KruM5tvcM. ttfiJM , (Hin ttinmtifulfita:ii a.: Xa 10. Tlrmceturp-j hatte in unb bti dem SMbtdjen Stamm la Stolanbt Oan tonnt ments be.ioqcn. General v, Boigts !hetz hatte dcn Auftrag erhalten, den Unten Flügel der 2. Arm gegen die von Südwesten vordringende Loire Armec zu decken, und war entschlossen, bei Bcaune La Rolande den Angriff des übermächtigen Feinde abzuwarten Das Porps befand sich in einer sehr oe fahrvollen Lage. Von allen Ke,ten um schwarniten uns die Franzosen; dazu tarn, da die Bevölkerung in fanatischem Haß gegen uns entbrannt, und schon mancher brave Kamerad war auf Bor Posten oder Patronille durch die meuchel mörderische Kugel eines Bauern aus dem Hittlerhalt erschossen worden. Die Soldaten hatten Befehl, jeden Freischärler, den sie mit der Waffe i der Hand gefangen nahmen, zu er schießen, verdachtige Personen aber an das Hauptguartier in Bcaune einzulie fern. Ich lag mit meinem Zu,, auf ffeld- wache bei dem Dörfchen Baiilln, westlich . von Bemme, Ich hatte die Feldwache hinter einem halbzerstörten Gehöft ans- gestellt, die Doppelposten zogen sich ans einer Anhöhe entlang, die einen weiten Blick in das Land gestattete. In Ba taivy selbst lag das Repli. Wir muß tcn, daß der Feind in unmittelbarer Nähe stand. Wir hatten aber strengen Befehl, nicht über die Postenkette hin auszugehen, sondern uns bei einem An griff auf Beaune la Rolande zuriickzu- ziehen, da? von unseren Pionieren, so gut es ging, befestigt war. Ich stand aus meinen Säbel gestützt und sah gedankenvoll über das ver schneite Feld, aus dem hier und da ein vom Wind und Wetter zerzauster Busch hervorragte. Die ab und zu marschiren- den Patrouillen hatten dunkle Spuren in die weiße Schneedecke gestampft; eine Rabenschaar strich krächzend über das ffcld, hungrig nach Beute aus pahcnd. Ahnten sie, daß ihnen bald nur z reich- , liche Nahrung auf diesem Gefilde zufnl len sollte, dessen reine, weiße Echneehülle dann ein blutiger, zerstampfter Morast fein wurde Eine Patrouille kam aus der Posten kette zurück. Es ist aus. dem kleinen Gehöft am Walde wiederum aus den Posten Nr. I geschossen worden, Herr Lieutenant", meldete der Unteroffizier. Ist Jemand verwundet?" Nein, Herr Lieutenant." Haben Sie das Haus nicht durch sucht?" Zu Beseht, Herr Lieutenant. i?s war Niemand drin, schien vollständig unbewohnt. Der Bursche, der auf den Posten geschossen, hält sich ohne Zweifel im Walde verborgen." Ich werde selbst einmal nach Posten Nr. I gehen," eutgegnete ich ärgerlich. Der Bursche ninß doch zu fassen sein. Dreimal wurde schon von dort aus auf iiuscrePosten geschossen. Es scheint immer derselbe Schlipe zu sein." Wollen wir einmal den Wald ab suchen?" Nein, das geht nicht. Wir dürfen uns nicht so weit entscrncn. Aber fan gen miifsen wir den hinterlistigen Bur schen." Der Unteroffizier lächelte etwas schlau. Ich denke, Herr Lieutenant, beute kriegen wir ihn. Wie so?" Ich habe den Gcfreiien Ltammer und den Füsilier Bindcwald auf Po ften gelassen, beides schlaue Kerle, und habe mit ihnen eine Kriegslift verab redet." Eine Kriegslist?" Ja, Herr Lieutenant. Ich denke es wird ihnen glucken." Ich war nicht so zuversichtlich. Ich kannte den Gefreiten Stammer als einen tapferen, aber auch ziemlich