Stiü j?ezÜ7. j. ;;:BS:r:? 33': 0"-'r: - ii::;. Im Juni war, Sa: Saftaxarb. Die Mr.t Statt B .... ollsa der JUtttcnont Fritz Dezi! fn Garnisaa lebte, war berühmt durch ihre Rosen fl. a den Häufr reck! sich die Zweige mit den purpurne Blüthe hin aus, ta den Gärte glüht Rosen in allen Farben, unb Duftwellen zöge in die menschenleere Straßen hinein. Bon der rosenitk.'Zozten Wtrthihaul, tasel taumelte der Lieutenant Fritz eine Morgen heiz-wIrtZ. Tchen g'uZle rzther Schein im Ost, schon rüstete sich di Lichtspenderi zum TegeZwerk. Der Lieutenant schwankte schwerfällig daher. Aus seinen Lippen schwebten r.ech ein paar Takte au einer !:!chtgeschäczten Operette, da, junge, schöne Vestcht war erhitzt und gedunsen vom Wein, die tuet lea Auge bitten stier .Rose, lieber Herr, Rosen!' Ein dumme Kinierftirrmchkn törle an sein Ohr, magere Händchm hielten chm thausrische Btülhea hin, ein go'd. lockige, Engellköpschea Kragte sich n seinen abwehrenden Arm. .Kleines dünne, Ding, kriech in die Federn, ' ist noch zu früh sür Dich!' sprach ärgerlich der junge iRann, dem katzenjlmmerlich zu STtuthe war. .aus mir die Rosen ab bat die Kleine und küßte dem Lieutenant die her abhängende Hand. .Die Hl'.? schlägt ich, wenn ich kef (Alt zum Frühstück bringe." .Und Deine Mut!?' fragte er mit. leidig. In seinen Taumel hinein kam die Ahnung von ein großen, großen Ungerechtigkeit und machte ihn nüchtern und schreckhaft. .Hab' nicht Vater, nicht Mutter sagte da, Kind. .Arme, Ding. Gieb her die Resen. Ich nehme sie alle I Hier ist Geld. Nun nenn' mir noch schnell Deinen Namen.' .Rose heiß' ich, Rose Lautner.' .Adieu Rose! meine Rose!' lachte er übermüthig. Er streute die frischen Blüthe, die sie im Körbchen trug, über sie hin, warf ein grofziZ Geldstück ihr vor die zierlichen, nackten Füße und ging seine Wege Fritz Deglin und da kleine, blonde Mädchen wurden Freunde. Der junge Offizier ttaf Rose oft auf der Straße, ir kaufte ihr Blumen ab. Einmal sah er, wie sie van ihrer Zieh, mutier unbarmherzig geschlagen wurde. Da riß er sie au den Händen der zorni gen Frau und nahm sie mit sich in sein Garconachnung. Den ganzen Tag blieb sie bei ihm. Am Abend brachte sie sein Diener in die Dachstube hinauf, zu ehrsamen Schusterk'.euten, die sie für in geringe Kostgeld behalten voll ten.... .Du bist nun meine Tochter,' sagte Fritz Deglin der kleinen Rose, als sie ihr: am andern Morgen besuchte. .Mache mir viel Freude. Willst Du?' Sie nickte ernsthaft. Dann schaute sie ihm lange in S Gesicht. Plötzlich schilt. Celte sie heftig den Kopf, Thränen traten in ihr dunkelblauen Augen. ,Wa hast Duz sragte er verwun dert. .Du bist nicht mein Vater,' sagte sie treuherzig, .und ich mag auch nicht Deine Tochter sein! AVer wenn ,q grog vi, heiralhift Du michla, .Wir wollen sehen!' kachle er amüstrt Die Kameraden neckten Fritz viel .WaS macht die Braut? Wie gkht'S Deiner Rose?' hieß e im Regiment. Doch schnell vergaß man über tcoaZ euem seinen Pflegling. Oft vergaß er ihn selbst. Zuweilen drückten ihn die geringen Ausgaben für die Kleine, uns zu, weilen balte er ein hartes Wort auf drn Lippen, welches sie wieder zurückstoßen sollt tn eine liedeieere JUe. )vmv. ließen ihr Augen nicht von ihm. Eine zitternde Angst lag auf ihrem schaee. bleichen Gesichichen, und er bezwäng sei. en Unmuth und lächelt ihr zu. Rosa liebte innig, rückhaltlos, hin, gebend. Sie war mit den Jahren ein großes, schöne Mädchen geworben. In ihrem Herzen wohnte noch der Friede. Sie betet Lieutenant Fritz