Die Sti'cicWwljlcljacbk Jagd ?(l)nilcut't in bin JMiuf Hin? Kriednch Z. Pajklm, Während meines Aufenthaltes in, wilden Westen Nordamerikas weilte ich einige Wochen bei einem inipper, ?,a meiis Oliver Patterson, ber an den Ab. hängen der Black Hills, in der ordiist liehen Ecke Wo,igs a dem Rorth ffork des Big phcyenne River, eine kleine Blockhütte bewohnte. Oliver Palterso war im Gegensatz zu sämmtlichen übrigen Trapvern, die ich bis dahin kennen gelernt, nnb bie alle schon die fünfziger ja die sechsziger Jahre Überschritten hatten, ein noch jun ger Wann. Er mochte etwa dreihig Jahre zählen lind betrieb bie Fallcn steilem ack nicht wie Jene als Ertverb, sondern eigentlich zum Vergnügen, da die Zinsen seines Ileinen Bermögens vollkommen hinreichte, die geringen Kosten seines Unterhaltes und seiner de fcheidenen Ansprüche zu decken, Tas freie, ungebundene Leben in der Wild nist ging ihm über Alles, außerbein war ein leibenschastlicher Jäger, nb um sich diesen ?!eiggen ganz hingeben zu können, bot ihm das theilweise gebirgige und romantische, sowie damals och von Weiße sehr wenig bewohnte Territo rnnn Wvvinittg bie beste Gelegenheit. Bereits ein volles Jahr lebte er i ber Einsamkeit, und schon lagerte in seiner Behausung eine große Anzahl der der schiedenartigslen Felle sowie Gehörn vo Hirschen, Rehen, Antilope und Berg schufen. Tiese Sammlung war sein ganzer Stolz, und eine kindliche Freude hatte er daran, dieselbe zu vermehren, ohne zu wissen, was er schließlich damit beginne solle. Es war im Oktober. Früh war der Winter in das Land gerückt, und inet) rere Tage hatte es ununterbrochen ge schneit ;' boch bann hatte der scheidende Herbst sich noch einmal aufgerafft gegen die Herrschaft des kalte Eindringlings, und seit zwei Tage schien die Sonne wieder warm voni wolkenlosen, blauen Himniel. Auf den größeren Flächen sank der mehrere Fuß hohe Schnee in sich zusammen ; lawinenartig stürzte und rutschte er von den Anhöhe, und hoch angeschwollen brauste der North Fork zu Thal. Da Oliver Palterso seine Jagdlust nicht zu zügeln vermochte und manches Wild erlegte, dessen Fleisch er nicht er zehren konnte, so benutzte er es, um Fuchse unb Wölfe bamit z ködern, in dem er das Wild dort, wo es gefallen war. liegen ließ und mit Strychnin ver giftete. Wir hatte, bevor das starke Than weiter eingetreten war, in dieser Weise an einem Tage erbeutet: fünf große, graue Wölfe, eine Anzahl öoyotes (kleine, graue Wölfe) und niehrerc Füchse, deren Felle in der Nähe der Hütte au einer schneefreien Stelle unter einem überhängenden Felsen mit Pflöcken, die Haarseite nach unten, auf der Erde zum Trocknen ausgespannt wurden. Taim machten wir uns aber mals ans ben Weg, um den Ertrag der letzten brei Tage einzuheimsen. Um rascher bamit fertig zu werden, trennten wir uns bald, nachdem wir verabredet hatten, baß Oliver Palterso die nörd liche. unb ich bie sübliche legend ab- streifen solle, worauf wir uns bei einer Höhle, die wir auf unserem letzten Strcifznge entdeckt halten, schließlich wieder treffen wollten. Der Marsch durch de hier und dort noch immer fußhohe, weichen Schnee war nicht sehr angenehm, und sroh war ich, daß mir ber kleinere Weg zugetheilt worden war. Toch schon nach kurzer Zeit ließ bie herrliche', stets neue Bilbcr dictenbe Umgebung jebe Mühsal bei qessen. Balb ging es burch dichten Walb bergauf unb bergab, balb durch tiefe Schluchten, deren steile und viel fach ausgezackte und zerklüftete Stein mauern steh riesenhaft an beiden Seiten erhoben: balb mnßten wild udereinan der gcthürrntc Fclsentrümmer überstie gen, ober ein von bewaldeten Höhen umschlossener Thalkessel burchschritten werden, dessen weiße, von der Sonne beleuchtete