Die Trompete von vionville Pon Fcrd, M, 'i'ranbt. Jawohl, Fraulei Emma ent webet ich bleibe, oder ich komme rrne der mit dem Eisernen" !" So sprach der Stabsirompeter der Halberstädtischeii Kürassiere zu der hüb (chen Tochter des Bäckermeisters Wiiiize. Mit dem Eisernen"?!" sragte Emma spöttisch lachend nun das wäre wohl das erste Mal, daß ei Trompeter das eisenie Kreuz erhielte !" Betroffen blickte der wackere Hornist das junge Mädchen an. Und warn, soll das eiserne Kreuz einem Trompeter versagt sein ? !" Warum? Na, was ist tynn ein Trompeter, ivas kann er, was leistet er, wosiir sollte ein Trompeter das Eiserne" woll erhalten ? !" Wosiir?" fragte der Hornist inimer erstattntcr. Nun ja. wosür, oder glauben Sie etwa," erwiderte Emma gereizt, daß ein Trompeter einem einbauenden Soldaten, oder gar einem kommandi renden Oberst gleichkommt? Möchte wissen," setzte sie höhnisch hinzu, wo mit Sie sich diese Auszeichnung die. nen wollen?!" Nun, mit meiner Trompete natür lich!" antwortete er stolz, hob die Hand arükend zum Helm und wollte, ohne eine weitere Antwort abzuwarten, sich gerade entfernen, als Gefreiter Lch- mann hinzutrat und berwundert fragte: Nanu, wat giebt et denn hier?" und als er keine Antwort erhielt, fort- fuhr, Jotte dochlvie unocrniinftig. noch am letzten Abend Plänkeleien, die spar' nur siir Frankreich, man weiß doch wahrhaftig nicht Lautes Hurrahrufen und Hoch, hoch. Moltke !" unterbrach ihn. Freu dia stimnitc er mit ein. König Wil , Helm hoch! hoch! Bismarck, Roon!" Na, Kinder," unterbrach Gesreitcr Lehmann hier den Chorus, nu seid Ihr die Liste ja woll bald durch, aber den Hauptmann Matador, wat so die Primadonna vom Janzen ist, habt Ihr doch noch nicht hochleben lassen! Darum also Napoleon soll leben!" Wer?! wer?! was?! wie?!" wurde von allen Seiten gerusen Napoleon ? ! Lehmann, sind Sie toll ? Napoleon ? !" Na, ja, Ihr Kalmücken, der ist doch dat Karnickel, dat anjcfan gen hat, wenn et dem nich gar so sehr in den Fingerspitzen jejuckt hätte, denn standen wir doch nicht hier marschbereit und der Krieg und alles wat so drum und dran bammelt, wär dann mal wieder zu Essig jewordcn ! Na. also!" Lachend, jubelnd wurde Kaiser Na poleon ein Hoch gebracht und das Hur rahrufen wollte kein Ende nehmen. Der Staatstrompeter hatte , abseits, an eine Eiche gelehnt, sich nicht daran bethätigt; finster blickte er hinüber nach jenem Tisch unter der großen Linde, an welchem der Bäckermeister mit seiner Ehefrau und Tochter saß. Lange schon liebte er die hübsche Bäckerstochter, deren Gegenliebe er auch sicher zu sein glaubte und nun? nun sollte alles nur daran scheitern, daß er weder Schwert noch Lanze führte, nichts besaß als seine Trompete, da war ja der jüngste Rc krut beneidenswerter als er aber nein er wollte sich seines Postens würdig zeigen, er wollte dieser Stolzen beweisen denn auch ein ivmpeter, schien ihm, könne Großes leisten, wenn er das Re giment zum Angriff auffordert, zu im mer hellerer Begeisterung auseuert und das, das wurde er thun! htm 1 ficht strahlte, seine Augen leuchteten, im Geiste sah er sich hoch zu Rg neven te nein Hauptman, schmetternde Töne feiner Trompete entlocke, na, Blech puster, Tu hast ja 'ne Aurora ausge fetzt, als hattest Tu schon die ganze fran , zösischc Armee kriegsgefanaen zusammen' aeblascn und den Napoleon mitten mang! Werden wir auch, warte nur und nun gute Nacht, habe noch zu thun. Gute Nacht, Blechpuster, bis