Line Trauung. Humoreske o. SKari l'anbn-anit. E toav ein uaangcnehtr.et Tag: Em bleigrauer Hiaimtl, der schwer hernieder hing, in seiner Nebel, der jeden Licht, sirahl einschlugt und cl Walt, feuchte Geriesel zu Loden sank da richtige Nooembkrmetter. Und mir war , all ob da naßkalte Neielgeriesel durch all Ritzen und Spalten in die Zimmer dränge und sich verdüsternd aus da Gemüth legt. Oder ging diese Wirkung von dem Buch au, du ich zu meiner Erheite rung vorgenommen hatte? E, war kür diesen Zveck schlecht ge. nug gevSkt ein moderner Roman, der die Welt, i st nun tnmal sein mochte, mit xhotograxhischer Treu wiedergab, rbZrmliche Minner, ehrlose oder un. glückliche Frauen, so trüb und unersreu, lich, wie da Wetter draußen. Ich konnte endlich nicht mehr au, hallen und warf da Buch weg. Eine goldgtiiinderte arte siel herau. ..Dieiigaa. den 13. November, Nach mittag 4 Uhr in der Gertraudenkirche", la ich in großen gedruckten Buchstaben, darunter ln lerlicher MZdchenschrift ..Komm wentafitn! u Trauung, liebe Tante, ich erwarte Dich bestimmt." 34 sah nach der Nhr. E war drei lertel aus Vier, und über dem Buch hätte ich fast di Trauung versäumt diese Trauuna. bei der ich um so weni er feblen wollte, al ich. von einer kürzlich überftandenen Krankheit noch angegriffen, der Hochzeit nicht bet, obnte. Ich halte eben noch Zeit, mich eiligst umzukleiden und eine ro chi zu neh men. um nicht u spät zu kommen. Der Nebel schien mir etwa lichter, der Him rnel weniger trübt: schon die Hoffnung, glückliche Gesichter zu sehen, erheiterte mich in wenig. Und glücklich, glücklicher al je zuvor, muhte Hedwig doch heute aussehen. Sie war die Tochter einer Jugend freundin und mein Liebling seit dem Tage, wo ich sie zuerst im Arm gehalten und dt großen dunkelblauen Augen mich au tnem krebSrothe Geftchtchen enge blickt hatten. 3ch bat! si heranwachsen sehen, ein liebliche Kind, ein gute und lieben würdige Mädchen, in ihrem harmlosen Uebermuth der Sonnenschein de Hau se. Dann kam ein Zeit, in der si stil, ler und blässer wurde und die dunkel, blauen Augen einen tiefern Ausdruck be, kamen, wie von heimlich gemeinten ThrZ, nen. Sie sagte nicht, aber wir kannten ihr sorgfältig behütete Geheimniß und konnten e doch nicht andern, daß der jenige, dem sie ihr junge Herz zug wandt hatte, ihr hartnäckig fern blieb. Die schmerzliche Prüsungzeit fand unerwartet ihr Ende. Er hatte, wie sich un zeigte, sich gescheut, um die Tochter der reichen Hasei zu werben, ehe er einer festen Leben leUung gewiß war. Hedwig war in glückstrahlende Braut. Ihren Bräutigam hatte ich in der kurzen VerlobungSzeit nicht näher kennen gelernt, doch wo ich im Famtuen kreise über ihn hört, war geeignet, die günstige Meinung zu bestätigen, die er durch sein frühere Vergalten bei mir er weckt hatte. Die Droschke hielt. Die Trauung hatt schon begonnen, alS ich in die Kirche trat 7,0 mich unter die Menge engten, er Zuschauer oder vielmehr Zuschauerin nen setzte. Von meinem Platze au konnte ich nur einen .Yeti der glänzenden Hoch, zeitSgkfeUschast, um so besser aber da Brautpaar ansehen. Hedwig, mit den lieblich ernsten Au, druck ihres holden Gesicht und einem se Ügen Leuchien in den blauen Augen, sah ganz so au, wie ich sie mir gedacht hätte. Nicht ganz so gut gefiel mir der Bräu tigam. Er hatte, wie mich dünken wollt?, et s Gespannte in seinen Zügen, zu fammengkjozen Brauen, etwa unruhig Forschendes in den Augen, kurz, ganz und gar nicht das Aussehen ine Glück