Zn irgend einer Zeit. lion Jtiiilic 2lrUinadjrr. Meine Mutter hat Diel Sorge mit mit gehabt. Ich war ei Masse, be kümmertes fiintt, hai selten lachte und stillschweigend Thränen vergaß, ohne selbst recht z wissen, warum. Wenn Talent zur Freude in mir lag, so unter druckten die Verhältnisse, oder die Art, wie ich sie ausnahm, es völlig. (B lastete ei dnnller Kummer uns meinem Gemüth, der mich quälte, lange bevor ich ihn verstand: Wir waren arm, und ich schämte mich dessen. Der angeborene Hochmuth einer im geprüsteu Meuschenseele in Bcrbindnng mit jener nnpassendslen Partnerin, der äußeren Türstigkeit, die ungcschultc Eiiipiiiidlichfeit eines jungen Herzens, täglich gereizt und gczcrrt von rohen kräkugcn, die der mehr oder minder verzeihliche Unverstand für wirtliche Demüthigung halt, mißleiten das Ge niiith eines indes so leicht, wie das eines (5lmachsencn. Und es ist nicht selten beider beste Tugend, die natur liche Bescheidenheit, die aus salscher (iieringachtung der eignen Lebensvcr hältnisse zu einer hülstosc Schwäche wird, zum Mangel an Selbstvertrauen, der müde, trübselig, unbrauchbar, vcr liimmert mncht, den Erwachsenen wie das Kind. Ost schalt mich meine Mutter, Sie war stets heiter und hatte den freien, sicheren Blick, der mir fehlte. Sie sagte, das; ich thöricht sei, leinen Grund habe, mich zu verstecke, zu schämen, wenn die andern vornehm thaten und prahlten. Aber ich glaubte ihr nicht und weinte still siir mich. Wen sie weicher Stimmung war, holte sie mich N'vhl ans meiner Ecke, küßte mir die verweinten Augen und sagte: ('ich', Kind! Sei verständig und glaube mir: Die Arrnnth ist ein Stolz, keine Schande ! Irgendwann und irgendwie später oder früher, zu irgend einer Zeit hat immer der Arme dein Reichen gegeben, der Reiche vom Armen genommen. Tu verstehst es nur noch nicht !" Nein, ich verstand sie nicht ! E that so weh, wenn die Kinder in der Schule lachten über mein zu kurzes Röckchen und meine alten Bücher; wenn sie mehrere droschen für des Lehrers ('ieschenk bringen konnten, und ich kam einen! wenn sie dein Bettler eine Gabe geben dursten, und ich hatte nichts für ihn. Da war eine Kameradin, die quälte mich bis afs Blut. Nicht, das, sie be sonders boshaft oder schlecht war; sie hatte nr eine leichte Art, mich zu über sehen, wegzuschieben, über das Borhan dcnscin einer so armen Mitschülerin zu staunen, die unbeschreiblich verlebte hin so mehr, als ich im stillen ihre Talente bewunderte, ihre Fröhlichkeit liebte. Ach, sie mochte wohl Grund zu der Zu rücksetzung haben! Sie trug ja feine Kleider und hatte eine wohlhabende Mutter, die bei der mcinigcn dann und .,,, ; fl) i(.lrh..it h..fti.lto jyuiiu um jtuifmuiii "i11""' Es machte mein uuausgcNartcs jun ges Herz ganz matt, Irastlos und krank, täglich von neuem in diese hulflose Ein diidnng des eigenen UnivertheS zu er sinken ;' immer in dem dunkeln Gefühl, daß ich mich anfrassen und davon be freien müsse. Aber ich wußte nicht, wie. Es schlte mir ein Etwas, für das ich keinen Namen kannte. So saß ich eines Nachmittags, verzagt wie immer. in unserer klei nen Stube, während die NachbarSkin der fröhlich draußen spielten, und grü belte über irgend eine Rücksichtslosigkeit meiner Schulqcsährtin nach. Meine Mutter, von einem AuSgange heimkeh rend und meine gerötheten