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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Sept. 26, 1895)
ist gegen ijt. Nach einer Pt',iilluiiii auf beut ;Wutfi jd)i-n. Bon :K u b 0 I f v ü 11 c, Xct Finanzminister ftiintriii hatte sich socken hon (einem Bnreanches, dem RegicrnngSrath Trndnitoiv, einen ge schästlicheil Bortrag halten lassen, als ei Bedienter mit einer Mappe eintrat, welche die mit der Morgenpost eirnu'trof senen Briefe enthielt. Haben Sie die Wüte und verweilen Sie noch einen Aitgenblick," sagte Seine hohe Excellenz zum ReqierninvZrath, welcher sich zum Abschied verneigte, .vielleicht sind Hier unter den Briefen Sachen, welche sich jel)t gleich erledige lasse, Sie wissen, iniR dies etwas t, worauf ich großen Werth lege." Der RegierungSrath nahm wiederum Plui, und der Minister begann, die ein gelaufene Schreiben zu durchiese. Ich dake Ihnen, jetzt ist augenblick lich nichts weiter," sagte die Excellenz schließlich. Ja, es ist wahr, wir mus sen daran deute, die Stelle des ienc-ral-Steuercinnehmers in Odessa zu be festen. Die Sache duldet keinen lange- ren Anfichnb. Was sägen te dazu, siir dieselbe unsere oll-Direltor Panin auSzuersehen? Ist icht Alles bei ihm jetzt in Ordnung befunden worden? Glauben Sie nicht, daß er die geeignete Persönlichkeit siir dieses Amt wäre?" Panin ist einer unserer tauglichste Beamten, und es wird schwer falle ihn hier entbehren zu müssen. Aber wenn Eure Ereellenz " Gut, gu!, ich werde weiter darüber nachdenke. Ich bitte Sie nur, mich och ii Lause der Woche an die Sache z erinnern. Guten Morgen!" AIs der Rkgierungsrath das Zimmer verlassen hatte, entnahm der Minister der Mappe eine kleine Brief, welchen er mit zornig gefalteter Stirn mehr inals durchlas. Das Schreiben enthielt in wenige Worte folgende Anklage gegen Panin: Falls eine Kasse - Revision beim Zolldirektor Panin vorgenommen wird, so wird sich ein Fehlbetrag von 140,000 llinbel ergeben. Die Summe wächst von Tag zii Tag," Der Minister warf wüthend den Brief auf den Tisch. Zum Henker mit all' diesen Liim mein ! Was nicht meine ganze Wachsam keit? Einer ist ei ebenso großer Lang, singer wie der Andere! Das ist eine schöne Geschichte! Ich sehe schon im eiste, wie der Kaiser " Seine Excellenz hatte sich heftig er hoben nnd ging mit schnellc Schrittcn im Ziiiimcr auf ud ab, AllcS drehte sich in seinem Kopfe herum. Er fühlte schon den scharfen Blick des Kai sers Nikolaus ans sich gerichtet und hörte ihn mit seiner kalte, durch Mark ud Bei dringenden Stimme sagen: Dies ist nun schon das dritte Mal in diesem Jahre, Kankrin! Eine fürchterliche Un ordnung herrscht in den Aemtern und Stellen, welche zu Deinem Ressort ge hören!" Nein, das geht nicht ! Ich werde de Staat vor Verlusten zu schützen wisse!" Er läutete und sagte zu dem eintre tenden Diener: Kolzow soll augenblick lich zu mir kommen!" Nach einigen Minnlen trat ein junger Mann mit einem etwas verlebte ficht, wirrem, schwarzem Haar und stechende, dunkle Augen ein. Er wachte eine tiefe Berbeugung und blieb a der Thür stehe, Tritt näher!" sagte der Minister, der wieder auf seinen Sessel Platz ge nomnien und sich in denselben zuruckge legt hatte. Sage mir, kennst Tu den Zolldirek kor Panin?" Panin? Ja, Eure hohe Excellenz." Weißt Tu etwas über sein Leben, sein Thun und Treiben?" Iwan Wassiljewitsch Paniu," ant