Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, April 30, 1896, Image 6

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n kürzerer Zeit als irgend eine andere
Bahn zuruck.ü
Wegen näherer Auskunft wende man
sich an John Sebastian,
G. P. A. Chicago.
Die Farmer fc Mcrchants, eint
der uerlässiasten und größten Berstche,
rung?.Gesellschaste des Westen, hatte
am 23. Mai 1893 ein Guthaben in
Höhe von $353,387.22 und eine?
Ueberschutz von 69,818.14 aufzu
weisen. Nach Abzug aller Bft
Kindlichkeiten stellte sich an dem obenbe
zeichneten Tage der Baarbestand au'
77.818.14. Diese Madien stellen diele.
Gesellschast bezgl. der Solidität ei
glönzende Zeugnis; au und können wir
diese einheimische Unternehmen denDe
sehen be,gl. der Versicherung ihrer Habe
gegen Bllh, Feuer, Hagel und Sturm
aus Würmste empfehlen. Be;ahlte
Verluste seit dem Bestehen der esell
sehnst, 258,75) 8.
Bekanntmachung !
Den deutschen .'amen von Lincoln
und Umgegend emxsiehlt .sich Pauline
Brock als deutsche geprüfte Hcbim,
e. Dieselbe hat da ramen in Tan
jig, Preuße, mit Auszeichnung bestan
tun und ist e ihr vergönnt, auf eine 13,
jährige nqsmöhnlich ersolgreiche Prarit
turöckiublicken.
Auch bitte ich Alle, die es mit mir vere
suchen wolle, mir vor der Entbindung
eine Besuch zu erlauben.
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Vemeinnittkiges.
Um dem Rosten de Pläiicisen,
zu begegnen, bcstreiche man dasselbe
nach dem jedesmaligen Gebrauche mit
Salaiöl. und reibe daS Eisen vor dem
Plätten so lange mit Tuch oder Flanell
b, bis es ganz trocken ist.
Schwcmsohicn. gchackcn. Sauber
geputzte Schmeinsohien werden in Salz
Wasser weich gelocht, zwischen zwei
Bietichcn oder Deckeln eine Stunde
gcpicßt, in geschlagenem Ei und ge.
liebcncr Semmel umgekehrt, in hei,,
bcm Schmalz gebacken und als Bei
läge zu veischiedenen Gcmüscn, wie
Eibsen, Kohl, Spinat, Kraut, gegeben.
Paszt auch gut als Abendplaüc zu ge
mischlem Salat.
Die Nägcl an unseren Fingern müssen
die Fingerspitzen etwa überragen und
entweder eine schöne runde oder eine
scharfe zugespitzte Form besitzen. Die
Fingerspitzen sollten öslers zusammen
drückt werden, damit sich die Nägel et
was runden. Das Häuichcn am untern
Nagclrand ist nach dem Waschen mit
dem Daumennagcl nach abwärts zu fchic
den. Um die Nägel schön durchsichtig
zu machen, werden sie Esters mit einem
weichen Lederlappen gerieben.
Gebackene K aüofseln. Geschälte,
gewaschene, rohe Kartosscln werden
in Scheiben, Streifen oder Achteln auf
einem Tuche ausgebreitet und mit einem
reinen Tucheganz trocken getupft. Nun
gibt man sie partienweise in siedendes
Backfett und backt sie unter öfterem
Umschütteln schon hochgelb. Mit fei.
nem Salz bestreut sofort servirt, sind
sie eine köstliche Beigabe zu jeder Art
von Fleisch mit Sauce. - Das Fett
kann auf diese Weise mchimals be
nützt weiden.
Angebrannte Speisen zu retten. Auch
der umsichtigen Köchin kann es einmal
passiicn, das; ihr die eine oder andere
Speise anbiennt. Ist dies noch nicht
zu weit voigeschritten und die Speise
noch nicht ganz verdorben, so stelle man
den Topf oder das Kasserol so schnell
wie möglich in ein Gcfäsz mit kaltem
Wasser und ersetze letzteres wieder mit
flischem, sobald es warm geworden ist.
Dadurch wird sich die an den Boden
des Gefäßes angelegte Kruste lösen und
die Speise selbst den üblen Geruch ver.
lieicn. Gelingt letzteres aus diese Weise
noch nicht ganz, so feuchte man ein reines
Tuch mit flischem Wasser an. decke
es über das Gefäß, streue Salz daraus
und lasse es eine Weile stehen.