Augen bc merkend, fragte halb ärgerlich, halb mitleidig: C Tu thörichtes Mädchen, wann wirst Tu endlich einmal froh werden, wie andere?" Sie erwartete wohl keine Antwort. Aber mein aufgeregtes Herz war so oll von seinem Kummer, daß es mit Unge stiim die Gelegenheit ergrirt, ihn schluch zend zn gestehen: Wenn ich einmal stolz sein dürfte, recht stolz, wie die andern !" Tie Mutter lachte inich nicht aus, schalt diesmal nicht und hielt mir nicht vor, daß Stolz eine Untugend sei ; sie verstand wobl, was ich meinte: frei sein von diesem Truck, der mein unverstän diges Herz demiitlnatk. So kam sie still zu dein Stuhl, vor dem ich auf meinem Bäulchen saß, setzte sich und nahm meine Hand in die ihrige. jfiör' zu !" Meine Thränen versiegten. Es war ein Festtag, wenn Mutter erzählte, und es geschah sehr selten. Bor vierzig Jahren, oder früher, lebte ein Knabe de'scn Eltern viele Güter besaßen. Als seine Eltern aber starben, war allcS verloren, und sie hinterließen ihm nicht?, aber das 'ie wohnlsein an viele Annebmlichkeiten des Lebens und eine gute Erziehung. Tas erstere machte ihm viele Schmerzen ; die letztere half ihm darüber fort. Er arbeitete fleißig und tüchtig. Toch nicht stark genug für übergroße An. ftrengung. weder mit bedeutende Ta lenken, noch mit dem derben Egoismus begabt, der sich auf Kosten anderer be reichert, konnte er sich nur muhiam durcb die Welt bringen. Als er ein Mädchen kennen lernte, das arm und aus ahnlichen Berbaltni'icn hervorge gangen war, wie er seil n, veislarüe er leiß und Ausdauer, wenn das nc ,?ziich war, in dem strebe nach ei::em e'genen Heim. Beide arbeiteten. Der Jahrgang lß. sparten und darbten und planten und träumten Tag und Nacht, was sie thun würden, wenn sie wohlhabend wären, wie andere Leute, und sich ein Nest bauen konnte, ähnlich demjenigen, das ihnen ans der Kinderzeit als Paradies vorschwebte ; ans die behagliche Art und in den vornehmen Kreisen ihrer Eltern. Tcr Mann hatte einen Jugeudge fährten, den Sohn seines Principals, dem er in Freuudschast so scst und innig ergeben war, wie der Braut in Liebe. Glücklicher als viele, dürfte dieser, nach dem er noch vor seines Baters Tode als Evmpagnon in dessen Geschäft getreten war, sehr jung die Frau seiner Neigung heimfuhren, während der arme Buch Halter und seine Verlobte Jahr aus Jahr warteten. Sie singen schon an, ein wenig zu verzagen, als ihnen eines Tages, wie vom .Himmel gesendet, das Glück indcnSchooß fiel: eine kleine Erb fchast und ein Lotterie-Gewi. Alles zusammen vielleicht wenig nach mancher Leute Meinung, aber unendlich viel für sie; genug, um sie frei und unabhängig zu machen, um den Grundstein zu viet leichterem Erwerb, zum Emporrücken in die erwünschten Kreise und zn aussichts vollen Plänen z legen. TaS war ein Jubel! Unbeschreibliche Freude! Ueber reiche Hoffnungen! Zu derselben Zeit verlor der Freund seinen Batcr. Sie hatten alles verab redet, die rosigen Zukunftsbilder festge stellt, ats der neue junge Ehes plötzlich, es war einen Tag vor dem Begräb iß des alten Mannes, zu dein Braut paar gestürzt kam, todtenbleich verzwei felt, halb wahnsinnig. Er war ruinirt. sein Vater och im Grabe ei entehrter Mann, wen ihm die Hülfe nicht wurde, um derentwillen er seit zwei Tagen der geblich an die Thüren seiner vornehmen Freunde