Unter Rronzlvind. Sine Hw,'Ic 011 Cäsar .laufiimmu. Als bet Ckrft von Schuln mit fei itet Ftm, uiid feinet zwauzigjährigc Tochler Hildegard auf bet italienischen Reise mit bet Gesellschaft, bet et sich geschlossen halte, ach Mailand kam, fand et l,iet im Hotel unter seiner Äbresse einen Kreuzband mit Leitungen. i5r öffnete ihn imti sah einige Wummern der Hauptptvvinzzeitung, sowie ichrerc Nummern des Lokalblattes seiner Garni , so. Der Oberst suchte zuerst eifrig ' ach, ob itgend ei besonderer Artikel dct eine Nachricht i ben Zeitumie angestrichen sei, fand aber nichts Terar tigcs, Tic Handschrift auf ben, Streif band war die eincS Mannes, der ziem lich viel in feinem Leben geschrieben haben mußte, Es war eine sogenannte gebildete" Handschrift ; sie war aber dem Obersten völlig unbekannt, und nch Frau und Tochter erklärten, sie iviifitcn nicht, wer der Absender sei. Die Zeitungen wurden indeß sorgfal- gelesen. Man war schon langer als ine Woche von Hanfe fort und hatte so nir keine Nachrichten über die Kleinig Zeiten des Lebens und die täglichen Bor kominnisfc. Die hohe Politik und die wichtigsten Nachrichte erfährt man ja nif der Reise ans den Zeitungen, die man in Hotels undCafeö findet; aber es interessirt uns unterwegs doch auch, und vielleicht mehr als sonst, wenn wir zn Hans sind, Alles, was in unserer fugen Heiniath nnd deren Umkreise ge schieht. Es interessirt uns aus das Leb hafteste, zu erfahre, daß es i dctRach batschaft eine gtoße Fcuetsbtunst gege ben hat; eserrcgt unser höchstes Interesse, ns dem Lokalblatt zu entnehmen, daß irgenb eine uns bekannte Persönlichkeit verstorben oder in irgend einer Weise, durch eine Beförderung oder Ernennung, ausgezeichnet worden ist. Seien wir ehrlich nd legen wir die Hand aus's Herz ; am kleinen Klatsch hängen wir doch schließlich Alle, wenn wir uns auch noch so erhaben darüber dünken, und sind wir auf Reisen, so interessirt uns das Inserat eines Geschäftsmannes, bei dem wir zn Hans unseren Bedarf decken, zuweilen mehr als der wichtigste hochpo Wische Leitartikel. Als der Oberst iibcr Turin nach Genna kam, fand er hier wieder einen ziemlich dicken Kreuzband, der sogar mit einer Zwanzigpfennigmarke frantirt war. Die Adresse zeigte wieder dieselbe Handschrift : der Band enthielt die fort laufenden Nummern des Provinz- nd Lokalblattes. Der Oberst nnd feine Familie begrüß "teil diese Sendung diesmal mit nver Wiener Freude. Sie konnten 'im Zusammenhang die Nachrichten verfol gcn, erfuhren Alles, was geschehen war, 'wenn auch die Zeitungsnnmmcrn einige Tage alt waren, und der Oberst konnte nicht umhin, mit feiner Frau zusammen ernstlich zu überlegen, wer wohl der Absender sei. Hast Tu Jemanden beauftragt, uns die Zeitungen nachzuschicken, oder hast Du vielleicht irgend Jemand gegenüber den Wunsch geäußert, die Zeitungen zu lieibc?" fragte der Oberst seine Gattin. Nein!" erklärte diese; ich habe gar nicht daran gedacht, daß einem die Lek tiire dieser Zeitungen uutcrwegs so viel Vergnügen mache könne." Ich begreife es icht, wer uns diesen Gefallen erweist. Es handelt sich ganz entschieden um eine Aufmerksamkeit, für die wir dankbar sein müssen. Hoffentlich treffe diese Sendungen auch auf der eiteren Reise ein, denn wir bleiben länger als einen Monat unterwegs, und in dieser Zeit will man doch erfahren, wie es im Garnisonnestc aussieht." Um der Wahrheit die Ehre zu geben, wollen wir nur konstatircn, daß das .Garnisonnest", von dem der Herr Oberst so despettirlich sprach, eine Stab vo 0,()(I0 Einwohner war. Aber der Herr Oberst von Schölln