(Ein kleiner IWann. Dem lleinqcwachsencn Eberhard war dös unglaiiblichc Unglück Widerfuhren, dak er das Nelrulenmak nicht erreichte. (r war so unansehnlich gerathen, daß man siirchte mußte, ein ausgiebiger Sturm tonne daS Biir chchen verwehen. Seine Arme, seine Beine waren' so winzig, wie die einer größer angelegten Pnppe, und an dem ganzen Männchen war das mcistentwiaclte Stitct der im schönsten Glänze erstrahlende Cylinder- Hut. Dem Eberhard pasflrte es noch in seinem achtzehnten Jahre, daß eine und die andere schöne Frau bei seinem Aus' blick aufrief : Sieh' da, welch reizendes Piii'pchcn!" und daß sie ihm dabei einen Kuß auf die Wangen drückte. Auch jetzt noch, wo er bereits achtundzmanzig Juli zählte und Rechtsprattikant war, fehlte nicht viel, daß er solch mütter licher Umarmungen theilhaftig wurde. Die Mädchen sprachen von ihm nur als von dem kleinen Eberhard und stan den auf so vertrautem Fuß mit ihm, als wäre er ihr Brüderchen. Sie mein ten nicht anders, als daß in so geringem Körper auch die Liebe nur im verkleiner teil Ä!aße vorhanden sein könne. Für seine Liebesgestäiidnisse hatte sie blos ein Lachen, seine Schwüre nahmen sie für Tcherz. nd wenn Eberhard gar zu der Redeweise sich verstieg: Wir Man ner!", da gab es der Heiterkeit gar kein Ende. Trotz dieser Geringschäl)ung seiner Männlichkeit war Eberhard ein Ber ehrer der Frauen; er kokettirte mit ihnen und war alle Zeit darauf aus, Erobe-1 rungcn zu machen, wie tteingewaq seneii Mädchen verschmähte er; sein Ideal waren die amazonenhalt schlank Ausgeschossenen, die ihm außer mit ihre schönen Augen auch noch mit ihrer hochragenden Gestalt imponirten. Mit einem Worte, er verliebte sich in das schlanke, schöne Käthchen, zu dem er, um es küssen zu können, einen Schemel hätte z Hilfe nehmen mü en. Dem Bekanntenkreis war es eine Er heitcrung, anzusehen, wenn Eberhard dem Käthchen den Hos machte. Wie er sich dabei in die Höhe reckte, um die Differenz auszugleichen, und wenn sie gar mit einander tanzte, oder sich selbander auf dem Eis tummelten. gab's ein durch seine Koniik ganz befon- ders anziehendes Schauspiel. Käthchen aber, obgleich, wie gesagt. um einen guten Kopf größer als Eber hard, lächelte ihm darum nicht minder freundlich zu, was den kleinen Eberhard immer kühner und unternehmender machte. Es war aus einem Ballabcnd nach dem Nachtmahl, als Eberhard einen Moment lang seinen kleinen Wuchs, ebenso wie seinen Adel denn er war unbestritten adelig vergaß und das Käthchen folgendermaßen ansprach: Wollen Sie meine Frau werden?" Käthchen machte sich an ihren Stirn löckchcn zu schaffen und that so, als hätte sie die Frage nicht gehört. Sie grüßte lächelnd zu einem eben vorüber streifenden Kotillon Arrangeur hin über. Wollen Sie meine Frau werden?" sragte jetzt Eberhard nochmals und dies inal so laut, daß die kleine Alma, ihre Tischnachbarin, sich lächelnd zu ihrem Ritter binllberwandte Käthchen blickte ihn mit träumerischenfuhlte Augen an und in ihrem öpschen dachte sie so etwas wie Dummer Junge"; dann antwortete sie Eberhard nach lässig: Wir passen ja nicht zu einander." Eberhard schmieg, dann trillerte er die von der Kapelle eben angestimmte Weise mit und schließlich polterte er mit der Frage heraus: Sie lieben einen Anderen? Nicht wahr?" Nun denn, ja!" Tann Gott befohlen!!" Eine Stunde nach diesem Gespräch hatte sich der kleine Eberhard einen regelrechten Rausch angetrunken