Schncefläche etwas blendend auf bas Auge wirkte. Tann wiebcr bot sich zwischen den Höhen hindurch ein wundervoller Blick : nach Westen auf die ! weite, sich zwischen den Black Hills und den Big Horn Mounlains ausdehnende Prairie, oder nach Süden über das der gige Gelände, ans dem Süden über das schneeige Haupt bes 2081 Meter hohen ! Warrens Peak erhob, Seltsam klang in ber feierlichen Stille rings umher das Riefeln und Tropfen des bergab rinnenden Schneewancrs ; ! unheimlich ertönte, oft vielfach in de j klobiges Etwas bewegte sich aus dem Bergen widerhallend, das Rollen undTunicl hervor; es war ein mächtiger Poltern der von den schrägen Bcrghal-', Grizzlybär, so groß, wie ich noch keinen den abrutschenden Schnccmaffen. i gesehen hatte. Biete Wilbsührten kreuzten meinen Tie Büchse umklammernd, während. Weg; auch sah ich außer den kleinen. ' ein heftiges Zittern durch meinen Kör grauen Wölsen, die überall massenhaft 1 per rann, stank, ich, die Bestie fest im im Westen Haufen, verfchiebentlich Rehe! Auge. Sie trollte sich bis etwa in bie und Antilopen. Einmal ton ich einem j Mitte der Höhle unb musterte mich, kleinen Rudel der letzleren so nahe, baß l wiederholt den Rachen öffnend, aus dem ich meine Buchie zum Anschlag brachte , und eines bcr Zllicre au! das Korn uamn; ooq icvoiz iey negi. Min flreiindeiievikn: dann zog sie sich, langsam Oliver Patterson tödtcte teiber schon rückwärts fchreitnrb und brumincnb. nutzlos genug, und außerdem lag für , mich fteks ein eigener Reiz darin, manch- mal dem Wilde, das ich halte tichcr tret- sen tonnen, das Leben , schenken und ' mich licber an den bchenben, eiligen kommen und sich mir nähern würdet bcrvor. Nach jedem Schrille blieb er! Sätzen, mit denen das Weite suchte, doch schließlich lakmte die Starrheit, zu Neben und Kob schnüffelnd die Nase.! U erfreuen. lder ich meinen Körper zwang, meine ! Wieder bewegte er sich in gerader Rieb-! Bei bem ersten, mit Gift versehenen! ra'te: die Arme mit bcr Wafie sanken jlung auf mich zu. ' Köder fand ich drei Eoyotes und einen schlaff herab, und es war mir, als woll-! Ich hob die Büchse zum Anschlag großen, firmten Si'ulf, dem ich da Fell abzog, worauf ich meinen Weil fort feilte. 'Jiur drei Eoholes lagen in bor Nahe des zweiten vergütete Wildes, eines alten Wiimtlnrldies. Bon den i werthlose, Ileinen lionotefeilen befaß mein Freund schon eine Unzahl ; ich hielt es daher nicht für der Mühe werth, auch diesen Thieren das Fell abzustreifen, Mein nächste Ziel war eine an einem Waldesrnnbe liegende Antilope ; zwei große Wölfe unb ei prächtiger Goldfuchs hatten durch bas Gift ihr Leben eingebüßt. In bieser Weise ging es fort, üb mit sechs Wolfs- und zwei Goldfuchs felle langte ich nach mehreren Stunden endlich am Zusamiuciitunftsorte bei der Höhle a, welche unter einer sich schräg abdachende, schneebedeckten Wand in mitten mächtiger, wunderbar geformter Felcckolofse lag. Ter Hininiei halle sich in der letzten halben Stunde mit dichten Wolle be zogen, unb ein mit Schnee uutermisch ter Regen begann jetzt langsam herab znriesel ; doppelt erfreut war ich bes- halb, bis zur Ankunft Pallerfon's in der Höhle ein trockenes ll,ittrtoi!enj zu finde. Schnell schlüpfte ich durch den schmalen, niedrigen Eingang hin ei, warf die erbeuteten Feite neben einen großen Stein, lehnte meine Büchse an die Wand und ahm auf dem Steine, der sich vortrefflich als Sessel eignete, erschöpft vo dem an streiigende Marsche Platz, Erhellt iintrde die ziemlich geräumige Höhle allerdings nur mäßig und zum Theil durch einen länglichen Spalt in der Höhe ; dort öffneten sich die schwar zen Steinmauern wie zu einein Schor steine, der auch dem etwa aufsteigenden Ra che