gendfreunde begegnend): Na, Du ar mer Teufel, siehst ja recht herunterge kommen aus! War's denn mit dem Theater nichts?" B. (schüttelt traurig den Kopf). A. : Aber Dein Gesanglehrer sagte doch immer, in Deiner Kehle stecke ein Kapital!" B. : Das war auch richtig, aber ich Hab's hinuntergeschwemmt!" falsch versiaiiScn, Vater (zu seinem Sohn einem Stu deuten): Schämst Tu Dich nicht, einen Anziig. den Du schuldig bist, zu tra gen?" Sohn: Hast Recht, ich weide ihn versetzen." Meisten Bub?" Lehrbub Ausgleich, Warum heulst d' denn, (sine allipflanze. er nicht mehr durch die enge Oeffnung ! Jtat! m Berichten eines Mannes, der Thür, durch die er gekommen war. sicher in den sechsziger Jahren lange zurückkonnte. Ter Eigenthümer fand I n Arabien reiste, wächst in Südarabien ihn am nächsten Morgen au! dem Boden ' eine Lachpsianze. Tiese merkwürdige Ja. de Meisterin hat mich gehaun, und ich laß mich nimmer von einer Frau haun!" Meister: Na, sei nur zufrieden, da hast du von mir a Paar!" ?as ividfahrcn tm D,ni,e,i, Adolph L'Zirronge hat aus oaZ Rad fahren der Damen folgenden Vers ge macht: Ein junges, büdiches Madchen Auf einem flinken Rädchen, Ta? braucht sich nick! zu schämen, Tie aber schon veraltet Und nicht so woblgestaltet, Soll sich 'ne Tro'chte nehme!'. wirbelte sie, Tonnerwetter !" dachte ich und strich mir den Schnurrdart; was Häßlichkeit angeht, scheinen die Sünden der Vater an den Kindern nicht immer heimge sucht zu werden." Hinter dem Haufe war ein kleiner Garten und in dem Garten eine Gais blattveranda. Ta saßen mir vor einem Wnnermekler! lazaiite es einem Male in die herrschende hinein Wn sprangen auf. mit zu unerwartet? wollten gern ein Rundreisebillet Zweien durch dies Taiein nehmen. Zu So?" antwortete er mit graulicher Ruhe und steckte seine Eigarrette an das kann Jeder sagen !" Und ruhig warf er das Streichholz in den Rhein. Jetzt stieg mir das Blut zu Kopf. Taun wollen Sie mir wenigstens er lauben, meine Handschuhe zu reclami ren, aus denen Sie freundlichst Platz genommen haben und mit denen ich meinen Stuhl belegt hatte." Er erhob sich ein wenig und griff unter sich. Richtig, da hielt er sie in der Hand und sah sie ruhig an, und ebenso ruhig reichte er sie mir hin und stand eben so ruhig, ohne ein Wort zu sagen auf und ging davon. Ich sah ihm vor Wuth kochend nach. Solch ein' Flegel!" enkflob es dem Gehege meiner zulammengebinenen Zahne Tie Rheimahrt war mir verdorben Fortwährend mußte ich im hellen Aeraer dabin schauen, wo der urleid- liche lange Mensch. Alle überragend. ; Kopse sich emporrecken austauchte. mit mir an Und bei iilch da sag er mir gar! gegenüber: es war scheußlich. Ich' segnete die Thürme von Köln, als sie, " " ' ' H ' Entschleierte sein Anacsicht endlich in Sicht kamen: da wurde ich lachte er: und wie er lachte, fand ich; Mama!" rief der Rath in s Hus doch von dem gräßlichen Kerl erlost, der doch ahnliche Züge zwischen ihm und der i hinein, komm schnell; ein unerwärte brigens sonst gute Manieren zu haben 'ckonen. blonde Jrmgard. Es war' ,er Z,?i:chensall!" schien. Als wir an Bord gingen, eine berrliche, stille, laue Sommernacht, j strich et dicht an mir vorbei, s daß sein T:e Villa des Ratds lag allein und ab-! T" ! p ciUe e,,igc,rrt. Handkosier mich streikte. Im Uedrigen , gesondert vom Schwärm der Hauier. ! Besucher (in der Katzena:sftei:ng: war ich Lust für ihn und er für mich. Am Himmel stand der bakbe Mond und Heut', glaube ich, könnte man's mal Erleichtert auiseuszend. sah ich ibm sab vergnngt aus uns drei verunter. ristiren, in der Stadt draußen einen nach. Ich sudle immer etwas wie kor-, Schade, daß meine Frau nicht h:er Hasenbraten zu kssen!" " 1 VZ S'ng m maqn .