Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 18, 1895, Image 10

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    3" spät !
5x-od, 0114 Nr mrwn WfcrSmion. i-cr
io'.ftiindr iiiirr.
(ins fAipnlf Aisnincdt. Am 2'.rf,
üQrtrn tu Ebiiieaa Brciintre Müttn Mf
'Hefen betäubend in ber twidien Ntidit-
luft, bis Viiiditiodllon schmettern in ben
Taruibcden iin&Vr Vollmond wrfil
bett die Seniler des allen gotln'dxn
Cchkostes es ist eine Nackt, wie qe -
schaffen zu fuf.em Vu-bt seiet off. ?och
das hirnie Baar das soeben aus dein
breiten Kieswege aus bem 2ckallen ber,
Vüfchk in bas Monblidit hinaustritt, j
scheint ihren Zauber nickt zu fühlen.
Tie Tarnt, eine hohe (estalt mit wun
dervollen Normen unb aristokratisch '
ijoebnnithigen Zügen, spricht eindringlich ston!" noch einmal umschauen lax.1.
aus ihren Begleiter ein. einen schlanken .. 2 0 ohne Abschied t Cbncuf'."
jungen Mann von ernstem gefeit, ber Tamil gebt er. ohne sich noch einmal
ihr 'mit einem seltsam bittern Zug um ach ihr umzusehen, bis regungslos,
ben Mund unverwanbt in das stolze' wie unter einem Bann mit erbleickten
Besicht schaut, aus bem bie bunklcn An- j laugen ihm nadnchaut. (in bisher
gen im Feuer ber Erregung leuchten, j unbekanntes (efnbl ist über sie gekom
Und doch' sind sie von Jugend aus für men sie wird sich zum ersten Male
einander bestimmt. biet'omtesse(ugenik' bewufl. wie heif, sie ben Augcnbsrcund
"dk la Bressuire. des chloßhcrrn Zoch-
terlein, und ihr achbarssohn (aston
h nhillsli- imh sie haben sieh aern ac
Habt so lange sie benien können trof
, ' . in.
tiner nie eiern eieraoe weaen oer -vu u ne
denkeit ber Charaktere. Tcnn (lomteve
Eugenik war von klein aus gewohnt zu
herrschen, (aston bagegen war ein stiller
träumerischer Knabe, ber am liebsten
einsam ben 2)alb burchstrciste und sich
daheim am wohlsten im Zhiirmzimmer
bei seinen Büchern und bei seiner (eige
suhlte, die er meisterhaft spielte, ohne
sich ir vor frembcn Clircn IlÖrcrt ZU
laffcn selbst nicht vor bencii seiner
kleinen Freundin (ugenie. bis ber Zu-
fall sie enblich hinter sein (chcimnis;
brachte. Sie war bei einem Besuch, ben
sie mit ihrem Papa in Bcllcsoret, dem
(ut der (abillacs, machte, auf kiciene
Hand bie Zhnrmtreppe emporgestiegen.
um ihren getreuen Kavalier in iciiiem
Sanctiiariuni z überfallen, blieb aber
wie angewurzelt auf bem Borplaf
stehen, beim aus bem Zimmer brangen
ihr so füß-traurigc Weisen entgegen,
daß sie atKcmloS lauschte, bis ber letzte
Ton verklungen war. 2ic wußte bann
auch, ganz gegen ihre sonstige Art, so
süß zu bitten und zu schmeicheln, daß
Gaston sieh enblich bazn verstehen mußte,
seine Zurückhaltung auszugeben. 2eit
dem hat er seine (eige hin und wieder
auch in (hatean Breffuire vor ihr er
klingen lassen, und Engcnic ist. so lange
er ihr mit seinen berauschenden Weisen
Herz und Sinn gesangcn nimmt, wie
umgewandelt
So sind sie aufgewachsen in herzlicher
Neigung zu einander und doch hat
das, was sie heut in blüthenbufteuber
Sommernacht verhandeln, mit Liebe
und Liebcsgliick nichts zu thun, (s ist
eine tolle Zeit: die Welt schreibt bas
Jahr 17M. In Paris wüthen Tan
ton und Robcspierre, der Kopf bes
sechszehnten Lubwig ist unter bem Fall-
Keil gefallen, die Benbee ist ausgestanden
gegen die König in örber mit dein Felb
gcschrci: "Dien st roi !"
Auch (aston wäre längst bort, wohin
ihn (hrc, Pflicht und Jiigcndmiith
ziehen, wenn ihn nicht ein anderes (c
fühl noch machtiger nach einer anderen
Seite zöge die Sorge um die (c
liebte. Nur in ber Bcnbce stehen
Grundherren und Hintersassen treu zu
einanber, in ben anbcrcn Lanbschastcn
gährt eö überall unter ber Laubbevol
ferung und mancher (belhof ist schon
in Flammen aufgegangen. Zwar
feiner eigenen Leute ist er sicher, sie
hängen mit Treue an ihrem Herrn.
