wildes Lruder. Sine luS ge ch:ch!e von Alwin Rm. I. I allen Müdchevxenflonalea ist et mehr oder minder langweilig. Wenig' ßenl behaupten da d:e jungin Damen, di dergleichen Jastilute u tiger.tr Er fahrnng kernen, so errfthaft seufzend, bah man, vhne da geringst Aufeeiot von Galanterie daran glauben darf. 83a sich die Herren Maler mitunter er, laubin, au den Mldchenpensisnaten an tollen Szenen dar,ustelle.i, ist eitel Flun. knei und Verleumdung. Kein Strich daran ist wahr. Wie s'llle da auch möglich fiia? Einen Maler läßt man leafo wkvig herein in die stillen, bei. ah feierlichen Räume, in denen sich unser kleinen langzöpfige Fräulein zu Damen heranträumea, wie etwa inen Lieulenant I . . . . Lieutenant vor Allem sind streng ver, tönt bei allen Penflonailoorsteherinnev. Vlit iguSaugea beobachten sie d'e flot tn Schwerenölher. wen sie mit dem Regimint vorbeireiten oder der sorglich IehZietea Mädchenschaar aus der Straße egkgnea l Denn so ein Lieutenant weiß Blicke zu wersen der Himmel mig issen, wo er e gelernt hat ! Auf der adetten.Aastalt doch ganz gewiß nicht I Und doch, kaumist er daherau, so sängt r sein seuergtsährlichk, Geblinzel und Gezinker an, daß ia ehr und tugend, same Penstonimutter von sünfzig'Lea in da Her, stillstehen möchte ! . . . . Sin Gefühl lkbhf!en Entsetzen über, rieselt denn auch da alte Fräulein, die in der schönzelegenen Kreisstadt Ginster bürg ein weit und breit gepriesene Pen fionat für die Töchter de in der Gegend mohnenden Landadel hielt, all sie eine Tage Hilde von Hagenseld bei der Be trachtung einer LieutenantPhotographie Überrascht j Da jung Mädchen hatte sich in den so recht zum Träumen einla dndn Lehastubl am Fenster de Speise zimmer gesetzt, wo sie um die Stunde d Tischruht offenbar wähnte, von Nie and gestört zu werden und war in den oblick de lächelnden .Halbgottes' so andächtig vertieft, daß sie da Nahen der .kleinen Fischerin' wie man boshafter Weise die würdige Vorsteherin nannte, di, lang wie ine ehrgeiz'ge Bohnenstange war vollständig überhört hatt. Hild von Hagenfeld war volle siebzehn Jahr alt und ihrer unbeirrbaren Mei nung nach schon drei Jahre zu lange bei der .kleinen Fischerin'. Jedesmal, wenn fie'aui dem väterlichen Hause, wo sie die Ferien in goldener Freiheit ver, lebte, wieder in den .Fischkasten' mußte, gab e eine kleine Szene. Ihr Mutter aber ar unerbittlich. Bi zu Beginn de komzienden Sommer sollte sie ncch in Ginfterburg bleiben. Dann stand ihr i Aufenthalt in einem Genfer Pensio vat bevor, uud erst als Achtzehnjährige sollte sie di Mutter zu Haus und in der Wirthschaft nehme l Kein Wunder, baß Hilde den hübschen Lieutenant so nachdenklich betrachtete! Er hatt sie nicht wie die anderen Alle al Kind angesehen, damal, al in den Htrbftfkrien die groß Jagd daheim g. rsen ar. Gleich am ersten Tage halte er ihren Bruder, der sie noch immer wie ei halbe Babu" behandeln zu dürfen geglaubt, ganz ernstlich zu verstehen ge fi'he, wie unpassend er da sind und sich o ihrr ewigen" Dankbaikeit würdig gemacht. Bei Tische hatte er sie nicht minder aukgezeichnet trotz der Glossen Eduard, der leider Gölte! sein Rlttmei fter war und jede Morgen, den Gott werde ließ, hätten sie sich alsbald im Parke getroffen. Natürlich hatten sie zu. nächst ganz verständig von der rauhen Luft, de welken Blättern und den ent schlummerten Blumen gesprochen. Aber man weiß doch, wohin das führt! Und so ar de Beiden denn m t!en im frostigen Hnbft die LtNijonne der ersten Liebe aus, gegangen. Zärtliche Geflüster hatte sie umkoft wie laue FrühlingSluft und gleich einer wundersame Märchenblume war ihnen der erste Kuß erschienen, den er ihr von de rosigen Lippe gepflückt! . . . . Nur schade, schade, daß