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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (June 6, 1895)
V- i V. X Ein guter Lang. 15 int cf.t aus dem freien i?lch;oA Ab trtiljt von Ci".(xxtij, Da KorsSannJocteS Jihre 1679 Halle Erzherzog Albrecht nach dem großen Mar5e!de bei Wier.er.Neulilldt geführt. Der hohe Herr hatte in einem kleinen Dorf mit seinem Stab Cuarliii c. nommen, damit er in allernlchsier Nähe bei ManSoerterratnI die Bewegungen der Truxxentheilt um so besser übersehen konnt. Da GefechiSererzir am ersten Tag war zur Zufriedenheit Ut greisen Feld marschall glänzend verlaufen, und nach seinem Befehle zogen sich noch an trtnscl den Abend die Dioiflonea au einander, um am nächst Morgen gegen inander zu mavöoriren. Die erst Division war all Angriff, arme bestimmt worden und hatt sich über den Fluh zurückgezogen, den sie noch in der Nacht aus eigen zu diesem Zweck erbauten Pontontuflleii überschreiten sollt. Den Unterschied zmische .Freund' und .Feind' bildeten weiße Armbinden de letzteren. Trotz der allgemeinen Müdigkeit, die Jeden nach dem angestrengten Tagesdienst Übersiel herrsch! aber dennoch ein gar lu ftige Leben in Biwak. Bon nahe und fern lockten di Klänge der Militärkapellen di braven Landd wohner herbei, und manche kecke Tänz chen wurde aus den grünen Fluren mit den neugierigen Landschönen gewagt. Der Abend war herrlich, und bal famisch strich di milde Augufllust von den grünen Tannenwälder herüber. Im Gasthof zur Habsburger Krone hatte der Erzherzog die Generalität und di Stablofflziere versammelt, und der firoße Garten, der sich am User des rau chevden Stromes weit hinabdehnt, ver mochte kaum di Schaar der mit glänzen den Ordenflernea geschmückten Herren zu fassen. Nach Schluß der Tafel wandelt Al brecht di Lust an, noch einen Spazierritt durch die schönt Abndlandschaft zu machen. Sein Gäste der ungezwungenen Fi deltta überlassend, ritt er denn schon nach einer Viertelstunde zum Dorf hin au und ahm seinen Weg über die Brücke ach dem linksseitigen Strom Ufer. Nur in Begleitung eines Adjutanten ritt er schweigend in den dämmernden Agend hinein und schien mit sichtlichem Vergnügen tn der Betrachtung ver unier gehinden Sonne versunken zu sein, die noch ihr letzten Scheideküfs auf die erglühenden Bergfpthen drückt. AuS dem Feldlager der zu beiden Ski tn de Flusses biwakirenden Truppen erklangen jetzt die langgezogenen Töne des Zapfenstreichs. In unabsehbare Weite hin verpflanzt sich di Klänge, welch die müden Sol daten zur Ruhe riefen, sie waren aber zu gleich? Zeit da Signal zum Auszug der Feldwachen, denn mit dem Eintritt der Nacht begann di, Thätigkeit der Pionier bataillon, an irgend einer verborgenen Stelle den Uebergang über den Strom herzustellen. Erzherzog Albrecht dacht an nicht weniger als an eine Umkehr. Im gemächlichen Trabt ritt er weiter und sah mit unverkennbarer Befriedigung auf die Lagerfeuer der Regimenter, um welch sich di Gestalten der Mannschaf, ten, gespensterhaft bewegten. Mit einem Mal hielt er an. Etwa zweihundert Schritt vor ihm lehnt di Gestalt ine Soldaten an inkm Baumstamme, das Gewehr unterm Arm, aus dem die weiß Bind sichtbar war. .Donnerweiter! da ist ine schöne Geschichte,' meinte er, sich an seinen Be gleiter wendend. .Reiten wir Beide hier in Feindesland umher, als wären wir in den Wiener Praterbudtn. Lieber Major, nun Heißt'S umkehren. Sehen Sie den dort mit der Armbinde?' .Kaiserlich Hoheit, ich wollt schon vorhin