1 "V77 , p; ' Das picnic. (S.no jd-üöt (nisililniut Oll :'ioH' JJa'eto lltlflCV. Rathe Hollmann staub an, Fenster .... , h.v. I des ''Ohnzittiniers imb Uiutte HUT oa-s Treiben bes Straßenuertelir. Ihr ftU j sches Besicht trug Ibraiieiispumi, und. Mische den Angenbraueu staub eine tiefe stalte. PlGlich hielt eil, Wagen bor ber Thür, helle Stimmen klänge 3" )atllc hinaus, Taschentücher winkten, nnb nach weuiqen Minute öffnete sich bis Ziin iiierthiir, (i junge-s, loeisziietteibetes Mlibchen eilte auf K.ithe zu imb : ormte sie stiirinisch, Schnell, Herzenskinb-wir sinb fast Vollzählig oh. ber Ausflug wirb Herr lich Tottor Schramm seh noch" so sprubelle es von den frischen Lippe. Aber wie? Tu hast geweint?" fragte sie dun betroffen. Ich kann nicht mit, Lisa." sagte Käthe gepreßt; die Großtante ist wieber nicht wohl ich soll ihr vorlesen," Aber das ist ja bie reine Cniilrrei," rief Lisa, Tu haltest Dich boch so sehr auf den ta'flmi gefreut, nb mm bei den, herrlichen Wetter sollst T bei Tei ver gestrengen Großtante fitzen." Las; mich, Lisa, ach, Tu weißt nicht, wie schwer es mir wirb, ,cht mitzufahren, her ich in gehorche! Papa kann so furchtbar bose sein, wenn die Großtante einmal vernachlässigt lvird," Nun, bann abe, Tu armes Opfer lamm, aber wen ich nun einen ge wisse Jemand sehe was soll ich sa gen V Tage nichts. Lisa; ach, er denkt ge wisi gar nicht a mich, und nun leb' tooU, horch' die Anbern rufen schon." Lisa küßte ihre Freundin zärtlich. Dann war Käthe wieber allein. ' Sie legte bie Hände vor bas Gesicht. Oh, wie dunkel sah es in ihr ans! Sje hörte den Wagen fortrolle nach dem benachbarten Dorschen; sie sah im (leiste das fröhliche Spiel der Singlränzchett mitglieber. Und kr, der ToltorSchranini, würde auch dabei sein; sie sah feine dunklen Augen suchend über die Menge leiten. Ob er sie vermißte? Ach, wenn er ihr nur ein klein wenig gut war, dann würde er sich a die (Freundin wenden, und ihre treue Lisa würbe ihm sage, wie einsam und traurig sie sei, Käthe, Xiithe," horte sie jetzt die Stimme ihres jüngere Bruders, und gleich daraus stürmte dieser in's Zini iner. Drei Minute über drei Uhr. nd m drei Uhr solltest Tu bei der Tante sein," rief er, So? Faiiiz' Tu auch noch an," grollte die Schwester, ich gehe schon, wo ist Papa?" In seinem Zimmer; das Barometer steht auf Sturm, Friedel hat liroßtaii- teils Mater geprügelt: vorhin war die' ölte Leite da und hat ihn verllagt Auch das noch." senszte Käthe, da werde ich heute einen schönen Nachmittag in der Gewitterluft verleben," Inzwischen hatte sie sich zum Ausgehen fertig gemacht und eilte nun in das Zimmer ihres Paters, RegierungSrath Houinam: war cm stattlicher Herr mit leicht ergrautem Haar und Bart, (n reichte seiner 3oet; ter die Hand. j Grüß' mir die Tante, Kind: wegen! Friedcl's Unart werde ich selbst mit ihn Rücksprache nehmen. Und gräme Tich nicht um die verlorene Landpartie, Kä-! thc, es giebt Schwereres zu überwinden, j 15 biefcit Schmerz," Käthe hielt den Blick gesenkt niib schwieg. In zog sie liebevoll zu (ich1 Hera. j Ick) sage Tir. bie Großtante ist es werth, daß man ihr auch einmal ein p,er bringt: alioKop, hoch, zeige ihr ein freiinbliches Gesicht," j Käthe kußle dein Bater die Hand nd , gg, Ihr Weg war nicht weit: sie, ane vaio oas iveinnmraniie manschen ! der Zante erreicht, Ter alte Friedrich öffnete die Pforte und nickte ihr freund Iich zu. Tas ist mal schön, Fräulein äth chen," sagte er, 's