Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 27, 1895, Image 6

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    NEBRASKA STAAl - ANZEIGER, Lincoln. Neb.
erclcariuniJic
tÜiecoBfi.
Gestorben.
EMlroauftt, 2.'. Juni. Xff
Pfarrer der polvifH katholischen St.
HqaJnb!' Kirche Hvchw. Baier H. '
ulSfi ist hier in einer krebsartigen
Krankheit gestorben. Er hatte da!
Alter von 4, Jahren erreicht. Tun
tag sind die ErsequUn.
Ctno.
Ivle dv. 22. Juni. Tle Spin
nerei der Toledo (Zvtton Mill So. in
Maumee wurde gestern benb. ein
schließlich der Wohnung bei Super 1
intendenten. durch Feuer zerstört.
tat Feuer entstand durch Selbst t
entzundung. Der angerichtete Scha
den beträgt 8(iO,OoO, die Versicherung
$17,ooo. j
6 1 e d 1 1 a n d, 22. Juni. So,
verneur Mcttinleq traf gestern Abend
um 6 Uhr 35 Minuten auS Ottawa,"
ttansaS, hier ein. Sr wurde am
Bahnhof vom Tippeconoe und dem
Foraker Club empfangen, an bereu
Spitze die bekannte Jowa'er Staat?
Kapelle marschirte.
Er fuhr svfvrt nach dem Hollenden
Hotel, dem Hauptquartier der repu
blikanikcken National ÜislQ. wo et
von 89 Uhr einen Empfang ab '
hielt.
Lud ?arolia.
Noch mehr Sta a tökn e i p k n
fpitzel eingesponnen.
Charleston, Lö.Juui. Richte,
Simonton verurtheilte heute Morgen
drei Staatökneipen Constabler zu 1
und 2 Monaten Gefängniß, wegen !
Beschlagnahme von in diesem Staat
eingeführten geistigen Getränken für j
Privatgebrauch. Die Beschlagnahme ,
war trotz eine? in Uebereinstimmung
mit dem zwischenstaatlichen erlehr?
gesetz erlassenen gerichtlichen Ein
haltbefehlS geschehen. Ein Con
stabler wurde freigesprochen und di
Fälle mehrerer anderer befinden sich
noch unter Erwägung.
Arizona.
Tucson. 22. Juni. JnderVer
leumdungSklage auf $25,000 Scha
denersatz deS Bundes - Marschall
Meade gegen den Arizona Star",
die Zeitung deö Gouverneurs HugheS,
fltrache die Geschworenen dem Klä
ger Meade 81 Schadenersatz zu.
Californie.
Lo Angele S. 22. Juni. De,
DistrictSanwalt erhob gestern gegen
den Detectiv Kenne, den Mörder
von A. B. Lawson, eine Anklage tot
gen MvrdeS. Bei der Boruntersu
chung wurde Kennett deS TodtschlagS
schuldig befunden und er traf Anstal
tcn gegen Bürgschast von 920,000
entlassen zu werden. Um die? zu
verhindern, wurde nun ine Anklage
wegen Morde gegen ihn erhoben.
Kennett war var Jahren Polizeichef
von St. LouiS.
Durch Mauerein stürz.
San Francisco, 22. Juni.
Heute stürzten die Mauern der alten
Stadthalle ein. Ein Mann wurde
dabei getödtet und drei andere ver
wundet.
Eine Anzahl Arbeiter war damit
beschäftigt, die alte Stadthalle, einen
ungefähr fünfzig Jahre alten Stein
bau, niederzureißen. Die Arbeit
war bereit soweit vorgeschritten, daß
nur noch die Umfassungsmauern mit
dem Dach standen. Plötzlich gab die
Nordwest-Ecke nach und das Dach
stürzt ein.
Bier Männer, welche sich auf letz
terem befanden, stürzten in den Bau.
Jamc Wilkinson wurde durch die
Trümmer getödtet und die übrigen
drei schwer verletzt.
New Bork.
Bank C larirungen.
New York. 22. Juni. Die Cla
rirungm der Woche vel,es?n sich in
den größeren Städten des Landes im
Vergleich zu jenen der Vorwoche auf:
Zun.
Abn.
New Zlork
Chicago
Boston
Philadelphia ..
St. ouis
San Francisco
Baltimore
Pittsbura
Cincinnaci
Kansa City ..
New Orleans..
$630,1(53,169
89,091.158
84,115,250
75,750,090
23,406.973
13.443,332
14,139,703
14,4355.527
13.714,100
9,445.589
4,324,426
39.1
10.4
14.2
32.1
83
21.8
17.4
9.9
18.1
6.9
4.5
KnbelDcpcsclkctt.
Deutschland.
Die Schluß. Ceremonie.
Holten au, 22. Juni. Nach
vorherigem Besuch des russischen
Kreuzer Rurik legte Kaiser Wil
Helm heute Morgen halb 10 Uhr in
Gegenwart von vielen Tausenden von
Zuschauern den Schlußstein zum Nord
ostsee-Canal.
Da Wetter war herrlich und die
Ceremonie fand nicht wie Ursprung'
ltch yiabsichtigt im Leuchtthurm ne
den der Schleuse sondern im Freien
statt.
Der ganze Platz war vorher durch
geschickte Kunstgärtner mit herrlichen
Gartenanlagen versehen worden,
während das benachbarte LeuchthauS
bereit die drei Bronze-Reliefs de,
Kaiser Wilhelm I.. Friedrichs III.
und Wilhelm II. zeigte.