wertete Kolzow langsam nd blickte zur Decke empor, ,,Jwa Wassiljewitsch Pa nin steht, so viel ich weiß, ungesähr uni zehn Uhr Bormittags auf und begicbt sich, nach meinem Wissen, so gegen zwöls Uhr nach dem Komptoir des Zoll amts hinunter, wo er dann " Höre mal, Kolzow, wenn Tu glaubst, mir mit Deinem frechen und dumme Geschwätz hier.elwaS vorlügen zu können, so irrst Tu Tich gewaltig! Antworte ohne Umschweise, weißt Tu etwas über Panin ?" Nein, Eure hohe Excellenz." So höre also genau zu! Tie Uhr ist jetzt elf. Hier hast Tu fünfundzwanzig Nudel. Eiche jetzt gleich und suche Pa- , z a t v ' .rniiy l"1 iii2ill'iulll, N'N "' . Wohnung der wo er I ßure Excellenz so wollte Jma Wassil sich onst bennden mag verliere . rn j j(ll,itfd) M 2.ninlcro bm nickst au, den Augen, kolge ihm überall- .i,ia!,rkin,rt!süns,',a..k.k!... , j . . i In tl.iH inth ,i,4it rtAitnn ,.,6 . " vwiuut, müs n 11)111 uiiu irciui. i'iutgcii um oie selbe Zeit kommst Tu Mieder hier her uns siailesk mir richl av. aver einen, l!?Nlln?n rtlltnlir ttlvn unh i'ih,,r fiT i wl'f! t mük.n' i ,igcn inity . va,I u mich Version-, den? Kolzow verneigte sich tief. Tcr Mi niftcr wintte achlässig, nnd der Spion verließ das Zimmer. All deni lolaenden Taae zur bestimm tcn Stunde ließ olzow sich wieder bei dem Ehef dcs nissischcn ,'tinanz-Mini-' slcrinins melden. Er sah müde und! durchmacht aus. ! Was, hast Tu mir mitzutheilen?"! fragte der Minister. Ich bin im Ganzen volle vieruud- ...,.:., it..ns.H ..i k.M ai.. ? yUUHyii w iA I Ull VI il -tlllll II l r , ... u i len, vriirt erieuenj, ,no möge iniet) , alt strafen, wenn Iwan Wasfiljewitsch in dieser ganzen Zeit anch nur fünf Mi nuten vor mir sicher gewesen wäre!" Es ist gut, Erzähle nur und mache keine unnöihigeu Umschweife!" Ach tras Iwan Walsiljewitsch nicht aus dem Comptoir an, nnd da es unge wiß war, ob er an diesem Tage über Haupt kommen würde, so fuhr ich zu ihm ach seiner Wohnung und erfuhr dort, daß er noch nicht ausgegangen wäre," Weiter !" So gegen halb ein Uhr kam Iwan Wassiljewitsch aus seinem Hause, nahm eine Droschke und fuhr nach der Tar tarea," ,Tort ak er frühstück. Eure Hohe Exzellenz." llnd dann? Ich wollte nur bemerken, daß Jma Wassiljewitsch ein außerordentlich fei nes Frühstück einnahm. Austern nd Ehampagner, was weiß ich? Aber ii Spiel hatte er kein Glück." Spielt er?" Das that er und zwar mit dein Lieutenant Kalaschnikow. Dies dauerte jedoch nur eine halbe Stunde. Er vcr spielte vierhundert Rubel !" Der Minister vergaß sich und schlng mit der Faust aus den Tisch, Kolzow fuhr mit großer Rnhc sort : Gegen !Z Uhr ließ er sich eine Troika bestellen und holte eine Dame ans der MorSkoi Straße ab." War das seine Frau?" Ja, das will sagen, noch sind sie nicht verheiratet." Sehr gut, ich weiß jetzt genug, Gehe nun nach Hause und schlafe etwas. Tu hast bis morgen Mittag Urlaub, Tann mußt Du wieder hinaus und Acht geben, was Panin vornimmt. Am Douiierstag erwarte ich Deinen wei teren Bericht !" Als der Munster allein war, dachle er bei sich im tillen : Der chlirnzd hat natürlich die Mittel aus der Zoll taste entwendet und setzt das imiuer noch fort," Darauf ließ er den Regierungs-Rath Trnbrntom zu sich bescheiden. Hören Sie mal, mein lieber Trub nikow," sagte er zu diesem, wir müs sen die Angelegenheit da unten in Odessa so schnell als möglich erledigen Was nun