klopstc. Es war ihm nicht mit einer Geschästsanlcihc, die in die Bücher Übertrage werden konnte, son dcrn nr mit einer Gabe aus das bloße Versprechen der Rückzahlung hin, also mit einem Freundschaftsdienst ohne jede Sicherheit z helfen. Tie Thränen lie fen ihm die Wangen herunter, fein jun ges Weib jammerte zu Hause, sein klei es Mädchen war ein Bettcllind, ja, schlimmer als das, wenn keine Ret tnng kam. Er wvr nicht als Bittender, sondern nur als Berzwciseludcr, als Freund zu dem Freunde gcloinnicn. Er wußte och nichts von dein plötzlichen Glück des letzteren. Tiescr stand in tiescn Sinnen ; seine Lippen zitterten, seine Augen glühten, ein heißer, schmerzvoller Kampf tobte in feinern Innern. Er blickte die Braut an und sah, daß sie empsand, wie er. Sie waren ein Herz und eine Seele. Und weil sie das waren, weil jeder wußte, was der andere für recht hielt, darum war der Kampf auch bald ent schieden. Nach wenigen Minuten lag alles, was sie besaßen, in den Händen des jungen Ehefs. Tie Miitter schwieg eine Moment, um in meinen Augen zu sehen, die vor Staunen und Neugier glänzen mochten. Hätten sie das Geld lieber behalten sollen. Elare?" Was in diesem Augenblick plötzlich in mir vorging, einen gehcimnißvvllcn Instinkt zu sicherem, richtigem Gefühl wandelte, weiß ich nicht; ich weiß nur, daß mein ganzes Herz voll Ueberzeu gnng und Begeisterung ausrief: Nein, o nein !" Tann saßen wir eine Weile still. Mein Kindervcrstaiid grübelte. Aber hat der Mann es ihnen nicht zurückgegeben?" ie zogen nach einem anderen Orte," tagte die Mutter. Gott segnete ihre! Arbeit, sie konnte nt knappe Äittcln . heirathcn und das glückliche Bewur,tlc,n te kampier von Hamburg nach Ber-! Ich bitte Sie. ich habe ja ohne Petro- sagten die Herrfchnften, den sie hätten dcr guten That machte ihr Leben sorgen suhr. begegnete mir der Ansang nella kein Geld !" Und lächelnd kcbrle sie Ihnen sünfhlindert Mark dazu ringe reich, daß sie aus einmal der Türstigkeit meines Abenteuers. jchre Börse um, in der nur noch zwei . händigt." ihrer Beehaltmffe viel weniger einpsan- Es war da unter den Passagieren des Golaftücke glänzten. ! den. als je vordem. Tet Freund Schiffes eine junge Tame von außer-! Herrin, verfuget in Gnaden über Wenn man Schulic lieift. wartete auf die gute Zeit, die ihm er-! ordentlicher Schönheit. Tie schien aus , das meine '." beeilte ich mich zu sagen. In dcr B.-Straße zu Berlin befindet laubeii wurde, seine Schuld abzuzahlen. Aber, gerade als sie gekommen war, ! liuio er. iet i.Muiue uiieu nur io uiei, j mit anoesgemas mit tyren nwern j lortleben zu können." ,n meinem lenken wurde etwas l ttnllar. -tanoeigema! raqie sie d ruck? tte dem Manne nichts, gar nichts zu-, Tte Mutter lächelte. Sie Hat die Sache wohl damals nur fluchtig ge hört und nun wieder ganz vergefien. Kind." Vergessen?" Tas begriff ich nun gar nicht. .Ader der Mann, hat er nie etwas ge'vrdert ?" Von der Wittwe? Zare das gangen ?" Tas ist wabr. nein! Aber ." Er in auch iedr bald daraus gcnor-! den. Kind." Ich sah xlötzl:ch. daß große Thränen ägnntagsgast Beilage zum Nebraska Staats-Slnzeiger. in meiner Mutter Augen getreten wa ren. Sie weinte so selten. Ich zit terte. Mein ganzes Herz zuckte lind schlug zum Zerspringen, ich wußte gar nicht, was mir war. Mutter, liebe Mutter!" Sie legte