Unter tm Relief.Medaillon Kalsq
Wilhelm I. ist eine schwarze Man
Mortafel mit der goldenen Inschrift
angebracht:
.Seine Majestät Kaiser Wilhelm I.
legte den Grundstein des Nordöstsee,
CanalS am 3. Juni 1837 und beg'lei,
Ute seine Hammerschläge mit de
Worten: Zu Ehren deS geeinigte
Deutschland, zu dessen Wohlfahr)
al Merkmal seiner Kraft unl
Maßt.. . .
tat LeuchthauS und der Lbschnici
deß Mauerwerk. in welchen der Kai.
ser den Schlußstein placirte, warer
sich im Halbkreis amphitheatralifch
erhebende riesenhaft Gerüste mii
Sitzen für etwa 15,000 Personen er
richtet.
!S sich der Kaiser dem Stein
näherte, hielt der Präsident de deut
schen Reichktage Frh. von Buol
Berenberg folgende Anrede an ihn:
.Mögen Em. Majestät geruhen,
ein Unternehmen zu vollenden, Denen
Größe, vom Standpunkt der Mecha
nik und Industrie auS betrachtet, auf
deutschem Boden niemals ihre Glci
chen fand. Nach achtjähriger Arbeit,
die sich unter Gotte Hülse und ohn,
Unterbrechung vollzog, erblicken wi,
jetzt einen vollendeten Bau. der lang,
geplant und dessen Bollendung de,
langjährige und heiße Wunsch deut
scher Herzen war.
.Dieser Bau. welcher zuerst bt
stimmt war. die Desensivstärke bei
Nation zu vermehren, wird jeyt dazu
dienen, deutschen Handel und Ver
kehr zu fördern. Und so möge ei
unS gestattet sein, unS der Hosinun
hinzugeben, daß die erfolgreiche Boll
endung deS Werkes den ferneren önd
zweck der Erlangung einer gewinn
bringenden Erschließung internatio
nalen Handel? permanent und ir
vollem Maße erfüllen werde.
.Mögen Ew. Majestät gnädigst ge
ruhen, den Hammer anzunehmen,
den ich die Ehre habe namens de,
Vertretung der deutschen Nation zu
überreichen, und damit den letzten
Schlag zu thun, um das Untcrneh
nun zu segnen."
Den Hammer ergreifend, sagt
darauf der Kaiser:
.Zum Gedächtniß Kaiser Wilhlm
deS Großen taufe ich diesen Canai
Kaiser Wilhelm Canal."
Dann klopfte der Monarch mit dem
Hammer drei Mal sanft auf den
Schlußstein, indem er sagte:
.Im Namen deS dreieinigen Got
teS, zu Ehren Kaiser Wilhelm, zum
Besten Deutschlands und zur Wohl
fahrt der Nationen.-
Holten au, 22. Juni. Der
Kaiser trug bei der heutigen Ceremo
nie die Uniform der Garde du Corp
und war von der Kaiserin und seinen
vier ältesten Söhnen begleitet.
Der Kronprinz war in die Uniform
deS ersten GardeRegiments zu Fuß
und Prinz Adalbert in Marine-Uni
form gekleidet.
Kiel. 22. Juni. Die Mann
schaften der amerikanischen, französi
schen, österreichischen, rumänischen
und spanischen Kriegsschiffe hatten
heute Land-Urlaub. Zahllose Pri
vat- und Vergnügung? Dampfer
durchkreuzten während deS ganzen
TageS den Hafen, um den Passagieren
Gelegenheit zu geben, die zahlreichen
Kriegsschiffe zu besichtigen.
Von deutschen Kriegsschiffen liegen
hier allein ungefähr fünfzig, große
und kleine, mit einer Besatzung von
mehr als 11,000 Mann. Die übri.
gen Nationen sind wie folgt ver
treten :
England ist durch zehn Schiffe ver
treten von 78.660 Ton Deplacement
und mit 171 Offizieren und 4300
Mann.
Italien durch neun Schiffe von
38,317 Tons Deplacement und mit
10 Offizieren und 3309 Mann.
Die Ber. Staaten durch vier Schiffe
von 21,747 Tons und mit 7 Offizie
ren und 1437 Mann.
Frankreich durch drei Schisse von
18,800 Ton? und mit 60 Offizie
ren und 1360 Mann.
Rußland durch drei Schiffe von
20,872 Tons und mit 70 Osfizicren
und 1305 Mann.
Oesterreich'Ungarn durch 4 Schiffe
von 13,894 Tons und mit S2 Osstzie
ren und 1212 Mann.
Skandinavien durch fünf Schiffe
von 8534 Tons und mit öS Offizieren
und 675 Mann.
Spanien durch drei Schiffe von
17,86 Tons und mit ö6 Offizieren
und 1232 Mann.
Dänemark durch sechs Schiffe von
2360 Ton und mit 32 Offizieren und
1370 Mann.
Holland durch zwei Schiffe von
4575 Tons und mit 25 Offizieren und
413 Mann.
Rumänien durch zwei Schiffe von
6ö0 Ton und mit 23 Offizieren und
400 Mann.
Die Türkei durch eine Kreuzer-Kor
vette von 1360 Ton und mit IS Of
fizieren und 300 Mann.
Zusammen 52 Schiffe mit über
17,000 Mann.
Kiel, 22. Juni. Die Tage vom
19. bis 21. Juni werden mit unauS
löschlichen Schriftzügen in den Jahr
büchern der deutschen Geschichte ver
zeichnet stehen.
