Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 07, 1895, Image 3

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Neb.
Eilic Todsünde.
(Zoilseyllttg )
Da? tiiiljt flar uiiiit'J," fiifltc lliim
ders, ic lifljlcn nur ODi'C -stimme
ju M-inibe mii, enmiben jich; Sie sonn
ten einen nunzen '.Womit lang schreien,
oljtic daß ;cuuuiö 2ic tjörtc."
-Seine Nul,e sa,ite ihr, baß er biefc
mal die äs.uiilcit ftmirt); er ljullciic
Neuster o anoqepelslert, bß ihre
-stimme nicht biiriljöriitfieti sonnte.
Trei tmibcn eigiiigen; feines
sprach ein Vnrl, lifl schien ihr wie ein
furchtbarer iinuni. Inzwischen mt es
sechs Uhr geworden, Ivsephine nd
Mrs. IVelmllc mußten sich nmttbeni
über ihr lange ÄnMeibe, vielleicht
telcorapljirten sie jetzt schon an ihre
Wallen, itfiir&e ".Ulan auch nur eine
Sekunde an ihr Kreiseln? Dieser 0e
danke peinigle sie unsäglich. Halte sie
eine gelegene Pislvle zur Hand gehabt,
sie halte de elend.cn Halunken Ulfan
der nirdcigeschossen wie einen Hnnd,
ohne Rcue zu enipsiiide. Als Werk
zeug zu seinen verruchten Planen aber
wollte sie sich liovdein nicht gebrauchen
lassen. Dieser Entschlns; festigte sich
immer mehr in ihr. Äiander rauchle
fort und fort, die Vnft war dick und
übelriechend, denn das Zimmer war
klein und nmrde mir durch den Jdiniin
und die Thiinimt entilirt. i!or
Manders auf dem Tisch zerstreut lag
eine ganze Zau:ilung nbgegrisfcner
Bücher, in denen er zeitweise las oder
vorgab zu lesen, iviihreud er sie beobacht
tete. Mm halb sieben Uhr endlich stand
er auf.
,,'Jinch unentschlossen?" fragte er.
ivrnncc'j würdigte ihn keiner Ant
wort, Dann muß ich mich für die Bela
gernng vorbereiten," verseile, er, indem
er an einem chrcinkche einige Lpei se
Uorriitlie, eine Flasche Brandy und
odawasser hcrvorholle. 'Nachdem er
eine tüchtige Äiahlzeit gehalten, er
wahrle er die Weste wieder. Brandy
und Todaivasser blieben vor ihm stehen.
Veidcr muß ich so unhoslich sein,
Ihnen nicht anzubieten; doch wenn
die Belagerer den Belagerten von
ihren Bvrrathen mittheilen wsllle,
würde die Festung lvohl niemals fal
Ich." Bi dahin halte sie gar nicht an
Hunger und Durst gedacht, jetzt wurde
ihr klar, daß er sie aushungern wollte,
aber nocl, war sie weder hungrig noch
durstig, warum sollte sie jetzt schon a
diesen bösen ,jciyjiiiitt denken?
So lauge ich mir selbst nicht schade,
bin ich gar nicht abgeneigt, Ihrer Be
anenilichkeit !!echnnng zu tragen; ich
verzichte gern auf Ihre kciucswkg
nuregcude (iescllschast, wenn ie also
lieber in das andere Zimmer gehen,
habe ich nichts dagegen einzuwenden."
Er ossncie die ,liigellhür und setzte
eine angezündete Kerze neben sie ans
dc Tisch.
Meinetwegen können - Sie dort
hineingehen und bleibe, bis Sie sich
eines Besseren besinnen, aber die
Thür müssen Eie offen lassen, damit
ich Ihr Thun beobachten kann, falls
mir daran liegt. SsJenn Sie ersuchen,
die Zensier frei zu machen, müssen
Sie wieder zurückkommen."
Alles war ihr lieber als seine Nähe,
deshalb machte sie gern von seiner
Erlaubnis; Gebrauch und ging mit der
Kerze in das anstoßende Zimmer,
Dieses war halb als Schlaf, halb
als Wohnzimmer eingerichtet. Die
Zensier waren mit derselben Vorsicht
verrammelt, und er die zweite Thür,
die gewiß ebenfalls verschlossen war,
hatte er einen Zchrank gestellt, so daß
sie, ohne denselben fortzurücken und
durch das berausch ÄInnders ausrnerk
sam zu machen, nicht zur Thür gelan
gen tonnte. Sie durste hinter der halb
offenen Thür sitzen, konnte aber auch
.da Fenster niclit erreichen, ohne von
ihm gesehen zu werden.
Aber sie war doch wenigstens allein,
aus dem Bereiche seiner falschen
Augen, allein mit ihren bedanke; sie
konnte ihren Thranc freien Vmif las
sen, konnte beten und hoffen, daß ein
glucklicher Zniall oder ein Bersehen in
, Aianders :icckmung ihren greunde
ihren Aufenthalt entdecken würde,
Sie war froh, daß sie unverschleierl
durch da Dorf gegangen, denn viele
Äenschen mußten sie gesehen habe
und kennten die 'liachforsclieuden aus
die rechte Svur weisen. Bis Eharing
Eros; war sie mit dem eiizcnei! Lagen
gefahren, sollte sie dort nicht Jemand
bemerkt haben? Ja, ja, sie durste auf
Befreiung hvsfen und wollte lange ans
harre,
. In dem Zimmer stand ein Vasch
tisch; sie wagte es, ci wenig Wasser
in das Becken zu gießen nd jich das
Besicht zu waschen; ihrc Angst, daß
ihrWaebler hereinkomme würde, sobald
er ihr Thu bemerkte, war glucklicher
Weise grundlos, sie fühlte sich erfrischt,
setzte jich wieder und versnelite, so gut
sie konnte, die vielen langen, schlas
losen Stunden zu verbringen. Eine
nach der anderen verrann ; sie zog ihre
Uhr auf, denn Zeit und Stunde zu
missen war deck, ein kleiner Trost.