bemerken, daß wir un auf feind Itchem Boden deftnden ," sagt ver Ad jutant lächelnd. .Ich wollt aber nicht stören.' .Da ist aber in ganz verteufelt fatale Rücksicht, die Sie da gegen mich geübt haben ,' fuhr der Feldmarschall fort. .Also kehrt, mein Berhrtkftrl' Er warf feinen Gaul herum, und etwa schneller, als sie gekommen, ritten st wieder zurück. Sie waren aber noch gar nicht weit ge trabt, da erscholl hinter ihnen der flüch tige Husschlag zweier galopxirenden Pferde, und als sich der Erzherzog im Sattel umwandte, bemerkte r zwei Rei ter von den Salzburger Dragonern, die sichtlich ein Jntereff daran haben muß ten, eine nähere Bekanntschaft mit den beiden Vordermännern zu machen. .Major, nun liegen wir in der Tinte!' meinte Albrecht lächelnd. .Die sitzen uns auf den Fersen wie zwei leibhastige Teufel. Wollen einmal sehen, aS sie woll.' .Halt, wer da?!' ertönt jetzt in hellklingend Kommandoftimme. Der Erzherzog that, als hört r nicht. .Lassen St mir die Supp nur ganz allein auSessen mit den beiden Reiter männern', raunte tr dem Adjutanten zu. .Wir werden sehen, wie wir unS aus der Schling ziehen.' Ein abermalige, mit donnernder Stimme gefchrieene .Halt!' ließ die beiden Verfolgten die Gäule pariren. ,Na, mein Sohn, nur immer lang faml' fing dr Angehalten, an. .Ich bin der Erzherzog Albrecht, und dieser Herr hier ist mein Adjutant.' Der erste C liide Dragoner wollt nach dieser Ansprache bereits da schuldig Hovnkur trwkisen, all ihm abr sein Hin termavn da Wort abschnitt. .Glaub nil, Wasi'l' (Ledasiian), schrie er nährrkcrnriienfc, .da t;l nit wehr, t geh mit mein' Kops dafür ein!' .Parclel' brüllte er daraus den Erzher 03 an, der iltx den Zieisel be braven 'ktiteremarin nicht wenig erstaunt war. Nun war dem edlen Habsburger doch etwa verlegen zu Muthe. Er mutjtt schweigen, denn er hatte in der That da Stichwort vergessen, da er für die feind liche Division auf den Tagekbefehl gesetzt. ,'JIa aussa h:rau mit der Sprach'!' schrie der Jrqiisttor wieder. .Die Parol' möcht I aiss'.' .Hör mal, guter Freund, die habe ich bei meiner Seele verschwitzt', sagte der Erzherzog, flch zu einem gleichgiltigen Lächeln zwingend. .Aber du kannst glauben,' fuhr er fort, .ich bin der ber ' ,Nir glaub' I, nein, gar nir glaub' l' donnerte der Dragoner wieder. .W. der Albrecht wollt' sein, der Erzherzog, und wissen nit mal die Pa rcl'l Sauhar'n und Erdäpselsalat l Mit solche Schwänk geht Ihr um? Nein, t glaub' nit. Der geldm schall, der bei Custoxza die Italiener verhau', der soll die Parol' vergess'n die r selbst aul geb' hat? Wär nit au! Nein) so dumm is unser Albrecht nit. Also mit der Pa. rol' i 'I nir. Guat, wie wär' denn nachher mit dem Feldgeschrei, Herr Nach, bar Hm?' Gar ernst und altklug sah der brave Sohn der Berge dem Feldmarschall in die Augen, der jetzt anfing, sich über den tragikomischen Ernst 'der Situation zu belustigen. Da ihm so unbewußter Weise gespendete Lob schmeichelte ihm nicht wenig, und nun ries er dem Adju kanten ein paar Worte in französischer Sprach zu, ihn in der inmal aufge drängten Rolle mit keinem Wort zu stören. .Da Feldgeschrei?' murmelte er dann achselzuckend, sich wieder an die beiden Soldaten wendend. Thut mir leiv, das hab ich auch vergessen!' .Siehst, Waftl, da hast Dein Feld, markchalll' fuhr der hartnäckige Drago ver auf und warf seinem Kameraden einen triumpbirenden Blick zu. BStv Parol', kei' Feldgeschrei und nachher noch a französische Unterhaltung dazu?! Nein, meine Herren