Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Aug. 29, 1895)
ino Stuiilv Sdnwfetis. .ftnmoiTäff oon t'mil Peichlau, Tct alte Herr lächelte, Von einem tttiirf titbf n Menschen", sagte er, tonnte iftan überiiaupt erst ach feinem lobe sprechen. Im Allgemeine gleicht der Mensch a einen, sp,estrtenlaser, nd maa er wich noch so gewandt lau feil, ehe er um Ziel ist, fall man nicht sagen, blitz er ohne einen fettetet) davon qelonimen ist," Aber man tan doch," warf eine Dame der OJeclld)aft ein. von einem bestimmten Zeitraum feines Lebens be klaubten, da man in ihm glücklich war. So tonne wir von Ihnen, lieber Freund, sagen, da Ihnen bis zum heutigen Tage nur der Sonnenschein gelächelt hat, das, Sie keine Schinerze kennen gelernt haben." Jeht kann ich Ihnen bis zu einem gewissen Grade recht geben, Ach war glücklich, ja, wenn ich unter Glück ei verhältnißmafiiges Wohlbefinden er stehe, und das ist meines Trachtens das einzige mögliche nnd wirtliche Glück. Wn Leben' ohne Schmerzen wäre es nicht ! man würde jenes köstliche Gefühl entbehren, das die Genesung, das Wie dersinden, kurz die Befreiung vom Schmerz verursacht. Tiefes Glück hängt nun aber sehr, von dem einzelnen ab, von seiner Natur, seinem 5mpfindngs vermögen, feiner Einsicht. Obgleich mein äußeres Leben ruhig verfloß, hätte ich leicht einer der unglücklichsten Men schen werden können, nnd viele, sehr viele gleichen mir darin. Ich aber habe diese meine Beschaffenheit bei Zei ten erkannt nnd es durch eine Art Selbsterziehung dahin gebracht, daß ich .nnverhälliiißmäßig glücklich wurde. Ganz ohne Schmerzen aber ist e.s nicht abgegangen, nd ich könnte mancherlei darüber erzählen." Erzählen, erzählen !" erscholl es ein stimmig. Man hatte das Talent des alten Herrn, der auch die harmlosesten 'Vorfälle fesselnd darzustellen ivußte, längst zur Geniige kennen gelernt und war nun begierig, etwas Neues von ihm zu hören, Ihr Wunsch ist mir natürlich Be fehl," erwiderte er mit einer galanten , Perbeugung gegen die Tarnen. Es ' kommt mir auch gerade ein Erlebniß in den Sin, das hübsch genug ist, um er zählt z werden, nd das unsern Gegen stand drastisch illustrirt. Vorausgesetzt, daß Sie Lust haben, darüber nachzn- denken Helenchen, du hast doch nichts dagegen?" Er flüsterte feiner Iran ein paar Worte ins Ohr, Tie Tarne erröthete ein wenig, nickte aber lächelnd mit dem Kopfe, und der alte Herr begann : Tie Geschichte spielt in unsern Flit terwochen, in einer Zeit also, die doch in den meisten Fällen die des reinsten Glückes ist. Und sie war es ach bei uns. Bei aller äußeren Eingeschränkt heit hätten wir mit keinem König der Welt getauscht. Ja, ich behaupte so gar, daß die Reichen nnd Mächtigen, mich wenn die innigste Liebe sie zusani niensiihrt, doch nicht jene Seligkeit ei pfinden können, die einem Pärchen armer l'eute zu theil wird. Wir waren beide -sehr arm, aber wir hatten den Muth, .unserer Liebe zn vertrauen. Wir zogen fort aus den engen Verhältnissen der Heimalh in das reiche Lebe der Welt stadt. Tort kannte uns Niemand, dort lachte Niemand über das Ehepaar IM Tachstübche, dort war die Gelegenheit günstiger, für unsere Zukunft z sorgen. Unser Muth wurde belohnt. Ich fand ,, 1.1,1 Jtl Itt (li-it frt.lill 1 1t iw "7'' 5 ' . . ".7.5. t,A : v.,, t. , ziehen. Da hätten Sie nn diese Frefc ' flllä und empsah, und dieses Glück sehen sollen! Wir w & nut e,nm höflichen Knicks. Zur .faßen sogar ein Sofa nnd einen Spie-! f1" ich diesmal einen Knn qe ; nur den Lurus von Bildern tonn-, ab ! wle . " nltc 'hr nach und In wir un ich, gestatten. Aber nnser . " 's'6" Z"' ,Ver Haushalt wurde von Tag zu Tag reich-I '. nur die Butter nicht Kalbfleisch haltiqr. und eines Morgens hängten '"ß ' Butter gebraten werden. He- ... .. f "J , T Z ' ! innnr in h.r WiHi ?nir nrnfei'ti : fv.f,, iÄ,i,rft, , mit Pm,r Gir(n ton Tanncnreisiq. und nun bemiton : in ihiirf unsern nlnn mit I dem Bilde zu betrachten. Es war doch i .,.,., V. t.i mi h. L..JX.: k.,.... ..,;.,' ...,h .,. ! 