Der mit großen, ober bereitwillig
vom Reiche getragenen Kosten er
baute, .die Nord mit der Ostsee der
binde Schiffskanal, diese Meister
werk moderner Wafferbaukunst, diese
au begeisterter Vaterlandsliebe her
vorgegangene neueste friedliche Er
rungenschaft Deutschlands, sollte sei-
ne Weihe erhalten und unter groß
artiger amtlicher Betheiligung deut
scher Fürsten und Größen sowie einer
zahlreichen Flotte von Kriegsschiffen
au aller Herren Ländern, die der
Einladung deS deutschen Kaiser zum
Feste Folge geleistet hatten, feierlich
und förmlich eröffnet werden.
Endlich hatten sich die Pläne, die
schon seit dem 16. Jahrhundert von
Zeit zu Zeit aufgetaucht waren, die
Ost und Nordsee durch einen Kanal
zu verbinden und damit eine in stra
tegischer sowohl wie commercieller
Hinsicht überaus wichtige Wasserstraße
zu schaffen, verwirklicht. Nachdem
sich ber norddeutsche Reichstag im
Jahre 186g noch einmal mit der Er
örterung de Kanalprojektes befaßt
hatte, nahm letzteres schließlich in den
achtziger Jahren feste Gestalt an.
Im Jahre 1836 wurde die kaiserlich
Kanalcommission eingesetzt und ihr
der Mann al technischer Leiter ttU
gegeben, dessen Name heute in E3et
Mund ist und der sich mit dem a
na'.bau ein unvergängliche Denkmal
gesetzt hat, Friedrich Baensch.
Holten au. 22. Juni. DaS
große Banquet, an welchem sich 1000
Gäste, einschließlich der diplomati
schen Vertreter der verschiedenen Na
tionen, betheiligen werden, wird in
einem Bau von ganz originellem
Entwurf, der vom Kaiser selbst her
rührt, stattfinden. Ter Bau bildet
die Nachahmung eine ungeheuren
SchiffSrumpfe alter Eonstruction au
dem siebenzehnten Jahrhundert. Die
drei Masten von je 103 Fuß Höhe
sind au den Rümpfen der .Niobe"
und de .Gefion", den ersten beiden
Schiffen der jungen deutschen Marine
au dem Jahre 185, genommen.
Da Bugsprit ist ein Theil de
.Moltke", eine weiteren alten Schis
se der deutschen Marine. Ter ganze
Bau hat, einschließlich der Masten,
eine Hohe von 227 Fuß, ist 413 Fuß
lang und 132 Fuß breit. Die Ban-
quethalle selbst ist 334 bei 67 Fuß
groß.
Bei dem Bankett, welches der Kai
ser seinen Gästen zu Ehren in Hol
tenau veranstaltet, werden hundert
undsünfzig Bogenlichter die Jllumi
nation liefern. Das Bankett wird
von dem bekannten Berliner Restau
rantbesitzer Borchard geliefert, der
für die Bewirthung der 100 Gäste
die Pauschalsumme von 100.000 Mk.
erhält oder loo Mark (825) für'
Couvert. In die obige Summe ist
Alle, wa zum Bankett gehört, ein
begriffen, Speisen, Wein, Bedienung
u. s. w. Die Küche, in welcher die
Speisen bereitet werden, bildet einen
Theil deS Gebäudes, ist aber so ange
bracht, daß sie vom Bankcttsaale au
nicht gesehen werden kann. Während
der ganzen Tauer . der Fest
lichkeiten wird die Kapelle
der zweiten deutschen Marine-Divi-sion
an Bord der kaiserlichen Jacht
Hohenzollern spielen.
Etwa 3000 Sachten und anderen
Privat-Vergnügungs- und Passagier
Booten sind im Kieler Hafen und des
sen unmittelbarer Nachbarschaft ihre
Stellungen angewiesen worden. Um
die Hamburg'Berliner Eisenbahnlinie
in den Stand zu setzen, die Tausende
von Besuchern aus jedem Theile
Deutschlands nach dem Schauplatze
der Festlichkeiten zu befördern. war der
gefammte Güterverkehr auf dieser
Linie während der drei Tage vom
13. bis zum 22. Juni eingestellt wor
den.
Die großen Zeitungen der Welt find
natürlich vertreten, allein von den.
250, welche bei den Festlichkeiten ver
treten zu sein wünschten, konnten nur
150 von der Regierung berücksichtigt
werden, indem der von derRegierung
für die Zeitungscorrespondenten ge-'
stellte Dampfer nicht gut mehr als
diese Anzahl fassen kann. Von den
150 Correspondenten sind mehr als
die Hülste Vertreter außerdeutscher
Zeitungen. Zudem kaiserlichen Ban
kett werden nur sünszehn Vertreter
der auswärtigen Presse Zutritt ha
ben. H o l t e n a u, ,22. Junl. Nachdem
Kaiser Wilhelm den Schlußstein mit
seinem Hammer dreimal berührt
hatte, legte er im Innern desselben
ein Pergament nieder, welches die
Umstände des Baues und Vollendung
des CanalS darlegte.
Der Kanzler Fürst Hohenlohe, in
voller Amtstracht, verlas zuvor mit
lauter Stimme den Inhalt des Doku
ments. Die Ehrengarde hatte das erste
! Garderegiment zu Fuß und die
Marine-Arttllene gestellt.
Diejenige deö Ersteren trug ihre
traditionellen Blechhelme, in denen sie
bei StaatSgelegenheiten stets erschei
nen. Die Artilleristen waren beson
der ausgesuchte kräftige und schöne
Leute. Als der Kaiser, die Kaiserin
und die jungen Prinzen, Könige und
Großfürsten, die ihnen zufallenden
Plätze eingenommen hatten, bildeten
sie eine eminent malerische Gruppe.