Weizen Suppe für schwächliche Kin
der. Eine nahrhafte Suppe für schwäch
liehe und ftropulöse Kinder kann man
auf folgende Weise heistcllen: Es
weiden gute Wcizenkörncr ausgelesen,
im Ofen gctiocknet, nicht geröstet, und
auf einer Kaffeemühle gemahlen. Die
ses Mehl mit der Kleie wird mit ko.
chendem Wasser überbrüht. Zucker
kommt nicht daran, nur als geschmack
veibessernder Zusatz einige Tropfen
Himbeeiensast. Da dieses Getränk
leicht säuert, muh es täglich frisch be
leitet werden. Erst bei kräftiger Wer
bauung darf mm den dritten Theil
Milch zusetzen, also zwei Theile Suppe,
ein Theil Milch. Das Verhältniß
der Suppe selbst aber ist derart, daß
auf 1-8 Liter gemahlenen Weizens
ein Liter Wasser kommt.
Wie macht man aus Salzgurken Es
sigguiken, so daß sich dieselben halten
und nicht weich und schimmelig weiden ?
Wenn die Salzgurken noch gut erhallen
sind, ist die Umwandlung sehr einfach.
Lege die Gurken über Nacht in kaltes
Biunnenwasscr. sodann reinige diese!
den mit einer kleinen Bjirste sorgfältig
von allem Kahm. Gebe in einen Mes
sing- oder emaillirtcn Kessel soviel Es
sig, um die Gurken zu bedecken, nebst
allerlei Gewürzen, und lasse' diese nebst
den Gurken bis zum Siedepunkt kom
men, worauf die Gurken gleich in Stein
topfe vcipackt werden müssen, nicht im
Kessel stehen bleiben dllifcn. Die
selben halten sich gut in dieser Weise,
vorausgesetzt, daß die Salzgurken noch
nicht verdorben sind. Bei Salzgurken
sollte auchdasWasserwährenddesWin
leiS öfter durch neues Salzwasser mit
Essig und Gcwürzsatz ersetzt werden.
Die Düngung der Obsjbäumc wäh.
rend des Winters darf nicht unter
lassen werden. Die Frage ist nun.
womit gedüngt werden soll. Nun,
wir haben meistens ein Mittel zur
Hand, welches leicht zu elhaltcn und
rasch wirtsam ist. wir meinen die
Jauche. Unsere Bäume gebrauchen
vor ollen Dingen Stickstoff. Kali und
Phosphorsäure. Stickstoff ist im flüs.
sigen Dünger reichlich enthalten, auch
Phosphgisäure findet sich wohl, aber
Kali ist nicht viel in der Jauche zu
suchen. Deshalb bedarf dieser Dünger
noch eines Zusatzes, um das Kali zu be.
schaffen, nämlich Holzasche; diese ist
reich an Kali. Nehmen wir auf eine
Gießkanne Jauche eine tüchtige Hand
voll Holzasche, so haben wir einen Dun
ger, der die Nährstoffe in einem zweck
mäßigen Nerhältnisse dcsigt. Der
Dünger ist innerhalb der Baumkrone
auszugießcn und zwar in Löcher welche
vorher gegraben sein müssen. Lei
jüngeren Bäumen genügen drei, fei
altere fünf bis sechs Locher.
Kühne Wendung. Richter: Sie
sind in die Apotheke eingebrochen!
Haben Sie Etwas als mildernden Grund
anzuführen?' - Angeklagter-. .Ich
halte furchtbare Zahnschmerzen."
v-
. Mißverstanden. Ein Ofsizicr wirbt
m die Hand der Tochter eines Eommer.
cimraths. ..Persönlich habe ich nichts
gegen Sie", erwiderte der Eommer
cicnratb; aber sagen Sie wie sieht
es mit Ihren Verbaltnissen?" - Alle
abgeschafst, Herr EvmmcrciknicUd?"
Lincoln. Neb.
Zlnwrrsttätn,csrn in Vng
ltZIld.