und seine Kameraden hatten Mühe, ihn zu beruhigen. Er brüllte, er werde den ganzen Ball auseinandersprengen, er werde die Welt in Trümmer schlagen. was die im Speisesaal weilenden Gafte ungeheuer belustig. verschmähte Eberhard und Käthchen in der Oper wieder einmal zusammen- trasen. Wenn ein ausgesprochener Roman schriststcller diesen Fall unter die Feder bckonimen hätte, wurde er in diesem Stadium der in Rede stehenden Her- zensangelegenheit ohne Zweisel erzählen, daß mittlerweile aus dem kleingewach senen Eberhard ein schöner schlanker Mann mit kräftigen Schultern und einem martialischen Schnurrbart ge worden war; da es sich hier aber vor Allem um die lautere, ungeschminkte Wahrheit handelt, so muß konstatirt werden, daß an dem kleinen Eberhard während der abgelaufenen Zeit höchstens die Schuhstöckel gewachsen waren und daß er noch immer das kurze unanschn liche Männchen geblieben war. Das heißt, eine Veränderung war an ihm schon wahrzunehmen und zwar zog sich über seine Stirne ein rosenrother Streifen, wie ein solcher nach einem er haltenen und dann zugeheilten Säbel hieb zurückzubleiben pflegt. Eberhard saß an jenem Abend auf einem Parquetsiß, als er in der seinem Sitz benachbarten Loge die Thüre gehen hörte, und im selben Momente strömte ihm auch schon ein feiner Parsum zu. Das war Käthchens Parfum Es war thatsächlich das wunderschöne Mädchen mit seiner Mutter. An Käth- chen konnte man ganz wohl eine Verän derung wahrnehmen, Sie war ernster geworden und der gewisse, herausfor- dernde Zug war aus ihrem Gesichtchcn verschwunden. Ihre Auqen waren träumerisch geworden und so gesehen, merkte man ihr nichts mehr von der früheren Schelmerei, von dem gcbie krischen Wesen an. Ihr wundervolles Maria-Theresia-Geslcht war von jenem zarten durchgeistigten Lachein verklärt, das über die Züge der Frauen im leuchtet, wenn sie vornehm und zurück- haltend erscheinen wollen. Der kleine Eberhard sagte sich in die- sem Augenblicke dasselbe, was er sich immer sagte, wenn er eine Thorheit zu begehen im Begriffe war: Ich bin ein Narr," aber nichtsdestoweniger trat er chon in der nächsten Minute in die Loge. Sehen Sie doch, Mama, der kleine Eberhard ist's," sagte Käthchen lächelnd bei seinem Anblick, was giebt es denn Neues? Was bedeutet denn der häßliche Streifen über Ihrem Auge? Haben Sie mit den Katzen gerauft?" setzte sie auf- lachend hinzu. Eberhard wurde ernst: Ich habe mich geschlagen." Was Sie nicht sagen! Und aus wel- chem Grunde denn? Gewiß wieder wegen einer schönen Frau," plauderte Käthchen neckisch, Sie sind ein Schelm?" Eberhard nickte beiahend. Es ist so. Ich habe mich Ihretwegen geschla- gen." Meinetwegen? Jawohl; und zwar mit dem Alsdorf. Ich durchschlug ihm die Pulsader und habe ihn obendrein auch noch am Schä- del gezeichnet " Innerhalb der Loge trat plötzlich eine peinliche Stille ein. Auf der Bühne traten mittlerweile die sich hin und her wiegenden Bajaderen hervor und die be gleitende Musik füllte das Ohr mit Wohllaut. Eberhard war ganz warm geworden, als er sich größer und stärker Dem Käthchen widerfuhr einige Mo- nale Ipater eine sehr unangenehme e schichte, die indessen auch in den besten uamilien vorkommen kann. Käthchen liebte nämlich den Herrn Alsdorf mit der ganzen Gluth eines jungen Madchenherzens. Der junge Mann hatte sich mit ihr auch so gut wie versprochen und sie sollten schon in vier- zehn Tagen ein Paar werden. Da ereignete