eines den Raum erwärmenden Feuers guten Abzug bot. Wer also die Höhle als Winterquartier wühlte, war kaum schlechter aufgehoben, als in einer Blockshütte. Noch damit beschäftigt, mir die wei tere Einrichtung der steinernen Behan fiing im Geiste eingehender auszu malen, wurde ich darin jäh durch ein doiincrähnlichcs Poltern unterbrochen, während gleichzeitig ei heftiger Wind floß durch de Eingang in die Höhle fuhr. Ich sprang auf, und ein Blick ge nügtc, mich zu überzeugen, daß ich ein geschlossen war. Der aus der schrägen Wand vor der Höhle lagernde Schnee war abgerutscht und hatte ben Eingang verschüttet. Tas war ärgerlich, sehr ärgerlich! Tie wohl zerklüfteten, aber steilen Steinmauern nach dem Spalt hinaus zukleitern, daran war nicht zu denken ; ich mußte mich daher wohl oder übel entschließen, durch ben ben Eingang jedenfalls viele Meter weit versperren den Schnee ein Loch auszugraben durch das ich hinaus zn tnechen vermochte. Möglich war es auch, daß mein Freund, durch das draußen jetzt gänzlich ver änderte Bild irre geführt, die Höhle überhaupt nicht sanb ; doch bis er kam, verging zcoentauz noch eine geraume Weile, da er einen beträchtlich grösseren Weg als ich zurückzulegen hatte. Vergeblich blickte ich nach einem flache Stein, ber mir als Spate bie neu konnte, unihcr, und so begann ich denn , mit meinem, in der Scheide am Gurtcl steckenden Messer und meinen Händen die Arbeit. Ta vernahm ich hinler mir ein fon derbares Brummen, und als ich mich hastig umschaute, während eine böse Ahnung sich meiner bemächtigte, ge wahrte ich in ber buntelste Ecke ber Höhle zwei glänzende Auge. Aufspringen unb meine Büchse er greifen, war bas Werk einer Scknndc; dann aber überlegte ich. Ich besaß nur diesen einzigen Schuß. Als ich schon eine Strecke von Oliver Patlerson's Hütte entfernt gewesen war, halle ich bemerkt, baß ich vergessen hatte, Patro nen mitzunehmen: da aber das Jagen heute nicht meine Absicht war, so hielt ' ich es nicht für nöthig, deshalb noch ein-I mal umzukehren. Auch meinen grenzen, fcchsläufigen Revolver hatte ich, um mich für den mir bevorstehenden beschwer lichen Weg möglichst zn erleichtern, in der Hütte abgelegt. Aus ben einen Schuß in meiner Büchse durste ich mich nicht verlassen ging berselbe fehl, so war ich verloren, ja, auch wenn er tobtlich traf, endigte er nicht sofort bas Leben eines Bären, der angeichoi'en und sterbend oft gerabe am gefährlichsten war. Einem Kampfe ! mil dem riester a) ich, mit Zagen ent-! ste Iteberraichnng. dem einige nnver gegen. ! ständische Worte folgten, stieß Patter- Tafz meine Ahnung richtig war, ftatigle sich gleich darauf. Ein graues, in weixen Tunstmolken ber Athem quoll kine Weile, bik mir wie eine Ewigkeit ! wieder in die Ecke zurück. Wohl fünf Miniitcn wagte ich mich ' nicht vom Fleck, erwartend, dak der Bar ! jeden naenblick wieber im Voriebein ! 1 teil mir meine bebenden Beine ben Ermattet lies! ich mich Timft versagen. ! auf den Stein nieder, ber mir vorher l schon als 3 iß gedient hatte. Befaß ich denn wirklich nur bie eine Patrone ? Ich durchsuchte meine Tusche, doch umsonst, Sie enthielten außer! Unter furchtbarem (Geheul richtete sich meiner turzen Holzpfeife unb eine, der Bär nuf feinen Hinterpranke hoch Täckchen mit Tabak nur eine Schachlel empor. Jetzt erst ließ sich feine riefen schwedischer Streichhölzer. haste Größe erkennen, und mein Herz Plötzlich schog nur c Gebaute durch, den Kopf, Ich entsann mich der Me Ihobk eines Thierbändigers, der bei sei neu Zähmungsversliche die wilden Bestien von sich abhielt, indem er sie drch aufblitzendes Feuer blendete und erschreckte. Ten Versuch konnte ich im Hierhin mache, und Gelegenheit dazu bot mir der Bär