4.miiuiuviiiiii 4'" H'j"", "''! Über glänzte und glitzerte der Spiegel An der gegenüberliegenden Wand be- fanden sich zwar nur zwei Stühle, dafür ober nahm hier unter Bild das ganze Interesse gesungen. Ter Fensterpfeiler aber war geradezu ein Schaustück. Ta hatte Helene ein altes gebrechliches Tischchen hingestellt, das mit einer leich ten weißen Hülle phantastisch bekleidet wurde. Tarauf eine zierliche, von He- ftl, T't.Ja itttN ain H(itmdttitn ! lim ki i.n h,n,m tnhii l,wn fiin lerifch geordnet alle unsere Scbätze: eine : Ro",6Dr- ?,"wanZ J K ich s herab ut Guirlanden aus mannen-1 vigarreniafche, von Helenens Hand ge-''' Nun trat ich wieder ans reig flogen zu Boden ,u,t einem Ruck fertigt -ich rauche zwar nicht. ab ?cnster der mcht. m genom ('iqa rentafchen muß man dem Verlob- m das fckone Land.chastsbil zu verken- men. das Bild, vor dem w,r gellern ten ,letW eine goldene Nadelbüchse 3 beugte mich so weit als wog- noch mit ver.chlungenen Handen fanen. zmd eine Sparbüchse in Form eines ''."!' T " Jetzt blieb nicht mehr beiden euch- Stiefels. Geschenke oon HelenensPathin; . ! 'trecken, um vom ten Äugen, ich m,,te meinen, heklig , die Halste eines Mikroskops au, meinem "n -tockauz vas Trotto.r sehen zu wcmen und le,enscha,,l,ch prete ich Besitz, die dem Tisch so etwas wie einen f0n.ncn- M" . mt "' 'slu, , j,09 Abbild ihrer lieben Zuge an meine gelehrten Anstrich gab. und eine kleine kwarts und awarts. nirgends wollte LipP.-?. der nur ne Minn e wahrte . llnr die ick Helene an unserm Ver- m f,clb 'ro!l1!' mit den blauen das alles; dann schlug ich schon die lodu'nqslaq? verehr, hatte. Das war rblu,nen fernen. Ich schritt im ! Thür hinter mir zu und eilte die Treppe immerhin etwas, und es war sogar viel. 3'!"? nieder. tranvieDermüb.... ! I.L , TW hrrt,.,n mir im an s Guckloch und wieder an s .er- i vs war eine Wendeltreppe, und als j k ,', " " ' Grunde genommen nickt, und das ein- ziqe. was ich gern benutzt hatte, das Sofa, durfte ich nickt berühren. Im S alo halt man kein Mittagsichlatchen. . . . ... . X. i ; At , : : " ,1: , '.j 41UHI.IU;. . w,....- nur dieier reijw.den iiige mit Worten iest? Man ms; ihn empfinden, und j so verschwenderisch sein und in die Wein bau wird man uns beneide trotz alt j Handlung gehen um eine Flasche Wein unserer Noth. Wir lebte ja so spar-, für mich? Wir sprachen kürzlich da fam, als es nr irgend anging, und den von, daß ich feit einem halben Jahr kein Luins, den wir uns bei der Ausstattung unserer Wohnung erlaubten, büßten wir beim Mittagsmahl, Es bestand oft nur aus Kartoffeln, nnd wenn ich so die dampfende Schiis sel vor mir und das erhipe Gesicht mei es Weibchens dahinter sah, da geschah es nicht selten, das; mir die Thräne in die Augen drangen. Nicht daß ich un zufrieden gewesen wäre; es schmerzte mich nur, daß ich ihr nichts" anderes biete konnte. Und dabei dachte ich mir, daß es sie doch manche lleberwin dung kosten müsse, all das Elend zu er tragen, Sie war ja an diese kärglichen Verhältnisse nicht gewöhnt wie ich; als die Tochter eines gt gestellten Mannes, des es nur versäumt hatte, für die Sei nen etivas zurückzulegen, wuchs sie in den angenehmsten Verhältnissen auf. Und nun diese Entbehrungen und all diese ungewohnte