sich der widerwärtige Fall, daß der Bräutigam die Mitgist zu gering fand und. da die Verwandten des Mäd chens beim besten Willen nicht mehr auf bringen konnten, ließ der berechnende Zukünftige das Käthchen einfach fitzen. Es mag nichts Schrecklicheres für ein Mädchen geben, als schon Braut ge Wesen z sein und dann vom Bräiitj gam verlasien. verschmäht zu werden; denn das schadenfrohe Lächeln der Leute, ihr geheucheltes Mitleid sehe zu muffen es kann für ein an Sieg und Triumph, an Huldigungen gewöhntes Mädchen kaum eine grausamere Situa tion geben. Und die Sache berührte das arme Käthchen um s schmerzlicher, als sie den falschen Mann aufrichtig liebte. Es waren zwei Jahre über diese böse Angelegenheit vergangen, als der klein Ich liebe Sie noch immer." flüsterte er in einem unbewachten Momente dem Madchen zu. Käthchen blickte träumerisch vor sich hin und sie merkte es gar nicht, daß ihr zwei Thränen über die Wangen perlten. Die er kleine schwache Mann war der einzige von ihren zahlreichen Verehrern gewesen, der sie mit dem Degen in der Faust vertheidigt hatte. Plötzlich überkam sie ein elementar hervorbrechendes Gefühl. Es erfüllte sie ein unsäglicher Haß gegen alle die feigen Stutzer, die wohl im Stande ge wesen wären, eine ganze Nacht mit ihr durchzutanzen, von denen aber keiner sein Blut für sie gewagt hätte. Blos dieser kleine unansehnliche Mann,.. Dann kam eS Käthchen plötzlich und unvermittelt in den Sinn, baß sie be- reits zweiundzwanzig Jahre zählte.. Ich will Ihre Frau werden," lispelte sie dem kleinen Eberhard zu. Und Sonntags darauf konnte man das neue Brautparr auf der Promenade sehen, den. kleinen Eberhard mit dem wunderschönen Mädchen am Arme. Die Braut war reizend, und trotz der niedri gen englischen Stöcke! an ihren Schuhen überragte sie selbst den glanzvollen E ylinder ihres Bräutigams, aber darum lächelten doch Beide einander glücklich an wie Verliebte, die Hymens Rosenkctten erst um den Preis eines langen heißen Kampfes erkauften. Geschossen? Hvmorkke von C 1 1 0 Schul,. Herrn Jacob Joachim Jonathan, ehemaliger ehrsamer Schneidermeister und zweite Violine" in der Stadt- kapelle, war es nicht an der Wiege ge- langen worden, daß er einmal vou ponsabschneider ud Hausbesitzer wer- den würde. Aber er war es trotzdem geworden und zwar lediglich durch Fleiß und Sparsamkeit, zu welchen Tugenden sich spater allerdings noch ein gut Theil geschäftliches Geschick gesellte. Die Eouponsschneiderei, so angenehm sie indessen auch war, beschäftigte den braven Jacob Joachim nicht so vollauf. als die Herren und Damenschneider, es gethan hatten, und da er außerdem nur sehr solide Miether in seinem Hause hatte, die ihn ebenfalls weder ärgerten noch beschäftigten, mußte er wohl oder übel etwas anderes vorneh men. Da hatte es freilich erst ein lan ges Besinnen gegeben, bis er endlich, mehr durch Zufall, als durch Nachden kcn auf die Jagd verfiel. Ein ehemaliger Geselle von ihm näm lich, ein Windbeutel und Faxenmackier, der ihn um ein kleines Kapital aus sein Häuschen in Dingsda, einem kleinen Dorse der Mark, bitten kam, rieth ihm, die Bauernjagd von Dingsda, welche gerade usgeboten wurde, zu pachten. Da haben Sie Bewegung, Meister Jonathan, und absteigen können Sie bei mir so ost Sie zur Jagd 'rauskom men, und Ihren Hund können Sie bei mir draußen lassen, darum werden wir fertig, und dann haben Sie den schön sten Zeitvertreib, und die