an, aber si vtrlangt noch keine Gegenliebe. Da kam die plumpe Gemeinheit und zog dikihraufrische Blüthe, die üb Fritz Deglin' Leben leuchtete, freoelnd in den Gassenstaud. Man glaubte nicht an in reine, keusche Liede zwischen einem jun. gen, vermögenden Offizier und einer NSHterin. Der greise Prediger, der Rose konsir mirt hatte und dessen Liebling sie geme. sen war. ließ daS Mädchen zu sich holen und sprach ernst auf sie ein: .Selig sind, die reines Herzen sind, denn sie werden Gott schauen!' lauteten seine Worte. .Mein theure Mädchen, willst Du zu Gotte Kindern gehSren, so ntsag. Rett Dich in in stille Land, he der LeidenschaftSflurm über Dich hin braust. Du liebst Fritz Deglin. Wie solltest Du e auch anfangen, ihn nicht zu lieben? Ist r nicht Deine Leben Glanz und Licht gewesen? Aber Du bist eine Tochter de Volke, und er ist in vornehmer Herr. Er kann Dein Gatte nicht werden. Bewahr ihn vor dr Sünde, indem Du von ihm gehst. Und wenn Du kannst verlasse ihn ohne Abschied. Ich weiß eine Stell für Dich, nur vier Meilen von hier, bei einer alten, einsamen Frau, der Wiitwe be Rittergutsbesitzer Zohlmann. Nur noch in schwacher Geistesfunke glimmt in der Arme. Du wirft ihrn umnachteten Seele Trost zusprechen. Du wirst eine treue Pflqerin sein. Und daS Unglück. daS Du täglich um Dich stehst, wird das ine Weh lindern.... Gehe in Frieden, meine Tochter.' Si stand mit tief gesenktem Haupte Der Jahrgang lii. v:r dem Greise. Ihr Antlitz war bleich und starr, ihr: Auzer: blieben lhiäae leer. Plötzlich Kürzte sie vor ihm aus die ftniu, umklammerte seine weisen Hlnd: und jammert laut htnau?. ,MuZ ich dem? Mu'; ich ?' .Du u:ufjt, jrose! sprach er ja;l ftrecg. Da erhob sie fch zilterzd und bleich ur.d ging. Ja de: Nat machte sie sich reisefertig. Mit ine Bündchen in der Hand stieg sie bebt Morzer,grau:z die Tr.ppez hin ab. Bor griy DezlinZ Thür hielt sie an. Mit großen, schreckhaft! Augen starrt si auf dies: Thür, hinter der thr Glück achmete. Die bebende Hand legte sich aus die blanke linke. üat die Thür oerschlos, sen? 3Uin, leise, leise öffri.te sie sich. Und Ros trat Ober die Schwell,... .Selig sind, die reine Herzen sind, derin sie werden Gott schauen ' H ctis jemand neben ihr die köstliche Worte ge. sprechen? Mit lautem Sechze sank sie zu Boden. Ihre Thränen sielen auf die Schwelle, di ihr heilig war, weil sein Fust sie betritt.... Nach langer, larirer Zeit erst erhob sie sich von den Knieen. Sie wendete sich rückwärtZ. Die Thür ihr die Para. dieSpfort: klappt zu Ros stand fiebernd., mit zuckenden Lippen. Da kam die Morgenröthe durch i höh Fenster da hergeMhet und kränzte ihren blonden Scheitel mit Rosen. Im jungen Sonnen lichte ging sie hinaus auZ dem Städtchen, hinweg von der Liebe, um allein der Pflicht zu leben. Fritz Deglin hatte an die sem Tag: in lange Unterredung mit RoftS Seelsorger. IS aber der Abend kam, sah er am Schreibtisch und füllte Bogen um Bogen mit feinen, flüchtigen Schriftlichen. .Ich liebe Dich, Rose, kehr zmLckl' Das war die Schrift auf diesen evgbe schrieben Blätter. Sie wurden nicht abgesendet. Fritz Dkglin nahm Bernr.ft an. Er lies; die Kefe blühen, er brach sie icht. ffeucrl Mitten ia der Nacht, bei rasendem Wintklfiurm, war 3 auSzedcoch:. .Feuer!" Wehklagend liefen die Be wohner t:3 DorfeZ Trautmanr.Shof dem Schlosse zu, das schon in Flammenmeer bildet!. Ratblo eilten die Männer hierhin und dorthin, in verkehrte Maßregeln sich erschöpfend, gierig, die eigene Habe zu dergm vor d:m