Herrn Cambcrlcc's siut. Won Georges 'loudjarb. Herr Lanibcrlee kam mit den rüstigen Schritten ciucS gntcrhaUkncn reifes zu feinem Hase zurück. AIS er an den vffknc Fenstern der Jtiidjf vorüberging, drang der liebliche Dust einer Trüffel suppe in seine Nase, und verursachte bei ilm ein leichtes Blühen der Nasenflügel: ein untrügliches Zeichen, daß sich an muthige Empfindungen in Herrn Lam berlee's Busen regten. DaS Alter hatte ihn zum Gourmand gemacht, und außerdem waren die Genüsse der Tasel die einzigen, deren er sich erfreuen konnte; trotzdem er sich auch hierin im Widersprüche mit seiner Frau befand, die irgend einmal das klassische Wort aufgelesen hatte, daß der Mensch ißt, um zu leben, aber nicht lebt, um zu essen. Nachdem Hcrr Lambcrlee seinen Ucberrock, dem man die drei Jahre seiner Dienstleistung nicht ansah, an das Klcidcrgestcll im Vorzimmer gehängt hatte, trat er vor den großen Spiegel des Vestibüls, um sein Bild zu bctrach ten. Kaum hatte er sich aber erblickt, fiel ihm ein jäher Schreck in die Glieder, Um Gotlesivillcn, was habe ich gc than?" rief er aus. Und in der That, an Stelle des glänzenden neuen Hutes, siir den er einen Louis ausgegeben hatte, welchen er seiner ökonomischen Ehehälfte nach zahllosen Kämpfen abge rungen hatte, saß jetzt auf scinem grauen Kopfe ein altes, eingedrücktes, narbiges Ding, das einmal schwarz gc Wesen' sein mochte, und jetzt in 's Zrothe hiniiberspielte. Er nahm den schänd lichen Deckel b, drehte ihn hin und her, betrachtete ihn von allen Seiten, drehte ihn wieder hin und her, war jedoch nicht im Stande, eine Spur zu entdecken, die auf den Eigenthümer hatte schließen lassen. ..Das kommt davon, wenn man Visiten macht," murmelte Herr Lam bcrlce und trat dann gesenkten Hauptes in d,n Speisesaal. Die Tafel war be reits gedeckt, und Madame Lamberlec saß, in einen riesigen Faulem! vcrsenit, . und las den neuesten Roman von .Georges Ohnet. Sie erhob die Augen zu ihrem Gemahl, und ließ trocken die Worte fallen: Sie haben mich warten aNen." Oh, nur ein bischen, kaum zehn Minuten die Lavallcc's sind so reizende Leute." Er sprach diese Worte nicht ohne eine gewisse Verwirrung, die den scharfen Blicken einer frau niest einen Augenblick verborgen blieb, Sie blickte ihn forschend an und frug: Ja. was haben Sie denn? Sie sind ja ganz bestürzt?" Bestürzt?" erwiderte er. Hm . allerdings ein bischen ja.. ich habe auch Grund dazu." Und er begann in ängstlichem Tone z sprechen, wie ein kleines Hrno, da etwas angestellt hat. Er hatte eine schreckliche Angst vor feiner strengen und geizigen Frau: eine Art von Zaghaftig kcit überfiel ihn regelmäßig schon, so oft er ihr ansichtig wurde. Sehr gut müthia. sehr schwach, friedliebend, über alle Maßen, hatte er sich ihr seit fahren m Allem und Jedem unter morsen. Also," stotterte er, ich war zu den Lavallec's gegangen, wie jeden Dienitaa. dort traf ich Madame repon, Madame Duverrier, unseren Cousin Duval, dann .... Gut, gut," unterbrach sie ihn, zur Sache!" Ich ging als einer von den letzten fort, und fand im Vorzimmer nur mehr einen Hut, den ich aufsetzte, ohne ihn anzusehen. Erst jetzt entdeckte ich. daß man mir meinen Hut vertauscht hat Ich kann ichtS dasür, wie Sie sehen." Ihren neuen Hut?" fragte sie. Leider ja," erwiderte er. Die Augen von Madame Lamberlee schössen Blitze von Indignation, ihre Hände zit tertcn