auch sofort, indem er langsam wieder aus der Ecke hervor iud auf mich zukam, Mine bebenden Finger zogen ein paar Zündhölzchen aus der Schachtel. Schnell fuhr ich damit über die Reib flache, Ter Bär stand, de Hals nach mir reckend nd die Nasenflügel heftig bewegend, keine sechs Schritte vor mir. Hell flammten die Zündhölzer aus. chualibeud warf der Bar sich zur Seite und trollte eilig wieder in seine Ecke. Tiefer glänzende Erfolg gab mir meinen gänzlich abhanden gekommenen Muth zum Theil zurück, und als sich ach einiger Zeit der Bär wieder diesmal sehr vorsichtig näherte und ich ihn durch niein Feuerwerk rnif's Neue fortgetrieben halte, nnichs meine Zuverficht, Toch der Bär war hartnäckig: nach einer Pause wagte er sich zum drillen Male an mich heran. Ich mußte dies- mal schon ein ganzes Bündel Sireich Hölzer auf einmal anzünden, um ihn zurückzuscheuche, und voll Sorge sah ich dem Augenblick entgegen, wo die Zünbhölzer aufgebraucht fein würden, Tann blieb mir keine anbcre Wahl, als zu schießen nd dann Schaudernd dachte ich an einen alten Trapper,, der mir einmal feinen nackten Körper gezeigt Halle; derselbe war mit Narben übersät, die er den scharfen firallcn der Baren verdankte. Hastig brachte ich mich in den Besitz meines Messers, das vorhin, als ich durch das Brummen in meiner Arbeit gestört wurde, an dem schneebedeckten Aus gange der Höhle am Boden liegen ge blieben war, und steckte es locker in die Scheide am Gürtel, um es sofort zur Hand zu haben. Kanin war das ge schehen, so ifahtc auch schon wieder ber Bär, nnb zwar war fein Erschrecken beim Aufflammen der Zündhölzchen diesmal so gering, daß ich voraussah, es würde mir nur noch einmal, höch stens zweimal gelingen, ihn dadurch von mir abzuhalten. Ter Augenblick der Entscheidung stand dicht bevor. Hastig überzeugte ich mich, daß eine Patrone anch wirklich im Laus meiner Büchse steckte. Beinahe hätte ich mei nen zudringlichen Gefährten babnrch vollends an mich herankommen lassen, denn die Zünbholzschachtel entfiel mir bei der Untersuchung, und als ich sie wieder aufgehoben hatte und aufschaute, stand bie Bestie so nahe vor mir, daß ich bereits ihren heißen Athem im Ge ficht zu fühlen glaubte. Ticht vor der Nase hielt ich ihr die ausflammenden Zündhölzer die letz ten, die ich besaß. Prustend wich der Bär noch einmal zurück. Jetzt galt es! Ter Kampf mit bem Baren war nicht mehr zu vermeiden. Während der Zeit, die einer voraus sichtlichen Gefahr voranging, pflegte ich Iteis zaghast und angsilich zu em; un mittelbar vor derselben kehrte jeboch stets meine Ruhe wieber, ber ich es ver baute, baß ich mancher dösen Lage glück lich entrann. So auch diesmal. Fest packte ich bie Büchse. Jetzt ärgerte ich mich fast, daß ich mich so sehr hatte einlchüchter lalle. Schnell verließ ich meinen Sitz, noch- mals vergewisserte ich mich, daß mein Messer locker in der Scheide saß, dann war ich zum Empfange ber Bestie bereit, bie in ber bunklcn Ecke wieder cm leise, Brumme hören ließ. "Key, oldboy!'' SeidJhr dort un ten in der Höhle?" klang da plötzlich von oben durch die Felsspalte herab bie timme Patterson s. Ein kurz ansqeftoßenes Geheul des ! Bären war die erste Antiuort, welche mein Freund erhielt; dann aber rief ich ihm in wenigen Worten z in welcher Lage ich mich befand. Ein '-by Jove!" im Tone ber höch- be-!fon hervor; dann tah ich. wie er den Lauf feiner Buchte im -palt ach unten richtete viiklt oben auf den Zckiädel d? Bä- rca, aber nicht früher, bis bicfcr sich! ...... c,.:... ... e.z.i. i.iLv.I i euuu in ver :'.uluc uvi viujic utjuiüct, rief ich hinauf. Ich schieße ihn in bas Auge ober in den Rachen; nach ben ein pfangenen zwei Kugeln vergeht ihm hoffentlich die