Jetzt war es Nacht ; seit den, Sriiki
stuck, also seit beinahe zwölf Stunden,
kalte sie nichts genossen: mit einem
Schluck abgestandene Wassers an der
Manne löschte sie ihren quälenden
Durit. A'i'an&er-J rauckite ununlerbro
dien fort und svrach iwtjl auch slcißig
der laiche zu, denn von Zeit zu Zeit
horte sie das lingen des 'laseS und
das Eingießen von Flüssigkeit. Wird
er sich vielleicht in den Scklaf trinken?
ä-jenn keine Hitie von außen kam, lag
hierin die einzige Möglichkeit zur
gluckt.
Ihre Serze war an; hkruntcr
gebrannt, sie dur'te nicht ohne Vicht
bleiben, denn iin Dunkeln inrditetc sie
einzuschlafen: jie mußte also ihren
anzen Muth zusammenncnmen und
Manders um eine zweite Kerze bitte,
oh ilpt ibre r.nrckt zu zeigen: t
ging sie tarfer in das i:oider;:iniicr.
.(veben Sie itidi ?" i'rüijtc er, als sie
eintrat.
.Ich tiaai't tir.t er.d::e !er;e.'
ontü Jrtctc .ik luri.
Er warf eine "Rt-.it ?c Zlnzahl auf den
Tisch,
Bedienen Sie sich, damit bin ich
reichlich versehen, ich glaube, wir koiii
nie eine anze Woche mit dem ißor
ralh aus."
Wahrend sie zwei Kerze nahm, de
trachlele sie ihn forschend. Rein, och
war er mriit belrnnke, aber in seinen
dunkeln Auge gewährte sie eine
Blick, den sie bisher niemals a ihm
bemerkt halte, der sie mit Äugst und
Granen crsullte und das Berlange
nach einer Wasfe i ihr wachrief. Sie
fiihlle, daß diese Augen ihr folglen.
al sie das (c,iinch verließ. Wenn
der Schlaf sie übermanule? Sie war
ein muthiges Weib, aber bei diese,
bedanken überlief sie ein eisiger
Scliauder, Sollte sie nicht doch nach
geben und schworen? Nein, das nur im
Falle der mißersten Noth ; oder sollte
sie das versprechen geben und, sobald
sie frei war, den erpreßten Schwur
brechen?
Ei Besprechet!, ein Eid, unter
welchen Bedingungen sie ihn auch ge
leistet, mußte ihr heilig sein. Wenn
doch Atlan, ihr starker, tapferer Watte,
da wäre ! In welche Wnlh würde er
gerathen, wie würde er '.Wunders seine
Faust fühlen lassen. Diese Vorstellung
gewiihrle ihr große Besriedignng ; um
so mehr beunruhigte sie die Mehrfeite
dieses Bildes! Allan, gleich ihr in die
Falle gegangen, raste auf dem Konti
nent umher, in sie zu suchen, langsam
verging die Zeit, endlich war es
Mitternacht.
Sie ivurdc hungrig und fing a zu
fürchten, daß der Hunger sie zum Nnch
gebe zwinge würde, aber noch nicht,
einige Stunde konnte sie norh Wider
stand leisten. Wieder trank sie von
dem schlechten Wasser, und als sie sich
umwandle, sah sie Mandrs in der
Thür stehe und sie mit tückischen
Blinen betrachten.
Sie zwang sich, seinen Augen zn be
gegnen und ihrc todlliche Angst zn ver
bergen. Ich sehe gar nicht ein, weshalb ich
allein bleiben soll," sagte er mit
undeutlicher, verschwommener Stimme,
setzen Sie sich z mir und heilem
Sie mich auf."
Ich bleibe lieber hier,"
Tau komme ich z Ihnen, mit
einem so schonen Weibe wie Sie plan
der zu dürfen, muß man wahrnehmen,
ich komme also zu Ihnen."
Ohne ein Wort der Erwiderung
ging sie an ihm vorbei und nahm ihren
früheren Platz im Bvrderzimmcr wie
der ein. Um Alles in der Welt durfte
er nicht erfahren, welche Furcht er ihr
einflößte.
SNcindcrS folgte ihr und fetzte sich
gehorsam ihrem Wink ans denselben
Sliihl, den er die ganze Zeit über
inne gehabt hatte. Während er sein
Min von Neuem füllte, ruhte sein
Blick unverwandt auf ihr.
Nun wollen ivir recht vergnügt zu
saimnen sein," sagte er, Sie können
nicht verlangen, Frances, daß ich im
empfindlich bleibe gegen Ihre Schön
heil; solches Glück hat nicht Jeder,
daß die schönste Frau aus freier Wahl
bei ihm bleibt."
Et schien ausstehen zu wollen, Fran
ees aber bannte ihn mit ihrem Blick,
daß er in seinen Stuhl zurücksank.