Sehen Sie, meine Theure " begann Herr Lanibcrlee wieder. Da giebt's gar nichts zu sehen." un terbrach sie ihn. Sie sind immer der selbe! Zerstreut, ein Verschwender, mit allen Fehlern behaftet, ohne eine gute Eigenschaft! Ah, wenn ich vor sünf undzwanziz Jahren geahnt hätte.... Unser Vermögen werden Sie durch tbö richte Anlagen, durch ungeschickte Spe kulationen vergeuden In Ihrer Jugend haben Sie mehr wie ein Drit tcl Ihres Erdtheils mit Thorheiten und Kindereien hinausgeworfen Ah!" Dieses Ah kam mit einer unsäglichen Verachtung heraus. ..Aber unsere Verhältnisse sind doch in bester Ordnung, wagte er einzumcr fen. Sie ereifern sich unnöthig, wir haben übergenug für uns." Ja, dank meiner Ordnungsliebe, meiner Sparsamkeit," siel sie ein. Ohne mich schliefen sie längst aus dem Stroh. Denn, natürlich. Sie thun es nicht anders. Herr Lamberlee muß ein Paar Hosen um zweiundvicrzig Francs, einen Hut um einen Louis besitzen, und wozu, mein Herr, wozu? Um sich die schönsten Sachen stehlen zu lasien." Hcrr Lamberlee ließ diese Fluth von harten Worten ohne eine Erwiderung über sich ergchen und schlürfte still seine Suppe. Dabei geschah es, daß ihm ein Tropfen auf seine Weste fiel. Auch das noch." rief seine Frau aus, Tie werden einfach schon kindisch. Binden j Sie doch die Serviette höher.... da her, um den Hals." Er gehorchte und! sprach bescheiden: Ich glaube, wir! essen jetzt in Ruhe; nachdcr können Eil: ja die Sache besprechen." I Madame Lamberlee schwieg eine Weile, denn sie hatte stets einen guten Appetit, dann, als sie neue Kreiste ge sammelt hatte, brach die (Gereiztheit wieder los: Am Ende ist das wieder nur n. neuer Aufsitzer sur mich Protcstire vie nicht! Ich weiß, daß Sie dessen sähig sind. War ich nicht gezwungen, Sie zu ihrem Schneider zu begleiten?" Der Alte erröthctc und lispelte: Meine gute Hortcusr, Sie beurtheilen mich falsch. Sie geben mir für meinen kleinen Ausgaben nur täglich einen Franc, das langt doch unmöglich, bc sonders wenn besondere Ausgaben dazu kommen." Besondere Ausgaben?" frug sie. Was sür Ausgaben?" Aber bedenken Sie doch Ihr Geburtstag!" Madame Lamberlee war sür einen Augenblick beruhigt und schwieg. Aber och immer im Tone des tiessten Skepticismus sprach sie: Also später!" Während das Dienstmädchen die Lampe anzündete, versuchte Madame Lamberlee die Augen zu schließen und ein halbes Stündchen zu schlafen, wie sie es täglich nach dem Souper vor dem Whist zu thun pflegte. Aber es gelang das Einschlafen nicht. Sobald sie die Lider senkte, erschien ihr zuerst roth, dann blau, dann violett, dann in den uuqlaublichiten Farbciizusainmenstcl klingen der glückselige Hut ihres Mannes, Plötzlich erhob sie sich und sprach mit ironischem Lächeln: Sie brauchen also zweifellos wieder einen neuen Hut?" Dieses zweifel los machte ihn perplex. Gewiß," er widerte er. Gewiß, natürlich!" fuhr Madame Lamberlee fort. Ich werde ihn aber nicht bezahlen, diesen Hut. Man nimmt Ihnen Ihre Sachen? Gut! Machen Sie's wie die anderen. Es ist gcscheidter, Betrüger als Betrogener zu sein." Ich verstehe Sie-nicht recht," Ich meine," sprach sie, wenn Sie das nächste Mal zu den Lavallees gehen, dürfen Sie nicht niit leeren Händen zu riickkommen." Hcrr Lamberlee war wie angedonnert. Seine liebe Frau litt nicht an einer übermäßigen Ausbildung der mornli schen Qualitäten. Ihre Gutmüthigkeit