Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, August 01, 1895, Image 11
I r X Das cvftc ivii Kiar. Ihm SH' eil :,i'cuji. Eiitfelilich ei weifse Hunir! So ruft fraiileiii Adele, indem sie hon neuen, mit federn, Schleife und Blumen iinntirten Sommerllut uor den, Spiegel tiiifprobirt. möglich! .Aber b ist es ja. Lang, schon, lveißglän Ai'iift wie Silber, ud dennoch ei mo- ,H imiito jnori der Erdenlust, eine Per- f HöHnung niler irdische Eitelkeit! 'Mit I leichler, flüchtiger Hund schreibe Natur nd Zeit zuerst ilire Zeichen, unjiimiü zart, fchoed, rücksichtsvoll, werde ihre Schn'stzüge leider halb hart, grob, ge drängt bis zur Lapidarlchrjst! Aber bis dnliin ist izlücflicbern'eiie noch eine lange Zeit! Wie alt ist sie denn ? Renn untiili'iin.zig., aufrichtig gesagt, für ge Ähnlich, aber fechsniidzwaiizig, Nn, vorerst lau sie de Mampf mit Natur und Zeit noch aufnehmen. Cb sie es will? Selbstredend! Wer verachtet ger ans einen Thron! Und die Schönheits frone bleibt die süßeste Erdenlast! Selbst Grau, die Perlegeiheitssarbe, vermag noch icht die frische des Teints z tod ten. Und dennoch das fatale weifie Haar! Sie wird von nun cm doch den Rittmeister eneouragiren für alle fülle! lind auf der nächste Redonte tvird sie im Rototo-Sh'stüin erscheinen, zu Probire, wie ilr dereinst der Alteröpnder" zu Gesicht stehe wird! Natürlich "mouches" dazu, um den Teint zu heben! l'iit Erlaubnis;, der Herr Baron pflegen ein paar graue Haare zn betoi nie, " sagt der elegante ami d l;i t'te. indem mit eiligen kraflgenialischen Bür stenstrichen die braune Haarfülle des jüngsten Premiers mitten auf dem Kopse scheitelt. Und das harmlose Wort klingt in die Ohren des Lieutenants wie eine Bußpredigt, 'ja, wie der Tonner des Weltgerichts! Entfeltt springt er auf, wirft die blüthenweiste, schüpende Hülle ab, und ruft : Was rede Sie bn? Sakrament!" Eins, zwei, drei ein qntes halbes Tnpeiid! Beschien der Herr Lieutenant selbst in Augenschein zu nehmen?" Ter Angeredete empfindet das Her ausziehen wie Tolchstiche nd betrachtet die zarten aber nmimstöklichen Beweise der Vergänglichkeit alles Irdischen mit Galgenhumor, Aus Lt)rc, sie sind schlohweiß, merkwürdig weist!" sagt er, um nur elwaS zu sagen. Wünschen der Herr Lieutenant viel leicht etwas Nußfchalencrtralt?" fragt der Friseur nd tritt sehr bereitwillig ! einem Schranke mit loilettemirtitel. Tu Mittel ist vorzüglich!" Tanke," entgegnet der Lieutenant spröde, nd mit noch nnbcrwnndcnein Groll ii Herzen wirft er das Silberstück ans den Tisch, schnallt den Tegen fester d gehl rasselnd und mit martialischem lcsichtsansdruck ab. Er wollte eigentlich nach der Miinche er Bierhallc, aber dieser impertinente Friseur hat ihm gründlich die Laune verdorben! Ich werde allmählich grau! sagt die blasse Erzieherin, da ist schon wieder ein weißes Haar, das dritte feit gestern! Aber was thut'? Tie Jugend frei lich schwindet mehr die bittere, harte Angend! .... Und doch ist das Schicksal nicht gerechter, als es geivohn lich de Attichein hat ? Wir verlieren nur, was wir wirklich besessen haben! Was hilst uns ein Schalt, den wir icht verwerthe könne? für mich, die arme, im Schatten verblühte Erzieherin, ist die Zeit schmerzlicher Eiilsagiing mm wohl dahin, siir die Schonen und Glücke liche kommt sie erst dann wen die Natur grausam das geliehene Gut, wo mit sie sich geschnuuTl hatten, zurückfor dert! Tas Glück ist vielleicht doch gleichmäßiger ertheilt als es