Sie alhiuete auf, diesmal hatte sie
ihn bezwungen, aber würde ihr dies
inimer gelinge?
ÄianderS murmelte etwas zwischen
den Zahnen, leerte sein 'laö anf
einen Zug und füllte cS abermals.
Sie verfolgte sein Thun und zitterte.
Noch war er seiner Sinne mächtig;
aber wenn er so fortfuhr, mußte er
bald so berauscht, so uuzurechniings
(iihin, sein, daß er selbst nicht mehr auf
ihr Versprechen hören würde, wenn sie
es auch über sich gewinnen kannte,
ein solches zu gebe. Was stand ihr
bevor, wen sie allein bleiben mußte
mit einem Schurken, der trunken genug
war, in jedes Verbrechen zu begehen.
Die Flasche mit dein Branutweiii war
groß; sie mochte ursprünglich zwei
Quart enthalte haben. Er goß davon,
so viel er jür gut hielt, in sei vilas,
stellte die Flasche wieder an ihren
Platz und wandte sich nun nach dein
Wasser, um das d'eträuk fertig zu
brauen. In einer Sekunde hatte sie
ihren Entschluß gefaßt; sie fegte mit
einer Bewegung ihres Armes OUnä
und Flasche, vom Tisch und schleuderte
beide mit solcher Gewalt auf den
Fußboden, daß die Scherben umhcrflo
gen." Sie war sich rasch ilire gewagten
Spieles bewußt und zitterte vor den
Folgen; aber Alles war besser, als
iniianzusehen, wie die Gefahr mit
jedem (läse wuchs. Bordem hatte sie
in seiner vollständigen Betäubung
das einzige Mittel zu ihrer Befreiung
erblickt, doch das klebergaugssladiui
halte sie nicht in Betracht gezogen.'
Mauders sprang auf, ließ die müh
sam vorgehaltene Maske der Wohl
anständigleit ganz fallen, stieß eine
Flull) von Fluchrcdcn gegen sie au;
er bückte sich nach dem Boden der
Flasche, in der Hojsnung. noch einen
kleinen Nest rette zu können, aber
Franecj halte ihre Sache gut gemacht :
cs war Alle erschultet, und die Vuit
war sa gcickürangerl mit Alkohol, daß
sie den Himmel anflehte, sie vor
Ohnmacht zu bewahren.
Zuerst schien der Halunke zum Au
griff geucigt; er war uncrjchöpslich in
Schmahredcu und Verwünschungen,
und sie war auf das Schlimmste ge
faßt ; bald aber lehrte er wieder auf
seinen Stuhl und !U seiner Ei gurre
zurück uud rauchte wchl eine halbe
Stunde, ohne ci Wort z reden.
Endlich brach cr das Schweige.
Sie glauben wohl etwas verteufelt
Kluges gethan zu haben, und dabei:
doch eigentlich mir den größten Ce
fallen erwiesen. Jetzt können Sie inich
gewiß nicki überlisten, und morgen um
diese Zeit irerten Sie sehr gern nach
geben, vermuide ich; auf ihrc Lu,c!i
werden Sie mich um Speise uu
Trank an'lchen, aber das sage ich
Idnen, einen hohen Preis sollen Stc
zahlen. '
,va:ig: rar morgen fni! n,e:K ick,
' irci ici: jZ, Ms ; vaiüe ;niuice-
lslsrn, foeliiu ich gefahren bin,"
Manders erschrak nd blickte sie sor
jlbeud an, Kaufte sich i;kr baidla.heud
ab,
Da lüge Sie, sonst halte Sie
es mir schon früher gesagt. Wir
Beide, Sie und ich, sind ach Nizza
gereist, und der gut: All an wird uns
morgen Abend dahin folgen."
Stunde auf Stnude jener endlos
langen Nacht verrann. Der Wachter nd
sein Opfer saßen einander schweigend
gegenüber und beobachteten sich gegen
scilig. Äanders versuchte wiederholt
ei !espräch auziilnüpsen; Frauecs
wiirdigie ih keiner Antwort. Er ging
mehrmals an das Borrathssränlchen
und aß mil boshaftem, leisem Lachen
von seinen Vorriilheii. Franees schlich
in da Hinterzimmer, uni von dem
abgestandene Wasser zu trinke, sie
siirchtele, er würde ihr auch diese arm
selige Erfrischung enl ;ichen; er ließ
sie aber gewähren,
Sluudc ans Stunde verging, der
neue Tag kaut, c wurde neun, zehn,
elf Uhr, und immer noch saßen und
wachten sie. Franees' 0iedtiiiten ver
wirrten sich, sie glanble zu träumen,
da dunstige Zimmer, die brennende
erzen ; war es möglich, daß hinter
jenen verhängteil Fenstern die liebe,
helle Sonne lächle, die Böglein fange
und die Blumen dlühlcn? Sie siirch
tete sich nicht länger wach Halle zu
könne, rassle sich mit großer Selbst
Überwindung auf und ging hin und her;
den sie dursle nicht einschlafe, ninßle
halte bis zum Abend, dann, das
fühlte sie, würde die Nntnr ihr Necht
verlangen und sie zur Unterwerfung
zwingen.
Noch einmal wollte sie ihr Heil mit
Rufen versuchen. Sie schrie mit aller
Mcht, ließ ober bald wieder davon ab,
den sie konnte sich nicht verhehle,
daß ihr- heuligeö Schreie nur ein
schwache Echo von den, war, um sie
gestern vermochte, uud da es ihr gestern
nicht gelungen, Hilfe herbeizurufen,
war es thöricht zu glauben, daß sie
heute mehr Erfolg habe würde, Sie
sank aus ihren Slnhl zurück und be
deckle ihr Wcsitht mit beide Händen ;
in ihrem Siumiuer vergaß sie ganz, daß
sie nicht allein war.