MuSje', wandte er flch wieder an die beiden weiter, ,a i, sei granzöftsch kann ich auch. Wissen 8, Enker AuSkunst ist vengerZt gar zu wenig I will Ihn saz'n, wa Sie seid. Fran östsche Svion seid Ihr die von Frank reich hierher komm sind, um unS a Bissel da Kriegführen abzuschau'a. Nu is'S aber au mit der Spionirerei. Der Kramtrflori von Hallein i a Patrol, wie ka zweit giebt tn ganz Oesteneich. t) fa, unser Herr Rittmeister wird vor Freud' damisch wenn er inne wird, wie seine Netter die sranöflschen vione in fangen! Nu passen S' auf. Jetzt fand S' so freundlich und reiten 'S a Wengerl mit uns nach der Feldwach, wir werd' Sie führen.' .Waft'l,' fuhr er fort, .Du reit'ft mit dem da, der kein Wort deutsch kann, und i, t nimm mir den hier mt'n großen Maul.' .Wenn wir uns aber zu Wehre setzen?' warf der Erzherzog ein. ,WaS. wehren, Sie!?' sprach der Kramerflori staunt. .Wissen S' wag, Herr Nachbar? Sie haben wohl noch kein' Begriff, wa wir Halleiner für a Handschrift schreib'? Herr JessaS, nn fag'n S' mir aber nir mehr, sonst bin t im Stand und werd a sausetzen grober Kerl. Sie sein g'fanga, und damit bafla. Morg'n kommen S' vor'S Kriegsgericht, und üdermorg'n werd' S' um 'an Kopf kürzer 'macht. En! verdammte Franzosen werd'n wir das Spioniren schon vertreib n. Also los, Waftl, Trab l' Ehe fich'S der Erzherzog und fein Adjutant versahen, hatten die beiden Reiter die Zügel mit denen ihrer eigenen Pferd verschlungen, und fort ging'S im gestreckten Galopp, daß nur so KteS und Funken stoben. .Beim Teufel, ein wabrer Seaen. daß dieses Mal nicht Ernst ist!' meint Albrecht wieder in französischer Sprache. .Die Jungen gehen ausS Ganz. Aber in Spaß wird'S werden, lieber Major, und di langen Gesichter werden nicht Übel anzusehen sein.' Der Major sagte nichts, denn die Eile, mit welcher sie auf den schäumen den Pferden vorwärts fausten, nahm ihm nahezu den Athem. ES war eine Höllenfahrt in deS Wortes verwegenster Bedeutung. Herr Rittmeister von Branka, der SchwadrovSchef der beiden glücklichen Dragoner, stand noch vollständig ange kleidet in einem halb zerfallenen Holz schuppen, welcher der Feldwache zum eventuelle Schutze gegen den allzu star ken Thau dienen sollte. Erzherzog Albrecht, der bekanntlich ein gute Namen und Personengedächtniß besaß, hakte ihn schon von Weitem er kannt. Herr v. Branka war ihm vor mehreren Jahren in der Wiener Hofburg vorgestellt worden, al er als junger Offizier nach dort abkommandirt ge wesen. .Gehen Sie nicht zu streng mit un in Gericht, Herr Rittmeister, und fpa, ren Sie Pulver und Bleil' rief er ihm entgegen. .Donnerwetter, taufend solche Kerls wie di zwei Dragoner kein Feind käme mehr über die Markung un feres Vaterlandes.' Beim klänge der hellen Stimme prallte Herr v. Branka, wie vom Blitz geblen det, einen Schritt zurück. .Kaiserliche Hoheit,' sing er dann nach Iner Wile an, ,ift' möglich ist' wirklich möglich, daß gerade mein Schwadron o, ich hab t ja gleich geahnt!' Er kam nicht weiter. Entseht blickt rr zu dem Feldmarschall auf, de? ihm jetzt vom Sattel herab di Hand reichte. .Tröste Sie sich, lieber Herr ven Branka,' sagte er lächelnd. .32enn Sie lauter solche Kerl in Ihrer Schwadron haben, wie denKramkr.Floii, dann kann man Ihnen nur gratuliren. Er hit Ihnen keine Schande gemacht. Die Schuld liegt vielmehr ganz allein an un Leide, die wir aufgegriffen worden find.' .Kaiserlich Hoheit sind zu gütig und nachsichtig' stammelte der Rittmeister, erleichtert