Wie das englische Untcrrichtswcscn
überhaupt grundverschieden von dem
dcvtschen ist. so läßt sich auch das Leben
aus den englischen Universitäten mit
dem aus den deutschen keineswegs ver
gleichen. In Deutschland heißt es
Frei ist der Bursch", in England
genießt der Student die karge Freiheit
eines deutschen Seminaristen. Eine
englische Universität besteht aus einer
Anzahl von Kollcges, von denen jedes
gleichsam eine Universität sür sich
bildet. Die Lltcsie und größte llni
vcrsität Englands ist die Universität
von Ozford, die als Univasitas
litterarum" bereits im 12. und 13.
Jahrhundert erscheint und mit Eam
bridge zusammen als die bcidin gcisii
gen Augen Englands" bezeichnet wird.
Die Gebäulichkeitcn der Universität
gehören zu den schönst Denkmälern
der englischen Baukunst, ausgestattet
mit reicher innerer Pracht. Ausge
dehnte Gerten mit schattige Alleen und
Spielplätzen für Erickct dienen den
Studenten als Erholungsstätten! aus
der Isis und dem Ehcrwcll, die sich
bei Ozford zur Themse vereinen, be
reiten sich die studentischen Rudcrclubs
auf die großen Wettfahrten vor, die
alljährlich zwischen den Studenten
von Ozsord und Cambridge auf der
Themse bei London ausgcfochten er
den. Jedes Kollegium ist mit einem
vollständigen Lehrkörper, einer Biblio
thek und sonstigem wissenschaftlichen Zu
behüt ausgestattet; jeder Student muß
einem derartigen Kollegium angehören,
in das er nach Bestehen einer Aufnahme
Prüfung im 1. bis 18. Jahre ein
tritt, ausgenommen, er ist aus einem
Gymnasium hervorgegangen, das all
jährlich von Ozsord aus inspizirt wird.
Der Unterricht im Kollege wird von
Fcllows" ertheilt, die als solche Tu
tors" heißen. Die Form des Unter
lichtes ist vorwiegend seminarartig,
doch giebt es auch KathcderVortröge.
Der Aufenthalt während der sieben
StudicN'Monate in Ozford, die in drei
Terms" zerfallen, ist sehr kostspielig
besonders fleißige Studenten erhalten
jedoch Preise und .cholarships"
(Stipcndiatensicllen), Nach drei bis
vierjährigem Studium legt man die
Schlußprüfung ab, durch die man die
Würde eines B. A., eines Baccalau
rcus artium" erlangt; nach weiteren
drei Jahren kann man M . A ,, Mag! ster
artium", ohne weiteres Ezamen er
den; die Erlangung aller ferneren Grade,
eines Baccalaurcus und Doktors der
Theologie, B. D. und D. D.. usw., ist
an den Ablaus einer weiteren Zahl
von Jahren und an gewisse Förmlich
leiten geknüpft. Da der Aufenthalt
in Ozford kostspielig ist. so zählt ein
Kollege selten mehr als 200 Studenten,
die sich zumeist aus den Kreisen Ut
Aristokratie zusammensetzen, die sei
nen gelehrten Beruf ergreisen, sondern
in Ozford nur eine allgemeine Bil
dung erwerben wollen. Jeder Siü
dcnt bewohnt seine eigenen Räume, die
er sich seinem Geschmack und sejnen
Mitteln entsprechend ausstatten kAin
wie er mag. Die Jellowships" sind
für besonders tüchtige junge Leute be
stimmt! damit ist ein durchschnittliches
Einkommen von 300 Ound jährlm
verknüpft. Rektor der Universiiat ist
der jährlich vom Kanzler ernannte Bia
Kanzler: die Stelle des Kanzlers selbst,
eine? auf Lebenszeit gewählten hohen
ÄindenträgerS aus den Reihen der
Aristokratie, ist nur ein Ehrenamt ohrie
Geschäfte.
Der grofje Karlsbader KnS
dettag.
" In einem launigen Feuilleton des
Neuen Wiener Tagblattes" berichtet
Julius Walter über die verunglückte
Karlsbader Saison von 1866. Seit
Ende Juli weilte beinahe kein Curgast
mehr in der Stadt, die vorher überfüllt
gewesen war. Am 8. Juli hieß es:
die Preußen sind da!" Vormittags
sprengte ein Pikett Landwehrhusaren,
bestehendauseinemLieutenantundneun
Mann mit gespannten Pistolen durch
die Stadt, machte vor dem Rathhause
Halt und kündigte dem Burgermeister
die Ankunft von weiteren 2000 Mann
für den nächsten Tag an. für deren Ber
proviantirung die Stadt zu sorgen habe.
