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Der Wcinstock liebt allcrdiuiz! ein
MmmcS, oder doch ein mildes Klima,
doch giebt es Arten, die auch im
hohen Norden vorticfslich gedeihen,
man darf sich nur die Mühe geben,
die Reben gegen Winicriälic durch
Nicdcrlcgcn und Erdbcdcclung zu
schiitzen. Auch schaden Früksröste den
Trauben im Norden selten, wenn
man nur darauf bedacht ist, solche
Sorten zu wählen, deren Frucht
recht früh reift.
Ein anderer Vortheil, den der Bau
dcö Wciiistocks gemährt, ist der, dasz
man auf die Erstlinge seiner Früchte
nicht ungebührlich lange zu warten
hat! Wenige Jahre, nachdem der
Würzling gepflanzt wurde, können
wir uns schon einer kleinen Ernte sei
ncr sasticichcn Jrüchte freuen. Bei
guter Pflege erfreuen uns die Wein
rcben eine lange Reihe von Jahren
durch reiche Ernten, Sie sind aus.
dauernder, als die meisten Obft
bäume. - -,,
Zu den gegen Kalie abgehärteten
Sorten gehören: Janesvillc, Moor's
Early, Victor und Ulsters. Diese
Sorten lzaben sich auch im hohen
Norden bewährt. Für etwas giin
stigc Lagen eignen sich auch im Nor
den die folgenden Sorte-. Worden.
Dclawarc, Brighton, Telegraph und
Lady.
Eine sehr abgehärtete und sonst
wcrihvolle, auch allgemein beliebte
Traube ist die Concord.
Würzlingc der genannten Sorten
sind um sehr geringen Preis in allen,
Baumschulen zu finden.
Kräftige, einjährige Würzlinge
verdienen den Vorzug vor älteren.
In scmcn Ansprüchen an den Boden
ist der Weinstock sehr bescheiden. Er
liebt eine hohe, trockene Lage. Eine
niedrige, feuchte Lage ist ihm nicht
zuträglich, Nässe kann er nicht ver
tragen. Der Untergrund musz durch,
lässig sein. Wo es nicht der Fall ist
musz drainirt, werden.
Der Frühling ist die geeignete Zeit
zum Pflanzen der Würzlinge. Man
nimmt das Pflanzen vor, nachdem
der Boden gehörig abgetrocknet und
von irr Sonne einigermaßen durch
wärmt ist.
Enges Pflanzen ist entschieden fch
lerhaft. Bei Mangel an freiem Luft
zuge entstehen leicht Kranlheiten,
namentlich Pilzbildungcn. Die Rei
hm sollen, wo möglich, von Norden
nach Süden laufen. Der Zwischen,
räum zwischen den Reihen und den
Rcbstöcken betrage beim Spalierbau
nicht weniger als acht Fufz,
Ehe der Würzling gepflanzt wird,
müssen die Wurzeln beschnitten wer.
den.
.Beim Pflanzen müssen die Wur
zcln gegen Wind und Sonnen
schein sorgfältig geschützl werden.
Das zur Aufnahme des Wü;zlings
bestimmte Loch macht man etwa 8 bis
10 Zoll lief. Es musz breit genug
sein, um die Wurzeln fächerförmig
darin ausbrciien zu können. Auf
der Sohle des Loches maHe man wn
recht lockerer Erde eine kleine Er
höhung, auf welcher die Wurzel-"
fasern hübsch gleichmäßig ousgebrci
tet werden. Den Pflänzling lehnt man
gegen eine, etwa schräge Seite des
Pflanzlochs. Das lebterc wird mit
feiner, fruchtbarer Erde derart auf
gefüllt, daß nur das oberste Knospen
auge der Rebe unbedeckt bleibt. Dar
auf wird die Erde mit der Hand vor
sichtig an die Wurzeln gedrückt.
Man läßt die Rcben lustig wachsen,
hält dabei den Boden locker und rein
von Unkraut. Im Spätherbst wird
die junge Rebe, falls sie recht kräftig
ist, auf 3 Augen zurückgcschnitten,
Ist sie weniger kräftig, so schneidet
man auf 1 bis 2 Augen zurück. Bor
Eintritt von Frostwetter bedeckt man die
junge Pflanze leicht mit Erde, darüber
klwas langen Mist.
