Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 05, 1896, Image 3
NKBRA3KA STAAT. - ANZEIGER. Lincoln. Neb. Dir (Bemalten der Tieft. i ! Wuntoi! üoii Lothar 8rnifrnbar. . Kapitel. Bernd v. Imjfn fast an feinem Schreibtisch mit ricm so finsteren (c ficht, wie c der kauzleidicuerMatthe Jrnst nur wäl,rcd der letzten Tage dc Monat an dem jungen Herrn zu sehe ' gewöhnt war. ä'or einer Stunde hatte er einen Brief erhalten, der wohl die Ursache seiner nrnni Perstimimmg sein imijjtc, denn er griff wieder und wie der ach den ene, beschriebenen Bltit tcrn, die er zuerst ärgerlich befreite geworfen hatte, und überflog mit ge furchter Stirn ihren Inhalt aus 'S Neue. Namentlich die letzte Seite war es, die sehr erfreuliche Gedanken in ihm zu wecken schien, beim auch I er jeden Sa nzwcifclhast längst au wendig wissen im, fite, starrte er noch immer, in verdrießliches Sinnen vcr lorcn, auf sie hin. Diese letzte Seite aber lautete: Du kannst Dir denken, daß es mir nicht ganz leicht geworden ist, Dir meine kritische Vage so rückhaltlos zu schildern. Deine anshörlichen, drin genden Äeldsordcrungcn, die ich nicht länger erfüllen kann, ohne mich gegen die übrigen Mitglieder meiner Familie schwer zu versündigen, haben mich indessen endlich dazu gezwungen, und Du wirst ttnmchr begreifen, daß e nicht Geiz oder Hartherzigkeit ist, wenn ich Dir erkläre, daß Du aus mich nicht weiter zu rechnen hast. Du mußt ent weder Deine Ausgaben mit Deinen !innah,:n in Uebereinstimmung brin 1 gen, oder irgend einen entscheidenden stujnii Mi, oa geeignet ii'cinc Bermögenoverhältnisse zu verbessern. Ich Hai mit vielem Interesse gelesen, wa Du mir von Deinen freundlichen Beziehungen zu dem Hause des Herrn Saroschiu schreibst, und obwohl ich in Bezug auf die Person dieses Herrn nicht ganz frei von gewissen Bedenken bin, wurde ich doch, wenn Dir das junge Mädchen gefällt, meine Zustimmung zu einer Verbindung nicht verweigern. Saroschin steht in dem Rufe eine er wegenen Spekulanten, und Niemand weiß mit Bestimmtheit zu sagen, wie es um seinen scheinbaren Reichthum in Wirklichkeit bestellt ist. Aber ich zweifle nicht, daß er seiner einzigen Tochter eine sehr anständige Mitgift geben würde, schon uu seinen Äredit dadurch , zu festige und zu erhöhen. Wenn Tu also den rechten Augenblick nicht ver säumst, könnte sich Dir hier wohl eine MögliclMit bieten. Deine Zukunft zu sicher. Du wirst ja inzwischen itb die Nat Deiner efiihle fiir Fräulein Saroschiu mit Dir in' Reine gckom ' men sei, und Tu wirst Dir wohl sei der sage, daß ein langes Zögern und Schwanken hier um so weniger am Platze Iväre, als unzweifelhaft anch andere junge Herren auf die Vortheil hafte Partie bereit aufmerksam gewor den sind. Üi wird mich um Deinetwil len freuen, wenn ich bald von einem günstigen Erfolge vernehmen kann, und r in tiefer Hoffnung beai iiße ich Dich als Dein Dich liebender Vater.' Wieder ivarf Trehsa den Brics in wenig respektvoller Weise bei Seile; ach einigen weiteren Minuten er dricßüchcn ?!achdenkcn aber sagte er laut: Schließlich hat er ganz Recht ! " Da ängstliche Hinziehen und Zappeln kann ja doch zu nichts fuhren. Machen wir also ein Lade!- lir steckte den Brief in die Tasche und warf die über den Schreibtisch ver streuten Aktenstücke aus einen Haufen. .Matthcö!' .Herr Assessor!' Ist der Bergrath noch in seinem Bureau?' Jawohl, .Herr Assessor!' Verwünscht ! Tann wird er natür lich wieder die Nase hierhereinstcckcn. sobald ich eben fort bin. Aber es hilft nickt. Sie müssen ihm irgend etwa vorlügen, MatthcS, ich habe was Wich' tigc zu besorgen.' ,?assen Sie mich nur machen, Herr v. Trcüia! Avcr joll ich nicht vielleicht rasch hinüber springen und ein Sträuß chcn besorgen? Habe vorhin wunder volle Rosen im Schaufenster gesehen Marschall Äiclsou, wie sie im Buch stehen.' Bleiben Sie mir vom Halse mit t Ihren Rosen! Ich wollte, daß ich etwa sparsamer umgegangen wäre mit dem Zeug.' Der Kanzlcidiencr verstummte, denn er wußte, da Trcnsa sehr empsindlich war gegen vertrauliche Scherze, sobald ex sich in übler Vaunt befand. Und der Assessor mußte wirklich überaus schlecht aufgelegt sei, da er e sogar unterließ, sich vor dem