Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 16, 1895, Image 11
if 5 V A v Ä, i a :t r a. on e- Georg Zrnst (5rpt Hit sich tiniaen JaVa e'S Fast un? rt'l oat Qiftl. m&'.Ux txb'.fct, ebcr ir hat sich schon int fihr juü t'c'tiloa crtan;n. $r til intelligent uni lieber: ürfcig, vtrkkhrt Bitl in den fct3enQ?e!eUchafien und sann namentlich tit fl'ttn Ehe' ttt grkßertn Firmen vzrzüzüch behandeln. Er bk, richtet ihnen jeden Statt und Börsen klatsch immer all Elfter; er weiß am liebenJasuibigflen i:t eint und ihr cj'Jte Küche zu loben, wenn er tei ihnen fcinltt; r mäht die hübschesten Bälle, wenn nach Tisch ViÜaid gespielt wird, und er versteht el doch, zur rechten Zeit beim Pool zu verlaufen, um dem Hiui Herrn nicht den Sieg streilig zu machen. Lei den Damen st er ebenfalll sehr beliebt, und so hat er ei denn auch fertig gebracht, vor lare:n die Tochter eine einfachen Tl Ulo-äi, der sich or-n Ge schZ't zmLSyezsze hak, hz'sZhr,n. ptxt tscuui ilin uex.ej ostistn schon mit dem Mi'.iaZtssen cuf ihn, da klingelt ei x!cl)!ich un Telix'z?. Ei'.ig läuft sie an rn Apparat und ruft mit möglichst liesir Siiraze: ,Jv E: ttt.4 .Ach, Herr Erpel. schallt e, zutSf el ist der Peo,i i ihre, Kanne, der vom Comp:r!r aii spricht .kommen Sl heul Äber.d r.ech wieder he:,in? ( ist soeben eine Depesche eingetroffen: Laura kommt uhr 30 von Ler.in Siarr vor Eatsetzln !2i)t Frau Frptl bat Hörrohr sinken. Laura wer ist Laura? Nie hat ihr Mann ihr etwa von einer Laura erzählt. Sollte fcc der ebinTe tst eiaentlich zu schrecklich. sollte da! eine Brkanntschatt au seiner Jungaeselltnztit sein und sollte diese Be kanntschast vielleicht gar setzt fortgesetzt werden? Ihr wirb e ganz schwarz vor den Augen; sie stakt auf einen Stuhl und sängt bitterlich an zu schluchzen. Und daß so etwa noch so Lfstntltch durch' Comptoir geh!; ist zu ab'ch?ulich! Aber nein, sie thut ihm gewiß Unrecht, 8 muh ein Mißverständnis; sei, e ist gar nicht ander möglich. Jedenfalls muß sie der Sache auf den mnb kom mm; nur rasch die Thränen getrocknet, ihr Mann kann leren Augenblick kom men. Sie dars nicht merken lasten, daß sie etwa! ahnt; rann wird sie an sei nem Benehmen ta aiv merken, 09 er schuldig ist oder nicht. AI ihr Mann gleich darauf kommt, geht sie ihm schon aa der Thüre entgegen und erzählt ihm, daß sein Prokurist per Telephon mit ihm hab sprechen wolle sie hatte aer nicht verstanden, um wa e sich handle, da die Verbindung plöh Itch unterbrochen worden wäre. Ihr Mann geht sofort an' Telephon und sie bleibt nebenan im Eßzimmer sitzen, um genau aukzllpaNen .33a8 sagen Sie, da t? ja gar nicht möglich hört sie plötzlich die erschrockene Stimme ihre Manne. De kann nur da böse tauften sei, wa au ihm spricht, veöha'.b würd et sonst so entsetzt sein. .Ja, Ich will nur eb:n rasch etwa essen und komm dann gleich roiedr zur Stadt ruft ihr Mann noch. Sippe ttt hat er also doch noch, der Unmensch! Ihr wirb plötzlich ganz schlecht; sie glaubt, fl soll vom Stuhl sinken. Aber sie will sich zusammennthn'.kn e kommt plotz lich eine Art Trotz über sie der schlichte Men ch ist e a nicht werth, daß N ihn so heiß geliebt hat; sie will ihm jetzt auch nicht zeigen, wie furchtbar weh ih um erz ist. Ihr Mann kommt eilig in' Eßzim wer. .Können wir nicht rasch essen, Tin chev? Ich muß leider wieder in di Stadt. .Wo willst Du den hin?4 Sich, ich habe noch geschäftlich zu thun. Er vermeidet augenscheinlich ihren Blick und ist sehr aufgeregt. Sie klingelt. Vak (össen wi'v aufgetragen Die Unterhaltung ist sehr gezwungen Er ist mit seinen Gedankt augtv schtinlich weit weg. Noch ehe da Mittagessen beendigt, springt er