Ader in la Bressuire sieht's um so be
denklicher aiiö ber hochfahrenbe
Schloßherr und feine stolze Tochter find
sehr unbeliebt und der unter ber
Asckic glinimcnbe Brand wird vorn repn
blikanischcn (5lub in Parthenay, das
nur eine halbe Meile entfernt liegt,
eifrig gcschürt. Tie Schloßhcrrschaft
aber kümmert sich wenig um die fin
stcren Mienen ihrer (utsinsassen, bie
Comtesse würbe ihren Verlobten schön
ausgelacht haben, wenn sie eine Ahnung
davon gehabt hatte, was ihn eigentlich
noch hier hielt. Sie wartet von Tag
zu Tag barauf, ihn endlich auch zu ben
royalistischcn Fahnen eilen zu sehen, um
das ..Rebellengcsindcl" ziidstigen zu
helfen, bis sie es enblich nicht länger er
tragen kann, unb sich vornimmt, ihm
heute einmal ordentlich in's Gewissen
zu reden. Tcswegcn ist zwisdien den
, Beiden in ber dustigcn Mondscheinnacht
von ganz anderen Tingcn bie Rebe, als
von Liebe und deshalb sieht (aston
mit bitteren Gefühlen auf seine Braut,
die ihn wie einen Lässtgcn, Uncntschlos
senen zu dem treibt, was er so gern
schon längst gethan hätte
. Noch schweigt er, als sie aber immer
dringender wird, sendet er sich boch be
wogen, ihr ben (rund seines Zögerns
wenigstens anzudeuten. Aber damit
loinmt er schön an !
..Aus Sorae um mich? Was fällt !
Dir ein. Gaston? Was. vor den j
?Mffch,",errt in Bartlienan soll ick mich !
sürdsten, ober vor unseren eigenen Leu-
ten. bie seit Iahrhunberten unserer na
rnilie unterthänig gewesen sind? Mö
gen sie boch bie Faust in der Tasche
ballen was kümmert das mich?
Mehr wagen sie auch nicht, daraus ver-
laß Tich mein Freund ! Ich bin Tir j
schr verbunden siir Tetne ursorgc,
aber jetzt bestehe ich erst reckt daraus,
daß Tu sofort zu den Royalisten aus
brichst, wenn bas ber einzige Grund ist,
der Tich hier hält!"
Aber (aston bleibt bicsmal unerwar-
trlrr Wn'e fest, und das bringt tie
vollends auf.fr int.
,.ir.:on, ich tute Ttct, 5.5: Ich
null n:d;t von Tu beiduint inn, lior
iu
Ich Iiihü mich allem dnijsen!
,'iwii'ge
nmtj nicht tu g!auven. ren t
meinem Verlobten an Mutb fehlt.
ei-zie-
"fn Segen gegen das (ennbel zu
ben! Nie werbe idj meint Hand einem
j Feige :i "
! ..Nickt weiter, Ongenie?" Er 111
odlenl'leich geworden, der an 2clb,'!
' dekerrichuini gtwolmt. zwingt er feine
! Leibenidiaü mit (eiralt nieder und iaal
ruuui: in mi ? fireimi uu nun
noch heute Nacht zu General Ebarette
leb' wohl! '
Mit einer Verbeugung wendete er fid)
zum (eben, als ihn ein bittende? ,.(ii
liebt!
Ter stürmt inzwischen in bie "Nacht
hinaus, baf ber llieitknecht kaum w wl-
gen vermag, (ist als er ben (ingang ! Hauslein ber (eireuen ist zu klein für
ix k,,, -,.;.t .,.-. :.. ii.n.ii.lfmmlriMiiM i!vi,.,;k; v,- ...;
eicht, bas in ziemlicher
in 2chlost liegt, zieht er
Zügel an und last sein
hier in 2ckrilt fallen.
u iuuum
(ntfernnng vom
mechanisch den
schnauhenbes ZHil
Zrof der spaten 2tunde ist in den mci
sten Häusern noch Licht und reges Leben
auf ber (aste, was ihm sofort auffallt.
Als sie bas Torf hinter sich haben,
winkt er ben ".lieilknechl heran.
"Was ist im Torfe kos, Aean. baf;
bie Leute noch wach sind ! Hast T im
J 2chlosz etwas gehört ("
An, 2chlosse nicht, gnädiger Herr,
! aber drunten im Tors. Ich hatte meine
! alle Muhme besucht,, und als ich zurück-
gng hörte ich den buckligen Pierre, der
mit ein paar Anderen ans ber Gasse
stand, hinter mir rufen: Tas ist auch
einer von den verd. .. Schuften, bie
ben Aristokraten nad)krieden, aber war
tet nur, bald werden wir tch ein Licht
anzünden, daß uct die Augen über
gehen sollen! Mehr konnte ich nicht vor
stehen, beim bie Anderen schrieen auf
ihn ein, er solle das Maul halten!"
Tas hättest Tu mir melden sollen,
so lange wir noch im Schloß waren !"
Ter Herr Baron waren gerabe mit
ber (omtesse im Park ; ich hielt es auch
für eine bloße Großthuerei von bem
schlcdsten Kerl, bem Pierre!"