Fortgehen seines Spiegel und seiner Taschenbürste zu bedienen ein Fall, der sich nach den (Srinncrun gen dc alten Matthc noch nie zuvor ereignet hatte. Ohne jede Zaudern und raschen Schritte schlug Trcnsa den Weg nach dem Höusckc der Frau Hcnnersdorf ein. Da Hausihor stand osscn, und da n sicher war. daß Helene daheim sei, klopfte er unbedenklich an die Thür ihre Zimmer. t!i kalb erschrockene und halb freu dige Herein!' antwortete ihm von drinnen. Srröthend stand die junge Lehrerin bei seinem Eintritt von ihrem Play am Tische auf, und Treysa scharfe Äugen gewadrten, wie sie sich bemühte, eine angefangene Brief r ihm zu rbergen. f Hwic Abend, Bernd!' sagte sie ' ... ..iMiiMw 4!rCtt4i Bitt vem Nur 1UI gnuuHium .i.u,, ewe schmollend Miene aufzuscHen. .Tu hast urich als, doch nicht an; vcr essen!' Er küßte sie und la dabei die Ueber schritt de Briefe, den sie nicht mehr ganz zwischen die Lisch. der Cchreidmarpe hatte schiebe können. An mich?' fragte er. .Wolltest D mir etwa eae meine Ausbleiben Bedürfe mache?' . .Vorwiinc? 'Kein, gcwi icht! Ader mir war so bange! Seit s.ins langen Tagen halte ich Dich nicht mehr Tabci schlug sie die Augen voll liin gebender Zärtlichkeit zu ihm auf. Den Assessor aber schien dieser Blick in Verlegenheit zu setzen, denn er imndtc sich ab. Ich war sehr stark beschäftigt,' cr widerte er, und hoffte, Tick) durch eine freudige Neuigkeit für die kurze Entbehrung schadlos halte zn könne. ES ist wahrhastig nicht meine Schuld, wenn e nun ?anz anders gekommen ist." Schon der Ton seiner Stimme mußte ihr verrathen habe, daß er Schlimme brächte, denn sie legte bestürzt ihre Hand ans seinen '.'In. Um öotte willen, Bernd,' bat sie angstvoll. Zage mir schnell, was Dir geschehen ist! Du mußt doch nicht sort von hier?' AI, wenn es nichts Acrgcrcs wäre, alö das! Aber cS ist viel ernster. Ich habe meinem Vater Alle entdeckt, Helene!" Ach, und mm ist cS gekommen, wie Ich gefürchtet habe, nicht wahr? Er vcr weigert uns seine Einwilligung.' Treysa, der jetzt sehr düster drein schonte, machte eine bejahende Be weguirg. Es wäre zwecklos, wenn ich Dir' verheimlichen wollte. Er ist außer sich, er droht mir mit Fluch und Enterbung." Helene preßte die gefalteten Hände auf da Herz, das Blut war an ihren Wangen gewichen, und ihre Augen stan den voll Thränen, Und c gibt leine Hoffnung mehr?" fragte sie leise. Er wird niemals anderen Sinnes werden?" Daran ist kam zu denken. Er hat sich in seinem Briefe mit einer Lnt schiedenhcit ausgedrückt, die mir es überhaupt unmöglich macht, meine Bitte jemals zu wiederholen." Da ist schrecklich, Bernd! Und was soll nun werden?" Er antwortete ihr nicht sogleich, son der durchmaß ein paar Mal da Zim mer wie Jemand, der sich in höck'ster Aufregung, bcsindct, Ich werde Dich natürlich nicht im Stiche lassen," stieß er endlich hervor. Aber mit meiner Laufbahn ist'S ans. Wi, werden wohl so eine Art von Landsireicherlcbcn beginnen müssen." Bernd!" schrie sie ans. Was sagst Du da? Ich sollte es gewesen sein, ich, die Deine Zukunft vernichtet hat?" Ich rede nicht von etwas, daS k rcits geschehen ist, sondern von dem, was unsehldar künftig geschehen wird. Ohne die Unterstützung meines Vater kann ich die begonnene Vaufbahn nicht fortfeyen. Und da er geschworen hat, mir keinen Pfennig mehr zu bewil ligen, muß ich mich eben bei Zeiten nach etwa? Änderen, umsehen, nach tiircr Stellung als Treiber vielleicht rdcr ach eiucm Äufschervoftcu. Gi sei denn, daß wir den heroischen Ent schlnß fassen, gemeinsam einen Sprung in'S Wasser zu thun. " Er stand jetzt mit über der Brust vor schränltcn Annen au: Fenster und blieb beharrlich in dieser Stellung, die c ihn: ersparte, Hclencn in'S (Besicht zu sehen. Er hörte nr ihr leises Schluch zen hinter seinem Rücken, und plötzlich suhlte er, wie sich ihr Kops an seine Schulter lehnte. , Womit haben wir es nur verdient, Bernd, so unglücklich zu sein?" ES dürfte nicht viel Nutzen haben, sich mit der Bcaiitwortung dieser grage den Kopf zn zerbrechen. , Am Ende bc ging ich eine Thorheit, mich meinem Vater zu offenbaren ; aber c hätte mit der H'eheimnißkrämerei doch auch nicht bis i alle Ewigkett weitergehen kön