auf, entschuldigt sich, drückt ihr einen fluch tigtn Kuß auf die Stirn und verläßt da Hau. - Jtht sitzt sie da allein ganz alltia und fühlt sich so verlassen und elend, wie sie sich in ihrem ganzen Lebtn noch nicht gefühlt hat. Als da ist da Ende de kurzen Traume von Glück und Se ligkeitl Wie gut hatte sie e bei ihren Eltern gehabt, di ihr jeden Wunsch von den Augtn abgtsthcn. Da war Ernst Erpel gtkommtn und hatte in kurzer Zeit ihr ganzt Herz gefangen genommen. Sie hatte mit ihm getanzt und mit ihm Schlittschuh gelaufen, und am Ende de Winter hatte er um ihre Hand angehal teu. AI ihre Mutter sie aa dem Mor. gen gefragt, a sie wohl sagen würbe, wenn Herr Erpel ihr einen Antrag macht würde, da war sie ihr beseligt um den HalS gefallen und hatte geflüstert: .Ach, Mama, da wär doch zu reizend von ihm!4 Und wie glücklich ist sie mit ihm ge roesen während dt Brautstände und in der kurzen Zeit ihrer Ehe! Großer Gott, e ist doch gar nicht möglich, daß die alltS nur Lug und Trug gewesen. Aber sie hat S ja mit eigenen Obren ge hört, und die Aufregung ihre Mannt hat auch zu deutlich gesprochen. ES ist all in einer Sekunde zusammengestürzt wie ein Karlenhau. Sie hat sich in ein dunkle Zimmer geflüchtet: sie sitzt am Ftnsttr und starrt hinau auf die Straße. Der Regen fließt in Strömen herab und die Leute, die vorbeigehen, machen verdrießliche e sichter. E kommt ihr so vor, al ob auch die Laternen im Einklang mit ihrer Stimmung ganz trübsel'g irtnnen. Plötzlich sg'.ii-gt sie auf; sie kann I ier r.,ch! cuir auZhal'er; I (int .ttt tt die Rii't lu'acattn; ait soll sie auch noch hier, sie, die arme betrozene grau? 6. will o.t, i ihren ircrn; die ha!eu sie wenizsttn noch l::b. i kitidtt siaz raich cn zum Su?:?h?n und vrl!ßt da Hau, ohn tn Dienst bett Beschtd zu sagen. e ochktt nicht aus den Siurm, dir ihr dtn Rtz'n in Gesicht ptilscht; sie eilt oriär! l.nd kommt ganz rnnchsäßt und außer A:h?m bei ihren Eltern an. Ihre Mutttr ist nicht zu Haus,; aber ihren Jaltr findtt sie in stinem 3:6t;:t zimmtr. .Hast Lu Ernst nicht mehr getrogen r empsangt er fit; .er ist eben hier g: westn.4 Ohn zu antsorttn, stakt sie schluch:nd an stm Brust. .Aber, Tinchen, sei doch vernünftig; die Sache ist nicht h,Ib so schltmm. Da ist übrigen lüch.lich von Ernst, hätte er Dir doch g nicht zu sagen brauchen.4 E; ntaT.t ihr dtn Hut ad un? nrtichett ihr ärklii da blondt Saar. In diesem AagtndUZ tritt sein: grau mit ut und 'Mantel in Zimmer. Erschrocken sieht sie aus ihre Tochter: .Himmlischer Paltr, tozt ttt denn pa rtrl.4 ruft sie. .wa sthlt dtnn dtm Kind?4 .Ach, gar nicht oon Ledtulung,4 sagt dtr Alle. .Ernst hat sür Hmsch & Möllkr einen großen Pasten Aktien der Laur ab litte auf seinen Namen gekaust Nun ist heute Abend plötzlich große Laisse in Laura, und weil Ernst zusällig Hinsch nicht mehr bat titffta koanen, bildet er sich ein. daß fl ihm die Differenz niit mehr zahlen tonnen; ich bin ur, nuat. die Leute sind aut dafür, und im schlimmsten Falle, hab' ich Ernst gesagt, bin ich ja auch noch da. Ich werbt meint indtr doch nicht im Stich lassen.4 Seine Tochter hat sich von ihm lorge macht und sieht ihn mit weit aufgerissenen Augen und osttnem Munde an. Plötz lick, fragt sie an, kleinlaut: .Ist die Baisse in LuraActitn von Berlin ge kommen?4 ,Ji, Ernst hat e durch ein Tele gramm von Berlin rsahrtn.4 .Und wie war dtr Cur?4 .Nanu, schmunztlte der Alte, ivttrts sirst Du Dich auch schon für Curst? Ich glaube, sie artn auf 38 gerutscht.4 Die junge Frau ist in einen Stuhl ge funken. .Acht und Dreißig, nicht Acht Uhr Dreißig,4 murmelt sie vor sich hm, .Oh, ich Dummkops!4 Dann springt li plötzlich