leicht sinnigen Burschen, Bindcwald dagegen war in der Garnison der Schrecken der Eompagnicchess wegen seiner vielen dummen Streiche gewesen. Auch im Felde hatte er manche Tollheit verübt. Er war ans dem Harz, und man mun kcltc von ihm, daß er nur durch Zufall der Bestrasung als Wilderer entgangen war. V!ir war es daher nicht recht, daß der Unteroffizier diese Beiden zu sammen auf den gefährlichsten Posten gestellt hatte! ich fürchtete einen dum inen, tollkühnen Streut). Ich ließ zwei andere Leute als Patrouille antreten und machte m,ch selbst mit dem Unter offizier und den beiden Leuten auf den Weg nach der gefahrvollen (stelle. Der Posten stand in der Tbat sehr l erponirt auf seiner Anhöhe. Ich sah die beiden dunklen Gestalten dicht beij einander stehen, als ob ste stch eifrig i unterhielten. Tann gingen sie ausein-j ander unb patrouillirten wie in ber , größten Gleichgiliigkeit auf und ad, ein j vortrepllches jjiel für den in dem üvaioe verborgenen Schützen gebend. Ich belchleunigte meine -chritte, um den beiden Wagcbalfcn eine gedecktere I uung anzuwenen. ?nn nn, icqii uiuui im .,. .i ..- fl.Mlti.iMt44 mir ,rrv;;f,(:r -omwiiu.iF .un warf die Arme in die Luft und stürzte! jählings zur Erde nieder. Ter Ge-I freite tammer iie, was er lonnre. sott. Ein derber Fluch entichlupsie meinen Lippen. Al'o war die Tollludnbeit der Beiden da oben d.'ch dcstra't worden! Und der Eiefreite Stammer. der tapfere Der Sonntagsgast, Jahrgang 1. Krieger, lies davon? Das verdiente eine eremplarifche Strafe. Ich setzte mich mit meiner Patrouille in Lauf schritt, um vielleicht den Freischärler noch zu überraschen. Da erblickte uns der gefreite Stammer. Heftig winkte er uns zu, stehen zu bleiben. Er selbst duckte sich hinter einen Busch, durch ein Zeichen auffordernd, gleichfalls Deckunö zu suchen. Ich begriff gar nicht, was eigentlich der Mann wollte, und eilte auf ihn zu. Was soll den das bedeuten, Stam met?" Warten Herr Lieutenant eine Au gcnblick, wir fangen den Schuft." Den Franctireur?" .Ja." Ist Bindewald todt'" Nein, Herr Lieutenant," lachte der Gefreite, ,,so gesund wie ich das ist uufcre Kriegslift da decken Sie sich, Herr Lieutenant!" Unwillkürlich duckte ich mich hinter dem Busch, hinter dem auch meine Pa trouille verschwand. Aufmerksam späh ten wir nach der Anhöhe, auf der der dunkle Körper Bindewald's noch immer regungslos lag. Plötzlich tauchte ein Kopf hinter der Anhöhe auf, dann die breitschulterige Gestalt eines Franzosen in einer blauen Blouse, In der Hand trug er eine Büchse, Borsichtig schaute er sich um und näherte sich dann schleichend dem ahnungslose Bindewald. Er beugte sich über ihn, suchte den Mantel des scheinbar Todten aufzuknöpfen da gellte ei Schrei durch die stille Winter inst, der anscheinend Todte hatte den Franzosen bei der Gurgel gepackt und warf ihn zu Boden, das Knie auf seine Brust setzend. Der Franzose suchte sich zu befreien, ein wildes Ringen entstand zwischen den beiden gleich starken Bur schen, Jetzt ist's Zeit, Herr Lieutenant!" rief der Gefreite und sprang mit langen Sätzen seinem Kameraden zn Hilft. Wir folgte rasch. Im nächsten Augenblick war der Franzose ü'ocrwäl tigt und stand mit auf den Rücken ge knebelten Händen, finsteren Blicks