dieser Ein, ,'8t", Herrliche", diese Ideal von wem Mann" sowenig Gnade bei Mama gefunden hatte! Nichi an ihm war ihr recht gewesen. Wenigsten hatte sie so gethan! Aber wenn sie etwa glaub!, ihn ihr dadurch verleidet zu haben, so irrte sich Mama ganz gewaltig. Und den Vet ter Han. de man allem Anschein nach für sie aufgehoben hatte, wurde sie ganz gewiß vicht.heirathen! Der wär ihr viel zu erhaben. Ohn Zweifel hatte der auch di, Geschichte mit dem Genfer Pensionat geklügelt, wo sie sich den sogenannten letzte Schliff holen sollte! Wirklich s,h: liebenswürdig von Dir, mein lieb:r Han, dachte sie. Uno dann hauchte sie einen leise, zärt liche Kuß auf da Bildviß ihres himm. lischt" Roderich von Siebnitz. Hilde, wen hast Du denn da?" er tönt in ditsem Augenblicke die Stimme der PenstonSmutter. Heftig erschrocken fuhr der Blondkopf i die Höhe und die Hand machte eine heftige Bewegung zur Tasche. Aber da Tasche in Damenkleidern weit schwieri ger zu entdecken sind als neue Planeten am Sternenhimmel, und eine blitzschnellt Erwägung zugleich Hildes Köpfchen durchflog, nach welcher ein Verstecken des Bilde nicht nur nutzlos, sondern sogar höchst unklug gewesen wäre, so hielt die vorschnelle Hand aus halbem Wege inne und nichte gleich darauf de kostbaren Schatz ein Abschiedsspende RoderichS der kleinen Fischerin" hin. . Ach. wa haben Sie mich erschreckt!" seufzt Fräulein Hilde dabei in verzwei fetter Lustigkeit. Ich war eben daran ewzuschlafenl" Einzufchlafez?" fregte mißtrauisch die alte Dame. Freilich!" versicherte der Scha'.k et. wa harmlc. Haben Sie mich nicht cken gesehen? Eduard macht aber auch ein zu einsaitige Tefiht aus dem Bilde...." .Eduard? Wer ist denn eizentl'.ch Eduard?' .Mein Bruder!.... Steht beiden 10. Husaren in Stendal. Ader da wissen Sie doch. Fräulein!' .Allerding!' gab di k.'ein Fikcherin zögernd zu und besah daraus di Rückseite, auf der di twa verdächtige Widmung: .Meiner kleinen, herzigen Hilde!' stand, quer über die Firma de Llendaler Pho lozraphea geschrieben. .Also da, ist Dein Bruder?' sagte sie dann, halb beruhigt. .Ich finde ihn aber gar nicht einfältig. Du thörichtes ftindl Im Gegentheil! Und er scheint Dich doch auch recht li:b zu ha, den!' .Ganz riesig!' bestätigte haftig Hilde .Da ist e doppelt unrecht, Dich über ihn luftig zu machen! .... Aber nun geh' aa Deine Stickerei. Du weißt, daß ich e nicht liebe, wenn so junge Mädchen am Tage schlafen! Da sieht so träge au!' tadelte die .kleine Fischer in' sanft, müthig und gab Hilden da Bild zurück. .Gott sei Dank.' seufzte diese, al st außer Hörweite war, daß mir der liebe Gott einen Bruder geschenkt hat, der sich hier noch nicht hat blicken lassen!' Und in dem nächste Briefe, den sie an ihren Roderich richtete, beschrieb sie in ausgelassener Laune, wie bös es ihr bei, nahe gegangen wäre und wie klug sie sich aus der Schlinge gezogen habe. .Ich schließe mit einem innigen Kuß sür Dich, mein großer, herziger Bruder!' so lautete der letzte Satz dieser lustigen Epistel.... 2. Roderich von Siebnitz drehte sich ge rade eine Eigareit und dachte bei dieser anregenden Beschäftigung sehr eifrig darüber nach, wie er der Familie seiner prächtigen Hilde sowohl, als auch der Pensionats, Vorsteherin in Ginfterburg ine Nase drehen könne, al der Bursche ihm den Brief hereinbrachte. Der Brief wirkte wie eine Qffenba. rung. Ganz begeistert lies er im Zim mer umher, schwenkte das zierliche Brief blatt, al ob es ein SiegeSbanner fei, that gewaltige Züge au der noch unevt zündeten Cigarelte, ohne den gewohnten Rauch zu vermissen und betheuert seinen vier Wänden einmal über daS andere: .Farne, famo, der Plan ist famo!!' Er war nämlich vor ein paar Siunden durch eine