ist immer wie So nenschciii in dem alle Hause, wenn Sictonimcit." Kakhe lachte. Heute thut wollt der .Sonnenschein deionbers noth?" fragte ,ie nccieuv, uuicr necei in ja wieoer , unartig gewcten! , ttx wiener lächelte gutmüthig, ,,u gend hat keine Tugend," sagte er. Jetzt kam anch die alle Lene. Nur bcrei, Fräulcinchen, die Fran Tante warte schon." TaS klang mürrisch, aber doch flog auch sie sehr, sehr gern mit dabei ge üv!'r ihr saltiges Gesicht ein Lächeln, i ivewefcn wäre," als sie das frische (tit'iiiht des Mädchens sah, Trinnen im Wohnzimmer faß die Frau Präsident Hollmann au dein Sofa, ibr rechter Fuß ruhte fest um wickelt ans einem Schemel, Gnten Zag, Herzenskinb." rief sie mit einer Stimme. trotz ibres Alters Ira'ligen Na? Clnie Leicheiibitler- miene? Ich erwartete clivas dergleichen, denn Lene erzahlle mir von Tciner au' gegebenen Lsndpartliie, " Tante " Still. Kind, wenn ich das eber ge wußt f:tte, wäre ich lieber allein ge blieben, denn Tu wirft -deute schlechte i'ieicllsch.nt ur eine alte Frau fcii:. Toch nun iitz' Tich unb trinke e:: Tas? chen Kanev," Tu '!: Tick, iKlitc r.:i.t !??!'!. Krof.Miltt" ?" iu,-.!e K.;:! :. I, die trei'.'t iSt cn l w 3;:;- nein recbten Fuße, baß ich lanchmal ! schreie mochte. Habe eben zum alten, 'J(etÜiiu,lrath flcidiicft, denn -rotten Sdmimm it c eiiuh mit Dem -nnv iniiiichen fort, glitte Den Wann auch für geseheibter gehalten, als bas, er Wc fc.iv.i !?.' nun,.- mit ni'ii tauen uurun imum unum, im Backfischen Sieifdjen" und Bock, schiele nicht" zu spielen," Käthe wurde roth. (n spielt ,ast nie mit, er hält sich immer zu den alte ren Herren," sagte sie, wie entschuld! gend. Na, da kann er auch nur lernen," war die Antwort, Wenn Tu fertig bist, Käthe, liest Tu mit wohl ein bis chen vor; Friedrich hat wir den Trom peter von Säifimzcn" aus ber Buchhand lung geholt. Ich liebe zwar das neu modische Zeng nicht, aber dies soll ja ein Irillenvertreiber fein," athe trank hastig ihren Kaffee: es wurde ihr ach nd nach leichter ums Herz, Tas ließ sich ja heute Alles ganz nett a. Bei der Großtante war's doch recht gemüthlich nd der Trompeter eine' angenehme Zerstreuung, Sie schlug das Buch auf und fing an zu lesen, Anfangs ging es fließenb nnb gut, und die Tante hörte mit sichtlichem Interesse zu, aber balb singe Käthes Kedanke an zu wandern: sie achtete nicht mehr ans Werner nnb Margaret!), sie sah Doktor Schramm eben Lisa stehen nnb meinte seine Stimme z hören: Ich sehe Fräulein Hollmann nicht, warum ist sie nicht hier'?" Kind," sagte da die Stimme der alten Taine, steht das verkehrte Zeug wirklich in dem Buche?" Käthe suhr zusammen. Tantchen ich ich bin ein bißchen zerstreut !" Ja, ein bißche sehr! Komm mal her. Kleine, Tu bist schon seit einiger Zeit so zerstreut, bald in Thränen, bald ausgelassen lustig was giebt's?" Käthe blickte ans. Heute zum ersten Male bemerkte sie, daß es ein Paar un endlich gute Augen waren, die aus dein sonst so 'strengen Antlitz der Tante sahen. Innen Augenblick zögerte das Mäd chen, bau sek?lang sie ihre Arme um den Hals ber Großtante, Ich habe ihn so lieb", flüsterte sie leise und drückte den blonden Kopf noch fester an die Schulter der Alten, Nlin kam die Beichte. Schon als Kind hatte sie den schmucke Studenten gern gehabt, aber der habe sich nie um sie gekümmert, und erst jetzt, seit er sich als Arzt hier niedergelassen, glaube sie, daß sie ihm nicht gleichgültig sei. Und neulich, an ihrem