Wollen Sie nachgeben und ver
sprechen?" fragte er sie, über den
Tisch gelehnt.
Seine Stimme war rauh und ver
ändert; ihr iilang rief Franees in die
Gegenwart zurück, sie erwiderte:
Niemals,"
Er knirschle mit den Zähnen und
sah ans die Uhr, es war zwölf.
Das dauert mir zu lange, Sie
können mehr aushallen wie ich, ich bin
am Ende mit meiner Widerstandskrast ;
ich glaubte, ich würde Sie überdauern,
die Hossnuiig gebe ich nun auf. Ich
kann inir nur noch ei paar Stunden
zuinulhcn; wenn ich also Ihren Mund
nicht durch einen Schwur schließe
kaun, so werde ich Sie für immer zum
Schweigen bringe. Sie haben c sich
allei zuzuschreiben, wen ich zu die
sem Mittel greise."
Mit diese Worten öffnete er feinen
tiock und zeigte ihr eine Revolver.
2!. Kapitel.
Als Allan Bourchier die unalaub
liche Behauptung von Iosephinen ver
nominell hatte, war sein erster b?e
danke, daß sie den Verstand verloren
habe, Sie mußte verrückt fein, um den
Namen seiner Frau mit demjenigen
ihres ruchlosen Mannes in Verbinduug
zu bringen. Bald jedoch mußte er ein
sehen, daß sie ganz bei Sinnen war
und ihrer Worte wohl bewußt, daher
ward er nicht mehr besorgt, sondern
ärgerlich. Er sprang auf :id machte
sich von ihr los.
Was sprichst Du für Unsinn,
Iosephine?" sagte er streng.
.Leider is! es kein Unsinn! Ich will
Dir alleö Geschehene mittheilen."
Iosexhine weiiile s jämmerlich,
daß Allan wohl einsah, wie schwer es
ihr wurde, ihm ihren Bericht abzu
stalten.
So sprich denn," sagte er, aber
sieh Dich vor. Es gibt Dinge, die man
auch der Schwester nicht verzeiht.
Nimm Dich zusammen und rede ver
niinstig, '
Ivsephine. trocknete ihre Augen.
Ich sagte Dir, daß Digbh sich gc
äußert habe, cr kenne Franees, "
Ja, ich habe FranceS darnach ge
fragtsie halte ihn niemals gesehen.
Das war eine seiner vielen Lügen."
Aber sie kannte ihn doch. Donners
tag Nachmittag kam er hierher und
wurde in den Salon geführt, wo Fran
ees und ich beisammen ivaren. Ach,
Allan! Ich glaubte, er wäre meinet
wegen gekommen, aber sein Besuch galt
Franees. auui hatte sie ihn erblickt,
als sie aufsprang und rief: .Endlich
nach so vielen Ialwen!' Sie ist ihm
fast um den Hals gefallen. "
Was ist sie?" frug Allan fa olhcin
los, daß Ivsephine die Uebertreibung,
deren sie sich schuldig geinacht, bereute
Sie lies auf ihn zu, um ihm die
Hände zu reichen. Sie schien über
glücklich, ihn zu sehen."
Nun. was weiter?'
Wciicr sah ich nichts. Ich war so
erschreckt über feinen Anblick, daß ich
da Zimnier verließ, cincs von Bei
den schien es auch nur zu bemerken.
Ach, Allan! Es thut mir so leid. Dir
dies Alles sagen zu imisien."
Nur weil er," sagte Allan kurz.
.Dann rief FranceS den Diener und
besalil. daß Niemand vorgelassen werde.
Sie bliebe bei einander im Emrfangs
zimmer über eine Stunde. Alsdann
ging Tigbn."
Allan wurde die Sache immer un
klarer.
.France rcuj? i!,:i unter einem
anderen Naiven ckannt haben,' sagte
er. Bis jetzt sebe ich nichts, ira?
Dich zu Deiner ncrhorle Bchaup
lung berechtigt?.'
Da? Schlimmste lammt uech; Du
hast neck, ichl :1IlkS gehcrr '
. Natürlich wite ancti, da 5 er
Dein Mann in?"
.Zie fÄei sehr ersttunt, als ick, es
ihr hernach niitlbeittc. Dann tai sie
iri. ei! Za iiiuurch mit rca
(einem Besuch zu erwähnen. Eie sagte,
es wäre ihr lieb, wenn selbst Dunichls
davon erführst."
Allan erschrak,
Du iunßl Dich irre, Iosephinc,
oder Frances halte gewichtige Gründe
sür ihr Schweigen. Ist cr seitdem
hier gewesen?"
Nein, aber gestern beim Frühstück
kam ci Brief. Ich erkannte Tigbys
Handschriit."
Nur weiter." sprach Allan.
ES wartete Jemand aus Änlworl.
Franees schien sich s lange z über
legen ; dann schrieb sie ein paar Worte
nieder und Übergab sie dem Boten.
Hernach verlangte sie ei ursbuch,
beslellle das abrivlet und fuhr ach
dem Bahnhof. A!Ia! Sei mir nicht
bose. Wie sollte ich das deuten?"