Frau Meistern hat den schönsten Hasenbraten, so oft sie es wünscht, dafür stehe ich." Meiner .zonathan gab dem Wind- beute! das gewünschte Kapital und pach- tete die Jagd von Dingsda. Alles Uebrige war dann bald besorgt bis auf Hirschfanger und Jagdkalendcr so voll ständig, daß sich Meister Jonathan, der bis dahin kaum eine Flinte knallen ge hört hatte, wie ein gewaltiger Nimrod vor dem Herrn erschien. Und der Kukuk hole alle Zweifler ! Dame Diana oder St. Hubertus standen dem braven Jacob Joachim zur Seite. So oft er nach Dingsda zur Jagd hinausfuhr, stets brachte er einen Hasen mit. Er würde mehr erlegt haben, und der Windbeutel von Geselle der ihn mit sei nen beiden Buben allemal begleitete. um ihm die Hasen ein bischen an- und zuzutreiben, da dem !v!e ter jonathan das Gehen in dem Kartoffelacker, oder über die nngepflügten Stoppeln schon ein wenig sauer wurde, dieser Wind beute! rieth auch immer dazu. Machen Sie doch noch ein kleine; Treiben, Meister Jonathan, die Frau Meisterin freut sich doppelt, wenn Sie ihr 'mal zwei Hafen mitbringen;" aber Meister Jacob Joachim hatte an einem Wildbret genug, ja er brannte allzeit vor Freude, eine Jagdbeute daheim nicht nur seinem Weide bringen, son- dein auch seinen Freunden zeigen zu können. Aber sonderbar, die Letzteren, trotze dem sie doch sahen, daß Meister Jona- than mit dem Hasen von Dingsda an kam, und trotzdem er ihnen haarklein erzählte, wie und wo er das Thier er legt hatte, trauten dem Frieden oder aufrichtiger gesagt, den Worten des Meisters Jacob Joachim nicht recht, sie machten allerhand höhnische Bemerkun- gen dazu, die nur allzusehr geeignet waren, den braven Jonathan das Blut zu Kopfe zu jagen, und so kam es denn, daß Jacob Joachim eines guten Tages die armseligen Zweifler zornig einlud, ihn nach Dingsda zur Jagd zu beglei ten, er wolle ihnen zeigen, daß daß er blos hinzuhalten brauche, dann liege die Kreatur auch schon. Die Einladung wurde lachend anqe- nommen und natürlich ein fröhlicher Schmaus mit obligatem Knalleffekt verabredet sobald die Jagd beendet sein würde. Jacob Joachim verstän- dlgte feinen Jägermeister", den Wind beutel von ehemaligem Schneidergesel len in Dingsda, daß eine größere Jagd gesellschaft kommen werde, und machte ich an dem festgesetzten age, mit stol zem Frohmuthe in der Brust, an der Spitze der Geladenen nach Dingsda auf den Weg. Der Windbeutel mit seinen beiden Buben erwartete die Jagdgesellschaft be-reits. Alles in Ordnung, Nante?" fragte Jacob Joachim. Wohl Herr Jonathan !" lautete die Antwort, und dann ging es hinaus auf das Feld. Piff, paff, bauts !" ging es dort bald lustig durcheinander. Der Windbeutel und seine beiden Buben trieben den Jägern die Häslein zu, und diese fpran- gen so munter vor denselben her, daß es geradezu eine Luft war, daraus los zuknallen. Und es wurde auch geknallt, wie gesogt, noch lustiger sogar, als die Häslein sprangen, aber der einzige, der etwas erlegte, war Meister Jacob Joachim Jonathan. Im ersten Treiben schon pift, paff ! da hob der eine Bube des Windbeu tcls einen Hasen von der Erde empor. im zweiten that dies der andere Bube und in einem dritten der Windbeutel selber, und jedesmal unmittelbar nach Meister Jonathans Schüssen sowohl, als direkt in seiner Schußlinie. Jacob Joachim war selig, solch ein Jagdglück hatte er sich von seinen kühn sten Phantasien nicht vorgaukeln lassen. Er war wirklich ein scharfer