aufseufzend. .Ich möchte nur bitten, den so fatalen Mißgriff nicht al ein Zeichen mangelnder Verehrung Ihrer Person aufzunehmen.' ,0, im Gegentheil!' versetzt der Feldmarschall beruhigend. .Ich bin über zeugt, daß mich Ihre Mannschaft eben nicht aufgegriffen hätte, wenn sie weniger gut von mir dächte. Darf ich Sie nun bitten, mich in Gnaden au meiner Ge fangenschast zu entlassen und mich auf dem nächsten Wege nach meinem Quartier zu bringen.' Der Rittmeister verneigte sich, und alsbald befand sich der hohe Gefangene in seiner Begleitung aus dem Nachhause ege. Am nächsten Tage erschien der Erz. herzog in eigener Person vor der Front de Salzburg Dragoner Regiment und überreichte Flori neben einem an sehnlichen Geldgeschenk auch seine Photo graxhie, damit er ihn in Zukuns! besser kennen sollte. Da Regiment war nicht wenig stolz auf diese Ehre, und al da Manöver beendet war, ging der KramerFlori als schmucker Korporal in die Reserve. Sein Patrouillenritt hatte sich gelohnt, und noch heute erzählt er mit Begeisterung von den Spionen bei Wiener.Neustadt. cjin kugige PenkmagesitZichte au Marseille erzählt Adolphe Brisson im .Eclair'. Durch diese wird bewie sen, daß die guten Bürger der Caban niere in Bezug auf Eitelkeit und Prahl sucht dem legendären Tartarin de TaraS con Alphonfe Daudet' noch weit über, legen find. Man höre und bewundere Vor einigen Monaten beschlossen die Stadträthe von Marseille, in Denkmal für di im Kriege 1870 gefallenen Frei, schärltr und Mobilgarden de Departe. mentS BoucheS du Rhone zu errichten Di Gruppe wird bei einem bekannten Bildhauer bestellt, da von diesem enl worfene Modell genehmigt und der Platz zur Aufstellung de Denkmal bezeich net. Bald sah man dann in den Allein de Meilhan eine prächtig allegorische Figur, die da französische Vaterland darstellte, seine muthigen Söhne znm Kampfe führend. Alle Welt war über da prächtige Denkmal entzückt. E fehlte nur eine Kleinigkeit daran, näm lich die Namen der Helden, zu deren Ehren e errichtet war. Die Stadträthe sagten zu dem Bildhauer, der um sie bat, um dieselben tn Goldlettern einzugra viren: .Wir werden nach ihnen forschen.' Sie schlugen in Dokumenten der Archive nach, studirien in den Registern der mal riet) alle ihre Nachforschungen blieben vergeblich. Man konnte keinen Namen eine KindS der BoucheSbuNhon ftn dn,swaS im Jahr 1870 als Franktireur oder Mobtlaardift gefallen wäre. Die Marseille? vtadtrSthe mußten ihre Ohn, macht eingeftehen. Und der Bildhauer und fein Wirk warteten noch immer auf die Namen! Da kam einem der Stadt, räth ein genialer Einfall: .Sie brauchen Namen, um sie auf den Sockel einzugra viren? Das ist doch irklich nicht schwer, graviren sie dir unsrigen hinein.' Und so geschah e. Stolz erhebt sich da Standbild in Marseille zum Ge dächtniß an die im blutigen Kriege von 1870 gefallenen Söhn dr BoucheS du Rhone, und in flammenden Goldlettern trägt auf dem Sockel die Namen der zwölf unerschrockenen Marseille! Stadträth ingravirt, die somit anch künftige Geschlechter i ihrer ganze Heldengröße erscheinen erden. Katze und Käsche. Fast wie eine Jägerfchnur, aber lehrreich erscheint der nachstehende Fall, den der HubertuS" erzählt: In der Zeit des ersten Satze," erhielt Herr Baron von Löwen tn Gräfenbrück in Thüringen ein ,,neugeworfeneS" HäS lein und nahm sich deS Mutterlosen, das bereits in den letzten Zügen zu lie gen schien, an, indem er versuchte, das- selbe mit der Flasche aufzuziehen. Die schien jedoch