Die größte Bestürzung spiegelte sich
in seinen Züge, Er konnte von Fran
ees nichts Böse glauben, mußte
aber, Angesichts von In'sephineuö Be
richt, annehme, daß sie ihr Hans in
Folge vo Digbh Brief verlasse. Es
erlangte ih darnach, elivas zu lhnu,
um sich Beruhigung zu erschaffen.
Wo wohnt dieser Hund, Dein
Alan? War eS nicht im Langhai
Hotel?"
Wahrscheinlich. Wenigstens hat cr
kürzlich dort gewohnt."
Allan hatte das Zimmer verlassen,
ehe sie geendet. Sie wollte ihn zu
rückrufen, um ihm ihre Vermuthung
über den Verbleib seiner Fran mit
zutheilen. Es mochte jedoch besser sein,
wenn Allan sich zuvorderst erkundigte,
ob Digbh im Langhin wohnte. Sie
sal, ihn i eine Troschie springen und
davon fahre.
Im Verlauf von zwanzig Minuten
war er zurück, doch so verändert, daß
der Schwester Her; blutete und sie ih
kaum wieder erkannte.
Seine Zuge waren bleich und die
blauen Auge blitzten vor lerdrückicm
Zorn. E lag elwa Unerbittliche in
seinem Antlitz, da Böse ahnen ließ.
Iosephinen schien er um zehn Jahre
gealtert.
E ist wahr nur zu wahr," sagte
cr tonlo.
Iosephinen? Augen füllte s ich mit
Thränen,
Ach, Allan, was wirst Du nun
thu?"
Thun!" rief cr mit einer Heftig
seit, die jie erschreckte, da gibt esur
eins zu thun. Alle Leute tliiiuc nicht,
ich aber werde es. "
Sie wußte, was er meinte.
Eile hinauf und packe mir ein paar
Sache zusammen," suhr er sott.
Wohin gehst Du?"
Wohin ich gehe? Nun, um meine
Fran und Deinen Mau findig zu
machen,"
Aber wohin?"
Zuerst ach Nizza; nachher weiß
d'ott wohin," ,
Warum gerade nach Nizza?"
Weil Mr. Digbh Vourchier sich im
Hotel dahin geänßerl, daß er mik einem
Freund nach Nizza reise. Er ist gestern
sriih vo Ehariug Eroß-Stalio abae
reist. Er hat sogar Anweisungen wegen
seiner Briefe hinterlassen. Daher gehe
ich nach 'Niii. Wenn ich zurückkehre,
wirst T wohl Wittwe sein, Jose
phine, abc; zürnen wirst Du mir darum
nicht."
Er sprach dies Alles ohne Drohung,
einfach wie Jemand, der sich entschlos
sen hat, etwas ganz N'aliirliches zu thun
den Maün todten, der ihm die Frau
geraubt hat.
Allan," sagte Ioserhine, höre
einen Augenblick, auf was ich Dir
sage."
Ich kau wich nicht ihalten,
thue, was ich Dich gebeten,"
Du, ein kluger Mensch, solltest
wissen, daß, wen mein Mail fort
ist, wie Dn es fürchtest, die hiulerlas
jene Adresse die am Wenigsten richtige
ist," '
Allan fuhr zusammen. Wenn er um
sonst ans dein anliiient herumreiste
und der Halunke Zeit fand, seiner Rache
zu entgehen?
Nein," fügte Iosephiue hinzu. Er
hat England gar nicht verlassen. Er
nd Franees find hier, ganz in der
Nähe."
Woher glaubst D da? Spanite
mich nicht ans die Folter."
Sie holte den Fabrplan, in welchem
sich Franees an jenem Morgen zu
j'orientü'cn gesucht hatte. Sie machte
Allan auf das Fleckchen an der betres
senden Seite anfmerksain und erklärte
dem gespannt Lauschenden, wie es enl
standen. Zugleich wies sie geuan aus den
Zug, den Franees beiim-t Halle.
,,B. !" sagte Allan gläubig.
Warum sollten sie dorthin gegangen
fein?"
Irsephine ließ das Köpfchen hängen.
Die Thränen flösse an ihren Wangen
hernieder.
Es war zu suichlbar, daß gerade sie
ihrem Bruder so schändliche Dinge
iibcr seine Frau berichte mußte. Und
schweigen durste sie nicht.
Allan." schluchzte sie, mag der
Himmel mir vergeben, wenn ich mich
täusche. Du erinnerst Dich der beiden
Briefe, die ii Dir g,:b?"
Nun, uud was ili'sdamit?" Allan
wurde ungeduldig.
Sie kamen von einer Frau einer
Freundin meines Mannes. Sie waren
von B. datirt. Diabii hat dort vor
einiger Zeit ein Hans gemiethet."
Allen verstand sie alsbald. Sie
halle so schonend wie möglich ange
bracht, aber er zitierte an allen Glie
dern. Er inv.h cu".
Wie heißt d'.? Hans, sag schnell?'
Sie nennen es Solitudk. Näheres
weiß ich nickt."
Er durckflog die Eifenbahnlabellc.
ES war noch Zeit zum nächsten Zuge.
Er trank ein großes las Wciu in
tinein Zuge cm und saß eine Minute
später icdcr in der Droichke, die ihn
nach Eliaring Eros: brachte.
Aus kein Wc.ze nach B. kalte er Zeit,
alles teicheliei'e :u iijcilcjcn. Er
lackte bitter uns, els er des Wcchicls
gedachte, dcz fc'er.i Ständen in sei
nem V:l::i derreiaeersitl Patte.