vertrug sich sehr gut mit dem Begehen einer kleinen Schlechtigkeit; sie zcrglic derte bei sich den Fall,' warf sich selbst die Frage nach Recht oder Unrecht auf und erklärte schließlich ihrem Gatten: Es ist nur ein Akt der Wicdervergl tilng. Sie können zum Beispiel einen Regenschirm oder eine Wasserlanne mit- nehmen Und ich werde zugleich einen Dieb- stahl und die größte Taktlosigkeit be- gehen," leimte er. Pardon, Sie irren sich. Jener, der Ihren Hut gestohlen hat, ist der einzige Web." Langsam, unmerklich ließ er sich von ihrer Logik einsangen. Ohne irgend eine feste Meinung, ohne eine Ucberzcu- gung, ohne ein Urtheil über das, wa er that, und voll Furcht und Abscheu vor allen iiälii loncn mit keiner srau. unterwarf er sich auch diesmal, aller dings mit der Miene eines Mannes, der zum Richtstock geführt wird. Am näch sten Dienstag machte er sorgfältig Toi lette und ging zu den Lavallees hin- über. AIS er in den Salon eintrat, fühlte er, wie er erröthete, als ahnten bereits alle Anwesenden seine schlechten Absichten. Während er höfliche Phra sen murmelte, und einen neuen persi- chen Teppich bewunderte, glaubte er, alle Leute müßten ihm die lästerlichsten Pläne, die er mit seiner Fra geschmie det hatte, an den Augen ablasen. Dann gerieth das Gespräch ans eine allen be- kannte, junge hübsche Frau, deren Auf sührung einiges zu wünschen übrig ließ. Herr Lamberlee bethätigte sich an der Debatre mit einigen höchst moralischen Phrasen, so halb irdische Gerechtigkeit, halb inilde, die ihm sast im Halse stecken blieben. Dann verabschiedete er sich und ging. Er ging geraden Weges aus den Klei derständer im Vorzimmer los und setzte seinen schäbigen Hut auf; da siel sein Blick auf einen Rrgen'chirm mit golde nem, prachtvoll ciselirtem Griff. Der Gedanke burchsuhr ihn, was wohl seine theure und zärtliche Hortense sagen würde, wenn er dieses Beutestück nach Hause bringen würde. Schon glitt seine Hand dem Kleiderständer entlang dein Regenschirm zu als er hinter sich Schritte hörte. Es war das Dienstmädchen, mel ches kam, um ihm den Uederrock abzu- bürsten. Verlegen wie ein Verbrecher, den man in flagranti" ertappt hat, zog er die Hand zurück und ging. Hös lich öffnete ihm das Mädchen die Thür des Vestibüls da war nichts m.hr zu mache. Ganz verwirrt, mit brennendem Kops, die Hölle im Herzen, schritt er weiter und klopfte bei jedem -chriite mit seinem Stock auf den Boden aus, um durch das Geräusch seine fliegenden Gedanken zu betäuben. Er war so zerstreut, daß er beinahe von einem Radfahrer nieder-! gestoßen worden wäre, der rasch vm die ! liest lam. Da plötzlich blieb er vor ei- nem Laden stehen, und es kam wie eines Erlösung über ihn. Schnell wie der! Wind trat er ein, ließ sich Regenschirme ! zeigen und er wählte rasch einen mitj hüdsch?m Knopf aus Alluminium, betj vergoldet war. Ei be ;cl)llf zehn Frcs. j und ging tief befriedigt von danncn. j Wenn sie feixn w r. daß ,s nur Der; goloctes Aluminium ist, w,rd sie mied! zwar wieder Tumm'c'j sck ten. aber es ! ist wenigstens vorbei", sprach er zu sich selbst. Als er nach Hause kam, ging er direkt aus seine Frau los, klopste ihr aus die Schulter nd sprach stolz : Da hast Du !" Laß ansehen!" sprach sie. Ah, ei neu Regenschirm," Sie betrachtete die cne Acauisition genau, dann rief sie das Dienstuiäd- chen und sprach in einem würdevollen Tone : Josefine, tragen Sie diesen Regen schirm zur Frau Lavallee zurück und sa- gen Sie, doß Hcrr Lamberlee ihn irr- thlimlicherwcile mitgenommen Hai. und gehen Sie rasch. Wieder blieb Herr Lanibcrlee ganz er- starrt stehen. Endlich stammelte er: Aber Hortense, ich begreife gar- nicht." Sie wendete sich um, sah ihn niit ri nem großen Blick an und sprach : Man hat soeben Ihren neuen Hut zurückgebracht, und ich ich bin eine an ständige und gerechte Frau." Drei Stücke. Humoreske ooii H, (5. Schwarz, Wieder einmal saßen die Theater freunde" beisammen und da in den letz ten Tagen kein neues Stück durchgefal lcn war, mußte der arme, anwesende Dichter Thcobold Schrciblcr von dem die Frcnnde wußten, daß sein vierakti- qcs Er tlinqsdrania Das Weltkreuz der Thcaterdircktion zur Prüfung vor liege Stoff zu den schlechtesten Witzen abgeben. Herr Theobald Schreib! selbst saß indeß glcichmllthig, mit einem melan cholischen Lächeln auf den Lippen, in seiner Ecke und betrachtete stumm und wohlgesallig die Gesellschaft. Es erfüllte sein, nach Popularität dürstendes Herz mit einem wonnigen 'teton, zu sehen. wie eifrig man sich mit seiner Pcr- 011 bc cyafnqle. Meine Herren," begann einer, daß wir alle bei der Erftaufführung 6c Wcltkreuz" zugegen sein werden, is wohl selbstverständlich; doch wir müßen auch Herr Schreibler, bitte, halten (sie einen Moment die Ohren zu ja, wir müssen auch meine Herren den at ninlcn" Dichter niit horchen Sie ja nicht Herr Schrcibler also, mit einem Lorbcertranz überraschen." Alles umsonst!" rief da Hcrr Schreib ler, alles umsonst, denn das Welt- kreuz" wird nicht aufgeführt !" Dabei entnahm er einer, mit allerhand zwei' feihaften Werthpapieren vollgepfropften Brieftasche, ein Schreiben und zeigte es den Theaterfreunden . Dasselbe lautete: Herrn Theobold chrnblcr, Wohlqcborcn! Zu meinem Bedauern bin ich gezwungen, Ihr vier aktiges Drama Das Weltkreuz" dan kend abzulehnen, da mir seine Ausfüh- rnnz noch nicht ganz bühnenreif er- scheint. Einzelne Stellen weisen jedoch aus ein ausgc prochenes Talent bin. und bin ich überzeugt, daß eine zweite Arven vo Ihnen chon viel reifer sein wird. Achtungsvoll I. M., Theater- direltor. Enttäuscht und bedauernd blickte man den Abgewiesenen" an, doch dieser schien gar nicht niedergeschlagen. Morgen sende ich an Direktor M. wieder ein Stück," eröffnete er seinen isreunoen, als wollte er ue trotten. Wie? Was? Sie habe noch ein Zweites Stück geschrieben, ohne es uns gesagt zu haben r Das wohl nicht, doch " der Dichter lächelte geheimnißvoll und schmieg. Zwei Wochen später ging am Stamm tisch folgender Brief von Hand zu Hand: Herrn Theobald Schrcibler, Wohlge- boren! Leider muß ich auch Ihr zweites Xrmiia: Lic Manschettcnputzer" ab lehnen, wiewohl es gegenüber Ihrer er stcn Arbeit einen bedeutenden und er freuliche Fortschritt bedeutet. Die Eharaktcre sind deutlicher und besser durchgeführt, und die Scenen wirksamer gestaltet. Ihr Talent berechtigt zu Hoff nungen andieZukunft! Achtungsvoll I. M., Direktor." Teufel. Herr Schreiblcr. und da sa- gen Sie. Sie hätten kein zweites Stück geschrieben: jetzt, wo's doch sogar schon abgelehnt ist ?" feie werden s ,a sehen." erwiderte dieser ruhig, demnächst übersende ich der Direktion abermals ein Drama." Unmöglich!" Erschreckende Fruchtbarkeit!" ..Und noch dazu so ganz im Gehci- men, ehne uns, seinen besten