Die U. Von I, . yjfitropotofi. Eine dunkle Tcjcmbotnodjt bun Icl wie ein Grab.... ein stöhnender Sturm, der den VItijcm gefrieren macht. der das Blut in den Adern erstarrt und ganze Schneederge vor sich auswirbelt Himmel und Erde , einem unend iicyen 'Jicm zuiammengesiossen, in einer userlosen Finsternis!, die nirgends das Blinlen eines Lichtpunltes unterbricht. Selbst die Festungslaternen sind vom Sturm ausgelöscht, der wie das Heulen und achen vvser Geister dnrch die Mit, ternacht dahinzieht. Diister und schwei gend liegen die Redouten und das Gla cis, der Wallgraben und die Thore da . . . Um das Wachthauschen faucht der fonirm. Er schleudert Schncemassen gezcn die gefrorenen Fenster, er fegt uoer das xad) yin und verstummt Wie der auf lurze Weile, sich zu neuem 91 prall riisteud. June in der Offiziers- aoiheiiung, liegt der wachhabende üicu. tcnant aus dein Ledcrsvpha. Seine e danken wandern weit, weit hinweg aus der im tedince vergrabenen Festung, In dem .lagen und Heulen des Stur- mes draußen taucht es wie Lichteiiie, sliinmer vor ihm aus, wie ein süßet , Wohlgcruch und leise Ballmusik und dann wie ein neues Traumbild der Newsli-Prospckt von lärmenden Men schen belebt übergössen von der blau licyen giuiy des clcllrilchen ichls, in dessen Schein große Schneeflocken sich langsam in sanften Kreise zu Boden senken Da poltert es. Der Unteroffizier steht vor ihm Was giebts?" Habe zu melde, daß die Kälte imuier noch im Zunehmen ist. Das Thermo Meter zeigt 25 Grad!" Was thun?" der Lieutenant gähnt es werden io ohnedies schon alle halbe Stunden die Schildmachcn gewechselt!" Zu Besehl!,.,.bei Wache No, aber wird es schon schwierig. Tie Leute kamen eben zurück, schwitzend wie vom Dampsbad sie mußten bis zu den Husten ini Schnee waten." Die Wache No. 5 b.'fand sich aus ei ner entlegenen Rcdonte, die als Pulver, wagen diente. Dicht davor lag der jetzt bis auf den Grund gefrorene Fluß, der allinäliq am anderen Ufer in eine Kette von Slimpfen Überging. Meilen, weites Walddickichi umsäumte diesen Morast. Heute Nacht heißt's aber Geduld ha ben " sagte der Offizier Hast Du sonst noch etwas z melden ?" Nein!" Nun, so geh!" Auf der Mannschaflsstube ging es lärmend zu Tie Ablösungen waren zuriickgekoni nien. Sie stampsten sich den Schnee von den Thranstiescln, sie schüttelten die überschnciten Pelze und banden sich die Baschlics von den Ohren. Nun, Bruder. . . . Das ist ein 23ei, ter! lachte einer der teoltrnten, ein vierschrötiger Bursche mit hellen Auge und autherziaem Gesicht. Bist Tu erst erfroren, wirst Tu nicht mehr lachen " brummte ein anderer und hing den schweren Schaf, pelz an den Riegel. Die Anderen waren schon an den Tisch getreten, wo einer ihrer Kamera den laut aus dem Büchlein Soldaten, leben" vorlas. Als die neuen An- kömmlinge in den Lichtkreis des kleinen, durch einen Blechrcflcktor überschatteten Lämpchen traten, brach der Vorleser ab. Ist'? schlimm draußen?" frug er. Wassili Pctrowitsch ist beinahe er froren!. ..auf Wache,.. Ter Sturm ist zu stark. $t füllt selbst das Schil. derhaus mit Schnee! Man kann sich nicht vor ihm retten " Was war das?" sagte plötzlich Einer mit leiser Stimme, dort von jenseits des Flusses.. .." Was denn?" Hört Ihr nicht?. . . Das ist Wolfs, geheul ! Tie Soldaten sahen sich an. Tann spottete der Eine: WolfSgcheul ! Ter Sturm