Um Flaschen. Glas- und Poizcllan
Gesäße stündlich zu reinigen, nehme
man tohe Kartoffclnschale. thue sie
in den Behälter, der gereinigt werden
soll, und fülle nun Wasser darauf,
üiach mchimaligcn Schütteln wird alle
Unicinigkcit, auch jeder Geruch er
schwunden sein.
Die Blätter der im Keller ousge
wachsenen Gemüse, besonders der Cicho
rien, Schwarzwurzeln, Sellerie und
beinahe sämmtlicherGcmüse Waden viel
fach als Salat benutzt und schmecken
nämlich in ganz jungem Zustande aller
dings sehr dclikat. Dafür verlieren
dann aber die betreffenden Gemüse sehr
an Schmackhasiigkcit, wcßhalb es viel
besser und duickrnus anzukochen ist,
den Keller so kühl zu halten, daß die
Gemüse überhaupt nicht auStrciben,
geschweige denn Blöiicr bilden. Wenn
man junge Blätter zu Salat wünscht,
so pflanzt man besser den hierzu vor
trefflich passenden Löwenzahn in Kisten,
halte dieselben an einem warmen Ort
im warmen Siail. in der Küche oder
unter dem Oscn und bcgicße sie fleißig
mit recht warmem ökcgcn- cdcr Schnee
Wasser, ivvraus man In wenig? Tagen
aüwöckentlich bis zum Frühjahr Salat
Ichneiden kann.
Kühne Wcndun. Rickter: Sie
sind in die Apowete eingebrochen!
Haben Sie Etwas als mildernden Grund
nzusühren?' Angcklaqtcr: .Lch
hatte furchtbare Zahnscdmerzc."
MM
Mißverstanden. Ein Offizier wiibt
um die Hand der Tochter eines Commer
lienraths. Persönlich habe ich nichts
gegen Sie", erwiderte der Commer
cienratd: aber sage Sie wie steht
es mit Jdren Verhältnissen?" - ..Alle
bzcschasft, Herr ?mmerrnlatL".
Uncnttt, Neh
Nksrrvolre und Zälder
Unlcr den Arbeiten, die bei der un,
längst in Minncapolis gehaltenen Ver
sammlung der State Forcstry Asso.
eiation" zum Üjortrag kamen, befand
sich auch ein höchst prattischer und gedie
gcncr Aussad des Ingenieur Major W.
A. Joncs, unter dessen Aufsicht die Ar.
betten an den Reservoirs des oberen Mis
sissippi stehen.
Zweck dieser Rescrwirs ist. z allen
Jahreszeiten einen gleichmäßigen Was
serstand des Mississippi . Stromes zu
erzielen. Der Uebersluß an Regen
während des Frühjahrs und Sommers
wird gesammelt, und zu angemessener
Zeit solche Quantitäten Wasser abge
lassen, daß der Fluß im Bereiche der
Reservoirs eine befahrbare Tiefe behält.
Der Einfluß derselben wird flußab,
wörts geringer, bis eine Stelle erreicht
wird, wo er ganz aushuit.
Wie Maj. Joncs beweist, wurde mit
Hilse dieser Reservoirs das Fahrwasser
bei St. Paul bereits von einem auf
zwei Fuß erhöht. Bei Dubuque war dcr
Unterschied nur etwa drei Zoll. Diese
Regulirung der Ticse des Fahrwassers
ist von dem größten Rüden sur das holz
geschaft, die Wasserkraft bei Minne,
äpolis und die Wasserkraft anderer
Städte, indem sie das ganze Jahr
hindurch einen höheren Wasscrstand
sichert. ... .jJ;.