morgen dann. Ter grobe Garten lichtete luv, einer nach dem andern brach auf, um noch die letzten Vorbereitungen zu treffen. Auch der Bäckermeister Günze verab schiedet? sich, da es schon zu spät war, von feinen Nachbarn und trat mit feiner Familie den Heimweg an. Emma ging in gedrückter Stimmung neben ihren Eltern; sie bereute ihre mehr als un freundlichen Worte dem Stadstrompeter gegenüber; denn auch sie liebte ihn von ganzem Herzen, aber daß er so fort ge hen konnte als völlig Fremder das hatte ihren Trotz herausgefordert. Wah rend sie nun ruhig darüber nachdachte, sah sie wohl ein, daß er als Ehrenmann nicht sprechen durfte, seinem Herzen Schweigen gebieten mußte; mußte er doch bedenken, daß es vielleicht Zweifel haft, ob er noch jemals zurückkommen werd. Feucht stieg es ihr in die Au gen, schneller klopfte ihr Herz bei diesem Gedanken! Ader nein, ein Trompeter ist ja nicht so großer Gefahr ausgesetzt, als jeder andere Soldat. Und damit tröstete sie sich. Heiß und blutig wogte der Kampf, aus den Höhen standen die Geschütze des Feindes, unaufhörlich herniederdon ncrnd. in den Wäldern und Thalern kindliche Infanterie und Zieiterregi- menter Husaren und Tragoner waren dem Feind bereits entgegengeschickt, nun! erreichte auch der Beiehl uniere Kuras sie, im Verein mit den allmarkischen - Ulanen die Batterie des Feindes zum , Schweigen zu dringen. Nachdem Siel, lurtf, genommen, rechts die Ulanen. lmks d.e ural'iere. ericholl dasom-,e. mutido: Zur Attacke!" Der Stabs trompeter blies schmetternd sein Fan faro!" und mit Hurrah flogen die iliei ter durch das Thal, die Höhe hinauf, dem Feind entgegen, der Kugeln nicht achtend. Borwärts! vorwärts!" mahnte die Trompete, Wie gemüht fiele unsere tapsere Reiter, auch der wackere Trompeter hatte bereits einen Schuß erhalten, er achtete dessen nicht, fest und unbeweglich saß er im waltet, unanshörlich ins Horn stoßend, ermuihigeud, ermahnettd. Nur kurze Zeit hatte dieser ungleiche Kampf gedauert, der Feind wandte sich zur Flucht. Noch knatterten einige Mitruulense, platzte einige Shrap- nells, die indessen von preußischen Gra naten bald völlig ziun Schweigen ge- bracht wurden. Dazivische tönte lau teS Hurrahrufen, Adjutanten rasten hin und her, Kommandos erschallten; Nun Trompeter zum Sammeln ge- blasen! Und er nahm die Trompet', und er hauchte hinein; Ta die muthig mit schmetterndem Grimme Uns geführt in den herrlichen Kampf hinein Der Trompete versagte die Stimme. Nur ein klanglos Wimmern, ein Schiei voll Schmerz Entquoll dem metallenen Munde; Eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz Um die Todten klagte die Wunde. Um die Todten, die Treuen, die Wacht am Rhein. Um die Brüder, die heut' gefallen, Um sie alle, es ging uns durch Mark und Bein, Erhub sie gebrochenes Lallen. Beide, Trompeter und Trompete waren verwundet worden, beide lagen wohl geborgen auf weichem Stroh in einer Scheune, welche mit Verwundeten Überfüllt war. Der Trompeter hob ein wenig den Kopf, blickte sich um und bat, einen Krankenwärter gewahrend, diesen um ein wenig Waffer; doch in- sonst, er erhielt kein Waffer. Schmerz- lich aufstöhnend sank er zurück. Jotte doch, wer ächzt denn da gar sehr," hörte er eine bekannte Stimme neben sich, und als er seinen Kops wandte, erblickte er den Gesreiten Leh mann ebenfalls verwundet. Du Blechpuster?" rief dieser freudig erstaunt aus. Wasser!" hauchte ermattet derTro, Peter. Ja, Wasser