Ordrt des RegimentS-Kom mandeurS dazu bestimmt worden, als Führer einer Ehren-Deputation der Bei, setzung de alleu General Lihting, der sich seinerzeit im Regiment die Sporen verdient hatte, beizuwohnen. Auf der Reise nach seinem Familienzute des Ber. blichenen aber b:rühr!e er Ginfterburg und hatte dort einen dreistündigen Auf, enthalt. Nicht war erklärlicher, als daß er auf Mittel und Wege sann, wäh rend dieser drei Stunden Hilden zu sehen und zu sprechen. Aber eZ war ihm nichts Vernünftiges eingefallen bis HildcS köstlicher Bericht eintraf, den er nun wie ein echter Stratege sogleich zur Grund, läge einer ohne Zweisel nicht gerade einfältig zu nennenden Operation de. nutzte. Schlag elf Uhr schritt e: am nächsten Bormittag die Treppe zu dem Fischer'schen Pensionat hinauf. Unternehmend strich er sich noch einmal den Schnurrbart, wo bei er bemerken mußte, daß seine Hand leise zitterte, zugleich auch konstatirre er ein bischen Herzklopfen und jenes unan genehme Gefühl in der Magengegend, das entscheidenden Augenbücken manch mal voranzugehen xfl'gt. Aber doS Zittern konnte ebenso zur von der fceudi gen Erwartung de Wiedersehen her, vorgerufen weiden, als etwa von der lächerlichen Bangigkeit wegen d:S Miß. lingen feiner Kriegslist. Herzklopfen befällt die meisten Leute, denen daS Trep penfteizen nicht geläufig ist und das un deftvirbare Magengeiühl mßle sicherlich von dem schlechten Kognak kommen, den ihm der Kellner auf dem Bahnhos kredenzt hatte.... Und nachdem er sich folgendermaßen vor sich selber rehabilirt hatte, klin gelte er. Beinah hätte er nun doch die falsche Karte abgegeben, die seinen alten, ehrlichen Namen Roderich von Siebnitz trug. Doch besann er sich im letzten Moment und griff nach der anderen, die er sich gestern Abend schnell noch von Ha genfeld erbeten, um damit ein Ku.iftstück zu machen, da? merkwürdiger Weise miß, lunaen war.... Gle'ch darauf stand er oor der .kleinen Fischer!', die ihn eingehend gemustert hatte und sodann die Magd beauftragte, H.Ide von Hagenseld zu benachrichtigen, daß ihr Bruder angekommen sei und sie zu sprechen wünsche. Der Lieutenant faß während der fol genden Sekunden wie auf Kohlen. Die höflichen Erkundigungen der PensionS, mutter nach feiner Familie beantwortete er höchst unzuverlässig, behauptete, den Onkel Heinrich bei bester Gesundheit zu wissen, obwohl HildeS Mutter bei ihrem letzten Besuch von seiner bevorstehenden Auflösung gesprochen hatte und verwech selte ein paar Tanten der HagenfeldS auf eine so niederträchtige Weise, deß die Eine, die als hochbetagte Jungfrau ge, ftorlen war, ganz plötzlich zur Schwie germutter de Lobenau aoavcirte. Lü gen war doch nicht so leicht. Indessen entschuldigte er sich ziemlich glaubwürdig mit seinem Kopfschmerz, der ihn in der Eisendahn befallen habe und hielt seine Augen krampfhaft auf die Thür gerichtet, durch die er Hilde Eintritt vermulhete, um ein Verplappern im ersten Augenblick durch jene Taktik zu verhüten, die mit, unter bei den letzten Augenblicken politi scher Verbrecher angewandt wird. Er wollte sie überschreien.... .Liebe Schivester!' schrie er, nech ehe Jemand sichtbar wurde und stürmte von seinem Sitze sort, der Thür zu. .All Wetter!' entehr e ihm da?, und die Arme, die sich schon zur Umar münz erhebe hatten, fielen wie in paar Pumpensch coengel wieder am Leibe nieder. Beinahe hätte er die ebenso brave, wie häßliche Sprachlehrerin tii Institut! aa fei Herz gezogen, die nur vorauSgegav gen war, um Hilde Ankunft zu melden und nebenbei ihre Neugier in wenig zu befriedigen. Nun hatte r gar zwei Beobachter. E ar rein, um au der Haut zu fahren und im Stillen verwünschte er, fudordi nationSwtdrig genug, den Heimgang de