Arbeit! Bestellte sie doch unsern Haushalt ganz allein, selbst aus die bescheidene Hilfe verzichtend, die ihr siir wenig Geld zu theil geworden wäre. Mit meiner leicht erregten Phan taste stellte ich mir das alles vielleicht schlimmer vor, als eS Helene selbst er schien. ES bewegte mich, wie gejagt, oft so, daß ich fast weinen mußte. Tann beeilte sich Helene stets, mir die Thränen von den Augen zn küssen und mich durch cherze zn erheitern, wobei sie sreilich nicht verhindern konnte, daß ihr mitunter ebenfalls verrathen sches Naß über die Wangen schlich. Und so geschah es, daß unter Küssen und Umarmungen, uiitcr Weinen und Lachen die Zeit entschwand nd niit ihr der Dampf der Kartoffeln, nd als wir endlich zn Messer nd Gabel griffen, da machten wir die Bemerkung, daß wir uns selbst um die Mahlzeit gebracht hatten; unser kärgliches Mal war nicht mehr z genießen, Aber nun zn jenem Erlebniß, das uns in späteren Jahren och Stoff zur Unterhaltung geboten hat. Es war an einem Sonntag, und eine bescheidene Mehreinnahme, die mir zu Theil geworden war. hatte uns über wüthig geinacht und in uns das Per langen nach einer kleinen Schwelgerei wachgerufen. Ein Braten sollte nnse ren Sonntagstisch zieren, der erste Bra ten .unserer nun sechs Monate alten Ehe. Helene hatte sich diesem tolltüh en Einfall gegenüber erst ablehnend verhalten, Sie war in letzter Zeit etwas ängstlich geworden, und in melancholi fchen Stunden meinte sie, es wäre doch besser, wenn das hübsche blanke Gold stück, das wir für das Sopha ausgege ben hatten, in dem Stiefel der Pathin steckte. Solche Gedanken bekümmerten mich natürlich sehr, denn ich sah in ihnen ein Zeichen, daß Helene die Ent behning stärker zu fühlen begann. Ich vergrößerte auch hier wieder und berei tete mir so nicht wenig peinliche Stun- den. Heute aber war mein Uebermuth nicht zn däinpsen. Die Einnahme, die mir geworden war, schien mir eine Cnelie des Verdienstes zu eröffnen, und ich sah im Geiste schon wieder viel mehr Schönes und Gutes, als mir später wirklich aus dieser Quelle zufloß. Ich war also in der besten Laune, und so begann ich mein Weibchen zu necken und äußerte meine Zweifel an ihre Fähig keit, den Brate auch menschenwürdig ti siriJlii !" , V .. soicnen uaiiuichen :neoen gegenuver kann eine Frau, die auf Ehre hält, na- turlich nichts anderes thun, als zur Stadt z schreiten. Helene machte eine j drohende Gebärde, nahm ihren Hut aus unserem einzigen Schrank, holte ihr ; " ""f"1 Aus dieser fröhlichen Stim.nnng sollte ich nur zu bald gerissen werden. Ich We '" Mich an der klaren, frischen M i berauschte !orqenlft. j an dein lieblichen Bilde des im Son- iitrnuui uuihciiucii mum "iu un schön geschwungenen Berge, aus denen "IS, er hervorkam. ie freundlichsten Traume unigaukcltcn mick, und etnj Gesiihl des Friedens, des Glücks kam i über mich, wie ich es so ungetrübt seit j langem nicht empfunden hatte. Plötz-' lich zitterte ein schwerer -chlag durch die Lust zu mir. Noch einer und wie-: der einer. Ich begann zu zahlen. Zehn : Uhr. Helene blieb lange aus; was konnte sie aufgehalten haben? Ich! miirhl Itttilphlllhin fllrillM rtllf uns iilh 6l,r das Guckloch der Tliür aus den hnn hlti.n fjin Hiir ej Vl'il iVIUIlll llllll vr'UI- w IV l)Ul IZl- wiji weiter qedcü müncn. vielleicht ' halten die Vck'ier am onntaa ihre, . . Vadcn qeschlonen. a sie fand nir-' riiv? was viuu, vuv uc iuuuii iwuit. , 'liick. das sie kauten wollte. : Vielleicht besorgte sie auch noch andere Sie wird doch am Ende nicht Glas Wein getrunken Nein, das war unmöglich; sie, die sich kaum zu dem Braten bewegen lie;! Wenn ie mir aber