neu. Wir werden nun also den amps mit dem Schicksal aufnehmen, wie e so schon bei den Dichtern heißt, und nach einer Reihe von Jahren, sofern uns da Glück hold ist, werden nrir'S vielleicht dahin gebracht haben, uns wie zwei Sck'walbc irgendwo hoch oben unterm Dach unser trauliches Nest zu bauen. Es wird nicht sehr luftig sein ; aber die i!iebe muß uns eben helfen, es zu tragen.' Und wenn Du mich jetzt aufgeben wurdest?' hauchte sie kaum vcrnchm lich. Wurde sich Dein Vater dann versöhnen lassen?" Er verlangt ja nicht Anderes als das. Aber es ist ein llnsinn, von fol cher Möglichkeit zu reden.' ölein, Bernd, wir müssen gerade davon rcdcn," und ihre Stimme, die anfänglich noch von Thränen erstickt war, gewann allgemach an Festigkeit, denn eS ist selbstverständlich, daß Tu solche Opfer nicht für mich bringen darfst. Wie könnte ich glücklich werden mit dem Bewußtsein, daß Tu alle Deine Hoffnungen und Aussichten hin gegeben hast um meinetwillen !' Daran ist doch nun 'mal nichts zu ändern, und wir müssen eben versuchen, damit fertig zu werden. Ich hatte einigen Ehrgeiz, das ist richtig, und meine Aussichten waren nicht schlecht. Aber man lebt auch ohne das; und wenn e kein ordentliche i.'cbcn mehr ist, sg bleibt c doch vielleicht immer noch ein ganz leidliche Vcgctircn.' Ich aber müßte da schlechteste und selbstsüchtigste Geschöpf auf Erden sein, wenn ich da zugeben könnte. Wenn Tu zu großmüthig und edel bist, um mich aufzugeben u wohl, so will ich es sei, die unser Verlöbniß löst.' Mit gut gespielter Ueberraschung wandte Treysa sich ihr zu. Er sah. daß ihr hübsches (esichtchc ganz färb los geworden war, und daß e innerhalb der wenigen Minuten Versalien schien, wie da Anilii ein Schwerkranke. .2 ist Dn die (clegenkcit viel leicht sehr rci (Kommen':" polterte n. UM die elkgercheit ach Kräften au zunützen, aber er gab diese Taktik sogleich wieder f, al er dem großen, bodcitsvollcn Blick ihr voll ufge schlage Auge begegnete. Tu weißt, daß e, nicht so ist, Bernd,' sagte sie einfach. Wenn ich Dir entsage, s entsage ich Allem, wa mich froh und glücklich gemacht bat. Ad ick bade ja keine Wahl. Und jetzt, Mdtea wir einqesebea habe, daß es nid-t ander sein kann, je wolle wir e uns nicht noch schwerer , acden rt ist ja schon so hart, so grau 5m dar,.' 31jrc Kraft brach nun doch zusam men, und sie begann auf' Neue zu schluchzen. Treysa siilille, daß ein wci tercs scheinbares Widerstreben ihren hochherzigen Entschluß och leicht genug würde erschüttern tönne, und cS schien ihm donim an der Zeit, die Sache zum Abschluß zu bringen. Ich hätte nie geglaubt, daß es dahin kommen könne. Wahrhaftig, mein Vater wird cS nicht leicht haben, sich meine kindliche i.'icde zurück zu gc winncn. Nimmermehr wäre mir der Wunsch aufgestiegen, mich u einen solchen Preis mit ihm zu versöhnen, und Tu wirst nie vergasen dürfen, Helene, daß es Dein Wille ist, nicht der mehlige, der uns trennt," Die junge Lehrerin hatte das Besicht in den Händen verborgen und schüttelte statt aller Antwort nur den iiops. Es war also doch wohl nothwendig, ihr noch etwas Tröstliches zu sagen. Wie ich es übrigens ertragen soll, ein Heben ohne Dich zu führen, ist mir in diesem Augenblick noch völlig unfaß lich," meinte er, indein er die Zitternde an sich zog. Wir hätten so glücklich sein können und nun es wird eine recht trostlose Wüslcmcisc werden," Für eine kurze Zeit nur hatte sie seine Liebkosung geduldet, mit sanstcr Entschiedenheit machte sie sich dann auS seinen Armen los und drückte daS Taschentuch an die Augen, um die Spur ihrer Thräne zu trocknen. tan uns tapfer sein, Bernd! Unsere Weite wird jcr nicht ende, auch wenn wir einander nicht mehr sehen und sprechen dürfen. Feierlich gelobe i ! Dir in dieser schweren Stunde, daß ich nie einem anderen Manne ange hören werde." Ein solche Gclöbniß kann ich un möglich annehmen, liebste Helene! Du bist ja noch so jung mit der Zeit wirst Du es schon lernen, mich zu ver gcsscn und wirst irgend einen braven, tüchtigen Menschen" Sie ließ ihn nicht aussprcchen, son dem fiel ihm mit einem energischen Kopfschüttcln in die R'cdc, Niemals! So wie ich Dich geliebt habe, liebt man mir einmal