Panin anbetrifft, so ist es nöthig, daß ich mich per onlich auf dem Zollamt von seiner Art der Geschäfts- fuhrunq überzeuge Wir können hei dieser Gelegenheit gleich eine Kasse- revision vornehmen, die ja auch, bevor er seinen Posten verläßt, nothwendig sei wurde,. Ich will indessen nicht einen meiner Beamten so plötzlich und unvorbereitet überraschen und bitte Sie deshalb, ihn im Vertrauen von meinem beabsichtigten Besuch zu unterrichten, damit ich bei demselben icht auf Hin dernisse stoße. Glauben Sie, das; Panin mit seinen Abrechnungen bis zum Tienstag fertig werden kann?" Darüber bin ich keinen Augenblick im Zweifel. Eure Exzellenz." Sehr gut! Lassen Sie ihn also wissen, daß ich am Dienstag Morgen komme." Ich werde sofort thun, was Eure Exzellenz befehlen," Ich danke Ihnen." Am Donnerstag darauf trat der Spion wieder beim Finanzminister ein. Was giebt's Neues?" fragte die Excellenz. Eure hohe Exzellenz," antwortete Kolzow, ich komme jetzt gerade Weges vorn Zollkomptoir, von Iwan Wafsiljc witsch. Seit gestern Mittag hat er, in seine Arbeiten vertieft, in seinem Bureau gesessen. Ist je von Arbeit seines Glei chen dagewesen! Wie verändert er war, er erhob nicht einmcrl den Blick von den Büchern! Das kann man wirklich einen eisrigcn Beamten nennen. Erst gegen Abend fahr er auf eine Stunde zum Besuch zum Kaufmann Smirnow," Dem reichen Getreidehändler?" Ja, Eure hohe Excellenz. Er hatte sich schon vorher anmelden lassen, nnd es war mir gelungen, mich eine Bier telstunde früher dort unbemerkt einzu- drängen. Ich lag unter einem Tisch verborgen, als Jivan Wassiljewitsch eintrat. Eure hohe Exzellenz müssen nämlich wissen, daß mein Better, mein leiblicher Better, bei Smirnow als Buch Halter angestellt ist," Es ist gut. Tu hörtest also jedes Wort ihrer Unterhaltung?" Jedes Wort, Eure hohe Exzellenz." Tu bist ein verschlagener Kerl, ein wirtlich tüchtiger Mensch! Na, und weiter?" Um ,mich ganz kurz nnsziidrücken. Htll.l ,1. I tl Hll.lltt., ,1 l'IIUIUI, in lll' . . ' i j n i ,. ,AH!" rief der Minister aus erhielt er das Geld?" ,,! DSer beüer arinnt in. Tas ! w'U wcn -mirnow lieh ihn, ich!, Dl.tj0Ilil m nid0i jmpcrn rspracl,. j ... - .'. ... dasselbe am nächsic Dienstag Morgen 5 personlich in die Zollkasie zu legen, wo- i nach er in ein Nebenzimmer gehen und ! dort !o lanae warten wolle, bis ein oder der andere höliere Beamte die Kassen- r- . , , ... ! :nco!oii vorgenommen naven muroe. Tann wollte kr das Geig selbst wicdcr ans der ttaise nehmen." j Ter Minister brach in ein lautes ! Lachen aus. Seht mir die Beiden an!" sagte er. Tas sind silaiie Füchse, aber ich! werde :t doch langen: Aa. und was ,4, ',.4,. i,:,vhi,;ttn., fn ;um , VV ,uu, il ..u,. jiu i;iuiit vv ttiiii m. : I i - un n ; Iwan Wassiljewitsch versprach und bekräftigte durch einen Schwur, daß Smirnow allein der Ankauf zweier Häuser durch die Regierung übertragen wörde, und daß er große Bestellungen vom Staate erhalten solle, sobald er, Wassiljewitsch, seine Thätigkeit aus seinem neuen Posten in Odessa begon nen haben würde, Iwan Wussilje witsch las ihm nämlich eine Bries vor." Es ist gi,t, ich brauche nichts mehr zu wissen. Tu bist also Deiner Sache, daß Smirnow mit dem Gelde komme wird, sicher?" Sie bekräftigten ihr Abkommen mit einem Handschlag. Gut, jetzt läßt Du mich am Dienstag augenblicklich wissen, wann Smirnow