wüthender! iement. Weiber und Kinder, dürstig u? beklei, det, strebten de? blendenden Helle zu, die weiter und weiter sich ergoß. In dieses sinnlos Treiben hinein tönt jetzt die Kommandoftimme eines großen, blasiert Mannes in Uniform, der auf fchweißbedecklem Pferd saß. Fritz Deglin kam von dem besschbar, te Gute, rro er in paar Tage zum Be, such gemessn, mit Windeseile doherge, rast. Die LZichariIscheften. die mit ihm zugleich nach TraukmannShof aufge, brochen waren, hatte r weit hinter sich gelassen. .Ist niemand gefährdet?' keuchte er hervor, indem er vom Sattel sprang und sein Thier einem glotzäugigm Jungen zum Halten gab. ,E!ad die Schloßbe, wobner geborgen. Die UmstchcndkZ wußten es icht. Sie hatten die alte, verrückte Frau, die oben in dm schönen, stillen Gemächern hauste, im Verdacht, da Feuer selbst an, gelegt zu haben. Mochte sie doch darin umkommen! Wenn nur der Brand auf feinen Herd beschränkt blieb, wenn nur der Sturm kein schwelenden Sparren auf die Dächer ihrer ftrohbedeck! Hütten trug! Fritz packte einen Diener am Arm, der mit Kleidtrkram beladen, an ihm oorbe! stürzen wollte. ,He, guter Freund, vs ist die Baro nin, wo ist Fräulein Rose? Wir können unser Dame nicht sia den,' schrie der Mensch aufgeregt. .Die Zimmer der Gnädigen sind leer, und das Fräulein? Js. an daS Frär:Iein habiu wir noch garnicht gedacht .Herc Gott im Himmel!' schrie Fritz verzweifelt auf. .Feuer!' Die Löschmannschaften ouS der Nach barfchaft riefe daS Wort auS rauher Kehle. Sie fuhren soeben mit der Spritze in den Gutshof ein, und ihrem energischen Vorgehen gelang eS, Ordnung in daS Menschengetümmll, daS sich rath, loS 'zum unlösbaren Knäuel zusammen gedrängt hatte, zu bringen. Blutcoth strahlte der Himmel. Bald reckten, züngelnden Schlangen gleich, rie sengrosze glammenzetchen zum viachihim tncl empor. Ein Brause, Prasseln, Knattern war in der heißen Lust, als zöge die wilde Jagd über das winterliche Gefilde. Schon hatte die von ttZ Sturme Gewalt weithin geschleuderte brennen den Sparren Gräuel, Schrecken und Ver, wüstung in manche friedliche Behausung getragen, welche fernab vom randplatze lag. Schon erHoden sich lärmende Stim me, reckten sich Arme empor und zeigten auf die glimmenden Funken, die weithin verstiebten.... Somltagsgast. Beilage zum Nebraöka Ttaats-Tlnzeiger. .WoistRofeZ' Fritz Dezlia fragte nicht mehr. In nasse Deckea gehüllt, stürmte er in, Schloß hinein. Ader er kam nicht weit. Uederall droh! Verderben. Er khr!e um. Er starrt zu den Fenstern empor, auZ denen schon Flammen leckte, und er schrie Rose! Kanten in die Lütte, gellend, aug:idkdrückt . . . . Da: eine lichte Gestalt im Rahm:n dkZ Giibelf.-nsierZ, winkend Arme, ein lei,cr Laut, der Hilfe, Erbarme heischte! .Leitern her!' bes-hl Fritz Deglia mit weithin t?.-.ender Stimme. .Lasse Sie fein, gnädiger Herr,' sagie ein alter Mann neben ihm. .Dort aikdt S keine tt mehr. vt:t Rermne muß verbrennen. Dort kann kein Meafch mehr hinzu.' . .Doch,' sprach Fritz leise und hastete vorwärts. Einen Auzei:iIiZ standen die Leute wie betäubt, dann kam Leben in ihre Glieder. Leitern waren zur Stelle, a brennende Balken lehnte maa st, vezerzle BKanaei boten sich ms tütze dar. Ja den Qualm, den Rauch, dieSlu'.h, höher und h?h:r klcmm ein Rasender, ein Verwegener. Oh. er mugte es wo?'