wieder auf. .Papa, Mama,4 sagt sie rrgt, .ich btschmöre Euch, laßt Ernst nie ersahrtn, daß ich heute Abend bei Euch gewesen bin. Aber jetzt muß ich nach Haufe. Gute Nacht, Und ehe die Alten noch ein Wort erwi, dern können, ist sie schon zur Thür hin aulgttilt. Einen Augenblick sehen beide sich dumm an; dann meint dtr Alte kop chütttlnd: .Nttn. die e FondSdör i macht doch schließlich noch alle Leute ver lückl.4 Theorie und Praxis. Bild au dem Ehelcben. Von Paul Bliß Meine Frsu hatte versucht, mir eine kleine Site zu machen, aber e blieb beim Verbuch, denn ich reagirte auf nicht. Mit einem Krach flog die Thüre zu. Meine belfere Hälfte hatte mich ver laffen. Ich war alletn. Ich lachte eu vollem Herzen laut lo. Die ganze Sache, der Streit um ein Richt, kam mir zu komisch vor. Aber ich freute mich auch, daß ich meine Ruhe bewahrt und so die Würde de Hau, Herrn gerettet hatte. In demselben Augenblick klopft e und auf mein Herein trat ein guter Freund von mir ein. .Na, aa ist denn wieder vorgefallen? 4 begann er, .Deine Frau ist mir bleich und zitternd entgegengetreten. Du hast wohl wieder 'mal einen Krach gemacht ?' Ich lüchtlte überlegen und endlich sagt ich, daß er der kleinen Geschichte eine viel zu große Bedeutung beilege. .Mir scheint nur,4 sprach er weiter und lächelte boöhaft, .da kommt etwa oft vor.4 .Ach nein,4 antwortete ich, mich be herrschend, .so eine deutliche Au, spräche ist sehr viel werth, sie schafft Klarhtit.4 .Aber daß Du sosiel Warte machst, beweist mir am besten, daß ich Recht habe.4 .Recht? Ja. wa glaubst Du denn ?4 .Ich glaube, daß, wenn man sich liebt, solch Szenen überhaupt nicht vorkom mew dürfen!4 Der gute Junge in feinem Eifer kam mir sehr komisch vor. Aber ich hielt an mich und antwortete ruhig : .Lieber Karl, mach Dich nicht lächer lich. Du bist noch in glücklicher Bräu, tigam, aber heiralh rst, wer eine Frau ganz kennen lernen will, muß sie htirathtn. .Da sind schöne Worte,4 entgegnete r mir erregt, .aber weiter nicht.4 .Nun, wir werden ja sehen, wie weit Du mit Deiner sehr schönen Theorie kom men wirft, wenn erst die goldne Fessel Deinen Finger schmückt.4 Unser Gespräch wurde unterbrochen, denn mein Frau trat wieder ein und brachte mir einen soeben angekommenen Brief. E war ein Einladung zu einer größeren Abendgesellschaft. .Wie ich mich darauf freu I4 jubelte mein Weibchen auf. Ich aber zog meine Stirn in Falten und sagte ruhig und langsam : .Mein liebt Kind, wir gehen nicht zu der Ge sellschaft.4 Der Freund starrte mich an und meine Frau war ganz sprachig. ,Nis.4 citierbc!: ich, ,!r gthen nicht hin.4 .der warum kenn rich!?' snz! !',. .Ersten, weil ich mit den fleunrlichen GasZzkdern keine Verbindung e",?näxtn will und darn. weil t m:r zu kcr Aie.tz amb.4 .Wa kostet dtnn da schovitl,4 warf meint Fcau erregt ein, .meir.e Girderebe 3 ja icistanre nud nur ein paar Hand chuhe brauch ich.4 .Da! ist ja auch da wenigste4 sagte ich ernst, .aber wenn wir der Emladang Zola leisten, so haben wir auch die 3er pstichtung. wieder Gesellschaft zi geben na kur, end gut. tl verursacht kosten und macht Unruhe und beide möcht ich vermeiden.4 Meine Frau schiiez und kämpft in böse Antwcrt herunter. Mein Freund schaiikg und sah bald mich, bald mein Weibchen staunend an. Uno ich schwieg auch und zündet mir eine Zigarre an. Uaaukgesttzt, aber heimlich deoSachttle ich meine Freu. Sie war in maßloser Erregung, aber sie schluckte all ihren Groll herunter, um in Gegenwart mei nt Freunde keine Sene zu prosozie ren. Endlich erhob sie sich, sagte meinem Freunde adieu, würdigte mich keine Blicke, und rauschte hinau, wie in beleidigte Fürstin. Mein