Schütze, ein gewaltiger Jager. Hobohoho! Klaubt Ihr nun, daß ich das Schießen verstehe?" O ja, das Schießen verstehst Tu, Jacob Joachim," meinten die Freunde, mit seltsamem Lächeln, es wundert uns blos, da Tu auch Haien getroffen haft, denn wie uns das so vorgekom- men ist. sind die Bcester bei Dir ebenso lustig davon gesprungen, wie bei uns." Was?" schrie Meister Jonathan er doßt, davon gesprungen? Meine Hasen? Ta sind sie ja. Wenn Ihr jetzt noch leugnen wollt, denn denn !" Tier brave Jacob Joachim konnte kein Wort mehr hervorbringen war er. DaS dampfte aber das seltsame Lächeln der Freunde keineswegs. Laß doch 'mal die Hasen sehen !" so traten sie an den Windhund und seine Buben heran. Hin der Schweiß der Thiere war allerdings schon kalt, indessen die Luft war ja auch kalt, das konnte also in der Ordnung sein so, aber da hahaha ! Was ist denn das hier, he?" Um den Hals des einen Hasen entdeckte man eine Schlinge, und als man diese erst entdeckt hatte, stellte man mit Lcich tigkeit fest, daß auch die andern beiden mit der Schlinge gefangen waren. Zur Ehre des braven Jonathan muß ich aber sagen, daß er von diesem Streiche nichts wußte. Er war selber genasfllhrt worden. Der Windbeutel von ehemaligen Gesellen hatte, um den Meister Jacob bei guter Laune und sich zum gnädigen Protettor zu erhalten, alle Hasen, die Meister Jonathan schießen sollte, vorher in der Schlinge gefangen, hatte ihnen dann mit einen Terzerol eins aus den Pelz gebrannt und sie so durch seine Buben hinaus ge sandt dorthin, wo Jacob Joachim sie erlegen sollte. Da brauchte Meister Jonathan aller- dings nicht für den Spott zu sorgen: aber für einen guten Schmaus mit knallenden Propfen mußte er Sorge tragen. Damit hörte seine Jägerlauf bahn auf. Im Ucbrigen ist er dem Windbeutel trotzdem ein gnädiger Gön ner geblieben. Line gute Partie. Eine all? kkschichie, die doch emiq neu bleibt. Zeit; sie behaupteten, daß ihnen die Kost zu knapp wäre. Die junge Frau sah vergrämt und abgehärmt aus, sie war in kurzer Zeit um Jahre gealtert Durch das Fehlschlagen seiner Pläne und die mancherlei Entbehrungen, die er sich aus Sparsamleitsrticksichtcn aus erlegen mußte, war der junge Ehemann meist mürrisch und verdrießlich. Kein Wunder, daß man nach kurzer Zeit ihre Ehe eine unglückliche nannte! Die Eltern der jungen Frau kamen zu spät zu der Einsicht, daß sie die Kunst, den Schein der Wohlhabenheit zu wahren und Andere über ihre Berhältniffe zu tau scheu, viel zu theuer bezahlt hatten mit dem Glück ihres Kindes, Die Familie führte ein recht behagli- ches Leben. Es durste im Haushalt an nichts fehlen, auch auf Vergnügungen mochte man nicht verzichten. Am Ende des Jahres war freilich von dem ansehn lichen Einkommen des Hausherrn kein Pfennig mehr übrig, und auch das hüb sche Vermögen, das die Frau in die Ehe gebracht, war allmälig bis auf wenige Tausende zusammengeschrumpft. Aber dafür genoß die Familie, nach ihrer Lebensweise beurtheilt, allenthalben den Ruf der Wohlhabenheit, und dies kam den drei Töchtern des Hauses gewiß ein- mal beffer zu statten, als eine kleine. ersparte Summe. An wohlhabenden Freiern würde es den Mädchen sicherlich nicht sehten, und, einmal gut verheira thet, kam es nicht darauf an, ob sie ih- rem Manne ein paar tausend Mark mitbrachten, oder ob die Mitgift nur in einer schonen Ausstattung bestand. Nicht lange dauerte es, da begann sich auch der Angestellte eines großen