erfolglos. Die feiste Hauskatze entledigte sich ihrer mütter lichen LeibeSbürde. Diese Spröß linge wurden sofort ,.confi?cirt" und der junge Sohn der Wildniß der Katze unterschoben. Anfänglich zwar etwas verdutzt über diese Fälschung des Per sonenstandeS, gestattete die alte Miau gleichwohl sehr bald dem Stiefkind den Zutritt zur vollen Milch quelle. Bis zu diesem Puncte wäre nun der Fall kein Wunder des Thierlebens mehr, denn das ist ja auch alles schon dagewesen". Aber nun entwickelte sich die possierlichste Intimität zwischen der Pflegemutter und ihrem angeläufchten Jungen, daS unter der Wirkung der kräftigen Muttermilch zum übermüthigen Springinsfeld" sich entwickelt hatte. Die alte Katze führt ihrem Ziehkind in den gefangene Maus zu, und rtheilt diesem nun Un terricht im Mausetangen tn einer Weise. di psychologisch" benso intrssavt ist, wi von zwerchsellerschlltternder Wir kung. Stellt der Wildfang von Schüler sich gar zu täppisch an, so wird er an gefaucht" und schließlich von rechts und links mit Knallschote traktirt. Aber umsonst ist aller Liebe Mühe", HäS. lein thut'S nicht. Entsetzt unterläßt die Katze ihren Unterricht im Mausen, all fi ihren Zögling überrascht beim GraS fressen. Ihr Haß gegen den Veieiaria ner verhindert jedsch keinekez die mütterliche Zärtlichkeit. NaH wie vor verkehrt die Psugey.uUer in artUitier Wen mit dem entarteten P,uto!cchn. Täglich legt sie ihm ein emauste Fleisch oder eine gehaschte Xicui vor eil Be weiSftück mütterlicher Aufmerksam'eil. Der Hase ist inzwischen glvß und voll kcmmen zahm geworren we tn verhüt, schelte Lchoßhündchen. Jedem Lockruf de Hausherrn folgt Lampe sofort, lägt sich streicheln und steht mit den Hunden und namentlich mit setner allen Pflege mama in bestem Verhältniß. Schlecht, Zeiten für Äff. Die armen Spitzbuben! Sit haben auch unter der Ungunst der Zeile zu leiden. Eine kleine englische Wochen schrist hat sich da Vergnügen gemacht, durch eine ihrer Redakteure eine Anzahl .Pickxocket' über den Nutzen, den sie au ihrem Geschäfte" ziehen, gründlich ausfragen zu lasse und bekam dabei von einem im Dienste ergrauten Taschendiebe folgende Jeremiade zu hören: .Man hat von unseren Einkünften eine ganz falsche Vorstellung, wenn man denkt, daß unser Handwerk un viel Geld einbringe. Ich kann Ihnen au Erfahrung sagen: ein Pickxocket" lebt nicht, er vegelirt. Der Winter ist für un di schlimmst Zeit., Mit gefrorenen Fingern kann man nicht gut arbeiten. Ich selbst habe z. B. im vergangenen Winter kaum so viel ver. dient", um mein möblirteS Zimmer be zahlen zu können, und ich wär Hunger gestorben, wenn mir unser Wucherer nicht Geld geliehen hätte. Aber diese Geld ist sehr theuer, den die Wucherer find noch weit größere Gauner, al wir. E scheint wirklich Bestimmung zu sein, daß wir Spitzbuben am meisten beftohlea und übervortheilt werden. Tragen doch selbst die elegantesten Lebemänner und Damen falsche Juwelen. Eine Wich lang hab ich jüngst inen Gentleman" verfolgt, der zu seinem Unglück die Gewohnheit hat, einen zu heben" (zu viel trinken). Eines Abend fand ich ihn völlig betrun, ken in einem abgelegenen einsamen GLß, chen und nahm ihm eine prachtvolle Lril, lanlnadel aus dem Halstuche, die, wie flch später herausstellte, nur zwei Schil, ling kostete. Und das war der Ertrag ner ganzen Wochkl" ßi scharfkS jHrtßtiT. An in wenig bekannte Deorient Anekdote, di in unfkrer Zeit des über wuchernden Dilettantismus besonderes Interesse gewinnt, wird in