jiebt et hier nicht, bet ist all lange alle, aber wart man, ick lasse Dir en von meine Pulle abbeißen,' und diesem seine Feldflasche mit Roth wein reichend, sah er, wie der Trompe ter sich erholte und die Mattigkeit fast vollständig wich. Dn hast en schlechten Schuß, wie der Doktor sagte, na laß man, wenn erst dat Pflaster ab ist, hängst D dat Eiserne" darüber, das schon für Dich unterwegs ist, wie der Hanptmaiin be- merkte." Wehmüthig lächelnd erwiderte er: Ich werd's wohl nicht mehr lange tra- ge. Na, na, Blechpuster, als wir da so in dem Kugelrege standen und Tu in Deine Poiaune hineintutete st, ohne Un terbrcchung, als hattest Du das jüngste Gericht zur Versammlung zu rufen da dachte ich Donnerwetter, wat hat unser Trompeter für 'ne 'Lunge! Und mit so einer Lange tommst Tu mir nu mit so 'nem Kohl von wejen na. mich freut blos, daß Du nu doch dat Eiserne" hast, Tu weißt doch, die Emma" mit feuchten Augen wandte der Trompeter sich ad na, laß man gut sein, Blechpuster. Ende gut, Alles gut Einige Tage darauf hatten unsere beiden verwundeten Kürassirc ein Bett im Hospital und somit auch bessere Per pflegung erhalten. Es war gegen Abend und dunkelte bereits, als eine Frauen gestalt an das Bett des Trompeters trat, bor demselben niedersank, laut 7 "" u,lu 0,t' selben mit heißen Kuffen bedeckte. Emma!' rief die Trompeter n - fchrocken, Ja, ich, Heinrich, ich bin gekom men, um gut zu machen, was ich ge fehlt und werde mit meiner Mutter hier bleiben und Dich pflegen, bis Tu uns begleiten kannst. Heinrich, kannst Tu mir nicht verzeihend von Neuem in Thränen ausbrechend, als sie keine Ant wort erhielt. Emma, ist's denn möglich, kein Traum?" Nein, kein Traum, Geliebter." Emma !" jubelte er, ihren Kopf an seine verwundete Brust drückend, nun habe ich Tich und das Eiserne," Heute noch befindet sich die Trompete im Regiment, das nicht weniger stolz auf dieselbe ist, wie Bäckermeister Günze auf feinen Schwiegersohn den Stads trompeter. IPie Randidat Sclfcrt Gutsbe sitzer und fbcmann wurde. Ter Selkert war in feinen jungen Jahren Kandidat des Lehramtes, kam j aber vorerst mal nach Oberweffcln als! Hauslehrer für die Bailknsteinschenl Jungens. Er halte zwei besondere j Eigenschaften, einen außergewöhnlichen Appetit und einen Schlaf - man konnte , , ihm das Wewedr vor dem Ohr aftlch. er wachte davon nicht aus. Ta; war er am rechten Platze, denn des alten Bartensteiners Leibspruch lautete: ,Em gutes Frühstück ist der beste Bor trab vor einem guten Mittaadrod, und ein gutes Abendessen ist der beste Nach schub hinter Beidem." Seine Frau dagegen pflegte zu sagen : Wer schläft, der sündigt nicht, und mer keinen Schlaf hat, der hat auch kein gutes Gewissen." Es dauerte auch immer lange, da war der Kandidat Hahn im Korbe bei dem alten Bartenstei, wie bei der gnä digen Frau. Die eine wollte ihm och wohler, wie der andere. Die Jungens schwärmten sür ihren Lehrer, und Lütt Minning. das Haustöchterchen, das der Schule allerdings schon entwachsen war, hatte überhaupt nur Augen und Ohren sür ihn. Da mästete er sich denn bald ein Bäuchlein und ein Paar Backen an, wirklich, man bekam Lust zum effen, wenn man ihn nur sah ; konnte man ihm aber gar bei Tisch zuschauen, dann mochte man schon satt sein, oder nicht, man empfand von neuem Appetit und langte zu, so ausgezeichnet schmeckte es ihm. Bei diesem Schlaraffenleben waren die Jahre hingegangen. Sellert hatte ganz