war ei sehr kurz angebundener Herr, der die stnr Zen Ausdrücke" liebte und mit dem iibcr Haupt nicht zu spaßen war. In Pisa war nur ein Tag Aufenthalt, Aber in Rom fand man nicht nur einen Streifband, sondern es kam während des Aufenthalte anch noch ein zweiter nn. Hier siel dem Obersten erst auf, daß der Absender dieser Kreuzbänder sich sehr genau über seine Reiseroute insor mirt haben mußte. Jedenfalls besaß er inen Prospekt der Reisegesellschaft und berechnete genau die Taten der Ankunft der Reisenden in den vetschiedcnen Städten. In dem Lokalblatt stand die se Mal ein sehr wichtige Nachricht. In einem Geschäft, in dem auch der Oberst mit seiner Frau Einkäufe lachte, hatte eine Gaserplosion stattgefunden, es waren Menschen erlejvt worden, und in mehrere aufeinander folgenden Num mern wurde ausführlich über das Un- glück und das Befinden der Perlenen berichtet. j Tas intcressirtc natürlich die Reisen-; den außerordentlich, und als der Oberst j mit Gattin und Tochter Abends auf, feinem Zimmer beim Thee faß und! eifrig in den Zeitungen las. erklärte er : j Ich gäbe Etwas darum, wenn ich wüßte, wer uns diese !esallig!cit lind Auimcrtfamkeit durch das Zusenden der Zeitungen erweist. Weiß Gott, ich vurde mich herzlich freuen, zu erfahren, , wer fo liebenswürdig ist." I Fräulein Hildegard, nebenbei bemerkt eine lehr liebliche Madchenblnmc (mit dieser Bezeichnung honen wir uns eine steckbrieiliche Beschreibung der jungen Tome zu crivarei,), rauiverte sich einige Aal und sab dann nach dem geftrei'g Papa hinüber. Taun begann sie schüchtern; C j Ich glaube, Papa, ich weiß, Werder Absender der Streifbänder ist," Nun, wer soll es den sein?" Ich habe die Handschrift erlannt, Papa, Nicht gleich beim ersten Mal kam ich dahinter, aber es find mir her nach doch gewisse Schristzügc ausgefallen, und ich habe mir Mühe gegeben, mich zu erinnern, wo ich diese schon einmal gesehen habe." Nun, und wer ist es denn?" fragte der Oberst etwas ungeduldig. Ich glaube, eö ist der Lieutenant von Lübner, Papa," Tas Gesicht des Obersten verzog sich, und zwar nicht zu einem liebenswürdi gen Ausdruck. Ach der !" sagte er beinahe vcr ächtlich und fügte noch ein Wort hinzu, das wenig Respekt vor diesem Lieutc nant von Lübner ausdrückte. Auch die Frau Mama meinte ; Du irrst Dich wohl, Hildegard." Hildegard war sehr roth geworden, Nein, Mama", erwiderte sie; ich glaube, ich irre mich icht. Ich entsinne mich eines eigenthümlichen Zuges gerade bei dem L, das Lübner in seinem Namen hat. Ich kenne dieses L von meinet Tanzknrte, in die er sich einzeichnete. Dieses große L habe ich wiederholt in der Adresse gefunden." Der Oberst dachte einen Augenblick nach und sagte dann : Ich verstehe Dich nicht. Wie kommt ein großes L in unsere Adresse? Wir haben iiiis bisher in keinem Orte befun den, dessen Name mit einem großen L anfängt ; Mailand, Gcnna, Rom schreibt man doch nicht mit großem L ! Und wenn ich mir die ganze Adresse vcrgegen wärtige ; Seiner Hochwohlgeborcn dem Königlichen Oberst nnd Regiment!!- mandeur Herrn von tcchölln . Dieser Logik gegenüber wußte Hilde gard nichts Anderes zn thun, als noch röther zn werden nnd zu schweigen. Der Papa schien zu triuniphircn, daß er Recht behalten hatte, und sagte ; Dn siehst, wie man sich irren sann. Der Mensch und mir Gefälligkeiten erweisen ! Ich glaube wenn et mich bet giften könnte, et gäbe Etwas darum. Der dankt Gott; daß sein alter Oberst icht da ist nnd ihn täglich rüffelt, den miserablen Soldaten, den unser Herr gott im Zorn zum Lieutenant gemacht hat. Der fürchtet sich vor