Fieund zuck: die Schultern. Ich sei ihm ein Räthsel. Mich aber ließ da ganz kalt. Ich kenne meine Frau und weiß, wie lange solch Stimmung vorhält: beim ersten u, den ich ihr geb, liegt fi wieder in mei nem Arm. Aber ich wollte mir auch keine Biöße geben, und deshalb ließ ich sie grollend hinausgehen. .Ein Naiyiet ct;i mtc. .W irum?4 frazte ich. .Man soll seiner Frau solche kleine Blte nlchi abschlagen.4 Lieber Junqe. da nennt men Ehe, Politik: ich ersticke da Uebel im Keime. Man muß sich nach der Decke strecken. Zn der iungen. hübscher Frau steckt ein Gesellschattlteusel und wehe dem Manne, der zu schwach ist! um seine nuye in e geschehen, und in jetner Kasse wird ewige Ebb fein.4 Jetzt schmieg er und dachte nach. Ich freute mich schon, ihn überzeugt zu ha den. Da aber ftand er auf, trat ent schloffen zu mir heran und sagte mit vol, ier Stimmt: .Und trotz alledem bltiie ich bei mti- ner Theorie: wer seine Frau lieb hat, darf sie nicht so behandeln, nnt Tu 8 eben Deiner Iran angethan hast." Ein halbe Iah? später. Meine Frau und ich sind längst au gesöhnt. Inzwischen haben wir un wohl hundertmal noch gezankt und un natürlich ebenso schnell wieder vertragen Meine Frau, die ein ganz entzückende kleine Weibchen geworden ist, hat nach und nach eingesehen, daß ich der Stärkere bin und gelernt, sich z sügen. Und seit wir nun den ersten strammen Jungen haben, kann ich sie wie man so sagt rein um den Finger wickeln. Einige Wochen später traf ich meinen Freund. Er war bereits seit vier Wo, chen Ehemann. .Nun, wie lebt sich' in der Ehe?' fragte ich viit leiser Bosheit. ,O, wir ftnb sehr glücklich!4 entgeg nete er stolz, wurde aber roth und suchte seine Unruhe zu verbergen. Halb prüfend, halb mitleidig sah ich ihn an. Hör 'mal. Du, kann ich Dir irgend wie mit einem Rath dienen?4 fragt ich lächelnd. Doch er überhörte es und sagte schnell: .Wir kommen in dtn nächsten Tagen zu Euch." Dann war er fort. Aha, dachte ich, d:r arme Junge hat sich schon festgefahren. Er that mir leid. Doch ich ließ ihn gehen. Nach eintzen Tagen stellte er unö seine Frau vor. O, sie war sehr hübsch, sehr geistvoll, aber auch unheimlich energisch. Ich wußte genug. AlltS, wa ich ihm vorausgesagt, war gtnau eingetroffen. Sie war die Stärkere und er that alle, wa sie haien moute. .Aber Mensch,4 sagte ich und nahm ihn beiseite, wie konntest Du Dir so oll iecht veomen lanenl" Er zuckt restgnirt die Schalten, und antwortete sehr kleinlaut: .Du hattest Recht, ich war ein Narr damals, aber nun ist' zu spat.4 .Nein, noch ist eS Zeit!4 Doch er siel mir in's Wort: .Laß nur," sagte er, .ich erwarte alle von dem ersten Jungen,4 Ich mußte lächeln, schwieg aber und dachte: unverbesserlicher Idealist l Ai sie dann gingen, wagte mein Weibchen, kühn geworden durch die ener zische junge Frau, noch eigen letzten Ausfall: .Siehst Du, da ist eine glück' ltche Ehe. Da thut der Mann alles, a die Frau haben will!4 Ich ab? nahm sie in meinen Arm und fragte ganz leise: .Sag' doch mal ganz ehrlich, ist Euch Frauen denn ein echter Mann nicht lieber al solch ein Schwäch ling?4 Darauf aniwortete mein kluge Frau chen nicht, aber ganz unversehens bekam ich einen heißen Kuß. Ich adoptire." Während ihre diesjährigen Mit fasten, zuge verkaufte die Pariser Studenten eine Festschrift .Folie et Eharite4. Da stattliche Heft enthält u. A. die Geschicht dr klttnen Lucie Bagarre, eine zwölf jährigen Mädchen. Lucie ist da Adop tivkwd der Pariser Studentenschaft und IS solches anerkannt, ungeachtet des rö mischen Rechts, da nichkjuristischen Per sonen da Adopiiren verbietet. Man fand S vor zwei Jahren im Hochsommer wäh rend