alten General, der ihn, wenn er ruhig weiter gelebt hätte, niemals in eine solche Patsche hätte bringen können, selbst aus dem heißesten Schlachtfeld nicht. Verwirrt schaut er von Einer zur An, deren. Ttusel auch, jetzt klappte die Thür wieder. Er zögerte noch einen Moment Dann ab stimmte er ein wahre Geheul von BegrüßungSxhrasen an, so daß sich die .kleine Fischeria' ner v3 an den Kopf fuhr und di Gouver nant erschrocken zur anderen Thür hinaus flüchtete. Hilde von Hagenseld hatt natürlich kein Ahnung tanoa gehabt, statt in die Arm ihre Bruder Eduard in jene ihre Geliebten zu fliegen. ,Ro....!' hatte sie en'.fetzt gerufen und war glühend wie ein Schmiedefeuer geworden. Aber die weiteren Silben feine wirklichen Namen hatte der kühne Stratege sogleich durch einen Kuß erstickt und ihr dann durch seine Aukrufe der Freud über ihr Aussehen Zeit gegeben, sich in die unerwartete Situation zu sin den. Gott sei Dank ar Hilde ja nicht auf den Kopf gefallen. Mit überraschen, der Schnelligkeit hatte sie alsbald ihre Rolle erfaßt und mit der Sicherheit einer Dam vom .Fach' verstand sie, dieselbe durchzuführen. Die .kleine Fischerin' h?gte nicht den geringsten Zweifel, ein Geschvisterpaar vor sich zusehen, konfta tirte mit selbstgefälliger Betonung ihre? phusioznomischen Scharfblickes dik vielen verwandten Züge in den beiden Gesich trn nnd forderte schließlich Hilden aus, ihren Bruder doch zur Bahn zu begleiten, wozu diese sich denn auch nach einigem Zöarv entschloß Roderich von Siebnitz triumphirte. Großartiger hätte der erste Napoleon auch nicht operiren können!.... Die Sonn von Austerlitz in dem Feldzug der Liebe!.... 3. .Du bist doch in ganz schrecklicher Mensch. Roderich!' behaup!t Hilde in jenem zärtlichen Tonfall, der dergleichen Bemerkungen zu den wohlthuendsten Schmeicheleien umwantelt. .So zu lügen!' ,O, dazu haft Du mich ja verführt, meine einzige kleine Hilde! Ohne Deinen Brief wäre ich niemals auf diese Idee gekommen und ich könnte Dich vor lauter Vergnügen an diesem genialen Einfall hier vor allen Leuten auf der Straße küssen!' vertheidigte er sich. .Um GotleSwtllen, Roderich!' fuhr sie erschrocken auf und wollt ihren Arm, d?n er keck in den seinen gezogen, zurück, ziehen. Aber daS litt er nicht. Lachend hielt er sie fest und wandelte mit ihr die Straße hinunter, die dem Bahnhof führte. Vor den Schaufenstern einer Buchhandlung blieben sie stehen. Ein kleines Bild, .Erste Liebe' betitelt, er. regte ihre Busmerkfamkeit. Ohne Zwei, sel spiegelten sie sich indem jungen, weit, o rgessenen Pärchen, da da durch de Wald wandelte, vom Sonnenschein deS Glück bestrahlt. Dann aber blickten Hilde Augen in den Hintergrund des Fensters, da durch ein große Gemälde ausgefüllt war. .Die Ecinnven l' buchstabirtt st von der kleinen Metalltafel am Rahmen deS Bilde. .Was find doch gleich die Erinnven, Roderich?' .Du willst mich wohl eraminiren, kleine Here?' fragte er. ein wenig in Verlegenheit. Erinnven?.... Hm.... DaS ist so roaS aus der griechischen Mnihologie, eißt Du! ... . Auf jeden Fall ganz scheußliche Weiber I . . . . Die Eine sieht übrigen wie Eure .kleine Fischerin' auS. Findest Du nicht?' Hilde grübtlte uach. .Jetzt hab' ich'!' rief sie plötzlich. In den .Kranichen de Jbzku' kommen sie vor. Wohl dem, der frei von Schuld und Fehle Bewahrt die kindlich reine Seele. . . . ' .Sehr richtig!' unterbrach er sie. .Ganz wie Eure kleine Fischerini' .Sie sieht ihr wahrhaftig ähnlich!" meinte nun auch Hilce und ihre Stimme klang dabei ein bischen beklommen. Ich weiß niht, mir wird fo eigenthüm llch...." .Du glaubst wohl, sie konnte sich .an unser Sohlen heslen' wie in der Kra nichgkschichte? Sei gescheidt, Hild, und verkümmert Dir di