gewöhnlich den Anschein Kai Und vor dem Geiste der altenden Erzieherin ersteht ein freundliches Bild, nicht strahlend nd glänzend, aber von warmzn gestil tigten Farben, als endlich erkämpftes, fricdenvolieS Ziel eines arbeitvollcn Lc bens! Es ist ein kleines Heim, mit einem Gürtchen voll Glieder ud felbstgezogc neu Ebelrosen, das helle Stubchen drin nen freilich nur mit Znckerdütenpavicr beklebt, aber mit dustigcn weißen Gar dinen besteckt, und mit vielen zi,rl eben : seldstgehalelten Teckche geschmückt, i Taz hnbsche, bcacnie Möbel, ein scho- ncs Piano ud ein Bucherbrett voll i Hässlicher Werke. Ud was die Haicht-, fache: ein Müllerchen. welches die lang-' entbehrte Tochter liebt nd hätschelt und dem die Tochter dasnr die Handc unter breitet. Tann endlich haben sie anch Zeit einander z liebe. Zeit und Ge IkgcnKcit, und sie werde es achkolcn , gewiß! Wen sich anch die Jugend nicht ! nachbolen laßt, die Liebe IhI es bis zum Tode! Mir scheint, daß ich eigentlich früh zeitig ergraue! sagt der Pro'eiior der Eheinie. als er. die etwas fluchtige Toi leite beendend, zuiallig vorndergeliend in den Spiegel sieht. Allerdings,,,. Nun gliicklicherwei'c weiß man mit Hilfe der Wi'fen'chait ganz genau, wie sich solcher Prozeß vollzieht. Tie Haare sind Horngebilde der Hant, und das Ergrauen bestellt in einem Schwinden des farbitotie und einer Vermehrung, der in den Haarrohren befindlichen Lu'I. Tie färbe wird nur bewirkt durch einen bräunlichen farbne". das Pigment, das ielbft wieder nur ein in-anr-andcltcr Blul'ien ist. Nun glücklicherweise geschieht das Ergrauen 1 schmerzlos! fiaulein Arabella Miron. die neue Primadonna des Stadttbeaters, deren Photographie augenblicklich in allen : mit Cntel Joseph"; wie kindischzntiau mögliche Rallen nd Stellungen vor ! lich und doch ivie verschämt hatte sie um de iiiisllade aiisgehangen ist, von sei Geleit gebeten und ihn ermuntert, der Afrikanern! bis zu der pikanten ! bei der Viiitter mitzubitlen, Auskleidefeene der Merline in Aubers! So spintisierte Onkel Joseph vergnügt ffra Tiavolo herab, steht vor ihrem riesi- j vor sich hi, währenb er im Wagen zu ge Toilettenspiegel i',d probirt ein , Greickiens Antter shr, um seie lleiiie paar neue Geste, j blondlockige Partnerin abzuholen, Ter Ploplich ruft sie todterschrocken: WslSj Spatherbstlrieb seiner Neigung zii Oiret sehe ich ein weißes Haar? Ist's iög- ' chen hatte den allen würdige Notar lich? Tie naseweisen Rezensenten nd! völlig verwandelt, neidischen Kolleginiien haben mich wirk-! Gretchen sah natürlich als Rokoko lich so sehr geärgert? Abscheulich ! Aber d,i,che entzückend as, von den Spipen ich werde mich räche! Teil jungen 'der gepuderten blonden Lockenrolle bis nd besonders den alten Krittlern werde ich mit allerlei liebenswürdigei Zucker brot den Mund stopfe, damit sie vor Pergnügen iiiit dem Schweife wedeln, ivie mein Schooßhündchen, und das fatale Hritifiren ganz vergessen, und die neidische Kolleginnen 'erde ich drch ei halbes Tichend raffinirt ent- zückender Toiletten zur Berzweifluug bringen ! Tie junge Mutter stpt aus der Be rauda, das Nesthalcheu aus dem Schooße, wahreiid die ziveijährigc Em,i a den galten ihres Kleides, wie auf einer Himmelsleiter, eiporzlletter bestrebt ist, Tie kindliche Eifersticht gegen Brüderchen ist immer noch nicht erstickt, !den hier konnte doch von keinem Tan troiideni sie Brüderchen neulich als zeu die Rede sein! So dachte Onkel Io lebendige Puppe