liehen. Nun hait ich zrcar inen Bekannten, der behauptete, e gäbe an und für sich kein bedauernSiverther? Wesen, al t rn Bräutigam an seinem Hochzeitstage. Betrachten Sie doch den Aermflen, Pflegte er zu sagen, ob er nicht vollstön dtg neben feiner Braut verschwtudet. Für sie ist dieser Tag der schönste ihre Lebens, an dem man ihr wie einer KZ vigin huldigt. Er spielt nicht nur ein untergeoidnete, sondern eine geradezu klägliche Rolle, und man sieht ihm schon on Weitem an, wie unbehaglich er sich fühlt.' Aber der diese Behauptung aufstellte, war ein eingefleischter Hagestolz, und ich hatte ihm noch nie geglaubt und glaubte ihm auch jetzt nicht. ' Je länger ich den Bräutigam ansah, desto weniger gefiel er mir. Seine Unruh schien mir zusehend zu wachsen. Dabei hätte ich beschwören mögen, daß seine Blicke suchend und for schcad sich gerade dahin richteten, wo ich saß. Und doch konnte ich unmöglich der Ge genftand seiner Unruhe sein. Ich war ihm jedenfalls absolut gleichgültig gewesen, auch wenn er mich hZtte sehen können aber da konnt er nicht, denn der Schot ren einer Säule deckte mich. Wem sonst galt wohl sein unruhig su chender Blick? Ich fing an mein Nachbarschaft zu be trachten. Neben mir faß eine dicke grau zrtt inem gutmüthigen Gesicht und wer Füll bunter Blumen und Bänder auf hrem Hut; nnd etwa seitwärts ein jun gc Mäcchsn, da nett und geschmackvoll angezogen war und in auffallend feine Profil hatte, aber mir doch etwa den Ein druch wer NShterin im Sonntagftaat macht. All sie sich einmal umwandte, sah ich. daß sie ohne Einschränkung sehr hübsch war. Die Bank, aus der sie faß, stand rechtwinklich zu meinem Platze, so daß ich da schöne Gesicht und tu großen, grauen, von langen Wimpern beschatteten Lugen nach Gefallen betrachten konnte um so ungestörter, all da iviüiazenieioi! offenbar ihre volle usmnl amkett au die Trauuna gerichtet hatte und unser wandt, ja angestrengt nach dem Braut, paar hioübersah. Oder vielleicht nach dem Bräutigam Und er nach ihr? .Ich weiß nicht, wie mir da blitzartig durch den rn suzr uns mq niqi wie der lciriß. Jetzt bemerkte ich auch, wie blaß war, und daß di Lider mit den langen Wiuivern etwa geröihet waren. Da schöne Gesicht erzählt ine Geschichte und ich glaubte sie zu vergehen. Sie hatte gelitten und gemeint um ihn, der eben dort vorn seine Hand in die einer Anderen legte. Wußte er davon? Hatte sie ältere vielleicht auch größer Rechte an ihn, al Hedwig? Und sollte Hedwig' Bater, sonst so klug und weltersahren. die Ver gangenheit seine SchwiezersohoeS nicht btnreichend aevrüst haben? Oder war dergleichen so alltäglich, daß er I mit Recht nicht beachtete, und ich nur so alt, jüngferlich. daran Anstoß zu nehmen? Mir wurde da Herz schwer, und ich bedachte, ma geschehen konnte, wenn ich mich nicht täuschte, wenn er wirkitch met nei harmlosen, vertrauenden Liebling unwerth war. Meine erregte Phantasie malte mir schreckliche Bilder vor. Würde sie sich beim AuSgang aus der Kirche an die Neuvermählten herandrün gen und ihm ihr Anklagt in' Gesicht schleudern? Würde sie inen Brief an Hedwig schreiben? Oder würde sie war ten, bi da Paar von der Hochzeitsreise zurückkehrt und dann selbst kommen, um di arm junge Frau auS ihrem erträum ten Eden zu stoßen? WaS ich je von dergleichen Verhält nissen gehört und gelesen, siel mir ein, und da Schlimmste davon war die un erfreuliche Geschichte, die mich diesen Nachmittag beschäftigt und die ich nicht hatt zu Ende lesen mögen. Nun wirkt sie