war's, nichts weiter!" Aber der i5rste blieb fest. .Wölfe waren eZ! Sie sind drüben überm Fluß gegenüber der Pulvern- doute....' Tort stand der Posten Nr. 5. Wer war der nächste zur Ablösung? Alles sah auf Pankratieff. einen jun gen Rekruten, der verstört ausstand. Tie Soldaten lachten, als wollten sie ihre eigene Bangigkeit verscheuchen. .Nimm Tich in Acht, Tu !. . . . Tich freyen die Wolfe! Einer der Burschen siel auf alle Biere j nieder, nctlchte die Zayne uno iroa, dumpfknurrcnd wie ein Wolf auf den Rekruten zu. Aber letzt stand der UnterosUZier er- zürnt auf: .Ruhe!" schrie er; ist das eine Art. kicd auf Wache zu benehmen? Rasch! die nächste Ablösung soll sich machtnl" fertig, Tie Solldaten hüllten sich in ihre ; Pelze und Baschliks und gurten nach schlagend und sich ,m Augenblick des Im Uebrigen war der Inhaber der den Gewehren. Ihre Gesichter waren Fehlsprungs noch in seinen Pelzärmel, riesigen Gehwerkzeuge, dessen Gcfammt ernster geworden, wahrend der Vorderste . verbeißend, daß das alte Leder riß und , korpus in schreiendem Gegensatze zu sei die Thür ausfticß. ein Stück des Pelzes mit dem WoÜe zu , nen untersten Eftremitäten stand ein Schneegestöber und eisige Kälte schlug Bode rollte. I tapferer Krieger, ihnen entgegen. Ihren noch vom Licht I Gleichzeitig entlud sich das Gewehr! Und dann kam die denkwürdige Nacht geblendeten Augen schien die Tunkelheit , nach oben. Der Soldat schwang die noch Wir hatten den Versicherungen unseres sag undurchdringlich, tappten sie , rauchende Wafic in der Luft, drehte sich Ouartiermirtbs. daß kein feindlicher hinaus, gebückt und gegen den Sturm um und liefe den Kolben mit aller . Ucderfall zu furchten sei. nicht recht qe sich stemmend und verschwanden in der Nacht. Halt ! ! Werda?" Bon irgendwoher klang im Festung graben die Stimme des Postens Nr. 5, aus der Dunkelheit heiser und un deutlich; denn der Schneestaub füllte Jedem den Mund, der da rufe oder schreien wollte. Schweigend wurden die Posten ge wechselt. Mit der anderen Mannschast tappte und watete der frühere Wacht Posten durch das Unwetter davon. Ter junge Rekrut blieb allein auf der Wache Nr. 5 zurück. Er trat in das Schilder haus, das ihn wenigstens vor dem Sturme, wenn auch nicht vor der Kalte schützte. Drinnen setzte er sich hin, stellte sein Gewehr neben sich in die Schnee Haufen, die, durch die Thüre l)ereinge weht fußhoch den Boden deckten, und lauschte st h in in dem Chaos von Tönen da draußen in der Finsterniß. Wie mochte es jetzt wohl in der Hei math ausschauen? Schnee viel Schnee gab es gewiß auch dort in dem einsame Steppendorf! Was thut'S? Der Schnee hält warm! Und wie fröh lich ist gerade zur Winterszeit das Tret den im Dorfe! Man schleicht der mummt von Haus z Haus, sich zu be suchen, man sahrt klingend mit dem Dreigespann vor dem Schlitten über die endlosen Felder und drinnen in der traulichen Stube, die ein flackerndes Lämpchen matt erhellt, da sitzen zwei alte Leute einander gegenüber am Tische und denken wohl an ihn und sprechen von ihm. Tern jungen Soldaten würgte etwas im Halse ein tiefes Heimweh überfiel ihn hier in Nacht und Sturm eine Sehnsucht nach seinen Lieben. Zu was die Gedanken? Er stand rasch ans und griff nach seinem Gewehr, um wieder hinaus in's Freie zu treten, da Ein langgedehntes, markerschüttern des Gcheiil erscholl dicht