In ihrem Hintergrund glänzten
alle Farben in Flaggen, weiß und ro
then Federbüschen, blitzenden Schwer
tern und Bajonetten, Martneunifor
men mit goldenen Epauletten, da?
Ganze unter der Controlle militäri
schen Präcision und in der
Entfernung viele Tausende
von sonntäglich gekleideten
Zuschauern, stellte sich dem Auge ein
außerordentlich wirksame? und nicht
leicht zu vergessende? Schauspiel dar.
Sobald der Kaiser den ersten Ham
merschlag that und andere hohe Per
sönlichkeiten entblößten Haupte
dem Beispiel folgten, lösten
sämmtliche Kriegsschiffe einen
königlichen Salut, während di
Musikkapellen spielten. Der Kai
ser und seine fürstlichen Gäste, sowie
alle anderen fremden Offiziere u. s.
w. kehrten auf ihre bezw. schiffe zu
rück. Inzwischen würd die letzte Mau
rerarbeit am Canal vollendet, wäh
rend die umstehenden Leute sich her
andrängten und Stückchen Backsteine
oder etwa? Mörtel al Andenken an
sich rafften.
Die Flottenparade.
i e l, 22. Juni. Die Parade der
Flotte begann um 3 Uhr Nachmit
tag.
Die kaiserliche Yacht mit der kai
serlichen Familie, den Königen, Her
zögen, Prinzen und Bürgermeistern
der Hauptstädte an Bord, verließ
ibren Ankervlak und im selben Augen
blick bemannten die Leute der sammt
lichen Kriegsschiffe die Raaen, wa
ein glänzendes Schauspiel darbot.
Die .Hohenzollern" dampfte dann
langsam die Bai hinab. Der Kaiser,
in Admiralsuniform, stand allein aus
der Commanbobrücke und wurde bei
der Borüberfahrt von der Bemannung
sämmtlicher Schiffe mit stürmischen
Jubel begrüßt.
Elplosion auf einem ame
rikanischen Boot.
Kiel. 22. Juni. Der Seel einer
Dampsschaluppe deS amerikanischen
Kreuzer? .Columbia' ist heute explo
v,rt. Der Teckel deS Cylinder flog
ab und riß den Schornstein und ande
re Theile de Fahrzeuge mit sich
über Bord. Bier Personen wurden
bei dem Unfall verlegt und in da
Marine-HoSpital gebracht.
München. 22. Juni. Die
Pschorrbrauerci hat für die Kaiser
Zlacht .Hohenzollern' 8000 Flaschen
Pfchorrbräu zur Kieler Festlichkeit ge
liefert.
Glatz. 2. Juni. Ter Fleischer
geselle Benedikt Siegel au Volper
dorf in Schlesien, welcher am 6. Ök
tober v. I. die Bergmannkfrau Anna
Paul auf dem Wege von VolperSdorf
nach Köpprich ermordet und ihrer
Baarschaft beraubt hatte und dafür
vom Schwurgericht zu Glatz bereit
am 2. Januar zu,m Tode verurthcilt
worden war, ist jetzt, nachdem der
Kaiser e? abgelehnt hat, von seinem
( Begnadigungsrecht Gebrauch zu ma
chen, im Hofe de? Glatzer Gerichtsge
sängnisses durch den Scharfrichter
Reindel aus Magdeburg hingerichtet
worden.
! OeftreichUngar.
j Gefallene Größen.
I London, 22. Juni. Der Wiener
, Correspondent deS .Chronicle' tele
' graphirt, daß der frühere Finanz
minister und Führer der Teutsch
, Liberalen, Tr. von Plencr. sein
Führerschaft niederlegt und sich vom
politischen Leben zurückgezogen habe.
.Ich habe die Nachricht erhalten,
so schließt die Depesche daß der
Kaiser ihn in Ungnade entlassen
hat und daß der Führer der Consee
i vativen,Graf Hohenwart, der für das
Scheitern der timmrechtS-Reform
Vorlage verantwortlich ist. gleichfalls
Anzeichen des kaiserlichen Mißfallens
erhalten hat.'
Frankreich.
Die Pariser Presse übe
Kaiser Wi lhelm 'S Ver-
söhnung s-J de e n.
Pari?. 22. Juni. Die Zeitungen
erachten allgemein Kaiser Wilhe,lm'S
Rede, al? von dem Wunsche beseelt,
seinen wirklichen Gefühlen lieber ei
nen angenehmen als einen bündigen
Anstrich zu geben.
Die .Estafette' erklärt, daß eS für
die Verwirklichung der von dem Kai
ser ausgedrückten Wünsche noth
wendig sei, daß Frankreich
und Deutschland sich aus
söhnten, beziehungsweise, daß die
Elsaß-Lothring'sche Frage geschlichtet
werde.
Der .Soleil' bemerkt, daß trotz
deS friedlichen Tones liv kaiserliche
Aeußerungen pessimistisch angehaucht
Personen sagen, daß friedvolle Fest
lichkeiten manchmal schreckliche Krieg
eingeleitet haben.
Der .Rappel' sagt bezugnehmend
auf denselben Gegenstand, daß Tü
ropa nicht glaube, daß Friede der
einzige Zweck deS Nord-Ostsee Kanal
sei.
Gemäß .La Paix' wünscht Kaiser
Wilhelm Frieden, aber nur die Re
publik könne unioersellin Frieden der
Bruderschaft von Nationen geben.