einer kürzlich erschienenen TheaterRevue erinnert. Zu dem Künstler kam einst ein junger Mann und bat ihn, da er Schauspieler zu wer- den beabftchtiae. um lein urtheil. Dev rient erklärte sich dazu bereit und ersuchte den angehenden Kunstjllnger um in klein Prob seine Talent. Der junge Mann begann in clas fische Roll zu recitiren, doch kaum hatte er begonnen, so riet Deorient: .all, Halt ! Mit Ihnen ist Nicht, kehren Sie um und lassen Sie von Ihrem Borsatz, Si baden kein Talent !" Dr anfangs verdutzt Jüngling rr holt sich aber bald von feinem Schrecken und sagte. .Ich habe doch solch' groß Vorliebe für die Bretter.' .Ja,' entgegnete ihm Deorient, .da will ich wchl glauben, aber dann hätten Sie einfach Tlfchlkr erden sollen.' (sin Jenkzettek. Als der feiner Zeit vielgenannte Mode könig Gray b Orsan zum ersten Male nach London kam erhielt r bei einem Gast mahl seinen Platz neben Lad Holland, einer zwar nicht mehr jugendlichen, aber noch immer koketten und gefallsüchtigen Dame, die an diesem Tage ganz besonder excentrischer Laune war. Nacheinander ließ sie den Löffel, di Serviette, die Ga bei, das Lorgnon, den Fächer und schließ lich da Taschentuch zu Boden fallen, und jedesmal bückte ftch der Gras zuvorkom, mend, den betreffenden Gegenstand aufzu heben und der Lady wieder zuzustellen, Al sie aber aus'S Neue die Serviette vom Schoße gleiten ließ, wandte flch d'Orsay zu dem hinter seinem Sessel stehenden Diener mit den Worte: .Lege Sie doch mein Couvert aus de Fußboden; ich werde dort mein Diner Beendigen, dal wird sür die Lady und für mich beque mer sein.' ZSeiöertansch. Auf einem hochgelegenen Bauernhofe de Passeierthale bewarben sich zugleich zwei junge Bauern um je eine der jugend lichen hübschen Töchter de Hanse und erhielten das Jawort. Im letztvergan genen Fasching wurde der Handschlag ge geben und die Verlobung von der Kanzel herab verkündet. Inzwischen mußte aber in der Seele des einen Bräutigam Be sondere vorgegangen sein, denn er fragte den Anderen: .Du, wollen mer net d' WeiSerleut tauschen?' Und er, hielt zur Antwort: .Sell is mir a gleich!' Hierauf wurden die Bräute gefragt und da diese auch einverstanden waren, ging der .Weiberleuttausch' ansiandloS vor sich. ßine unfichtSare Sängerin. Ja Paris giebt die Vicomtesse br Tr. brrn Conzerte. Diese Dame, die sür die erste Sängerin der großen Welt gilt, hat sich herabgelassen, vor dem großen Pu blikum für Geld zu fingen, aber für einen wohlthätigen Zweck und ohn fich sehen zu lassen. Darin besteht die Reuig keit dieser Conzerte. Der Anblick der aueübenden Künstler, die hinter einem dichten Palmengebüsch wirken, wird er setzt durch Projektiookbilder. Sobald die Mufik beginnt, tritt völlige Dunkel, heit im Saale ein, aus der uur das pro jektirt Bild hell heraustritt. ?kattdütch ?küt)jol?r's-Knzkrt. Kuckuck, Staa-.uiitz, Ad, bohr, Na, jetz sün sei endlich bor, Lauken'gink und Flaffen giu! Immer luschtig xink xink xink xink Lade hoch xrobeert de FkldLa:k Ua d Swälk ehr lütte! Mulwark, Kiewitt fingt und Stiegelilsch, türt den Rohrspatz sia Gezmttsch! eilst ook und Nachtigall, Fläuten, piepen Lwerall; Uhl un Kreih mit deipen Baß, Amsel, Dompfaff kümmt tau Paß, Trummel s'eiht de Schluckesxecht, Wixxftart derezeert un feget : Instrumenten druk wi ich, Dtna wir sveel sülwflen sich! Zeder Zoll ei König. Die Königin Elisabeth von England liebte eS, sich von Zeit zu Zeit einen Scherz mit ihren Untergebenen zu machen. FineS Tage spielte Shakespeare