In'ii'lnncis auj'iiirU 'e Bcticl I lieg
einen Sirene! ej;!wV.:i-;ii. Aü'e
deutele darauf hin. daß ihre Vermu
thungen sie nicht getäuscht, daß Frauecs
mit Digbh Bourchier verschidc
war. Daß sie ih zu leimen geleugnct
halte, hätte an und für sich Allan
nicht sehr beriilirt, aber im Anschluß
an die späteren Vorgänge bekümmerte
e ihn.
Am Schlimmste erschien ihm dcr
gegen Ioskpbiue ausgesprochene
Wunsch, daß einige Tage hindurch von
Digbhö Besuch nicht die Rede sein
möchte. Sollle er von diesem Weibe,
ans das er, mit aller Festigkeit gebaut
halte, betrogen ''oiden sein? Dann
würde er R'nche nehmen wie ei Min
an dem Elenden, der die Schande über
ihn gebracht hatte, Allan Bourchier
knirschte mit den Zähne, cr war i
einer Verfassung, die den Menschen
nicht vor den lurchtbarsien Handlungen
zurückschrecken läßt.
Dennoch hatte er ivieder und wieder
das Antlitz seiner Frau vor Auge, ivie
er sie zuletzt, wie er sie immer gesehen,
rein, wahr und schön. Immer wieder
mußte er au sie denke, wie sie sich
von der ersten Stunde an gezeigt ohne
einen böse (Medaillen. Nein, er konnte
darauf schworen, e war nicht, es durste
nicht sei. Viele Manner sind zwar
betrogen worden, aber nicht durch
Frauen wie France. Sie war au
irgend einem trisligcn virnnde fort
gereist, und wäre c selbsl i,iit Digbh
Bourchier. Sie würde ihm später schon
Alle erklären.
Dann fiel ihm ein, was er in seiner
Ausregung bis jetzt vergessen halle; sie
mußte ja heule in der Opersingen, sie,
die niemals ihre Pflicht versäumt
hatte. Dennoch war sie fort. Diesmal
war ihm ihrc Liebe zur Kunst ein
Trost; etwa ganz Anderes als Jose
phine vermuthet hatte, mnj'e seine
Fran so lange sein halten. Aus dieser
Beruhigung entspannen sich wieder
neue Sorgen. Wenn ihr nur kein Un
glück zugestoßen ! War sie sein, Blut
erstarrte vielleicht lodl? Die beäng
stigendste Vorstellungen durchschossen
sei Hirn!
Endlich war mau in B. ! Was nun?
Er mußte nach dem Dorfe und sich dort
nach der Solilude erkundigen. Er ver
folgte denselben Weg wie Franees am
vorherigen Tage und erreichte das
Dörfchen, wo cr bei einem Sattler die
erste Nachfrage hielt.
itönucn Sie mir Bescheid geben,
wie man hier ach der Solilude
kommt?"
Ja, vexx; Sie gehen durch de
ganzen Orl, uud dann gerade au; in
einer Viertelstunde haben Sie cs er
reicht." Allan bcuicrite, daß ihn der Hond
werker eigenthümlich ansah, während er
seine Frage beanlworlele.
Wer wühnt dort?"
Der Sattler lächelte bedeutungsvoll.
Wenn Sie es nicht wissen, wi:
käiiie ich dazu?"
Allan zog die Slirn zusammen.
Wenn ich es wüßle, würde ich Sie
nicht darnach sragen."
Der Sattler sah ein, daß cr etwa
Ungehörige gesagt hatte, nd becille
sich, den Fehler gut zu machen.
einer von uns weiß genau, wer
darin wohnt," erwiderte er. Vor eini
gen Wochen lebte dort eine Dame, die
sich Dlti. Moulaguc nannte ; aber sie
ist fort und seitdem bleibt das Hau
verschlossen,"
Ist cs jetzt verschlossen?"
Das kann ich niriil genau sagen.
Gestern sriih sal, ich Mr. Meniague
durch das Torf gehen, und ich sah ihn
seitdem nicht zurückkommen; er mag
wohl dort sein."
Wer ist Mr. Montanue?"
Tas weiß einer von uns,"
Wollen Sie mir eine Beschreibung
von ihm gebni?"
Der Sattler that dies, und Allan
wnßlc, das; Mr. Montague mit Digbh
Bourchier identisch war. Des Haud
werkers Art uud Weife sagten" ihm
genau, in welche, Ruf die Solitude
und ihre frühere Bewohnerin bei den
Leuten standen, und Allanö Blut kochte
bei. dein diedanlen, daß er gckominen
sei, dort seine tatli zu suche.
bUauben Sie, daß sich dieser Mr.
Monlaguc jetzt dort befindet?" fragte
er.
Ja, da? wäre wohl möglich," crwi
derlc der Sattler mit nialiliosei
Lächeln, ich glaube es sogar bestimm!."
Warum?" versetzte Allan mir zu
samniengepreßlen Zähnen.
Weil ich gestern, eine Stunde nach
V,r. Montague, ein junges Frauen
zimmer vorbeigehen sah es war solch'
ein schönes Ve,chopf !"
Dcr Sattler schüttelte bedeutungs
oll mit dem Mopse
Und was weiter?" Allst konnte sich
kaum auf d.'N Füße hallen.