Gaston schweigt. Tas Schicksal
sdseint den Heroismus seiner Braut eher
auf die Probe stellen zu wollen, als sie
selbst ahnt. Aber gewarnt müssen sie
boch werden auf dem Sdiloß noch ist
es Zeit, (r will eben fein Pferd wen
den, als ein anderer (edanje ihm durdz
den Kopf fährt. Wie, wenn es bloß
eine leere Prahlerei von bem boshaften
Buckel war wenn er blinden Lärm
schlüge? (r überlegt. Allein unter
nehmen die im Torsc nichts wenn
(twas im Werke ist, müssen die von
Parthenay dabei sein, (r muß Pnr
thcnay auf seine! Heimweg nach (ellc
forct passircn ist dort Alles ruhig,
dann hals keine Gefahr, merkt er aber
dort etwas Verdächtiges, so taun er aus
seinem schnellen Pferde immer noch
lange vor den Republikanern in (!hatteau
Bressuire sein.
Und wieder streckt sich sein Nenner im
Galopp, baß Jean kaum zu folgen ver
mag, und kaum nach einer Viertelstunde
Parthenay vor ihnen liegt, vor den
ersten Häusern springt (aston ab.
Tu wartest hier hinter dieser Hecke
aus mich, Jean, ich bin gleich wieder
zurück. Verhalte Tich ruhig und rühr'
Tick) auf keinem Fall vom Platze,
hörst Tu?"
Jean hat diesen Bcsehl schon erwar
tet, und biegt sofort hinter die Hecke
ein.
Gaston huscht im Schatten der Hau-
ser dahin aus denen burd) die Spalten
der Laben hier und da noch ein Licht
fchimmer auf bie Straße fällt, und
kommt unangefochten auf den Markt
platz, auf dem er eine größere Men
fchenniafse gewahrt. r lauscht ange
strengt einige Sekunden, was er auf
fangt, find nur abgerissene Worte ; aber
sie lassen ihm keinen Zweifel an ber
Absicht, der bort sicks Sammelnben.
und zum Ucberfluß hört er bicht neben
sich eine heisere Stimme: Gelt, Ge
vatter, das wirb heut' eine lustige
Nackst, wenn wir dem stolzen (räilein,
dem Leuteschinder in (shateau Bressuire
den rothen Hakn auts Tach setzen " (S
sind ein paar Nachzügler, die zum Sani- i
melplatz eilen. Vrx weis? genug, schnell
sechlüpft er in eine Seitengasse und
schweigt sich ein paar Minuten später in
den allel
Nun hör mich an, Jean ! Wenn Tu
glaubst, meinem Vater unb mir An
hänglichkeit schuldig zu sein, heut' kannst
Tu sie beweisen ! Tu jagst jetzt nach
Belleforet, was Teilt Pferd laufen
kann, weckst den Baron und sagst ihm.
ich ließe ihn bitten, sofort mit so viel
von unseren Leuten, als er beritten
machen kann, nach Ehateau Bressuire
zu eilen, und den Rest so schnell als
möglich folgen zu lassen. Tie Parlhe
naher wollten heute Nacht das Schloß
nieberbrennen in höchstens einer
Stu übe könnten sie ba sein ich selbst
uuirc direkt nach Ehateau Bressuire gr-
rillen, um den Grafen zu benadsnchli-
gen. Reite hier ben Nebenweg, bannt
Tu nicht burch Parthenay mußt."
Jean versdswindet lautlos in der
Tunkelheit. Nun laßt Gaston seinem
Renner den Zügel, braust in fliegenden
1 'i'-jit den Weg V-'raif icifi !j Bre"'u:re
! und halt mchi eher an. als bis ein
! J Iiu-t ror dem -diloxtbor parttt.
! In ('hateau Breffmre liegt Alles im
! tieitn -cklunimer, felb't der alle 3br
war! ist im beauemen Lehii'ei'el ein.ze
j niest, als inacktigk 2d!age gegen das
i 2 ber brennen und ihn iah zu feiner
j P'lickZ sarneffetioiiilicn. Er fi-.cft den
! Kopf bind) das 2d)icbc'e:nter und sieht
j mit Eistaunen brausen den Funker von
Cadillac auf fdv.nmcnbcm 'Ref.
I ..Um (ottec-tnücn, junger Herr, was
i!t-...r"
,.2ckne!l. id;:iil! Baier '.'Indne. so ihrer (rregung in s (eiidit geschleudert,
macht aui. es gilt die allerhöchste wenn die 2e!'redeii dieser '.','acht gludlich
(ile!" vorüber!
Ter Alke stuft, so hastig hat er! Aber bas 2chicksal hat es aubers he
ben stillen Bunker noch nie ge'ehen. i scklo'sen wahrend bie im 2ckloß guleit
tiauni bat er bas Zhor halb geostmt, so,Äutbes sinb, zumal (aston jeden s)lu-
i brangt Jener fein Pferd schon in ben
-chloickvt. springt ab, ruft ihm zu:
,,2chlief.t sofort wieber Baier '.'Inbree
unb paf,t ans, als gelte es (uer !e
ben!" und eilt in das 2dlof an dem
bestürzten Kammerdiener vorüber direkt
in das (abinet bes (rasen.