vor ihm in der rabenschwarzen Nacht und verlor sich in heiserem Knurren. Oben vom Glaeis antwortete eine zweite tiefere Stimme und niehr aus der Ferne, von jenseits des Flusses, hallten vielstimmig die grimmigen Laute. TieWölse!!.... Dem einsamen Soldaten erstarrte das Blut. Unwillliirlich lehnte er sich an das Holzhaus, m den Rücken zu decken. Tann machte er das Gewehr schußfertig und starrte hinaus in die Nacht, als wollte er gewaltsam die Fin steriiiß durchdringcn. Sein Herz häm merte in hcstigen Schlägen. Er beugte das Haupt, um jeden Laut aufzufnn ge, den ihm der Wind zutrug. Aber es war still geworden ganz still. Ter Posten holte tief Athem. Langsam verstrichen die Minuten.. Herrgott wann kmnmt denn endlich die Ablösung? Am liebsten hätte er seinen Posten erla Im und wäre zur Wacht tube ge, lausen, so rasch ihn die Füße tragen wollten. Aber er kannte seine Pflicht. Er durste feine Stelle nicht verlassen: er mußte hier bleiben, wohin ihn der Befehl der Borgesetzten gestellt. Die Wölfe sind ja wieder fort! dachte er bei sich, und Da, .. noch naher als vorhin das klagende Gebrüll und gleich darauf die Antwort oben vom Glaeis. Aber nicht mehr von einem Wolf allein! Das war das Knurren und Bellen der ganzen. inzwischen über den Fluß gekommenen Meute! Offenbar hatten sie dnrch den Wind die Witterung bekommen und wußten, daß da ein einsamer Mensch in der Winternacht stand. Ein Mensch, dem sich die Haare unter der Lamm- sellmutze vor Entsetzen sträubten und der, mit bebenden Händen seine Waffe umspannend, zu dem Glaeis hinauf schaute! Tort, auf dem Kamm des Walles. wo der Schnee weggesegt war, kauerte das Rudel! Ihr gräßliches Gekläff schmoll abwechselnd an und verstummte wieder, um sich nach langer Pause von Neuem zu erheben. Plötzlich blitzten zwei phosphorartig leuchtende grüne Punkte hart vor dem Rekruten aus und gellender als zuvor scholl von oben das Geheul. Er legte an und schoß Tonnernd ging der Schall durch den Wallgraben dann ein ver zweifelndes Winseln oben, ein Win sein, vor dem das Gebell der Meute jählings verstummte. Tunkte Schatten glitten hin und her Knurren, Zähneflelschen und Knirschen die Wölfe zerrissen, sich gegenseitig be kampfend, den Leib des getroffenen Kameraden. Inzwischen lud der Posten von Neuem sein Gewehr. Es war die zweite und letzte Patrone! Hatte er sie verfeuert, so war er wehr- los. Er mußte sie aussparen bis zum icizicn Auqenviicr, Aber schon hob er das Gewehr. schattenhaft kam es von überall her heran... grünliche Augenpaare fl,m merten auf ihn zu.... naher und im- mer näher klang das Gcknurr. ! Eben als er schießen wollte, löste sich ! ine undeutliche Masse gegenüber aus dem Dunkel des Wallgrunds, tie stürzte lt. L...L (. aus ihn herab, hart neben ihm nieder- Wucht neben sich niedkschmettcr, ehe der Wolf, dem noch die Pelzsetzen den Rachen füllten, sich zu neuern Angriff erhoben. Ter Kolben schlug hart aus und als Pankratieff das Gewehr wieder hob, blieb die Bestie reglos liegen, Ihr Rückgrat war zerschmettert. Aber im ielben Augenblick siihlte er, wie etwa? mächtig an der Waffe riß, etwas, was sich mit gierigen Zähnen skstgebijjen hatte. Heiser kläffende Schat tcn schössen aus ihn loS. vor ihm leuch tc tcn überall grüne Sterne, die Wölfe verbissen sich in seinem Pelze , . , er stürzte unter ihrer Last zu Boden, mit dem