dein Tage, an dein ich zurückkomme." Damit war die Sache vorläufig abge than. Auch in Eatania, in Palermo und und dann in Neapel trafen diese Kreuz bänder mit außerordentlicher Regclmä ßigkeit ein, Gekränkte Unschnld kommt immer zu ihrem Rechte ; In Neapel kam ein Kreuzband an, den der Herr Oberst auf das Sorgfältigste revidirtc. Dabei entdeckte er, jxijj zu dem Streifband ein Stück Papier verwendet worden war, das wahrscheinlich schon früher einmal als Adresse gedient hatte. Auf diesem Stück Papier, auf der inneten Seite des Kreuzbandes, stand deutlich der Name Lübner. Es war jebenfalls sehr leichtsinnig von bei Herrn Lieutenant, derartig beschriebenes Papier zur Adresse zu verwenden, denn es ist dies postalisch untersagt, und eventuell hätte der Herr Oberst ein kolossales Strasporto für die Sendung zahlen müssen. Zum Glück hatte man auf der Post das Versehen des Herrn Lieutenants nicht entdeckt ; der Oberst nahm aber Bcranlassnng, wieder über den Unzuverlässigen und Unauf merkfamen losziiwettern und sich über ihn in Ausdrücken zu ergehen, die das gerade Gegentheil von Liebenswürdig keit und Freundlichkeit Ware, Wer war den nun eigentlich dieser schreckliche Mensch, den der Oberst fast zu hassen schien? Als Mensch war cr jedenfalls sehr angenehm, sehr liebenswürdig, sehr sreundlich. Er war ein schöner Mann, nnd nichts wäre an ihm auszusehen ge ivesen, außer daß er Soldat war, Tazn eignete er sich wirklich nicht. Er war unter Mittelgröße, war ein wenig schmerfällig, weil er trotz seiner verhalt ißinäßig jungen Jahre stark zum Ein bonpoinl neigte, cr war außerdem phlcg matischet Natur und Tas, was man pomadig" im Dienst nennt. Tiefe pomadige Leute waren aber dem Oder sten von Zchölln, der zu den schneidigsten Herren gehörte, ein wahrer Greuel. Er verlangte von seinen jungen Ojfizic ren Elastizität, Schneidigkeit und vor Allem Tienstfrendiqkcit. Er wollte, wenn er einen dienstlichen Auftrag ! ertheiltc, dem Untergebenen vom Ge-! sichte ablesen, das ihm die Ausführung dieses Auftrages Freude machte. Wenn er aber dem Lieutenant von Lüd ner einen Auftrag gab, sah dieser so gleichgültig drein, daß der Oberst fuchs ieufetwitd wurde. Eicwvhnlich ahm er dann sofort Vcranlaung, ein dienstti chcs Tonncrivetter sich über dem Haupte des pomadigen Lieutenants entladen zu lassen, wurde jedoch dadurch gewöhnlich noch wildcr, dcnn auch dicscS Tonncrwetter rührte dcn Lieutenant gar nicht. Taß unter solchen Umstanden zwischm dem phlegmatischen Offizier und dem schneidigen ommandeur keine besondere Freundschaft bestand, ist eigentlich selbstverständlich. Und doch schickte dieser Mann jetzt dem Obersten i liebenswürdigster Wciie die' Als man sich aber auf dcr Rückreise . umwickelt und rauchte aus einer blcn Zeitungen nach? Es war kcin Zwei-, befand, und als Mutlcr und Tochter dendwcißen. langen Zbonpfcife. Dun- sei, daß Lübner dcr Absender war. allein im Korridor des Durchgangs 'er noch ecnmal, dat is ja min Krischai, ( Frau von Schalln würbe tiefsinnig. Wagens standen, sagte die Mama ihrer Henneinann!" rief Blückicr schon von. Wir meine!, das nicht im unglücklichsten , Hildegard, daß sie Alles" wine. , Weitem. Kerl, wie siehst Du aus und Zinne, sondern wollen es nur so ver-i Tarauf blieb das Fräulein aber was machst Tu denn hier?" Ehristian standen wii'e. daß sie felir nachdenklich . stauuenswerth kübl und sagte: Er hat Hcnnemann war es in dcr That, iah wurde. Sie war au dcr Ansti! ge- unterdcß seinen Abschied gcuommen und , rccht murri'ch darein nd betrachtete, ivesen, Hildegard habe sich geirrt, als