der blutigen Rummel im lateinischen Viertel. Da lag S, in ein weiße Lin. neu gehüllt, mitten auf der Straße und Niemand rsußt. wie e dahin gerathen war. All trctz vieler Seaiühanien Nie mand, nicht einmal der Herzog oeu Reche soucauld'Llsscc,, sich bei Kinde an nehmen wollte, a:ep!nten tu Studenten e selbst und tauften el Lcie Sazarre, nach ihrez, .Entdecker4 einem Äed,,iner Lucien, und nach seinem Fundorte iumit ten einer .Bagarre4, einer ,Holerei4. Wekhalb die Studenten an den Herzog von RochefoucniId.Bisaccia dachten, er zählen die .Hamburger Nachrichten.4! Vor etwa vier oder fünf Jahren sprach der Sbz. Eaillard in der Deputirtenkam mer über die Noth der Kohlengruben, Arbeiter. E gab da einen Haufen fol cher kleinen , Lucien Bagarre4, bei denen der Redner mit besonderer Rührung ver weilte. Durch irgend eine Gedankenoer btndung kam Giillard plötzlich auf den unter den Rorzalisten sitzenden Herzog von Rochefoucauld zu sprechen. Der Herzog empfand e al eine persönliche Heraueforderung, daß sein und de ar men Kinde Name in einem Athem ge nannt wurde, er erhob sich und rief mit einer großartigen Geste : ,,tch edopttre da, Kind!4 Tosender Beifall brach lo. aillard fuhr jedoch fort al ob nicht geschehen wär. Er ging ein HauS wei ter und stöberte dort auf einem dürftigen Strohlager ein andere Klvd aus, dem e an Arznei fehlte. Der Herzog erhob sich zum zweiten Male, führte dieselbe Hand bew'gung ant und rief wieder : .Ich adopliree!4 Wiederum lohnt ihn der Beifall de Hause. Gaillard aber de wahrte die größte Ruhe und setzte seine Wanderung fort. Wohin er kam, fand er kranke Kinder. Und so oft der Rtdntr tia solch arme Wesen anführte, sprang der Herzog auf und schrie: .Ich adopttre eI4 Da war edel, sing aber nicht desto weniger an, äußerst komisch zu werden. Man melkte, da verr Gaillard ein Dueu angebettelt hatte, indem er den Bortheil de Ruhigeren behielt, während der Her zog sich hinreißen ließ. Je länger der Eine sprach, desto lebhafter wurde der Ander und adoptirt mit Händen und Füßen. Der Beifall war längst ver ftummt. Man konnt nicht klatschen, weil man die Hände brauchte, um sich den Lauch vor Lachen zu halten. Schlikßlich wälzicn sich die Abgeordneten in ihren Bänken; nur Gaillard zerrte mit ehernem Ernste immer neue Opfer der Armuth hervor. Und von zwei zu zwei Minuten tonte i in den lsaal : .Ich adopttre l .... Ich adoptire ! .... Ich adoptirt I4 l man nach Beendigung der Rede nach rechnete, fand sich, daß der Herzog sich undzmaniz Kinder adoptirt hatte. Da ist aller Ehren werth, zumal er für seine Schützlinge gewissenhaft sorgt. SW pfifttger Wnstkus. Von der Intendanz eine kleinen Hof, theaterl war die Stelle eine .ersten Liolinspieler4 ausgeschrieben. Bon alle Seiten meldeten sich Bewerber, und unter diesen befand sich auch ein alter possierlicher Stadtmustku, der zwar ein guter Geiger, aber in seinem ganzen Wesen und Austreten ein so igenkhüm licher und altmodischer Herr war, daß der Kapellmeister, vor welchem er mit höchstem Selbstbewußt ein Probe spielte, mit ironischem Lächeln die Achseln zuckte und erklärte, er bedaur seh-, von seinem Engagement abiehen zu müssen. Den alten Musiku hätte beinahe der Schlag getroffen bei dieser unerwartete Er öffnung. Wa haben Sie an meinem spiele auSiUsetzen?" begann derselbe. nachdem er sich vom ersten Schreckm er holl hatte. ..Fehlt S aa der Technik? Bin ich nicht durch und durch musikalisch? Ist mein Ton nicht rein und stark?" Der Kapellmeister bejahte alle diese Fra gen, ja er verflieg sich in seiner Verlegen heit sogar zu besonderen Lobsp.'