ihre Hand sanft über mein Haar, Weißt Tu, wer die Wittwe ist, Einte?" Ich öffnete die Lippen, ohne zum Berneinen oder nur z einem Kopfschüt teilt sähig zu sein. Tie Mutter der Kameradin, um die Tu Tich kraulst!" Wir saßen, uns eng umschlungen haltend. Ter Wind pfiff durch die dünnen Wände unseres Zimmcrchens; nur das trübe Licht einer Straßciila kerne glitt zitternd über den armen, kleinen Hausrath, Aber es war Plötz lich alles anders, so wann, so groß so erfüllt von einem Glanz, den ich nie gesehen! Eine wunderliche Ahnung stieg empor in meinem Herze wie von Gluck und Freiheit, lind wer wer war der Mann, Mutter?" Sie lächelte nicht, sie hob nicht den Kops; nur ihre Augen glänzten, und der Schlag ihres Herzens tönte lauter gegen mein Ohr, 'lein Bater, Kind!" Es glitt etwas von meiner Seele her unter, jene häßliche Schale kindisch sal scher Scham, die alle Lebenskeime in ihr bedrückt und fast erstickt hatte; es löste sich etwas vor meinen Augen, der Nebel des Unverstandes, der mir die Sonne der wahren Schönheit verhüllte; und ein anderes trat an seine Stelle, so groß, so hoch! Ich war plötzlich frei, reich, vornehm, froh, wie die übrige! Und über meine Wangen rollten Thrä neu, wie ich sie niemals, nie geweint. Gesegnete Tropfen, die mich stark ge macht haben für das Leben! O Mutter, Mutter! So stolz darf ich sein? So stolz, daß wir arm sind?" Sie zog mich fester zu sich. Tu nicht allein, Unzählige dürfen es! ES giebt tausend Arten, zu geben und zu nehmen: sichtbare und unsichtbare, frei willige und unfreiwillige, Kind!" Damals dämmerte in mir die Ah iinng der Erkenntniß; aber erst spater, als meine eigenen Augen in dem weiten Kreise des LebenS sich umgeschaut hat ten. wurde mir völlig klar, was sie meinte. Ta sah ich rund umher an den unzähligen Punkten der geschlossn nen Linie jene großen Opfer um er gefscnen Tank, schwere Mühen um nichtigen Lohn, jene hohen Verdienste um knappes Brod. Tausend Arten! Und ich begriff es ganz, kummervoll und doch mit Freuden: Zn irgend einer j ihren Arm beim Ansgleiten ihres lait Zcit. irgendwann und irgendwie giebt gen, schmalen Fußchens ergriff n,'d sie immer der Arme dem Reichen, nimmt immer der Reiche von dem Armen: ie willen es nur nicht! Eine liebe Freundin bat mir diese l kleine Geschichte erzählt. Ich schc sie j nllc 5" iitie in ibrem Iib.iesbubieii Mtin-, telchen an meinem Fenster vorüber-! gehen te hat ein blaues Gencht mit großen, abgearbeiteten Augen. Aber wenn sie auf die Schwelle tritt, ist es immer, als ob ein Sonnenstrahl in das Zimmer gleitet. :Nr5. Im5v. fteiii'abi'nttiicr von (f. Soeben komme ich aus Norwegen, und ich habe dort so Mattcherlei erlebt, was des Erzählens werth ist. Ich er lebte die lustigste Reisegesellschaft, die schönsten Wasserfälle, die seltsamsten Fische und den tieilteu Reinfall meines Lebens ckion wahrend ich aus dem elegan-! vornehmem Haute, an ihrer Hand blitz- teil zwei Trauringe, ein Zeichen, daß sie ; injon uuiroe war. und ior encynikn war ladellos. -ie war Norwegerin, an einen Eng- länderverbeirathet qeweien. und besuchte kni tore rieimain. vin allcrlicvN itockcndeS Englisch kam von ihren hüb- sehen, etwas zu Ichmalen Lippen und sie plauderte in einer grazio'en. halb deqa- qirten, halb reservirten Weise mit ihren Tischnachbarn. i Teutsch konnte