- r, "7" " ! Man bildet einen Iräitiaen Strauch U MÄIS Ma" ! !g.ei.7"E7nahm" ihn"a d weiche nnd behaarie Beeren trag., ang'en'die?S eine kurze Entternung von seinem Hauie. wo er ihn in's Gras warf. Reinecke fühlte sich nicht so bald frei, als er aus seine Füße sprang und ent mischte. Ein Elephant wurde in feiner Hei math, auf Eeylon, wie gewöhnlich zwi scheu zwei zahmen Thieren aus dem Ge hege geführt und war nicht mebr weit jn.e von leinem Miiimmiliigsort. Ais nun die naqi yereinvraq und gackeln nge Körner von der Größe und Gestalt einer Bohne, die zwar einen sehr unaugeneb men Geruch haben, aber gar nicht übel. etwas süßlich schmecken sollen. Auf den totiMirtw r.i!i:ii. Sohn: Vaia, warum hab'n die Bilder die Rabmen?" Bauer: Dummer Junge, damit die Maler wissen, wo 's aufboren müssen!" Nobel. ! Ebes (nachdem er seinem Volontär Menschen übt der Genuß dieser Frucht ; eine Weile vru'end in's Gesicht aesckaut eine ganz wunderliche Wirkung, ähnlich, hgy : Sie h,'den jetzt vier Jahre un der des Lachgases, aus. Wenn näm! entgeltlich bei mir gearbeitet. Muller?" lich Jemand von dieser Beere etwas als , Volontär iermartnnasvolli : . a- ! Pulver zu sich nimmt, so erfällt er nach wohl!" kurzer Zeit in eine an Tollheit grenzende! ,,'des: ,irn, hm, Sie bekommen ! Lustigkeit: Er lacht aus vollem Halie, ! schon einen Bart,,,, für die olae er ipringi uno lanzi yerum r?ie oeieiien. 4, ;x, lii-nbet wurden tteiaerte er sich meiter m 1 " "llu lu"il Y"ul" lJ" i tonen -ie woeoeniuey zegn P ennige Doch mcht ga Mdttwu , franse i Wir ! gehen und sank schließlich anscheinend levios zu ooe. er uyrer lies die Fessel Don seinen Füßen entfernen. und das nächst bis zu einer Stunde. , tonnen!' Tann tritt eine gänzliche Erschlaffung .... 7 . rni nU ht fth.nfA. 6 ..Mi : . "'U, ',"'.' r" ici .nuiu ,iui.v m'uj immer jmrr oa, ; " . . " " beiden Weinflaschen auf den erwiesen, war er von dem Tode i'ch . : auzgejeiozneten neinen Braten uno einer ; stülpt. Tann fubr es leuchtend über NmeiiivierkS 10 lest überzeugt, DaB er ; . , nicht minder guten (TiatcDe vaubenüei ft.in Besicht das in diesem Augenblick oe'apl. die -tricke abzunebmen und den mer und mit Behagen sah ich auS dem, fkj aussah: ' ! Leichnam im -tich zu la'ien. Als sie I Eimer mit Eis noch einige goldene k,, j, nfif rmnrt nu i nach einer Weile ihren Marsch wieder Nie -der Rath Groll und Rache sei vergesien, Unserm Todfeind sei verzieh !' die Handschuh herausgab, auf denen ausnapmen und eine kurze -Ir.ele wei : ich saß! Nun. -dann oed' Euch Gott t" gegangen waren, sahen sie zu ihrem !tbalab und bergauf seinen Segens" j Erstaunen den Elephanten mit der ! Ich küßte Irma wieder, und der Mond größten Schnelligkeit sich erbeben und naq ocn iqungein nunen. innern er ans vollem Halle schrie, 10 da seine ? ilif trntliwr ntt rnpfiivri des .... ,x ts-tu..u IIUIUCII UUUUUCU. 4.1t UUItUUUilUi des Landes genieße die Frucht der Lachoflanze nickt selten und ohne cha den. d. h,, wenn nur geringe Mengen eingenommen werden. Nimmt man mebr von der Lachdobne, so ist ibre krampserres,ende Wirkung natürlich schädlich sur das Nervensiistem. ,?it'mc!t.me ;itiprernni.j. Ist diese Sand totte auch gut?" ,X, wenn glauben Sie versetzt !' Gnädige d i e speisei:, sich in die Sahara Hirnen im ('cin. Ruse noch tanae IN boren waren, nach- Panaiier: Kapitän, wie weit und dem er selb schon im Schatten des wir och vom Lande entfernt?" Waldes verschwunden war. ' Kap:tan: Ungefähr zwei See-' Auch die Ane haben es weit in der Meilen!" Verstellungskunft gebracht. Ein Rei-; Pa'iagier: Ader man sieht ja nir sendet versichert, daß er i Indien wie-' genos Land? In welcher Richtung derdolt Zeuge davon gewesen sei, wie liegt es denn '. " ein zadmer Affe lange Zeit vollsignsig j Kapitän: Direkt unter uns!" 5'i!:e Jlntocrt. Richter: Sie baden zehn Jahre Kerker eitalte:;. Haben Sie noch etwas b:nz!:;nfiigen?" Angeklagter: Nein, ich danke; ich mochte lieber 'was abzieben!" :il'fr rr:f ? Vc:er: Wesbalb machst Tu denn ein h V.ci'.:a Besicht, Junge? Nun, deraus mit 0r Sviache?' Sokinch:: Papa ich balle beute solches Obrenre:ßen in der 4,.e.