üchen, wiederholte aber gleichwohl keinen ante ren Bescheid ertheilen zu können und zwar um so weniger, da schon ein anderer Corcurrent in AuSftcht genommen fei. ,,Nun ! wenn ich schon die Stelle nicht habe soll," sagte indlich der Musiku, ,.sg geben Sie mir roeniggenS schriftlich. wa Sie mir eben mündlich über meine Fähzgkeiten und Leistungen gesagt haben Vielleicht erreich ich dann ein bessere tftell" Wa blieb dem Herrn Kapellmeister über, um den gelinkten alten Herrn lo zu werden, als dem Drängen desselben nachzugeben und das oerlanate Zeugniß zustellen ! Mit verbindlichem Lächeln verließ der Munter den vrovesasl. Als am nächsten Abend d:r Herr Kapellmeister durch da Orchester zu seinem' Pulte schritt, steht er zu sei nem nicht geringen Erstaunen am Putte der rflin Viotin den alten Geiger ftben, Ja! Wa wolle denn Sie hier?" sährt er den Musiker an. Dieser ib:r erhebt sich gesaht von seinem Sitze und spricht: ,,Herr Kapellmeister werden ent schuldigen, aber ich bin al erst Geiger engagirt. Gestern erhielt ich von der Intendanz meinen Contract." ,,Aber ich habe Sie ja der Intendanz nicht empfohlen!" entgegnete lebhaft der Kapellmeister. Im Gegentheil." Mag sein," sagte der Geiger lächelnd. Ihr schriftliche Zeugniß war Empfehlung genug. Ich hatte eine Audienz bei Sr. Durchlaucht und über reichte Ihr Zeugniß, worauf Höchstdie selben sofort dem Intendanten zu bkfeh le geruhten, mich zu engagiren!" Nun hätte der Schlag beinahe den Herrn Kapellmeister getroffen aber konnte er sein eigenes Zeugniß Lügen ftraftn? Der psiffige alte Musiku hatte ihn überlistet, denn daß ein Anderer für die Stelle schon in Aussicht gnom men sei, war nur ine Ausrede, und so war denn die Hofkapelle um ein Origi nal, der Herr Kapellmeister ober um die Erfahrung reicher, deß man e mit der Wahrheit immer genau nehmtn soll be sonder abtr, wenn man in schriftliche jergvig ausstellt. ?ie ?SiAt i der deutschen Sprache E ist gar nicht s verwundern, daß in Deutschland s viele groß Musiker sich entwickeln; denn e liegt so viel Tiut in der teutschen Lproe, wie in keiner andt rtn Sprache der Etlt. Wer den Deut, schen richtig behandeln will, mus, vor Allem erforschen, mit er gestimmt ist und wa bei ihm Anklang siadet. Ist er fröhlich, so sieht er den Himmel voll Bat)geigen; ist er traurig, so dläßt er Trübsal; steh! er vor dem Ende, so pfeift er au dem letzten Lcch. Sein Schicksal wird zwar auch ihm nicht an der Wiege gesungen; auch muß er später mavche sei, ner Hoffnungen um einige Töne herab stimmen, während Ideal um Ideal ihm flöten geht, aber da hindert ihn nicht, meifter, zu wisse, wa die Glocken ge schlagen haben, und wa ihm zu hoch gesetzt ist, darauf pfeift er wa. Wie die Alte fungen, so pfeifen die Jungen, Al, Student hält der Deutsche nicht bloß Pauken, sondern läßt sich auch da Nöthige einpauken, damit er im Eramen taktfest sei und nicht zu viel Pausen ir, treten. In Terzen, Quarten und Quinten versteht er sich wie ein Klavierstimmer, muß denn aber doch oft genug den Pauk, arzt zu Rat!, zieh?. Endlich findet tr nach alltnSchnurrpftiftrtitn und dummen Streichen der Jugend doch meisten den richtige Gmndton de Leben und te ginnt al ehrsamer Philister dc alte Lied der TageSpflichten herualerzuleiera und sich mit den Bedürfnissen in Einklang zu setzen. Im Umgang mit seine Glei. chen spielt er gewöhnlich piano, oft aber, besonder, wenn er einige Psiffe über den Durft getrunken hat, zieht er andere Lei ten auf und haut drein nach Noten. Meisten wird er dann zur Violine ge, bracht, jedenfalls aber hat er am andern Morgen einen Brummschädel. ßi Piamanteu-Aünglcr. Ueber einen Ring, welcher au einem einzigen Diamanten geschnitten