schön Stund nicht durch dumm Gedanken!" Und damit zog er sie fort von dem Fenster und fing an allerlei lustige Be merkungen über seine Wartezeit in dem Pensionat zu machen,. bi Hilde endlich ihre gute Laune wieder gefunden hatte. . Im .Fischkasten' erschien fast um d, selbt Zkit tivk altt Dam; rüstig, wie eint nur die Landlust erhält, mit jenem resoluten Zug im Gesicht, der die Ge. ohnheit de Kommandiieni verräth, und den kleinen Falten an den Augen winkeln, di dtn Sinn für Humor bekun den sollen. .Welcher Zufall!' rief die Pension, mutter. .Oder hat Ihr Sohn telegra xhirt?' .Mein Sohn?.... Ist Eduard etwa hier?' fragte freudig erregt Hilde Mutter. .Freilici, freilich, Frau Baronin! Vor einer kleine Stunde find Leid zur Sahn gegangen, Hild und kr!' .Jtfl fo kwa! Mir davon kein Silbe z? schreiben!' Ja. e ist ganz plötzlich gekommen. Sin General. Vegrädüiiz! Nur drei Stunden Ausenthill! Aber wenn Sie sich beeilen, treffen Sie ihn roch aus dem Bahnhof! Wird da ine Freude wer den!" .Meinen Sie. baß ich noch hinkouzme, liedtl Fräulein?' .Gewiß. Zehnmal wen sie gleich durch die Mönchgasse gehen. Da sparen Sie fünf Minuten! Da Beste ist. ich gehe gleich mit, damit Sie den kürzesten Weg nicht verfehlen!' .Ach, wenn Sie da wollten?' .Aber gern, gern!'.... E ist ja eine Schande, daß unser Bahnhof so weit draußen liegt. Da habe ich immer ge sagt! Einen Augenblick, Frau Baronin. Ich stehe gleich zu Diensten!' Damit verschwand .die kleine Fische rin'. um sich zum Ausging zu rüsten. Wer die Länge der sogenannten Augen blick kennt, die der Durchschnitt der Da men zu solchen Rüstungen braucht, wird di Ungeduld ermessen können, die die Baronin befiel, während die würdige PevflonShalterin sie warten ließ. Endlich erschien sie wieder und wenig Minuten spät wartn sie auf dem Wege zum Bahnhost, dtn sie in einem nicht zu ver achtenden Eilmarsch Tempo hinunter schritten. Auf dem Bahnsteig vor der geschlosse nen Koupeethür stand Hilde und verxlau, dertt die kurze Zeit vor dem Abgang de ZugeS mit ihrem Roderich. .Fünf Minuten Verspätung wegen de Berliner ZugeS, der noch nicht eingesah, ren ist!' mklbete der Schaffner. .Gesegnet sei der Lokomotivführer!' rief der Lieutenant. .Da können wir noch kinmal Abschied nehmen!' .Ach, Roderich!' wehrt erschämt Hilde. Aber er hatte lachend die Kouxee lhür schon wieder geöffnet und holte sich den letzten Kuß noch einmal. Im gleichen Augenblick tauchten jen seil de Schienenftranze die beiden alten Damen auf. .Die Erinnven!' flüsterte erschrocken Hilde und schämte sich nicht einmal, ihre eigene leibliche Mutter mit einer so schnöden mythologischen Bezeichnung zu bedenken. Der Moment ar aber auch zu kii'.isch. .Himmeldonnerwetter!' fluchte der Lieutenant und kletterte so schnell er konnie, ins Koupee, um sich sogleich im Hintergrunde desselben zu verbergen. .Wa da für eine Bummelei ist aus dieser Bahn, ist auf keine Kuhhaut zu schreiben. Zehn Flaschen Sekt, wenn wir jetzt losführen!' Aber dec Berliner Zug war roch immer nicht da. Die .kleine Fifcherin' dagegen hatte Hilde sofort bemerkt und steuerte mit der Baronin wie da große gigantischc Schicksal qu,r über die Schie nen weg auf do Koupee lo. Hilde hatte die Farbe eines besonders schön gesottenen Krebse?. .Mutter!' rief sie und ,flo? dir Ba ronin entgegen in der nur halb bewußten Absicht, durch in recht herzliche Be, grüßung die kurze Zeit auszufüllen, die der Zug vielleicht noch hielt. Da Mittel half jedoch nicht. .Nachher, Hilde, nachher!' wehrte sie ab. .Ich roill doch noch ein paar Worte mit Eduard reden. Wo ist er denn?' .Eduard ist....' hauchte sie halb ohnmächtig. In diesem Koupee!" bemerk! die kleine Fischerin. Herr von Hagenseld! ....Herr von