in seinem Leben. Könntest Tu denn in diesem Augenblick daran denken, Bernd, früher oder später eine Andere an meine Stelle zu setze?' O gewiß nicht!" versicherte Treysa sehr eisrig. Eö ist eine ganz unmög liche Vorstellung.' Und doch wolltest Du mich einer selchen Schlechtigkeit für fähig halten?" fragte sie mit sanfte Vorwurf. Nein, mein Geliebter, wir wollen uu Treue halten, auch wenn e hier aus Erden keine Hoffnung für uns gibt. Diese -Zuversicht ist ja meine einzige Stütze sie allein wird mir die Ärast verleihen, weiter zn leben.' Er gab es auf, sie von der roman haften Ueberschwenglichkeit eines sol chcn Glaubens zu überzeugen. Daß sich die LSslnig ihres Verhältnisses so über Erwarte einfach und friedlich vollzog, war ja eine Annehmlichkeit, der zu Liebe man schon ein wenig Komödie spielen konnte. Du bist mein starke, hochherzige Mädchen!" sagte er, indem er ihre Hand an seine Lippen führte. Und nach einer kleinen jinnstpausc fügte er in seinem sanftesten Tone hin;: Aber bei all' Deiner Tapferkeit darfst Tu Dir doch nicht Ncbenncnschlichcö zumnlhen, mein Lieb! Wir können nicht an demselben Orte bleiben, wenn nicht bei jcdcr znsnlligcn Begegnung die schmerzlichen Wunden von Neuem bluten sollen. Ich würde um meine Versetzung einkommen, wenn ich nicht fürchten müßte, damit dc ernsten Unwillen meiner Vorgesetzten zu er rcgeu. Tu aber bist durch nichts gcfcs seit, und es wird Dir gcwiß nicht schwer fallen, in einer anderen Uingc düng einen neuen Wirkungskreis zu finden.' Schon an ihrem Micncnspicl erkannte er, daß sein Vorschlag nicht ihre Zu stimmnng fand. Nein," erklärte sie mit einem ent schiedcncn Äopsschüllcln. Du darfst das nicht von mir fordern, Bernd, wenn Du nicht willst, daß ich vollends crzivcifle. Ich habe ja jetzt nichts mehr, vas mich an daS Tafcin fesselt, als die Liebe zu meinen kleinen Schii lcrinncn. Toll ich auch die Letzte noch hergeben, so bleibt mir in Wahrheit keine andere Znslucht mehr, als der Tod.' Ich will nur Tcin Bestes, wenn ich Tir einen solchen Rath ertheile, liebe Helene ! Es würde doch kaum zu vermeiden sein, daß wir einander hier und da treffen, und die Qualen dieser Stunde würden dadurch jedesmal auf' Neue herausbeschworen werden.' Furchte davon nichts für mich!' sagte sie ruhig. Wa auch in meinem Herze vorgehen mag, ich weiß jetzt, daß ich stark genug sein werde, e zu überwinden.' Treysa konnte seine Ucbcrrcdung versuche nicht fortsetzen, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, ihr Mißtrauen zu erregen. So beschick er sich denn bei ihrer Weigerung ; aber der finstere Aus druck seine Geficht war jetzt viel weniger erkünstelt, al vorher. Es irar seine Absicht gewesen, sie noch um die Rückgabe seine Bilde zu bitten ; doch er hatte nun nicht mehr den Muth dazu, den er sah voraus, daß Helene ihm mit ähnlichen Gründe antworten würde, wie bei dem Vorschlag, igre Stellung i Fricdenthal aufzugeben. Und er suhlte sich dieser Ihränenrcichen Sentimentalität gegenüber z unbehag lich, al daß er sie ohne zwingende Roth noch zu weiteren Aeußerungen derselbe hätte veranlassen sollen. AI draußen eine Thür klappte, und der schlürfende Schritt der Frau He nerdorf auf dem Flur vernehmlich wurde, schie ihm ei günstiger Anlaß gesunde, diese Treunungeszene rasch zu enden. Teine Wirth! kcbrt zurück.' sagte er hastig, .Zit konnte möqlirlier Weise auf den unglückliche cdekc verfalle, hier einzutreten, ich aber urke jckt nickt im Stande sei, da, Ischwat der Alte zu ertrank. Lebe wehl, Helene ! Meine bedanke und meine Wunsche werde immer bei Tir sein." Er war schon an der Thür, als die junge Lehrerin noch einmal auf ihn znslog und sich mit einer so wilden Leidenschaft, wie sie ihm ie zuvor gezeigt hatte, an seine Brust wars : Leb' wohl, leb' wohl, mein beliebter! Und alles Glück der Erde satte auf Deinen Weg ! " Noch ehe er ihre stürmische Lieb kosung erwidern konnte, hatte sie ihn freigegeben, iitit sich bis an das äußerste Ende des Siubchcns geflüchtet. Stumm winkle sie ihm, zu gehen, und Treysa zögerte nicht lange, der Aufforderung zu gehorchen. Jammerschade!' murmelte er, als er draußen war. Sie ist wirklich ein gute Mädel und so anhänglich! Ader es hilst nichts, ron hier muß sie sort! Mit ihre romantischen Ueber jpanntheiicn kennte sie mir sonst doch eincö Tages sehr unbequem werden." 