Freunden, zu verrathen, daß er an etwas Neuem arbeite!" Ti Ivnlrmimn W f.,ipi.fv.tinX war allgemein. ...... .utiu vi, 4UlUll tlUUVl Einige Tage später zeigte Herr Theo- bald Schreibler dem Stammtisch ein neues Schreiben folgenden Inhalts: Vcrrn Th. schrcibler. Woblacbo- ren! Ich wäre nicht ganz abgenigt, Ihr inirzurAllfführungübeigebenesDrama: Die guten Bösen" zu acceptiren, wenn Sie sich zu einigen kleinen Aenderungen verstehen wollten. In jedem Falle 'er bitte ich mir Ihren werthen Besuch. Achtungsvoll ?. M., Zheaterdirektor." Hurrah! Wir sollen's also doch noch erleben! Doch nun Freund Schrcibler deichten, nicht wahr 2t ta'xn die zwei letzten stucke, die Manschettcnputzcr" und die Guten Böscn" im chkimcn. ohne uns etwas zu sagen, geschrieben ?" .Eigentlich habe ich nur drei Um schlage zu einem und demselben Stücke geschrieben. Denn das Drama, das als W 1 1 t 1 1 e z" noch nicht reif" war, bedeutet als M a n s ch c t t c n p u tz e r" schon einen bedeutenden Fortschritt" und wurde , nun als Die guten Bölen" koaar accevtirt! Sie sebe meine Herren, daß ich mit unserem lese- scheukn -irerior rieyiig rechnete, rtx Tirptlnr nlittt aewik nicht. dk er dn8 heute angenommene Stück bereits zwei- mai avgcici),,, yai. Elektrische Tandlampe. In der Beleuchtuiigs-Jiidustrie tauch! gegenwärtig eine solche Menge von Neu heilen in Gas-, Spiritus-; Petroleum und anderen Glllhlichtartcn auf, daß man schon einer neuesten" Erfindung kaum noch besondere Aufmerksamkeit zuwendet; es glüht und leuchtet allent halben, und eines kräftigen Lichtes bc darf es, um in dieser allgemeinen Hellig keit noch auszufallen. Eine solch ans fallende Wunderlampe scheint die clek Irische Sandlampe des Amerikaners George Roberts zu sein. Die Lampe ist nichts, als ein Gesäß mit Sand ge füllt, aus dem zwei Drähte wie die Pole einer Batterie zu einem elektrischen Brenner führen; eine Rcgulir-Borrich-tung gewöhnlicher Art vervollständigt den überaus einfachen Apparat. Die Batterie zur Speisung ist also der Sand, und nur die Präparation dessel den ist das Geheimniß des Ersindcrs, Mr. Roberts schenkte Edison eine Hand voll dieses wunderbaren Elektrizität? crzeugcrs, ohne im Geringsten eine Ent deckung seines Geheimnisses durch den Meister zu befürchte, da angeblich eine Analyse jede Spur der Ersindung der wischen würde. Augenzeugen, welche ungläubig der gerühmten Entdeckung gegenüberstanden, berichten, daß Roberts eine Handvoll seines Sandes in ein be liebigcs Gefäß warf, zwei Drähte mit einem gewöhnlichen elektrischen Brenner verband und in den Sand einsührtc, worauf eine belle, schön leuchtende Flamme entstand. Eine einmalige Fül lung dieser Lampe reicht etwa 600 Brcnnstunden aus, und jede erneute Füllung kostet nur 17 Cents (etwa 80 Psg,) Merkwürdig ist der Weg, wel eher zur Entdeckung dieser Wunderlanipe führte. George Roberts ezperimentirtc in scinem Laboratorium zu Minneapo lis mit mehreren Säuren. Auf dem Arbeitstisch lag etwas Sand, und zwei sich zusällig kreuzende Drähte waren darüber gefallen. Eine unbeabsichtigte Wendung brachte eine der mit Säure gefüllten Flaschen zu Fall, und ihr In halt ergoß sich über den Sand gerade an der Stelle, wo die beiden Drähte sich kreuzten. Das Ergebniß dieser Wer bindung war eine Reihe schöner clektri scher Funken und verrieth dem aufmerk tarnen Beobachter eine bis dahin unbc kannte elektrische