Luft, mich hier noch weiter ' z bcläftrncn." "All risrht!" aab mein Sreunb in-! rück. Wenn es nothig und möglich ist, ! lasse ich meinem ersten Schlisse sofort i eine zwcitcn folgen." Eine Minute nach der anderen ver- .... rann. Ter ar waaik Ixn. vermut I,Z einaefetüctlcrt durch unsere Stimmen. I nickt ans seiner Ecke. Enblich aber, als nun lies Kill blick, tan, tr l.in,if,im j nnb nahm das rechte Aug.e beS Baren j auf tforn. Schon trat derselbe in das Helle. Ta krachte oben im Felöspalt ber Schuß Palterson'ö. Beinahe gleichzei- !ig entlud sich meine Büchs, pochte zum Zerspringe, als ich nun, bas Messer mit ber Rechten lrainplhast umklammernb, bei! Angriff bei gewal tigen Thieres erwartete. Toch cs kam nicht dazu. Bon oben her krachte ein zweiter schuft, nur wenige Schritte noch taumelte der Bär vorwärts, dann brach er, mit den brei ten, mächtigen Vordcrpranken, aus denen die Krallen weit hervorschaut.',! heftig um sich schlagend, zusammen. Ter hat genug!" klang triumphi reud von oben Die Stimme meines Freunbes, Wartet einen Augenblick! Sogleich bin ich draußen lr dem Ein gangc und helfe Euch, den Schnee bei Seite bringen," Patterson hatte Recht. Ter Bär verendete, ohne noch einen Berfnch zu machen, sich z erhebe. Rasch trat ich a be Ausgnng der Höhle und de gann, mit meinem Messer und den Händen ben Schnee z eutsernen. Bald baraus hörte ich meinen Freund draußen rufen. Ich antwortete; dann vernahm ich, wie er sich vor dem Höh leueiugange ebenfalls mit dem Schnee z schaffen machte, und nach kurzer Zeit drang das Tageslicht durch eine in demselben entstehende Oeffnung, worauf, nachdem diese schnell erweitert war, Patterson z mir hereiukroch und ohne Weiteres aus den Bären zueilte, durch bessen Körper nur och ein leises Zucken lief. Alle Hagel!" rief mein Jreuub mit weit aufgerissenen Augen. Ist bas cm Thier by jove! Aber, ich welle, ein Greis," Er hob den Kops des Bären und schob vorn Maule die Lippen zurück. Richtig! Ein uraller Herr ist es. Seht nur die braunen, gänzlich abgeflachten Zähne! Never mind! Ein Bär ist es, wie er sich jedenfalls selten sindit, und wen das Fell auch inAnbetrachl d r vielen Jahre, die der alte Bursche zählte, nicht viel Werth hat, so bleibt es immer durch feine riefige Größe eine Merkwürdig keil " Für Eure Sammlung," ergänzte ich. 'O 110, Sir! Ihr habt das erste Anrecht darauf," erwiderte Patterson abwehrend; als ich ihm dann aber er sicherte, daß ich gern aus das Fell zu seinen Gunsten verzichten wolle, war er hoch erfreut und schickte sich sogleich an, es dem Bären abzuziehen. Ich half ihm und erzählte ihm babei, wie ich mir das Thier vom Leide gehal ten hatte, bis er noch zu rechter Zeit ge kommen fei und mich dadurch vor einem gefahrvolle Kampfe mit dem Bären bewahrt hätte. , Na," meinte Patterson, das ist die seltsamste Bärengeschichte, die ich je ge hört habe. Künftighin werde ich nie mehr ohne eine Schachtel schwedischer Streichhölzer in der Tasche auf die Jagd gehen." Und dazu schlug er ein so dröhnendes Gelächter aus, daß ich nolhgedrnngen mit einstimmen mußte. Heute aber noch lasse ich mich nicht durch den billigen Preis anderer Zünd Hölzer besteche und benutze allein, trotz- bei meine Fran es Lurus nennt, häu fig babei jener gefahrvollen Stunde ge beulend, die echten Jönköpings, tan smafvel och foöfor". Die Ivalmsiimige im Eiscn babiKOiipee. Ein Wiener Bankhaus - Prokurist, welcher in ein Seebab reiste, halte jüngst aus ber Strecke Wien Köln a. Rh, ein seltiames Abenieuer zu bestehen. Als ber Schnellzug in Aschassenbnrg hielt, war es schon spät in ber Nacht. Ter Bankbeamte würbe burch bas Aufschie be der aus dem Seitengang des Turch gangwagens in das Innere bes Eoupees mündenden