Gegen Abend trafein neucsDetachement
von 21 M ann ein, deren Führer sicheben
salls als Quartiermacher von weiteren
2000 Mann vorstellte. Man denke
den plötzlichen Einfall von 4X0 Mann
in Karlsbad, das in Folge eines alte
Kilrortprivilegiums von jeder Einauar
rung befreit war. wo die Verprovian
tirung an Fleisch. Gemüse u. s. w.
ausschließlich durch den Import, und
zwar von weither gedeckt wird. Und
gar jetzt, wo die Saison bereits seit Wo
chen pausirte und an eine Wiederauf
nähme nicht zu denken war, die Vor
rathskammern leer standen und nur für
den täglichen Bedarf der einheimischen
Bevölkerung nothdürftig gesorgt war.
Es wurde Vich ausser ganzen Umgegend
lequinrt, die Bäckereien arbeitete
ununterbrochen, das Hauptstüct bildeten
ober die Knödel. In Folge eines
Kompromisses mii dem Feinde wurken
durch Rathsbcschluß fünf Kncbcl auf
den Mann bestimmt, daß sind 20.000
Knödcl. und da begreiflicher Weise jetzt
für die Hausfrauen wcder ZeU ncch Ma
terial vorhanden war, ein anderes Me
u für die Familie zu bestellen und
es schon in einem Aufwaschen" ging,
wurde auch die eingeborene Bevölkerung
12.000 Einwobner. mit fincdtl bedacht,
so daß der Eficktirdestand der Knödel am
g. Juli um 11 Uhr Vermittags von
Facbmännern auf minixitens 70,000
Stück beziffert wird. Da ereignete
sich ein hausregcndczTcs'auipiel. Der
Lommandantdcs 'weiten Tctackcmcnts.
Lieutenant von Belom. sprenzie xlc
lich in gcstrccktcm Galopp von dem im
tcrcn Ende der Stadt, wo er einquartirl
war, durch die Stadt zur Solle de Are,
wo sein College, Licuicnant Liwonius,
eben gemächlich beim Frühstück saß,
raunie ihm. chne aus dcm Sattel zu
steigen, ein paar Worte zu, woraus der
Andere nun rasch die Serviette weg
und ein Goldstück hinwarf und sich aus
das Pferd schwang. Im Steigbügel
stehend, spicngtcn Beide auf demselben
Pscrde zu der Mannschaft. Wenige
Minuten später jaglc die ganze feind
liche Besatzung zum Thore hinaus, nur
ein Eorporal kehrte eilends zurück, um
im Nathhause ncchmals zu vermelden,
daß die 4000 angesagten Preußen um
Mittag eintreffen würden. Dieser
fluchtartige Rückzug wurde veranlaßt
durch die plötzliche Räumung der Eger
Karlsbader Straße von den Schotter
Haufen, wodurch daS Gerücht entstand,
die Votiern feien im Anzüge. Die
Bayern kamen nicht, und es ward'Mit
tag, Vesper und Abend, und auch die
signalisirten 4000 Preußen lamcnriicht.
deren Ankündigung nur eine Kriegs
finte war, um den 22 Mann in der
Stadt als sichere Deckung zu dienen.
Und nun war all' das Fleisch gesotten,
.gedünstet und gebraten und mußte in
diesen heißen Tagen doch rasch verzehrt
werden. Auch waren noch die 70,000
Knödel da: Gricstnödcl. Mchlknödcl.
Erdäpfelknödcl, Hefeknödcl, Knödel in
jeglicher Facon und 'in allen Mundar
ten. Man aß sich krank an Knödeln,
man verschenkte sie tonnenweise, aber
sie nahmen kein Ende, ein Knödclczport
konnte doch nicht so schnell inscenirt
werden dazu die ungünstigen Ver
kchrsverhältnissc, und Knödel konnte
man auch nicht auf Lager halten. So
schwammen Legionen unverdauter Knö
del in stiller Nacht, vom Mondcnschcinc
romantisch verklärt, die Tepl hinab mit
dcm Wunsche ihrer Schöpferinnen:
Und wenn du einen Preußen siehst, so
sag', ich laß' ihn grüßen." Der 9.