Das .Sicle' meint, daß die sried
liche Sprache des Kaisers unverein
bar mit der Absenkung
eines Kranzes nach London gelegen!
lich der Jahresfeier der Schlacht von
Waterloo sei.
Nach dem .Radical' sei es für
Deutschland das Einfachste zur Er
Haltung des Friedens, das wieder
herauszugeben, was eS durch Krieg
gewonnen, offenbar auf Elfaß-Loth
ringen anspielend.
Die .Petite Republique' meint
daß, um auf die Aeußerungen KaisN
Wilhelm'S zu Hamburg bauen zu
können, Handelsschiffe und kein
Kriegsschiffe nach Kiel hätten beru
fen werden sollen.
Der .WauloiS" bedauert, dqjj
Deutschland sogar nicht einräumt,
daß eS eine Elsaß - Lvthringen'sch
Frage gebe.
Iowa.
De MoineS. 2. Junl. Ez
Gouverneur Boise hat einen zweiten
Brief an George E. LewiS hierherge
fandt, in welchem er noch kräftiger
als bisher, für freie Silberprägung
eintritt.
ProhibitionS-Eonvent.
DeS MoineS. 20. Juni. Di
prohibitionistische Staatsconvention
versammelte sich heute in der Halle
der .V. M. fi. A."
Nachdem der Vorsitzende des
StaatS'CentralcomiteS, Wright, die
Versammlung zur Ordnung gerufen
hatte, schlug er derselben d:n Pro
fessor F. E. Hirsch als provisorischen
Vorsitzenden und Herrn Samuel Di
ckey vom National-ProhibitionScomi
' te als permanenten Vorsitzenden vor.
Die Convention trat dann in Bera
thunz über die Mitglieder der ver
schiedenen Comites.
Eolorado.
Denver. 20. Juni Ex Ton
greßmann Richard P. Bland von
Missouri ist bierber urückaekebrt.
nachdem er seine Vorlesetour durch
! den Staat beendet hat, liegt jedoch
krank in Brown Palace Hotel. Er
war bereit? bei setner Ankunft in Co
' lorado krank und die sortwäbrende
Anstrengung scheint die Krankheit noch
bedeutend gefördert zu haben. Be
sucher können nickt vorgelassen wer
den. Nach ärztlichem AuSspruch ist
die Krankheit ein starker Anfall von
Grippe.
Versuchter Bankraub.
Colorado Spring, 20.
Juni. Heute Nachmittag wurde hier
ein Versuch gemacht, die Exchange
, National Bank zu berauben. Sheriff
j Bower war aber bereit seit meh
. reren Tagen von dem ComvloU
Kenntniß gesetzt worden und tixvai
tete mit leinen Gehülfen die Ban
ditev.
Um ein Uhr Nachmittag betraten
Fred. George und .Red" Hutchins
da Banklokal und ersterer zog einen
Revolver und besah! dem Kassirec
Heron, die Hände hochzuhalten.
Daraus begaben sich die Kerle hinter
den Zahltisch. In diesem Augenblick
wurden sie jedoch vom h.risf
Bower ergriffen. Bor der Pcu:l t e
fanden sich noch ein Lcihstallödes,kr.
Namen E. M. Kennedy, der die
Thür bewachte und Robert O. Nc
Farland, der ein Fuhrwerk lenkte. mit
dem die Kerle nach dem Raub zu ent
fliehen gedachten ; auch diese wurden
dinz'est gemacht. Die Gesanglr.en
sind hiesige Einwohner. C? vcr
laulet, daß HutchinZ der Polizei den
Plan verrathen bat.
Kalifornien.
San Francisco, 50. Juni.
Col. A. E. llvchrau in Zn Tiezo ist
von Advokaten Senator Thontr.
, I. Jzrvis und Ex - Generalanwait
i C. O. F. Davidson von 3iid-iiaro
i lina davon in Kcnniniß zesctzl v:tix
! de, na? cr Vln(rn"i.c ous einen cror
meil aiidcl?!r!p?cx in viord.Cannz
habe. Das Land befinde sich i'i iit
Nachbarschaft von Ashcvillc, sii ui-
gesähr 20 Meilen lang und 11 breit
und umfaße ein Areal von 100,640
Ackern. Col. Cochran s Großvater.
Wm. Cochran, habe dasselbe im Jahre
1735 von König Georg III. al Ge
schenk erhalten.
Mississippi.
West Point. 20. Juni. Der
Kaufmann Warren Shipman erschoß
diesen Morgen Clem. Erum, den
Sohn de? Postmeisters Erum. Ter
junge Erum versuchte zwischen Ship
man und seinem Onkel als Frieden'
stifter anjzutretcn.
Pennsylvania.
Mord.
utztown. 20. Juni. Auf dem
Wege zur Wohnung seines Vaters,
Henry Stitzel, wurde gestern Abend
Daniel W. Stitzel, ein junger Mann
von dreißig Jahren, ermordet. Der
Mörder hatte sich in einer Gasse ver
steckt, von der er wußte, daß Stitzel
dieselbe passiren mußte. Als Dia
Leiche gesunden wurde, war sie ganz
mit Kugeln gespickt. Gesicht, Nack.'N
und Brust waren in entsetzlicher Weiss
zerfleischt. Von dem Mörder sehlt
jede Spur.
New Zlork.
Wolle.
Boston. 20. Juni. Te,
.American Wool und Cotton Repor
ter" wird morgen Folgendes über
das Wollgeschäjt veröffentlichen :
DaS Wollgeschäst hat sich während
der letzten Woche in allen Beziühun
gen gebessert. Vermehrte Verkaufe
werden aus New Aork, Philadelphia
und Chicago gemeldet. Trotz emeS
Feiertages belicfen sich die Verkause
in Boston auf ö Millionen Pfund.