Gesicht in den Schnee, der heiße, stinkende Athem der Thiere umwehte ihn er suhlte, wie sie an dem Pelze zerrten und rissen,,, wie er nachzöge ben begann . . . Da pfiff es plötzlich sausend über die Gruppe hin es leuchtete aus dem Dunkel blitzartig aus Knall folgte auf Knall der Soldat lag allein. Die Wölfe waren zurückgewichen und standen im Halbkreis, unschlüssig, knur rend und zähnefletschend, dann machten sie Kehrt und schlichen durch die Nacht davon. Ter junge Rekrut lag reglos aus dem Schnee, Um ihn in Fetzen sein Pelz, daneben das verborgene Gewehr. Man hob ihn aus. Er lebte noch, er athmete und schien unverletzt. Und bald kam er z sich und erkannte, daß eine Abtheilung seiner Kameraden, die auf der Wache die Schüsse gehört, ihm im letzte Augenblick Rettung gebracht hatte. Man fasste ihn unter den Ar men und führte ihn im Wallgraben zu rück zu der marinen Wachstube. Hin terhcr schleppten einige Soldaten die erlegten Wölfe, drei klapperdürre und hochbeinige Bestien. Nun lag die Redoutc verlassen da. Nach einer Stunde kamen die Wölfe zurück. Von neuem erhoben sie ihr Geheul und witterten und spähten nach einem Opfer. Aber nichts Lebendes regte sich in der Rotunde. Der Posten Nr. 5 ward in dieser Nacht nicht mehr besetzt,.., ?ao Numftäschchk cr firau binden Ein Hamburger Berichterstatter, der der Schwester Heinrich Heines, Frau Eharlotte Emden, der fünfundneunzig jährigen noch immer rüstigen Frau un längst einen Besuch abgestattet, erzählt in der Neuen Freien Presse" folgende Anekdote: Bekanntlich hat die öfter reichische Kaiserin vor mehreren Jahren eigens eine Reise nach Hamburg unter nommen, um die Schwester Heines ken nen zu lernen. Die Kaiserin, welche sich als Gräfin Hohenembs anmelden und erst, als sie auf die Mittwochs Empfänge hingewiesen wurde, ihren wahren Namen nennen ließ, bestand daraus, daß die greise Frau Emden sie sans-gene, und zwar im Schlafrock uno aus auiykn, emptauae. Bebend vor Aufregung Über den ganz überragend gekommenen, vorher nicht angemeldeten Besuch, mußte Frau Ern den so wie sie war" vor die Kaiserin trete, und sie hatte nur noch Zeit, et was Parfum in ihr Taschentuch zu tropsen, m alsbald vor dem Gaste zu erscheinen. Die Kaiserin nahm ihr durch die Herzlichkeit der Begrüßung bald jede Bcsaugenhcit, indem sie der Greisin beide Hände entgegenstreckte und dabei sagte, wie unendlich sie sich freute, die einzige vielgeliebte Schwester des von ihr so hochverehrten Tichters end lich von Angesicht zu Angesicht an sehen. Während sie nun wieder ihre Fassung gewann, konnte Frau Emden nämlich während der Zeit, da ihr Sohn, Baron Emden, aus Wunsch der Kaiserin dieser die Familienbriese Heines vorlegte und erläuterte, ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Umgebung zuwenden. Ta fand sie nun, daß sich ein intensiver Rum geruch im Zimmer verbreite; doch bald vergaß sie das wieder, ganz und gar von vem invruck in Anspuch qenom- men, den das geistvolle, bezaubernde ieprach der Ka, erin" ans sie machte. die zahlreiche Stellen aus den Werken Heines frei ans dem Gedächtnisse reci tirte. Nachdem sich die Kaiserin ent fernt hatte, wurde Frau Emden neuer- dings des Rumgcruches gewahr, der namentlich von ihr selbst auszugehen schien. Sie suchte, untersuchte da! Sie hatte in der ersten Auslegung bei der Ankündigung des hohen Besuches