sie fast gar nicht. -viiic vv zaiun au waren wobl leicht sur sie. sagte sie; aber sie zöge ihr heimisches Norwegisch und Eng-; , l Ich vor. An Bord be'anden sich noch ange-'einige andere Norweger; doch sah sie mit ' uemlich Iiidteri'ieringschatzung bei dieie , binweg. Nach etwas stürmischer abrt. wobei ' alle Tamcn mit Rusnabme der ichonen Mrs. Handv nach und nach ,n dcn Kajüten verschwunden waren, landeten wir in Bergen. Mrs, Hadi hatte mir die Huld erwiesen, mir zn gestat teil, an ihrer Seite zu bleiben, denn auch sie wollte nach Stahlheim reise, wie ich. Ueber die nächsten Tage gehe ich mit Stillschweigen hinweg, denn ich habe nur eine deutliche Erinnerung an die achenden Annen und blitzenden Zahne Lucy's, nicht aber an die Landschaft, Eines Nachmittags jedoch nahm sie die mir in einem verliebten Licht von wieder wie in alten Tagen" meine Blau und Weiß mit rosa Wölkchen er-1 Arm, schien. ! Kommen Sie," sagte sie, Heut Wahrhaftig, die süße Frau hatte ! Abend trifft Pctronella ei, dan,i kann mich ganz närrisch gemacht. Wir fuh-' ich wieder leinen Schritt thun, ohne reu auf einem Dampfer, in einem Kar- j kritisirt zu werden. Seien wir heut riol, ja in demselben Handboot, wenn och einmal leichtsinnig; ich war so lange cs eine kleine Insel zu besuchen galt, nicht "shoppin"." Am drolligste war sie, wen sie hier! Und shoppinir ginge wir, TaS und da ein kräftiges Berliner Wörtchen ; heißt sie siihrte mich in ei halbes in ihre Rede warf. ! Dutzend eleganter Lüde, wo sie Ei- Fragte ich sie, ob ihr die Gletscher ge- j täiife machte, Ta waren Fächer, fielen so sagte sie oft: "splendid'' ; Sljiitvls, Handschuhe, !Schitzcrcicn, oder "just lovely;" einmal aber rief ! Parfüms, Schuhchen und zuletzt nor sie ei richtiges verblüfftes Tonner-! wegische Schnnicksachen, die ihr ganz weiter!" als unvennuthet ein herrlicher Wasscrfall vor uns aufzischte. Ich lachte hellauf. Wo haben Sie das Wort her, gnä - dige Frau?" sie war etwas verlegen. O," sagte sie, das ist meines Ehar- Ich Schuld. Es machte ihm Spaß, mich deutsche Kraftausdrücke z lehre, und ich kann eine ganze Menge." In Stahlhelm sollte ihre Kummer srnu sie erwarten sammt mehreren Kof fern und einer größere Baarschaft. Ich nehme ' nie gern viel Geld mit mir," erklärte sie, denn ich verliere zu oft Etwas und dann kaufe ich so schrecklich gern unnützes Zeug," Und Sie meinen, das könne Sie in Stahlheim nicht?" O, Sie werden meine alte Petro nella ja sehen! Sie war einst meine Kinderfrau, jetzt ist sie Kammerfrau und Courier in einer Person. Mein Batcr wünscht, daß sie mich auf Reisen ! bealeitet; abcr.es ist manchmal unbe-; (liiern, denn natürlich tnninntfirt sie ! und war hinweggeschwebt, aber nicht, mich." ! ohne mir vorher mit einem Händedruck Ihr Herr Pater lebt noch ?" wagte ! eine Rose in die Hand gelassen zu haben, ich zn fragen. j Am nächsten Morgen wachte ich sehr Ja, er lebt auf seinem retiro. seit ' früh auf. Ich schlief bei offenem Jen er den Staatsdienst quittirte," sagte siebter, und von Lucy's Balto, der unter leichthin. Ans der Rückreise trifft er! mir lag, hörte ich Tafiengctlapper und mich in Berlin, wir wollen im Herbste l Fraiienstimmen herausschälten, an die Riviera gehen." Aha!" dachte ich. Madame Petro- Mit erhöhtem Respekt vor den groß-, nelle hat ihren Einzug