doch in mir weiter und ließ m'r kein Ruh. Ich mußt di einzelnen häßlichen Szenen noch einmal durchleben, aber die Mitwirkenden waren nicht die Personen de Buche, sondern Hedwig, ihr Mann und da blasse, junge Mädchen, da mich mehr und mehr fesselt, so daß ich kaum noch im Stande war, den Blick von ihr abzuwenden. Si that mir bei alledem leid. Ich sah die wachsende Bewegung in ihren Zügen, die großen grauen Augen waren da konnte ich nicht mehr bezweise! thränenfeucht, und zuweilen wandte sie sich ab und zog verstohlen ihr Taschen tuch hervor. Dabei sah sie energisch aus, als war sie wohl im tande, nach Umständen etwas Verzweifelte zu thun. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Ich hätte mit ihr sprechen mögen, sie trösten, sie bitten, großmüthig zu sein, Mitleid und Erbarmen zu übe. Viel leicht hätte ich bei ihr Gehör gefunden. und doch that ich nicht dergleichen. Ja der Furcht, twaS Ungewöhnliches, Aus, allendeS zu unternehmen, blies ich unbe, eglich auf meinem Platze und ballte nur in ohnmächtiger Angst die Hände. Eben wechselt da Brautpaar di Ringe. Meine Unruhe wuchs. Aber auch meine dicke Nachbarin wurde immer unruhigkr, sie rückte auf ihrem Sitz hin und her, suchte in ihrer Tasche und näherte sich dann behutsam dem jungen Mädchen. Sie zog sie am Aermel, beugte sich dar auf zu ihr hinüber und sprach leise, doch eindringlich auf sie ein. Ich konnte trotz angestrengtesten Hö ren kein Wort verstehen; ich sah nur, daß sie Zeichen machte, die jedenfalls dem Brautpaar galten, und baß da chen durch heftige Kopsschütteln und sonstige ablehnend Geberden ant wortete. Noch eine Zeit qualvollen Wartens, die, in Wirklichkeit kurz, mir unerträg lich lang vorkam, während ich vergebens diese mir dunkeln Vorgänge zu ergründe sucht. Dann war fct Trauung zu Ende, und Alles drängt sich nach dem Aus gang. Zch veetll mtaz, ven nveren voran und m die ywit cc Braukpaares zu kommen. Daß ich, wie üblich Hedwig gratuliren wollt, hatt ich in diesem Augenblick fast vergessen. ES war mir, alS dürft ich keine Zeit verlieren, um in drohendes Unheil abzuwenden. Indessen, so sehr eine unklare Angst mich vorwärts trieb, waren mein beiden Nachbarinnen mir doch voraus. Die Kellere schob sich mit einer bei ihrer Kor, pulenz erstaunlichen Behendigkeit vor wärtS, indem sie sich mit den Ellbogen Platz machte und eS der Junge überließ, ihr nachzukommen. Ich ah jetzt deutlich, daß e ihre d sicht war, sich an da Brautpaar heran zubrängen. So schnell ich vermochte, war ich hinter ihr, und indem ich allen Mulh und alle Kräft zusammen nahm, aßte ich sie an der Schulter. Sie stieß mich zurück, ebne sich umzu ehe. Noch ein Schritt und sie stand dicht vor dem Bräutigam und steckte ihm etwas, da sie au der Tasche gezogen hatte verstohlen zu. Mein Herz klopfte rasend, und einest Augenblick ward e mir dunkel vor den Augen. Dann horte ich meinen Namen rufen, und die Hedwig umarmte mich und ver barg lachend ihr Gesicht an meiner Schul ter. .Denk Dir, Tante flüstert st mir in' Ohr, , er hatte sein Taschentuch ver gessen. Erst vor dem Altar hat er' be merkt, und dabei hatte er den Schnu xfen, und mein batistene war ganz naß geweint und könnte ihm nicht nützen. Du kannst Dir nicht denken, wie schreck lich e war. Jetzt eben erst hat ihm seine HauShällerin hergebracht. .Sie hält nur früher so klug sein sol le', sagte der junge Ehemann, der re ben un stand. Er sah gar nicht mehr ängstlich, sov dero höchst vergnügt au, lachte gleich, fall