sie schon in Rom behauptete, diese Kreuz- bäiider stammten von Lübner. Nn hatte sie doch Recht. Sollte sie etwa schon vorher gemußt haben, daß der Lieutenant seinen Obersten diese Auf mertsamk.'it erweisen würde? Tic Frau Oberst legte sich auf die Lauer, In Neapel lras noch ein zwei ter Kreuzband ein, und im sah sie, wie die Tochter ach dein Umschlag, auf dem die Adresse stand, griff ud dann mit einen. Riß die Briefmarke entfernte, Aber was machst Tu denn da?" fragte erstaunt die Fron Oberst, d betrachtete das abgerissene Stück Papier mit der aufgeklebten Briefmarke, da sich in Hildegards Händen befand. scharf. Was willst Du denn mit der Briefmarke?" Ich sammle Briefmarken." Die Frau Oberst schüttelte darauf den Kops nd sagte; Es ist ciiie ganz gewöhnliche deutsche Zwanzigpfennigmarke. Seit wann sam melst Du denn svlche Dinge?" Darauf wurde Fräulein Hildegard sehr verlegen und erwiderte; Ich sammle seit einiger Zeit alle Briefmarken. Ich liefere sie an das Eomike für die Waisenkinder ab." Nach dieser Erklärung schwieg die kluge Mutter, obgleich sie wußte, daß ihre Tochter gelogen hatte. Als aber Hildegard wenige Minuten spater cr klärte, sie wolle auf ihr Zimmer gehen und einen Brief an eine Freundin schreiben, gab ihr zwar die Fra Mama die Erlaubniß, stieg dann aber selbst sehr leise nach dem eigenen Zimmer hin auf, das sie zusammen mit dem Gatte bewohnte und das unmittelbar an das Hildegards grenzte. Wir entblöden uns nicht, zu erzählen, daß die Frau Oberst durch das Schliis seiloch ihre Tochter Hildegard im Neben zimmer beobachtete. Einen Vorwarf kann ihr daraus Niemand machen, denn sie erfüllte in diesem Augenblick nur ihre Mutterpflicht, Sie sah ganz deutlich, wie Hildegard die Briefmarke vorsichtig mit Wasser befeuchtete imd sie nach eini get Zeit von dem Papier, auf dein sie klebte, abzog. Die Briefmarke selbst warf Fräulein Hildegard verächtlich bei Seite; das Stuck Papier aber, das in ihrer Hand geblieben war, schien sie sehr zu intercssircn; die Frau Oberst sah so gar, daß Hildegard auf dieses noch feuchte Papier ihre Lippen drückte. Ebenso sah sie dann, wie Hildegard das Blällchen Papier sorgfältig in ihrem Portemonnaie verwahrte. Die Frau Oberst war zu klug, um darauf ohne Weiteres ihre Tochter ins Verhör zn nehmen; sie beschloß, den nächsten Kreuzband abzuwarten. Dieser traf ein, als man sich auf der Rückreise von Florenz befand. Dies mal griff die Iran Oberst nach dem Packet nd entfernte mit einem kühnen Riß die Briefmarke mit dem Stück Pa pier, auf dem sie festklebte. Sie hatte dann ihre heimliche Frendc daran, zu sehen, welche Kriegslisten Fräulein Hil degard versuchte, um sich in" den Besitz dieses Stückes Papier zu setze, Tic Frau Oberst that aber, als stecke sie in Gedanke das Papier in ihre Tasche, und entfernte sich dann, ui sich i ihrem Zimmer einzuschließen. Tort angekommen, löste sie die Brief marke vorsichtig ab und fand ans dem Papier unter derselben mit einer feinen Feder und in kleinster Schrist gcschrie ben: Hunderttausend Küsse sendet der süßen, süßen, süße Hildegard ihr Benno." Beniio hieß der Lieutenant von Lüb ner. Mit einem Schlage wußte nn die Fra Oberst Alles. Mein Gott, sie war anch einmal jnng gewesen, sie halte auch heimliche Briefe gewechselt, sogar mit ihrem Gatte, als er ihr Bräutigam mat. Abct das war ihr doch neu, daß man eine Eottespondcnz unter einer Briefmarke führen könne. Sie verstand auch sofort, wie Alles zusammenhing. Hildegard nnd Lübner waren ein Lic- bcspaar. Hildegard schrieb Wahlschein lich vo der Reise sehr häufig a