Die erzielten Preise während der letz
ten Woche waren beträchilich Hölzer
als für gleiche Waare vor drei W
chen. Das Wiederaufleben der
Nachsraze ist dem Umstände zu zu.
schreiben, daß viele Fabrikant:, nach
Ueberwindung von Arbeiters
keilen mit doppelter Krast cn'ceiion,
uüd ihr Rohmaterial QuiytlKc.iicl)!
ist. Auch ausländische iiliüÜjotlcn
wurden oikl gesaust.
li;: Äesammtsumme der Verkauf,'
b-'faiq iiuf den drei Märkten, Boilon,
)! ru y)jif und Philadelphia i .v.:J(,
i'j i i;unö, !Doon 4 53G,00i) Piano
auf Boston. l,0rtö,C0ü auf New flDxl
und 1,333,000 aus Philadelphia
kamen.
Verhütung von Waldbränden.
Die Waldbrände im Norden Wis
Vilsins geben zeitig Wnrna vvr
abermaliger Heimsuchung i grüizerem
Maße, vie dies während dec Dinre
des vorigen Jahres statkgesuiidrii link.
Die schweren Verluste, welche durch
dieselbe verursacht winden, lK,b.'ii
endlich in der letzten Legislatursivniig
zur Annahme eines WcscliC'? pciührt,
bei dessen genauer Durchjiiliriiüci c$
möglich seht sollte, den Fi'iicrsrtKidcii,
den alljährlich unsere Waidüngen er
leiden und die damit verbrc:ien
Gefahren für die Ansiedluiigen im
Busch auf ein Minimum zu rediicire.
Der Ehefclerk dcs Stacits audamkcs,
der durch das Gesetz zum obersten
Vollstrecken desselben ernannt morden
ist, ersucht die Zeitungen, da mir ciu
geringer Betrag für denBcrwal itiics
Apparat ausgesetzt ist, um die Ver
öffenilichitilg eines Auszuges aus deut
Gesetze, welcher Bitte mit Nächste
heiidcm gern entsprochen ist, btov
ders da die Zeit bevorsteht, wo in dcu
Wäldern und an den Ufern unserer
Seen von erholungsbedürftigen Släd
tern, bic einmal recht gründlich Natur
kneipen wollen, manche? Lagerfeuer
angezündet wird, wobei es nicht im
irr mit der nölhigenBorsicht zugelik.
Auch auf den Schaden, der durch
Funken der Locvmotiueii und so weiter
angerichtet wird, ist in dem besetze
gebührend Rücksicht genommen.
Section l bestimmt, daß der ühe
Clerk der Staats-Landoffuc Staate
Wald-Warden und sein Tepiiit, ?e
puty-Ttaats-Wald'Warden fei soll.
Der Staats-Wald-Warden soll alle
Feuer Warden überwachen und die
Regeln für deren Arbeit auoaebeiteu.
Section 2 macht die Supervisvren
eines jeden ?ow zu Fcnerwarden
und den Vorsivcr des Towns zum
Vorsitzer deS Wardens im Toivn. er
Letztere muß bis zum I . Mai eines
jeden Jahres die Namen aller Feuer
warben an den Staat ciiibcrichieu.
Jeder Fcucrwiubcu muß au den
Staals-Wald'Warden über alle Feuer
berichten, welche in seinem Toivn
stattfinden, die irgend welchen Scha
den an Leben und Eigenthum anrich
ten und die näheren Umstände des
Feuers. Er Nluß alle Bekanntina-
chunien. welche il:m vom cu.il?
Wald.'.irden uberandt meiden, an
schlagen, jede Feuer Iv'u.-ivii. nlni:t
er Menittut'i Ö.uuni ettaiv.i ui! Alle
in feinen Stierten 2ttlnv.de iliuu, n::i
dieieibe ;u löschen, vi lattii vd-c
sein ;m:cke Leute iinueUen, m eiche
ebenso wie der Feuermaid, u hik- dein
Tomitfcha!) Bez.iiiliiü.i. erbauen, d.'ch
sollen in einem Jahre int,t i:e! i ul
U''i am diese V'Jetie uiei.Kvvibt
werden, iie'flbe 2e imii dri'!r. e:s:e
Strafe vt'Nsl" an funede 'ier :i
einer 'vH'l.inuttu.i.liung. rnel.te in:
Feuerwalzen angeschlagen rnuide.
2e:iiiui benimmt liinioerriina
oder .Vidurafe oder Beides ii:r eiv
Peiivn. welche Feuer auf Lcud m.ni t,
welchem sie mcht befn'l i der in -',.!;'.
bat, u::o die Aeucrüf Ue u'iUr;i, i-':;,e
zuvor das Feuer vv!l:,di,i
lu'cl.t vi luben. In den nr.a:
Juli, i'iüjvc:, Sfplkinber und C'.ulvt
jede abres dari Niemand - e.n
genommen Jager, Fintier. voi:t inr
oOtr an'eie eampirende Pern ;!.:,
ein Fv'ii.'f aus dem Lande a:i;i.. t'.'e::,
pbne die Erlaubnis; enn' Ftva : ia
den dfv 5uiu is riiigelivlt :i b.ibe;',
in mei li. in dae Land iM-gt.
2e.lit'!l i besiiinmt teldnra'e ol-or
(n'iag!iiß für Petimieii. v:lA-
von einem 'iauuifeutr enl erneu, vly.-x
dasselbe vllfiäudig )V. loschen.