sich nach dem Komptoir Panins zu be- gebe gedenkt, Begreisst Tu? Bis da- hin giebst Tu genau Acht, ob sich sonst noch etwas zwischen den Beiden ereignet. Jetzt kannst Tu gehen." Am Dienstag Morgen m neun Uhr erhielt der Minister die Nachricht, daß Smirnow das Geld gebracht und in die Kasse eingelegt hätte. Er begab sich mit seinem Sekretär augenblicklich nach dem Zollamt. Jivan Wassiljewitsch hatte den gan zen Tag ivie ein Pferd gearbeitet und alles in die instergiliigste Ordnung gebracht. Der ungewöhnliche Fleiß mußte ihn doch ivvhl mitgenommen habe, denn er sah ganz bleich und au gegriffen aus, als er sich vor seinem hohe Borgesetzten verneigte, welcher ihm niit einem gnädigen Lächeln die Hand reichte. Der Minister ließ sich die Bücher vor- lenen min heiimin di?l,'IIi,'N :n Uriiiin in iiiiö wieder richtete er eine , trage an Panin, die dieser jedesmal korrekt beantwortete. Wie sein Ehef doch über alles Erwarten liebenswürdig war! Auf einmal sagte dcr Minister: Es ist wahr, mein Freund, Sie sehen auf- fällig bleich aus. Sind Sie nicht ge- und?" Oh, Eure Excellenz, es ist nur etwas Ueberanstrengung. Ich habe in den letzten Wochen viel gearbeitet nnd bin sogar gezwungen gewesen, die Nächte zu Hilfe zu nehmen " Ich verstehe, " unterbrach der Mi nister. Sie haben sich offenbar durch das viele Arbeiten Überanstrengt. Ich werde Ihnen sofort meinen Arzt schicken, Sie müsse vor alle Tingen für Ihre Gesdcheit sorge. Im klebrige ist es nicht nöthig, daß Sie hier bleibe. Ich habe nur eine Formalität ,z er fülle nnd kann dies ganz gut mit Ihrem Komptoir-Ehef abmachen. Thun Sie mir den Gefallen, Iwan Wafsilje witsch, und machen Tie eine Spazier fahrt. Fahren Sie eine Stnnde, es wird Ihnen gut thun. Ich bin wirklich um Ihre Gesundheit in Sorge," Iwan Wassiljewitsch, der sich nußer ordentlich geschmeichelt sühlte, versuchte einige höfliche Einwendungen zu ma chen, aber schließlich mußte er sich doch dem wohlwollenden Wunsche seines Bor qesetzten fügen, und er ging, ohne das Geringsie von der ihm gelegten Falle zu ahnen. Tcr Minister ließ darauf den Komp-toir-Ehef zu sich rusc nd eine Unter- suchung anstellen, ob die Kasse mit den Büchern übereinstimmte. Alles war m bester Ordnung, Ich danke Ihnen," sagte die Ex- cellenz, Ich wusste im Boraus. daß ich alles i bester Ordnung vorsinden würde. Ich bitte Sie," fuhr er wei ter, sich n den Sekretär wendend, fort. seien Sie so gut, und nehmen ie gleich das Geld a sich. Es soll direkt nach dcr Finanz-!)aptlasse abgeführt werden, Sie, Herr Komptoir-Ebef, nehmen Sie die Kasscnschlüsscl in Ihre Berwnhrung. Im Nebenzimmer konnte man sich Jemanden räuspcrn hören. Als der Sekretär das Geld in eine große Mappe gelegt hatte, die er unter den Arm steckte, wandte der Minister sich grüßend zu den Beamten und verließ das Zoll amt. Als er in seinem Wagen saß. glitt ei zufriedenes Lächeln über sein Ant litz. Er hatte den Staat vor Bcrlusten bewahrt. Iwan Wassiljewitsch hatte keine Spa ziersahrt unternommen, sondern war vis a vis dein Zollamt in ein Rcstau rant gegangen, woselbst er behaglich ud zufrieden ein Glas Porter trank. Er wartete nur, daß der Minister sich ent fernen sollte. TieS dauerte nicht lange und ver wunderte ir.it auch nicht. In der denk bar heitersten Stimmung ging cr ach dem Komptoir hinüber, m seinen Freund Smirnow abzufertigen, um endlich ach der Mühe nd den An- ftrengungcn der letzten Tage aufathmen z tonne. Kanin hatte er jcdoch die TKürscbwclle übertreten und war in sein omploir gekommen, als mir. i now sich auf ihn stürzte, ihn am Kragen ! - . , , . . , packte und ausschrie: Sie haben mich ! betrogen, Iwan Wassiljewitsch!" j Sind Sie verrückt, Smirnow? j Lassen Sie mick, los! Was ist Innen denn?" ... . . r,., .... ...