Thür aus dem Schlummer geweckt und erblickte zn seinem nicht ge- ringen Erstaunen eine elegant gekleidete und noch junge Tanie, die sich rasch und schüchtern in eine Sitzecke druckie. .cm Prokuristen war diese Beeinträchtigung seiner Unaenirtheit nickt besonders an- genehm; cr zündete sich deshalb eine garre a nd dampite mächtig. Aber nnierwars man eoen,a,is einer pe, die Tarne rührte sich nicht. Ist es Jh-! lichen Besichtign. Es verbreitete sich ei, nicht zu rauchig hier?" fragte der! das Gerücht, cs wäre eine Beschwerde Prokurist. O nein, mein Herr!! von Mannschaitcn jenes Regiments bis Ich ertrage alles, alles, wenn Sie mich zu Napoleon gelangt, daß die zur Be blos hier lassen!" tönte es zaghast z. j schaffung neuer ar,turcn bestimmten rück. Ter Wiener stutzte unb betrachtete r.:... u.;r !;;.. .;.trn.n.. i. ,e,e Renegenoinn aneri,mer. -,e , Ehalte ein schönes, bleiches Gesicht; golb- den alchen des Oberste hangen ge ; blonocs Haar quoll in anmulhiq qrup- bliebe fei. Auch wären bie Fourage- ! pirtcn Löckchen unte hervor; die Hänbche Handschuhe; ein banb umicklo das zarte Reisende sah durchaus nicht verdächtig aus. Weshalb bau die sonderbare! Aenqittichkeitl I Sie konnten aber doch in bas Ta- i ... ... ii . men - l oiivck. dcaann err u. wicocr. : ..O. ich danke ich will Kicr bleiben !" i kam es in flekenttichem Tone über die , sekonen Livvcn. Eine längere Pause. Tann erschien, der Eonbulleur. Mein Herr ich muß' nachzahlcn. den ich erreieble in Aschaf- smdurgdk Train einige Selunben vor dc'fen Abfahrt. Ich will nach oln rci-! 1 w,"?r""' --"----"- bftifr Belebe, mit bik en, und so hielt goldenes mcnarm. mem,vmmocur me i ,r it zr.nt,i,&,i sen. Verschaffen Sie mir ei Billelt," Ter Schaffner entfernte sich. Noch ausmerlsamer als früher be obachtete ber 'Wiener Baulbeamle fei Vis-a-vis. Tie Blondine rückte u ruhig auf dem Sitze hin und her und brach endlich in ei Schluchze aus, Ter Prokurist tonnte nicht umhin, sich nach der Ursache ihrer seltsamen Ene gung zu erkundigen. Ach, mein Herr!" hauchle die Tame, Sie werden Mitleid mit mir haben, mich nicht wieber in bas Gefängniß zu rückzuschicken, aus welchem ich eben ent flöhe bin!. .. . Es ist ii entsetzliches Haus, iuuerhalb dessen Mauer man mich ivirllich bem Wahnsinne entgegen reisen lassen wollte! Golt, welcher weiß, baß ich nicht ben Verstand verloren habe, sonder nr ba Opser der Ränke der Familie meines verstorbenen Mannes geworden bin, Gott gab mir meine Freiheit wieder und Sie, mei Herr, Sie iver.de nichts gegen ben Willen des Allerhöchsten thun 'wollen! Ich besitze keinen Pfennig Geld. Mein Herr, be zahlen Sie mein Billet bis nach Köln und nennen Tie mir die Adresse, an welche ich bie entsprechende Summe zu rückfeude muß!" Eine aus dem Jneuhaufe Eut fpruugene! Ter Prokurist war nicht angenehm überrascht. Er wendete feine ganze Beredlsamleit aus, um die Arme zu beruhigen: er sagte ihr feinen Schutz zn und bezahlte sogar ihr Eisenbahn lullet, Sie dankte ihm gerührt und wollte ihm sogar ihr Armband als Pfand geben, welches Ansinnen er u'boch enl schieden zurückwies. Ter Zug fuhr in die nächste Station ein. Neue Paffagiere kamen in den Wagen; ein Herr zeigte sich an der Schiebethüre, Ta sprang die blaffe Blonbine iit einem Aechzen ans und warf sich an die Brust des Prokuristen, Sie kommen, mich zn holen! Sie wol len mich zurückbringen in das fürchter liche Gefängniß o, mein Herr retten Sie mich!!" Ter alte Herr wußte sich nicht zu hel sen. Er befanb sich in einer äußerst unbequemen Situation, als ber znge kommene Passagier mit einem geschmä bellen : Schön' guten Abend!" in das Eoupcc trat. Ta riß sich die crallirte Frau plötz lich von dem Prokuristen los und