statt der Flasche kölnischen Wassers ein Rumflaschchen zu fassen gekriegt" und davon in's Taschentuch gegossen. Tie Majestät" so schloß Frai, Emden ihre Geschichte muß noch heute glauben, daß ich Rum trinke." tic Stieseln Poschmski'S. Hast Tu. freundlicher Leser, in Tei nem Leben schon ein paar recht große Füße resp. Stiefeln gesehen. Tann multiplizire diese mit ij und Tu wirst eine ungefähre Borstcllung von den Fuß- und Stieseldimensionen des Gre- naviers PoiedinSI, haben. Wenn Poschinski in Reih und Glied stand, berührten die Stritten seiner ukbekleiduna die baten h, 9Whr, 'mann. Mir war es unerklärlich wie der Mann überhaupt hatte Soldat er- U den können glaubt, unausgcklcidet schliefe wir, ein kleines Preukenhauflciii. aus dem har tcn Lager, bedeckt mit unseren Miin tel. Mitternacht mochte es sein, als ein verdächtiges Knarren der Thür mich plötzlich weckte. Ta blitzten Gewehr lause und Bajonette im Laternenlichte, Feinde schlichen herein, doppelt, vielleicht dreimal so stark wie wir. Wie gebannt lag ich da, keines Lautes, keiner Regung mächtig in der ersten Ucbcrraschuug den Blick durch die halb geschlossenen Lider auf des feindlichen Führers Antlitz geheftet. Jetzt that er einen Schritt vorwärts jetzt hob er drohend seinen Degen, das Signal zur Metzelei da, was war das wie jähe Entsetzen ging's über des Franltireurhäuptlings Gesicht mit weit aufgerissenen Augen wies er nach einer Stelle am Boden. Tort schauten Poschinski's Stiefeln unter dem ausgebreiteten Mantel her vor so friedlich, so ruhig und doch furchbar drohend in ihrer majestätischen Größe und Ausdehnung. Welchen gigantischen Körper mußte auch die trägste Phantasie ausmalen zu diesen Füßen! Noch einmal blickten die Franzosen von ihren Pariser Stiesclchen nach Po schinski's Kilometerlatschcn" . . . dann verschwanden sie, leise wie sie gckoni men. Poschinski hat mir zur Erinnerung an das denkwürdige Abenteuer einen Nagel aus seiner Stieselsohle verehre müssen! MaeMakon's Abenteuer in Wien. Ans dem Leben MacMahon's erzählt man folgende Anekdote; Im September des Jahres 1830 kam ein junger fran zösischer Kapitän nach Wien und stieg im Hotel Zum Erzherzog Karl" ab. Er machte dann einen Gang durch die ötadt und wandte ich, als er heimkch ren wollte, an einem Vorübergehenden mit der Bitte, ihm den Weg zum Erz, Herzog Karl" zu weise. Der Wiener erbot sich mit landesüblicher Höflichkeit, ihn selbst hinzuführen, und geleitete ihn von Straße zu Straße nach einem gro- ßen Hause, wo er ihn mit den Worten; Hier ist es" verließ. Der Kapitän trat ein und fand sich in eiileiiiBorzimier,aus welchem ihn mehrere in einfache Livreen gekleidete Bediente in ein Speisezimmer führten, wo etwa 20 Gedecke bereit ge halten waren. Der Kapitän setzte sich ohne viele Umstände an den Tisch und machte sich eben an die kor d'oeuvre, als die Thüre sich wieder öffnete und ein alter Herr von aristokratischem Aussehen in Begteitung einer reizende inngen Frau, offenbar seiner Tochter, und dreier junger Leute im Alter von etwa 17 bis 21 Jahren eintrat, denen dann noch ei nige andere Gäste folgten. Der Fran zofe grüßte und setzte seine Mahlzeit fort. In der Gesellschaft entspann sich bald eine Unterhaltung und der Kapi tän äußerte gegen seinen Nachbarn das Bedauern, an dem Gespräch nicht theil nehmen zu können, da er des Deutschen