( 'r yni vas ',c,o niiigcnomnien: rief dcr oictreidchandler. Es ist nichts eine Kopeke mehr in dem kaisenschrankc!! Ich bin vollständig ruinirt!" Er was ist ? Hat die Excellenz! das Geld mitgenommen?" Ja. das hat er. Jetzt gebe ich! aber gtcicd zu tpm und lordere mein ti?tK ?I , , ! ,v,.t'i- ii'in hi nt, iv m t m iiv j", v "n a"")1 4,1,1 , u. Und dann werde Sie wie ein Ber riicktcr eingesperrt oder nach Sibirien geschickt!" Tie beiden Herren standen noch und starrten auf das leere Kafsenspind, als ein Diener eintrat und Panin einen Brief überreichte, welcher das Siegel des FinattzniinistcrinniS trug. Mit dcr größten Spannung öffnete Panin denselben, Tas Schreibe ent hielt die Mittheilung, daß er wegen andauernder Kränklichkeit seine Ab schied erhalten hätte, ud daß ihm sei halbes Jahrcsqchnlt als Pension be laffcn worden sei. Irren ist inoiischlich. Tauscndcrlei Arbeit heut, da wird's mit dem gewohnten Nickerchen wohl nichts werden!" brummte der dicke Gast wirth Schulze vor sich hin. Zwei Bereine, und der Aushilfskellner läßt (ich nicht blicken. Hm. ich tonnte es dem Fritz nicht gut abschlagen, ich mußte ihm den einen Tag schon srci lassen, da mit cr zur Beerdigung seiner Tchwie gerinutter reisen kvuuie. Er ist ein tüchtiger Mensch, der auch mal so ein kleines Bergnügen verdient! Er ver sprach mir, einen Ersatz z schicke, und wird es doch wohl icht vergessen haben?" Kopsschüttclnd erhob sich der Alte, ii, sich noch schnell ein wenig in Wichs zu schmeißen. Eierade heute wäre ihm das Ausbleiben des Lohnkellners doppelt unangenehm gewesen, denn heute erwartete er ja den Besuch des junge Philologe, den seine Tochter gelegentlich eines Besuches bei Taut, Emma in Reustadt kennen nnd lieben lernte. Heute wollte der ,uge Manu, der ziemlich wohlhabend, aber sehr schüchtern sein sollte, persönlich kommen und um Aiualie halten. Das ging Herrn Schulze durch den Kopf, nd so bemerkte er es kaum, als jetzt ein blon der junger Mann im Frack mit weißer Eravatte nnd dito Handschuhen ins Lokal trat. Wünsche guten Tag!" sagte der blonde Jüngling, indem er sich höflich verneigte. Schulze blickte auf, Ah, im Frack?" sagte er zu sich, das ist der Aushilss kclluer!" Und laut fügte er hinzu. Na, kommen Sie denn endlich?" Der Blonde vcrbeuglc sich. , Hm," fuhr Schulze fort, Ihr Arack ist ja noch ziemlich gut, wenn er auch ein wenig nach Benzin riecht, aber weine Handschuhe sind bei nur über flüssig, die ziehen Sie nur gleich wieder aus." O, ich danke Ihnen." sagte der junge Mann, indem er sofort seine Handschuhe ablegte, solch Empfang thut wohl! Gestatten Sie. daß ich Ihnen über meine Berhältnissc " Rein, lassen le nur," wehrte Schulze lächelnd ab, Verhältnisse hal ten wir schließlich Alle mal. War selbst nicht besser. Hahaha! Tas brauche ich nicht z wissen." Eblcr Mann," wurde jetzt dcr Blonde gerührt, daran erkenne ich Ihren wahrhast vornehmen Eharakter!" Dabei streckte er Schulze beide Hände entgegen. ichulze