., jeder Schritt halte den Tod zum Begleu ter. Brände pcusselier!, Funken sprüh. ten, Sparrenwerk dampfte um den Küh neu, der aufvartö stieg. .Rose, ich komme.' murmelt er zu weilen. Ein Schrei aus hundert Kehlen. Fritz Deglin war hineingetaucht in die feurige Lohe. Ein hübscher, schlank Jüngling Clci litt dem muthigen Retter nach. Er trug nasse? Linnen. .Da sind sie'.' Hurrahschreier, Freudengeheul brauste durch di Reihen der athemloS Harren den. Fritz rfchien wieder in der Fenster SfZnung. er hielt ine lichte Gestalt an Nch gedrückt. Nuß: chwSrzt das Ant litz, feagendheiß, von Fuukea überstreut die Unisorm; sa stieg er mu)sa ad wärtZ. Plötzlich schwankte er mit seiner Last. Brennendes Gesparr: stürzte über ihn hiu. Ihm wurde eS dunkel vor den Auge. Sie kamen ihm zu Hilfe, ehe er be wußtloS ia die graustge Tiefe sank, sie rissen ih und daS MSöche abwärt, sie erstickte die Flammen, die schon an on den mporleckke. .Gerettet!' Rose jauchzte lau! auf in seliger Lust, und sie nahm die berußte Hände dtS Geliebte und küßt sie voller Inbrunst. .Rose, wo bist Du? Ich sehe Dich nicht!' stammelte der junge Offizier, von grausamsten Schmerzen gepeinigt. . . Er sah sie nie wieder, s:ine Rose. Sein Augen blieben todt, nie mehr grüßten sie der Sonne Strahl, nie mehr den Rssenflor deS Sommers Und als alle Schmerz? llberwunde waren, als nach einer langen Zeit des W:hS im prangenden Frühling Fritz Deglin, ein Genesener, vor der jugendschönen Rose Lautner stand, nahm sie feine rechte Hand zwischen ihre Hände und sagte voll Freu digkeit: .Nun können sie mich Dir nicht mehr nehmen, nun brauchst Du mich bis ans Ende Deiner Tage, mich, Deine Pfle gerin, mich, Dein Augenlicht Geliebter, weißt Du eS denn, wie glück ltch ich bin? Ich, Deine Rose, Dein Weib!' .Mein gut Engel, der mich vor Ver zweisluog bewahrt hat,' sprach er beroegt und zog sie in feine Arme. visRaninchsn des pere-sachaise Eines Nachts gegen zehz Uhr vor zwölf oder dreizehn Jahren, wenn ich mich recht erinnere wandttten zweiWächter in den Baumgängen de, FriedhofeS un:h:r und machte ihre pflichtmäßige Runde. ES war mitten im Winter, die Kälte war prickelnd, und das höh: weiße, vom Froste lwaS verhärtete Gras knirschte unter ihren Füßen. Der PereLachaisc war todtensiill. Schon lang: schändeten die'and'treicher hier nicht mehr die Denk. steine, schon lang würd kein Kranz von m .r. . . n - r. r c et viuuctn gepcoitn, routoen reine Gilter zertrümmert und fortgeschleppt, keine Einbrüche, kein Ueberfteigen gewagt. Auch jener Abend war, wie die anderen all, ohn Störung vkiflossen. Schon schickten sich die Wächter an. nach Hause zu gehen, als plötzlich nach der Umfas, sungZmauer zu ei Schuß krachte, dessen lauter Schall längs der Gräber dumpf widerhallte. Dann wieder feierliche, geheimnißvolle Stille ringsum. Nur einige welke, noch lose an de Zweigen hängende Blätter wurden durch die Lufterschütterung heruntergeweht. Die beiden Wächter hatten sich wieder gc nähert und lauschten mit gespitzten Ohren, ob nicht ein Stöhne, ein Schrei, ein Ruf um Hülfe zu ihnen dringe. Ver, gkbenS I Sie lenkten Ihr Schritt dabin, woher der Knall gekommen .... keine Spur, auch nkcht das leiseste Anzeichen. Der eine kletterte hurtig auf die Mauer und überschaute die Umgegend. Wi.der oerakbenS l Wäre nicht der feine Geruch dez PuloerS i.i ter Luft geblisbea, hätten sie glrude mZzeri, all? sei ein Traum geseien. Vati diesrrn Abenteuer zu sprechen, wag'eu sie nicht recht, allein am folgen, den Tire waren sie fast zur nämlichem Stunde' af ihrem Posten und wieder hörten sie, gerade als ihr Dunst zu Ende ging, in der gleichen Richtung xt Tag zusor einen heftige Knall. Diesmal war jeder Zweifel