Die Wichtigkeit solcher Rcservoiri
das Geschäft des Nordmcstens kann kaum
überschätzt werden. Während einer
Reihe von Jahren hatte dieser
Theil des Landes oft durch Dürre zu
leiden, und es gelang noch nie. die Re
scrvoirs ganz zu füllen. Dies machte
große Sparsamkeit und genaue Bcrech
nung nothwendig. Nach den Angaben
des Maj. Joncs erreicht der Fluß im
August jetzt meist einen so niedrigen
Stand, daß dos Fahren der Dampfer
sehr erschwert wird. Auch vor und nach
dieser Periode kommen außcrgcwöhn
liche Wechsel im Stünde des Flusse!
vor. Es ist die Aufgabe jener, welche
die Schleusen zu bewachen haben, das
Wasser zu einer solchen Zeit zu be
freien, daß es zeitig genug in den Fluß
bei St. Paul einströmt, um eine Unter
brcchung des Verkehrs zwischen gcnann
tem Ort undder MündungdesChippcwa
Flusses zu verhindern. Es ist zur
Zeit leider unmöglich, das mit Genauig
keit auszufüllen erklärt der Inge
nieur und mir müssen zwischen der
Scylla und der Charybdis hindurch stcu
crn, um das Wasser weder zu früh hinun
tcr zu lassen und es so zu vergeuden.noch
es zu spät fließe. zu lassen."
Bei reichlichem Rgcnfall oder durch
größere Capacität, dürfte diese Schwie
rigkeit verschwinden. Hier kommt dai
Verhältniß der Wälder zu den Rcser
voirs in Betracht. Es ist eine'erwie
sene Thatsache, daß eine Ausdehnung
der Wälder reichlicheren Regenfall her
bcisührt. Wir müssen mehr Wälder,
oder mehr Reservoirs haben! Wir müs
scn unsere Wälder erhalten, und sie.
wenn möglich ausdehnen, um die besten
Resultate mit unseren bereits einge
richteten Reservoirs zu erzielen!"
piexlho' Ausstellung in
1896.
Ununteibrochen schreiten die Arbeiten
auf dem Ausstellungsplatze der Stadt
Mezico votwarts. Unter der bewähr,
ten Leitung des Diiektors des Ausland
Departements, des Herrn Vicomte de
Cvlneln, dessen langjährige Erfahrung
in Ausstellungssachen, gepaait mit rast,
loser Thätigkeit, vorzügliche Dienste lei
slct. sind beieits so große Fortschritte
gemacht, da'g die Besucher des Terrains
sich schon jetzt ein klaics Bild von der
Ausstellung machen können, die vor
den Thoren von Mezico's Hauptstadt
der Vollendung cntgegenwächst.
Die Zeitungen Mcricos schieiben tag.
täglich Aititcl über das Unternehmen ;
man kann sich aber davon erst eine
richtige Idee machen, wenn man mit
eigenen Augen an Ott und Stelle
geschaut und das weitausgedehnte Tel
ain nach allen Richtungen durchwandert
hat.
Damit sich jeder einen Begriff von
der Ausdehnung des Ausstellungsplatzcs
machen kann, sei bemeitl, daß z. B.
das Gesammt Terrain der in diesem
Jahle statlsindcnden Berliner Gewerbe
Ausstellung 1,200,000 Quadratmeter
umfaßt beiläufig sei eiivahnt.daß dies
ungefähr dieselbe Ausdehnung ist, wie
die letzte Paiiser Weltausstellung sie
hatte), wählend die Gcsammtsläche, die
für die Ausstellung von Merico be
stimmt ist. ciica 2,250,000 Quadraime
ler enthält.
Dies, was Giöße anlangt. Und Na
tulschönheit Z Wo wäre ein Ausstel
lungstenain, in der Vergangenheit
oder Gegenwart, was einen Vergleich mit
dem von Merico bestehen könnte ? Wo
ein Klima, das so günstig siir cineAus
stcllung wie das von Mcric?
'r ' Offenherzig.
Patientin: ..Sie sind der einzige Arzt,
der mir rathet, hier zu bleiben. Alle
Ihre Eolleatn sind dasür, daß ich ins
Bad gehe!"
Arzt: ..Ja. die haben auch jedenfalls
mehr Patienten wie ich!"
Reue Zusammenstellung.
Toni lder in einem seinen Restaurant
seinen Schatz impcmiren willx
Kellner, bringen T' uns zwei Portione
'Knödl mit Siphon!" .
Poesie und Prosa. Sie: Heute
ist doch ein prackioollcr Frudjahisiag !"