7, Kapitel. ' Harald Bruncck hatte da Weiße Haus betreten, um seinen gewohnten täglichen Besuch bei dem Obersilieutc nant zu machen. Im Vorzimmer hielt ihn Wolfcrdingcns Diener mit allerlei Fragen auf, und während er mit ihm sprach, hörte der junge Arzt au dem Nebengcmache Ilonas Stimme : ; Ich bitte Dich, Heinrich, Dir heute von Schenk vorlesen zu lassen. Ich habe Halsichmcrzcn und das laute Sprechen fällt mir sehr schwer." Natürlich, es langweilt Dich bc reits, mir diesen kleinen Dienst zu leisten," erklang als Antwort mit höh nischcr Betonung des Oberstlieutenants rauhes Organ. Es ist jl auch eine unerhörte Zumuthunz. daß ich Dich ersuche, mir durch Dein Vorlesen ein wenig die Zeit zu verkürzen, während Tu Dich draußen in den Anlagen so vortrcsslich gmiisiren könntest. Meinst Du denn, ich hätte es nicht bemerkt, wie Deine Augen von Einem znm Anderen fliegen, während Du des Mit tags neben meinem Rollstuhl einher gehst? lind wenn Du nun gar erst ohne den lästigen Aufpasser zwischen all' diesen unverschämten, geschniegelten Burschen promcnircn könntest! Das würbe vermuthlich ein sehr lustiges Äokettircn und Hosmachen werden. Schade nur, daß ich noch nickst närrisch gcnng bin, um an solche Märchen wie das von den Halsschmcrzcn zu glau den ! " Brnneck machte sich rasch von cm schwatzhaften Diener los und trat nach kurzem Anklopfen in den Salon. Er fand Wolferdingcn mit hochrothcm Ge sich! in seinem Sessel, während Ilona bleich und gesenkten Hauptes neben ihm stand. Er begrüßte sie zuerst, und als sie ihm mit einigen leisen Worte er widert halte, sagte er sehr nachdrücklich: Sie sprechen etwas heiser, Frau . Wolferdingcn! Ihr jichlkopf scheint angegriffen, und Sie werden gut thun, sich für die nächste Zeit zu schonen. Jedenfalls sollten Sie es vermeiden, laut und anhaltend zu sprechen." Der Oberstlieutenant ränspcrte sich sehr stark, und unter seinen buschigen Brauen hervor flog ein mißtrauischer Blick nach dem Gesicht des jungen Arztes hinüber. Er unterdrückte eine spöttische Bemerkung vielleicht mir mit Rücksicht ans den Umstand, daß Ilona sogleich das Zimmer verließ, und seine gereizte Stimmung offenbarte sich noch zur Genüge in den ersten Antworten, die er auf BruneckS ärztliche Fragen gab. Erst die unerschütterliche Gelassen heit des Anderen schien ihn allgemach zu bcsänstigcn, und mit einem Male stand er aus feinem Sessel ans, um mit Hilfe seines Stockes Verhältniß mäßig leicht das Zimmer zu durch schreiten. Sehen Sie her!" meinte er, das habe ich seit drei Jahren nicht mehr fertig gebracht. Wenn'ö so fortgeht, verlasse ich Ihr Moosbach wahrhaftig als ein gesunder Mann.' Die Besserung ist in der That bc deutend. Und auch die Schmerzen sind geringer geworden?" Ach, um die Schmerzen kümmere ich mich den Tcuscl. Das sicht einen alten Soldaten nicht an. Nur dicse schmach volle Hilflosigkeit ist es, die ich nicht ertragen kann. Wissen Sie, Doktor, was ich mir in diesem irdischen Jam mcrthal einzig noch wünsche?" Den vollen Gebrauch Ihrer Glic der. wie ichvcrmuthe." Ja aber zu einem ganz bestimm tcn Zweck. Ich wollte, daß wir !ricg hätten, und daß ich noch einmal im Stande wäre, mich in den Sattel zu schwingen. Alle Wetter, die jicrlc, die es dann mit mir zu thun kriegten, sollten was erleben. Ich habe in diesen elenden Leidcnsjahrcn einen Vorrath von Wuth in miraufgcstapclt, der aus reichen würde, mich zum Schrecken einer ganzen feindlichen Armee zu machen. Ah, nur noch einmal möchte ich d'rcinhaucn können so recht nach Herzenslust!" Er stützte sich auf die Lehne des Scs sei und führte mit seinem Krückstock einen sausenden Hieb durch die Luft, wie wen er dadurch seinem Verlangen noch größere Nachdruck geben wollte. Seine grauen Augen blitzten wie die Auge eines Jünglings. Brnneck de griff, wie unsäglich dieser immer noch kraftvolle Mann unter der aufgczwun gcnen Unlhätigkcit gelitte haben mußte. Sie lassen sich ven Ihrer begreif lichcn Verstimmung hinreißen, Herr Oberstlieutenant." sagte er. Ich be zweifle, daß e