ausgeschlossen. SxgrnstreichZ ging zur Mauer. Ihre File war umsonst. Nur einen im feuch lea rae rauchenden Pfropfe konnten sie erkpähe. Eirie in den folgenden Frühstaode an gestellte sogsältize Untersuchung der Um ebunz ar so gut wie fruchtlos. Den .'e.'mulaungenwar ein weites tfeld eroff ntt. Hatt man ti aus einen der Wächter abgesehen? War eS irgend ein nächtncher Ueberfall in der so menschen leerer:, öden Umgebung deS Kirchhoj wo Verbrechen nicht feiten sind? Man macht: der Verwallng Anzeige. Eine rühcize Leberwachung war die Flge doch stieß man ia de nächsten Tagen auf nichts Verdächtiges. Nunmehr ließ die zenau: Hut nach. Die Wächter selbst dachten nicht mehr daran, al sie eines AbsadS eS war das dritte Mal innerhalb einer Sekunde zwei Schüsse hin ter eisander, piff ! paff! vernahmen. Zwar kamen si wieder wie früher zu spät an, allein sie konnten doch deutlich aus der an deren Seite der Mauer in Geräusch von sich eilig entfernenden Schritten wahrneh men. Kein Zweifel das mußte der gehkimnißvoUe Schütze sein. Im Nu erkletterte sie die Mauer, aber kein Menschenantiitz war zu sehen I In ihrem Aerger legten sie sich nun mehr acht für Nat hinter einem Grab, stein auf die Lauer, mit Büchsen bewasi, net und fest entschlossen, den Attentäter mit em:r brühwarmen Kugel zu be grüßen. Nicht weit von ihnen lagen drei Grad g'wölde, deren Bau man einst begonnen, dann aber ausgegebe hatte. Vtruppi, a3 GraS war da emoorgeschossen, U7.d zwischendurch bemkrkt man Löcher, die anscheinend tief in die Erde ginge und den LlZtorte von Matter!, die den Kirch Hof unstchcr machten, wahrscheinlich alZ ZüftuchtZstätte dienten. In der drtt ten Nacht bemerkten die Wächter, wie greyt Kugel auZ diesen Brabgewöl bkn spraJge, sich streckten, sich wieder zu- samll'.enzzgen, zwanzigmal binnen einer Sekunde verschwanden und wiedererschie nen, umhertollend, sich vereinigend, sich trennend, dann nach zahllose Sprüngen plötzlich in wem Buschwerk still sagen, wo sie versanken und verschwanden. Die Nacht war ziemlich hell, da eben der Mond ausgezangen war, und im Uebrigen Hütten sich die Augen der Wächter an die BUi:ttlheit gewohnt. EmleiseSKratzen zog ihre Aufm?, k'am'eit aus sich, unb sie hiel ten den Athem a. Oben auf der Mauer bewegt: sich tmaS in Mannökovf. der sich vorbeugte und üb?r den Friedhof lugt. Nach diot Kopfe kam der Ober IZrper, das die Beine. Ohne sonder liche Eilfertigkiit faßt dc Mann auf der Mauer Posten, legte eine Flinte dicht bei sich nieder und begann leise zu pfeifen. Kläffend sprang ein Hund mit krausem schsarzwktßen Haar zu ihm hinauf, aber ein Drohwort brachte ihn zum Schwe! gen. Der Man zog eine Leiter herauf, die er in den Kirchhof hinabließ. Dang nahm er seine Fimte zur Hand und blieb mäuschenstill. Auch der Hund rührte sich nicht. Einen Auzenblick waren die grauen Kugein roohl infolge lii Geräusches un sichtbar geworden, den bald begänne sie, da die tUie der Nacht sie beruhigte. ihre tollen Sprünge wieder. Der Mann ay diesem Zeitoertreib eine kleine Weile zu nützlich legte er an und seuzrte Eine Rauchwolke hüll!e den Schuyen ein Die Wächter hatten ihr Vorsteck verlassen .... Der Hund hmte nach mem Sprung vor: der Leiter sich in ein Büschel Gra? gistürzt und kletterte, mit einem Kaniricher. in der Schnauze, wicder hinauf Geschwind wurde die Leiter zurückge zogen und Mann wie Hund schwanden. Jetzt mar'S für die Wächter klipp und klar, daß ei Jäger, nicht ein Mörder ihr Widerpart ar. Ein Jäger freilich, ia Ksnincher.iZ. ger!.. Vater