gerade beweisen wollte, daß er nicht .". . . ja, ja, ganz gewiß, sie war in die Weinstube gegangen. Es war hübsch von ihr, aber doch sehr, sehr übermüthig , , , . Zwei weitere Glocken schlüge! Halb eis. Nach der Wein stube gelaugt man bequem in fünfzehn Minuten, Helene aber war jetzt genau feit einer Stunde fort. Das war doch seltsam. Ich trat nochmals an's Guck loch, legte mich noch weiter zum Fenster hinaus; es war vergebens, sie kam nicht. Jetzt stürmte es auf mich herein, furchtbar, daß mir der Kopf glühte nnd ich nuch halte mimte, um nicht zu tau- mein, Sie war über eine Treppe ge- stürzt, unter die Rader eines Wagens gerathen, und schon sah ich sie vor mir mit entstelltem Geficht, das schöne Sei dcnhaar mit Blut befleckt, die (Wieder verstümmelt! Ja. ja, so war es, nd horch welcher Lärm! Schwere Tritte tap, tap! Das waren die Männer, die sie heraustragen , 0 mein armes, süßes Weib! Mit wilder Haft stürzte ich hinaus, riß die Thür auf alles still und niemand zu sehen. Ich holte tief Athem, wie befreit von einem schieck lichen Alp, Dann ging ich zurück in's Znnmer.und warf mich aus einen stuhl. Ich zitterte an allen Gliedern wie ein Fieberkranker, War es nicht thöricht von mir, gleich an das Schlimmste zu denken? Helene war lange fort, zu lange, als daß nicht etwas Unerwartetes geschehen wäre. Vielleicht hatte sie eine Freundin aus der Vaterstadt getroffen und plauderte niit ihr. Aber sie war nun fast zivci Stunden fern, sie war nicht fchwah lustig, und sie wußte, daß ich sie envar tete. Nein, das war sicher kein Grund, sie aufzuhalten. Sie hatte sich vielleicht ja, das war es sie hatte sich ver irrt. Seit einem halbe Jahre wohn ten wir erst in der Weltstadt, und zum Spazierengehen fehlte uns die Zeit. Sie brauchte nur irgendwo in falscher Richtung gegangen zu sein, so mußte sie in ein ktrußengemirr gelangen, in dem sie sich nicht mehr zurecht fand. Das war ja nicht so schlimm. Einmal mußte sie ihren Irrthum erkennen, dann fragte sie und wurde wieder zurückgeführt. Aber cs war mir Plötzlich, als ob Mi! lionen von Ameisen über meinen Kör per liefen, und entsetzt sprang ich auf; ivenn sie in eins jener Viertel gerathen wäre, wo sich das Laster verbirgt, wo die Verbrecher lauern, wenn man sie fortgclockt hätte, fort in eine Mörder grübe! All die entsetzten Bilder der Schauerromane, die ich in jüngeren Jahren verschlungen hatte, tauchten vor mir auf. Ich erinnerte mich jener Ge schichten aus den Zeitungen, aus der Gerichtschronik, und es wurde mir schwarz vor den Augen. Ich sank wie der aus den Stuhl und schlug mir die Hände vor's Gesicht, Mein armes Weib! Ich sah sie vor mir in dem einfachen Kleidchen, das ihre schlanke Gestalt noch zierlicher er scheinen ließ. Wie fleißig ihre Hände sich bewegten! Sie konnte ja nicht ein Viertelstündchen unthätig sein. Ueber die Arbeit hinweg aber blitzte das schel mische Braimauge zu mir herüber, und um ihren kleinen Mund zuckte ein Lä cheln. Tiescr Mund ich war ver narrt in dieses feine, weiche Linienfpiel, zu dem das Grübchen im Kinn so gut paßte, und der noch weicher erschien durch das helle, wie goldgelbe Seide fchimmerndc Haar, Und all das war mir nur noch ein Traum! Was ich liebte, war nur geraubt, war verloren für mich. Wieder ein Glockenfchlag, ein duin pfer, schwerer Schlag, Ich fuhr er schreckt zusammen und fühlte schon den leisen Hauch, der den nächsten verkündete. Vier Schlüge es war elf Uhr. Jetzt konnte ich nickt mehr zweifeln, cs mußte ein Unglück geschehen sein. Aber horch, ein Wagen. Wie ein Rasender stürzte ich an's Fenster, ein Schrei entringt sich mir der Wagen hält. 