Ihnen im Ernst Genug tduung civährcn würde, sich für Ihre Leide aa Unschuldigen zu rächen. Und vollend da, wo Sie Ursache haben, rank bar z sein, sollten Sie sich nie mal vom Zorne hinreiße lasse, hart und ungerecht zu werde.' Der Oberstlieutenant wurde durch dies freimüthige xracbe. wie er sie ähnlich nellkilln seit vielen Jahren von einem mehr cheit. ersichtlich auf' Acußersle überrascht, -eine Stirn sarckie sich nech tiefer und er fragte ziemlich barsch : Da. wa ich lliscche biülc. dankbar zn sein? Wellen Sie mir niedt auch eciaüist se'TN. was Zi: daini; einem lich meinen'?" Sie haben es ohne Zweifel bereits errathen. Herr v. Walserdinge! Ihre Gattin ist in aufopfernder Weise um Sie bemüht. Fühlen Sie nicht selbst, daß ihr da jede Unsreundlichkeit und Härte, die sie von Ihnen erfährt, eine doppelt schmerzliche Wunde schlagen muß?" TaS Gesicht dc Offiziers hatte sich höher gcrvlhct. Er unterdrückte crsicht lich nur mit Mühe eine heftige Ant wort, die ihm bereits aus der Zunge lag und stapfte von Neuem an seinem Stock durch das Zimmer, als wäre das für ihn ein Mittel, seines auswallen den Acrgers Herr zu werde. Ich nehme an, daß Sie csgutmci nen," sagte er endlich, und man muß sich ja wohl von seinem Arzt mehr ge fallen lassen, als von einem anderen Mensche. Aber es gibt doch gewisse Tinge, in die man selbst seinem Arzte keine Einmischung gestatte!. Und wenn meine Frau sich etwa bei Ihnen be Ilagt haben sollte" Sie wissen ohne meine Verficht. kling, daß dies nicht der Fall gewesen ist. Aber ein Ma.t'.i, der gewöhnt ist, sich mit den Leiden der Menschheit zu beschäftigen, braucht nicht immer eine lange Krankengeschichte z hören, um den Sitz eines Uebels zu errathen. Auch der Gram ist eine Krankheit, Herr Oberstlieutenant, und eine recht gefährliche obendrein," Wohl möglich! Nur werden Sie die Behandlung dieser Krankheit, so weit etwa meine Frau ergriffen sein sollte, wohl ausschließlich mir Überlas sen müssen. Und damit, denke ich, könnten wir diesen Gegenstand verlas sen," Frostiger als heute halte er Brnneck noch niemals verabschiedet, denn selbst der leichte Händcdrnck, mit dem sie sich sonst zu trennen pflegten, unterblieb. Als er durch das Vorzimmer ging, sah der Arzt Ilona am Fenster stehen. Während der drei Wochen, die seit ihrer nächtlichen Begegnung im Park vcrslos sen warcn, hatte er nicht ein einziges Mal Gelegenheit gehabt, sie allein zu sprechen, und aus der Beharrlichkeit, mit welcher sie jcdcr Bcgcgnnng ansgc wich: war, hatte cr den Schlnß gc zogcn, daß sie an jenes Gespräch nicht mehr erinnert zn werden wünsche. Heute aber machte sie ihm, als er sich anschickte, mit höflichem Gruße an ihr vorüberzugehen, ein Zeichen, daß er bleiben mii:. Sie haben sich vorhin meiner an nehmen wollen," sagte sie halblaut. Ich danke Ihnen dasür; denn Ihre Absicht war gut. Aber ich bitte Sie, es nicht wieder zu thun. Auf solche Art ist mir nicht zu helfen." Noch bevor ihr Brnneck etwas erwi dern konnte, ging sie ans einen anderen Gegenstand über. Indem sie durch eine Kopfbewcgung in die Anlagen hinaus deutete, fragte sie: Die junge Dame da unten ist die Tochtcr dcs Herr Saroschin, nicht wahr? Kennen Sie auch den Herrn, mit dem sie sich so angelegentlich unterhält?" Brnneck folgte der Richtung ihres Blickes, und sein Gesicht bewölkte sich. Es ist ein Bcrgamtsajsessor v. Treysa," sagte er kurz. Ihr Verlobter?" So viel ich weiß, ist er cs noch nicht." Aber cr bcsindct sich aus dcm besten Wege, cs zu werden. Ihre Augen hin gen ja förmlich an seinen Lippen." Fräulein Saroschin ist von Bcwun derung für ihn erfüllt, da er durch sei nen Heldenmut!) bei einem Gruben unglück verschiedenen Menschen das Leben gerettet hat." Ilona wandte ihm hastig ihr schönes Antlitz zn, und er sah, wie ihre feinen Nasenflügel bebten. Sind Sie mit dem jungen Mädchen näher bekannt?" Ich spreche sie gelegentlich. Aber ans welchem Grunde" Sie sollten ihr rathe, auf ihrer Hut z sein, sollten sie warnen, eine Ucbcrcilnng zu begehen, die sie viel leicht durch ein ganzes Leben voll Qual uno Enttäuschung würde büßen müsse. Nicht ist für ein Fraucnhcrz gefährlicher, als die Bewunderung, die wir dcm Heldcmnuth