ist, berichtete ver Kurzem da Internationale Patentbureau Karl Fr. Reichett (Str. lin). Wie dieselbe Quelle nun weiter berichtet, hat der Antwerpener Künstler, elcher diese mühsame Werk lieferte, auch veucrding noch andere, bisher noch vicht gesehene Kunstwerke au Diamant geliefert, die in Fachkreisen nicht geringe Aussehen und gerechte Bewunderung rregen. Herr Bordinck, tote jener Belgier heißt, hat vümlich dem harten Edelstein jetzt die mannigfachsten, nicht nur wie bisher von ebenen Flächen be, grenzten Formen gegeben und au dem kostbaren Material geradezu keine Skulp turen gemeißelt, wenn man so sagen darf, bei welchem einzelne, selbst tief liegende, g'krümmteFlächeo polirt, ander wieder le nachdem matt gelassen find, wo durch wundervolle Effekte erreicht werte sollen. Unter den Arbeiten finden sich z. B. eine Rose euS Diamant gefertigt, eine Münze mit Doppeladler, eine Vor, ftecknadel, ein Zweirod darstellend, dessen Rädtr ruvde.mit auSgtarbeittttnSptlchen versehen Diamanten vorstellen. Eine Nadel, ein Diamant mit eingravirtem Veilchen, eine andere, deren Kopf eine Todteufchädel auS Diamant bildet, sowie andere Originalitäten beweisen, daß der Meister der Edclsteinbearbtitung da harte Material in einer Weise beherrscht, I dte wohl bisher noch Niemand ge, hingen ist. ßiner, der sich zu yekft weitz. Dr General Seud! tz erstattete einst Friedrich dem Zweiten Bericht über ine jener kleineren Gesechte, wie sie fast täg lich im siebenjährigen Kriege vorsielen. Er erwähnte dabei lebend eine Lieute, nant, der sich durch gute Führung und musterhafte Tapferkeit ausgezeichnet, und daher wohl einen Orden verdient habe.4 Ter König ließ den jungen Offizier zu sich bescheiden und sagte freundlich zu ihm ,Er hat stch, wie ich gern gehört habe, brav gehalten! Ich will Ihn dafür beloh. nen! Hier liegen hundert FriedrichSd'orL und hier der Verdienstorden. Scan wähle Er!4 Freudestrahlenden Gesichtes, ohne sich nur einen Augenblick zu betenken, griff der junge Ofsiue? nach dem Gelde. Der König runzelie die Stirne und mur melie unfreundkich: .Ehre scheint r doch nicht im Leib zu haben!4 .Verzeihen C. Maje'tSt' erwiderte der vssti'er freimüthig ich habe tüchtig Schulden. und die Ehre verlangt, da ich sie zunächst bezahle. Den Orden da werd ich mir schon in kinigm Tagen noch holen.4 Leuchtenden ugtS ging Friedrich der Zweite auf den Freimüthigen zu und kiopZte ihm aus die Schulter: .Brav, mein Sohn! Nehm Er den Orden nur auch gleich mit, er verdient ihn!4 Mit Geld und O.den beladen kehrte der junge Lieuf'vant glückstrahlend in fein Quartier zurück. Kindermund. Großmutter hat ihr Gebiß beim Rei. nigen fallen lassen und als sie sich danach bückte, daraus getreten. Nachmittags besucht sie ihr Tochter und rzählt ihr in Gegenwart ihrer Enkelin: .Denke nur, heute Morgen habe ich auf meine äbne getreten, sie sind total hin.4 Starr vor Verwunderung hört die kleine Hebwig zu, blickt der alten Frau bald auf die Füße, bald auf den Mund und fragt endlich ganz fassungslos: .Abtr, Großmama, wie bist Du dtnn nur da rausgeiommtne- Unsere Dienstboten. .Ein sür alle Mal. Lisette. bitt' ich mir au, daß meine Kleider pünktlicher gereinigt werden! Glauben Si dtnn, ich zahl Ihnen Kost und Lohn, um so fA!tt bedandtlt tu werden?4 .Und ich bitt' mir vor Allem inen an dem Ton aus. anS'Skrr! Glauben S' denn, Sie haben die gnä' Frau vor Ihnen?4 ?cntn. Junger Ehemann il!ltla?t) : .Du ha'! etwa wenig Salat heute genominen, grauche!' Frau (rstauni): .Wenig?4 .Ja, ih m?ine nämlich im Vkrh'ltaiß zum Ejstz, den Du dazu gebraucht hast!4 Kindermund. Karl und Paulchen sind nun nachqe rat in die Jhe