Hagenseld! Ihr Frau Mama ist hier!" Schrei Du und ber Teufel!" dachte Siebnitz und drückte sich in feine Ecke, dabei stampfte er zornig auf den Boden, daß der Sp?rn klirrte. Aber Eisenbahn, zöge haben keine Empfindung dafür. Der Zug hielt, IS ob er mit Schrauben festgelegt sei. Hier?" hörte er nun dit Baronin fragen: Dann drehte sich der Griff der Koupeethür und dann erschien da ver wunderte Gesicht der Mull Hilde. Aber Eduard, warum...." sagte sie zunächst. Dann erkannte sie den Lieu tenant. Sie auch mit zum Begräbniß kommandirt, Herr von Siebnitz?" fragte sie. Aber wo ist denn Eduard, mein Sohn?" ' Der Lieutenant machte einen sehr ver legentn Bückling, ehe er einen Ton über dik Lixpkn bringen konoie. Endlich sirg er an zu stottern: Ihr Sohn.... äh ....hm ....Ihr Sohn, gnädige Frau .... da bin ich! " Herr von Siebnitz!" sagte entrüstet die alte Dame, der glötzlich ein Licht aus. ging. Dann aber faßte sie sich, so gut eS gehin wollte. Fräulein Fischer!" wandte fie flch nach dem Bahnsteig hinaus. Wollen Die mir wohl ein GlaS SelterS besorgen ? Mir ist fo merkwürdig!" Aber gern!" entgegnete diese und machte sich auf den Weg. Die unbi q lewe Lauscherin war entfernt. Gnädige Frau!" stammelie der Lieutenant. Verzeihen Sie mir aber...." Ich Haie Ihnen nicht zu verzeihen. Sie können thun und lassen, wa Ihn zusagt, ohne meine Meinung befragen zu müssen. Aber baß Du, Hilde, so et wa?...." New, gnädige Frau, da? leide ich nicht!" sagte, fich fassend, jetzt der Lieu. tenant und kletterte der Baronin nach, die da Kouxee.Brett wieder verlassen hatte. Wenn hier Jemand die Schuld trifft, so bin ich' und Ich allein, Hilde ist so unschuldig, wie ein neugeborene Cind. Ich habe mich in Pensionat ein geschlichen. Ich habe mich al ihr Bru der ausgegeben. Ich habe ihr zugeredet, mit mir zur Bahn zu kommen! Ergießen .Sie über mich die ganzen Schalen Ihres erechken Zorne aber schonen Lie da Kind!" Roderich. Du bist. .. .eii. . .Held!" schluchtte halblaut au trrn Taschen tuche Hilde hervor. Hall' Deinen Mund, dumme th't" flüstert erregt die Mutter. O Mutier !" sagte fie entschlossen, ich lasse nicht von ihm und er nicht von mir!" ..Einsteigen!" schrie ia diese Augen blick der Schaffner. Leb' wohl. Hilde!" flüsterte der Lieu. tenant. Richt war, gnädige Frau, Sie veneihen ihr?" Die Mutter zögert noch einen Augen blick.... Da erschien die kleine Fifcherin mit dem Selterwasser wieder aus der Lildfläche. Vorwärts! Sie werde den Zug ver säumen, Herr Lieutenant!" mahnte die Baronin. .Verzeihen Sie na wirklich nicht?" fragte et noch einmal. Husaren find hartnäckig, auch wenn sie in! Hintertres. fen gerathen find. .Ja doch, ich veneihe jai"" krklärtk dik Muttkr. Nun küßt r ,hr die H:nd und dann erst klelleite er in den Wagen .Und Sie adoptiren mich?" fragte er dann mit einem Aufblitzen seines über mülhigen Humor zum Wagesenster hnau. .Darüber wollen wir ein ander Mal verhandeln!' f.'gie die Baionin. .Herzlichen Dank ! 4 rief er ind schwenkte fein Tasheniuch, indem de: Zug sich in Bewegung letzie. Er nahm nie diplomausche Ausflucht einfach l Zulage. Hilde ließ ihr Tuch fl'.ttern und die .kleine Fischerin', die von allem Borge ganzeren daik der Umficht der Baronin nichi gemerkt haltt, schloß sich ihr an. .Wie sto'.z müssen Sie sein, solchen Sohu zu Haien!" sagte sie dann zur Baronin. ,Daweiß Gott!" seufzte diese. .Und wie lieb er Sie hat I Wie er von Ihnen schwärm! heule moe I" .So?" srazt die Baronin m:l leiser Ironie. .Aber Mutter 1" bekräftigte ernsthaft Hilde. Glaubst Du das vielleicht nicht?" .Auf' Wort! sagte die Baronin. Aber ich glaube. Dich liebt er noch mehr, Hilde, wa?" Hilde schämte flch ein wenig und sah der Mutter bittend in die