Gcburts- tage, als sie im Garte umhergewandelt teten, habe er o liebt, tzute Worte ge-! reibet ach sie hatte geglaubt, heute auf der Landpartie würde er und nun sei es nichts. Nun fiel) einmal in bie Höhe, Kino, und Uin Dich ordentlich anlchanen". sagte die Großtante, Also der lernst -chramm! Nun, einen schlechten Ge- fd)ma(f nid)',i ift fint braM Haut, bas liegt im Blute ich habe in seinen Großvater und Pater noch ge sannt. Ich möchte Tir gerne helfen kleine Maus, aber wie soll ich erfahren, ob ber Toktor just die Käthe Hollmann zur Fra Toktorin haben will? Ter Schramm ist ein verschlossener Niensch: er wird der Alten nicht auf die Nase binden, was er der Jungen verschmie ge, Toch. Kind, da scheint mein alter Medizinalrath zu kommen, geh, hole uns eine Flasche Wein, das ist er 10 gewöhnt Käthe schlüpft hinaus, kaum aber i hatte sie die Thür hinter sich geschlossen. ! gerufen !" In trat auf die tnichrockene als sie wie angewurzelt stehen blieb, jzii. Verzeihen Sie mir, ich horchte Im Nebenzimmer war auch Jemand schon ein Weilchen." eingetreten, und sie hörte den Ausruf, Tie beiden Knaben wollten sich aus der Tante! Plagt Sie der Kuckuck, ! schütten vor Lachen. TaS war einmal Toktor, ich beule, Sie sind auf der ein Spaß! Landpartie?" Und eine liebe, wohlbekannte Stimme i antwortete! Ich wollte wohl, verehrte an, aber ich wurde zu einem ranken amnen, just als ich in den Wagen stieg. Nun ist mir Ihr dienstbarer Geist i d,e Hände gelallten: ber alte Medizinal- , rath ist selbst krank und liegt zu Bette." So? Na. die jungen Tarnen wer- den ct ichbn venniisen." Tas glaube ich kaum." sagte er achfelznckend, ich bin kein Salonheld, aber ich kann nicht leugne, daß ich heute sehr gern mit dabei gewesen wäre," Hin. bin! Toktor, denken Sie bloß, ich haue mir heute, als ich merkte. dar, mich der Fu zum Stillstehen ver zinn Bvrlefcn arnnite. meine Richte bestellt: ich hatte ja keine Ahnung von dem Ausflug des Kränzchens und wirklich, bas gute Kind kommt, läßt Alles im Stiche um meinetwillen, aber ich Iwre denn doch von ihr. daß Fränlki Käthe ist hier?!' Tas junge Mabcken hörte den jubeln- den Ausruf, sie preßte die Hand auf ! geweint, weil ich nicht mit den Andern bas ktop'cnde Herz, dann önelc sie die: fahren dur'le, aber Papa batte es streng Tbiir. ! verboten." Tottor Schramm streckte ihr beide i, da bin ich ja ganz falsch berich Hande entgegen. Welche Ueber- 'tct," lachte der Tokior, da bist Tu raichung!" ries er. il ranlein Kalbe, daß Sie beute bier sind, ist so lieb und gut von Innen!" Sie wehrte erröllleub ab, Toed. doch," tagte er, iin lang- geplantes Bergnügcn aufgeben, weil ir.an muß, weil der Beruf cs fordert. das ist nichts! aber wenn ein lebens- irisches Mädchen dein entsagt, um eine a!te, kränkliche Taute zu p'legen " Ich bitte mir febr aus," ichalt die Tante, daß Sie mich nick,! gar tu !:! ail;g ichilberit." Alls lachten bcrzlich. L'I"lii ,!üch, .rcil'.ein !a:i baß ick nach ben heutigen Infiiluiunzeii einen Berns für Sie weiß?" fragte der rotior. Sie blickte ihn betroffen an, Nun?" in lachte, O nein, ich sage Ihnen och nicht, jetzt noch nicht," setzte er leiser hinzu. Doktor, wie kommen Sie mir nur vor." rief bie alte Tame. Zch kenne Sie ja garnicht, so luftig, Nil, immer z, aber nachher halten Sie einmal Rücksprache mit dem Patienten ba," Sie zeigte auf ihren kränken Fuß, Ich bin ein ganz schlechter Mensch, verehrte Frau," sagte Toktor Schramm und sein Blick streifte