trat ängstlich ein paar Schritte zurück, Nanu," dachte er, was hat mir denn der ,nitz da sur einen putzigen Bertreter geschickt? Wenn er nur gut scrvircn kann! Sagen ic mal." wandte er sich dann an den im- gen Mann, Sie sind wohl noch nicht fertig für Ihren Beruf ausgebildet, was?" Nein," war die prompte Antwort, noch nicht ganz, aber Na. dann kommen Tie mal her! Folgen 'Sie mir !" sagte der dicke Schulze. Zu Ihrer werthen Frau Gemahlin ud Fräulein Tochter ?" freute sich der befrackte Jüugliag. Was dem der Fritz schon alles erzählt hat!" ärgerte sich Schulze im Stillen, Nein," sagte er dann laut, zum Bierapparat wollen wir gehen, dort liegen die Marken ! Wir müssen nns doch klar werden wegen der Abrech nung !" Oh," machte der Jüngling, ich thiie es ja nicht des l'leldes wegen Ich weil!. ch weiß." warf Schulze ein, eine llIeilsfachc ! Machen Tie nur, Gefällig!, Ihre Suche gut S! iinh tn miti,i'" Mrrhrnnt fi.l der Blondgelockte mit schüchiernem, ver schämten Lächeln, wenn ich mich Ihnen nur ei wenig dankbar erweisen konnte !" Ach," wchrte SchiUzc ab. macbcn Sie leine lange Acocnsartcn ! Hetsc Sie mir jetzt lieber Gläser spülen ! Tas werde Sie doch lönne?" Oh, gern will ich mich Ihnen nützlich machen !" Na, dann vorwärts an die Arbeit!" brummte Schulze, dcr mit dem Aus- t,ilfkellncr nicht allzu sehr zusricdcn , . r:j. .:. .,.:. h . war. ,1S begab sich mit dem'Nbcnius Ncdcngemach. Bald danach betrat ein , stotter. ,unger .'.'.ann. im Ileberziclier. , mit einer Rcisctasche. das Lokal. -0. , da waren wir!" sagte er im Eintreten. Mi i das bezeichnete Lokal ! Na! groszartiq lichts eigentlich nicht anslvnde der luniziger .anre. anlaiztich ,..).. .'1, ,,,, I 5 rt,M.t. 1 4(itl lfnA.-a in ii,T..nhim titiit vv", "-,- . ",,,, ,, - mand." T!bci schlug cr ans den Tiscb. ' Da bin ich schon, da bin ich schon !" eilte der dicke Tchulze ant dies Geräusch herbei. .Sie wunichen?" Na. haben Sie mich denn nicht er- wartet! lauiat oit ivaitn-rage. eM in lvin tKeü.iuriitsiir t ctzl ging dem cstanralenr ein Liclit 1 " i rtitf T ,i hiir rtl in hr II i h..r lilifl-' I: -. . ..,.. ,... Tochter! Rein," sagte cr fröhlich, wie mich das freut! Bitte, nehmen Sie doch Pltz! Mcinc Frau ist gerade i dcr Küche dcschäsligt und meine Tochter muß ihr zur Hand gehen ja, das ist ein sehr häusliches arbeitsames Mäd chen !" So?" sagte der Neuangekommene, das ist ja hübsch, aber sage Sie ei mal, unter uns, ist denn hier bei Ihnen etwas los ? Das heißt ich meine, ob fich's hier lohnt von wegen " dabei machte er lächelnd die Bewegung des Geldzählens, Daö ist ja ein netter Schwieger söhn!" dachte Papa Schulze, den nennt Amalie schüchtern?" Nun," meinte der Fremde, hofsent lich werde ich durch Sie zu Gelde kom incn ! Ja und noch Eins: für meine Beköstigung sorgen natürlich Sie!?" Unerhört !" brummte Schulze vor sich hin. kaum kann ich mich noch mäßigen," Damit wir uns einig sind," ahm dcr Fremde wieder das Gespräch auf, wie wolle Sie liiieh denn siir mein Opfer entschädigen?" Nun ging es aber dem guten Schulze doch zu weit. Herr," brüllte er, ich brauche Sie nicht für meine Tochter! aus einer Heirath zwischen Euch Beiden kaun nie etwas werden!" Tas stimmt!" lachte dcr Fremde, Ich bin überhaupt schon verheirntbet!" Auch das noch?" keuchte der dicke Schulze. Sogar Bater vou Zwillingen." ' TaS ist zu viel!" Im Gegentheil, erregte