vor uns. Tie Kriegslist der beiden schlauen Burschen war gelungen. Der hinter listige Schütze, der bereits mehrere unfe rer Posten aus sicherem Versteck ver- wuudet, war gefangen. Die Brust des Franzosen hob sich in heftigen Athemzügen. Die schwarzen, j krausen Haare hinge ihm wirr um das fahle Gesicht, bie Lippen bebten, in den schwarzen Augen loderte ber Haß empor. Er kannte sein Schicksal. Ein kurzes Verhör, der Bursche leug nete nicht, auf unsere Posten geschossen zu haben. Als ich ihn sragte, ob er wüßte, was seine Strafe sei würde, flog ein finsteres Lächeln über sein ckarak tcristischcs Gesicht. Ich fürchte den Tod nicht." stieß er hervor, Macht ein Ende!" Ich befahl der Patrouille ihn abseits zu führen, ihm die Aiigen zu verbinden und ihn zu erfchieizen. Der Unter offizier ergriff den Gefangenen hart beim Arm. Komm, Halluiike! ' Herr Lieutenant", sagte der Gefreite zögernd. Was giebt's noch?" Der arme Kerl thut mir leid , . . " Ihnen? Obgleich er auf Sie gc schössen?" Er ist doch ein braver Kerl, so ganz allein sich an unsere Posten heranzu schleichen," meinte Bindewald, er muß den Wald genau kennen, daß er uns stets entgangen ist. Er ist gewiß ein Eollege von mir." Ein Wilderer " lackte der Un teroffizier." Still jetzt !" befahl ich. Ihr kennt Alle den Befehl, Jeden, den wir mit den hatten in der Hand erqrci'cn, zu erschießen. Das ist KrieqSrccht. Wenn dieser Mann gegen uns kämpfen wollte, mochte er in die französische Armee ein- treten. Tann schützten ihn bie Kriegs- gesetze. Er hat sich selbst außerhalb der Gesetze gestellt. Er verdient sein Schick- fal." Das wohl. Herr Lieutenant." so meinte Linoemaid verlegen lächelnd, ider ich benke mich in seine Lage wenn die Franzosen in meine Heimath kamen und ich ich hatte eine Büchse zur yand wer wein, was ich thäte." ?kun gut. hr habt den Mann langen. Was woui or, da mir lym gelchepe ? ch kann ihn doch nickt laufen wu V" .iiuuliui.. wufium fMT Wll.ttt ivn MN ,. i r:z , i,:;v , rri'ir " ""r'i mag das Kriegsgericht sprechen." . 3""' v"""'. u , Glaubt ,hr, da,; das ein anderes Urtbeil sall! als den Tob?" Tann haben wir idn doch :::cfct er scboncn. Heu Lieutenant." Gut. Es soll gcichehcn. l!,::er offizier. bringen Sie den Bursche mit einer Patrouille nach Bat:ll:; von dort Beilage zum Nebraska Staats-Anzeiger. mag er weiter nach Beaune befördert werden," Im Innern war ich selbst froh, daß ich den Gefangenen los wurde. Ich hatte den Befehl zum Erschießen im ersten Zorn gegeben, jetzt fiel mir doch eine schwere Last vom Herzen; es ist nicht so leicht, einen Mcnschen kalten Blutes niederschießen zu lassen. Der Unteroffizier entfernte sich mit dem Gefangenen, der unser Gespräch ausmerksam verfolgt hatte, als ob er den Sinn unserer Worte verstände. Mit gesenktem Haupte schritt er dem Unterosffzier voraus. Ich revidirte noch die Ncbcnposten und lehrte dann znr Feldwache zurück. Es war am Abend. In meinen Mantel gehüllt saß ich neben dem klci ncn Feuer, das wir hinter bem Gehöft angezündet hatten, so versteckt wie mög lich, damit es von den Patrouillen des Feindes nicht gesehen werden kann. Der dunkle Winterhimmel, mit tausend und abertausend Sternen besäet, wölbte sich in majestätischer Ruhe und Schön heit über