die erglühende Käthe, ich bin so unendlich glücklich, baß Sie gerade heute ach dem Arzt ver langen mußten,"' ,,'J da hört aber doch Alles aus: was für eine Strafe verdient der Bofewicht, Käthe?" In muß uns den Trompeter" wei ter vorlesen," lachte diese, Nein, das ist viel zu milde gedacht." sagte die Taute, Ta weiß ich besseren Rath, Toktor Schramm bleibt bei m i r, und die Käthe schicken wir fort zu ihrem Bater. Ich lasse ihn bitten, heute Abend mit mir zu speisen : ist der Toktor bis dahin artig gewesen, darf er iitesse, Käthe hatte schon ihren Hut geholt. Als sie dem jungen Arzte die Hand zum Abschied reichte, hielt er sie fest. ' Ich muß nachher och zu einem Kranken," sagte er, von dort aus hole ich Sie und Ihren Herrn Bater ab, Tarf ich'?" Sie nickte, Ihre Auge begegneten sich, dann machte sich Käthe los und eilt eilte ohne Abfchiedswork. (5S traf sich gut, daß der Pater Be such hatte, sie brauchte nun nicht selbst zu ihm ins Ziinnier: er wäre ihr nn möglich gewesen, jetzt seinen forschenden Augen zu begegnen, Käthe eilte aus ihr Stübchcu, um sich für heute Abend zu schmücken für Ihn". Süße Bilder und Gedanken huschten dabei durch ihre Phantasie, und in ihr jauchzte es ! Wie ist doch die Welt so wunder schön!" Käthe blieb nicht lauge den Träumen Überlassen: ihre beide Brüder meldeten sich mit Ha!loh und holten sie in's Wohnzimmer, Tort stellte sich Hans breitspurig vor sie hin nnb machte ein sehr böses Gesicht. Tu willst wohl beute wieder fort? Immer diese Lauferei!" Und Friedet fragte! Hat Großtante noch sehr Über mich gescholten?" Nein, mein Junge", erwidene Käthe, ich glaube, die Tante denkt gar nicht mehr an die Geschichte aber Brüderlein Tu darfst sie wirklich nicht mehr betrüben hörst Tu ? Sie ist so gut, so gut!" Käthe, Tn bist so londerbar," nieinte Hans altklug. Was ift denn los? Tie Landparlie " Ach die dumme Landpartie," lachte Käthe und schwenkte Friede! herum lustig bin ich wie noch nie. Hört,, Hans . und Friedet, wünscht Ihich jetzt mal gleich was, was Ihr am liebsten haben möchtet, ich schenke es lnch!" Aber Käthe'?!" Tie Jungen sahen ganz verblüfft aus. Ist's Spaß ober (hilft?" fragte Hans vorsichtig, Innst!" rief athe mit hellem Jnbelton, Ta muß ich freilich eintreten", sagte Toktor Schramm burch bie halbgeöffnete Thur, so fchon hat mich noch Nieinanb Na. liebe Jungen", sagte der Tok- tor, geht mal zum Nachbar Krämer, nb sucht (nich was Hübsches aus, fugt ihm, ich wollte es im Borbeigebett be richtigen," Jubelnd stürmten die Beiden davon, Fraulein athe," nahm er wieber das Wort, mir bleibt nicht viel Zeit übrig, gleich jetzt muß ich Ihnen sage, welchen Beruf ich für Sie im Auge habe. Wollen Sie mich hören?" In hatte ihre Hände gefaßt und zog sie zu sich heran. Als mir Ihre i'iroßlantc heute Ihre helbeurnüthige Entsagung schilderte, und ich Sie so liebreich um die ranke bemüht sah, da dachte ich! oh, wie gut paßt Ikin-Kathchen doch zur Toktorsfraii nein, nicht fortlau fen sieh mich an, Käthe gelt, Tnbist mir gut'?!" innst. lieber, lieber innst!" Sie ruhte an seinem Herzen, von fei nein Arm umschlungen. Aber Tu weißt garnicht die volle Wabrheit", sagte sie endlich etwas klein lauk, Ich wollte garnicht zur Tante, nein, durchaus nichl. und habe so viel am tncde garnicht gern barmherzige , Samariterin ?" ,X doch, (nun. lieb ich glaudie nur. Tu wurdest au? der Landparthie ieiu und In lufie sie beglich. Tu brauchn Tick, nicht zu vertbei?i !en, Liebling, ich tenue meine at!!" Ter Regiern ng'.,aili war nicht wenig liberraic!', als !ch das neue Brautpaar voi'tellte. Sie in r,e:r.i 't ,!:' l;.ltcn Sie rik sie Kai! e g;:t. Iottor". faaie er weich, wprcnd er '.!" ivritv. 