sich nun mich der merkwürdige Fremde, wir hoffen och stark auf Zuwachs," In diesem Augenblick vernahm ma das Geräusch von zerbrechenden Gläsern, dann öffnete sich die Thüre des Neben rauius und der blonde, schüchterne Jüngling trat zaghaft, mit einer vorge bundenen Schürze, in's Zimmer. Entschuldigen Sie," stotterte cr, ich hatte einiges Malheur beim Glaser spülen. Das letzie Glas rutschte mir ans der Hand " Entzwei?" entsetzte sich Schulze, nun fehlt mir eins an der schönen Garnitur!" Beruhigen Sie sich," versuchte ihn der Blonde zn trösten, die anderen sind ja mich alle kapnt!" Rnn kam Schulze niis's Neue in Wuth. Menseli," brüllte cr, Sie wollcn Kellner sein?" Nein," wehrte der junge Mann ab, ich habe nie Kellner studirt." Was denn ?" brüllte Schulze. Nur Philologie. Hat Ihnen denn Anialie das nicht erzählt?" Amalie?" lam es gedehnt von Schulze'S Lippen, Ja, sind Sie bcn'n Herman Zimperlich," verkcugtc sich der Gcfragic, dcr sich erlaubt, um die! Hand dcs (träniern Amalic zu werben! O diese Berwechseliiuq!" stöhnte Tchiilzc. Ja, aber wer sind Sie denn? wandte cr sich an dcn nndcren .tremdeii. Ich bin dcr Aiishilsstclliicr," lächclte dieser frenndlich, Nun begreifeich erst!" sagte Schulze. ?!a, dann nichts für ugut! Gott, habe ich niich geirrt! Nclimcn Sie's nicht übel, meine Herren. Sie, Herr Schwie gcrsohn, folgen mir nun wohl zu meiner tfrrni und Tochter?! Muß ich da auch noch Gläser spülen?" Nein, um dcSHimmcls willen nicht!" wehrte Schulze ab. Das wollen wir uns lieber bis zum Polterabend auf sparen," lcichc Brüder. Ein alter RechtSgelehrter in Amerika gab bei Tische eine Jugeuderiunerung zum Besten, Nach den, Eianie, er zählte er, wurde ich krank und mußte schließlich nach einem andere Ort zic he, um mich zu erholen. Da ich kein Geld hatte, bestieg ich einen nach Nash ville fahrende Zug ohne Fahrkarte und sagte zu dem Schaffner, als cr die Karte sehe wollte: Ich bin Berichterstatter dcr -Zeitung in Nafhvillc, wollcn Sic mich nicht unbchclligt wcitcr fahrcn lassen?" Ter Mann, sah mied scharf a und ; crwiöerte: Ihr Ehef-Redaltenr ist mit! i im Zuge, wenn der Sic kennt, dürfen ' ic"frci initmlsren " Tcr Schaffner bra ffncr brachtc mich nach den, W,ii,.foi' il YttA Qiid.'A inih nlii hur; ," ' uuieien,!!,! uiipniiuiiueuini'iii luucucti : war, tilgte der Herr c'bes-Redatieur: Jawobl, ich tnernie cie, ic sind unser Berichterstatter bei der .. ,.-ci-tnng. Es ist alles in Ordnung. Sevaff ncr." ?!achdcn allcs sogut abgclaufcn war, ging ich nachträglich jioch einmal zu dem Redalteur ud sragte ili: Wie konnten ie mich denn als ! kirn i nnr nc rrr rrri'nnrn r ,i nn:,. V"1'"m üci xmAn ! .. i..,,?,,, ,; t.:,,, i:w., , h xit 'in uui Hau u;i dii'ui;uu, dir qroß!c Angst aus. daß Sie Niich der.! m(m nii:rSf.- j . ,- i , -' '""' Berplappcrt. ?.'I,'rnnr her r-l:neit? rnntintc ! m;...-.,., u,.i..,v,. , .i- von oem I'rvz,ii' von vicn vcrun- Halteten Fuch-qrabcit bei. AIs 6 Füch'c ! uns dem Bau gehoben waren, nicinle der Zar: ehr inicrcnant in der ilwt, ! sech? Fuchse in einem Bau !" Der l'irosiberzog verbeugte sich und rief seinen Jägern zu: icnng ! Wir wollen weiter geben !" 