innhertragen durfte, feph, und er wagte es schon, unter den. Aber Herzeiisn,a,achen, was hast Tu Borwaud des (Gedränges den Arm Gret denn da? tritt jel.it das fünfjährige chcns fester z drücke, Triidchen herzu, niik großen, hellen ! Aber zwei Minuten waren kaum vcr Angcn um sich schauend, T hast Tir! strichen, da hatte ihm schon ein junger ja einen langen, weißen Zwirnssaden in das Haar geflochten ! Aber Zrudche, bist Tu noch dumm ! sagt der siebenjährige HanS, das ist ja ein weißes Haar, wie Oiroßimnmi einen ganzen Kopf voll hat, unter ihrer weiße Spißenhaube ! Weißt T den das garnicht, Trud chen? bestätigt die zehnjährige Agnes mit weisheitsvoller Ucberlegenheit, Ich wollte, es wäre ein ganzes Bün del, dann konnte ich meine, Schirn nikl doch einen neuen Schweif daraus mache ! meint der vierjährige Gustav bedauernd. Aber Mama, bist Tu schon alt! ruft Zrndchen erschreckt. Nun gehst Tu wohl niemals wieder ans den Ball? fragte Agnes, Nein, mit weißen Haare bleibt man immer zn Hanse, wie Großmama, be scheidet die fünfjährige. WaS solchem kleines, rostges Kinder- mäulchen doch siir große Wahrheit rede kann! Tas einfache Wort trifft die junge (Vi'iiii wie eine ernste, tiefe Mahnung, Sie hatte es wahrend der Wintersaiso , ganz vergelte, da e schon die dreifzig vorbei. Und ihr Spiegel ist beinahe ebenso galant wie die Welt, die sie noch i zu den Schönheiten zählt. Nur beij Tageslicht zeigt er ihr die Krähenfüßchen wie ein ausrichtiger freund, Abends bei Kerzenlicht ist er noch verliebt wie ein I Liebhaber, Und erst die leiitc, Vollreife Schönheit ist es, die wir bewußt nd vollbeglückt genießen ! Ta schreckt sie das Kinderwort auf, nd die Kleine wer- den zu Pnßpredigcrn ! Aber weshalb sollte sie nicht alt werde? Bringt sie nicht jeder Zag. den ihr das Leben von der Jugend abzieht, der Zeit näher, wo sie neu in ihren Kindern erblühen wird? Taz die Liede des Gatten ! Sie ist so reich an dem besten, rein menschlichen I Glücke, daß sie das bischen trüacrischen ! Iugkiidschiinmer wohl entbehren kaun ! ! Tas Weib, das sein Haupt au die Brust des treuen, erproblen MaiineS lehnen kann und nur die Arme zu offne braucht, in in ihre Kinder das uoeniie f roengiua z uiü)üe;en, dieibt jung och im Herbste des Lebens nd reich auch am Bettelstab ! -!),i.t'l ycfb. HiimorcoSk von 11111: i'onbacli. ; ,'iretchen s -wu'ter eintrat. Onkel Joseph stand vor dem großen : Tie würdige Tarne schien etwas rr Ankleidcspiegel in seinen, Schlafzimmer, i regt, übrigens nicht unglücklich. Bol um sein Äaskeiiball'Kostiim und sich , lcnds ganz selig aber zeiake sich zwei selber i diesem Kostüm einer letzten , andere Personen, die Ünkel Joseph im peinlichen Musterung zu terwersen. ! alon tras. Tic eine war Eiretchen Es hatte lange genug mit dem An-! und bie andere war ein junger hübscher Ileiben gebaiiert, und es war nicht ohne ! Mann. viele fluche und Schweißtropfen abqe-j Ei, ei. lieber freund " sagte Gret lausen. Tasür war aber auch das chen's Miitter scherzend, aber mit ,ert Wert ganz herrlich gerathen, das mußte , würdig gerührter Stimme, was haben sich Onkel Joseph selber zugestehe, und- Sie da angestiftet! Entsühren mir er that es auch mit sctbstgesalligem mein Lämmchen, damit es sich recht nn- Schmunzeln. Tas Kostüm hatte er sich nach langem Schwanken ansgesncht, weil es ihm in höchstem Maße Würde und Beqiiciiilich keit zu verbinden schien. Wenn man i die Jahre und zu dem Gewicht ge rt.m iit