1!Ur.n die v.rd druckte. Tie ernste Stimmung hielt aber heute nicht lange vor, bald saßen Alle in dem gemüthlichen Zimmer ber l'lroß taute, Tiefe war garnicht so sehr der rasckt, Machen Sie meinen Fuß nur bald gesund, Tottor, damit icki aus Ihrer Hochzeit tanze kann", sagte sie launig, Friedet würbe in Anbetracht der Per lobuug feierlichst verziehen, und dann brachte der Bater Käthchens einen teniU gen Trinkfprnch ans auf die beide Opfer der Landparthie," iibeoVi: Schulde' Siebes abeiiteiUT. Theobor Schnürle war über Nacht ei audercr Mensch geworden. Sonst stand er griesgrämig hinter der Laden buddel. bediente stumm und bescheiden die Kunden und wenn er, was häufig genug paffirtc von feinem Herrn wegen einer gemachte Dummheit ein hartes Wort erfuhr, so hatte er den ganzen Tag den Tatterich und verbrach zu der einen Tuiitnilieit in rascher Hintereinander folge noch ein halbes Tutzend andere. Heute aber strahlte sein Gesicht eine lebhafte innere Freude wieder, in seine lange dürre Gestalt war auf einmal Leben gekommen, er sprach mit den Kunden zur nicht geringen Ueberraschung seines Herrn über die Witterung, ja feine Redseligkeit halte sich so sehr gestci gcrt, daß er, wenn gerade niemand im Laden war, das große Stück Limburgcr käse, welches auf der Ladenbuddel lag, apostrophirtc und es zärtlich mit der Hand streichelte. Als ihm aber sein Herr auflrug, die Tageskasse zu zähle, und ach eiiiigcr Zeit fragte! Nun, was macht's?" da legte er die Hand auf die Brust und flötete mit feiner dünnen Stimme! Tas macht die Lie iebc ganz allein!" Und selbst die Ohrfeige, welche ihm diese deplaeirle Antwort ein trug, tonnte seine gute Laune nickt ver scheuche, den als er fünf Minute später die Rolläden herabzog, um das (Geschäft zu schließen, summte er bereits wieder fröhlich! Aber Schwarz, ha! ist meine Lieblingslonlenr!" Schnürle lieble seit gestern mit der Glnth seiner ganzen Seele. Sie" war in den Laden gekommen, tun ein Stück Toilcttefeife zu kaufen, und als Sie" ihr Pertangen mit lieblicher Stimme vorbrachte und ihm dabei mit ihren schwarzen Augen ins Antlitz blickte, ba war es in fein jnnghcrrliches Herz geschehen cr wußte, was Liebe ist. (n suchte, um dem Gegenstände seiner Bekehrung seine Gesiiiile anzudeuten, eine fein parfümirte Seife in Reseda färbe heraus, überreichte sie ihr mit einem tiefen Knir, und statt des ihm geläufigen Beehren S' uns wieder" stot terte er etwas verwirrt und mit blutro theiu Kops! Gönnen Sie uns bald wieberbe Genuß Ihres Kolben Anblickes, gnädiges Fräulein!" Sie lachte dabei, und Schnürle wenigstens faßte dies als ein glites Zeichen ans. Tie Hansniei fterin hatte ihm verrathen, daß Fräulein Fannp, so hieß die Liebliche, im Stadt theater angestellt sei, nd so hatte er sich sofort mit ZuKilfnaKme seines ganzen Wochcnlohnes ein Sperrsitzbillct erstaun den, mit dem Rest ein Blumeitbou-' gnet gekauft und war jetzt auf dem Wege nach dein Theater, j Tas Stück hatte bereits begonnen, als Schnürle den Saal betrat. Sein Platz war wie ihm ein Ticner bedculete, ; in der erste Reibe, Mißmnthig über' die Störung standen die Zuschauer der ersten Sitzreihe ans, um Schnürte durch zulasse. In war indeß nicht wenig überrascht, als er