ihn. wenn sie erzählte, sie schreibe Briefe an ! Gluck, Im Verlause des Gespräches, ihre Freundinnen. Lübner konnte nicht j das, weil der Marschall Vorwärts kein gut an Hildegard schreiben, weil der! Englisch, Wellington aber das vo Brief in die Hände des Vaters oder der j Blücher sehr gut beherrschte Französisch Mutter gefallen märe. Er besorgte also icht verstand, niittclst eines Tolmct unter dcn Briesmarkcn dcr Kreuzbänder i schcrs geführt wurde, erkundigte sich der die Korrespondenz mit ihr, indem er ihr j englische Heerführer nach dcs Marschalls wenigstens turze Grüße nd zahlreiche j Stellung am Morgen, die es ihn, er Küsse znschickte. Man sollte cS nicht, möglichte, einen so meisterhaften und in glauben, daß hunderttausend Küsse unter einer einzigen Briefmarke Platz haben. Trotzdem die -vtem Oberst das Ge-l doch nicht veionders stark im schildern hcimniß nn entdeckt hatte, schwieg sie. j geschehener Thaten war, zog bei dieser Ans dcr Rcife wollte sie mit ihrer Toch-i Frage die Augenbrauen in die Höhe, ter keine Scene machen. Das abr spuckte seinc Primtabak in wcitem Bo Überlegte sie. daß Herr von Lübner i gen in die Luft, räusperte sich nd eigentlich ein Marn war, wie sie ib meinte: Herr Kamerad, das kann ick sich für ihre Tochter nickt bellet wün- auf der Stelle nicht so genau beschreib scheu konnte. Er war liebenswürdig, j ben, am besten ist cs schon, wir reiten solide, angenehm und auch sehr vermö-, hinüber und sehe uns dat Ting mit gend. Wenn cr nur nicht Soldat ge-l dcn eigene Oogcn an." Damit gab ivesen wäre! !cr seine, Schimmel die Sporen und; Auch in Venedig kam och ein Kreuz-1 sprengte Wellington voran, der Stelle, band an. und die Frau Oberst war fojzit, wo er am Morgen gehalten. Es großmüthig, die Bricsmarkc der Tochter , war Alles leer auf dem Platz, aber un- j zu überlasten, ohne vorher nachzusehen. ter dem Baiime, wo dem Acarschall Vor-, was sich untei ihr desand. Waren es warts die neue Piep" entzwei gegan- j I doch wahrscheinlich wieder nichts An- j dcres, als hunderttausend Kllfsc. ! geht aus seine Guter, und ach Weih- rächten wollen lvir heirailien.' Nun war die Frau Aiama erstaunt, wie pomadig die Tochter sein konnte, Tie Pomaoigkeit ist anscheinend an steckend, nur ist der betreffende Bazillus och nicht gefunden Wir habe Herrn Rittergutsbesitzer Lübner mit seiner Gattin Hildegard ebenfalls auf einer Gesellschaftsreise kcn ncn gelernt und von ihnen Vorstehendes erfahren, Biclleicht war es Unrecht vo uns, diese Geheimniß von der Kor respondenz unter der Briefmarke zu vct- rathen. Tcnn wenn sich auch die Hcr j ren Eltern" übet diesen Perrath freue, o ärgert sich wahrscheinlich die Jugend darüber. Mit dieser aber soll liia es nicht der derben, den ihr gehört bekanntlich die Zukunft.. ,, IMüdjers picpcitiitciftcr". Von des Marschall Vorwärts Pie penmeister" weiß nach den Erinnern gen iiiies alten Freiheitskämpfers Joses Maertl im Deutschen Soldatenhort", der reichhaltizen und illastrirten Zeit schrist für das deutsche Heer und Volk Mancherlei zu erzählen. Der alte Bl cher war ei leidenschaftlicher Raucher. Am liebsten schmauchte er aus hollän- bischen Thonpfeifen; er führte eine ganze Kiste solcher ilt sich, übet bie cm eigener Piepenmeister" bie Aufsicht hatte. Zerbrach eine ber Pfeifen, so war das ein Ereigniß, das für unsere alten Helden vielleicht mehr Wichtigkeit hatte, als ein kleines Scharinützel mit dem Feinde. Es ward dann in solchen Fäl- len die Blessirte" genau untersucht, und war der Stiel nicht zu knapp am Kopse abgebrochen, so war sie ins Korps