r-iil,! ..It.l. , . """""- ,hmivi). i'iinii inii -iviegerinuttern ichon eigen ist Ickwi;, man die Bcqiikmlichtcil anders O. verstellen Sie sich nicht' lieber' als in den flatterkasten Zagen der In- j freund," sagte sie. ich weiß wohl. Sic-mu',-t- ! war immer ein Schelm in solche Till-! .'Im liebfte wäre er einfach n iogtn. Aber ich danke ",,1 recht herz niliio hingegangen. Tas erinnerte ihn lich. denn Sie haben ja auch die-mal ,0 anheimelnd an die schönen Nachtisch-' mit Ihrer Litt wieder mir da- Gluck stunden, bie er mit gleichaltrigen und meines Kindes tordert wollen d ich gleich liiivermählten Herren im Kaffee- ,'chanc Herrn Asieiior von Ctten ich baute beim Toniiiw zn verbringen hoffe, er wird mein Herzblatt glu'ckl-ch pflegte. Aber Gleichen hatte gesagt. machen. nochmals, inder meinen das gehe aus dem asino MasIenballe Segen über Euch schlechterdings ich, an. Und da mußte , Tie kurze, gerührte familie-ifceiie 1 er tut) natnrtich tuge und wählte statt welche den lernen Worte der wurd-ge'i bcs Toinmos einen angeblichen Vene- Matrone 'olgie. gab Onlel o'eph Ge ziani'chen -cnalor. Ties o'lmn hatte lege:,he,t. sich obne jede gesell'chf't auch ''reichen gut betunben. Wie mußte ticke form , na.si rm'nvrta ,..,. Ite er Bci'alt zollen, wenn ir ihn im ostum iah, so wie er sich selber jept aus dem Spiegel entgegenhielte ! Wabr!,aiig i wenn l'Iretch.ns Herz tich beute nicht errieth! . .. Uebrigens hatte es sich ja s.t,o,i r;t, rat!. Wie dringend hatte sie i:ch bei dir Mutter darum lxrwandt, den Mas- kenb-.'II be'iickien z:i d:,r'e:i. aber nur z de lviiiiderherrlichen, atlasbekleide- ten (VÜßche:i. Schelmisch lächelnd ah, sie die verzückte Lobsprüche des Onlel Josephs entgegen nd erwiderte sie, die Mutter gab och eixige vorsorgliche Rathschläge, 'eiche Onkel Joseph mit überlegener Heiterkeit annahm, und dann ging's fort znm Balle, Nn, so hatte sich Onlel Ioieph da Gewühl freilich nicht vorgestellt, Tas war ja schlimmer als vier Parteien ländlicher Erbschaststheiler zu gleicher Zeit auf dem Burea z haben.' Und die Hiße! Aber ei Giites war dabei: so wurde ihm doch seine Tarne von kei nein jngendlichen Tänzer entführt, Türke mit tadelloser Höflichkeit seine Maranise de Mainteno entführt, nd Onkel Joseph stand einsam da, als hätte ihn ein böser Geist meuchlings wirklich nach Venedig entrückt nd Nachts um drei Uhr mitten aus den Marknsplaß niedergesekt. Tnreh die Maske ließ sich auch so schlecht sehen. Verschiedene Male er wischte er cinc Tarne in Rokoko, aber kein Grctchcn. Endlich fand er sich in einem stillen Seikenraiime wieder, wo hin ihn ein tiefes Summen und ein Heller Ton", nämlich der Klang von Weingläser gelockt hatte. Tort saßen ein Eremit und ein spanischer Großin gnifitor, anscheinend auch in ihrem Ei vüverhältniß schon den älteren Jahr gängen angehörig, vor verschiedenen Flaschen Ranenthaler, freundlich be grüßten sie den Vertreter der Lagunen stadt, und alsbald erkannte er in ihnen zwei befreundete Ballväter. Natürlich hielt er nun mit. , Seine Ausdauer wurde belohnt. -lernt nenn einiger ,e ouiajie nuie Rokokodanie herein. Beiderseitiges Et- , Znae, turzes grazwfeS Geplauder mit den beiden geistliche Väter, frcude. dafi Oiitel fich fo gut aiuüsire, und husch war sie fort, vermuthlich wieder bei dem türkische Seeräuber, So ging das dann einige Stunden lang, Tann mußte sie aufbrechen, Mama wollte es so", Onkel Joseph war anfangs etwas verstimmt. Aber das herzige Geplauder Gretchens