Geschäftes ernstlich um die älteste Tochter zu bemühen. Mein Einkommen von K"0 die Woche wird allerdings dem rei- chen Herrn K. nicht genügend erschei- nen," tagte sich der junge Mann im Stillen, davon darf er nichts erfahren, sonst geht die ganze Heirath in die Brüche. Ich muß ihm bei nächster Ge legenheit zu verstehen geben, daß ich das doppelte Gehalt beziehe und auch ein kleines Privatvermögen besitze. Wenn die Ava. en des Vermögens, das Fräulein K. jedenfalls bekommt, als Zulage rechne, reichen wir doch, und im Nothfall ist ja der reiche Schwieaer- vater da." Gott sei Tank," sagte sich der Letz tere kurze Zeit spater, nach den Aeuße rungen des jungen Mannes zu schließen, verfügt er ja über ein ganz hübsches miommen und ist a vermögend. Ta thut es nichts, wenn ich meiner Tochter kein Geld mitgeben kann. An einer schönen Ausstattung soll es ihr aber auch nicht fehlen. Die braucht man schließ- uq nichl gleich aus Heller und Psennig zu bezahlen, die Geschäftsleute warten um so lieber, wenn sie die Aussicht ha den, daß über kurz oder lang die Bestel lung auf eine zweite und dritte Ausstat tung nachfolgt. Wenn nur die beiden andern sich auch einmal so gut vcrhei rathen können!" Zwei Wochen nachdem sich Herr K, diesen Gedanken hingegeben hatte, fand die Verlobung der ältesten Tochter statt. Nun begann eine bewegte Zeit für alle Betheiligten. Es wurden Besuche ge macht und empfangen, Ausflüge arrän girt. Dazwischen waren die Braut und deren Mutter mit dem Einkaufen der Ausstattung beschäftigt. Es mußte natürlich alles schön und elegant sein in Anbetracht der guten Hcirath, die das Äiadchen machte. Auch freute sich die Braut nicht wenig daraus, die elegante junge Frau spielen zu dürfen. Um dem schönen Mobiliar die rechte Geltung zu erschaffen, mußte natürlich auch eine entsprechend geräumige und feine Woh nung gemiethet werden; ein Tienstmüd chen wurde ebenfalls gleich engagirt. Unterdessen stellte der Bräutigam die Route sür eine dreiwöchentliche Hoch zeitsreise zusammen, auf der man auch das Auslandbesuchen wollte. Wie schön mußte es sein, so sorglos hinauszu ziehen! Die Sorglosigkeit war ja durch den Schwiegervater verbürgt, der gewiß' nicht verfehlen wiirde, schon vor der Hochzeit ihm die Summe auSzuhan digen, die er seiner Tochter als Mitgist, zugedacht hatte. In Freude und sroher Erwartung verstrich die Brautzeit, doch mit dem Hochzeitstage nahte die Ent täuschung. Die Beiden, die nicht gegen seitige Neigung, sondern nur die Aus sicht behaglich zu leben, zusammenge führt, hatten sich bisher Sand in die Augen gestreut, und nun erkannten sie. daß sie beide die Getauschten waren. Unter einem nichtigen Vorwande unter- so wüthend ' blieb die Hochzeitsreise und Schmalhans wurde bei dem jungen Paare uchen meifter. Die Dienstmädchen verließen die Stelle immer wieder nach kurzer Zttrückgkgcbc. Ja", sagte James Fox, ein Mann ter Witzbold, während der New-Z)orkcr Eilziig weiter raste, durch meinen Witz habe ich schon merkwürdige Dinge zu Stande gebracht! Was glauben Sie: Komme ich da einmal zu einem Kran- ken aus Besuch; der arme Kerl lag seit sechs Jahren, am ganzen Körper qe lahmt, im Bette und konnte kaum ein Auge rühren, Na", denk' ich mir, .ersuchst 'mal deine Kunst !" Ich erzähle ihm erst ein paar von meinen schwächeren Witzen beim drit ten heitern sich schon seine Mienen aus und ein Lächeln zuckt um seinen Mund ! Da lege ich stärker