und der vcr meinten Rittcrlichkcit eine Mannes zollen. Sie macht uns blind für alles Andere und läßt uns mit offenen Augen in das sichere Verderben stürzen. Wenn Sie eS gut meinen mit jener Dame, so bieten Sie all' Ihren Einsluß auf, um sie vor einer verhängnißvollen Selbsttäuschung zu bewahren." Sie halte das mit einem Eifer und einer Lebhaftigkeit gesagt, die Brnneck in Erstaunen setzen niußtcn. Er wollte ihr antworten, daß cr nicht den Beruf in sich suhle, ein solcher Warner zu sein, da wurde mit Ungestüm die Thür des Salons aufgerissen, und der Oberst licutcnank erschien, auf seinen Kriick stock gestützt, mit dunkelrothem Gesicht au? der Schwelle. Ah, Verzeihung!' sagte cr. Ich wußte nicht, daß ich störe! klebrigen, wenn die Konsultation zu Ende ist, hast Du wohl die Freundlichkeit, mir wieder ein wenig Gescltschast zu leisten.' Mit lautem rächen flog die Thür wieder in' Schloß. Bruneck, den die sc unhöfliche Gebahrc ernstlich vcr droß, zog die Brauen zusammen; Ilona aber erfaßte seine Hand und bat: Gehen Sie jetzt, e ist besser so? lind stelle Sie ihn wegen seines Be nehmen nicht zur Rede. Am Ende winde ja dock, nur ich e zu entgelten haben. E ist der erste Freundschaft dienst, um den ich Sie bitte.' Dabei umschloß ihre kleine kühle Hand die scinige mit so innigem Druck, und ihre Augen sahen mit so seltsamem Leuchten zu ihm auf. daß er eine ganz eigene, unerklärliche Beklemmung em Pfand. Seien Sie unbesorgt!' erwiderte er rasch. Ich werde nicht vergesse, daß er ei ranker ist, obwohl er von den Vorrechte eine solche fast all' j reiche brauch macht.' Aa herle das Tlamxfc eines Krückstockes im Nebenzimmer, uns .",!? gab die H7d Brnneck frei. Auf Wicdmchcn!' siititene lic, Denn Sie kommen doch wieder, nicht wahr?" Za, um Ihretwillen." Tamil gingen sie auseinander. Ein paar hundert Schritte vom Hanse entfernt, traf Brnneck auf Hildegard und Treysa, die wieder umgekehrt warcn. Er wäre am liebste stumm vorübergegangen, aber Hilde gard gab es ich! zu. , Warum sind Sie gestern ?lbed bei unserer kleinen Gesellschaft ansgcblie ben?" fragte sie mit freunolichci Vor wurf. Bis zu einer sehr späte Stunde hoffte ich noch immer, daß Sie kommen würden." Ich kann cS bestätigen, Herr Dok tor!" mischte sich Treysa in seinem blasirtcn Tone ein. Fräulein Hilde gard war in einer beständigen Unruhe Ihretwegen, Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, ich würde mir eine solche Unterlassungssünde niemals vcr zeihen," Mein Beruf gestattet mir leider nicht immer, an mein Vergnüge zn denken, Herr v, Treysa ! Ich habe mich bereits i der Frühe des heutige Tagcö bei Herrn Saroschin wegen mei es Ausbleiben entschuldigt und ilm gebeten, bei seinen Festlichkeiten künf tig nicht erst auf mich zu rechnen. Guten Morgen!" Ein leuchtendes Muster von Lie bcnswiirdigkcit ist dieser Doktor mm gerade nicht," meinte Treysa, während sie ihren Weg fortsetzten. Ich muß gc stehen, daß ich sein Benehmen gegen Sie sogar etwa? ungezogen fand." Hildegards anmuthige Gcsichtchcn war sehr ernst geworden, aber sie erhob gegen die letzte Aeußerung dc Assessors entschiedenen Widerspruch. Man darf Herrn Brnneck nicht nach dem Maße anderer Menschen messen," sagte sie. Wenn er sich auf Schmci chelcien und Artigkeiten nur schlecht versteht, so ist er darum gewiß nicht geringer zn schätzen. Ich habe Beweise dafür erhalten, daß cr nicht nur ein chrenwcrthcr und aufrichtiger, sondern auch ei edler Mann ist.' Wahrhaftig, etwa vicl Anerken nung in einein einzigen Athemzug spöttelte Treysa. Man sieht, wie vcr fchicdcn doch die Wege sein können, die zu den Herzen dcr Damen führen," Er bedauerte das unbedachte Wort schon, noch chc cr cS ganz ausgesprochen, denn Hildegard erhob mit einer stolzen Bewegung den Kopf, und es war ein kühl abweisender Blick, dcr das Gesicht dcs Assessors traf, Ich verstehe Sie nicht, Herr v, Treysa! Aber wenn eS Ihnen angc nehin ist, so lassen Sie un von etwas Anderem sprechen." Zivar war der gewandte Kavalier um ein neues Thema nicht lange in Ver lcgcnhcit, doch seine Schlagfertigkeit iible diesmal nicht die gewohnte Wir kung, und dcr gemeinsame Spaziergang endete siir ihn unerfreulicher, als irgend einer, den er früher mit Hildegard unternommen hatte. 