Seelion ." bestimmt die iivütlitj
mafne.n'!, ineUlie die Üiienlnihuen
zu tiei'en liaben und iei.-t die 2tinilv
sttmüinngeuim Unieilai ungoiatte fest.
2e.iion befiiinint über die Vrr
wendnng der eoUcaivtcu Sltafgelde..
Eeeiio.l 7 widerruft alle innern
Gesepe entgegetisieliendeii Beftiiu
muugen.
Seeiion s bewilligt $300 zur Aus
führung dieses Gesetzes.
Seetton bestimmt, daß dies icie
in der Tviviiversauiinlung verlesen
werden soll.
Sectivu 10 cnlhält die gewöhnliche
Schluß. Elausel über daSJiikrasitreten
des Gesetzes.
Vergiftungen durch Jusecten
werden mehrfach aus dem Staate
New Jersey gemeldet. Ehas. H,
Fowcll hatte über dem rechten Auge
ein leise stechendes Gesühl, als er
cincö Morgens erwachte. Während
des Tage? tratteine starke Geschwulst
ein und nach einer schlaflos verbracht
te N'acht mußte ein Arzt hinzugezo
gen werde. Derselbe erklärte, der
Patient sei durch einen Zanfcudfnß
oder eine Spinne gebissen worden.
Der Anwalt Geo. F. Fort lag in sei
ner Wohnung zu Wcstvillc, entkleidet
ans dem Bette, als cr etwas Schwär
zes ans der großen Zehe des rechten
Fußes sah. Er schleuderte dasselbe
weg, fühlte aber gleichzeitig einen
siechenden Schmerz. Als cr vom
Bcttc aufsprang, erblickte er eine
große schwarze Spinne aus dem FiiiY
bvden und tödtctc sie. Seit der ;leit
war der Fuß und das Bein stark tn'
schwollen, so daß der Anwalt daö
-Zimmer hüten mußte. HarryLinn von
Williainslvwn wurde von einer
Svinnc an der Hand gebissen. Es trat
eine starke Entzündung ein, so da
Liiin nicht schlafen kann, lie Aevzti
fiudiien, daß die Hand anipmi.- me
den liüiß, um das Leben des ,
::'. y.i retten.
Illlnndisxcs.
An der H a n d v o u s i ch e r e ti
Statistiken ersehen wir, das; Japans
Einfuhr nicht allein von Jalir ,',! ?a!n
geringer wird, sondein am!, d.- ,.il
Export in besorgnisteriegeiider ':kh
zunimmt. Japanische virze:iiViii:e
treten langiam aber 'tetig in:; iviiril
des Abendlandes in l!oinnrreii',, t.iO
was dies zu bedeuten lmt, möge rnr.it
vor Allem aus den ihchifiH'eu ;e:;e-i
ausstrcbenden In sei reiches eefelicu :
Der allerdings als sehr genügsam be
kannte Arbeiter in Japan erhält lag
lich bei 1 1 .Z stündiger Arbeikszeii
7!e, eine Arbeiterin ic. Vorliin ig
versorgt Japan erst die östlichen und
südöstlichen Märkte Asiens, tritt aber
dort, ans den vorangefühne Wnun.
den, jede Eoncurreuz nieder. Toch
auch hier werde die Kinderschuhe
bald ausgetreten sein und weitere
Markte, einer nach dem anderen, er
obert werden.
DasKriegsdepartement
hat dem Capiknn Elinton A. Gilln in
Hickory, N. E.. der den Bürgerkrieg
im zweiten Minnesota'er Freiwilli
gen Regiment mitmachte, eine gol
dcne Ehrenmedaille für feine Tapfer
feit, welche er ant 20. September
18(53 auf dem Schlachtfeldc bei Ehicka
inauga bewiesen hat, verliehen. Ea
pitän Gilly sah ein Regiment, nicht
sein eigenes, aus der Schlachtünie
fliehen und setzte demselben nach,
entriß dem Fahnenträger die Fahne
nd sprengte mit derselben vor in
die feindliche Linie. Das Regiment
sammelte sich wieder und folgte feine c
Fahne. Dieser Zwisclienfall h.tte
viel zum Erfolge des Tages beige
tragen. Das hydrographische
Bure nil des Marincdcparteincnts hak
die erste .arte der Großen Seen her
ausgegeben. Dieselbe deckt den gan
zeit Hnron-See und einen The l d.'s
SnperiorSecs. In wenige Tegen
wird eine Karte folgen, die Kennest
des Siiperior-Tecs bringt und im
Lause des Sommers sollen die Marien
der anderen Seen erscheinen. Tie
selben sind nach Ansicht von Maritte
offizieren, welche ans den See saü'
onirt waren, für die Schiffahrt seitr
werthvoll.
Ter N e g c r S. I o h n s o n
schoß zu St. Sterling, ,.. oh te jeg
liche Ursache ans die Polizisten E!a.
Evans und Horace Lane. E,,nn
ward in die Eingeweide e;ei.l o en
n d ivirb sterben. Linie erhielt eu.c.