im Wagen, ihre wiederholte Versicherung, sich noch nie so reizend unterhalten z haben" bald hatte ihn das alles wie der ganz versöhnt. Und nun gar als sie heninsgestiegen waren, da drückte sie noch einmal so warm seine Hand, er beugte sich vor, der Raueuthaler hatte Muth gemacht, aber ehe Onkel Joseph einen Kuß geraubt, berührten schon sreiwillig zwei warme, weiche Lip- pen seinen Mund und ein Holdes Stimm chen flüiterte: Bitte, lieber Onkel, komm morgen früh z Mamu, Tu mußt helfen, horst Tu?" Onkel Joseph schritt von bannen mit einen, Gefühl, wie es eben nur Männer haben, die aittgetordert werden, mit einer künftigen Schwiegermutter zu reden. Tie richtige Besuchsstunde am nächsten Tage war schon tast vorüber, als er zn mm;! 1,111 vein ootcn -noit unterhalten kann !" Onkel Ioieph machte cin Gesicht wie der l'ieniiis des Verblufftseins, Tie Mutter lächelte mit dem über- f.'. ' luiuu.i cournmn, oer leunt den iung- triren," Iraußen im Vorzimmer holte ihn reichen ein. Lachend und schluchnd hing sie an te;ne;i, Hatte, wie einst als Kind, Bitte. CnM. 'ei nutt bo'e, ich m u ß , e Ludwig gesiern 'pncken. da baden w:x Ües ab, macht weint Tn. tvr k,?.! " .1.1.-1 h'.-t ,r ., ah seine .tnitl;l:::i.z abolu'a. ' d'-e Ma,na glaiibt natürlich. Tn seiest ein geweiht gewesen, und bannn gefiel ihr auch Ludwig gleich och besser. Teiln T weißt ja, wie große Stücke Mama auf Tich Kalt." So, so," machte Onkel Joseph, in dem er die weichen Hände mit den seinen losloste nd nachdenklich ansah, und Tu?" O, Onlel, ich habe Tich ja so lieb, und erst iekt, Tu bist eben der ! beste, einzige Cntel, mein aller Olel Joseph ! So, so na den, Kid meine Segen habt Ihr ja anch! Aber nun eulschuldige ,nich, bitte, ich muß an die Luft, weißt Tu, so ei Maskenball strengt doch furchtbar a !" Am selbigen Zage lauste sich Onkel Joseph einen Mops und eine Kana- rienvogel, sowie eine Garnitur Zini merblnine, den so etwas, meinte er, schickt sich für einen alten Junggesellen, der über die Heirnthsiahre nd Hei- rathsgcdankcn hinaus ist. Das lu'jcpt. Glauben Sie mir, Herr Oberlehrer, Ihre Bewerbung, in die Hand meiner Tochter Ottilie freut mich iigemein, , aber ich muß Ihnen aufrichtig sagen, daß meine Stimme Ihnen wenig uxt. In solchen Sachen pflegt mein Mann lehr selbstständig zn entscheiden," o dars ich de Herr amtäts rath " a, cie lepen mich wirtlich er- legeuhkit. Mein Mann hat erst tag über mit seinen Patienten zu thun nd ,, N, ,,, ,iii aj, " 1 "". furchte, cie erden einige Wochen war ,v .luin i....Hv )ul .i'i.i- teil mü sen. bis mein Mann ich Urlaub .n i-r.. ii , zu den Venen nimmt. franSanitätsrath, wenn Sie qestat teil, ich habe eine Idee." ll.ih x; iWenn ich mich als Patient zn den Sprechstunde meldete und bei dieser Gelegenheit rasch mein Gesuch an brächte?" Ristiren Sie cs. Ich wasche meine Hände in Unschuld, wenn mein Mann Rein sagen sollte," Tas wird er gewiß nicht thun. Wenn sich zwei Menschen so lieben, wie frän- lein Ottilie und ich " Wie gesagt, versuche Sie es," ! Gleich an demselben Nachmittag niel , dete sich der Oberlehrer Heiner zur ! Sprechstunde des Saiiitätsraths Mücke nd erhielt vorn Tiener feine Nummer, welche endlich nach langem Harren auf ! gerufen wurde, ! Nun, wo fehlt's?" ! Am Herzen, Herr Sunitätsrath," Ausziehen!" Herr Sanitätsrath, ich wollte Aiiszielien! Hören Sie nicht? Liit - I ten Oberkörper entblößen. Vlber schnell, j ''.'. 