Er : ..Ja so recht ein Wetter zum
aichi'oeti!'
Unbestreitbar. Geschichts Profes
sor : Was glauben Sie. wäre gescheken,
wenn Wallenstein nicht ermordet wor
den wäre 1 Zögling : Ich glaube. N
wäre spater drch cestoiben.
" Rech! und billig. Man seat zwar :
Was dem einen recht ist. ist im antere
billig, gcwöbnlich aber rn das dem
Mann zu treuer, was der Iran recht
wäre. ,
gttittoristischro.
Empörend.
Eine Mutter hat ihr Tcchicichcn zum
ersten Male allein mit ihrem Bräu
tigam gelassen und eiundigi sich nun
nach dessen Weggang eisrig, waö er mit
ihr gesprochen. Denk' Dir nur. Ma
ma", sagt das Mädchen crrölhcnd, ich
hab' mich schämen müssen. Er sragtc.
ob ich - kochen könne!" - Was?"
rust die Mutier empört, denkt der
Mensch jctzt schon rni's Essen!!"
Unerschütterlich,
Wisscn Sie. Herr Tdctor .daß Sie
neulich auf dem Balle Furore gemacht
haben?! Ich wurde wiederholt gefragt,
wcr der hübsche junge Mann mit der
schlcrntcn Figur wäre!" Sie verzci
hcn, gnädige Frau, ich war ja gar nicht
ans dem Balle !-Schen Sie wohl.
Sie mach? selbst Furore, wcnn Sie gar
nicht da sind !"
Verschiedene Auffassung,
Pkchmiiller erhält, während er im
Walde spazieren geht, eine Schrviladung
in die linke Wade. Während er noch
die schmerzende Stelle reibt, theilen
sich die Büsche, und der Schütze erscheint
in Gestalt des ihm gut bekannten Ren
ticrs Zinscrling. Da Zinscrling über
das ganze Gc,,cht grinst, ruft Pech
mllllcr ergrimmt: Was? Sie haben
mich ins Bein getroffen, Siccrbärmlicher
Mensch, und lachen auch noch?"
Zinscrling: Na, man frcut sich halt
doch, wcnn man ganz unverhofft einen
so guten Bekannten trifft!"
-t-
Immer derselbe.
Fremder (zu einem ehemaligen Flei
scher, der jetzt privatisiri): Ihre Lil
der-Gallene muß viel Geld gcksjet
haben?!" Rentier: O freilich
jedes Bild einen Ochsen."
Doppelsinnig.
Braut (leidenschaftliche Radfahrc
rin): Sag' 'mal, Emil, würdest Du
etwas dagegen haben, wenn ich mich
ausschließlich dem Fahrrade widmete?"
Bräutigam: Ich wurde Dich einfach
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thümern, welche ihr Aiann angelegt,
ja zu schonen. Auf eins wollte ich
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genstände." Dienstmädchen: Ach
so, und, da hat cr Ihnen jeheiraihet."
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Frau (zu ihrem aus dem Gefängniß
zurückgekehrten Mann): Aber. Wil
helm, Du hast ja kein Haar mehr!"
Mann (alter Verbrecher): Das war
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Besuche überrascht hat): Dein Wecker
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Herbe Kritik. Dichterling: ..Glau
bcn Sie nicht, daß mein Drama zünd
wird?" Kritiker: Ja. trocken g-nug
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Bcdicntcnbosbcit. Arzt. ..Tcr häß
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daß ihn kein Mensch mcbt sifct!"
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COPYRIGHT! 1
er iiiKiniiaiKiiiiina nw itnnuiNMiK iviir i,
MUNN & CO.. m HiUl,WAY. NRW Vudc.
Olilfst hurckti for vhniik pntonlH In Ann'ri,".
Kvery pnti'iit tnken out ti.v us I. Iirouclit Im'M'S ,
tlie publlu by a uotluUKlvi'" trve ul uliarvo lii UiTi
Smutikic Zmericnn
Larfroat f Irnilutlrvn of nny 'lentlflc p-tpnr In tho
worlti. iSi.luiiilMiy tlliistraUHl, Ko iut.-llU' iit
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