gehalten," artigen Verhältnissen meiner Aiiqcbcte-1 Gleich darauf quoll Lucy's silbernes, ten blieb ich in ihrer Nähe. Ich war leises Lache zn mir herauf und ich hörte sicher, daß auch ich einige Eindruck auf : sie sprechen. Aber, 0 Wunder, sie sprach ihr Herz gemacht yntte , das sagten ! mir ihre unschuldigen braunen Aiiqen ' ...... IV .1 .r. vil iiilveiviikl. .ill. ein nui. llis in 1 aufrechterhielt, sagie sie leite: tnnnk : you, dear," und ich glaube, nein, ich j weiß, daß sie sich ein klein wenig an - miA iinirfimiftitp. Tie Tage vergingen mit derjenigen j ?cki,tsi- mit ivr iie ripmehcn metm sie I angenehm lind, und eines Morgens be- i fand ich mich in demselben Hotel mit, sagen: Tu, Luzeken, hier sehlt ja noch Lucy in Stahlhelm. das Packet mit den Schmucksachen?" Bei der allgemeinen Wirthstaset kam ! Na, so ne Rnppizkeit!" sagte die sie mir mit einem reizenden Ausdruck ' Tame in unverfälschtem Berlinerisch, dcs Schreckens und der Unruhe auf der; da hat doch mein alter Esel oben noch Stirn sie trug keine Stirnlocken 'Jliick N aber raus, es :s die entgegen, ! höchste Eisenbahn!" Tcnkcn Sie, wie abscheulich !" sagte j Gleich darauf klappte eine Wagcnthür sie leise, aber aufgeregt, ich habe weder ! und Räder rollten davon. Petronclla noch eine Nachricht vorge- Als ich zum Portier hinunterkam, funden. Ist das nicht ganz außer-1 meldete mir dieser, Mrs. und Mr. ordentlich unangenehm? Ich ver ichertc ihr, da ich es im Gegentheil liebenswürdig von der alten ' ?!r. Handy?" stammelte ich. , hingen über diese originelle Konstruk Tuenna säudc, sich noch abseits zu! J,:wohl," sagte der Portier mit ei-! tion macht t,je Moderne Kunst" in halte. :'.eai merkwürdig vergnügten Gesicht. " einem ihrer jüngsten Hefte. Tie Achse i-, -c n unoeroenetiiq : inciik , e halb Ichinollend. Ader mein Geld ! : Und wer unter Ihnen, meine sehr, geehrten Leser, hätte anders geantioor-; teil ,e Letcrinnen naliiriicl, iicyine Ich aus Lucy sah mich einen Augenblick ver- legen an, dann aber zog ein Aiisdrnck I,d ickicr Nil, onakcit bcr ,br GcnSt- chen und sie nickte mir sreundlich ,u. Ich acceptire," sagte sie Sie sind sehr freundlich. Wollen -ie dcn Zbee aus meinem Ballon nehmen, so werde ich mich fedr freuen." Einiae Stunden spater hatte ich Mrs. vanoy m einem i'ouverr , 'arl übergeben, batte von ihr ein liebreizend neckisches Tanke" entaeqengenommen und faß jetzt ihr gegenüber iini dem Ballon, ein seliger Aann. i Runiamen Emma borte, '!ed,:i!s!ag. Am nach'Icn Morgen Ibeiltc m:r Lu,n Ta nun auch solch' ei Zag n-.A l cchiie mit, daß ihre alle Pctronella erlran!! die üblichen ieschenle vornberzu leben gewesen, ibr aber mit d,r Fritbro ge ,p'!eil. so gab e? bei den ?:'7p,l Zchul schrieben bbe, daß sie v Adkan der zes den ganzen Vormittag über d.e bc.b Wriie bc'Iimnil einträfe. No. 33. Nun begann eine bewegte kurze Zeit. Luch, umschwärmt von allen Jnngge seilen und einige Strohwittcnt des Orts, war die Gefeierte des Tages. Tie flog buchstäblich von einem Per gnügen in'ä andere und ein päar Mal mußte ich rnikmuthig zusehen, wie sie tanzte, Tennis spielte, Partien machte, ohne mehr als einen flüchtigen Blick für mich zu haben. ! besonders genelcn. tete kaufte Broschen Nadeln, Halsschmuck, Ringe das Meiste, um es Freundinnen 1 England z mitzubringen und jedesmal