Augen, die ihr plötzlich voll innerer Zärtlichkeit entgegenftrahlten. Eine Zusage ohne Worte...., während die alle gischerin drakelte:' .Ja, seine Schwester hat er wirklich sehr lieb!...." Patronin. Humoreske von H. Marot'ke. So, jetzt kann' loSgehen nach Pari.' sprach der Lieutenant von Ellerheim sür sich. Wir wären marschfertig." .Doch halt, da liegt ja roch da Paketchen mit den Zigarren, welche mir Onkel Adolf beim Abschiede verehrt. Wo hsse ich die Glimmstengel nun? Im Koffer ist absolut kein Platz mehr und zurücklassen möchte ich daS gute Kraut auch nicht." Der junge Offizier durchmaß mit lan gen Schritten nachdenklich da Zimmer. Ich übergebe da Paket meinem Schnee oogel zum Mitnehmen wird fchon noch Play dafür in feinem Tornister finden. Aber natürlich darf er auf keinen Fall wissen, daß Zigarren darin flecken sonst würde ich wohl nicht viele davon wieder, sehen." .Schneevogel!" .Herr Lieuienant befehlen?" .Schneevogel, schau doch 'mal zu, daß Du diese Paketchen noch ia Deinem Tornister unterbrivgeft. Es find Patro nen darin für mein Zündnadelgewehr, welche! Du vorhin in meinen Koffer ver packt hast." Und Grenadier Nepomuk Schneesogel fand noch ein Plätzchen für das kleine Packet in seinem vollgcpfropflen Tor vifter. Drei Wochen später finden wir unsere Helden tief im Feindesland. Heute aber ua: Ruhetag, da wollte Nepomuk flch mal ordentlich erholen. Tief auf dem Boden feine Tornisters schlummerte eine Wurst, welche ihm feine Jette beim Abschiednehmea zugesteckt die wollte er heule verspeisen und dabei ii Wehmuth der schönen Zeit gedenken, die er an Jette' Seile verlebt. Um zu der Wurst gelangen zu können, mußte er den gesummten Inhalt des Tornister auspacken. Dabei z.igte fich, daß die Emballarg der Patronen tti Herrn Lieutenant sich an der einen Ecke gelockert hatte. Grenadier Schneevogel erfreute fich eine vorzüglichen Auges, naturgemäß fiel ihm die absonderliche Form der Pa. trone auf, welche dort auS dem Riß neu gierig in die Welk schaute. Ja der nächsten Sekunde löste fich ein grunzender Ton halb Ueberraschung, halb Frohlocken von deS Grenadier Lippen. Nepomuk war ein treuer und ehrlicher Diener, aber wo hat man schon gehört, daß sich diese löblichen Eigenschaften bei einem OffizierSburschen auch auf seines Herrn Zigarren erstrecken? Keinen Menschen wirb eS wundern, wenn er erfährt, daß Nepomuk bereits in den nächsten Minuten den würzigen Rauch einer Havanna in die Luft blies. Indem er mit innigem Behagen den blauen Wolken nachschaute, kam ihm ein glorio fer Gedanke: .Werd' ich immer, wenn ich hab' ge raucht Zigarre, stecken an ihre Stelle ein Paket richtige Patronen.' Und Schneevogel verpaffte in größter Seelenruhe eine Zigarre nach der anderen und tntlich kam tcr Tag, an welchem sich in dem Paket nur noch wirkliche Patro nen befanden. .Lneeoogel, nächsten verlange ich auch mein Paket zurück, ' sprach Liu. kevant von Ellerheim kurz darauf. .Ich rerde die Patronen bald gebiauchen.' Schneivogel schreck! zusammen wie ein Berbrecher. .Je o je," flöhnle erinnerlich, ,a wird da werden?' Am andern Tage aber kam eine Stunde, in welcher Lchneeoozel seine Misselhct zunächst gänzlich vergaß. Aus RefognoSzirung war Lieutenant von Elleihti'n mit seinem kleinen Häuf, lein vsn einer an Zahl wohl fünffach aderlezenea Krankliremband angegriffen worden. Sie hallen sich in du nächste Öauernliau gesorsen, die Thüren ver barnkaiirt und durch die Fenster ein wirksam: jjituer eröffnet, welches die Feinde b'.S jetzt zurückgehalten. .Zeit gewonnen, Alle gewonnen!' rief auf munternd Herr von Ellerheim, denn er wußte, daß balo eine sta:ke Kavallerie pzireuille vaS Dorf pafstren mußte. Aber dann kan ein schrecklicher Augen blick. .Herr