üöer sein ganze hübsche Gesicht und schaltet! mir ehrlich die Hand, mäh rend ich verwtrrt meinen Glückwunsch an draql. Wie au einem bösen Traum erwacht und sich nicht gleich völlig ermuntern und die grausen Bilder verjagen kjnn, so war mir, alt ich etwa später unter dem Por tal stand und die lange Reihe der Eqai, xagen vorüberrollen sah. Der Nebel hatte sich in einen dichten Regen aufgelöst. Ich artete auf eine Droschke und ließ inzwisch:u Dunkel und geachltglett nicht ungern aus mich wirken, um meine aufgeregten Sinne zu ernuch lern. Ein Gefühl ängstlichen Veradchte war doch in mir zurückgeblieben. Wa halte e mit dem jungen Mädchen in der Kirche für eine emandtniu? Sollte ich mlq denn o ganz und gar getäuscht h: ben? .Sehen Sie, sag! neben mir die Stimm der dicken grau mit dem Llu menhut, .so geht e, wenn die Leute ver liebt sind. Er ist sonst ein ganz ver nünftiger Mensch, solid und ordentlich wie Einer. Aber feit er das Fräulein kennt, ich meine, die jetzt sein Frau ist. da hat r ja wohl den Kops nicht oben. Bitt' ich Sie, zur Trauung zu fahren und das aiqentuch zu Hause liegen zu las sen, noch dazu, wenn man den Schnupfen hat. Na, bet dem Wetter ist da ja nicht ander möglich! Von Dir wär' eS auch gefcheidter. Du wärest zu Haufe ge blieben!" Mit diesen Worten wandt st sich zu dem lungen Madchen, das, te ich erst jetzt sah, in paar Schritt seitwärts stand. .Da ist nämlich meine Nichte , er klärte si mir. .Sie wirb auch nächstens heirathen, macht in gut Partie. Und was meinen Sie, warum si hergekom men ist? Blos weil sie das Brautkleid genau besehen will und ihre ebenso ma, chen. Da kommt davon, wenn der Hochmuthteufel in die Leute fährt. Und dabei kann si vor Schnupfen nicht au den Augen sehen!' Da mnge Mädchen hatte die Straf, predigt gleichmüthig angehört, ohne ein Wort zu erwidern. tote stand eben et ner Laterne, di si hell beleuchtete. Jetzt verstand ich die gerötheten Lider, den chmimmenden Blick der großen, grauen Augen, da anscheinend feucht gemeinte Taschentuch. In diesem Augenblick ging wieder eine Bewegung, einem schmerzlichen Zucken gleich, über da schöne Gesicht. Wieder ah ti ans, all ob sie einen wollte. aber jetzt wußt ich, was kommen mußt sie ntst. Sprich mit Mama. Novelleite von I. P i o r k o w S k a. war in alles ttamtlien tück. ein Erbtheil meiner Großmutter, die durch Zett Ichwarzbraun gewordene glänzende Mahagoni Chiffoniere mit den reichen Metade lagen. AIS unsteter Jungselell ließ ich dies KavtNetst tm Hause meiner Mutter, wo ich zu den GerichtSferien stets mit offenen Armen empfangen wurde, und meine einstige .Kinderstube' mich immer von Steuern anheimelte. Ich freute mich stets von Herzen, wenn die Ferien nahe ruckten; mit solcher Un, geduld, wie verein i tm Jahr 1337 hab ich sie aber wohl weder vor noch nachher e erwartet; wie sehnt ich den Augenblick herbei, wo ich meine Kinderstube wieder betreten würd, um das dasklbft irrthüm, lich in der Chiffoniere liegen gelassene Packet Briefe heimlich bet Seit zu brin gtN. Wa für Brtkft? wollt Ihr wisse. Die zu erklären, muß ich ine klein Blicht ablegen. Ich halt nämlich mehre Monate vorher die Bekanntschaft einer reizend hübschen jungen Dame gemacht ich will hier weder ihren Namen noch die wunder bar Farbe ihres Haares verrathen genug, daß ich mich alsbald sterblich in sie verliebte, ihr meine Hand antrug und ihr Je ort erhielt! Dieser Liebesrausch war aber on nur kurzer Dauer. ES kam überhaupt nicht zur öffentlichen