gikommm, wo sie sich allein waschen könne. Doch geht' bei diesem scharnrtgen Prezeß nicht immer so gan reinlich und zweiselkohn irr, und da sür den inen Nachmittag eine groß Landvartie geplant ist, ordnet die Mama am Morgen an: .Ihr Jungen, heut laßt Ihr Euch vier mal von Minna (dem Haukmätcheu) tüchtig den Hat walchea.4 Der Zngere. Paul, fügt sich willig dem mütterlichen Machtgebol; Karl aber brückt stch. Gegen Mittag steigt ein furchtbare Unwetter auf, die Landpartie wird zu Wasser. Betrübt zieht sich Pml in einen Schmollwinkel zurück, Karlchen aber rflaazt sich triumxhirend vor ihm auf: Aeisch. nu sitzt' de da mit deinem gewaschenen Hai.4 Aus Umwegen. A. .Leibe mir doch ebn Mark, ich hab st: dringend nöthig.4 .: .Wozu,' A, : .Ich will meiie Uhr ausziehen.4 B. : .Aber dazu krauchst Du doch kein Geld!4 A,: .Doch: ich muß sie ja erst au. lösen!4 verschleiert. Sie: .Männe. ich hab' keinen Schleier. kauf mir einen! 4 Er: .Lab Dir von unserem Eomvaa non die Bilanz geben, da ist Schleier darllser.' Uebertruiene Rache. Ein in etwa angeheitertem Zustande gehender Herr höit, daß ihm aus einem Fenster Schimpfwort zugerufen wrdn. Er überzeugt sich, deß sie au dem vier ten Steck eines Hause kommen. Um sich zu rächen, wirft er schnell entschlossen die Fensterscheiben deZ dritten Stock? ei. Als die Miether dieses Stockmerke n die Fenster eilen und ihrer Entrüstung deutlichen Ausdruck gebt, ruft er hinauf: setzen sie stch bitte, mit den Leuten im vierten Stock auseinander; ich kann leider nicht so hoch werfen !4 Scharfsinnig. .Ich saqe Jhr a nur, meint Theuersie, lassen Sie stch mit dem Herrn von Wind, heim nicht ein, denn der schwört Ihnen heute esize Treue morgen läßt er Si sitzen." Im Mai, im holden Maie. Im Mai. im h 'ldkn 27c. ic, Wo AelleZ knospt und blüht, Da hat' au' in mein H:rzl Bon Duft und Biüath g'sprüaht. Im Mai. o Gott, im Maie Ist trete' ein c' Frost, Dear hat d' Baum' tijr Blüathe, Mein' Herz fein Früahling 'kost't. Der kleine Grübler. Karlchen: .Mama ich glaub doch nicht, daß du alleö besser weißt al ich.4 Mama: Doch, kcch, mein Junge. Ich bin ja auch viel älter als du.4 Karlchen: via dann aa mir einmal fünf aufeinanrer folgende Tage, in denen kein inzigeS e vorkommt.4 Mama: .Die gibt' n garnicht, mein Jungt!4 Karlchev: .Doch, Mama: Vorgestern, gestern, heute, morgen sd übermorgen: Siehii du, du weißt doch nicht alle besser al ich!4 Sicheres Anzeichen. Ge:ichtSollie'r (mm Portier): .Ist der Studiosus Müller oben?4 Portier: .Ja. Gerich!Ssolltiher: .Dann werd ich lieber nicht hiaufgehkn, denn men r Geld hätte, fäß' er in der Kneipe.4 Ehrliche Entschuldigung. Richter: .Nein, welche Rohheit l Wie kommen Sie da,,u, Ihren Nachbar mit der Miftgadtl auf die Nase zuschlagen?4 Bauer: .Ja, Herr Nichter, ich hatt' halt nick aversch!' Der erste Gedanke. Mann (der sich in die Lebenöierstche, rnng eingekauft hat): .Wenn ich also jetzt sterbe, kriegst Du zehntausend Thaler ausbezahlt!4 Frau l:ntzück!i: .Äch. wie rttzens; werden sich aber dann die Herren um mich schlagen!4 Aus der Schule. Lehr: Altrander der Große war ein kühner Eroberer, gelangte aber tre tzbem nicht zum Ziele. Wa können Sie mir über sein Ende sage, Fräulein Elln?4 Schülerin: .Er starb unverheirathet." Im Lxamen. Brofeffor: .Saaen Sie. öerr Kanbi dat, woran würd Sie jemand erkennen, der verrückt ist?4 Kandidat (der schon vorbereitet ist): An vielen unnützen Fraaen. die er thut und die oft nicht zu beantworten sind.4 Ein rücksichtsvoller Sshn. .Papa, bist Du gut aufgelegt?4 .3!' .Willst Du auch gut aufgelegt ilei bcn?4 .Ja. . . warum?4 .Dann zeig' ich Dir mein Schulzeug niß ein ander' Mal I4