dem lautlos daliegenden Ge filde. Nur zuweilen wurde die Nacht durch den Ruf eines Postens oder das Wiehern eines Pferdes unterbrochen, das aus dem Gros der Borposten zu uns her über drang. Hinter uns flammte ein lichter Schein an dem dunklen Hori zont ans, die Lichter von Beaune la Rolande, Ich dachte an die Heimath. Nur wenige Wochen trennten uns von dem Weihnachtsfest, Wie Biele von Denen, die heute Nacht zu den Sternen empor schauten von den verschneiten Feldern um Beaune la Rolande, würden die Sterne der heiligen Nacht nicht mehr er blicken! Wie Biele die Hcimath nicht wiedersehen! Weib und Kind und Schwester und Braut! Auch auf mich wartete ein liebendes Herz daheim. Der Krieg hatte uns getrennt. Noch sah ich die in Thränen schwimmenden Augen ,dcr iseiicoten, noch horte ich ihr herzzer brauendes chluchzcn beim Abichied, , , Ob ich die lieben blauen Augen jemals ivicocrielien wurde? Herr Lieutenant, eine Patrouille von der Postenkette!" Ich erhob mich, Der Gefreite Eiam mer trat in den Lichtschein des Feuers. Eine dunkle, vermummte weibliche Gc statt folgte ihm. Herr Lieutenant, ich kann mich mit der Frau nicht verständigen," sagte der Gefreite. Sie will nach Beaune la moiande, sie will sich nicht zurückweijen lassen, da hab' ich sie hergebracht." Ich trat aus die Frau 'zu und blickte in ein angstvoll verzerrtes, todtcnblasscs, aber hübsches Gesicht, dessen große tbrä nengesüllte blaue Augen flehend zu mir cmporschauten. Sie wollen nach Beaune, Madame?" fragte ich, Wissen Sie nicht, daß der Verkehr gesperrt ist? Was wollen Sie in der Stadt?" Ehe ich es Verbindern konnte, lag die junge Frau vor mir auf den Knieen und streckte die Hände zu mir empor. betten feie mich, retten Sie meinen Gatten, mein Herr." rief sie in wilder Verzweiflung. Haben Sie Erbarmen mit uns Sie haben ihn nach Beaune dringen lassen, ich weiß es. er soll er schössen werden! Haben Sie Erbarmen mit uns ich will Alles gestehen Alles, was wir von der französischen Armee m,cn nur reiten ,e meinen Gatten, haben Sie Erbarmen!" vm viedanle schoß mir durch den Kops. Sind Sie die Frau des Mannes, der auf unsere Posten geschossen?" , Ja, mein Herr. Ich bin seine Frau. Er war Waldhüter bei dem Eomte bc Batill, bem jener Walb gehört. Frau zofische Offiziere verführten ihn, Spio nendicnfte zu leisten, obgleich er in die Armee eintreten wollte. Er kennt die Aufstellung der ganzen französischen Ar mee, wenn Sie ihn erschießen, erfahren Sie Nichts, schenken Sie ihm das Leben, so wird er Ihnen Alles sagen." Wissen Sie das so bestimmt?" ch werde ihn überreden. Lassen Sie mich mit ihm sprechen o. er wird an mich, an unsere Kinder denken und wird Alles sagen, wen Sie sein Leben schonen. Haben Sie Mitleid mit mir baden Sie Mitleid Die unglückliche Frau sank schluck- ge-,,cnd m stch zuiammen. Ich war tief enquiie!!, der ..aminer des Weibes zerriß mir das Sitn. wuxik, a vas ricgsgericht IN Beaune, mim muciitu'. iic eingeiieierien ,Sni. ., i..;.-..t , i...i iu)wi i.uiu villui, zwanzig sinn- un er,aio',en, .c i mim iui u.qec sian Denen ! ES . ... ' " t v ' 1 u wi. n3 i w.i hui, mini i.;iii:u vai cue -i'anmc einem inni'ett 'Inte iimtifLimm!