los: der Mann be ginnt z lachen er lacht, daß die ganze Stube dröhnt und Alles an ihm zittert; ja, schließlich krümmt nd wälzt er sich vor Lachen im Bett ! , , Kennen Sie Mister Slopex, den König der L U s t e" im Eircus Siddli? Ja? ! Wissen Sie, wer das ist? D a S i st mein Mann, den ich damals geheilt habe!" j Hm !" sagte Herr William Hurtig, Farmer aus New - vasiie, uno machte ein verwundertes Gesicht. Da muß ich Ihnen doch auch erzählen, was m i 'mal mit einem Witze gelungen ist. Ich reite da eines schönen Tages von einem Besuche bei einem benachbarten Freunde heim mitten durch eine zerklüftete Waldschlucht da Plötzlich bricht mein Pferd todt unter mir zusammen. Kaum hab ich mich von meinem ersten Schreck erholt, höre ich plötzlich hinter mir schnauben, sehe um und er blicke einen Riesenbüffel, der wüthend mit gesenkten Hörnern auf mich los' stürmt. Natürlich renne ich sosort, so rasch mich meine Beine trage, den Hohlweg hinein und es gelingt mir auch, einen kleinen Vorsprung zu ge winnen da plötzlich gähnt ein breiter Abgrund vor mir, Was thun?" Na" rief For gespannt, waS tha ten Sie?" Sehen Sie", sagte der Farmer und trocknete sich die Stirne, da erzählte ich rasch einen guten Witz der hat mich gerettet ! Aber Sie werden doch nicht behaup ten wollen", rief For unwillig, daß der Büffel durch Ihren Witz so gutmüthig gestimmt wurde, daß er umkehrte?!" Das nicht", antwortete der Farmer und stieg aus aber der Abgrund hat zu gähnen aufgehört!" (Fl. BI.) Unterschied. Dr. Mischer (Medizin?!) : Wer war denn der lahnic Herr, lieber Kollege, der Sie, soeben grüßte?" Dr. Schneidab (Ehirurg): Ach, das ist ein ehemaliger Patient von mir, ein Herr Duldcmann, der sich vor einigen Jahren infolge eines Fehltrittes einen llnterschcnkclbruch zugezogen hatte." Dr. Mischer: Der Bruch scheint aber sehr schlecht geheilt zu sein, lieber Kol , lege; der Mann hinkt ja gewaltig!" Dr. Schneidab: Ja leider! Ihr Herren von der inneren Medizin sind uns Ehirurgen gegenüber eben bcdeu tenb im Vortheil!" Dr. Mischer: Wieso das, lieber Kol lege?" , Dr. Schneidab: Wieso? Schrein' fach Euere Fehler werden begraben, die iinserigen hinken in der Welt herum." Vorbereitung, A.: Was das nur für ein Buch fein mag, in dem Fräulein Bcrtha f eifrig liest?" B. : Es ist e! militärisches Werk, wie ich vorhin im Vorbeigehen be-merkte." A.: Ein militärisches Werk? Das ist aber eine sonderbare Lektüre sür ein junges Mädchen." B.: Ja, weißt Du Fräulein Bertha ist Braut, und da möchte sie wahrscheinlich das Eommandiren ein bischen lernen." Milderuder Umstand, Richter: Was haben Sie mit dem gestohlenen Geld angefangen?" Angeklagter.: Ein Rad gekauft!" Beisitzer tder selbst Radfahrer ist. wohlwollend): Na, da hat er's wenig- ltens zu einem guten Zweck verwandt!" Auch eine Wirkung er Hypnose In Stuttgart wollte ein Arzt zur therapeutischen Verwendung der Sug gestion eine Dame hupnotisiren und wandte sich an einen Heilkllnftler" nie deren Ranges, der sich als Hypnotiseur ausgibt. Der Versuch mißlang aber gänzlich; denn die Patientin wurde weder durch das andauernde Anstarren seitens des Hypnotiseurs, noch durch Vorhalten von Spiegeln und anderen Gegenständen in den Schlafzustand er setzi. Trotzdem beharrte der Heil künstlet" dem Arzte gegenüber darauf, daß er nicht nur hnpnotisirt, sondern auch durch Suggestion Krankheiten er folgreich behandelt habe. Der Arzt verlangte zum Beweis der