bemerkte, baß sein ; Stuhl feilt Sitzbrett hatte. Verlegen drehte cr sich ein paarmal herum, dann blieb er kerzengrade stehen und slarrle mit offen in Munde aus die Bühne. Setzen! Setzen!" ertönte es jcooch hinter seinem Rücke, Schnürle drebte sich wieder nach rückwärts und gab durch C'iesten zu verstehen, daß fei Siulil nickt in Ordnung sei, lin mitleidiger ' Nachbar klappte inzwischen das Sitzbrett nieder und drückte etwas unzarl den Schnürte auf den Stuhl. Inzwischen wurde der Vorhang herabgelassen, der erste Alt war zu inibe, Schnürle ärger lich über seilt dummes Auftreten, zupfte verlegen das Bouqiiet zurecht, welches er feiner Liebe, wenn sie auf der Biiline erschien, zuwerfen wollle, hüllte es sorg fain in das Scidcnpapicr ein und packte es vorsichlig in die Hintere Rocktasche. , ,.lis! is!" rief jetzt ein Tiencr. Schnnrlcs Nachbar, der ihm zuvor den Sitz niedcrgetlappt balle, winkle dem Ticner und erhielt gegen 20 Pfennig einen Tcllar mit dem rothlicheit Inhalt. Schnürle wollte durch nobles Anflrelen feine Sckiarlc von vorliin wicdcr gut machen, cr Iwlle feinen letzten Nickel ans der Zafckie und war ebenfalls im Beftpe eines Tellers mit bem kühlen JnKalt, derTiencr hatte indessen vergessen, einen Löffel beizulegen. Schnürte der nicht wußte, was er mit dem Tinge vor sich anfangen sollte, drehte verlegenden Tel ler bin unb ber, und da cr. wie es bei ähnliche t'iclegcnbeiten gewöhnlich der Fall zti fein pflegt, aller Augen auf sich gerichtet mahnte, stieg ihm das Bin! zu i'icfichl und dicke Schweißlropfen bilde len sich auf feiner Stirne. !ück!t.chr weife wurde jem der Vorhang in die Höbe gezogen und der Zuichauerraum tvrbuntclt. In feiner Nctli tvoiitc S'bniüle den Nictar utr e:c Vo"e! bitten. ..Vencihen 2:." 'a.Ne a la;;t. . Sie tonnt:: ,:'i, eine 'a"!g tu: e-.nvtier." er ! üb:,'.'' er l !)!!!.' es :!r;:ich 'x:.:.x .', It! !!! ; Schnnrte schwieg eingefchiichtert. Aber !was sollte cr beginne, er konnte hoch bas Ins nicht wieber zurückgeben, Rath ;lostramt' er in feine Taschen herum ! und saub endlich seinen beinernen Zahn . stocher, Ra.ch entschlossen spießte er das rötliliche Tiug auf und steckte es ganz in !den Mund, um es im nächsten Moment ! hustend und pustend wieder auszu- spucke. Dabei fühlte er infolge der Kälte bes leises eine heftigen Schinerz ! in bei, Zähnen, Pst ! Ruhig! Der Menich start in einem fort !" erklang es drohend hinter ihm. Schnürte war wütlienb über sich selbst. Mit raschem Griff bildete er aus dem Theaterzettel eine Düte, schüttete, als er sich imbe merkt glaubte, das is hinein uud steckte es in seine Rocktasche, In der Zwischenpause gab er dem Diener den Teller zurück und wartete nn, unruhig ans dem Stuhle hin und herrückend, ans das Auftreten seiner An gebeteten, Endlich hob sich der Bor Hang und, vo stürmischem Beifall be grüßt, erschien die Soubrette Fräulein Fanny ans den Brettern, Sie erschien Schnürle in ihrer duslige,! Kleidung wie ein übernatürliches Wesen, Plötz lich erhob sich sein Nachbar und warf ein kleines Bouauet aus die Bühne, welches -viiiulein mutn lächelnb auf nahm und au die Brust steckte. Schnürte schoß einen wüthenden Blick auf seine Nachbar, i welchem er sofort einen Ne j denbnhler vermuthete, dann griff auch er 111 die Tasche und wart mit Iräitigem Schwünge sein Packet ans die Buhne. Im Finge löste sich das Papier von dem Inhalte und im nächsten Moment platschte der Sängerin der .fistlumpen ins Gesicht, welchen