- wichtige Au,I,arungen geben konnte, i gcpol.tcr.cn Stühlen sitzen dnr'te. war i sich nie ungesirast renken W V;r N u, wa mein Tu ob Ä und Da5 man ilmi deshalb das Leben es mit ibrem Frl,ün, ihrer Schaffens-! Frau dauert mich." ' o,. u f Z i- n te. Abcr war es nicht ich:: zu tust vorbei und s.lbii die Aussicht aui :e,'e vnkucht,. sich gcwa!:!a:: n, be-' ' (4 ictnrt io wahrend ich da war tut' - : der Emiruna des das gioüirlig, Einweibunzsjcst risz n, . herrschen, und lanq ihm. die tjt. kamen all" lr t I '"""SM an Zwo!, Stunden r . n:ch! uns dem Trübsinn empor, da sie zu tau'chen. Aber nachdem d-r L- '1 - " ' strichen. Zwöls Stunden genügen im Kriege, um das Urtheil zu sprechen und cs zu vollziehe. Aber ich wollte eS dennoch versuchen ! Ich sagte der Frau einige tröstende Worte. Mit dankbarem Lächeln schaute sie zii mir auf. Dann schrieb ich rasch eine längere Meldung und sandte die Frau mit einer Patrouille nach Batillv zum Gros. Mehr konnte ich nicht thun. Dankbar wollte sie mir die Häubc küs sen, . ich wehrte ihr unb wandte mich rasch ab. Ausathmend setzte ich mich wieber an bas schwach glimmende Feuer nieder. Der Blick der in Thränen schwimmen den blauen Aligen verfolgte mich n aufhörlich. Wie froh war ich, daß ich nicht das Todesurtheik an bem Gcfan gencn hatte sofort vollstrecken lassen, Tie Nacht verging. Am Morgen würben wir abgelöst unb marschirten nach Baiilly zurück. Von bort ging es gegen Mittag nach Beaune la Ro lande. Die Straße sührte an dem Kirchhos des Stäbtchens vorüber, ber von eini gen Eompagnicn besetzt unb ziir Ber thcidigung eingerichtet war. Am Ein gang des Kirchhofs befanb sich ein Doppelposten, dahinter ein Heiner Wachtposten. Ueber bem Eingang in einer Nische stanb bas steinerne Bildniß einer Mater Tolorosa. Auf ihren Kniee lag der Leichnam des Sohnes, ihr Herz war durchbohrt von sieben Schwertern, ihr Antlitz zeigte den Aus druck des tiefsten Wehs. Unb vor dem steinernen Bildniß lag die zusammengebrochene Gestalt eines jungen Weibes, das Gesicht in den Annen verborgen, das blonde Haar zer rauft, bie Kleider zerrissen. Herr Lieutenant, bas ist bie Frau des Waldhüters," flüsterte mir der Ke freite Stammer zu. Ich erschrak hestia, Sollic die Un glückliche zu spät gekommen sein? Ich trat aus den Posten zu. Woher kommt jene Frau bort?" Das ist 'ne traurige Geschichte, Herr Lieutenant, Gestern Abend ist ihr Mann, der ans unsere Posten geschossen hatte, aus dem Kirchhos süsilirt worden. Heute Morgen kam die Frau ich glanbe, sie ist mahnsinnig, sie läßt sich nicht fortbringen, so mag sie da liegen bleiben," Also doch zu spat ? Ich legte sanft die Hand auf die Schulter des Wei des. Da zuckte sie empor und sah mich mit einem irren Blick an ol, diesen Blick, ich werde ihn nimmermehr ver gessen! Erkannte sie mich? Ich habe es nicht erfahren. Sie sah mich nur groß und starr an. dann sank sie wieder in sich zusammen und murmelte ein unver ständliches Gebet vor sich hin. Ich konnte nicht länger bleiben. Ich mußte meiner Eompaqnie folgen. Noch einen wa warf ich zurück nach dem ste. ncrnc Biidnin der Mater Doloro a nach der zusammengesunkenen Frauen gestalt, dann eilte ich sort. Zu viel 5liUf. !':'.s aus , V(i)cn. ?,n alden,. In der Villa des Fabrikbesitzers Kiese, welcher kürzlich in das neuerbaute Haus