'Vebnuir 4,,, April j,ierr, ich habe keine Zeit." :.H: " Mai i',I, im Juni in, ! Herr Sanitätsrath. Sie kennen mich ! Ili I:!,, im August, (!,-, in, Sep ,doch," stammelte der ungliickliche Ober-!cml'er über Null, in, Oktober tchrcr, indem er den, Befehle des Arztes , '"l November 4,,,7 und im i achtam, Und nun " I Tezember li',!' Grad E . Vier Monate , Mein lieber Oberlehrer, lvenn wir hindurch herrscht mithin eine Kälte von , einmal in einem Tanzkränzckien zusain-; über 40 Grad E. inenkomiiieit sollten, will ich mit Ihnen ; ' nach allen Recepten der Hoflichteit ver-! Bicee edaiike. kehren. Nun, sind Sie sertig? Bitte, ,;, t,m, ,,ii(f)i(llltet. nierner : Aber Herr Sanitätsrath, meinem Herzen fehlt gar nichts," Tas überlasten Sie mir !" I Ich wollte nur um bie Hand Ihrer Tochter Ottilie anhalten," j Habe jent keine Zeit für Privaian 1 gclcgenheiten, Uebrigens find Sie total herzkrank. Werde ihnen sofort ein Re- eepl verschreiben," j Tas Reeept in der Hand wankte der unglückliche Oberlehrer von bannen, , Tas fehlte noch ! Bon feiner Bewer , bnng leine Notiz genommen, und ! außerdem sollte er herzkrank sein. Aber ' der renoinmirte Arzt muß es doch wissen. Oberlehrer Heiner ging in bic Börsen , Apoibeke, i welcher sein Bruder frir, , Provisor war. frir,, beule Tir mein Pech, Sani , tatsralh Mücke sagt, ich Ware herzkrank. ;Hier Kitt cr mir gleich ein Reeept ver- schrieben." friß las das Reeept und lachte laut ! aus. 1 Hast Tu es gelesen?" i I Nein, was soll ich " ! Nun, lies nur die Ueberichrist." j Ter Oberlehrer las: Recept zu einer i Verlobiii,g?bowlk. zu Irinten am Abend ! i heutigen Tatums in meinem Hanse." . j Ja, das in ei WiK, der dein allen ! Aiickc ähnlich sieht." sagte Arip zn je:- nein glucklich lächelnden Bruder. Zolsloi und der Verleger. Tolstoi hatte vor Kurzem eine seiner kleinen Schritten beende! und suchte da tür einen neuen Verleger, Eines Vor mittags betrat er den Laben eines Buch Händlers, den er noch nicht kannte. Er war nach seiner '!ewo!nl,e:t wie ein Mu'chik der besseren la'e gciteibel. und der Verleger, der ihn nichi lannte und nach dem Aeunern beurtheilte, war nickn iilir hIich. als Tolstoi i!::i fragte. ob er die Schri't, die er bei sich n Manuskript balle, veronentlieben wollte. Oh," sagte der Verleger, .,') bade es nicht ,'o eilig. Ihr Machwerk durchzu-1 le'eii. Wir haben bter Hunderte solcher oieichichien an Haud. und ich babe teilte Zeit, mich bannt au'znhaüen. Anders ilt es. wenn -:c in der Vage sind, Mir o:e ir:ui:o!: :t aü'ziil.'inüi.n. w.ua:, :A Zuriet hege." o!'!c'l rr;:;e ta:lei;.in i, n Ma- "'.i'.r:;-: zn'ammen. und ;ri.'t er cs in d:e Tasche iteite. Kntet'te ,r: . H,.r scheint ein Mißverständnis; obzuwalten. Sonst sagt man mir, daß das Piibli knin gern meine Werke liest." Tas Publikum liest Ihre Werke?" fragte erstaunt der Berleger, den vor ihm Stehenden zweifelnd betrachtend, Wer find Sie denn?" Mein Name ist Leo Tolstoi," Ie!t war die Situation verändert: Ter Verleger überbot sich an Hoflichkeil und bat um die Oiuiist, die Slizzr ver- öffentliche z dürfen. Tolstoi knöpfte ruhig seinen Rock z, ! achdein er das Maniiscript sorgsaltig i die Briifttasche gesteckt hatte, nd sagte: Sie haben ja vorhin geäußert, Sie hätte keine Zeit nd außerdem mehrere hundert solcher Manuseripte liege. Ich braiiche einen Verleger, der Zeit hat und keine Garantien verlangt, Gott mit Eiich!" Und der Gras ging in seiner nonchalanten Weise von da- 1 nen, den Berleger verblüfft zarück- lassend. Sie beste