Verlobung. Nach kaum acht Wochen war Alle zwischen uns au. Sie schickte mir meine Brief zurück, und diese meine eigenen Brief waren S, die ich, sorgsam zusammengebunden, in der Chiffoniere hatte liegen lassen. Der Gedanke an diese Unvorsichtigkeit ließ mir kaum Ruhe, meiner geliebten Mutter stürmische Willkommen mit der gewohnten Zärtlichkeit zu erwidern. .Zuvörderst möcht ich den Reisestaub etwa? von mir abschütteln,' sagte ich, indem ich mich sanft ihren Armen entzog und auf meine .Kinderstube' zuschritt. .Halt!' entgegnete meine Mutter, .ich bad das blaue Zimmer für Dich Herrich t:n lassen.' .Das blau Zimmer? Weshalb?' fragt ich verwundert. .Weil das Deine bereits bewohnt ist.' .Bewohnt? Von wem?' .Von ihr,' versetzte meine Mutter, in dem sie lächelnd nach der sich eben öffnen, den Thür wies. .Gabriella!' .Ja, Gabriella war ti, meine kleine Cousine; mit ihrem leichtgewellten asch blonden Haare, den lebhaften Augen, die mit dem Blau deS Himmels rtoalisiren, mit den perlenweißen Zähnen und dem schalkhaftem Lächeln um den kleinen Rosen mund die reizendste aller Cousinen! Si also bewohnt mein Zimmer und hatt sicher Alle, darin befindliche Möbel, Kasten ur.d Schränk bereu gründlich? durchstöbert. Himmel und Hölle! Mir schwindelte bet diesem Gedanken! Mit liebenwürdigem Lächeln, da nicht ganz frei von einer gewissen B, fangenheit war, die sie noch reizender machte, streckt sie mir beid Hände nt gegen. Mein Verlegenheit muß mir auf dem Gesicht gestanden haben. Ich fühlt wie ich ztlteit. Forschend sah ich ihr in di lachenden Augen, um zu ergründen, ob kich in dieser reinen mädchenhaften Seel nicht in klein wenig Verstellung baig, bei dem bloßen Gedanken an diese Möglichkeil schoß mir da Blut heiß in di Vlirn .Guten Tag, Vetter Georg.' sagt si mit klarer Stimme, nicht metzr, nicht weniger; ruhig lag ihre klein weiße kinderwetche Haud in meiner Rechten Aber giebt e inen Abgrund, tiefer al da graueuherz t! Wenn si sie nun doch gelesen hätte? Ich mußt mir hierüber Gewißheit verschaffen, dazu bedürfte eZ meine Ein, dringenZ in ihr Zimmer. .JhrZimmerl' Welcher Reiz liegt in diesem Worte wenn e sich um da Heiligthum einer jungen Dam handelt, die mag von frühester Jugend an kennt, für die ma wärmstes Interesse hegt doch eben fcc8 halb nein, ich wagte S nicht! Wa thun? O, Freude! Sie selbst in ihrer Un schuld kommt mir zu Hilfe. .Vetter Georg !' ruft sie, wie ich au dem blauen Zimmer trete, .Du mußt einmal hereinkommen und bewundern, wie schön sich Deine .Kinderstube' mit der neuen Tapete auSnimmt.' ES bedurft keiner zweiten Aussorde, rung. zn ler nächsten Minute stand ich mitten in der Stube und schaute mich be wundernd ringsum. oas immer m leinem neuen hellen Gewand ist irklich sehr hübsch geworden; riecht nicht mehr nach Pfeifen und Tabak, die inaeräucherten Jutegardtnen sind feinen cremefarbenen Store gewichen und dort richtig, dort letzt auch die alt Ehissontkr l Ach, Eoustnchen. wa gebe ich für ein Gla Wasser ich komme um vor Durft!' Dienstbereit wendet si sich nach inem kleinen Settentischchen; bevor ich aber meine Bitte auksprach, hatt ich mich vorflchtigerweis erst davon überzeugt, daß di darauf befindliche Karaffe leer war. .Sofort,' ruft sie und verläßt ilend da Zimmer. Ra ch trete ich an di Chiffoniere habe ich aber auch ein Recht, sie zu off nen? Ich muß! Ich hab keine Zeit zu verlieren die Miauten rer, streichen. Halb zaghaft, halb hastig ziehe ich den Kasten auf o, Schrecken über Schrecken I Da ist