öJebn Minuten spater ist ganz (lnn
teau Bressuire aus ben Beinen, um sich " theibiger zu besdiastigen. haben siech An
zum (mpfaiig ber ungebetenen (aste , bere im 2 chuf der Büsche nach ber lleüd-
nach Jira'ten zu rüsten. Aber bas
,' eine wirksame Beribeibigung des weit -
lausigen (ebaiibes! Ter (ras, so jah
aus seiner 2!elbsthkrrlichkeit auscieschrcckt,
Kai ben Nops verloren, jammert und
flucht abwechselnd und vergißt darüber
bas Nöthigste, -ein Zochlcrlein be
wahrt zwar eine stolze Fassung, aber
auch seine Siegeszuversicht ist vor ber so
plötzlich unb brohenb hereinbreckienben
Gesahr verflogen. Tie Hauptlast der
Vertheidigung ruht auf (aston. Und
erzeigt sich derselben gewachsen. Klar
kurz und rasch giebt er seine Befehle,
und die Leute gehordien bei stillen
Junker mit einer Bereitwilligkeit, wie
sie solche bem (reifen nie gezeigt haben.
Wo ist ber schwermüthigcTräunicr gcblic
bcn ? Vcrschwunben Angesichts der Ge
sahr, wie des Schloßhrrrn Hochmuth
und seiner Todster übermüthige Zuber
ficht. Inzwischen wälzt sich draußen die
Menschenmenge heran, langsam unb
unheimlich, wie eine schwere Wetter
wolke. Als bie Masse, in bem hellen
Monblicht deutlid) erkennbar, aus ben
Häusern bes Torfes hervorquillt, wen
bet sich (aston zum Schloßherrn:
Sie gestalten wohl, Herr (rai, baß
ich an Ihrer Stelle bie Unterhnnblung
mit ben Leuten ba draußen sichre?
Bei ber feindlichen Gesinnung berselben
gegen Sir . wäre es möglich, baß Sie,
sobald sie sich an dem Fenster zeigen,
mit einer Kugel begrüßt werben, was
bei mir kaum zu erwarten ist!"
Gewiß, lieber Gaston fprcdicn
Sie mit ihnen, wenn Sie es für nöthig
hallen!" tönt des Grafen vor Aufregung
heisere Stimme.
Gaston öffnet das Fenster und ruft
den vordersten be Haufens, ber siech ben
Schloß bereits bis auf kurze Tistanz gc
näherthat, einlauteS Halt!" entgegen,
baß sie stutzen läßt.
Wer seid Ihr und was wollt Ihr
hier zu dieser Stunde?"
lin dumpfes Gemnrmel klingt ans
dem Haufen auf einen solchen Em
pfang sind sie nicht gefaßt gewesen sie
hatten gehofft, die Schloßbewohner im
Schlaf zu überrumpeln, (ndlich tritt
ein Mann vor, ben ein umgeschnallter
Säbel und eine Sckiärpc als Anführer
bczcidinen.
Wir sind die freien Bürger von
Parthenay und la Brcffiiirc. und ge
kommen, dies Aristokratennest anszu
heben: öffnet gutwillig, oder wir setzen
tnd) ben rothen Hahn auf's Tach!"
Sehr freundlich von Euch, bitte aber
sich dabei etwas vorzusehen, der Erste,
der einen Schritt vorwärts thut, kann
sich auf eine Kugel gefaßt machen!"
Hoho, Bursche, unsere Flinten gehen
auch los!" schreit cs aus dem Haufen,
ein Schuß blitzt auf, und die Kugel
führt dicht neben Gastons Kopf in die
Tecke bes Zimmers. Fast gleichzeitg
flammt es am Nebenfenster aus, an betn
der Wildhüter des Grafen postirl ist und
der Angreifer drüben stürzt mit lautem i
Ausschrei zu Boden. Ein Wuthgebrüll
gellt aus dem Haufen, übertönt von
dem Geknatter einer Salve, deren Kugeln
wie mächtige Schlüge gegen bie gefchleif
ienen Lüden donnern, bann stürzt bie
Bande mit dem wilden (efchrei:
Trauf! Trauf ! Wir haben sie todt
geschossen !" gegen baschloßthor. Aber
rechts und links fahren aus ben vcrbar
rikadirten Fenstern fcharfc Blitze zwi-
scheu bie Sturmenben
von denen mehr
als Einer zusammenbricht. Toch bie !
Uebcrlebenden achten es nicht; rasend j
vor Wuth, und in dem unklaren Ge-!
fühl, dickt ernt v'cklnf: tinr hrn .ckii ,',',, 1
der Vertheidiger gesichert zu sein, drän-
gen sie mit solcher Gewalt gegen das
Thor, daß die Eidsenbohleii unter dem
gewaltigen Truck ächzen und nach.zu
geben beginnen. Aber Vater Anbrce
hat an eine solcksc Möglichkeit gebacht,
sein Fenster über dem Thor öffnet sich,
und er schüttet einen Kübel kochendes
Wasser den drunten Trängenden auf
die Köpfe, daß die so plötzlich Verbrüh
ten mit lautem Gebrüll auseinanber
fahren und in den Büschen um das
Schloß Schutz und Teckung suchen, von
wo aus sie ein unschäblieches Gewekrfeuer
unterhalten, das bon Teilen im 2chloß
nur vereinzelt erwibert wirb ber erste
2 turnt ist glücklich abgeschlagen.