Schnürte in der Anfregnng anstatt der Blumen ergriffen i hatte, Tie Schauspielerin stieß einen .schrei ans nd verschwand, während der Bothang sich senile, hinter den ou liffen, im Zuschauerraunt aber erhob sich ei fürchterliches Gelärm und Ge töse. Binnen wenigen Sekunden be fand sich Schnürle unter freiem Hirn inet, wie er aber ins Freie gelangt, da von waren fein eingetriebener Hut nd feine derangierle Kleidung beredte Zeu gen, Anbereit Tages erließ Schnürte im Stabtanzeiger" eine nllärnng, welche bas Publikum über seinen unseligen Myigrm nnthellle. ,yrl. muim,, seine Angebetete, bat er nie wieder z Gesicht bekommen, ! Olwas vom Weiten. j Grenabier Johann Bininski hatte j bisher in seinem Leben noch nie etwas ! von ber .nisten; einer sogenannten j Weckernbr gehört, geschweige benn einen : solchen Apvarat zu Gesicht bekommen. in war von Kindheit an bas Frühaus stehen gewohnt nnb brauchte keinen Wecker. Aber davon wußte Lieutenant von Sasbach nichts und cs war ganz natür lich, daß cr noch einiges Mißtrauen im Bezug aus des neuen Burschen Zuver läffigkeit hegte, Taher zog er heule, am Abende des Antrittstages Bininski's eigenhändig feinen Wecker auf und stellte denselben in sein Schlafzimmer, Auf den Ap '. parat konnte er sich jedenfalls verlassen, ! In hatte Bininsti absichtlich keine . Anweisung gegeben, ihn morgen früh , zu wecken, weil er bei, Grenabier auf bie i Probe stellen wollte, ob derselbe aiis freien Stücken um die Übliche Zeit das Bett verlassen würde, um die letzten , 'Vorbereitungen zum Dienste zu verrich ten, Demi baß für bei! Officiersbur schen bie Parole hieß! Morgens um vier Uhr 'raus! wußte Bininski ja zur Genüge. Jedenfalls werde ich cs fein, der diesmal zuerst ans den Federn muß," dachte Lieutenant von Sasbach, 19 i war in der Frühe des nächsten Morgens. Friedlich schlummernd lag ber junge Officicr in feinem Bette eben begann der neue Tag hereinzudam inern feierliche Stille, ; Da ging's ans einmal plonlich las: ' Sckmrrrrrrrrrrrrrr ! der 'Wecker that pünttlich feine Scbuldigleit. Aber Lieutenant von Sasbach er wachle nickt sofort, der am Abende et was reichlich genossene Wem übte feine Wirkung mir unruhiger wurde der, Sckilafcr, ' I Schnrrrrrmrrrrrrrr! tönte es noch immer fort. Da erschien in der Thür ein dicker Kopf und ein paar Augen richteten sich i mit dem Ausdruck des Staunens und ntfetzciis auf den Wecker. ! Pfchakraff, was is das? brummte Bininski, welcher seit einer halben Stunde schon ans den Beinen war. Is sieh Uhr geworden verruckt?!" In der nachitcii Seluttbc aber batte er den 'Wecker in der Hand, O, gebt ich. Dummes Avparal, daß wirfl Tu stören mit solchen Radoan Schlaf von Herrn Lieiilenant. Will sich Herr Lieutenant hent' lange schla fen, weil bat gegeben leine Ordre zu wecken." Und l'renadier Johann Btüinsti schraub!' schleunigst bie Allarrnklingcl von ber Ubr und entfernte sich dann, au den Zehen gebend, geräuschlos wie er gekommen. Von dem Gewitter, welches losbrach, als Lieutenant von Sasbach ein paar Stunden U'tter erwachte, wollen r.'.i schweigen. !!