Vsulcrd war ein schlichter Biedermann mit gelbem, verschrumpften, verrunzelten Gesicht, dessen runde, feurige Aeuglei ohne Unterlaß umherhüxftev unb eine fieberhafte, schier unirträgli, chen Glanz hatten. Sein Stand? Ein Trödler von Menilmsntani. der für feine mühsam erworbene Svarpfen, nige in Stück Land in der Nähe fctS Per: Lachaise erstanden hatte. Er hatte dort bauen lassen und setzte, in kinderloser Ehe mit seinem Weibe leber.d, siill sein Geschäft fort, nur auf die Vergrößerung settieö kleinen V:ru,Z, genS bedacht. Dieser geldgierige Ehrenmann, der in seinem ganzen Lebe keine Karte nge No. rühit, in seinem ganzen Lebe vor keinem Schenktische gestanden, hatte von Jugeud auf cire bei einem solchen Naturell ge radkiu unbegreifliche Leidenschaft, di um so heftiger war, all sie sich Jahr, und Jahre lang durch die Phantasie genährt hatte: er schwärmte für die Jagd. I Seine Leidenschaft für da, edle Waid werk war grenzenlo,. Vor der Eröfs nuog der allgemeine Jagden konnte er kein Auge zuthun und träumte von der Herrlichkeit diese, Vergnügens. Ab Handlungen über die Jagd, die ihm in die Hände fielen, verschlang er wie im Wieder, kurz, sein ganze! Sinne und Trachte war auf die Jagd gerichtet. Nur ein, b:kämpfte seine Neigung: der Geiz. Jage hätt viel Geld gekostet Zuvörderst die Summe für einez Aagd antheil, dann der Zeitverlust, dann der Erwerb eine, Jagdgewehre, Fütterung eine, Hunde, Schlußbedarf, der Waffen schein u. s. w. u. s. w. Aller nun eine, schönen TageS, mit seiner irren Idee im Kopse, den griedho entlang lustwandelte, blieb er plötzlich stehen. Dicker Schweiß benetzte seine tirn. 'Sin Gedanke aber in Ge danke, dir seine Traum verwirklichen sollte, durchzuckte sein Hin: Der Kirchhof, zwei Schritte von seinem Hause, konnte da, nicht eine sir und fertige Jagd sein? Und dabei so billig vnd be?ueml freilich wollte er ia niit Eber. Rehe. nicht enmal HäSletn oder Rebhühner schießen, aber wer mochte ihn hindern, daß er im April fünf oder sech, Paar Kanin chen dort herum aussetzte? Sicherlich würde er im Winter hundert und mehr wiederfinden! Und alle gesahrlo! Hoch ster die Wächter .... I einer Sekunde war sein Plaa fertig. Er wollte einen Hund Baptist , dcu er auf der Straß aufgegabelt aufzie hen und axporttre lehre. Er hatte gerade in allerleztzx Zeit unter einem Wust alten Eisen in: ver rostete Steinschloßflinte gefunden! Sollte daS r.ii,t am Ead genügen?. . . . Nachts wollte er sich aus den Anstand begeben Kki Zweifel daß di Nagethir auf dem grikdhose Nahrung genug sind: würde. Und überdies keine zu befürchtenden Wilddiebe, da der Pere.Lachais geschlof se war! Fünf big sechs Monate später war seine Jazd fertig. Ja den Grabgewölbe hatte er Erdgänge gesehen. Auch zeigten die traucher, deren Rinde benagt war, hier und da an, daß die Thiere sich stark vermehrt hatte. Schmunzelnd rieb sich Loulard die Hände und macht feinen Schießbedarf zurecht. Er hätte ohne Rücksicht auf die Schonzeit, die Flinte über die Schulter, auSzieben tonne, ober. vor allem maidgerechier Nimrod, wartete er auf die Eröffnung der Jagd! Und zwar mit einer Ungevuid .... DaS erste Mal schoß er zwei. Spar sam, wie er war, schonte er sei Wilpret, DaZ zweit Mal auch zwei. Allein der furchtbare Knall der Schüsse aus dir alteu Steinschloßflinle, der von der Mauer in die schweigsame Nacht dröhnend ballte. erschreckte ih. Vierzehn Tage laug hielt er srq ruy:g. Bann setzte er i aemes, ser.ea Zwischenräumen feine Heldenthaten sort. lir