Brav gehalten, meine Jungen!"
lobt Gaston. Jetzt nur kalt Blut,
kurze Tistauce und ruhiges Zielen
wenn sie biese dicken Mauern stürmen
wollen, sollen i-.c sich nichts
Werts holen!' 2ei:ie hei!
teni überall, hier in kiiappen, Bc,M.
dort mit einem 2arrctt. die ,aghai-
ten eriNülhigciib, -,e tont aud, in i
Cugemeshr und erinü! ihre 2eile
mit freudiger üleifiiM und nie ge
kanniem (nlzudeiü zürn ersten Äal in
ihrem Veben emfimbet sie bas fuf,e C!e
'iilil. in eines geiitb'.en Ä'annes Hut
sich sicker geborgen zu wissen! wie sehr
hat sie ben Augend'reunb verkannt
und wie will sie ihm all' die hafliehen
! ilvorle abbitten. bir lic ihm ae'tent 111
genblid bas (inlreften keines Baters
j mit ben beuten von Bellel'oret envarlet.
, ist bas Unheil bereits über sie hereinge
! broeten.
j ?ie Belagerer haben eingesehen, hast
sie nidzt zum iele kommen, unb weih
' renb ein Zheil das (ewehrfeuer unter
halt, um die Ausinerksamkeit der Ber-
feite bes chlostes eiesechlidien, um bort
j vielleicht einen unbewachten (ingang zu
1 finh., im tu t;. y.,-
, sinden. durch den sie einbringen können.
j Und es ist ihnen nicht nur zu gut gc-
llmigen. (aston hat hinten nur die
I nöthigsten Wachen lassen können, um
ben Ansturm auf die Vorderfront ab
wehren zu können. Wahrend vorn ver
siaines -cyieizen oes ,veinoes einen
neuen Angriff anzukündeii sckieint, und
er seine
" c ' , . ' '-
gein fAusmerl fainkcit aus bessen
Abwehr
uu,ui, ,ii,l,,i enuemiv uno viii-
tend eine ber Wachen von ber Hinter
front herein mit dem Schreckemöriif:
Ter Feind ist im Schloß!" Gaston
erbleicht einen Augenblick in Gebauten
an (ugenie, aber er verliert nicht bie
Fassung, reißt einige ber nächsten Leute
mit sich unb wirft sich ben Eingebrunge
neu entgegen. Vielleicht ist eö noch
möglich, sie wieber hinauszudrängen.
Aber schon in dem langen, gewölbten
Gang, ber bie Vorderfront des Schlosses
mit der Rückseite verbindet, quillt ihm
eine dichte Masse mit wildern (eschrci
entgegen, die ihn und sein schwaches
Häuflein unter wüthendem Handge
menge bis zur Thür bes Gemachs zu
rückdrängt, in dem (ugenie mit ihrem
Vater sich befinbel. An ber Schwelle
sinkt ber letzte seiner Begleiter, von
einem Pikenstvß burchbohrt, zusammen,
und Gaston, selbst aus mehreren ZLun
den blutenb, steht allein der rasenden
Menge gegenüber, fest entschlossen, ben
Eingang bis zum letzten Athemzug zu
vertheibigen. Einen turzen Blick nur
wirft er burch bie halb offene Thür auf
bie Geliebte, bie, ihren fast befinniings
losen Vater umschlungen haltend,
todtenbleich, mit weit geöffneten Augen
aus bas Entsetzliche hinstarrt. Fester
faßt er bann ben Tcgcn. mit kalter
Ruhe mißt er scharf jebe Bewegung bcr
gegen ihn Anbrängenden, die iii'bcrn
schmalen Gang nur einzeln oder zu
Zweien an ihn heran können drei
Sekunden sind vergangen, und brei
ÄÄWKäT.
m m '
gegangen bie Vorberstcn weichen ent
fetzt vor dem furchtbaren Fechter zurück,
da schreit eine Stimme aus dem Hau
fen: Platz da, Ihr Memmen, wenn
dem Satan nicht mit kaltem Stahl bei
zukommen ist, dann mit heißem Blei!"
Zugleich kracht ein Schuß (aston
greift nach dem Herzen, und bricht dann
lautlos auf der Sd)wellc zusammen
Ein lautes Triuinpbgebrüll ein
gcllenbcr Schrei in wilbcr Verzweif
lung wirst sich Etigente über ben bin
tenben Leib bes Geliebten. Ta dröhnt's
hinten im Gang und vorn in den Zim
mern: Eadillac! Eadillac !" und an
der Spitze seiner Leute bricht sich ber
alte Freiherr mit mächtigen Hieben
Bahn in das (emach, auf dessen
Schwelle sein Sohn soeben blutend
hingesunken ist! Mit einem Satz ist
er neben ihm, während die Aufrührer,
von vorn und im Rücken zugleich über
fallen, in panischem Schrecken anscinan-
berstieben. Zu spät ! Mein armer
Junge ! Um eine -ciuiidc zu spät !"