und gar vergessen, daß er Lehrer werden sollte. Lütt Minning war zu einer lieblichen Jungfrau herangebluht, -die Bartcusteinischen Herren Jungens aber waren so weit, daß sie auf das Gymnasium kommen konnten. Da mußte die Sache wohl oder übet ein Ende haben. Das wird bös werden," meinte der alte Bartenstein tragikomisch, wenn Sie erst fort sind, Kandidat?! Es wird uns nicht halb so gut mehr schmecken." Und wenn Sie immer so sanft ein schlummerten, lieber Herr Kandidat," erklärte die gnädige Frau, da wurde man ordentlich angesteckt und konnte mitschlafen. Das wird uns empfindlich fehlen...." Und mir erst " lächelte Selkert entsagungsvoll, Ivie wird mir der olle Tisch Ihres Hauses fehlen!" Lütt Minnina aber schaute den dicken Kandidaten so mitleidig an, als ob sie ihm alleweile schon durch die hohlen Backen blasen könne. Bevor es indessen zum Abschied gehen sollte, mußte die Herbstjagd erst mitge macht werden. Anders wollte es Bater Bartenstein nicht thun, und der Kan- didate" sagte nur gar zu gern zu allem Ja und Amen, was seinen Aufenthalt aus Oderwesseln verlängerte. Eines Abends brachten die Jäger die Nachricht, daß ein stattlicher Achtzehnen- der aus dem herzoglichen Forst in dem Oberweffelncr Wald gespürt worden sei und anscheinend nach den Hohenziatzer Wiesen wechsele. Kandidate, den muffen Sie noi schießen," rief der alte Bartenstein, das wäre wenigstens ein würdiger Abschluß Ihres Aufenthaltes bei uns." Natürlich war's der Kandidat zufric- den, und schon am folgenden Abend faß er an der Oberwesselner Waldgrenze, dicht an einer alten Eiche, in einem meterticsen Loche, warm angezogen gegen die feuchte Hcrbstnachtluft, aus dem Anstand und überschaute die fohen ziatzer Wiesen, soweit der aufziehende Nebel und die Dämmerung es gestatte ten. Gegessen hatte er zu Abend mit gewohntem Appetit. Damit er indessen über .!acht nicht verhungere, hatte ihm Lütt Minning den Jagdranzen noch vollgepsrrnpt, und Batet Bartenstein der seines Podagras wegen nicht mit- gehen konnte, hatte ihm eine Pulle Rothspon dazu gesteckt. Ter Oberweffc ler Jäger und der Förster auf Hohen ziatz hatten sich af einige Hundert Schritt Distanz gleichfalls ein Loch ge graben und warteten nun in die Nacht hinein dem Wechsel des Achtzehnenders entgegen. Plötzlich, es mochte gegen drei Uhr Morgens sein, siel ei Schuß, noch einer, und beide kommen von dem Platze des Kandidaten. Nanu," denkt der Jäger, hat der Mann der Wiffen schast wirklich den Hirsch erlegt?" Als er aber nach längerem Warten weder einen Mus, noch onst etwas gehört, kroch er mmia .. ,,,, k,asi,n ifaM a btm Nlok? des Kdi,n hin. Ta hat der Mann sein Ge wehr bei Fuß im Loche und schläft wie ein Tachs um die Weihnachtszeit; vor ihm aber liet, zur Strecke gebracht, nicht etwa der Achtzehnender, sondern der Ramboilett-Merino-Bock, den der Alte erst vor wenigen Wochen aus der Hnndisburger Stammschäserei sür 5g Thaler hatte kommen lassen. Kandidate," schrie er. Kandidate, was haben Sie denn gemacht?" Aber der Mensch war nicht 'wach zu kriegen. Zum Unglück blutete er ebenem aus der Stirn. .Ja, da hilft das nichts." meinten die Oberweffeler Jäger zu dem inzwischen auch herbeigelockten Förster, dann müffen wir ihn heimtragen. Der Hirsch kommt nach den Schaffen doch nicht mehr." Gesagt gethan! Tie Zwei luden ihn aus und trugen ihn nach Haus. Herr gott von Mannheim, war das ein Hallo, als die Beiden mit dem blutenden Kan didaten