stürzte in den Turchgangkorridor des Wagens hinaus. Mit einem erleichterten: Gott sei Tank!" siel der Bantbeamte in die Sitz kissen zurück und erzählte seinem nun mehrigen Reiserollegen sein Abenteuer, Während die beiden Herren die arme Närrin" weiblich bedauerten, siel es Herrn U. ein, nach ber Uhr zu sehen. Aber Uhr und Goldfette waren weg, unb ebenso seine Brieftasche. Ter Bestohlenc merkte nun, daß in diesem Wahnsinne Methode lag, ver schmerzte einen Betrag von über 200 Gulden und war froh, daß er fei Ehcckbuch und die Rundrcifebillets in der Innentasche feiner Weste besser ver wahrt hatte. (?in Mord Napoleons des Ersten. Bei einer Zcitnngsmittheilnng, be treffcnb ben Tcgen Napoleons bes Er- sten, wurde auch mitgetheilt, da Na linleon u A in Erfurt einen bölieren c l L JIa l V,i T" I ! Ä.rKÄ.SÄ ber im Jähret 812 als Mitglied ber Ehrengarde Napoleons Augenzeuge der Blutthat war, hat diese f olgeuderinaßen beschrieben: Täglich trafen große Triippenmaf- sen, die sich auf dem Marsche nach Ruß land befanden, i Erfurt ein, Tie Ab gaben erhöhten sich immer mehr; die Leide der Bewohner hatten eine Höhe erreicht, daß deren weitere Steigerung 'kann, möglich erschien. Tie Stadt war mit Einquartierung überlastet, Handel und Wanbel lagen barnieber, währenb bie gewöhnliche Lebensbebürsnisse im Preise außerorbentlich stiege. Tie Stabt würbe hart bebrückt, die fraiizö- ! sische Herrschaft legte der bürgerlichen reihe,! gellem an unb alle Bewohner bewegten sich, gedrückt, in den engste Kreisen, Enblich traf auch Napoleon ein unb veranstaltete eine große Trnp penfchau in ber Nähe von Melchenborf bezw. von Tiltelftcbt, Bei einem Ar-tillerie-Regiment hielt er eingehenbe Be- fichtigiing. Geschütze, Munition und Kleidung wurden einer genanen Revi sion vom Kaiser persönlich unterzogen; einige Artilleristen mußten sich sogar Ei-!c,,illeiden und die abgelegte Kleider Gelber hierzu nur tbeilweifc Bcnven- huttrt itrfntihra h.ittfn tvr Hrft slhrr n ,.,,,,.., um, , u. Nicmaiib verstehen Napoleon schien ; plötzlich ,0g er dcn Tegcn Nd, lUfl'.lL'M JUUli, erzürnt; '""e einen -wr naev vem vern, ver j durch die Brust gestochen vom Pserbc ; e. . ii.f.. 1. ... t.;;.t:.j.. . luhrtc einen ,. cs'u ,u"vk vu mnumm : folge einen reis um bie beiden Betbei- I'gten, und entzog hierdurch alles Wei-, lere den Blicken der übrigen Auwelen-, den. Napoleon ritt sofort nach der Slaot zurück: der MlMbe, Oberst wurde auf einer Balire nack, sei.,' Ouartier l'iaflbof Zum Hinch" in ber, -chmidi'!d!er,iraßc gebracht, eine v i i u . . i . nti-iiii,tn tit tr itTtnniiiT.ittniii iifi.nifvt n . rügen rovraunemoroenung, . ! der notbleideube Sänaer statt ber Bet,- l'tt lllll Üll : MUV VUU, VUUUI, IVlllllt .! i I U.lv.. n.ti Iw.ih 1.1,,! 5 k,,,,.,..,.", Heilung wagte de blutige Borg! zn melden: auch in der Slabt wnrd nur wenig barüber gesprochen, ba 6;; geheimen Spione des General Polize! inspellors Kahlerl jedes unbefangen Wort auffingen und de Betreffend zur Beraullvoiluug zöge, Tan ma es wohl kommen, baß biefeBlulrOTl de jähzornigen Evrfen nur durch iniinMie; Mittheilungen uns überliefert winde ist; es steht beshalb auch wohl kann genaue Aufklärung der Motive z n' warten," ' ' ! ?it 5,wi5l,, dcö nrlicnsiiiiK in er liiiMieil. ! Ein italienischer Forscher, Tr, Adrianoi Garbini, hat in den letzten Jahren ein,! Reihe von Beobachtungen über bie Ent Wicklung deS Farbensinns in der Atinti heil durchgeführt, indem er nicht, wie u. A, Professor Preher, die Enlwickluug bei einem einzelne Kinde versolgke, sondern eine Untersuchung an einer großen Zahl von Kindern jede Allers (es waren im Ganzen sechshundert) vor nahm. Er gelangte dabei zu folgenden Schlüsse, Ter Neugeborene fühlt