Nicht zu spät! (ott, nicht zu
spät!" ruft Eugenie in wilder Angst,
während sie sein Haupt stützt und mit
zitternder Hand ein Tuch auf die Wunde
preßt, aus der das junge Leben in hei
ßen, rothen Tropfen rasch dahin rinnt.
, sag' es mir, Gaston, mein Gelieb
ter, daß Tu nicht von mir gehen willst,
nickst Teilte Eugcnic zurücklassen willst
in schmerz nd Verzweiflung! O (ott
nur so hart straf' mich nicht für mein
Vergehen, laß ihn mir, laß rnick) gut
machen, was ich gefehlt! O Gaston, Ge-
lirhtrr ftirirh :it nitr,"
Er sieht mit inniger Liebe zu ihr auf
in ihr bleiches, angstvoll über ihn ge
neigles Antlitz, führt ihre Hand mit
letzter Kreist an seinen Mund, versucht
zu sprechen aber ein Blutstrom quillt
über seine Lippen und benetzt ihre Hand
ein tiefer Seufzer, ein krampfhaftes
Zucken und Gaston hatte zu leben
aufgehört.
Ein halbes Jahr später nahm die
schöne Eomtesse Eugenik be la Bressuire
in Brüssel, wohin sie mit ihrem Vater
vor ben Stürmen ber Revolution ge
fliiditet war, im Kloster ber Eannclite
rinnen den Schleier. Nach der Restau
ration mit dem Grasen nach Frankreich
zurückgekehrt, wurde sie Aebtissin bes
Earmelilerklvsters strengster bservanz
in ber Rue St. Jacques zu Paris und
erreichte ein hohes Alter. Aber nie in
:1s blutige lall' ben langen fahren sah sie Fernand
5 timn'it! tackeln und nie bis ihrer lexten
i 2tur.be rga sie ifi'.e Auninad't und
j icnes iarettburf: Zu spät!"
?ilc?mtna.
An dem behaglidi erwärmten (r!er
ziiuiner ber reichen Zanlet'orbula sasien
. . ... .1 1 , ,
am ibeetint, aus den, mit geinulhlidiem
glimmen der amowar brodelte, vier!
gludlidie Menschen. anle (ordula
selbst, deren 'eüe unb Universalerbe in!
!- Snf mit feiner bilb'chonen Braut j
(Ife und deren Bruder, ?tii,l, tu .1.
Mar. Tie Unterhaltung balle sich eine
UtVile lediglich um 2tabtneuig!e!ten,
oslum'este. 2chli!tichubbaHn (r'lebniste
gebrebt, als ben Bruder 2udio der
(eier plagte, bas (efprach auf ben lln-;
tergang bes Tampfers ,.(lbe" z brin-
gen unb daran bie Bemerkung zu knü
pfen, bast er sich in einen, solchen Falle
unter keinen lhnstanben von feiner Frau j
ober Braut trennen lassen wurde.
Und was würdest ?u tliim?" frug !
tHe ihren Bräutigam
Oh " rriiihirti hif(r hiuifi'
mi; Mnr- i'.r ich Tirf,' h, K.'
Machtgcbot bes ttapilans von meiner
! j ,-., ,,nh
lu ihiuiii ins ..uri 'V"Uilul "v
:eile reiften lieiie, würde id lieber mit
1 .7,, h..rA "'4lin;,,r,, ,,. r..tt..,J
llcl" " " ' " 11
(v'if.- mirs ihrem "tritt rinrn nHli-fi-u
! s, l H,i,, V I ?h,
c-iiu Alt, i'u ziz luijiii fujiiu, U'ti juui'i, I
baß wir nicht allein sind, ich würbe Tich
für Teilte Irene sofort mit einem süßen ;
Kuß belohnen. j
,,.ei, ,'inoer, uer; sien lern janie
, 1.1 vernehmen, bas ist Alles ganz
va, Kinder, tiesz sich setzt Jante
j 11t k,4, -ift ?.,
Vtt IllIV K' fc V k V U'IIIVIII t
l!'
Aber Tantchen," spricht Fritz in un
erkennbarer Verlegenheit, wozu biese
Frage? Ter Fall kann ja boch niemals
eintreten."
Tarauf kommt es auch gar nicht
an," replizirte bie Tante schon etwas pi
quirt. Ich will nur wissen, was Tu
thun würbest, wenn Tu vor die Wahl
gestellt würdest, mich oder Teine Braut
preiszugeben."
Tu bist grausam Tante, natürlich
würbe id, Herr Gott, ich weiß wirk
lid) nidsl, was ich "
Nun so will ich Tir zu Hilfe kom
men. Tu würbest mich, bie alle Tante
Eordula. der Tu Alles was Tu bist,
zu verdanken hast und die Tu ein
mal zu beerben hoffst, einfach im Stiche
lassen. "
Halt ein, Tätlichen, um Himmels
willen halt ein ! Tu wirst mich boch
nicht für so schlecht und undankbar hal-
ten, baß ich Tich in ber Stunbe ber!
u r -
(fahr
Also würbest Tu mich in Stich las
seit," fiel Elfe erbleichend ein. Nun,
es ist gut, jetzt weiß ick) wenigstens, wo
ran ich bin und werbe wissen, was ich
zu thun habe. , ich unglücklichste aller
Bräute!"