Batterie. in Meisterstück der Uhrmacher kunft. Aus Glashütte wird dem Dr. I." geschrieben: Die zum 50jährigen Bestehen der hie sigcn Uhrenindustrie veranstaltete Uhren ausstcllung hat sich eines lebhaften Be suchcs zu erfreuen. Unter den ausge stellten Werken erregt besonders eine von der Uhrenfabrik Union ausgelegte goldene Uhr Bewunderung. Dieses Meisterwerk bietet Alles, wiS man sonst nur bei großen Standuhren in den ersten Museen sindet. Sie zeigt die Tageszeit nach Stunde, Minuten, Se- künden und lj5 Sekunden an, das Jahr dezw. Schaltjahr, den Monat, Wochentag, die Mondphasen und für Präcisions - Beobachtungen hat sie ein besonderes Werk, welches Minuten und Sekunden bis auf lo Theilung genau anzeigt. Ferner besitzt die Uhr ein selbstthätiges Schlagwerk, welches die Stunden und Biertelstundeii ganz von selbst schlägt. Auch schlägt sie die Stunden, Viertelstunde und Minuten bei einem leisen Druck auf den Schieber. In der Uhr besinden sich nicht weniger als 121 Hebel und Federn, 240 Schi ben, 50 Räder und Triebe, 850 ge bohrte Löcher. 40 Steine und 738 ein zelne Theile. Manche von diesen Thei- len, z. B. einzelne Schräubchen sind so klein, daß man sie nur mit der Liipe erkennen kann, während sie dem unbc waffnetcn Auge wie Ständchen erschci nen und doch haben sie sechs Umgänge. Ein Zahnrödchcn von!i,Mm. Durch Messer hat 175 winzig kleine Zühnchen, ! ein zweites von gleicher Größe sogar :00. Diese Uhr welche als eine be-! wiindcrungswllrdige Meiftcrlcistung un ' screr modernen Präcisionsnicchanik gek ten darf, hat trotz ihres verwickelten Gcfiiges dock) nur einen Durchmesser von 7i)Mm. und wiegt, in I8karütigem Gold ausgeführt, 2i!0 Gramm. Der Preis der Uhr beträgt 5000 Mark. ein gvldener Rath. Bei dem reichen Philadclphia'er Kauf mann Stephan Girard war ein Haus diener bcschastigt, ein sehr tüchtiger Mensch, der aber eine starke Familie zu ernähren hatte und immer in Geldver lcgenheit war. Eines Tages ließ ihn Girard holen und fragte ihn, warum er nie aus den Schulden heraus komme. O," antwortete der Gefragte offen herzig, .weil ich kein reicher Mann bin." Na, warum werden Sie eS denn nicht?" fragte der Millionär kurz enge bunden. Ja. wie soll ich es denn ohne Geld ansanaen?" erwiderte der Diener klein laut. ' EJilb brauchen Sie nicht dazu," sagte der Millionär. Da zum Beispiel lese ich soeben, daß morgen eine kons-'. zirle Schiffsladung Thee versteigert wird. Gehen Sie hin und ersteigern Sie dieselbe, dann kommen Sie wieder zu mir," Der Mann lachte; dann aber, sprach er: Dazu gehört doch Geld, Herr Gi rard!" Ich sage Ihnen, es gehört kein Geld dazii! Gehen Sie hin, lausen Sie den Thee, dann kommen Sie z mir!" Am nächsten Tage begab sich der Hausdiener wirklich zu der Thceauktian, erstand die ganze Ladung und rasch ver breitete sich die Kunde, Girard laste Thee in großen Massen auskaufen. Die olge war, daß der ThccprciS um ver kchicdene Ecnts stieg, ,!ii verkaufen Sie rasch Ihren Thee," wies Girard seinen Mann an. Der Diener war klug genng, diesem Rathe zu folgen, setzte sich sosort init verschiedenen Maklern in Verbindung, verlauste seinen ganzen Vorrath um eine Kleinigkeit unter dem Tagespreis und hatte in der Zeit vo ivenigcn Stunden ohne einen Ecnt Anlagekapital 50,000 Dollars verdient. ohn der Ehrlichkeit. Als Viktor Hugo noch in Brüffck wohnte, siel ihm eines Tages