nur höchst mangelhaft mächtig sei. Der alte Herr, welcher diese Benicr kling hörte, setzte die Konversation so gleich in französischer Sprache fort. Davon war der Fremde nicht wenig ge schmeichelt und nun rühmte er begeistert die Güte der Wiener Takle d'hote. Bei diesen Worten flog über alle Gesich ter ein Lächeln; das war aber auch alles. Der alte Herr unterhielt sich noch lange niit dem jungen Offizier, und als sie sich endlich von der Tasel erhoben, nannte der Kapitän seinen Namen und Rang und entfernte sich. Er ging dann lange wieder in der Stadt herum, kehrte spat und ehr ermüdet in das Hotel Zum Erzherzog Karl" zu rück, wo er sich sogleich aus sein Zimmer fuhren ließ. Am anderen Morgen er, scheint bei ihm ein Adjutant des Erzherzogs Karl, Gras Mensdors Mein Herr." sagt er, Sie haben gestern Sr. kaiserlichen Hoheit die Ehre erwiesen, an deren Familienmahl theil- zunehmen, &eine Hoheit bittet Sie, sich während Ihres Aufenthaltes in Wien als seinen Tischgast z betrachten, wenn anders Ihnen die Gesellschaft und die schlechte österreichische Küche zusagen. Der französische Offizier war Mac Mahon, der spatere Herzog von Ma gcnta und Präsident der französischen Republik. Einfluß der cwohnhcit aus bett Schlaf. In der Zcitfchrist für praktische Aerzte" ist ein Vortrag wiedergegeben, den Herr Tr. Ewald Hecker im ärztlichen Verein in ü!iksbaden über die Behand- hing der Schlaflosigkeit gehalten hat. Tarin findet sich folgende interessante Bemerkung über den Einfluß der Ge- wohnheit aus den Schlaf. Ter Schlaf ist von einer bestimmten Gewohnheit abhängig. Es ist eine alltägliche Er fahrung, daß jede Unterbrechung der letzteren bei sensiblen Naturen eine schlaflose Nacht zur Folge hat. Solche Menschen nehmen es geradezu als selbst verständlich an, daß sie au einem srem- den Ort. im neuen Bett die erste Nacht schlecht schlasen. Eine Veränderung der! Speisezeiten, ein Ucberqehcn der gewöhn, ten Schlafenszeit hat dieselbe Folge. Und wenn solche und ähnliche Umstände sich ost wiederholen, kann dadurch eine langer anhaltende Unsiihigkeit erzeugt werden, zur bestimmten Stunde einzu schlafen. Ebenso bürgert sich die Gewöhn heit des nachtlichen Erwachens unoer schenS ein, wenn wir ein der gar mehrere Male zusallia um dieselbe Zeit geweckt wurden, I Besonders unterstützt wird diese üble Angewohnheit durch die Besorgniß, mit dcr die betr. Personen schon beim Zu bettgehen das Ausbleibe des Schlafes oder die vorzeitige Unterbrechung dessel ben erwarten, denn die Furcht vor dcr Schlaflofigkcit ist eine ihrer vornehm lichstc Ursache. Deshalb iuß sich in solchen Fallen die Behandlung in erster Reihe gegen derartige schädliche Auto suggcstionen richten, im Wesentlichsten also eine psychische sein. Man suche in dem Patienten aus alle Weise die Ueber zeug zu erwecken, daß er in der be vorstehenden Nacht gut schlafen werde, daß man ihm ein indifferentes Pulver mit dcr Suggestion gibt, daß es ei sicher wirkendes Schlasmittcl enthalte, sei es, daß man ihm wirklich ein Mal die volle Gabe eines Hhpnotikunis reicht, nur um die Gewohnheit des Schlafens bei ihm wieder anzubahnen. Nicht scl tcn kommt man auch dadurch zum Ziele, daß man den Schlaftrunk nur für den Fall der Noth als Trostmittel an's Bett stellen läßt. Der Patient, dadurch beruhigt, wird oft einschlafen. ohne die Arznei genommen