eingezogen, herrschte auffallendes Leben. Alle Fenster waren taghell er leuchtet, unzählige Diener standen um ber oder besorgten die mit ungeheurem Ueberfluh ausgestattete Tafel, 'die min distens für fünfzig Personen hergerichtet war. Nichts war vergessen, nichts ver säumt, was mit Geld zu erschwingen war, denn wir haben cs ja!" war die Regel, nach welcher Mabanie Kiese sich gern unb jederzeit richtete. Wir haben es ja!" lag auf ihren Lippen, wenn sie von ihrer Villa sprach; wir haben eS ja," lag in ihren kleinen braunen Aeualein. wenn sie im atlas- beschlagenen Wagen saß und stolz aus ! ihre Pserde, auf den betreßten Kutscher ! und Tiener sah. I Doch lag in diesem Ausfpruch nicht! ir eigenes ?ewuz!ien, londern eS war des Herrn Lieblmqsivort, mit welchem er seine allzu einfache, sich nur schwer an die veränderten Werbältnisse qe wohnende Frau zu seiner Ansicht bekehr ren wollte. , war tie,, ,e war ,m Grunde genommen emeihr stanb und vertiefte sich angelegentlich Französisch lernen; od mir das besondere , .jungen ; Natur. d,e m,t a .cm znfneden war. ine j ,n denen Inhalt. I Schwierigkeiten verursachen wird " tn. v,d, , sich aber nie wohler fuh te als wenn sie ; Wahrend denen zog sich der Präsident , Professor: Im Gegentheil; wer La n Beaune, so recht nach Herzenslust im 'au c , geräu chlos zurück, aefola! von den, bt.tfmm rft,.M ,,rt ... ,.1 so recht nach Herzenslust im Haufe , iqanen lonn e, .-.:. . . " "U'igcn war. .,,, am ,c,e E-muths aiiocuiiaicn aiiminer oer neuen 'illa a, von einem wiener lervircn zu Iacn, i dcßcn Anwesenheit dci Tisch ihr jeden i o. 44. ja selbst nicht Hand anlegen dürfte, sondern nur befehlen sollte, und gerade das siel ihr so schwer. So war der Festtag angekommen. Madame Kiese überließ' sich seuszeud den Händen ihrer direkt von Paris ver schrieben! Kammerjungser. Als das Ankleiden beendigt war, staunte sie sich selbst an wie ein Wunderthier unb starrte auf bas tadellose Bild, bas ihr ber Spiegel zurückwarf, bann lief sie, ungeachtet ihrer Schleppe, in das Erd gcschoß, um ihr Herz der aus den ein fachen Tagen überkommenen, mit ihr alt gewordenen Köchin Lene anszuschüt ten. Mittlerweile war der Herr Fabrik besitz tadellos aus den Händen des Kammerdieners hervorgegangen und betrat die Empfangsräünie. Auch er blieb vor dem großen Spiegel stehen und beschaute sich wohlgefällig; dennoch flog ein Schatten über sein etwas gleich giltiges Gesicht, als sein Blick das leere Knopfloch streifte. Wann würde end lich dort ein Bändchen sich einsinken? Noch stand er vor dem Spiegel, als er durch benselben sah, wie bie Flügel thür geöffnet wurde und ein Diener einen vornehmen Herrn mit tiefen Bück lingen eintreten ließ. Kiese fuhr herum und auch sein Oberkörper neigte sich tief herab, Ercellenz, welche Freude, Sie so srüh begrüßen zu dürsen!" rief Kiese ehrerbietig, indem er sich wiederholt vor dem Präsidenten von Staatsheini ve? beugte Verzeihen Sie, mein lieber Tirel tor," erwibertc ber Präsident, ein lcut seliger Herr mit lustig blinzelnden Aeuglein, daß ich Sie so früh über falle, aber man sagte mir so viel von den Kostbarkeiten, die sie gesammelt, daß ich nicht der Versuchung widerstehen konnte, mir Alles genau anzusehen und Sie nun bitte, mich