aus den Hos spazierten?! Aber auch jetzt achte der Mensch noch nicht aus. Erst als Lütt Minning angelau fen kam und sich trotz Bater und Mutter, und trotz der Gaffer alle über ihn hinwart und unter strömenden Thränen rikf: Mein süßer, einziger Trauqott stirb mir nur nicht!" da schlug er die Auaen aus. tiAtttt iil, ,m w sragte unter Lütt Minninas llmarmun. ! gen und Sükica ganz verwundert: .Was ! ist denn lost Ich denke, wir sind an ! der Hohenziatzer Grenze ans dem An stand?" Wußte der Mensch weder von den losgegangenen beiden Schliffen etwas, och von dem erlegten Schafbock, der ihm die Stirn blutig gestoßen hatte. Bloß, daß er gegen Mitternacht seine Jagdtasche leer gegeffen und die Flasche Rothspon dazu getrunken hatte, das wußte er. Was der alte Bartenstein wegen des theuren Thieres, das durch einen offen gelassenen Hurdeufchlag in das Wald gebiet gekommen war, gesagt hat? Spaß! Hat dem Kandidaten dafür Lütt Minning aufgehalst und ihm Hohenziatz dazu gegeben; blieb ihm ja seit der Nacht gar nichts weiter zu thun Übrig. Ja, ja, so schießt einer statt eines Achtzehnenders einen Schasbock im Schlafe todt, kriegt dafür ein hübsches Mädchen zur Braut und ein Rittergut als Mitgift. Die spanische Wand. Eine lustige Geschichte, über die der bekannte Held weint, der unbekannte Held und die übrigen Bekannten jedoch lachen, erzählt das ;ll. W. E. In einem Wiener Kaffeehanse giebt es eine Tarockpartie. Sobald vom nahe Thurme die dritte Stunde schlägt, sitzen drei Leute ungeduldig in einem Winkel und warten aus den Bienen, der ein gewisses Hoheitsrecht in dieser Partie besitzt, daher später kommen darf, wie die Anderen. Endlich ist der Bierte da und die ziemlich gemischte Armee der 54 Blätter beginnt den Kamps in Abthei- lungen zu 16 Blatt und einer Reserve von t Blatt. Aber Halt! Es geht noch nicht an! Ehe das Los!" ertönt wird eine Rollwand aufgeschoben nnd deckt schützend die Partie. Es herrscht nänilich in dieser Partie ein furchtbarer horreur vor Kibitzen. Gewisse Plötze sind den Kibitzen durch Stühle verrammelt und dem weiteren Zuströmen dieses lästigen und oft sehr unartigen Menschenungeziefers soll dann die spanische Wand ein Ende machen. Trotzdem benützt so ein furchtbarer Mensch oft den Eintritt des Kellners, um hineinzuschlüpsen und die verschiede nen Grobheiten, die er bei seinem Er scheinen an den Kops geworfen erhält, bestimmen ihn nur, mit desto größerem Behagen den Rauch einer billigen, dasür recht schlechten Zigarre dem Spieler in'S Gesicht zu blasen Die spanische Wand ist geschloffen, die Spieler spie ten, die Kibitze belästigen. Endlich ist die Partie zu Ende und der übliche Streit beginnt, wie man eigentlich hätte spielen sollen. Auf den Anwurf: Sie verstehen vom Tarockiren so viel, wie a Gasbock vom Eierlegen!" folgt ein ener gisches: Und Sie sind ein Mords patzer!" Die Kibitze reiben sich die Hände und lachen mit jener Keckheit und Un Verschämtheit, deren nur Kibitze fähig sind, und beim Auszahlen bemerkt der Herr Doktor, daß es ihm an Kleingeld mangle. Er nimmt einen Zehner aus der Brieftasche, ruft: Fritz!" steckt den Zehner zur Spalte hinaus, eine Hand ergreift den Zehner und das Spiel wird sortgesetzt. Es ist zu Ende und der Kleingeldlose erhielt gezahlt. In der Hitze des Spieles ergißt er den Zehner, aber da er bald wieder auszah len soll und bemerkt, daß er das kleine Geld nvch immer nicht habe, wird er ungeduldig und rust