beim t fortgehen jagte sie zu dein Ladern- ; haver, oyne z vejatjicti: Senden Sie cs an Herr Fahrow, siir Mrs. Handy, Zimmer x, Victoria Hotcl." Es war meine Zimmernuinmer, Beim Nachhauselonimen insormirten wir den Portier, daß alle Packele zu Mrs. Hand zu schasse seien. Ich ging a jenem Abend zu Bett mit der seifen festen Ueberzeugung, daß Luch nur noch auf meinen förmlichen Antrag warte, um meine Braut zu werden. Als wir uns i der menschenleeren Halle trenn ten, hatte ich ihr Hündchen festgehalten und gesagt: Ich wollte, all die Packele wären für Mrs. Fahrow abzugeben, statt fiir MrS. Hand." Ta hatte sie m,t einem scheuen rti- tciimick gesagt: "Patience, dear!" deutsch, und zwar sließend Nun aber sir, " sagte sie. sput' Tich oi:.l. v.. an..'., n.u n ein ?i'-un , vel 'uucil i uuu : ten.' Immer langsam voran," antwortete eine sonore Männerstimme, wir habe noch fünf Minuten Zeit." Ich lag wie erstarrt; unbedingt mußte icb inirb nnrrt fmbstr hnS ronr tiMif i'uch's Stimme gernefen sie tonnte ja misfi nMit TpitHi-h Plötzlich hörte ich den Herrn wieder! Handy seien soeben abgereist und ließen mich noch vielmals gruncn. uno oie cmnuiigen xtr cie neiiuiiKii : Sachen würden Sie schon bezahlen sich ein Haus, besten Wirth, ohne die Folgen zu bedenken, noch zweien seiner üjftell,, Miether erlaubt" hat, den iingewohn-, drucken blitzschnell öffnet und schon wie lichen Namen Schulze, den er selbst , der gcschto'scn ist, wenn der Schuß er- ... i.vf,.. 'M.i.. . .Mli.il.i.i r-..-w . . " . tragt, zufuhren. Tiefer Tage sollte! des Wirthes Töcklerlein" mit Na- mcn Emma, in den s-tand dcr liciliacn , Ehe treten. 2'ie eS bei solchen Gcleaen- bcitcn stcts dcr Fall zu fein pflegt, wur- den von den Freunden und Verwandten die HochzcitSgeichenIe dcr angch, ndcn ! jungen Frau am vorhergehenden Tage' ins aus des Papas geschickt. Am' gleichen !.age yalle aver des lurnach- vars ocylerchcn. das ni.l'I nur den, ValcrSnamen Schutze iührte. fondcrn auch - - ein Spiel des ,',uja!!s. auf den , loieile Verwirrung. Jeden Augentli, ging die Klingel, bald rechts, bald liiits, und irgend ei Bote kam mit ei ei Packet siir Franlcin Emma", bis eS enolich gegen Mittag, als bereits mehrere Hochzcitsgcschenke beim Ge burtStagskiude, verschiedene Gebtttts lagsangebindc aber beim Hochzcitskinde abgegeben waren, dem HochzcitSpapa Schulze den doch die Sache zu arg wurde. Eine drastische Maßregel machte der konfusen Geschichte" ein Ende. Als der nächste Bote kam, um ein Geburts tags-Gescheiik zu bringen, wurde er vom Klingeln durch einen an der Thür an gebrachten Zettel abgehalten, worauf in riesigen Buchstaben geschrieben stand: Hatt! Hier wohnt der Hochzeits Schulze!" Das Beispiel fand beim Nachbar sofort Nachahmung, denn als bald Prangte gegenüber ein gleicher An schlag mit der Bezeichnung, daß hier der GeburtslagS-Schlllzc" wohne. Wie ach Becndigiing eines Krieges die Ge- sangenen, so wurden darauf von beiden Parteien unter großer Heiterkeit die Gescheute ausgetauscht. Tas Geburts tagstiud möchte aber das nächste Mal am liebsten HochzeitSgcschcnkc entgegen nehmen. (vine kistorischc 2ck,pftabcksdose Ter Getrcidehändler Woltrecht in Roßlau, befindet sich in, Besitz einer Einailledose, die in der Familie etwa seit 100 Jahre fortgeerbt worden ist und ohe Zivciscl ei historisches