Jraiien der Welt" nennt fielding die Frauen von Binua (Hiitterindicn) tntb sagt, kein Volk der Welt habe seinen frmien größere Rechte und freikeiten sowohl vor dem Gesepe, wie im öffentliche Lebe eingeräumt, als die Birmane. Kein Troubadour habe sie als überirdische Wesen geprie seil, leine schwülstige Literatur ihnen falsche Begriffe über sich selbst beige- ; bracht, aber den ihnen gebührenden Ptati in der Welt, unnngeengt durch Gesetze nd Vorurtheile, habe man ihnen stets eingeräliint und die Möglichkeit zu freier Enttaltung gewährt. Und doch i in nun (jiiiu weuniujei, tu Ole 'II- in,'sn, )nip ,. ii ,',' ; iiinefin. Alle Berufe stehen ihr ollen, ,,., :, ,,s tu :.,. ... ! " yrl " .t1"11;, greitt irqend einen Erwerb, o liegt . ., . ,u ,,..:M-s.,, i , I i'n .(.ui..juiuu ui uuvfujiu i,uu; 111 den Händen der grauen. Ta der Ba zar nur drei Stunden am Morgen , daunt. lüt sich diese Thätigkit ganz gut mit ihre häuslichen Pflichten ver einen, nd diese öffentliche Beschädigung wirkt begreiflicher Weise auf ihre ganze Anschauungsweise uiid erweitert ihren Gesichtskreis, Bcmerkenswerth ist noch die Mittheilung, daß, obwohl Eheschei düngen in Birina leichter durchführbar sind als sonstwo, kaum ein Prozent der Ehen gelöst werden und nahezu nie solche, denen Kinder entsprossen sind. tit kälteste Ztatt der Welt ist ach Professor Wild in St. Peters bnrg Werchojansk in Sibirien, Ter rufstiche Gelehrte, welcher sich i der 1)U Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Stadt ein ganzes Jahr ausgehalten, ist der Ansicht, daß die Kälte vom Nordpol leine intensivere sein könne. Tie von ihm beobachtete Tiirchschiiiltsteniperatur ! bei Weicho,anst betrug im annar Bei manchem Radfahrer weiß man nicht, wer aufgeblasener ist: c r oder sein R a d. Im Mittelalter flocht man die Men scheu auf's Rad und tobtete sie: jelit sitien sie zwar ganz gemiithlich daraus, aber zu Zode konimt doch leicht Man iher dabei. Wenn jelit ein Herr seinen freun destreis in seinem Stammwirthshans verläßt, dann kann man ihm mit mehr Berechtigung als jemals trüber den alt berühmten Abschiedsgrnß nachrufen: Schau nur zu, daß Tu nicht unter die Rader kommst!" Ter l'uftfchififnhrt ist burch bie Biencle-Manir jept ein gesährlicher Eon enrrent erwachsen: sahri boch jeder Ve siper eines "imouimitic" auf Luft herum, , Mag einer auch noch so erbittert ge gen bie franenrechtlerinnen sein, aus bem Bieiiele sinb ihm d i e franen am ! liebsten, welche die Hosen anhaben. I Die liothlcinc. Hinter dem Tunnel halt der Zug, Schaffner: In diesem Konpee ist die Noltllenie gezogen worden!" franleiii: Ja, dieser Herr bat mich geküßt, als wir durch den Tunnel snli reu!" Sckaitner firirt Beide und wendet sich dann z dem Herrn: So, to: da ha den S i e also die Nolbleine gezogen!" 5,ii .tiu'erenötber. i Herr: Sie sind ein Engel, gnadiges iiranlein !" fraulein: Aber, Herr Toller. d,s sage Sie zu jeder Tarne, ich weiß es!" Herr: ..Nun. wenn dein wirtlich so wäre. 1 es denn meine -chilld. daß es 'o viele Engel giebt, gnädiges frau- lein?" 2ü-"i.icliti:. Ta habe ich nun e:n Madchen ge beiratbet, das r.ieht Klavier ''rieit und eine Mintc bat. d'.r n: r eint kr.tii ad nun '' N:,u ,::io?