Juli steht im KarlsbaderKalcnder als
Knödeltag" verzeichnet, als journcc
de dupes," und ncch heute uzen unver
schämte Bettler, wenn ihnen gesagt wird,
daß nichts Eßbares da sei : Aber einen
Knödel werden's doch haben." Wohl
kamen dann noch Preußen, und zwar
in beträchtlicher Zahl nach Karlsbad :
(500 Mann unter Major Winterfeld,
dann wieder 300 Mann mitHaitpimann
von Kusserow und Andere, aber in der
Karlsbader Erinnerung leben dcch nur
die 32 Knödckpreußen" fort.
Zur Statistik dr Vsson.
1 Nach dem Journal d'Hygiene" er
gibt eine Veigleichung der neuesten und
glaubwuidigsten Statistiken, daß unter
allen Völkern die Amerikaner noch
immer den besten Appetit" entwickeln,
lbis heute galten die Eng
üqndei (Irland ausgenommen)
als das am meisten Fleisch
essmde Volk der Welt. Dochbclrägtdie
Menge des Fleisches, das der Englän
bei täglich verzehrt, kaum zwei Drittel
iltm der, was der Amerikaner ißt. Das
Verhältniß des Verbrauchs an Fleisch
zwischen Frankreich und den Vereinigten
Staaten verhält sich wie 1 : 2. Bei
Deutschland,. Oesterreich und Italien
ist es bedeutend kleiner. . Viele euro
päische Arbeiter, welche gut verdienen
und in guten sozialen Verhältnissen le
ben, kaufen gewöhnlich für den Sonn
tag Fleisch, bisweilen auch zwei bis
drei ckal in der Woche. Zur Zeit der
Sklaverei empfingen die Neger Amc
rikas wöchentlich drei Pfund Speck und
zwei Pfund Mehl, dazu Gemüse aller
Art. Jeder Neger verzehrte also jähr
lich ISO Pfund Fleisch. Jetzt beträgt
der durchschnittliche Fleischkonsum in
den Veieinigten Staaten per Kopf und
Jahr 173 Pfund. Unter den anderen
civilisirten Nationen übersteigt allein
Großbritannien 100 Pfund. Einige
erreichen nicht einmal 50 Pfund. Der
Verbrauch an Getreide in Amerika ist
im Verhältniß dreimal größer als der
Europas. Was den Konsum an Früch
ten betrifft, so lassen die Vereinigten
Staaten die anderen Notionen weithin
ter sich, besonders wegen der eingemach
ten Flüchte, die die Wonne amcrüani
scher Damen und der Ruin ihrer Zähne
sind. Doch ist der Verbrauch von Ge
müse in Amerika nicht besonders groß.
Das wesentlich fleischcsscnde Amciika
betrachtet den Salat als ein Luzusge
richt, und Tomaten dienen ihm als Vor
speise. Ucbcrdies sind die Gemüse
sehr theuer. Beträchtlich ist der Kon
sum aller Nahrungsmittel, die in Quan
tiiät und Qualität vorzüglich find.
Zweierlei.
..Denke Dir nur. bin lese ich : Das
Kameel kann sieben bis echt Tage ar
berlen ohne zu trinken? Ist das nicht
wunderbar 1" - ..Allerdings ! Bei
mir ist das gerade umgekehrt !"
Lunte gerochen.
Frau (Abends): Ziehst du die neue
Stieseln an. Fritz? Mann: Nein.
Sie knarren mir zu viel! Frau: Knar
n wie lang ha't du denn eigentlich
vor. auszublcibcn? . ,
Unnütze Vorsorge.
Ich lasse meine Tochter alles lernen,
damit sie später alles ergreifen kann.
C, Ihre Totter hat Geld, die braucht
sich nur ergreifen zu lassen!
i 7" Tröstlich. t
: Reisender (im Gebirge): Also I!
Varer ist abgestürzt und Jbr Gro
vjt. demnach scheint ts- Gsckuft ei
nc5 Führer? doch rt'cbt gcsebrüch zu
sein! Führer: C so scklimm ists talt
doch ich!, auf zwauiz Reifende ksmn.t
'anmer tlst in Fr.?re:'.
4 Scionllsio American'
Anenoy soi
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