Ja, sie war eine bildschöne Per
son! Nun. sie ist auch nicht zurück
gekehrt, cbiso wenig wie Mr. Mon
tague, weiter weiß ich nicht. "
Weiter nicht! ES war mehr denn
genug. Seine schlimmste Bcsinchinn
gcn halten jich bewahrheitet. Er konnte
nicht zweifeln, daß seine Frau es gewe
sen, die des Mannes Bewunderung und
Bedauern erregt halte. O'estcrn war
jic nach der Solitude gegangen und bis
kiculc dort geblieben. Sie war dort,
jetzt, in dieser Stunde, und ilir t-'c-salirle
v jcncr Montague DiabN
Bourchier! Es war Alles voibci!
Ilini blieb r,ichls als die Rache. Die
wurde cr sich nicht entgehen lassen.
Er dez:'ang seine Aufregung.
.Ich incchie Mr. Montague srre
chen," sagte er. Woran erkenne ich
da Haus?'
2ie können ichs schien : es ist das
einzige vcbaude, nachdem Sie fcn
Orl im Rucken haben, zur linken Hand.
Sie kennen es vom Wege au? nickt
schcn, nur das tvillcr, tag den Carlen
umgrenzt.'
Allan verließ den kleinen Laden und
ging schnellen Sck.ritles in der bezeich
neten Richtung son. Am liebsten wäre
er aeiauic. doch fürchtete cr, die Auf
mcrtsamkcil der Bewolmer aus sich zu
ziehen. Er war bald am vorerirabnicn
larlenzaun anarlaual; tat t:S i t:
wacknene Hecke rerlnndcrie jeden Ein
blick. Er 'uz wciicr und gelangte cn
Ui durch l:-iJ;:s Fr,i:i.ts c::i
vorherige Tage geschrillen war. Turn)
die Latte desselben konnte er einen ge
nmndeiien (Aiug und verstreute o'c
büsche erkennen. DaZ Thor war ge
schlössen und zeigle teiuc blecke oder
sonstiges Mittel, jich berncrllich zu
machen; auch würde er die wol kaum
benutzt haben. Sei Wunsch war, das
Haus tingesehe nd vermuthet zu
erreiche; daher setzle cr de Fuß ans
eine Querleiste des hölzernen Thores
und schwang sich hinüber. Er durcheilte
den sich bis an S Haus schlangelnden
Psad, und als er lctzlcres in Sicht
hallc, blieb cr crlcichtcrt stehe. Seme
Sorge, seine Angst waren begründet
da Hans war bewohnt. Der ar
te trug die Spuren vollständiger Ver
nachlässiguna und sämnulichc Läden des
Hauses waren geschlossen. Es iouiiie
kein lebendes Wesen hier hausen. Er
sühllc sich derart befreit, daß cr Zeit
fand, sich darüber zu 'der, iver
lvohl ei so kleine Hans aus diesem
ausgcdehnlc Besitz erbaut habe
mechlc. Es war nur eine tl eine, ein
stöckige Villa mit höchstens sechs Zim
nicrii. Das Hans war vielleicht seit
Äionate uubcwohi't. Dennoch ging er
zur Siclierhcit bis nach der Hintcrsront;
auch dorl sand er alle Fenster fest ver
schlossen; cr blickte ach de,i Schörn
stein, keine Spur von Rauch war z
sehen. Wen sie ach B. gekommen,
um mit Digbh zusammen zu tieften,
hier war es nicht geschehen. Er mußte
zurück nd so schiver es ihm wurde
noch weitere Nachfrage Halle.
Er dachte nicht einmal daran, an die
Thür zu klopfe ; da Hau mußte ja
leer fei. Daher, nicht ahnend, daß cr
wenige Schrille entfernt war von der
(Äitiin, die cr suchte, lehrte er densel
ben laubigen lang zurück, in der Ab
sicht,, ohne Weiteres das Grundstück zu
verlassen.
Plötzlich siel sei Auge aus etwa
Dunkles, das am Wege lag. Als er es
aufhob, erkannte cr cs als den dichicn,
schwarzen Schleier, bei dessen Ankauf
in Amerika er zugegen geweseil.
Er hatte ihn aussuche helfen und mit
Franees darüber gelacht, wie vollständig
er ili'e Züge verberge. Er war so dn
sei ift dicht, daß er fast seine Zweck
veriehiie, indem cr seine Trägerin zwar
vor dci.i Erkennen, nicht aber vor der
Ncngierde schnitzte. Ach, er kannte ihn
nur zu gut ! Jetzt war alle Hossnuug
dahin!
Sie war i diesem Hause, Sollte
die geschlossene Lädeu und das ganze
AuZschcu des (.Mikudes nur den Zweck
haben, jeden Verdacht abzulenken? Jetzt
konnte ihn nicht zniiickhalten; er
mußte in das Innere dringen. Fand er
es leer, so zeigten sich vielleicht noch
andere Spuren seiner Frau.
Wie aber sollle er hinein gelangen?
Wenn er gegen die Thür llopste oder
schlug, würde die leine Zweck habe,
Waren Leute darin, so wollten sie eben
zu dem Glauben Anlaß gebe, daß das
Hau verlassen sei. Nein, ungesehen
und gehört wollle er hinein und
baun ! Allan knirschte mit den Zähnen
und kehrle uach der Villa zurück.
Er ging emschlossen zu Werke. Trotz
seiiie Zorne vcrmochle er kalten Blu
te seinen Plan zu entwerfe. Die
Vorderseite de Hauses war iieiuuehm
bar; durch die Rückseite mußle er
hineinbringen. Dorthin kehrte, er zu
rück, vorher aber warf er auch von jeuer
Seile einen Blick über die Karten
mauer und sah weit und breit nicht
als Wiese und Felder; nur ganz i
der Ferne entdcäle er die Dächer eini
ger verstreute Bauerngehosie.