In biefem Augenblicke schlug Fritz
mit ber Faust ans ben Tisch, baß bie
Hemdärmel auf und zeigte seine inuskii-
losen Arme. ,,o," schrie er wüthend,
jetzt will ich Euch zeigen, was ich thun
werde," und mit einem ziemlich unsanf
ten Ruck nahm er die Braut unter den
rechten, bic Tante unter den linken Arm,
sprang mit ber Last auf einen Stuhl,
vom luhl auf bcn Tisch und schickte sich
eben an, mit Beiden den Sprung in die
Tiefe zu wagen.
Er kam nicht dazu, denn sowohl
Tante Eordula, als Elsa baten flehent
lieh, bavon abzustehen. Fritz war auch
kein Unmensch, sanft ließ er erst bie
Tante, bann bie Braut auf den Teppich
herabgleiten um bann selbst nachzn
springen. Verzeih, lieber Fritz," sprachen
Tante und Braut außer Athem, baß
wir einen Augenblick an Tir zweifeln
konnten. Tu würbest uns also Beibe
zugleich retten!"
Nein, Kinder, das nicht." versetzte
Fritz gelassen. Nur mit Euch Beiden
zugleich ins Meer springen würde ich,
denn, daß Ihr es nur wißt, ich kann
überhaupt nicht schwimmen!" :
Ubrocs-'nunci in Korea.
Iebcr erste Monat eines neuen Jahres
scheint für die Koreaner ber offizielle
Prügel- und Kampsmonat z sein. Mit
thun, lieber Fritz, wenn außer deinen'" : 1,1 .'
Braut auch ich aus bem Schiff wäre ?! ja"n " ;tf.,n,f
Welcche von uns Beiben würbest Tu ! ' m a it ,m ctTalrldjcrc
,.,,, ( ' z Weisten. Erst bas Gelaute ber ivs,en
, v , . . . . . , " " i1tvHl .fcfc'. ilin UM 111U11 i 1U l r ! L
allerhöchster und obrigkeitlicher Gcnch- mlc Hunderte von Kilometern weit zu
1t 1 t 1 , , Ml.lvXlIH S.MIIl U,.u. 1 - '. .... 1
iitiiinui( ii'uuiu uuiui, iu in uuiiu iuuiui.- i
steiis der Engländer -avage Landor in
seinem kürzlich veröffentlichten Buche
über das Land der Morgcnruhe", alle
im allen ahre nickt geschlichteten Strei
tigkeiten mit den Fäustels? Knütteln odcr
Steinen erledigt, und zwar nicht allein
zwischen (cwcrkcn, sondern ganzen Ort
schaften. Bei diesem Krieg im Frieden
sind die Einzelkämpse meistens han
delt cs sich dabei um bcn Rachcbnrst
eines unbefriedigten Gläubigers in
ben Straßen der koreanischen Haupt
stadt so häufig, baß bie Eingeborenen
ziemlich gleichgiltig an ihnen' vorüber
gehen, bagegcn wirb bas allgemeine In
teresse burch bie Massenkämpse in hohem
Grabe erregt. Ter König selbst verfolgt
mit bcr höchsten Spannung ben Aus
gang ber großen Schlachten zwischen ben
verschiedenen (üben seiner Residenz
Unmittelbar nach der Entscheidung läßt! Er: Nein, ich muß jetzt gleich spre
er sich über den Verlaus eines solchen j eben, es geht nicht anders, beantwortet
iampies und über den -leg eingehend !
Bericht erstatten, entweder durch Abge-
anMe der tubingelronten Partei, rb.r
durch einen Hofbeanitf,,. den er li;
ber zu die'ein .-Junis nack dem üy
e.i-,
, sd'auplaf entsandt bat. ?ie Pi'liZfi
bei fvld'en ieieilidzen (elegen heilen sie.
Iidi immer zur 2lel!e, aber nidit ei,! ,!,
um Uneben zu stiften, oder ('iewai:
! den Ausbrudi der Seindseligkeilen ; :
.hindern, sondern nur zum 2ckuf e, .
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il Hl Utll i'l i'HI'l 11 li II i'iv l'Ul'll l i
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wie ber (nglanber personlid) er'iihvci
sollte.
BJahrenb seiner Anwesenheit in 2eo::l
würbe gerabe zwischen den (ilden der
2cklachter und Maurer ein sroblickir
Kamps aiisge'ockte, Zn diesem Zed
war schon vorher ein geeigneter Plar.
vor einem Zhore der 2tadt ausgewählt
worden, wo die beiden Parteien, die
durd) einen zugefrorenen Bads von ei
ander getrennt waren, kriegerische Am
stell u ng nahmen. Ihre (rsammtzal 1
belies sich aus IN' Mann; 2 leine
stauben ihnen hausenwcise als Wnri
unb 2chleudergeschosse zur Verfügung.