- .',,,-' SvM ,:: 2diti':e...:;'f.:::-.r ': Isrier !" : :::d ,e!l 2 a fociif ii ui rofa. Tarne t Tichleriu): 'Was ist ein HauS ohne die Gottesgabe kleiner Kinder?" Herr , Philosoph, einsallendi: Ut wohiilich verhällnißmäßig nihig!" l?cved'titfr vVraao. Vater (zii seinem Solme aus der Straße): Siehst Tu den Herrn dort, der auf dem Pferde siht?" Karlchen: Ja, Papa!" Bater: Nun, der Mail ist nur mit einem zerrissene Rocke hierher gelom ine, und jepl hat er eine Million!" Karlchen: So? Ja, was sängt der Mau den aber mit einer Million zer rissener Röcke ii ." Per Ae,,,,s,Iiche. Gensdani (einen Herrn abfassend, der sich schnell wieder entfernen null, nachdem er an einer Schelle gerissen kni): He, was soll das keißen?" Herr: Ach, lassen S' mich doch lau fe, Herr Gensdarm, es ist mir ja wie der leid geworden!" Gensdarm: Was ist Ihnen leid ge morden?" Herr: O weh, o weh mir den Zahn ziehe zu lasse, da in der erste Etage wohnt ja ei Zahnarzt!" Was ist Ironie ? Wenn ein ahllopf in einer Wohl-thätigkeitS-Lotterie einen Kainm nd eine Büchse Pomade gewinnt. Eigeiitbiiniliche kcaik. Teiilen Sie, der Schuster Pechdraht hat einen großen Gewinn in der Lotterie gemacht," Ja, ja, Handwerk hak noch immer qoldncn Boden!" Vt Feuerprobe. Sie: Wenn es jemals nothwendig werden sollte, würden Sie auch siir mich durch feer i,d Wasser gehe, wenn wir erst verheirathet wären?" Er (zögernd : Glauben Sie, daß so was jemals nöthig werden würde?" Sie: Es könnte doch wohl möglich sein," Er (seinen Hut ergrciscitd und der Thür zugehend): Tann thun Sie bes ser, einen fenermehrmniin zu hei nithen." fatales f clbstbennifjtseili. Tarne: Wissen Sie. Herr Toltor, ich kann den Gedanken nicht los werden, daß mein Mann vielleicht lebendig be graben worden ist: es wäre doch schreck lich, wenn er nicht richtig todt gewesen wäre?" Tottor: Aber, hören Sie 'mal, frau B,, da müßte ich ihn doch nicht de handelt haben!" ,itjcl'iil!'u,t. Miitter (plötzlich i,,s Zimmer tre tend): Tas ist in nett, T laßt Tich von Teinem Better küssen?" Tochter: Aber Minna, wenn ich Klavier spiele, kaun ich mich doch nicht wehren!" rcrscbiuippt. Professor: Herr Kandidat, sagen Sie mir, welches ist das Hauptprodntt Javas?" Kandidat (schweigt). Professor: Nun, was trinke Sie denn jeden Morgen?" Kandidat: Ein Maß Bier, Herr Professor !" i Tor Gericki!, I Richter (zum Angeklagten): Wie 'tonnen Sie behaupte, i der Nothwehr gehandelt zu habe,,,, Sie großer, starler 'Mensch gegen den kleinen, schmächtigen Zeugen?" Angeklagter (zum Zeugen): Sie, das brauchen Sie sich nicht gctallen zn lassen !" 3i ?iifcl, Ziinmerwirihin: Wollen Sie och nichi ausstehen. Herr Suffelmeier? Es ist halb zwöls Uhr !" Student (betrunken): Aber das kann nicht sein, liebe fra. Um Mitternacht bin ich ja erst nach Hause gekommen !" m NiZrcbkil, Es war einmal ein Gatte, der sagte zn seiner frau: Hier hast Tu elnias Eicld, mein Kind," Ich brauch.' keii.s," erwiderte die frau. Aber, liebes Herzchen, nimm doch diden Huiidertiuarlschein," verteilte der Gatte, und laufe Tir daüir" einen schonen Mantel," Ach nein," entgegnen- die fra, ich brauche wirklich keinen Mantel, ich will lieber z Hau'e bleiben nd ach der Wirlhscha't sehen.". Vom Seien in !if ilrantc. Professor: Schrecklich! Nn habe ich den Brief an meine Kollegen in Gedankt ohne Adre'ie in den Kasten gestickt! Was soll der Empfänger mir re meiner Zirftreut'.ieii denken! Lehrer: An was erkennt nun, daß untere Erde eine Jinael 1 '. " Schuler, Am Nlobus." f i.iiiiVf.iiviji'j re:i-e:t. B.müer iiurilich aeadilt. ::i te.iiet 3 o.iit.r .lü t-i tlii : ,Siii;t .:- ba'ie d.nn, du uiack"! ja c;:-i ie'-,; :, als ob dT die Hjtinct d.-n !,:r; n i. ' .', -1: :;t ;e::i:.s.l g,",",:i !.-.:!:,."