chou te mehr als in Kanin chm und nahm Reißaus. Er hatte Bap tist abgerichtet, die Leiter hinabzusteigen und ihm da, angeschossene Stück Wild zu apporiire. So brauchte er sich nicht von der Mauer zu rühren, beim geringsten verraqtigen Gerau'ch sprungsertig und zum Berschwmvea derett. In der Nacht, da die Wächter ih bei nahe erwischt hätten, ward er so einge, schüchtert, daß r feine Flinte schleunigst r-i x. e . . ei ... . r. in tin vsqauicn ncr mnn, um ne ta ver äußer. Aber wie? Um ia bische Ge fahr von der Jagd abstehen? Nein, und nochmals nein! Nur zeigte er von nun an doppelte Schlauheit. Endlich fürchtete er keine Gefahr mehr, blieb alle Nächte t.i "'r: jt m-i.-- c. r . , . eti grugiiajeni melier oraugen, matyl alle ihm gestellten Fallen zu Schanden und beoölkeite de Kirchhof wieder, wenn er gewahrte, daß die Wächter die Erdgänge geleert hatten. Das dauerte neu der zehn Jahre von 1371 bis 1880 denn eä ist eine wahre Geschichte, kein Märchen, beileile nicht. Während dieser 10 Jahr wurde der Trödler zwei Mal verhastet, kam zwei Mal vor daS Zuchixolizeigericht und erlitt harte Strafen. Er war zu krank. um zu genese. Lagen die Strafen Geldoune oder Haft hinter ihm. so nahm er seine Büchse von der Wand und kehrte zur Mauer zurück, Baptist immer hinterdrein Man zerstört die Erd. gänge, verstopft die Löcher und macht auf die Nager gründlich: Jagd. Alle vergebens. L?er Bieverman blieb un chütterlich. Und dann, vermehre fick sich die Kaninchen nicht wie Ungeziefer? Tödtei das Letzte, ihr werdet doch nickt hindern, daß andere entstehen. Ader die Todtengräber nähme inen bis dahin krach liegenden Platz in An. griff, die Spaten dmchmühlten tiefer und liefer den Boden und die Gräber näher, ten sich allmählich der Umfassungsmauer. Voilei war' mit dem hohen Grase, vor bei mit de Sträuchern. Die letzten! angeschossenen Kaninchen machten einen j kläglichen Eindruck. Endlich kam Bou lard eine gatnen Mznat lar j, etschaa er alle Mächte sich aus de .istaud bge be, mit leere Händen nach Hau. Kein Ka-r'rchcn rehr auf dem ganze, Kirchhof. Tiefe Iraurizke.t kam über Ih. Sprach man in seiner Gegenwart 98 der Jagd, lächelt er bitter und antwortef nicht. Er verkaufte seine Flinte, ohn sich jedoch vou seinem treue Baptist, dem alte Gefährte seiner nächtliche, Streifzüge, treae zu könne. Vier oder fünf Monate später starb er, ohn sich mit seinem Schicksal versöhnt zu habe. I der Näh: sein er Erdglnze hat er be graben sei walle, und dort ruht er, ta mitten seiner Gruienagd, auf jene Kirchhof. de?en Fe'.erschlas feine Fli. teuschüsie so viele Mal entweiht habe. kki -$9xt$lit jar 0ül. Der ,No. Wr.' ging au Frankreich (Haute Loire) von einem Herrn, der sich .Eomte de Elerito de Samt Germain' nennt und heiraihea will, ein höchst eigen, artiger Vorschlag zu. Der Herr erklärt in seinem Schreibe erstens, daß er für di russischen Dame schwärmt, obwohl er sie nie gesehen hat, und zweiten, daß er di .Now. Wr.' sehr hoch stellt, ob. wohl er sie wahrscheinlich nie gesehen hat. Ferner giebt er einige Auskunft über fein Person. Er ist 27 Jahr alt und gehört von väterlicher und mütterlicher Seite dem altfranzöstsche Adel a, er besitzt auch ti gewisses Vermögen, mit dem er aber nicht auskommt. So ist er den auf de genial freche Gedanke gekommen, eine Millionen Lotterie zu veranstalten, i elcher er der Haupt treffer wäre, d. h. r will sich ia Rußland verlcssen lasse-, und zwar unter den hei, rathSlufligen junge Darren. Er fordert nun die Schristleitung