nichts, nichts ver Kasten m leer I Schon bore lch auch Gabriella zurückkehren. Ich stürze da Glas Wasser hinunter sie lacht, sie schwätzt sie ist immer dieselbe ein litbe, heileres, lustige Ding. We aber find die Briefe? Hat sie sie weggenommen verborgend v:r, brannt? Zehn Minuten später treffe ich au! dem Korridor mit Tante Marie zu, samme. Nach herzlicher Begrüßung blinzelt sie mir ganz geheimnißvoll zu, droht mir mit dem ginger und zieht mich mit in ihr Zimmer. .Ich will Dir etwas geben; Du Leicht sinn, spricht sie, langt auS einem Schub fach ein Packet und reicht S mir. .Alle Welter! Das sind sie ja. meine Brief au dr alten Chiffonier.' .Dein Glück, daß ich so vorsichtig bin,' fuhr Tante Marie fort, .ich kenne di Männer und pflege deren Zimmer, bevor ich inem jungen Mädchen über, lasse, immer einer genaue Prüfung zu unterwerfen. Mir siel ein Stein vom Herzen. Ich schloß sie in di Arm und küßt si und gestand ihr Alles, ich war ja so froh, letzt war ich gerettet, ge rettet! h, meine lieb kleine Gabriella! Wie glücklich war ich! Ich hatt mich ja so geängstigt. ES waren acht Tage, acht köstliche Tage verstrichen, cl3 ich eines Morgens, wie ich die Augen aufschlug, in zusammenge falteteS Blatt Papier auf der Erd be, merkte, das offenbar unter der Thür hin eingeschoben worden war. WaS war tZi Sonderbar ei Briefchen! Ich öffnete eS und la: .Lieber Tet ter, weshalb sagst Du dies Alles nicht Mama?' .Dies Alle Mama sagen?' WaS sollte da heißen? Ich stand vor einem Räthsel. Lieber Vetter. daS Briefchen konnte also on Niemand anderem als von Gabriella sein. AlS ich sie zum Frühstuck herunterkam, men hörte, eilte ich auf den Flur, um mit ihr zu reden ; sobald sie mich aber sah, erglühte sie dunkelroth, wandte den Kops ab, schob mir ein Blatt Papier zwischen die Finger und hauchte verlegen: .Hier ist Dein Brief, Gorg sprich mit Mama.' Im nächsten Moment war sie er sch wunden. Mein Brtcsi Was tdit vas t)e,ßenl Ich flüchtete in den Garten. Himmel und Hölle! Ja, da war mein mein Brief, von meiner eigenen Hand geschrieben! .Du bist mzunenv lq vergoner. Dich! Willst Du mich erhören? Willst Du mir Dein Leben weihen? Ein Wort, gelicb.'e Mädchen und Du siehst mich zu Deinen Füßen! Ewig Dein Georg.' Da war Brief Namer I au dem verhängnißsollen Briespacket. Wa war damit geschehen? Di aanie Geschichte war sehr einfach. Dieser Brief halt sich in der Chiffoniere in einen Spalt geschoben; Gabriella hat! ihn gesunden, und sich rionerend, daß all si mir am Tag metner Ankunft ta erdeten Gla Wasser bracht ich mir an der Chiffonier zu schaffen machte, hatte si nicht ander geglaubt, al daß ich den Brief für sie bestimmt und la hin eingelegt hätte, daß sie ihn sänd. Daher ihr Antwort Sprich mit Mama." Nun, ich sprach mit Mama" und heirathet Gabriella. Ich verehr und vergöttere meine kleine grau nnd bin dank der alten Chiffoniere einer der glücklichsten aller Ehemänner ! ?ie sertsame ZSktt. Eine Wirtljöhauz . (cschichle. Der Herr Amtsrichter hatte sich über ein zähe Beefsteak beklagt, worauf der Wirth ihm versprach, ein andere sogleich besser braten zu lassen. Der Erstere be Haupte! aber, diese Beefsteak können niemall eich werden, weil sie au lau ter Sehnen und Flechsen bestehen. Der Wirth jedoch, der aus seine Küche etwas hielt, widersprach entschieden, so gab ein Wort da anlere, bi chliench in Stammgast unter allgemeinem Beifall erklärte, hier lägen alle Bedingungen zu einer Wette vor: man solle also dem Wirth zweimal vierundzwanzig