1 io piatzie leooji einer ver jaget zum . allgemeinen Ergötzen heraus: König liehe Hoheit, cS steckt noch einer drin, wir haben sieben hinein gethan !" Twst. Alter Stammgast: Fritz, wie kommt es, daß dieser neue Gast da drübcii viel größere Portion! bekommt als ich?!" Kellner: Ach, wenn der einmal so lang da ist, wie Sie, bekommt er sie auch nicht größer!" - Kleines Mißvcrsiäiibniß, Richter: Sie behaupte also, daß der Angeklagte Ihnen den Porschlag ge macht habe, mit Ihrem Gelde ein Eom pagnie-Geschäft zu gründe! Sind Sie darauf eingegangen?" Kläger (seufzt): Jawohl nd w i e !" Ein feiner Piplotihit. , Heils hat mir iiiei' Alte 'n Hausschlüssel schon wieder net 'geb'!" Tu verstehst halt et, mit ihr um zugch'n da muß man d i p l o in a tisch sein!" Na, w i e den ?'" ,,'X hau' s' so lang, bis sie'n'her gibt!" (ßoiii iitlilich. Her (zu einem Orgclman, der sich vor dessen Haus postirt): Tic Spielerei tau ich jetzt imuier länget ertragen!" Orgclman: Mci Gott, ich muß sie ja den ganzen Tag höre,,!" Liicchterliche Rache, Anton, denk' Tir nur, unser Buch halter sagte mir vorhin, als ich im Bürcan war und mich über etwas er- kündigte: ich gehöre in die Küche nd nichl in's Eoniptoir! , . , . T e n jagst Tn gleich davon!" Tas geht nicht! Ich kann ihn nicht entbehren!" So dann muß er eine von unser' Töchter heirathen!" Gute Ausrede, Nun, Max. was hast Du denn heute in der Schule gelernt?" Ich weiß es nicht mehr, Papa!" Was, Tu wcißt es nicht mehr! Da schau' einmal Deinen Freund Karl an der weiß Alles, was er in der Schule gelernt hat!" Ja, das ist etwas mideres! Dcr hat auch nicht so iveit heim von der Schule wie ich!" vorsichtig. Bürgermeister: Das sind ja nette Geschichten, Da wird mir gemeldet, der versoffene Kerl, der Stellmacher Schmidt, hat in der Nacht einen sürch terlichen Seandal auf der Straße ge macht, Haben Sie nichts gesehen?" Naqiwachier: is war sinster, Herr Pürgcrmcistcr," Bürgermeister: Aber gchört müssen it s uuuj uiiuill. , Nachtwächter: Freilich, Ich war mir nicht klar darüber, ob es nicht viel lcichi der Herr Bürgermeister war." Gut gegeben. Radfahrer zum Bettler): Mir scheint, Ihr Buckel ist gar nicht echt !" So echt wie Ihre Waden ist er ooch!" Angefahrt. Dame (die schon lange gehandelt hat): Sagen Sic, ist die Elans aber auch jung?" l'lcflügclhäiidlerin: Die Gans ist so jung, die könnte zu Ihnen Mama sagen," Iiascwci?, Meister: Na, Tu rauck eine Eiqarre." ja schon Lehrling: Na, weniger als eine kann ich doch nicht ranchen!" ?ckr ritm. Batet (entrüstet): Wie Tu liest Ge dichte? Tu solltest Tich lieber um eine Stelle bemühen. Sohn (enthusiastisch): Ach Papa, biet kommen ja auch so viele schöne teilen onn tor: ' Zur Abivck!ilg, 5iauS!neebt: ..Eiaenllick bin irfijöanh- werter: ich habe Schubmackier acle'rnt." . ... s:.. , 0. -""' ," - um nicht Havel grolievcn : Hausknecht: Tamals wurde ich ge- wichst, und nun wolltc ich auch mal wichsen. I?crrt!en, ftiv iVilil ini!! mir k. it Hausarz!: einiger Zeit nichl reeht gefallen dicscS bc!t,iche Roth ans den Wangen. Herr (trocken): Ich bab's ibr doch ..'., u M mq! .0 an,- , . .- , .- . . . . .sauen IM!. rcriiinuj'ft. Herr (einem blinden Bettler ein Geld stück in die Hand drückend!: Sind Sie ' nicht derselbe, der iruher an der Ma ' rienstraße stand, nd dem ich anch haulig i't:rni3 iienebfn biibe ,a, ,a.. .. ich naöe ik auch glcicl, .111 (irrrn lt.ir!.-t .mirrh.Ti- mi.h.,. ciiuim . Huvn. Teilte Dir, Klara: ich habe mich r!ob! !" Anna: Mit wem ?" Klara: Jch weiß noch nickt, enlive- 5er mit i jltor Aever oder mit Tottor vea;i.