durch Ihr Haus zu sichren." Excellenz bereiten mir dadurch eine große Frende, Darf ich bitten! Damit lud Kiese seinen Gast mit einer Hand bewcguna ei,,, in das nächste Gemach zu treten. Der Präsident sprach in Überschwang lichen Worten sein Lob und seine Be- ,vuuoeing ans, ,o oan mt( in einem Meer von Wonne schwebte. Die Frau Direktor ist wohl noch mit der Toilette beschäftigt?" fragte der Präsident gelegentlich. Natürlich wird sie wieder eine der schönsten sein wollen." O, Ercellenz!" stammelte Kiese gc schmeichelt. Nun, mein Lieder, Sie haben eine liebenswürdige Frau; findet sich mit seltenem Takt und Geschick in die so glänzend veränderten Verhältnisse." Ercellenz sind zu gütig," stotterte Kiese wieder. Sämmtliche Stockwerke hatten sie durchschritten, ,'es blieb nur noch das Erdgeschoß. ! Kiese machte ichweigend den Führer ; zuletzt noch besah sich Ercellenz die Küche uno lernte leine chritte auf die nächst, Thür zu. iie ane rcue, weiche Heute o recht in ihrem Elcmcnt war und nach Herzens lust kommandiren tonnte, zupste ihren Herrn am Aermel und flüsterte: Lasse ce den Herrn nit da nemgehe, Herr Direktor!" Doch Kiese hörte nicht auf die freund fchastliche Warnung und folgte, stirn runzelnd der Ercellenz. Beide prallten zurück und Kiese glaubte nicht anders, als in diesem Au gcnblick ein kaltes Skurzbad zu empian gen. Tort saß seine Gattin im dunkel rothen Brokatkleid, ein prächtiges Dia mantenkollier um den Hals, in den hochsriesirten Haaren Hvazinthenblü then, deren Tauperlche große Tiaman ten bildeten,, Sie drehte den Eintreten den den Rücken zu und war, nach ben Bewegungen ber Arme zu schließen, eben dumit beschäftigt, eine Mahlzeit zu sich 5" nehmen. In dem Glauben, daß die alt' Lene hinter ihr stehe, sagte irau Kiese, indem sie sich den Mund wiiozic: O. das schmeckt. Lene: so 'ne Knack- wurst habe ich schon lange nicht mehr ! vorgesetzt bekommen. Ach, früher war's' doch schöner! Prosit, Leite!" ie naym vas Seidel ier. das vor! geräuschlos zurück, gefolg! von dem be- aonenen K ete denen KIk!.i,-s n',,r, HM ,t,r, ?,,! fc.1ur.e9 stim- muna Ienn,ck,,!?t! Jcx trccllenz that der Mann leid und ko sagt, cr ,-,tmutb?g: Glauben gegangen, machte Kiese der alii,gSlo sen Frau die bittersten Borwiirse, daß sie der Hemmschuh fei, der seinen Flug beeinträchtigte und ihn immer wieder iii den Staub ziehe. Mit stummer Klage sah Frau Kiese iliren Gatten än, dann ging sie zur Ruhe. Doch anstatt des Schlafes um drängte wilde Fiebcrphantasie ihr Lager, Schon lange hatte sie sich nicht wohl gefühlt, die heftige GemüthSbewe gnng aber, die harten Anklagen ihr Gatten brachten die Krankheit zum Aus druch und die Patientin an den Rand des Grabes. Bittere Reue plagte Kiefe; seine gute, brave Frau, die ihm in schweren Zeiten hingebend zur Seite gestanden er sollte sie jetzt, vielleicht durch eigene Schuld, verlieren; er hatte sie schlecht behandelt, und warum? Weil sie sich nicht schnell genug in das viele Glück", wie es die Leute nannten, gesunde! In den bangen Standen am Krankenlager seiner Gattin gelobte er sich, ein anderer zu werden. Der TodeSengel zog vorüber. Frau Kiese wurde dem Leben erhalten und durste, wieder genesen, nach Herzenslust schalten und walten und an der Seite