Stunden Zeit geben, hacken oder wiegen dürfe er e nicht, auch dürfe natürlich sonst nichts Außergewöhnliches damit vorgenommen werden; brächte er es dann fertig, dan der Herr Amtsrichter e für weich erkläre, so hab er gewonnen. Der Verlierende müsse aber ein Faß Märzenbier zum Be ften geben. Der Wirth, in schlauer Mann, nahm di Wett wirklich an. und der twaS knickerige Amtsrichter rieb vergnügt die Hände: diese Wett mußt er ja unbe, dingt gewinnen, e konnt ihn ja Nie, mand zwingen, innerhalb zweier Tage irgend ein Beessteack der Welt sür weich zu erklären. er Wlrlt, Sten auch zu dieser Ueber zeugung gekommen zu fein, denn er hatte bisher keinen Versuch gemacht, seinen Vortheil zu wahren. So war der Abend des zweiten Tage gekommen, als der Amtsrichter zur gewohnten Stund da Gasthaus betrat; im HauZgange traf r di hübsche WirlhZtochter, die ihm er. öffnet, di Herren Stammgäste kämen heut im Nebenzimmer zusammen, er möge nur eintreten, sie werde sofort Licht machen. Si hatt di Thür offen ge, lassen, damit Licht in den dunklen Raum alle, lieg bann aus einen Stuhl und drehte den Gashahn auf. Mechanisch war der Amtsrichter dem jungen Mädchen in das hslbdunkle Zimmer gefolgt, dann blieb er plötzlich stehen und sagt: .Ich bin auf twa getreten, was liegt denn da am Boden i' .Um GotleSwillen,' rief erschrocken daS Mädchen, .Sie werden doch nicht mein Medaillon zertreten haben, ich merke eben, baß ich es verloren habe. Nein, nein.' beeilte sich d:r AmtS richler die hübsche WirthStochter zu be ruhigen, .ein Medaillon ist eS auf keinen Fall, e ist ganz weich' Weiter kam er nicht; ein schallendes Gelächter ließ sich hören, e wurde xlötz lich hell im Gemach und hinter ben MS dein und aus dem angrenzenden Zimmer men die Stammgäste hervor. Mit überlegenem Lächeln sagte der Wirth: .Herr Amtsrichter, ich dabe die Wette gewonnen, denn Sie haben oeben Ihr Beefsteak für .ganz weich' erklärt.' Jetzt ging auch dem Amtsrichter ein Licht auf: vor ihm auf dem Boden lag ein Bees'teak, der Ichlaue Wirth hatte ihn trotz feiner SiegeZgewwhett zu über liste gewußt. Sonderöar Wustk. Der Kurfürst Wilhelm von Hessen war e:a großer leryaver von piew Uhren. Sie fanden sich überall in seinen Zimmern aufgestellt, ja sie waren da ver, borgen, wo man sie gar nicht erwartete. Am 27. Februar 1821 starb er nach län. gerer Krankheit. Sein Leibarzt, der Tag und Nacht bet ihm zugebracht, und w!h rend dieser Zeit kein Auge zugethan hatte, ank erschöpf! aus einen rehnstuhl. Doch demselben Augenblicke sprang er ent etzt wieder auf, denn der Stuhl stimmte die Melodie an: .Freut euch des Lebens.' Vergehens bemühte sich der Arzt, die Mechanik der Spieluhr anzuhalten, er hätte da Polster zerreißen und die Ma, deine erschlagen müssen. Und so mußte er nolhgedrungen neben der Leiche seine verstorbenen Herrn die fröhliche Melodie mit anhören. en Vorschlag zur Hüt. Herr Müller will nach Massachusetts auswandern und bemüht sich zunächst um einen Auslandspaß. .Wohin ollen Ste auswanvernt- sragi ilznver ze amte, der sein Gesuch aufnimmt. .Nach Massachusetts I" .Wohin?" .Nach Massachusetts!" Der Beamte kraut sich verlegen hinter dem Ohr endlich, nachdem er längere Zeit rathlos an seinem Federhalter her umgekaut, endet er sich an Herrn Mül ler mit der Frage: Hören Sie, wollen ie nicht lieber anderswohin auswan bern?" Z-ta'.eJi Tochter (zn ihrer Mutter): ...Ich vüide den Assessor ja ganz gern hetra then ab der Nam .Zrunlackel' genirt mlch!.. Wenn er nur