den Marqueur sehr energisch. Wünschen Herr Toktor?" Was ist's mit meinen zehn Gul den?" Ja, haben Sie mir zehn Gulden ge- gedenk Natürlich habe ich Ihnen einen Zeh ncr hinausgcrcicht! Sie sollten mir wechseln." Aber, entschuldigen, Herr Toktor!" Na, wenn ich etwas sage!" Es kommt Wärme in die Tiskussion, endlich hat einer der Kibitze die Idee auch K.biße haben manchesmal Ideen nachzusehen, wer an der spanischen Wand sitzt. Ter Platz ist leer. Aber vor wenigen Minuten hat ein fremder junger Mann an dem Tische gesessen, der in sichtlicher Eile durch die Hinter thür das Lokal verlaffen hat. Jetzt geht ein großes Lache durch das dicht gefüllte Casehaus! Ter Mann hat den Zehner den der Toktor zur Spalte her- ausreichte, genommen und ist damit durchgegangen. Man sollte glauben, daß nun die spanische Wand erschaun den ist? Keine Spur! Aber der Herr Toktor wird diese Art des Wechseln? größerer Banknoten nicht mehr in An wcnbung bringen! (in elektrischer Telegraph um 1750. Gibson berichtet in der Londoner Zeitschrist Electricith", der jetzt der slorbene Sir David Brewstcr habe in der Nummer des Seott's Magazine" vom I. Februar 1753 die genaue Be schreibung einer brauchbaren Porrich lung zum Austausch von Nachrichten auf elektrischem Wege gesunden. Diese Vorrichtung wird wie nachstehend be schrieben: Zwischen zwei telegraphisch mit ein- ander zu verbindenden Orten wurden sechsundzwanzig Drähte in geringen Entfernungen von einander an Jfola toren ausgehängt und die Enden der Trabte auf beiden Stationen n einem starken Stück Glas derart befestigt, daß tie noch etwa sechs Zoll lang über das Glas hinausragten. Tiefe' sechs Zoll langen freien Drahtenden wurden so rrft,irtt un fi,if h , h. warls gedrückt und wieder freigegeben Federkra't genug besaßen, um in die" horizontale Lage zurückzukehren. Unter die Trahtenden ward in ungefähr ein Zoll Entfernung der cqlindrische Kon dnktor einer Eleltrisirmaschine ausge- stellt, während von icdem horizontalen Tiahte eine Mctallkugel herabhing, so daß im Ganzen sechsundzwanzig Kugeln vorhanden waren. Dicht unter jeder dieser Kugeu ward ein kleines Stück- chen Papier mit e einem Buchstaben des Alphabets gelegt: die Entfernung zwischen Kugel und Papier betrug nur ei Achtelzoll. Um nun z. B. den Buchstaben A zn telegraphiren, setzte der Ausgeber des Telegramms as der einen Station vorerst die Elektrisirmaschine in Thätigkeit, nahm dann ein Stück Glas in die Hand und drückte verniit- telst deffelben das federnde Ende des ersten Drahtes so weit herab, daß es den Konduktor der Elektrisirmaschine berührte. Tie beiden Metallkngeln, je eine nahe jedem Ende des betreffenden Drahtes, wurden dadurch mit Eleklrici tät geladen und zogen das dicht unter ihnen liegende Blättchen Papier mit dem Buchstaben A an, so daß der Ein psänger des Telcgranims auf der ande ren Station sich den Buchstaben A noti ren konnte, während der Aufgeber des Telegranims aus der Stärke der den Buchstaben A seiner Station anziehen den Krast zu entnehme vermochte, ob genug Elektricität in den Draht ge strömt war oder nicht. Auf diese Weise wäre zugleich die Bergleichung des Tele gramms ermöglicht gewesen. Ebenso konnten auch alle übrigen Buchstaben des Alphabets in beliebiger Reihenfolge telegraphirt und so jede gewünschte Nachricht zwischen den beiden Stationen ausgetauscht werden." Kampf mit einem Bären. Aus den Tagebüchern des Nordpol fahrers Mr. Jackson