ihres Gatten glücklich sein. Kiese selbst machte fortan einen edle ren Gebrauch von seinem Reichthum, indem er mit Ausopsernng sür das Wohl seiner leidenden Mitmenschen sorgte, was ihm wahre Befriedigung gewährte und jene Anerkennung und Auszeichnungen erwarb, ach denen er früher sehnsüchtiges Perlangen getra gen. I welchem Bebensaltcr ist der ' Mensch am stärksten? Wie alle Organe unseres Körpers, haben auch die Muskeln die Zeit ihrer Entwickelung, ihrer Blüthe nnd ihres Versalls. Die phvsische rast des Mcn schen steigt bis zu einem gewissen Le bcnsjahre, um daraus wieder zu sinken. Bon Forschern auf dem Gebiete der Menschenkunde wurde die Krast der Muskeln mit Hülfe eigenartiger Dyna mometer lKrastmesser) an Taufenjls,, Personen gemessen, unb aus biese Weise konnte ermittelt werden, wann wir jir. der Fülle unserer Kraft stehen. Für die Männer der weißen europäisch-amerika-nischen Rasse ergaben sich dabei folgende Werthe: Die Hubkraft" eines Jllng lings von 17 Jahren beträgt im Durch schnitt 128 Kilogramm, im 20. Lebens jähre steigt sie auf 147 Kilogramm, um im SO. und 31. Lebensjahre mit 164,2 Kilogramm ihren Höhepunkt zu errei chen. Von da ab sinkt sie allmählich, betragt aber noch im 40. Lebensjahre 131 Kilogramm. Ist erst das 50. Le bensjahr überschritten, dann geht es ra- scher abwärts, bis je nach der persönli-, ! chen Anl,ige bes Einzelnen bie Alters schwäche eintritt. Neger unb Mulatten zeigen einen ähnlichen Entwickelung z gang ihrer Muskellrast, bei ben norb amerikanischen Indianern tritt dagegen bie volle Krastentsaltuug etwas später ein; sie befinden sich im W. bis 44. Lebensjahre auf der Höhe der Kraft. Pommerschc Sltdscligkcit. Zwei Pommern hatten verabredet, mit einander zur Stadt zu gehen, es marschirc sich zu zweien besser, auch könne man ein Wörtchen schwatzen. Der Pommer aber ist ein schweigsamer Mensch, was cr spricht, ist nicht viel. Wie sie also eine Weile stumm neben einander gegangen sind, deutet der eine nach rechts und nieint: Diene Arwke staht god!" jDeine Erbsen stehen gut.) Der andere nickt die Unterhaltung ist' zu Enbe, beide besorgen in der Stadt ihre Geschäfte und kehren bann mit ein ander zurück. Da weift der andere un terwegs auf die entgegengesetzten Seite des Weges nnd sagt: Dien Flachs awer ook!" (Tein Flachs aber auch.) Ter Begleiter nickt unb so haben sich die beiben aus einem ganzen Wege mitein ander unierhalten. Berschicdcne ufsassung. Kaiser Nikolaus I, von Rußland traf einst einen Mann sinnend vor der Statue Peter's des Großen in Peters bürg stehen und fragte ihn, worüber er so tief nachdenke. , Ich möchte wissen," war die Ant wort, warum der große Kaiser den einen Arm nach dem Meere, den an- deren nach dem Justiivalaste aus- streckt?" Das bedeutet," sagte der Kaiser, daß Peter zugleich 'Beschützer des Handels und der lijercchtigkeit gewesen ist." Ich danke für die freundliche Auf klarung," entgcgnete der Fremde, ich meinte, Peter habe andeuten wollen, wer es hier mit der Justiz zu thun de komme, möge sich schleuniast davon- machen, Ai,gl,ä'. Förster: Ich mochte gern noch etwas teinisch ver'Iclü, lernt Franzosisch spie- icno. ?cr b!aftk I?zxa. Tochtcr qi'.m Vater, der eben von einem Beiucb bei ibrem Brautiaam.