'Helene! Aber die aus dem Eoupee steigt, trägt keinen gelben Strohhut. keine blauen Korn dlumen. !v!ein armes Weib! Tie Thränen drangen mir in die Augen, und ich faltete flehend die Hände, War denn jede Aussicht geschwunden, jede Rettung unmöglich ? Nein, ich mußte sie wiedersinden, und sollte ich auch sinken Tag für Tag und Nacht für Nackt. Aber auch Andere sollten suchen, die Polizei. Ter Gedanke verlieh mir Muth, weckte meine Energie. Rasch ftllt linh (tn.f jtlr ftilnh- h.itin ftnr!, ! ich in den Salon und riß unser Bild IW UUltlt Vi IMIliiii n 1114 iliwuuiii, I da traf es mick wie ein Bliyschlag. und j hatte ich mich nicht rasch am Geländer ; ifi hin- 1) ritmmtm.i h,-nrtT-t.itit , feilaekaltclr, ich wäre den 3tot der Stuten hinabgestürzt. .iiiuh wiuuvhiuuiiu ui uu iuiuii to verwirrt, so tranl. das; meine ieber- träume n'.ir als wirllich er'ckienen? Tort eben der Wolmuuqsthür des dritten Stockwerks, auf der ersten Stnse der nach abwärts führenden Treppe faß Helene, Helene wie sie leibte und lebte. Das war der Strohhut mit den blauen Kornblumen, das zarte Profil ihres Gesichts, das hellblonde Haar, das dunkle Kleid und das Körbchen, in dem unser Braten lag. Gewiß, ich war krank, ich war wahnsinnig! Aber jetzt wandte die Gestalt da unten den Kopf ein wenig, das braune Auge blickte mich verivundert an, und mit einem wilden Jubelruf sprang ich die Treppe hinab. Ehe sie nur ein Wort sprach, lag ich neben ihr ans den Knieen nd umliain inerte ihren Körper, Helene, mein süßes, süßes Weib, daß Tu nur wieder da bist," Und dann küßte ich ihre Hände, ihre Stirn, ihren Mund, es war ein Gefühl in mir, das ich nie wie- der empfunden habe. Endlich lief; ich ihr so viel Ruhe, daß sie ein Wort sprechen konnte, Ja, wo warft Tu denn?" fragte sie, mich mit steigender Berwunderung betrachtend. Ich lachte laut auf, Wo ich war? Tas ist doch köstlich. Ja, wo warst denn Dn?" Ich warte hier feit zwei Stunden auf dich. Ich schellte und schellte; als du mir aber nicht öffnetest, da dachte ich, man wird dich irgendwohin gerufen haben, und wartete eben. Und jetzt kommst du vom Dachboden herab und thust ganz verruckt,, .." Ich lachte hell aus, herzlicher noch, als Sie jetzt lachen, meine Damen, Mir war alles klar. Mein armes Weib- chen hatte sich im Stockwerk geirrt, und die Wohnung im dritten Stock stand leer. Das Gesicht hätten sie sehen sollen, als ich Helene alles erklärte, Sie glaubte erst an ihren Irrthum, als ich sie. im Triumph i unser Heim führte, als sie unser Sofa, unfern Spiegel und den Stiefel der Pathin wiedersah. Als ich dann das Bild aus der Tasche zog, da begann sie zu weinen und fiel mir um den Hals An diesem Sonntag aber, meine lieben Freunde, da war ich wohl der unglücklichste und dann wieder der qlücklichste Mensch auf der weilen Well!" Damit schloß der alle Herr seine Ge schichte, wahrend sich die Damen lächelnd die Augen trockneten. was er im Nord-Vstsce-Ranal fand. ftine tragikomische beschichte von W, kynn. Am Stammtisch raifonnirte er; Mit der ganzen Kanalgefchichte ist's nichts. Trotzdem geh ich hin will mal sehn, ob die großen Panzer nicht im Kanal stecken bleiben. Wenn ich wiederkomin', weiß ich's. Ich hab' ein Haar drin ge- funden!" Egon Speck war ein harmloser nahezu vierzigjähriger Junggeselle, den nichts aus der Welt ärgerte als der Streich seiner Eltern, ihm diesen Bornamen zu geben. Wenn man speck heint und in der Taufe den Namen Egon dazu er- halt, so ist das ungefähr so, als wenn man einem Gaste einen marinirten Hä- ring mit i'hokoladensauee vorsetzt. Dieser Name hatte ihn schon einmal um eine Lebenshoffnung