sind die folgenden Auszeichnungen zur Verfügung gestellt worden : Am 7. Februar früh Mor gens hörte ich einen Bären schrille Töne ausstoßen. Ich machte mich schnell aus die Fährte und ging 2 englische Meilen dem Gebell der Hunde nach, bis ich an einem offenen Wasserlauf den Bären in wildem Kampfe mit den vier Hunden erkannte. Mein erster Schuß traf schlecht und die Bestie sprang in's Was ser. Auch der zweite Schuß saß nicht gut, und als ich den Bären zum dritten Mal stellte, ' besaß ich nur noch eine Pa trone. Ter Schuß traf ihn zwischen den Beinen. In der nächsten Minute war die Bestie dicht bei mir, den Rachen weit geöffnet ; ich hatte noch eben Zeit, den Flintenlauf mit aller Kraft in sei nen Rachen zu stoßen und zuriickzu ziehen, um den Stoß zu wiederholen. Dieser Angriff that seine Wirkung, der Bar sprang in schnellem Satze in s Wasser. Was hätte ich in diesem Mo- ment siir eine Patrone gegeben ! Ich ging nach dem Schiff zurück und holte meine Doppelflinte, aber als ich zurück- kam, war der Bär wohl schon 150 Hards im Wasser vorwärts geschmoni men und so mußte ich ihn fahren laffen. Meine linke Hand war von seinen Zäh nen arg verletzt und blutete stark. Als ich nachher mein Gewehr maß, ermit telte ich, daß es 23 Zoll tief i feinen Rachen eingedrungen war. So nah, wie diesmal, bin ich keinem Bären je auf den Pelj gekommen." Gräberschmückung bei verschiedene Böllern. In der Türkei und in den Theilen, wo die Mohamedaner überwiegen, wird das Grab eines Muselmannes, wenn es einmal zugeschüttet war, niemals wie der geöffnet. Um auch den schwächsten Versuch dazu zu verhindern, pflanzen die Moslemin gleich nach der Beerdi gung einen Ehpresserbaiim auf das Grab, wodurch ihre Friedhöfe mehr den Anblick von Wäldern bieten. Aus der Insel Timor werden die Beerdigungen ost lange hinausgeschoben, weil es sich meist nöthig macht, erst hinreichende Mittel zu einer Begräbnißsestlichkeit zu beschaffen. Nach dem Feste solgt dann die Beerdigung, und sobald das Grab geschloffen ist, wird eine junge Palme daraus gepflanzt. Tie Darbietung von Blumen und Pflanzen, um den Verstorbenen zu ehren, ist schon seit un denklichen Zeiten weit verbreitet. Tie alten Griechen streuten nicht nur Blüthen über das Grob, sondern pflanzten auch Asphodel und Malven rund herum, da sie annahmen, daß deren Samen den Todten als Nahrung dienten. Tie Römer schätzten, gleich den Griechen, die Rose als Grabesschmuck und be stimmten oft letztmillig, daß ihre Grä der damit bepflanzt werden sollen. In Wales werden noch heute die Gräber von Jungfrauen nur mit weißen Rosen besetzt. Tie Ehinefen pflanzen Rosen. Anemonen und eine Lyeorisart aus dir Gräber. Tie Bewohner von Mada- gaskar bevorzugen dafür eine Spezie?! von Mimofen, die man dort fast allge : mein auf den Gräbern findet. tic Pftanze 10 lodlenschmua'. Ter vornehmste Todtenbaum im Orient ist die Eypreffe, die eS schon bei Griechen, und Römern war. Tie Kirch höte sind förmliche Haine, ie ist ein immergrüner Baum, wie die Tanne bei uns, also ein Sinnbild des den Tod überdauernden Lebens. Im kalten Klima wird sie ersetzt durch die Fibe und von der Thuja, weiche ahnliche Eigenschaften besitzen. Unter den Blu men ist es besonders die Scbwcrtliüe. die Gräber schmückt. Ferner Wermuih und Rosmarin und bei uns die Trauer- weide. Ebenso ist der Buch, bei un& ein niedriges Sträuchlein, durch sei veränderliches Grün ei Siegeszeichen. Über Tod und