8. Kapitel. Durch einen in knappen und bestimm ten Ausdrücken abgefaßten Brief war die Volksschullchrerin Helene May bürg aufgefordert worden, sich Nach mittags vier Uhr bei dem Stadtrath Gotthclf Schreiner einzusinken. Sie wußte, daß die Aufsicht über das stiid tische Schulwesen zu den amtlichen Oblicgcnhcitcn dieses Herrn gehörte, und da sie sicher war, sich in ihrer Thä tigkeit keines Fehlers schuldig gemacht zu haben, solgtc sie ohne jedes Bangen dem an und für sich etwas ausfälligen Befehl. Man ließ sie eine Weile im Vor zimmcr warte, und als sie endlich die Erlaubniß erhielt, in das Arbeit? gemach des TladlrathS einzutreten, war sie ein wenig befremdet durch den Empfang, den ihr dcr Herr des Hauses zu Theil werden ließ. Sie war schon früher wiederholt mit ihm in Beruh rung gewesen und hatte stets eine frcundüchc Behandlung erfahren, heute aber neigte der Stadtrath in Erwidc rung ihre bescheidenen Grußes nur leicht den Kops und deutete mit einer kurzen Handbewegung auf den neben seinem Schreibtisch stehenden Stuhl. Sie vermuthen ohne Zweifel bc reits, aus welcher Veranlassung ich Ihr Erscheinen gewünscht habe," cröss ete er in einem nichts weniger als licbenewürdigcn Tone das Gespräch. ES wäre mir lieb, weitn Sie dazu beitrügen, diese peinlichen Auscin andcrsctzungen so kurz als möglich zu gestalten." Er heftete dabei einen so strengen und durchdringenden Blick auf ihr Gc sicht, daß sie fühlte, wie ihr trotz ihres reinen Gewissen das Blut in die Wangen stieg, Sie mußte all' ihren Muth zusammennehmen, um ihm zu erwidern, daß sie vollkommen ahnuugs los sei, und sie begriff nicht, weshalb bei dieser Antwort die 'Miene dcs Stadtraths eine noch unwilligere wurde. Da thut mir leid,' sagteer, denn ich sehe mich dadurch genöthigt, Tinge auszusprcchcn, die ich Ihnen lieber cr spart haben würde. Sie wissen, daß man von einer Lehrerin nicht nur die Befähigung für ihr Amt, sondern auch einen tadellosen Lebenswandel verlan gen muß, wenn ihr vertrauensvoll die geistig, und sittliche Erziehung eines hcramvachsendc Geschlecht überlassen werden soll. Ich habe es bei Ihrer Anstellung niäa für nöthig aclmlicri, das besonders zu betonen, weil ich mich damals in dcm Glauben befand, daß cs Ihnen gegenüber dessen nicht bedürfe, 6 ist mir sehr peinlich gewesen, mich i dieser Voraussetzung durch meine neuerliche Erfahrungen getäuscht zu sehen.' Helene verstand noch immer kaum, was er ihr eigentlich zum Vorwarf machen wollte; aber die unbestimmte Empfindung, daß sich eine schivere An schuldigung hinter seinen mit so nach drücklichem Ernst gesprochene Wertn verbarg, ließ sie im innersten Herzen vor Scham und Entrüstung erbeben. (Fortjttjung folgt.) ; Kopfschmerzen untergraben die esundyett. Clc llltitn n (3cM4tmtil4M!)t. OtmitU'lt, ,'d. f.Mt und ertfllijrT vrlchüi'I. d-MIilgrn cnbrn KruiiIdrilSsormkn, wie: ffaiiiuchl. Her Ind?n. Schlasttz. Wadnstnn u. t. iv. illilcs Uervme heilt. Frau ttatl . UlQrr, 201 Hanna tt fl. Wahne. Ind.. schrkidt untrrm ?. Cltobtx 18U4: .Ich litt furchtbar an Kopsschmrrzrn, Echiittndtt. Rilörnlchmerirn und Nrndsitiit und mein ii sinnt, wurde beständig Ichlrchirr bt man an ineinein iitbtn Verziveisettk. Wa immer auch vcrN'ch. wurde. c3 brachte nicht die erwiinlchte Befierliug, M ich mit Dr. SJlilc' Nrrvwe anfing. Ich habe fün laichen genommen und halte mich jekt für eine gesunde. Frau. mögen dielen Brief vrrdfl.'nll,chen, tuenn Ck wünschen und ich hoffe, daß dadurch bu8 Leben mancher anderen kranken Mutter grrellet wird wi da urnniac. Zu haben bet allen polhekern. Buch über Qn und Nerven sret verschickt. Vr. Miles Mcdlcal Co., KlkliarL, Ind. Dr. Mtteö' Heilmittel machen gesund. KARL WITZEL Fabrikant von stigarren ! 917 0 Straf,, Lincoln. Red. American Exchange INntionnl Jtiink, " Elfte und 0 eteaße, vtnmlii, Rkb avilal 82(10,000. Direktoren : I. M, Rnvinond, L Gre gor. S H Burnham, T. W, Lowiy, W. H. MeEloery. C. H. Morrill, . I. Sairyk.-. Aeutsche Wirthschaft von - Chas. Schwarz I3C sudl. 10. Str.. incotn, Rk (in seinem eigenen Gebändl.) 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