der.Now. Wr.' auf, an der Verwirklichung seine Pla ne mitzuhelfen. E sollen ine Million Lotterieloose zurrt Preise van 4 Franc da Stück versandt und ur.ttr de rufst schen Damen verbreitet werde. Di jknige, welch daZ glücklich Los trifft, wird die Gemahlin des Grafen; r ver pflichtet sich eidlich und contractlich, die betreffende glückliche Dame zu ehelichen. Die eingegangene vier Millionen Franc sollen nu in folgender Weise vertheilt werden: ein Million nimmt sich der junge Graf selbst, in andere giebt er seiner junge Frau all Aussteuer, die dritte bekommt di ,Now. Wr.' für di: Mühewaltung und Anordnung der Lot terie und die vierte spendet der Graf großmüthig zu wohlthätige Zwecken. Der Graf verlangt also für feinen Titel, seine Jugend und sein Schönheit (nach der beigelegte Photographie soll er ein schöner Mann sein) blos eine Million und opfert für diese Preis fein Fri heit. Di: .Rom. Wr.'. welch dn Brief de, Grafen auSzugimeife wieder giebt, bemerkt zum Schlüsse: .Wir ver zichten auf die Million und gebe dem Grase kostenlos folgenden Rath: it rathen ihm, feinen Vorschlag a fämmt liche Irrenhäuser der ganzen Welt zu richten und sich unter de Bewohnerinn dieser Häuser verloosen zu lassen. Eine Million Billcte wird er wohl kaum ab setzen, aber auf 1000 Stück kann r ch nen, und unter diese 1000 Geistekkrcm ken wird sich sicher ine finde, die de Grafen würdig märe'. . . . ?er überraschte ßheman. DaS Stubenmädchen der veuvermähl ten Gattin eine, Berliner Bankiers hatt beobachtet, daß sich regelmäßig jede Nachmittag, wenn ihr Herr nicht zu Haufe war, in häßlicher, ziemlich ge wöhnlich aussehender Mann einstellt, der eine Stunde lang mit ihrer Herrin im Zimmer blieb. Verdacht schöpfend, lauschte si einmal am Schlüsselloch und war nicht wenig überrascht, eine Stimme sagen zu hören: .Gieb mir einKüßchen!' woraus in andere Stimme scherzend die Antwort gab: ,O, Du Do Juan! Du Taugenichts !' Al, der fremde Mann das nächst Mal wieder vorsprach, beeilt sich das Mäd chen, e dem Gatten der Dame zu hinter bringe. Ein heftige Scene war die Folge davon; sie dauerte aber nicht lange an, denn die Anwesenheit fand in be fridignd Erklärung. E war nämlich ein. . . . Vogelzüchter, der von der jungen Frau bestellt worden war, ihrem Papagei einige liebenswürdige Sätzchen zu lehre. womit si ihren Gatte am Geburtstag überraschen wollt. ß, welch Lust, Soldat z sei! Englische Blätter theilen folgend ver lockmde Annonce eines .Werber,' mit! V. R. Sergent Pomfrett, RekrutirungS fergeant, Barking, 100 Rekruten gesucht. Lfliiale und treue Burschen, um ia Ihrer Majestät Regimentern den guten alte .Flat JronS' (ii ) und den .Pompa dour' (56 ) zu dienen! Die Vterund vierziger stehen jetzt in Ferme, Irland, wo sie glücklich sind wie Lords, mit F. chen, Boolsahren, Kricket, schieße. Spaziergängen über'S Land und jeder Art Sport. Die 56, flehen jetzt in Z, dien, dem Soldatenparadies, wo Tommy Atkin seinen eigenen Diener und Mr. ÄlkinS ihren eigenen HauShälter be kommt. Zwei Stunden Ererrieren am rühen Morgen und der Rest de Ta ge gehört Euch, und daS an einem Platz, wo Vergnügungen aller Art zu haben sind. Jetzt ist di Zeit, einzutreten, wenn Ihr gute Offiziere, gute Essen, gute Trinken, gut Kleider, gute Woh nutig, gut Bezahlung, gute Gesellschaft und Sport im Ueberflß haben könnt! Wo bleiben dagegen, meinen die.Münch. Ti. N.' unser .Ferienkolonien"? Lnfint terrib!. .Wo bleib, denn nur die Tante?' .Sie macht sich gerade uo wider stkhlichl'