Und iiii aa's Werk. Er zireiselte
nicht daran, jenes ölüchcnscntier. das
einzige, dos durch keinen Lade geschlitzt
war, ausbrecheii zu könne: aber wie
sollte er die ohne reräusch bcwerksiel
ligen? Wenn cr cine Scheide zerbräche,
alaruiirte er dcc etivaige Bewohner,
Davor rnnßlc er sich hauptsächlich
schütze,,. Mittelst einer leeren Wein
tisle brachte cr seinen Oberkörper in die
erfordert iihc Hohe; wenn cr die eine
Scheibe ans dem Wege schasste, ver
mochte cr die Hand hindurch zn stecken
und de Knopf zu drehe. Mit seiner
behandschuhten Hand wäre dies wohl
angegangen, aber nicht ohne Geräusch.
Es mußte elivas Besseres ersonnen
werde,
E besiemdete ihn sehr, daß dieses
eine Fenster so wenig geschützt war, da
alle anderen so sest verschlossen nd
verriegelt schienen. Er konnte nicht'
wissen, daß t'eorgc ÄanderS keinen
Angriff von außen befürchtete. Erhalte
nur darum Alle verschlossen, um seine
d'esangcue zu hülcn nd dem Hause
das mibcwohnte Aussehen zn gebe.
Da Niemand da jiuchenseusicr enl
decken konnle, ohne d.n kleinen Hof zu
betreten, h,:üe er sich darum keine
Sorge gemalt.
Allan fireisic seinen Handschuh ab
und zog eine Dianuinmng vom Fin
ger. Ilir beschenk a:t unfrretn Hoch
zeitttage," sagte er vor jich hin. Damit
konnte er da ttas ivolst zerschneiden,
aber die Scheibe würke ach innen fal
len. Plötzlich kam ibn, ein bedanke.
Er zog sein Messer hcrvor und schnitt
damit ci möglichst großes Zliick Leder
aus seinem Handschuh. Das warf er i
eine halb gciülllc Waiscrioune und
ließ c einige Minuten lang durch ei
chcn. Ein Sliickuien Schnur, das sich
auch, in seine Taschen fand, befestigte
cr in dcr Mine des dnrck geweie! icn
Leders. Jeder Sckmibube kennt die
Spielerei und weiß, welch' schwerer
Stein damit zu heben ist. A:la brei
tete cs der die Scheibe, druckie alle
Lust darunter hervor nd überkugle
sich, daß cs fest faß, dann die Sei:,
mit der Linien haltend begann er, den
Diamant zn handhaben,
k. Coortsetjuno folgt.)
ASaekriimpsi. Im Tbeattr-Varkell
Tas ewige Zlufsktzen Ist dceifebrecklich.-
kmerlle bissig eine junge Tame. II
mehrere Heere
gktxn Ivallten,
mehrere Herren sich auf Ifcre Plätze- be"
Tas ewige ikenbleiben mv atel
ois noch febrecll ieker sein. aal? eine
, der Herren be?bosl zurücl.
JJou dcr Erippr.
Wlt?r.Milcö'Rervieinemt
f,irs eschäflömanntrn die
(es,,si,ktt wlederprachie.
jRi'incflrsiiillicitljdtifmstl so tnrlr CiucrUIiiimliill
ffilnt flfjft.it. ivie d,f GM'vr. itn-if runfhul l.ir.t
ilirc Ci'icnofltjdjiuud)!, un'ayig. f4iufii nuutiutio
wie die V'.niivt.
rr 3 HU. Hillfn. etiini.?l((nt P?? 'J.'Iuiual
üiicöuiiiramctto. lum AUniurfi), fmil:
,,n IM' iintt Halte ich jiuci fämtrt Jlrf.ill; t-fi
"Mwf, du drmii dcr irtitf iiiiin ytrnKnUi'tnii c
lifbfitflul) jfiriilU'lf. Mi mim ii rncinfiii Cctu-n Vtx
jtiinirU, tnin MvlliUc Uiui flsiion ich ftn-c:: örtisv.f.
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himsfjf. ffitU vlans, cnablinff buililtTu t t, tue
Airst dch'ltnit uuil Bfi-iir'? .ntr.i. Atl-lrf -,
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ri'itrt, der taeiß nch tit Ksuntt; ä:a:r
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funUstii ausübt im ioliie tin-ati; r,;
fWa, dem Avttulkir'schi (Vehca. :rr!
ches on H, Wnltemade pfeiiit itsid
(eint Aufmerksamkeit jujuni;.len.
Pueklen'ö rniea Zati.
Ii, br!e Laibe in ?r SlcH Uz St'
km, Bd'itreurf. Cu 1 lu-cfu. laa'.t
Halde. rtif6gt;4rH'e, (tithnnju-n
und alle Zlrik o fznic
et itt ififlbf ein fiitftr iwm:,-: .-
ge Jantorttü'Sn, B"rii -et it r -i
j la cuf jra'nCtlf fl9 .i ti Si " ;' ..
'(5wib Pf Cfrl!"er .Sn:'' tlb :! C-"
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in. tiSsCn! vr j-, S.
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FHC mU HUMÄNE SÄFETY S!7
In Ihfl wor'd tt at I-1 eontrcl an; hört:.