Berwesnng geworden ud hat sich als Sprengwedel im Weihimis fernapf nächst der Bahre Eingang er schafft. Noch bis zum Ende des tarn gen Jahrhunderts wurde vielen Gegenden Deutschlands kein Jüngling d keine Jungfrau begraben, deren Leiche nicht mit eiiieni Kranze von Sinngrii geschmückt war. Mit dem RoSmari theilt diese Pflanze den Bor zg, in Freud' und Leid gleich William nie zu sei. i Schneller ktsch!nji, Prinzipal (zu einem ftellefucheiibeit Kommis: Thut mir sehr leid, aber ich nehme grundsätzlich nur verheiratbete: Leute!" Iurchschant. Bauer leine Brief seines Sohnes durchlefend): Donnerwetter, der Junge will schon wieder znin Besuch komme . . Da muß aber seinem Feldwebel der letzte Schinle gt geschmeckt haben!" Lafattt tevrilMe. Madame: Ich werde die Köchin ent lassen; sie ist mir heute so frech eilige gengekommen " Elfe: Und den Papa hat sie sogar ins Gesicht geschlagen, als er sie küsserc wollte, Maiua!" Zn Rege. Herr: Darf ich Ihnen vielleicht mei nen Schirm anbieten, mein Fräulein?" Fräulein: Tanke!" Aber doch meine Begleitung?" Da nehme ich lieber den Schirm!" Schlechte Ausrede, Richter: Wenn Sie nichl die Absicht zu stehlen hatten, weshalb warfen Sir denn dem Hund eine Wurst vor?" Strolch: Ach, das arme Thier hat gar so verhungert ausgesehen, Her Richter!" Beim Schöpf gefaxt, Lotteriekollekteur (zum Fräulein, die einen größeren Gewinn gemacht hat): Soll ich Ihnen das Geld gleich US zahlen oder ist Ihr Herz noch frei, Fräulein!" Neues Studium. Professor: Nun, Hnber, Sie werden doch jedenfalls ein Brotstudium ergrei fen?" Abiturient: 'Nein, Herr Proseffor, ich geh' zum Militär." Professor: Aha, also Conimisbrot--studium!" Die Aermsic. Köchin (im Selbstgespräch): Wahr-, hastig alle Tag' werden s' kleiner, die Stückerln Fleisch, die ich krieg' natürlich an mir muß nun die theure Badereif' nach und nach wieder her unter gerissen werden!" passend crgZuzt. Kunde: Ja, Sie haben gut reden. Ihre Frau hat Ihnen wenigstens ein. hübsches Kapital mitgebracht." Bieister: I, das schon, aber über sehen Sie nur auch d i e Z i n s e n nicht (dabei die Thüre eines Zimmers off nend, worin seine Kinder lärmen), die das Kapital auffressen!" Rene. Bereuen Sie also die That? Ihren Einbruch bei dem Sekretär Hahn?" Jewiß Herrj Vorsitzender! Beim Bankdircltor Lohn nebenan .hätte sich Kiel besser ielnbnl nN fi hiittui mir nih nich so leichte jesaßt." Sichere Zeickeu. Hotelwirth: Herr Professor, woran erkennen Sie eigentlich, wie hoch Sie sich über den, Meeresspiegel besinden (" Proseffor: Das sehe ich an der Höbe meiner Hob lrechnnngen!" Sclbstcrkennwisj. Sie (nach einem heftigen Zank) : Daß ich Dich gerade hcirathcn mußte, ich hätte einen ganz anderen Mann krie gen können!" Er: Aber feinen Tümmeren!" Doppelsinnig. A. : Tu bist gestern zum ersten Male ausgeritten?" B.: Ja!" A. : Nun, wie ist der erste Ausritt verlaufen?" B. (mit einigem Zögern): Im Sand!" Sehr kiniack. Richter: Der Zeuge hat Sie alsc zuerst Ochs" geschimpst; und dann?" Angeklagter: Tann habe ich natürlich auch gleich zugestoßen." Sncklick,. Frau (zu dem spät heimkehrenden 'Manni: .Aber Fritz, wie erschrak ich, als Tu eben so leise die Treppe heraus kamst.... Jetzt habe ich Alles ver gesien, was ich Tir sagen wollte!" kinaebild. Klara: Tu. ich sah geltern den Affeisor Melier, der kommt sich jetzt ja surchlbar wicklig vor." Anna: Tau, hat er auch allen Grund. Ich habe mich ac'crn mit i!j:r. verlobt!"