Wahrheit wenigstens einen Geheilten zu sehen, und erhielt denn auch die Adresse eines solchen. Bald erschien bei ihm die Frau eines Mannes, oer urinier gewesen war und durch Suggestion von seiner krankhaften Neigung gebeilt worden sein sollte. Ter Arzt eraminirte die Frau : Hat es denn auch wirklich gfr botfen bei Ihrem Manne?" Ja, o ja", gab sie etwas zögernd zur Antwort, Wie viel hat er denn früher ge trunken?" Zehn Glas Bier, Herr Doktor." Und so viel trinkt er nicht mehr?" Nein. Herr Doktor Wie viel trinkt er denn jetzt?" Fünf GlaS Bier und fünf Schop pen Wein. Herr Doktor." präzise Antwort, Lehrer. Worin waren die Griechen uns unbedingt voraus?" Schüler: ,',J in in der Zeit!" tfaio. Hausfrau (den Koffer des Dienst Mädchens revidircnd): Da ist ja auch der silberne Suppenlöffel, den ich so lange vermißt habe." Dienstmädchen: Sehen Sie, nun war's doch gut, daß Sie noch keinen neuen gekauft haben." verplappert, Gast: Mein Fräulein, ich glaube Ihre prachtvollen Zähne sind ebenso falsch wie Ihre Diamanten!" Kellnerin: Ja, denken Sie etwa. daß man sich bei diesen schlechten Zeiten echte leisten kann!" Uebereinstimmung, (Mann auf dem Sterbelager zu skiner Frau): Noch höre meine letzte Bitte, solltest Du Dich jemals wieder verhci rathen, dann mit keinem anderen, als mit Schmidt " Frau: An den habe ich auch schon gedacht." Line Semisscnsftage, Onkel (zum Neffen, der seinen Kohk4 auf den Tisch hat sinken lasten): Bist wohl ermüdet, Oskar?" Student: Ach ja, ich habe bergan- gene Nacht kein Auge schließen können!" Onkel: Haft Du s denn aber über- Haupt versucht. Junge?" Gewohnbeitsphrafe. Herr (von einer Verkäuferin, der er eine Liede gestand, einen Korb erhal- tend, ärgerlich): Nun denn, adieu!" Vcrkäuserin: Adieu, beehren Sie mich bald wieder!" Frech, Schusterjunge: .Haben Sie Neun- äugen?" Verkäufer: Jawohl! Schusterjunge: Na, denn müssen ic ja jut kicken können!" riwitif. Ein Kapitän sendet Tuqald. einen seiner Matrosen, an'S Land, um Eß Waaren und ein wenig Whiskey" zu kaufen. Tugald kommt mit einem Laib Brot und sieben Flaschen Whiskey zurück. Ter Schiffer kratzt sich nervös hinter den Kopf, um dann empört aus zurufen: Aber Dugald, was sollen mir mit dem vielen Brod ansangen ?" Der liebe ist Alles möglich. Mutter: ...... Bist Du auch sicher. Klara, daß er Dich liebt?" Tochter: Aber, Mama! Ich sehe ch, mit et mich anschaut. wenn ich nicht hinschau'!" Selbstlos. , , , , Seien Sie überzeugt, Herr Rath, meine Liebe zu Ihrer Tochter ist nneigennlltzig! Die ganze Mitgist onommen in i Gläubiger!" : e i n e j 34o! . . . . Sie leben ja, Herr Inspektor, auf Schloß Brunitz haben Sie von dem Geist gehört, der dort hausen soll?" Aber, meine Gnädige, in dieser Familie ist doch von Geist keine Tpur!" Ach Gott ich meine ja nur einen, der spukt !" vcrsuch?knichcn. Gratulire! Tcine Frau veröffcnt licht in der Frauer.zcitung ausgezeichnete Kochrezepte." Ach wa?, bedauern solltest Tu mich." Wieso!" Nun ich muß immer die mißglückten Versuede anfeilen." Ivörtli genommen, Lehrer: Kann mir einer von Euch eine Stelle aus -chillcr'S Gedichten fa gen. in welcher der Ackerbau vor allen andern Standen gepriesen wird?' Schüler: Ja! Im Felde oa ist der, den immer Mann noch 'was werth." hier!" Schlußfolgerung. 2ie. Herr Gendarm, da droben im vierten Stock ist einer narrisch word'n." Woher wincn ' denn das?" Ja. der schreit sch seit paar Etun Im tiefen Keller sitz ich I U O