Laudvr beobaditetebie Schleicht, bie bald
heftig entbrannte, zunächst von einem
! nakrn Htigk, ans. lies, sich aber da,,,,
Iburd) bas steigenbe Fntrrcsse an ihrem
Fortgang bewegen, in's Thal hinabzu-
j steieien, wo er sich jeboch keineswegs so
, ...,., .1.,,,. . ..:.,!.. ,.,,.!t,.. ,c..t!
iiuU)l suhlte, uste in meiterer (ntretnun.z
von bem eigentlichen 2ch!achtfeld, denn
111111 Listen 2 keine von allen (ros,e:i
über seinen ops weg und er wurde so
gar vom ccblslditgetiuihl mit fortge
rissen.
Tabei rückten bie beiden Heere" riw
ander immer naher, bis sie zum Hand
gemenge nur noch den Bach z über
schreiten hatten. Auch bavor scheuten
r- :. . :i .u
(locke", welche das nahe Schließen bcr
Stadtthore verkündete, machte dein un
entschiedenen Kampfe, der bei der näd)
steil günstigen Gelegenheit erneuert wer
den sollte, ein Ende. Freilich bedeckten
mir sechs Todte das Schlackitseld, aber
um so größer war auch die Zahl der
mehr oder minder schwer Verwundeten:
nur Wenige von diesen streitbaren Bür
gern Seouls kehrten ganz heil in ihre
sriedlidsc Häuslichkeit zurück.
Jung gewohnt ist alt gethan" fehei
neu auch die koreanischen Mütter zu
denken, denn damit ihre Söhne sick) einst
als Männer in solckien Schlachten mit
Russin bebecken können, spornen sie sie
schon als Knaben zu heißen Kämpfen
mit Altersgenossen an. Steine unb
Knüttel, natürlich von geringerer Größe,
dienen aucks diesen jugendlichen koreani
schen Helben als Waffen; an Beulen
und blutenden Nasen unb ausgeschlage-
"cn 3ül".!cn icl'ü es denn auch bei der
(irtiitfm rittntit liefen sUir,ittMrt ittiiimt titrlit
artigen öffentlichen Vergnügungen nicht.
Als foldse werben nämlich biese Knaben
schlachten von der erwachsenen Bevöllc
rung angesehen, die ihnen, wie der Eng
länder behauptet, mit ebenso großer
Spannung zuschaut, wie ber 2panier
ben Stiertüinpfen. Tie siegreichen Füh
rer werben von ihren Verwandten und
den Freunben ber beneidensiverthen Fa
milien mit Lob unb Geschenken für ihre
Helbentbaten reich belohnt.
?cr nülilichstc Strom der Welt.
Jedenfalls verdient diesen Ehrenna
men der alle Nil. Er hat eine trostlose
Wüste zum reichsten L'and der Erde um
gestaltet. Tabei bietet er noch einen
vorziiglicksen Wasserweg, der sich zum
Transport von Baumaterialien ganz
besonders eignet. Tie alten Aegiipter
kamen dadurck) in die Lage, den Granit
von Assuan z den Prachtbauten bes
hundertlhorigcn Thebens iiiibMemphis.
sowie zu denen von Tunis an der Mit
telnieerküste zu verwenden. Zur Zeit,
wo die Völker des Abendlandes sich noch
in Raubthierfeile kleideten unb an ben
Stcinaltärcn bcr Truidcn Menschen
opfer darbrachten, blühte in Aegypten.,.
bereits eine reiche Kultur. Tiefe Ent
Wickelung verdankte das Land in der
Hauptsache dem Nil, der den Erdboden
nicht allein jedes Jahr bewässerte und
befruchtete, sondern auch den besten und
bequemsten Verkehrsweg für bafselbc
bot. Von Wintersanfang bis zu Früh
litigsendc. d. h. während' der Nil schiff
bar ist bläst bcr Nordwind beständig
stromaufwärts des Flusses so stark, daß
Segelsdsiffe gegen die Strömung ans
kommen können. Teshalb breiuchten
und brauchen bie Aegypter seine anbere
Kraftquelle, um ben gewaltigen Hau
belsvcrkehr auf dem Nilc zu bewältigen
ober große Boote mit BaumnterialVtt
bcsördcrn.
rcrnmjilülft.
Herr (auf einer größeren Landpartie
zu reizender, junger Tante, mit der er
eben ein (espräch angeknüpft): Sehen
Sie nur dieses kokette, alle Weib da !
Ihre Liebenswürdigkeit den Herren
gegenüber ist so ausdringlich, wie Ihre
Sdiminke. Und dabei trägt sie einen
Trauring am Finger. Net, wenn die
eine Toechtcr hattc. dir möchte ich sehen !"
Fräulein: Bitte, mein Herr ich
bin biese Tochter."
Kleine iitt;infimc$.
Er: Klara, ich muß eine Frage an
Sie richten, bie mir schon ben ganzen
Abeiid.aus bcn Lippen brennt."
Sie: Heinrich, warten Sie doch,,
bis wir allein und."
2 ie mir meine Frage, aber onen u,
ehrlick, siht mein 2cklivs ordenllick '