wenigsten ,vv Zaünlackel' hieße !' VcpxeIsiiiN,g. : ...Möchtest Du mir nicht mit zehn Mark unter die Arm greifen?' B: .Du, da ist in kitzlige Lach!' G di Weiber I Alzt: ...Meine Gnädige, gegen Ihr, Neroenzerrüttung kann ich Ihnen nicht andere verordnen all baden und wie der baden!' Si(zu Hause): .Lieber Victor, ter Herr Docior meint, gegen mein Leiden gäbe e kein andere Mittel a! .BadBabn'!' Za langweilig. ...Die Gejchichie, meine Damen, eiche ich Ihnen jetzt erzähle werde, ist buchstäblich ahr..' .Ach, erzählen Sie lieber etwa Zlnder, Hrr Förster da Ist lustiger!' Sonietbizt Frage. Rich.'er : .Sie haben diesen Herrn als er Ihnen auf den Fuß trat, einen Esel genannt!' , ' Angeklagter : .Allerdings er was hätte ich ihn denn sonst he sollen?' i peinlicher Anblick. Studiosus (zu seinem College, vor dem Postgebäude): .Geh'n ir eiter, ich kann das nicht sehen jetzt cerdtn die Geldbriesträger losgelassen!' Ein modernes Dienstmädchen. -Ihre Zeugnisse gefallen mir! Ich engag-.re Siel.. Sind Si inverftan den?' .Dia!.. Und wenn kann ich dkbü tirn?' Reservier. ....Otto, ich will nicht mehr von Dir wissen l' Aber schau , Papa, übermorgen beginn' ich ein neue Leben!' Bei vor Zeugenvernehmung. .Warum weinen Sie denn so, Frau lein?' ,E ist halt gar so arg. so vor aller Welt seine Aussagen machen zu müssen!' .Wie alt sind te?" (Schluchzt noch ärger.) ,O. o vierunddreißig Jahre!' .So, jetzt beruhigen Si sich aber: das Schwerst haben Sie schon über standen I' Vorschlag zur l8!!te. Ballmutter: .Entsetzlich, ie viel' u n g Mädchen und wie wenig Tänzer da sindl' Backn ch : .ES war doch richtiger. man ließe die vielen Herren vom Orchester mittanzen und dafür eine Damenkapelle spielen !' Sonntags-Axpell. .Krause ! ' Herr Feldwebel ! ' (Eilt vor die Front.) .Krause, heut' ist Sonntag I' .Zu Bcsehl, Herr Feldwebel!' .Heut' Nachmittag gehen wir Beide in den zoologischen Garten I' (Vergnügt): .Zu Befehl, Herr Feld webeil' .Gestern habe ich Sie nämlich Nhino cero geschimpft, und daS möchte Ich dem guten Thier doch in Ihrer Gegenwart abbitten!' Er und Sie. Komm, er sprach, mir einen Kuß gieb', Mit dem Munde rosenro'h l Nein, sie sprach, mit Männern scherzin Meine Mutter mir verbot ! Und er ging. Die Maid indessen Still für sich im Janern klagt: Sein Mutter hat ihm doch nicht Mich zu küssen untersagt! Sehr schmeichelhaft. Gräfin (die zum Sommeraufenthalt auf ihr Gut zurückgekehrt ist): .Nun, Sepp, Ihr seid wohl Alle recht froh, mich wieder hier zu sehen?' ,O mei ja! Wenn s,e net da san, kommt uni 'S Schloß g'rad vor, wie an Alm ohne Vieh!' Ueberflilssige Reparatur. .Aber Herr Wirth, weßhalb lassen Sie denn das Dach nichr ausbessern? ES wird ja AlleS watschelnaßl' .Ja, letzt geht 8 nicht bei dem Regen!' .Da kann doch bei schönem Wetter geschehen!' ,A wa, bei m schone Welter ist S i nimmer nöthig. plattdeutscher Humor. De Vadder Michel stund up sinen Acker, de an den Weg nak DrSzenhusen lag, un hackte de Kartuffeln ut dat Krut; dun kömmt en Fremmer, blimt bieg Vad der stahn, un wie hei'n grießt hat, seggt hei: .Mein lieber Mann, ist die der Weg. der nach Kneiphausen sührt?' .Man nich.' seggt Michel, ,det IS ' nicht, den richt'gen Weg. den hebb'n Se all' verpaßt, da mcßten Se schon da oben rechi afzch'n l' .Ach so,' seggt de Fremme, .dann muß ich wohl auf diesem Wege wieder etwoS rückwärts gehen?' ,Dat Kruken Se nich,' seggt Michel, .dat iS nich Sdig, Krei'n Se sick man blos umme, denn könnt' Se drieste wed der vorwärts gah'nl'