vor der Königin die Rolle de König, Richard II. in seinem Drama, und lölisaveth, vera Loge sich in allernächster Näh der Bühne bcsand, ließ absichtlich Ihr Taschentuch zu hakespeare i Fußen niedersallen, tn der Ervarlung.dieser würde seine Rolle unter brechen und es ausheben. Aber sie irrte flch, denn Shakespeare wandte flch würde voll an den Darsteller deS Herzog von Aork und sagte in majestätischem Tone zu ihm: .Hebt daS Taschentuch unserer Schwester aus und gebt es ihr zurück. Jaksche König,. Der verstorbene Frhr. v. Schorlemer Alft befand sich rinftmal im Gespräch mit dem gleichfalls verstorbenen Herrn Krupp, als ein Beiden bekannter Herr hinzutrat und fragte: .Darf ich die Ma jestäten in Ihrem Gespräch flören?' .Was heißt Majestäten?' sagte Herr v. Schorlemer anscheinend etwas piquirt. .Nun ja,' war die Antwort. .Bauern könig und Kanonenkönig.' Die beiden Könige mußten herzlich lachen; Herr v. Schorlemer aber meinte, dann fehlt uns blo poch ein Bierkönig, z. B. Herr Sedlmayer, dann wäre ja ein Skat von Pfeudoköntgen fertig.' Grob. BLbele: Du HanSjörg, wa haste denn gestern beim Feflessa in d'r Stadt älle kriegt?" HanSjörg: Bäbele, dös ka i Dir wärl nemme sage, 'S isch ällerlei Zuig komma, z'kurz komm den e net, sür dSS kenntscht m. Bäbel: Glaub'S schau, aber oißt au, waS für'ne Unterschied isch zwischa Dir und unserm alte FülleSgaule" HanSjörg: Ka DerS im Augeblick net laga." Bäbele: I will der saga: Kolner, ufer FülleSgaul woiß au nimmer, waS er gestern g fressa hat." Ein muthiges Mädchen. Glauben Sie, Fanny, daß Ihr Schwester etwa auf mich hälti" Gewiß, sie vertheidigt, Sie ja wacker bei Ti che." Vertheidigte mich?" ... . Hatte Je, mand etwas über mich geäunert" O, nichts Besondere, Jemand meinte, Sie kämen ihm etwas dumm vor, mein, Schwester erklärte ihm aber sofort, er solle doch vorsichtiger sein und die Leute nicht nach ihrer äußere Er scheinung beurtheilen." Liaenthümliche Anforderung. Warum heiratheft Du eigentlich nicht, Emilie?" ..5kä finde keinen Mann, der mir vaöt. kenn er muß hübsch, reich und dumm semi" Eigenthümliche Anforderungen, die Du stellst!" Ist er nicht reich und hübsch, dann nehm ich ihn nicht, und ist er nicht vumm, o nimmt er roiq ntgti" Getheilter Scbmerz ist halber Lcbmerz. .Du hast ja von Deinem Meefler wie, der so ville Keile jekriegt.' .Ja, er hat von feiner Ollen selber so ville bekommen, und da mußte er mir welch, avieven. Pantoffelheld. Habe ich die Ehre, den Herrn deS Hauses zu sprechen?' ,!liee. dedaure, meine Frau ist nicht zu Hause!' Unbewußte Selbstkritik. Präsident: Zeuge Lehmann. erzäb, len Sie uns doch jetzt den Ursprung deS ireilks. Zeuge: Der Anzeklagte schrie vlöb- lich, ohne daß ihn Jemand gereizt hätte: ,Jhr Esel, Ihr Dummköpfe'" Präsident (ihn unterbrechend): ..Sie wollen aber, während Sie sprechen, sich nicht dem Publikum, sondern dem Ge richtshofe zuwenden." Aha! Tischlermeister: .Sie wolle ein Naar Krücken bei mir bestellen? Wozu denn? Sie können ja ganz gut gehen.' Bettler (dem Tischler vertraulich auf die Schulter klopfend): .Lieber Freund, das ist Gefchäfislache. davon svricbt man nicht.' Grob. 3Vnkfn föi SrSnMn !s I f... p -- -w-, u . Ul schäftige mich jetzt mit dem Studium vo iT!.' 1 wpuuiiil .Ach wi reizend, da fangen Sie wohl mit Deutsch an, nicht wahr?' Mklklldorf. Küfer Berob. Mirb.lm und seine Ehefrau feierten ihre golden Hochzeit. ckmxfchlen?. Hausfrau (, dem f.cll.