ein Frank stück zu Boden und entschwand seinen Blicken. Am anderen Morgen brachte ihm das Stubenmädchen jenes Geldstück wieder und erklärte, es unter dem Bette gesunden zu haben. Schön, mein Kind," sagte der Dich ter, behalten Sie es als Lohn Ihrer Ehrlichkeit," Einige Abende später warf Viktor Hugo seine Weste auf den Stuhl und hierbei warf er einen Louisd'or zu Boden. Das hübsche Stubenmädchen erwähnte am folgciidcn Morgen indessen nichts von dem Funde; deshalb forderte sie der Dichter auf, in scinem Zimmer nach der verlorenen Goldmünze zu suchen. Ei, die habe ich bereits gefunden! versetzte das Kammerkätzchen. Nun?" fragte Hugo, und was ist daraus geworden? Das Mädchen warf ihm einen Blick des Staunens nnd der Entrnstung zu und entgegucte: Aber Monsieur Hugo ich habe sie als Lohn meiner Ehrlich- kcit behalten!" Durchwachse. Ein kranker, zerstreuter Professor ver- dient icherlich Entschuldigung, der, uw mittelbar nachdem ihn der Arzt verlassen hatte, den Besuch eines hohen Herrn empfing nnd dem Besucher af die A-xaac. Wie geht es? die Zunge zeigte, Eine kleine, nicht üble Abwechslung in die übliche, langweilige Bcantwor tung der Frage hat nun, schreibt das B. T. , neuerdings der Berliner Hu mor gebracht. Bisher sagte man: Nu, et jcht", oder Danke, wie geht es selbst?", oder Mulmig" je nach dem Grade des Wohlbehagens, oder in einer Anwandlung von Bescheidenheit erwiderte man auch: Besser, als ich's verdiene." Die neueste Antwort heißt Durchwachsen," Nicht gut, nicht schlecht heißt es, abwechselnd einmal Sturm, einmal Sonnenschein, halb Speck und halb Fleisch mit einem Worte durchwachsen". Geschwindigkeit ist keine Hczerei, Im Jahre 1870 gelang es den badi schen Truppen in Hagenau einen ganzen Eiienbahnzuq mit ranzoscn besetzt, g fangen zu nehmen. Dies geschah in der folgenden Weise. Nachdem die badischcn Truppen sich Hagcnau's bemächtigt und den französischen Telegraphisten durch einen Deutschen ersetzt hatten, traf ein Telegramm von dein französischen Com mandeur in Straßbnrg ein, welches an fragte: Ist alles sicher: können wir Truppen senden? Die Deutschen antworteten natürlich mit Ja" und als eine Stunde später ein Zug mit 1000 Franzosen in Ha genau eintras, wurden sie, ohne daß man fie aussteigcn ließ, nebst der Lolo motivc mit Sack und Pack direkt nach Berlin gesandt. Zuversichtlich. Bekannter: Wie, Sie treffen nicht 'mal Vorsichtsmaßregeln, wo erst kürz lich Spitzbuben Ihren Weinkeller ans geräumt haben?" Wcinhandler: Verlassen sie sich darauf die kommen nicht wieder!" Vcrschüaxpi, Banquier (zum Bewerber): Gegen Sie persönlich habe ich ja nichts, Herr Lieutenant, aber " Lieutenant (eifrig): Was ist's denn convcnirt Ihnen etwa einer meiner Gläubiger nicht?" Lmtrach!. Freund: Weiß Deine Frau von Tci nen vielen Schulden?" Junger Ehemann: O ja. sie bclhei ligt sich jetzt schon ganz fleißig am Hin ausschmeißen der Gläubiger!" NicderrZchliz. Zechpreller (der ein sehr zähes Bccf steak vorgesetzt bekommt): Gemeinheit ... .für so 'n erbärmliches Stück Fleisch muß man sich nun herausschmeißen lassen!" t?fälulld Student (dem in sei Wohnung ein Gcldstück entfällt und aus dem Boden wcilcrrolly: Tonnern.'e!Icr. jetzt heißt's ausreisn; wenn die Heuswirthin da gehört hat, ist sie auch glcich mit c: Rechnung oben!" i LrklZrl. Untersuchungsrichter: Warum ha ben Sie das gefundene Portemomiaie