schnöde, schnöde betrogen. Er liebte ein 'Mädchen tief nd herzinnig und das hatte einst im Mädcheiiübermulh gelacht; Speck nein, der Name ist mir zu fett !" So blieb Egon ein Junggeselle und ein solcher ist ja ein geborener Raison- neur. Deshalb raisonnirte er auch über den neuen Nordostseekanal, obgleich er natürlich nichts davon verstand. Na, die Reise war kein Genuß für ihn. In Hamburg du heiliger Seba stian! Welch' Gedränge, Geschiebe und (iiestoße auf allen Gaffen, Speck rettete sich auf ein Boot und ruderte aus die Alstcriusel zu. welche morgen den allerhöchsten Besuch empfangen sollte und die von Neugierigen in Hunderten von Booten umlagert war. Er ivar von dem Wunderbau so Überrascht, daß er ganz vergaß, daß er nicht allein hier auf der Alster herumrnderte Klapp rrrrratfch ging es und fein Boot caramdolirte mit einem andern, Speck sprang auf und pardautfch lag er schon in der Alster. Zum Glück war er ein brillanter Schwimmer und hilts bereite Hände streckten sich ihm von allen Seiten enqegen. Auf allen Sei ten ertönte auch lustiges Gelächter, als Egon pudelnaß und sich sckütteliid wie der im Boote stand. 'Verdrießlich suchte er das Hotel auf. in dem er immer loqirte, wenn er nach Hamburg kam. Ja der Portier schüttelte Kops und Hände. Unmöglich, Herr Speck in Hamburg kriegen Sie kein beque mes Zimmer mehr !" Himmelsae !" Acki, Herr Speck!" rief in diesem Augenblick der Oberkellner, der ihn ebenfalls erkannte. Sie auch hier? Hm. was macken wir denn da? War ten. Sie. eine ('ieschirr-Wegletzkammer tonnte ich Ihnen einräumen, zur Noth schaffen wir ein altes detectes Feldbett hinein, es kft immer noch bener. als wenn Sie draußen campiren!" Meinetwegen! Macken Sie nur schnell ich friere in meinen durchnäß ten Kleidern !" Ack. war das ein Unterkommen ! Mit ov'ickmerz und eisen Gliedern wackle er vor TaManbruck auf nd zog sich, io gut es in der ?!in!elh'i geben wollte, an. Tann riß er die Tl;r au', um fntcke Vii't zu bekommen. klirr kladaurrrrr burrrr. Entsetzt suhr Speck zurück. Ei Dutzend Thüren öffneten sich. Ei verschlafener Hausknecht kam herbei gestürzt. Was war's gewesen? Die Auiivasch- Mädchen hatten einige Hausen Geschirr vor de Kammer gestellt, da sie die Thür verschlossen fanden nd von der neuen Verwendung der Wegsetzkainmer keine Ahnung hatten. Egon war wüthend. Miserabel ge schlafen, einen Auflaus im Hotel w iirfacht, grobe Worte eingeerntet und obendrein zweiunddreißig Mark siir zerbrochenes (Geschirr in.it scheltend bezahlte er, griff seinen Reisesack aus und lies fort. Auch i Kiel hatte er an den erste beiden Tagen manches Ungemach. Seine schöne goldene Uhr blieb i den Händen eines internationale Langfin gers nd das verdaeb ihm den Rest fei ner Stimmung vollends. Er ver wünschte den Euiuil und schied aus Kiel. Natürlich verfall, tt er den Zug und zog nun brummend zurück zu der Holtenauer Schleuse-, die heute gänzlich menschenleer war. um, wie er sich sagte, seinen Eanal-Unmuth gründlich anszu kosten, Mißiiiiithig. die Augen aus das grüne Wasser gerichtet, sehntt er dahin. Da gellte plötzlich ein schrei an sein Ohr. Ausschauend sah er nicht weit von sich eine schwarzgekleidete Tarne halbohn mächtig zusaiiiniensinken, zugleich aber auch unter dem Wasser ein weißes Kleid chen verschwinden. Fast ohne zu wissen, was er that, sprang er in das Wasser und haschte nach dein Kleidchen, 11, ii nächsten Augendick ein zierliches kleines Bkadchcn in den vanden zu halten Ta kamen auch schon von allen Seiten Heiser herbei und er stand nach wenigen Augenblicken an der Seite der jungen Frau, die lachend und weinend ihr Kindchen