der Invalide versetzt und erhielt den Namen tummel". Eines solchen tuinmcls bediente sich der Feldmar- schall gewöhnlich auf Marsch- und Rc kognoszirungsritten, und gar mancher ist ihm, wie Augenzeugen versicherten, von feindlichen Kugel vor dem Munde weggeputzt worden. Zur Zeit der Befreiungskriege war für den Marschall wieder die Nothwen digkeik eingetreten, sich wieder einen neuen Piepenmeister" zuzulegen, nnd seine Wahl fiel diesmal auf einen Ro stockcr, Namens Ehristian Hcnnemann, der ihm über alle Maßen treu ergeben war. Heniicmann wußte genau, wie viele komplette Pfeifen, Blessirte und Stummel vorhanden waren, er zählte sie jede Sonnabend wie ein Geizhals feine harten Thaler und gcricth schier außer sich, wenn er unter den Blcssirtcn eine fand, die nicht einmal mehr zum Stummel tauglich erschien. Es war am Morgen der Schlacht bei Belle Alliance, Sein getreuer Heniicmann hatte dem Alten eben, wie vor jeder Schlacht, eine frisch angebrannte Lange" überreicht, als dicht neben dein Helden eine Kanonenkngl einschlüge, so daß Erde und Kies ihn und den Schimmel vollständig bedeckten. Der Gaul machte einen Seitenspurng und die schöne Pfeife zerbrach, ehe der greise Held auch nur einen Zug daraus ge than halte. Tunuermcitcr Lümmels verdammte, Ench soll doch gleich der Teubel holen" fluchte Marschall Vor märts. Ick will Euch liebren de Piep vört' Mul megtoschccten! Hennemann, lieber Junge", wandte cr sich darauf an seinen Piepenmeister", der sich noch immer de Sand aus den Augen neb; stopp' mich mal 'ne nenc Piep, brenn' je mich an nn wart' hier uff mir!" Da mit riß er den Säbel aus der Scheide nd mit Vorwärts Jungens!" ging es los, dem Feinde entgegen, weiter, immer weiter, so daß die Jagd nicht nur ecncn Oogenblick" sondern einen ganzen Tag bis in die Nacht hinein dauerte und der Marschall Vorwärts selbst seine Pfeife vergaß. Nach vielem Ringen war endlich die Schlacht geschlagen, bei dem zerschösse- e Wirthshause Bcllc-Alliance trasen sich die befreundeten Sieger Blücher und Wellington und wünschten einander i feiner Wirkung für den Feind so der- j verblichen Angrifs-auszuführen. Blii- cher, der, wie gut er auch dreinichliig, gen. stand ein Mann, das Haupt vcr- bunden, dcn Arm mit einem Tuch seinen Herr mit einem böse, vor wnrfsuollen Blick. Kommen Sie end lich," sagte cr dann, Den ganzen Tag habe ich hier gestanden und gewartet, eine Pfeife ach der anderen haben mir die verdammten Franzose vons Maul weggeschossen, einmal hat mir sogar eine bleierne Bohne ein Stück Fleisch vom Kopp gerissen nnd die Faust da wird wohl auch zum Deiibel gehe. Tas ist die letzte ganze Pfeife." Damit reichte ihm Ehristian Henncman,die brennende Pfeife; dieser nahm sie mit dankbarem Blicke entgegen ud indem er beharrlich dämpfte, sagte er; Armer Ehristian, lieber Jniige, es ist wahr, ick habe Dir lange warten lassen, aber siehst Tu de Kicrls wullen hüet jo ich gliek loopeii!" Rapolcou der Tritte !, Mnsikoi rcctor Parlow. An die Geschichlc dcS Pommerfche Füsilier Regiments Nr, M, welches jetzt in feiner jetzige Garnison Brom berg sein 175jährigcs Bestehen und da iiiit zugleich die Gedenktage von 1870 1 1 feiert, erinnert eine Begebenheit, die seinerzeit in den weitesten Kreisen viel dislutirt und belacht wurde. Es war im Jahre 1867. Napoleon der Dritte stand ans der Hohe (einer Macht, nd zu der großen Weltausstcl lulig in demselben Jahre fanden sich die europäischen Herrscher fast alle in Paris ein, Ta mit der Weltausstellung anch gleichzeitig ein musikalischer Wettstreit verbunden war, so erhielt die