zu haben." las Diner der Köpfe. Die Gemahlin des Generals Tiirr hat eine Erfindung gemacht, die das gesell- schastliche Lcbcn Nizza s wahrscheinlich den ganzen Winter beherrsche wird. Sie hat an Stelle der üblichen Abend- empsänge das "diner .les totes" ge setzt. Jeder Gast hat sich eine Kops z recht zu machen, der nach etwas ans sieht und bei dem man sich etwas denken kann. Madame Türr z. B., die von Napoleon I. abstamme soll, hat ihre Kopf i denjenigen Napoleons verwan delt. Herr Raoul Türr hatte sich den Kopf des Dichters Mussct zugelegt. Fürst Gudacheff denjenigen Heinrichs III., Gras Armand de Saint-Sanveur trug auf seinem rothen Frack den Kopf eines Indianers, Herr v, Midachewsky denjenigen eines Torcadors. Unter den Damen erregten die größte Bcwnnde rung die Baranin Stachelberg mit dem Kopse a la 1830. Mit seinem eigenen Kopfe wird man diesen Winter wohl schwerlich auf irgend einem Empsange in Nizza und im Fürstenthum Monaco erscheinen diirsen, wodurch freilich die Gesellschaft in den meiste Fälle nichts einbüßt. Zm Stamtnlofal. Kellner (das Stanimseidel hinsetzend, ans welches dcr Name A. Rosenhain" eingravirt ist): Bitt schön, senhain!" .firn Ro- Bankier (dcr scit gestern geadelt ist): Bin ich nicht,,,, geben Se mir 'n anderes Glas!" in gntca Wirth. Sie, Frau Wirthin, mit Ihrer Bicrwirthschast scheinen Sie ans keinen grünen Zweia zu kommen?!" Ist auch kein Wunder!" Schau'n S', Herr, viel Kundschaft ist nicht da und so ost nun ein Gast sich sehen läßt, trinkt mein Mann vor lauter Freud' auch a' Halbe!" pcch. Sonntagsjäger (der, als er leer von der Jagd heimkehrt, einem alten Weib begegnet): Donnerwetter! Jetzt hat gewiß der Wildprcthändlcr auch keiue Hasen mehr!" Auch ein Erfolg. Reaierlinasrath: Hat die Stadt einen Aufschwung genommen, seit das Mili tür hierher verlegt worden ist?" Bürgermeister: Das kann man eigentlich nicht sagen aber es wird jetzt besser gekocht!" Schlau. Wahrsagerin (zu einer altlichenTame): Sie werden in Ihrem zwanzigsten Jahre eine schwere Krankheit durch zumachen haben!" Aeltliche Dame; Allmächtiger Gott! Ta haben Sie fünf Mark!" Ein Guter, Braut: Herzlichen Tank für das schöne Perlcnlollier. Aber weißt Tu auch, Perlen bedeuten Thränen." Bräutigam: Siehst Tu, damit Tu nicht so viel weinen sollst habe ich auch keine echten gekauft." Kindliche Ncugicr, Fritzchcn: Sag', Papa, warum singt denn unser Kanarienvögelchen nicht?" Papa; Kind, weil es ein Weibchen ist!" Fritzchcn: Na, Mama ist doch auch ein Weibchen, singt aber doch, Papa!" Aus der höheren Töchterschule, Wenn einmal plötzlich die 5: onn verlöschen sollte, was würden da erworben. Alle Gauner, die er vcrthei die nächsten Folgen auf dem Erdball digt, werden zu langjährige Zucht- sein, Amaliek Tie Sommersprossen den a u s h ö r e n !" wur- l)crschnappt. Richter : Der Angeklagte bestreiket, in der Nacht ruhestörenden Lärm verur sacht zu haben Zeuge (Nachtwächter) : .Aber ich bitt' die Herr'n wie hätt ich den sonst wach werden können?" IHrn ?kiuq inei. Zm Lonzert. , A. : .Nein, wie der Mensch aus die Ein billign Artikel. Tasten bau,!" Professor: .Elschcn. Tu mußt aber B. :.Tasgehört zdem Musi!ftück.'