umarmte. Und da als sie den Blick zu ihm aushob da schrak unser peck zusam men, '3 war a vjiane, seine 311 gendgeliebte, die lachend sich gewehrt hatte, einst Frau Speck zu heißen. Und nun blickte auch sie aus. Und nun erkannte sie ihn. Und sie zuckte init der Hand zum .Herzen, als gäbe es ihr dort einen Stich. Und dann erst trat sie schüchtern aus ihn zu und bot ihm schweigend beide Hände, Ihre Lippen sprachen nicht, aber ihr Auge. Und das führte eine so beredte Dankes spräche, daß dem armen Egon ganz glühendheiß im pochenden Herzen wurde. Dann später, als das Kind in einem ruhigen Schlafe sich von dem Schreck erholte, faßen sie bei einander. Und nun erfuhr er, daß sie unglücklich ge Wesen sei an der Seite ihres Gatten, bis sein Tod sie zur Wittwe machte. Als Egon einige Tage später nach Berlin zurückgekehrt war und man ihn dort lachend fragte, ob er denn nun w;rk lich ein Haar im Eanal gefunden habe, da sagte er ernst; Das schönste auf der Well, Aber es hängt eine Frau daran, meine zukiinf tige Frau! In drei Monaten hab' ich ein Weib und gleich ein liebliches Kind dazu! Es lebe der Eanal! Münchhausc in (kftina. Man schreibt ans Shanghai; Ter alte Münchhausen hätte siir seine be rühmten Erzählungen nirgends ein dankbareres Publikum finden können, als in Ehina. Denn je unsinniger und je dicker aufgetragen eine Geschichte ist, desto eher wird sie hier geglaubt, vor ausgesetzt, daß den Erzählern die nöthige Dreistigkeit nicht fehlt, Gleich zu Aniang des Krieges mit Japan war nach dein felsenfesten Glauben von Tau senden von Ehinefen ein großer Theil der feindlichen Flotte auf folgende sinn reiche Weife genommen worden; Tie Ehinefen hatten eine große Zahl von irdenen, zur Aufbewahrung von einhei mifchem Wein benutzten runden Krilqen mit Schweinsblasen überzogen, sie dann wie Ehineseilköpse angemalt und schließ lich nahe bei der japanischen Flotte in'? Meer geworfen. Tie Japaner vermutheten nun irgend eine teuflische Arglist hinter diesen vie len, im Wasser schwimmenden vermeint lichen Feinden und feuerten deshalb nn unterbrochen auf sie. 'Weil aber immer wieder neue Köpfe anftaucken, so ging den feindlichen Schiffen endlich die Mu nition aus und sie wurden eine leickte 1 Klirr Beute der chinesischen Kriegsschiffe, die, verlangen "" sich bis dahin klugverM, gehalten bat-, stlIsfrau. 'c, shalb.... das te... N,ch, wahr, dies Ilmgt ganz mbkn Wäsche riegm wir Beide ja schon die Erzählung eines Reue-Onkels null), act,ani ' rend der Fahrt auf der Eisenbahn ? Im ! ' Geiste Hort man auch schon einen zwei-! slwfte (raa ten Reise-Onkel sagen: Tas ist nockgar! V' , . ... nicktZ. da weiß ich noch ganz etwas J ureauvorlteher: Jetzt habe ich seit deres. Richtig hat denn auch, als trotz im "n recht ausichlaten kon dcs erwähnten vernickienden Scklaqes nm.- allemal m s ack Mitternackt ge immer nock einige japanische Kriegs-'kUN' wenn ich heimgekommen bin!" ,'ckiffe vorhanden zu fein schienen, ein, amiter: -,nd -,e denn am Zage zweiter chinesischer Erzähler mit gkin s dem Bureau geweten i" Reste der seindiicken Flotte ausgeräumt. ' , und zwar wieder in bockst eiittacher und ' sinnreicker Weise. I A- Jetzt bin ich ein ganzes Jabr ver Tie Ehinesen. sagt er. füllten eine heiratbct, ich bade mich aber erst ein ein Menge von starten Bambusstäben mit W Mal mit meiner Frau gezankt." Wesven und warfen sie dann in's Meer, l -Jj es möglich i" Tie Japaner dielten die Tinger für eine A: Ja. feit der Zeit baden wir kein neue und fnrcktbare Art von Torpedos Wort mebr zusammen ge'prockcn!" und stickten sie auf. um sie naber zu ; untersuche:!, islbei wurden sie dann , rcrtruecrwec. von den zahllosen in Freikeil gerathenen Kunde; Haben Sie mir auch die Wen sckrecklick ventocken; es eut'wnk, ricktiqe Tinüur gegen, und nickt etwa allgemeine Verwirrung, so daß es den i't ';' Ebinelen ein Leicktes war. alle japani- Avotkeler: Ja. ick weiß nickt. prs icken Schine zu erobern. Zu Haute biren Sie l;eder erst 'mal!" pflegt man sich durch ähiilicke Schnurren die Langeweile einer Eifeubalmfahrt zu vertürze; aber der große lerschied ist hier, daß in Ehina unzählige Menschen einen solchen Unsinn siir tuune Münze nehmen. Es fällt ihnen auch gar nicht einmal ei, über die begleitenden Um stände irgendwie nachzudenken, zum Beispiel darüber, wie man denn mitten im Winter die nöthige Anzahl Wespen aufgetrieben habe. Richte Neues unter er Pointe. Tie Mode der weiten Puffärniel, der Schinken-Aerrnel", bei den Tamen ist keineswegs neu, wie man aus folgender Verordnung der Stadt Dedham in Massachusetts aus dem Jahre l(0er sehe kann. Diese Botschrist besagt: Es ist verboten, Kleider weder siir Frauen och für Männer z lachen mit Aernieln weiter als eine halbe Elle im weitesten Theil, Ferner Ivird verord net, daß alle Kleidungsstücke, deren Aermel dieses Maß überschreiten, sofort geändert werde sollen bei Strafe von 11. s, w," Auch schon in, Mittelalter sind ähnliche Verbote gegen solche Mode auswüchfe gerichtet worden. Gemüthlich, Bauer; Girgl, hast Dn Zeit? Trink' ein's mit mir!" Gemeindebote ; Natiirli' hab' i' Zeit! Ich hab' ja nix als drei Ex preß b r i e f .zu besorg'!" Htigegebc, Ach, wie reizend Fränlein Emma ist ganz wie das Gret- .m" !" Sehr richtig! Sie hat es anch faustdick hinter den Ohren!" ti,i neues Ivort, Mann (am Schreibtisch); Wie zer streut ich heute bin; ich habe mich schon dreimal verschrieben!" Junge Frau; Siehst Du, und mit mir hast Tu gezankt, wie ich mich gestern etwas verkocht halte!" Aus der Seschichtsstundc. Lchrcr; Wann hat der siebenjährige Krieg begonnen? (.Keine Antwort,) Alle Weiler, weißt Tn'S auch nicht, Karl?!" Schüler; Wenn Sie mir sagen, wann er aufgehörthat, dann werde ich eS Ihnen gleich ausrechnen, Herr Lehrer!" llnaiigenehm. Einem jungen Gutsbesitzer, der Hoch zeit halten wollte, kam am Tage zuvor ein Ochs aus und konnte nicht eingefan gen werden, Ter Gutsbesitzer reiste ab und beauftragte seinen Vermalter, ihm telegraphische Nachricht betreffs des Ochsen zu senden. Die Trauung war vorbei und beim Mahle wurden die ein gelaufenen Glückwunschtelegramme, wie Üblich, verlesen; unter anderen auch das Telegramm des Verwalters, der mit der Nachricht auch feinen Glückivuiifch ver binden wollte. Tas Telegramm lau tete; Grawlire, der Ochs ist gefan gen!" Die lzauptpersou, Gemeindefchreibcr (ben versammelten Gemcindcvätern das Ergebniß der Wahl verkündigend); Ter Hubermeister ist einstimmig zum Bürgermeister gewählt!" Hnberbauer; Jetzt wart's noch a' wenql ich muß erst mei' Alle fragen, ob ich die Wahl annehmen darf!" Ltsch!,wigt. Richter; Sie haben in dem Restau rant gegeffen und getrunken und sich dann heimlich entfernt, ohne zu zabl-n; verhält sich die Sacke so?" Angeklagter; Nein, ick habe dem Kellner aufrichtig gesagt, daß ich kein Geld hatte!" ' ' ' , Auch ein Grund. Student (der eine Wohnung sucht); Weshalb soll denn das Sveicherzimnter theurer sein, wie das Parterreziminer?" Hausherr; Na, oben werden Sie doch von Ihren Gläubigern nicht so viel belästigt werden, wie unten! Anders gemeint, Schwägerin: Also, mein Besuch ist Tir zu Tonnerstag genehm?" Hansfrah: Sehr! Ich hatte zwar die Waschfrau bestellt, aber ich werde gleich ablagen taisen." .in.i.ritt , n ! 4, f... ..: 4.1