das Licht, aber er ist lichtscheu wegen der außerordentliche Neizbarkeil ber Netz ! haut; daher halt er die Auge geschlos se und hat von den Lichleinbrücken nur innere Empsinbimgen größeren ober ge- geringere Wohlbesinbens, In bem zweiten Zeitabschnitte, der vom bis zum dreißigsten Tage bau, n fünften I iiert, be ' ginnt ber Säugling zwischen dem füns- lein fünf lin dem ten nd siebenten Täge sich vo den, zerstreuten Tageslicht angenehm betn zwischen dem , prochen Helligkeit- slutzl zu zeigen, um $imc nd 20. Tage ausgcspr liebenb zu werbe. Er nimmt ben Un- terschied von hell nnb dunkel wahr. In dem drillen Zeitabschnitt, der vo der 5. Woche bis zum 18. Monat währt, entwickelt sich das Uuterscheiduugsver möge weiter, TaS Kind fängt an, weiß von schwarz und grau zu unter scheiden; es beginnt zwischen dem 28. und 35. Tage ans Entfernungen von weniger als einem Meter Gesichtswahr nehmiii'ge zu habe; in der 7. Woche verfolgt es einen Gegenstand, der sich langsam bewegt, nnb im 5. Monat Gegenstände von rascherer Bewegung. Im 4,, bis zum 24. Monat reichenden Zeitabschnitt sähet, das Kind sort, die Licht und Gesichtswahrnehmnngen zu vervolltommueii und nimmt die ersten Farbenempfindungen, nämlich roth unb grün wahr. Währcnb bes folgenbc (brüten) Jahres werben diese Farben Wahrnehmungen weiter ausgebildet; das Kind fängt an, gelb zu uterschei den, hat die ersten, noch schwankende Eindrücke von orange, blau und violett nb erkennt meist zutresseub das Roth; weniger bestimmt das Grün, schlecht da gegen die anderen Farben, Ter letzte Abschnitt in ber Entwicklung ber Far benwahrnehmungen des Kindes umfaßt das 4,, 5. und ü. Jahr, in denen die einzelnen Farbenempfindungen immer stärker gesondert werden. alte Füße. Welcher gewöhnliche deutsche Sterb liche kennt nicht den Ausdruck kalte Füße haben" als die Bezeichnung des- bem wir uns infolge völligen Gelbman- --5 Weniger bekannt dürsten kalte Füße" in diesem Sinne in den hohen und hoch sten Kreise sei, wie folgenbe Geschichte beweist. Am Meininger Hof war ein hoher fürstlicher Gast z längcrem Bc such eingetroffen. Es sollten einige Opernvorstellungen veranstaltet werben, allein das dazu nöthige Personal war nicht vorhanden, da man in ber kleinen Resibenz r bas Schauspiel pflegte. Ter Herr Intendant erhielt von dem Herzog er war der Vorgänger des jetzige den Befehl, um jeden Preis die nöthigen Künstler z beschaffen und zu diesem Zweck flogen nun die Tete gramme nach allen Richtungen der , Windrose. Alle Mitwirkenden waren beschafft, nur der Tenorist fehlte, zum Acrger des Herzogs, ber ungebulbig der Meldung harrte, daß ein solcher gewon nen sei. Ter in taufend Nöthen schmc benbe Jntenbant hatte an einen in Ber lin vagircnden Sänger tclcqraphirt und .i erhielt endlich ein Antworttelegrnmin des Inhalts: Käme gern kann aber nicht reife habe kalte Füße". Es war ini September und der oberste Bühnenchef konnte sich ben Sinn ber Tepesche absolut nicht erklären, über reichte sie aber pflichlschiilbigst Seiner Hoheit, dem Herzog, der sie nicht minber erstaunt las unb ärgerlich ausrief: Aeh kalte Füße im September! Na, schicke Sie verrücktem Kerl ein Paar Pclzfiiefct ans icincr Garberobe j '"1 7mm '" I ! ücklicher "" nur .,fla WMNicN. "uaiieyer ffl .. , fc Mjw,,t w fvnoa der ja als Licutcnant auch zuweilen an lallen flirr," gelitten habcn mochte. ber ibn zur sofortigen Reite nach Mei . mwv- cm .'npciTCTincr. Ober-Sebulralh: .Ich dächte. Herr Tirellor, Sie dispensirlen gleich die Zainen vom mündlichen Eranikn." Tirellor emer hoberen Macchen- ict,le. betnrnen): Wesl'atb, Herr Ober-Sebulralh 5" cbcr--chi!lrall,: .Nun. im ?.'i:,iMi eben i un? dock obnekin das weivlut.e Guchleckt überlegen."