Lieutenant, wir haben so eben die letzte Patrone verfchofsenl' Dieser inhaltsschweren Mittheilung deS Unkerofffjlerl folgle dinge Schwel gen. Da wußt? Jeder, kam der Feind einmcl dicht an', Hau, so waren sie der erdrückenden Übermacht, gegenüber ver loren. ,3.un, dann wollen m!r unser Leden rniniafien theuer verkaufen, sprach err.si der Offizier. Grenadier Nepomuk Schneeoozel hatte den Ernst der Sliualtoa ebenfalls völlig erkannt. .Arme Jette', murmelte er leise, .wirst Du können Nepomuk nicht mehr geben immer so schöne, große Wurst Und bat; wurde ihm ganz trübselig zu :ltg zu . 1-1 T ' ial(e. Aber plötzlich erhellten sich die ttt Hünen. Und laut sprach er: Herr Lieutenant, habe ich ja noch ganze Paket mit Patronen für Jzr Gewehr in mein lornifterl' Und scho war der Tornister herunter, gerissen und das Paket herauSgenom men. Lieutenant von Ellerheim löchelte schmerzlich. ,, Armer Kerl, bemühe Dich nicht 1 Mi! einen Zigarren weiden wir die Feinde nicht zurückhalten. Ich wollte wohl', e! ftecklen Patronen in dem Pa Wetter kam Lieutenant von Ellerheim nicht förmlich erstarrt schau! er aus die .Zigarre', welch Schneeoo, gel da au dem Paket langte. Panie Lieutenant wollen wir ge ben granzuski zu riechen von Ihre Zi ga:r,n 'gUnd Lchreevozel Geftcht ver riärte sein allerbreiteste Grinsen. Gleich daraus sausten ben Franktireur wieder die blauen Lohnen um die Köpfe. ,, Sparsam schießen und scharf zielen' war die Losung, galt j x, dem Feind den Mangel an Mumlion bis zum Ein treffen der Ulanen nicht merken zu lassen. Da, endlich kamen die Ersehnten und befreite die Kameraden. Nach der ersten Begrüßung mit dem KaoaUeriefahrer wandle sich Lieutenant von Ellerheim wieder seinen Leuten zu. Grenadier Schveevogel I" Herr Lieutenant?" ,,Schneeoogel, Du bist ein Erzschelm ....hier hast Du diese Goldstück, kaufe Dir neue Zigarren wirft ja jetzt ohki an eine feine Seite gewöhnt sein." Die höhere Zochter. Frau Lehmanv: Na, Ihre Frida ist schon ein ganze Fräulein, da wächst heran I Frau Müller: Vierzehn Jahre ist da; Kind; ich melde sie jetzt von der Schule ab. Frau Müller: I wo denn ! Sie trägt ja noch kurze Kleider. Nein, jetzt muß sie erst zwei Jahr lang Kochen, Nähen, Strümpfe stopfen und den Umgang mit Dienstmädchen sowie nervöse Männern und Hökerweibern lernen. Frau Lehmann: Aha, die vollkommene HauSsrau l Frau Müller: Dann schick' ich sie auf z:i Jahre zu den Verwandten meine Mrnne nach England, damit sie dort im Schwimmen, Ralfahren. Reiten, Fuß, bailfpielen und Boren Uebung erlangte. Frau Lehmann: Da ist ja aber eine gan, entgegengesetzte Frau Müller: Dann ist sie 13 Jahre un? nimmt hier zwei Jahre in der Buch, führung, kadfmännifch'N Corresxondenz, HandelSwissenschast und im Ein und Verkauf der verbreitetsten Consumarti kel Frau Lehmann: Also Geschäftsfrau! Frau Müller: Als Zwanzigjährige be z''eh:sie die Universität von Zürich und ftudirt Medizin, Juro, Theologie, Phi.'o J fgphie und Frau Lehmann: Und wag denn noch? grau Müller: Wenn sie in mindesten fünf Fakullätea den Doltorgrad erreicht Hit, kommt sie nach Berlin zurück und vervollkommnet flch hier al Pianistin, Geigerin, Komponistin, Sopranistin. Altistin Frau Lehmann: Hören Sie auf k Hö.-en Sie auf ! Wozu denn da Alles? Frau Müller: Dann wird sie doch einigermaßen weniqsten den Beruf der modernen Frau erfüllen können. (Ulk.) Ein Eeriebcncr. Chef: .Sie schreiben viel zu undeut lich! Dies .16' auf der Rechnung für den Herrn Baron könn! man ebenso gut sür ,26' lesen!" Commi: ,.Nu', vielleicht lezihlt t: 46!" Auch eine Tcfiniticn. Backfisch: .Sag' 'mal. Better, wa nennt man eigentlich ein Stammlokal?' Bemooste Haupt: .Ein Lokal, wo min schuldig bleiben küin!' . V i Q