Anden kcn an die Schlacht bei Lcuthcn darstellt. Wahrscheinlich handelt es sich um ein I'Icschcnk, das Fricdrich der Große einem seiner Generale gemacht hat. Der Teckel zeigt sowohl ans der Außen- wie auf der Innenseite das Bild eines Rei tcrs. Ueber das Bild af der Außen feite giebt die beigefügte Inschrift Ans f mist, indem sie dasselbe bezeichnet als das des Kgl. Preußischen Eouriers Herrn Lut. Ban, von Putlitz, welcher dic srohc Nachricht von dem von Sr. Kgl. Majestät in Pr. bei Borne in Schlesien über die große österreichische Armee von KO.Ooo'Mam, den S. De zember erfochtenen Siege dein Kgl. Pr. hoffe nach Magdeburg überbringt." Tas Bild auf der Innenseite des Te ckels stellt den nach Wic gehenden öfter rcichischcnEouricrdar. AnfdciiTchmal scitcn dcr Tose finden sich ferner fol gcnde Inschriften: Gesangcnc: 2 Gene- rals, :!7 Offiziers, :n,5O0 Gemeine" und Beute: l'M Kanonen, "1 Fahnen und Standarten, 4000 Bagagcwagen." Tas preußische Hosinarschallaint unter handelt iin Austrage des Kaisers wegen Ankaufs dcr Tose, die dem Hohen-zollcrn-Mnscum einverleibt werden soll. Heiteres. Auf einer Rcifc durch Italic wurde dcr König Humbert in einem kleinen Städtchen von Picniont von der Bür gcrfchaft und dem Bürgermeister em pfangcn und der letztere drückte feine Ergebenheit in einer kurze, aber in haltsrcichen Rcde ans. Alles ging gut bis der König mit seiner gewöhnlichen Likbenswürdigkcit und Leutseligkeit die Hand dcs Bürgermeisters ergriff und sie krästig schüttelte. Tcr arme Mann wurde hierdurch so verwirrt, daß ihn seine Beredsamkeit vollständig verließ und er nur noch zur großen Belusti des Königs die Worte stammeln tonnte: Maienat ickt hn 1 ffip ni : ' ' ' ' ehe, könne Sie in Frieden sterben Der bekannte Dr. Heim in Berlin wurde eines Tages zn einer Dame ge rufen, die wegen ihres Adelstolzes be lannt war. Trotzdem Heim dies ge mußt, sagte er doch beim Eintritt in : f flfniüthUeljen 2ont: Nun, ! aeht , liebe Frau ? wie . 'm' la' .. t"" 'nüin- er setzte die Tarne empört. Tas thut mir leid." erwiderte nun Heim lächelnd, aber von diesem Uebel taun ich Sie nicht befreien." Ta pliotograpliircndc ewtlir ist die sensationellste Ncnbcit aus dem Gebiete dcs Jagdsports. Tas Gewehr giebt dem Schützm die Möglichkeit, die Position des Wildes iin Moment des Schusses genau festzustellen, rcw. nack- ! zuweisen, ob ein Kern- oder Fehlschuß aefallcn nt. Etniac ältere Mittkri. oe pnoioaramntchen .'Ivvarates hi unterhalb dcr Gewehtinundung ange bracht ist. ist genau aus den Zielpunkt : des Gewehres gerichtet und es in somit zweifellos, daß das entstehende Bild ge j nciii die Steile wiedcrgicbt, auf welche ! im Moment des Abdruckcns die Miin i düng dcs Gewehrs gerichtet war. Ter Apparat ist so mit dem Abzug des Ge wcbrcs verbunden, daß er sich ieim Ad' lbzng des Ge-' sich beim Ad- folat. so da die Ersck,ii,cr!,n.i .-. nähme dcs Bildes keinen Eintraa medr !, I,in ?,r !,,.,,( ., ;.... 'Zeit vnm Mmwhr ,,i, ' t. daß dic'es auch frei gebraucht werden kann. an-Dali. Richter: .War denn dcr O.til, oen ,e qezioyien vaven, Atigetlagler?' .'ingeuaqier: Hrr Richter Ji'rcr Große." ?,a. Nils in't i , , etwa ein Ochs von ,s,!', Junger Et'enla!nbeainter ,der feiner ?irg,!eleien den ei'lcn .inß gebenl: .,-!. d: Ä',f,!,'g?'!ü,on n-aie glücklich i,a"irl'."