nicht sosort abgegeben?" Beschuldigter:' Es war schon spät Abends!" , Untersuchnugörichlcr: Warum nicht am nächste Morgen?" Beschuldigter: Da war nischt mehr drin!" ?,W,mm, Aber bester Herr Mcdizinalralh, Sie schönen ja diesmal meiner Frau ein ganz unzuträgliches Bad verordnet z haben! Ihr Leiden hat sich dort dcdc tcnd verschlimmert!" Wieso denn?" Hier verlangte sie doch nur jeden Monat ein neues Kleid, nun aber schreibt sie alle Wochen um eines!" vcslpld. Dame: Aber warum zögern Sie denn noch, um meine Hand einzuhüllen? Papa hat sich schon über Sie erkundigt und weiß, daß Sie nichts haben." Herr: Eben deshalb, ich habe über Ihren Herrn Papa die gleiche Auskunft erhalten," ?ic Strafe. Dame (im Mnnufaktiirgeschäst zum Lehrling, der ihr ein Stück Tuch ab reißt): An der Elle, womit Sie da messe, ist ja ein Stück abgebrochen!" Ehef: Haben die Burschcn gemacht, wie sie sich gestern prügelten; jetzt sollen sie zur Strafe mit dem alten Ding wei terincssen!" Z,,r Tmst. Eatullc MendcS erzählt: Er" war todt! Ein imposanter Trauerzug bewegt sich zum Fricdhof, Auch sie", die Wittive, gab dem Todten das letzte Gc leite, und schluchzend warf sie die erste Scholle hinab in das Grab. Sie haben einen schweren, einen sehr schweren Verlust erlitten," sagte einer der Leidtragenden zu ihr. Ja," lispelte sie unter Thränen, einen sehr schweren Verlust. Aber einen Trost habe ich doch: ich weiß jetzt wenigstens wo er seine Abende ver bringt." llnverfwre. Kaufmann (nach der Uhr sehend, zu einem zudringlichen Hausirer): Jetzt gebe ichJhiicu noch zwei Minuten; wenn Sie dann nicht heraus sind " Was darf ich Ihnen in den zwei Minute noch vorlegen?" pw,pter zzcsitieid. Dicnstinann (der ein Portemonnaie gefunden, zu cincm Studcnten): Das Portemonnaie gehört gewiß Ihnen?" Studcut: Jawohl! Wieso dachten Sie, daß das Portemonnaie mir ge hört?" Dienstmann: Weil nichts drin ist!" M weh l Fritzchcn izur Tante, bei Tisch): Tante, warum ißt Du nicht?" Ach, Fritzche, mich schmerzen meine Zähne!" Aber, Tu kannst sie ja hcrausnch men!" Zcrsircu!. Was, Herr Profcffor! Sie haben ge hcirathet? Im Ernst?" Nein, im August." Besserung. Besucher: Aeh ist der Herr Lieu tenant noch heiser?" Bursche: Nee, is wieder janz jut konnte heute morgen schon janz deutlich ,Hornochk', ,Efci', .Viehchkcrl' zu mir sagen!" vorgebeugt. Kranker Arzt: Herr Kollege, wenn Sie mich behandeln, bedenken Sie, daß Sie auch 'mal krank werden können." Aha! ,Sie küsse ja Ihre Frau so oft Sie leben gewiß recht zärtlich ziisam men?" ,Tas grade nicht. Das Küsten aber ist meine einzige Erholung!" Erholung? Ja! Wenn ich sie küffe hält fie we nigstens den Mund!" sportliches. A: Also Ihre ganze Iamilie huldigt dem Sport?" B: Allerdings. Ich bin Velocipe- bist, mein Vater läßt rennen, von ici neu Schwestern betreibt die eine den Angel-, d,c Andere den Rudersport, und meine Mutter ringt!" A: Was?" B: Die Hände." yos-baf!. Student A: Während ich gestern Abend in der Kneipk saß, hat ein Spitz bube bei mir eingebrochen." Student B: Das ist gewiß kein hie sigcr gewesen!" VcWIb. Ist's möglich. Tu willst hcirathen?" Ja, ich habe in meiner Jugend so viel Prügel gekriegt, daß ich mich auch 'mal rcvanchircn mochte." rrnjlben. Her: : Wahlen denn die D,imkii kein trsfgcld. die einmal auf eiinrn Hasset !rä::zchen fehlen?" Tarnt: Ach Gott, nem v::x senil, i't "cn acfir!!t !" (