!mit dem Sali etwas kvarinmer m. .: .Soo, was ist es denn für ; ein?" B.: .Der Fauft-Wal;n." Um jede preis. Dame: Immer Überhäuft dieser Meier nur meinen Moppel mit Kosena me, Wenn er das nächste Mal wie der ,mci licbcs Thicrchen' sagt, falle ich ihm um dc Hals." siuiiger thut weh. Unteroffizier: .Warum weint der Kerl?" Rckrut: Meine Braut ist mir untreu geworden!" Unteroffizier: Hast Tu denn kein Komiiiißbrod mehr?" Das Schlimmste. Lehrer (im naturkundlichen Unter richt): Was würde die erste Folge sein. wenn das Sonnenlicht plötzlich zum Er lösche käme?" Schülerin: Wir könnten uns nicht mehr photogrnphire lassen." (Ersannt. Galt! (eines Sonntagsjägers zum Wildprcthändlcr); Wissen Sie, den Hasen nehme ich gleich mit." Wildprcthändlcr; Wenn aber Ihr Gatte kommt?" Gattin: Tan, bitte, sage Sie ihm, ich hätte bereits einen für ihn geschossen." Dreist, Gläubiger (zum Schuldner, den er Eliaiupagucr trinkend im Restaurant trifft); Ja, was fällt Ihnen ein, Sie triulcn Champagner! Warum bezahle Sie mich nicht? Schuldner; Dann könnte ich ja keU neu Ehampagncr trinken!" Geistesgegenwart, In einem Theaterstück soll die Heldin erschossen werden, aber die Pistole er sagt. Die Künstlerin faßt sich schnell und ruft; Ha! ich sterbe als erstes Opfer des rauch- und knalllosen Pul Vers !" Bestes Mittel. Gattin: Weißt Du, Mann, es ist doch traurig mit unserm Dienstmädchen; an Wochentagen wird sie mit ihrer Ar bcit erst spät am Abend und am Ans gehtage ist sie schon um zwei Uhr fertig. Was macht man da?" Gatte (Professor): Hm na, dann laß sie doch allc Tage ausgehen!" Der alte Büke!. Sie waren zwei wilde Range Und schaukelten mir auf dem Knie, cu.s:x v.:. tni cic lugicn mir irvyiiu? uk vuugcii, Rechts Fritz und links die Marie.' Drei Jahre sind drüber vergangen Sie haben mich nicht mehr geküßt; Doch aus den fröhlichen Rangen Ein Brautpaar geworden ist. Nun küssen wie einstens sie wieder, Mir Alten nur ist es nichts nütz'; Denn rechts küßt Fritz seine Marie Und links küßt Marie den Fritz. ?cch etwas, Handwerkcrsrau (zu ihrcm chemali gen, eben ans dem Fcldzuge hcimge kehrten Lehrling): Na, Karle, wie war's denn mit dem Essen im Kriege?" Reservist: Schlecht, Meestcrn hatten ost rci nichts zu knabbern bei Ihnen gab's um die Essenszeit manchmal doch wenigstens 'ne Ohr feige." Boshaft. Käufer: Die Cigarre riecht nicht so gut als die, welche Sie mir neulich ga ben." Verkäufer: Ja, Sie verzeihen, ich steck' doch nicht in jeder Cigarre drin nen !" Käufer: Ja, meinen Sie, daß sie dann wirklich besser riechen würde?" pacste und Pros. Sie: Ach, ich höre so gern die Bögel singen." Er; Ich auch, sie gehen wenigstens nachher nicht mit dem Teller einsam mein." Ans der Znstruktionsstunae. Unteroffizier: Soldat Fischer, sagen Tie mir. was ist Terrain? bischer sieht sich fragend um und schweigt.) Laust der Kerl den ganzen Tag drin herum und weiß nicht, was Terrain ist!.... Na, jetzt werden Sie es doch wissen!?" Soldat Fischer (zögernd,: A' Paar Stiesel!" Auch ein lvoblti'ätcr. Tas ist der Vertheidiger Rosen bäum; dcr hat sich um die Sicherheit unserer Stadt schon große Verdienste ! hausstrafe vcrurtheilt." Richtig. Jda: Aber Laura, jetzt sitzest Tu hier am Sonntag Nachmittag im von certgarlen. und statt Tich zi, unterbal ten. trickst Tu unermüdlich darauf los. Warum nur? Hier ist doch kein Ar beitsftübchen." Laura: Tu vergißt, daß der Wirth in seinen Inseraten um recht sleißi. gchcn. eS ist viel v, viel in der Sulwe." ! Gattin: ?lber. Mflnn.lirrt ?I, I ist doch so billig.'