2 l'M direkt iibcr das Herz, doch
II n die ttugel auf den Pvliteistern
:i. ran? feuerte zwei Sel'iire auf
::..:cv ab. die beide trafen. Tie
eine Kugel ging in die -?n,fi. li an
dere in 's Besicht. Nach Ansicht der
Aerzte muß der Neger sterben. E,
war eS auch, wie ma nun glaubt,
der mit einem Tvppelgewrbr da
Attentat aus das Mitglied des 2lad!
rathes Henrn Watfvn veiubte : dei
letztere hatte das Knacke der vnibiii
gebort und konnte sich Sicherheit
bringen,
D c v p r o t e st a n t i s ch e B i
s cki o s von Albann hat einen Eilt
rüstnngSfinrm derFraneiirechlleriune
gegen sich entfesselt. Ter '-Ini.lm!
hielt kninlich a die raduirte Elnffe
eines Tamenseiiiiiiars eine Ansprach?
und kam dabei auf die llivrichten For
derungen derLellte zu ipiedieii, die die
Berechtigung der Frauen nicht o II ein
bri Wahlen z; stimmen, sondern auch
dieselbe Arbeit wie d,e Äanner zu
thun vertheidige. Or bezeitlnietc
da Franestimmie,I,i als eine 2 trän
nd bat dringend, den 'edau'en an
weibliche Politiker fallen .;u Ia'n:t ;
er erklärte, daß die einlulien Dianen
ebensogut wie die ''anner betrogen
werde konnte und ,ml den Nath,
die Frau solle nicht de.u heiligen Be
rne der Mutter euiiage.
Ein v a ii a iii e ri k a n i s ch t x
F- a r m e r Si v n g r e f wird geplant.
Der Erfolg derNatioual Farmer on
firefic hat die Idee eingegeben, einen
garnier ongreß für ganz Amerika
zur Ausstellung zu Atlanta zu benp
fen auf den 10. bis ,:. Oktober. Tie
Gesandten der amerikanischen 2taa
ten zu Washington begünstigen das
Prosekt. Ter Zusammenhang der
Ernte Ergebuiffe von ganz Amerika
lind ihre Wechsel Wirkung auf cinaii
der, aber auch auf de Handel und
die Industrie, liegen klar zu Tage.
Nichts ist wilnfchensmertlier, als die
Annäherung dieser amenkanifcheuJii'
tercfsen, um ihre Snmmen zu ver.
nehmen über gegenseitige Zoll Tarife
und iibcr die Hebung der Tampfschiss
fahrt zwischen den Hasen von Pan
Amerika.
Eine B o st o n e r A a g e n
Fabrik hat für den Sultan eine
Kutsche angefertigt und dieselbe die
ser Tage nach Konstantinopel gesandt.
Innen ist dieselbe mit Brokat au?
geschlagen und außen ist sie schwarz
mit grünen Felder lacl irt. Tie Teich
sei ist für zwei Pferde eingerichtet.
Tie Laternen sind vergoldet und in
den Scheiben befindet sich ein Stern
mit Halbmond.
Auch hie amerikanische
Militärverwaltung bcfchäf
tigt sich mit der Idee, das Fahrrad
im Dienste zu verwerthen. Tiesec
Tage wird ein Courier von Fort Ha
iuillvn, N. I., stach Fort Sheridan,
Jlls., auf dem Fahrrad abgehen. Wo
das Terrain günstig ist, bietet da?
öiad große Vortheile vor dem Pferde.
T r t u m p x).
In großen Buchstaben prangt die
Anzeige: Um 12 Uhr Fütterung der
Menschenfresser." Wie erstaunen
aber die Besucher, als sie die Men
schenresser" ganz solide Kartoffeln zu.,
ihrem Mahle verzehren sehe. Aus
die Ansrägc eines erstaunten Besn
chers antwortet der Tircctor : Aber
meine Herrschasten, das ist ja gerade
der Triumph meiner Dressur, daß ich
die Kerle z Vegelarianeni gemacht
habe ! "
T e r z ärtli ch c Gatte.
Mann (in die Küche tretend):
Es riecht so seugerich hier : die
Gans ist doch nicht a,n'branl?"
Frau: Nein, aber ich bin mit
den Kleidern zu nahe an den Herd gc
kommen!"
M a n (brummend) : .Na. so
so 'was Achnliches war's also doch!"
Bedingte Neigung.
Lieben Sie Hunde, mein Fräii
si
0 ja, aber nur, wenn sie recht
hübschen Herren gehören."
Gestörter Schönheitssinn.
Delinquent (der die Ankündi
gütig seiner Hinrichtung erhält) :
Schade, und ich war gerade so nett
siebe Fuß groß!"
Praktischer Vorschlag.
A. : Da haben wir seit drei Mo
naten 'neu famosen Zimmerherrn,
der laßt sich Geld und Alles Mögliche
borgen, giebt aber nie mehr was zu
rück!" B. : Ausgezeichnet! Tcm würd'
ich au Deiner Stelle eine von meinen
sechs Töchtern überantworten!"
Einfache K u r.
A. : Wie hast Tu denn eigentlich
Deine Frau von ihren Ohnmachte
knrirt? Ganz einfach, als sie wie
der einmal in eine fiel, sagte mein
Better, der dabei war, auf Verabre
billig. : Fritz, eine Frau in Ohnmacht
sieht doch um gt zehn Jahre älter
aus! Seitdem fallt sie nicht mehr
in Ohnmaclt."
Aus eig e n c r E rfa h run g.
M n tte r: Abcr Tu mußt doch
endlich einmal lernen, Tich allein
anzuziehen, Fritzchen. Wenn Tu
später Soldat bist, wirst Tu auch kein
Kindermädchen haben."
Der kleine Fritz: ,O doch.
Mama, Soldaten haben immer Kin
dcrmädchen bei sich."
F r a u e n b l i ck.
Tie kleine Ella wäre schon eine
Frau für Teilten Bruder! Sie ist jung,
hübsch, sehr gebildet, wirthscha'tlich.
hat ein gutes Herz, ist erst 1'.' Jahre
at mit einem Worte : sie hat
.ichtSl'