Eapcllc des Pvmincrschcii Füsilier - Regiments Nr, 34, welches damals noch in Stettin stand, de Befehl, sich an dem Wett streite zn betheiligen. An der Spitze der Eapellc stand der berühmte Musik direktor Parlow, der icht allein den Ruf eines tüchtigen Musikmeisters, so,, dern auch den eines beliebten Eompoui sten hatte. Dem Musikdirektor Porlow wurde nun in Paris die Ehre zii Theil, eines Tages vor dem damals mächtige Kaiser Napoleon dem Dritten zu spie len. Nach Beendigung des Eonzertes lieb sich Napoleon mehrere Instrumente der Eapellc zeigen und schließlich die Infanterie- und Eavalleriesignale der preußischen Armee vorspiele. Unter diesen Signale befand sich anch das alle Soldaten bekannte Avamiren". Nachdem der Hoboist das Signal abge geben hatte, forderte Napoleon den Musikdirektor Parlow auf, das Signal Retiriren" blasen zu lassen. Parlow sah den französischen Herrscher groß an nnd erwiderte ihn, mit der größte Riihe von der Welt; Majestät, das Signal wird i der preußischen Armee nicht geübt," Napoleon lächelte zwar, Parlow aber merltc, daß ihm die Ant wort nicht gefallen hatte. Der Kaiser drehte sich und die Musilaufführung war sofort zu Ende. Die schlagfertige, vortreffliche Antwort Parlows machte damals die Runde durch Europa, Im s'iscwaarcgeschäft. Ich möchte ein solches Ting, wissen Sie, das man an die Thüt befestigt, damit sie von selber schließt," Ja wohl; einen automatischen Thür schließet, nicht wahr?" Ganz recht; ud nicht zu theuer," P.rlliin mein .fvrr eilten liillinen automatischen Thürschließer." ' I Der aber nicht zu tomplizirt sein soll," Ich verstehe. Sie brauchen einen billigen automatischen Thürschließer von einfacher Zeichnung." So ist es. Aber Icins von den scheußlichen Dingen, die krachend in's Schloß schnappen." Das wäre natürlich fatal, ie brauchen eiuci, einfachen automatischen Thürschließer, billig und mit leichter Feder. Ja, nur darf er die Thür auch nicht zu langsam schließen." Kurzum, Sie wünschen einen einka chcn billigen automatische Thürschlie ßer, der weder zu schnell, noch zu laug sam schließt ?" Stimmt. Freilich darf er wieder nm so schwer nicht schließen, daß eine Pferdekraft dazu gehört, die Thür aus zukriegen." Daß wir uns nur verstehen; Sie wünschen einen automatischen Thür schließ, einfach, billig, weder zu schnell, ach z langsam nd leicht z Hand haben ?" stimmt auffallend. Zeigen Sie mir so einen. Bcdaurc, mein Herr, aber ich führe keine automatischc Thürschließer." 5jn Crncii ! (siliern berliner W!ntte hliirt die fnl acnde köstliche Geschichte erzählt: (s , wird Ihnen vicllcichl aus dcn Zeitungen bekannt sein, daß dcr Odcrft des in Mita stehenden 1U. Jnfnnteric-Regi- rnrntn mir Ordre des Mniiteniims kürzlich dem 114. französischen Zn-' fantcric-Reqimklit eine Einiadnna zu. , Sakiilärfcst des Regiments zugeben ließ. Tie Franzosen delcgirtcn de ira,onseden Koiiinl in Riaa. Welcher Offizier, Oberst odcr Oberstlieutenant i't. Nacddem man nun ordentlich ae-! feiert hatte, und der Franzose schließlich ' nach Riga zurückgekehrt war. blieben die j iiiikei, riniifri' rnil eirn.ien statten rnick. Einer der leklcrcn hielt nun1 eine Rede, in welcher er keine .Meinung von dcr Niitzlosigtcit ein franzöfiichcn Bundniffes dartcgtc und damit moli virtc, daß Rußland, da cs doch seinen Angrifis'.ticz wollte, gat kein Biindniß brauche, sondern sich selber aenlig ci. Darauf er'.; ob sich ein durch seinen Deutschenhaß bekannter Offizier des 114. Regiments, gab feiner Meinung über die nothwendige Bernichtnilg Deutschlands beredte Ausdruck und schloß, indem