-fuchfnde Diengmldchen): .Wa ist denn tn die sem Bündel? Sie habe,, da ohl gleich ihr Sachen mitgebrajl?' DtcnstmSdchkn: .Da sind n?e!ne Zeugnisse!' ver echie pron. Frau (die mit ihrem Gatten da Eon zert besuchen will): .Karl, s ist die höchste Zeit, daß wir gehen!' Mann: .Heut müsse wir später komme S sind sehr thturr Preise!' Ueberflüssig. Damr: .Um' Himmels willen, Lridget, wie kommst Du dazu, Dir Morgen? um zehn Uhr die Füße waschen zu wollen?' Bridget: .Na, ich gehe doch heute Nachmittag zum Photographen!' Im Restaurant. Gast: .Wie vielmal laufen Si den an meinem Tisch vorbei, ehe Sie mir da Beefsteak dringen?' Kellner: .Zählen Sie doch fMst, Ich bin zu beschäftigt.' Vor Gericht. Richter: .Ihr Stand?' Angeklagter: .Verheirethet sonst aber unbestraft.' Zu krause ni,t'i. Gast: Also St sind Musikkrl Wa für in Jnftrumknt spielen S denn?" Musiker: Ich spiele die erst Geiize, verehrter Freund." Seine Gattin (mit Betonung): Aber nur im Orchester." Etwas für die Häuslichkeit. Sie : .Im Konzert dachte ich an Ver, schieden?, z. B. wir brauchen nöthig Ei nigeS für unsere Häuslichkeit' Er : .Eooooo?' ' Sie : .Ja, z. B. zunächst ein neues Ballkleid.' Schrecklich. Er: .Mein Fräulein, ich lieb Sie! Lieben Si mich wieder ?' Fräulein Pepi: ,0ui l' Er: ,O Gott, warum hab' ich nicht Französisch gelernt!' Doch etwas. Frau Doktor: .Ich gratulire, liebe Freundin Ihr Mann hat ja wieder den Preis sür sein gelehrte Werk erhalten! ' Frau Professor : .Unter un gesagt, liebe Frau Doktor, e ist in wahres Glück, daß mein Mann wenigstens noch etwas von der Wissenschaft verfleht, in der Wirthschaft zu Hause kann ich ihn rein zu nichts brauchen.' Ein Gemiithsmcnfch. .Ach, lieber Freund, pumpe wir doch elf Mark, siehst Du. eine Mark zahle ich Dir auch sofort zurück!' Genau. Neffe (der zugegen ist, wie seine schwer kranke Tante ihm im Testament einige Tausend Mark ausgesetzt): .Tante, ich habe auch sünfzig Pfennige für d,nDerst mann ausgelegt, der den Herrn Notar gerufen hat !' Er kennt sich. Beamter: Sie scheinen nicht ganz nüchtern zu sein; kommen Sie lieber di sen Nachmittag wieder!" Da werd ich doch erst recht nicht mehr ganz nüchtern sein." Rindliche Auffassung. Ladenbesitzer (zur kleinen Maria): .Nun mein Kind, wie gefällt Dir denn das neue Kleid, da Mama gestern bei mir gekauft hat?' Mariechen (schluchzend): .Ich will eS gar nicht haben Sie find ein so häß iicher, garstiger Man!' .So, wer sagt denn da?' .Ja, Mama hat gesagt, Sie hätten Ihr dabei so über' Ohr gehauen!' Unterschätzt. .Schämen SI, sich. Si könn auch arbkitknl' Glauben SI denn, dak bei den schlechten Zeiten da Betteln kein Arbeit ist?' Der pesflmist. .Sieh' mal. Carl, die (tarnt eituna ist wieder voll von Unglückösällen, Du haft sie doch gelesen?' .Nein, Du weißt ja, daß ich Ver, lebunoS und SeiratdS'Anzkiaeu vrin, cipiell nie lese!' Gffcnherzig. Lieutenant (träumerisch die Land einer reichen Erdin betrachtend): .Ach, wie ilZiei ronni diese kleine, schöne Hand glücklich machen!' Dame: .Viel? Sie kann doch nur einen Einzigen beglücken!' Lieutenant: O. wenn Sie mir sie reichten, würben Virl, beglückt wer, den!' Im Couxee. A.: .Wollen Sie nicht Ihren Koffer etwa zurückstellen, er könnte mir sonst aus ren ops sauen." B.: O, da macht nichts, es find keine zerbrechlichtn Sachen darin.' Keine Gefahr. Baronin l,u ihm neuenaagirten Mel : Wi hkißen Si denn?" Zofe: Kunigunde." Baronin: Das sage ich Ihnen aleich im Voraus, einen Eduard dulde ich nicht." Zofe (verschämt : ..Aber, anädioe Frau, r heißt ja gar nicht so!"