-om ü. ::::. "tcu Motgeit ab Vstina. ianieait einem Sonntage, als sie ein Geldstück auf den Sanunelteller legen wollte, daß ihr die Tasche ausgeleert und Börse und Sehlü'selbund gestohlen waren, Sie sprach davon gegen einen neben ihr sitzenden ehnmirdig aussehen den Herrn, der sich höchst cischiockei'F zeigte, als er fand, baß er ebenfalls raubt worden war-, (n schlug daraus der Tarne bor, beim nächsten Polizeibnrean sofort An zeige z erstatten, doch", setzte er hinzu, wenn es für Madame peinlich ist, selbst dahin zu gehen, so bitte ich nur um Namen nnb Adresse und werbe bann alles nöthige sür sie besorgen," Tie vornehme Dame war Iweyersrcut, von einem Gange nach ber Vo itei he. I freit .zu sein und gab gern die gewünschte ','lllsttt. Der Herr" eilte jetzt in größter Hast mich ihrem Hanfe und sagte einer Die- ' nenn, der er die Schlüssel übergab! Ich komme vo Ihrer Herrin: sie er wartet sofort .MIO Francs, da sie ibre Börse verloren hat und sagte mir, Sie würde schon wissen, wo das Geld liege," Beim Inblickeit der Schlüssel kam der Dienerin kein weherer Betdacht, und sie holte die gewünschten Banknoten, Diese, nebst den, Inhalt der Börse, entschadig trn den Dieb für seine Verschlagenheit, Eiifjnt terriUf. Gast! Sag', Oscar, weßhalb siehst Dii mich so böse an ?" Oskar! Weil Sie immer den ganzen Kuchen essen und doch keine von meinen Schwestern heirathen!" Arr-s!iie. A, ! Sieh' 'mal da l,ehei,raths, die haben ihre goldene Hochzeit gehabt!" B, ! Aha, also das sünfzigjähiige hejubila,,,'?" A,i Nee, nur das fünfnnozivanzig jährige, Kriegsjahre zahle,, boppcll." AI, so! Beamter! Wie viel Geschwister haben Sie'?" Herr! Bier nnb zwei halbe." Beamter! W a g?" Herr! Ja zwei sind Halb gcschwistcr." 'i'iiklich' cErnpi'diliüM. Kaufmann (zum Vater, dessen Sohn eine Lehrlingsstellc sucht)! Also nur Oiiinta und Quarta hat der junge Mann durchgemacht?" Herr! Aber gründlich! in der Onarta hat er gewiß drei Jahre ge sessen!" PrdüiMicr l-cnjlcicti. Sie, Herr Förster, haben Sie nn ser'n jungen Baron schon zu Pferde ge sehen?" Jawohl ! Der sitzt ja aus dem Gaul, wie ein Stück Butter auf einer heißen Kartoffel !" Ein Feiner. Fremder i Du bist wohl ein Schu sterjuitge?" Junge! Aha, nun wollen Sie woll, det ick 'neu Witz machet! soll, Sie Schlaumeier?" in vorsichtijl-r, Versicherungsagent zahlt einen, Klein biirgcr eine ansehnliche Brandschaden? summe aus: Nun, lieber Mann, da für könnt Ihr tnich doch wieder hübsch einrichten?" Kleinbürger: Vsk, red's nit so laut, wenn's die dort drüben in der Me hö ren, brennts alle vierzehn Tag im Städle!" Der l.er'lii?mei-r. Bater: Kinder, Ihr seid nenn Ge schwister ballet z u s a in in e ! Wenn Ihr einmal groß seid, tonnt Ihr unter iMick, einen 'Verein q r i, n -d e 11 !" icherner beweis. Junge Frau: ... .Ich war heute mit ber Fran Rathin kaum eine ' Stnnbe beisammen und schon habe ich untrüg ticke Beweise ihrer i n 1, i g sie n F re 11 11 ! s ck a f t z 1, mir!" Mann: Das nimmt mich aberWun der! Woraus schließt Du denn das?" Frau: Ja beute Dir nur. sie ha! mir bereits die Ab reffe ihrer Schneiderin und P 11 tz in a ch e r i n gegeben!" .fjulfr IVpi-elfi'nt. A ,zn einem Belantiten, der ihm von fetner letzten Tigerjagd erzabll,-: Unb als die wüthende Bestie mit ihren, ge fraßigen Jungen ans S,c losfprang und Sie zu zerreißen drobie, an was dachten Sie da?" B: Ich dachte an meine rau und meine Kinder!" irpn'chmiüi'p. Ter Arz: im Lehnstuhl in 'Ruh'; Ju: Svrechz,mmer puren dü Nicht einen Hauch! Nur der Diener gähnt noch. 5:r alte: Warte nur. ba'.de Schnarch! dann der auch! Vczanw.mi. , lind alai.ben Sie r?ir?t,ch. Herr k.-!0'c".'r. !:ß ,s jiiiulv .;,::! :en tfird. lü-.s i:::t k'ti M.: Bv.'o:i::er:;. in V,: !-!!!::-:.: iefer ' ' da i":''! 1, r.: ich.-:: . V : : :: : r -. 1 i;:: ,.7 ! .::. ::: r c.'. " .! :-. .:.:-: X Y