er sei Ellas erhob, mit dem Ausruf; Sowie ich dieses Glas zerbreche, so werde wir Deutschland zer treten nd vernichten." Daraus sachte er dann mit voller Anstrengung das Glas mit den Handen zu zerbreche es gelang nicht. Endlich warf cr das Glas mit aller Gewalt gegen de Boden ber anch jetzt blieb das Glas heil. Es wird versichert, die Herren Offiziere seien wegen des fatalen Omens i et was gedrückter Stimiiiuiig heimge-schwankt. Zin Eifer. Papa, auf der Z i in in e r d e ck c kriecht ei Käfer her,!" Z e r t r i t t ihn, und lass' mich in Ruhe!" IX't'pclsuimaes clIftot. Hausfrau (im Begriff, ein Mädchen für Alles" zu engagirenl; Verstehen Sie sich auch ans die feinere Küche?" Mädchen; O, ich sag' Ihnen, wen ich für meine letzte Herrschaft gekocht hab', hat sich immer Alles kraut gegessen!" Eiac ivahrc Gespenster Geschichlc. In einem alten Schlosse geht ein Geist um. Mr. For beschließt, um dessen Bekanntschaft zu mache, in dem Schlosse zu übernachte, lim Mitternacht erscheint das Ge spcilst, klirrt mit den Kelten, geht ans das Lager des Mr. Fox zn und nimmt ihn, die Börs c weg, Ui kann brauchen ein Geist G c l d?" sagt der Euglishman". Her' Se, mei' Gutestet," autivot tet das Gespenst, ich bin Se übe k een g e w eh n I i eh c t Geist!" Spricht's nd verschwindet. INalitiös. Sonutagsjäger; Vetdanimtes Pech, Miedet muß mit so ein altes Weib be gkgnen!" Alte Frau; Ist doch einerlei, Herr; deßwegen tostet der Has anch icht mehr!" ?xigbbenEhrgeiz. Den Schmierer Franz hat die Poli zei schon wieder einmal festgenommen!" Wohl möglich; der Kerl ist ei sol cher Freund von Schmeicheleien, daß er sich fangen läßt, blos um zu hören, wie ihn sein Anwalt bei det Verhandlung herausstreicht!" Zins pioctihaiiü'ij. Wie geht es Ihrem Sohn, (fxaa l-llberberg?' Tanke, er wird morgen zum ersten Mal wieder den Salon und die sieben Zimmer verlassen können!" Militärisch. Lieutenant: Ich höre Stimmen im Salon? Ist denn Deine Kaffeegesell schaft noch nicht zu Ende?" Gattin; O ja, längst! Ich habe nur och einige Damen zur Kritik" versammelt!" Unteroffizier (zum Rekruten, der in seinem Eivilverdältniß Postbeamter ist ; Wie der Mensch wieder am Reck da droben baumclt! Mit den Händen tclcgraphirt cr nnd iit den Beinen trägt cr Briefe ans!" üiodcr, Lehrerin; Tas Zicklein springt von Stock zu Stock, von Stein zn Stein. Es ist ein ruhiges Thicrche, das ir gcnds stille stehen kann. Also Acnnchcn, wie ist das Zicklcin?" Acnnchcn; Es ist nervös!" Kewohnbcitftge. Freier (Stammgast): ,., .Herr Wirth, ich möchte Sie um die Hand einer Ihrer Töchter bitten!" Gastmirth; Hell oder dunkel?" Zins dem Lramen. Wie stellen Sie die Todesursache fest, Hcrt Enndivat?" Ich sehe nch, was für Medizinen der Patient bekommen hat!" Uiilit.irii'ii'e NVisbeit. Unteroffizier (iiiflruireuD): Nu paßt 'mal auf, Ihr Tämclslöppe, da doch keiner von Euch weiß, was 'ne -ektio is. Eenc Sektion besteht, wie schon der Name sagt, ans ich mehr als sechs und ich weniger als vier Mann in der Regel jedoch ans fünf! .siiibmorgen?. Onkcl; Mcin Neffe ist wohl gerade nach Hause gekommen, ich sah vor mir "N der Straße nä, "de Gestalt. nämlich so eine jchwan- Hauswirthin: Eine schwankende Ge stalt C nein, das ist er nicht gewclc. ,nngc ,'crr ,i von zmci irauigcn Nachtwächtern gebracht worden!" . A, ,',c & "'.f .. war. Gronho'bauer. Euer 0llN Itudltt ! er: Ja. aber Die G'schicb, sticht l'cho' a bisl in's Saufen Hinüber! 1?.'Nl Kjü'nieuiv' Uiro",ziei: ..': ift linaUuiblieh. wie fchlapp der W:xl wieder da!,cl,t! Eine -ch, ;',-, das ritte Eiiüant cben dage.'.c;'. '