Inkognito. umouir von Heinrich üi!a. .Aber ist da, die M5gl!chk.i'. ?.:;? ,?Ja, Lik wissen doch, Herr Je dir, laß fctnc Hoheit inkognito unititncift, um dno Un:erlhar.eg kennen tu icrten. ,3a, ja, cl stand im ÄritSanMig. .Und da wirb ti Äaltau doch richt Irak liegen lafua bet antm -Katar schönheiten.' .I. i"!' .Und malen soll , wie'a Proseffzr.' .J. ol -' ,9?b, al denn? Hin 6t er in $"em dknbuch geschrieben: Georg Herzog, Ma Kr da ist doch kein Slnder, all uns neun Herzog Georg vnljfteri Sie flch darauf; Sie wissen, ich btsitze Mknschenkennloiß!' O j, Fritz, aber wenn man' rur wissen könnte!' Der dicke V.sitzer de .Hotel yit Krone' traute sich hinter dem rechten Ohr, all wollt er, von dort Ia, aas er nicht wußte, herauS'rstzen. Dann fügte ,r hinzu: .Aber man müßt doch den Bürger, tr.etfi.... ,Um GotieSwillen nicht, Herr I. danl warf der Kellner ein. .Seine Hoheit würde möglicherweise sofort aui ziehen, wenn sein Inkognito verrathen würde, und dann bliebe Ihr Wunsch, Hostraiteur u werden, ewig unerfüllt. .Ja, ja, Fritz, Sie werden wohl recht haben.' .Gewiß! Dat hatte ich ja gleich weg bei meiner Menschenkenntviß ! Er hat sich oll Maler Georg Herzog eingischrie. den ergo müssen w:r ihn all solchen behandeln, dabei aber immer mit dem nöthigen Respekt.' .Ja. ja, Fritz, natürlich! Immer mit dem nöthigen Respekt. Ich getraue mich nur gar nicht " .Ach, Überlassen Sie nur Alle mir und meiner Menschenkenntviß ich sage Ihnen, wir werden Hoflieferant!' .Nun ja, Fritz, ja, machen Sie nur! Die Ehre für unser HauS wir werden Hoflieferant!' Und Herr Jordan versuchte gen Freudensprung. .Wir müssen aber dafür sorgen, daß der hohe Herr sich bei unS über nicht zu beklagen habe, daß ihm nicht abgeht; Ei müssen auch auf dem Posten ' .Mir geht jetzt soviel im Kopf herum; da, Mädel, die Martha ' ,WaS ist denn mit dem Fräulein?' .Sehen Sie, Fritz, im Bertrauen, ich möchte sie gern verheirathen.' .Ueberlasseu Sie da mir, bei mei, ner " .Ich kenne ja Ihre Menschenkenntnis!, ober Martha will durchaus nicht we nigften Den nicht, den ich für st be stimmt habe. Denken Sie, Fritz, da dumme Mädel schlägt den reichen Matthe auS.' .Erstaunlich!' antwortete Fritz, lächelte aber heimlich so verschmitzt dabei, als kenne er den Grund von Martha' Wei gerung. .Vielleicht gefällt ihr Herr Matthe nicht mit seinem Buckel. ' .Ach, da bischen schiefe Schulter, da gleicht doch sein Geld aus. .Aber Herr Jordan, Sie brauchte auf Geld doch nicht zu sehen, ein so reicher Mann!' .Papperlapapp! Sie glauben also, ich wü;dk mein sauer ermoibeneS Hab und Gut dem rsten besten Bettler scheu, ku?' schnob ihn sein sonst so friedferti. ger Chef in' Gesicht. .Fällt mir nicht in! Sie heirathet den Matthe, bafia!' und damit klemmt er sein Embonpoint durch die Thür deZ RestaurationZzimmerS, iu dem da Gespräch stattgefunden, und zog dieselb heftig hinter sich zu. .Wart nur, Altetchcn, Du wirft wie der gut und mein Schwiegervater dazu, oder ich hätte keine Menschenkennt, nißl' lachte Fritz hinter ihm drem, dann ging er di aufgestellt Table d'hote ent lang, um dieselbe mit geübtem Blick zu besichtigen. Er würde e sich niemals vergeben Haben, wenn auch nur eine Kleinigkeit nicht an ihrem Platz gewesen wäre, tun einer der Gäste nachher etwas zu erinnern gehabt hätt. In den sechs Jahren, in denen er da .Hotel zur Krone' unter seiner Oberleitung hatte, erfreut sich dasselbe eines auSzezeichneteu Rufe, und das war sein Stolz. Herr Jordan wußte, was an feinem Oberkellner hatte; r schenkte icha da uzdedingteftk Vertrauen, hätte er aber gevhnt, daß Fritz mit seiner Tochter ein Verhältniß .angebandelt' habe, und ba her die Hauptursache von Martha'S Wei' gerung war, den reichen Freier zu hei. rathen, er würde ihn mit Schimpf und Schande fortgejagt haben. Er hätte es in feiner Beschränktheit al eine grobe Beleidigung angesehen, daß ein .armer Kellner' trotzdem er frlbft 8 ja auch gewesen eS gewagt, die Augen zu feiner eigenen Tochter zu erheben. Sein Kind sollt inen reichen Mann herrathen: der bucklich MattheZ hatt bereits fein Wort l Der neueste Gast des .Hotel zur Krön' war am Morgen mit seinem Skizzenbuch in die Berqe gezaugen und hatte versprochen, zur Table d'hote zu rück zu sein. Als er hinauSgewandert, hatte wohl Niemand im Städtchen von ihm Notiz genommen, wie erstaunt war r nun, daß er bei seiner Rückkehr der Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit wurde; mau bildete in den Straße, durch die er gehen mußte, fast Spalier und Jeder grüßte ihn mit der tiefsten Ehrerbietung. Al r in das Hotel kam und sich an die TaMe d'hote fetzt, glaubt r schier in in JrrerchauS gerathen zu fein. Alles stierte nach ihm hin, und e schien so, al getraue sich Niemand iu seiner Gegen wart ein laute Wort zu sprechen. Da Essen blieb ihm ia der Kehle stecken, so unheimlich wurde ihm dabei; er stand aus und begab sich aus sein Zimtn. Aber auch dort ließ man ih kein Nuhe, denn va Jahrgang 15. kaum hatt r di THZr hinter sich g lAlfiftcn. all fita dieselbe Icbon wieder öffnete ur.d, ta-se.id Evtsu digunoen Nzmmeinv, tttf) errunctgie, 00 oem ,gna. dizflen Herrn Herzog' da, Essen nicht geaiundet habe, da doch heut mit ganz txssnderer Sorgfalt zubereitet gewesen sei. D. da ff!Tt war wobl aui. nur schien mir die Tischgesellschaft oer rückt! WaS will man denn von mirs pr wen hält man mich?!' .Gnäoiger Herr Herzog Derzeit, aber &ht wem Ebre aebübrt! O. wir haben MenschenktNvtniß, Ew. Ho hcitl' .Hahzhal' der Gafl lachte au vollem fälst, .öobeit?! ich sänge aa iu begreifen di guten Kaltauer halten mich für den Herzog Veorg. meine Mit nur. wegen!' .Ew. Gnaden sind wirklich nicht der Herr Herzog ?' .Gewi bm tch a, aver c Herzog bin ich nicht.' Und l, Fritz ihn un ISubia anstarrte. Uktt er bin: .Öa. bea Sie denn noch kein Bild vom neuen Herzog gesehen Htr t ferne '459010 graphie und da lesen Sie, mein Lie. ber. da ist leine fianMAnft: Seinem lieben Freunde Georg Herzog Herzog Georg!" Ab. der onädiae Sbtxx sind ein Freund seiner Hoheit?! Da kann vielleicht doch' .Nun. was denn? Heran mit der prschel Ihr hattet hier den Herzog um etwa bitten weilen uno ur Hoffnung ist zu Wasser geworden, nicht!?" .Ja, jawohl! Ich hatte meinem Chef ntr',mtn. daS ick,, durch die allerarSnte Aufmerksamkeit in der Bedienung Ski, ner Hoheit, ihm ven ,ei Vonieserani r schwärmt sür inen Titel ver schaffen wollte. Er schwelgte schon in der Aussicht darauf.' .Nun, vielleicht kann dem Manne doch 10 ebslsen werden. Sie sehen, dak der Herzog n.ein Frud ist; jetna ich darum bitte ' ca ia! Und eS ist dennoch schade. daß der Herr nicht Herzog ist,' meinte Fritz seufzend. .Wär mir auch ganz lieb. Aber waS hätien S i denn davon?' .Ich? Gott, ich hatte mir mein Plän. cheu so schön zurecht gedacht nun ist ltch! damit. -.Der Lereoq sollt Sie wohl zum Hosmarschall machen?' Ack nein, so boed erste! ich mich nicht aber nein, nun ist' doch nicht.' Vielleicht kann leg zynen nocy ytisen, erzählen Sie einmal.' .Nun, der Herr ist so gemüthlich war'S schon bet der Ankunft und als ich den Einfall bekam, daß der Herr Her. zog der Herr Herzog sei ' .Also von Ihnen kam c! ezczee rung.". . ... . . ' ,Jal 0, taj ykv zvienicsenrennrnig nur bin ich diesmal hineingefallen. Ich bitte mir nämlich ae!aat: Der Chef. Herr Jordan, getraut sich mit wem Herzog nicht viel zu spreqen, vu ipngu gern, du hast Menschenkenntniß; wen du ihn nun bedienst, er ist ja in o leut, seliger Herr der Chef ist so stolz dar. auf, daß Seine Hoheit bei ihm wohnt und er giebt ihm auf mein Bitte viel leicht den Titel oder gar wenn ich' ihm hätt sage könne legt er ein Wort sür mich bei Herrn Jaidau ein we, gen der Martha, die ' .Ein Martha? Ahl' .Ja, Herrn Jordan'S Tchtr.' .Nun, der Site will woh! nicht?' .Nein! Ich darf auch gar nicht wa gen, mich ihm zu erklären, er nimmt kei nen armen Schwiegenoha; die Martha soll den duckllchen Malhes heirathen, weil er viel Geld hat.' ,AH! Und da? Fränlein ist jung und hübsch. .Ein Engel neunzehn Jahr: alt!' .Aber sind Sie denn wenigsten? mit dem Fräulein einig?' .O ja sehr!' ,DaS ist Alles recht schöa und ich möchte Ihnen gern helfen, aber wie den Alten Hemmkriegen? W!re ich ber Heizsg, ja, fo einige Tausendmark, scheine' .Der Herr kann mir auch anders hel, fen, wenn r sich nur hier al Inkognito Herzog ausspielen wollte.' .Da soll ich wohl gar eia Heflieferan, ten-Patent fälschen? Ei, daS geht doch nicht.' .Nein, nein! Ich sage Herrn Jordan, dak, da Incoantto durchaus gewahrt erden muy und daß er in diesem Falle den ttti ganz Btuitnau eraau - .Den soll er haben, daS würde mich nur ein Wort koken.' .Nun ja, wenn Sie ihm im Laufe des Gespräches vnr ein Wort von mir sagen mallren. viklleickt so. dak ich ' .Lassen Sie mich machen, ich werde sehr würdevoll den Herzoz spleten, ver durchaus nicht Herzog sein will. Ihr Chef wird seinen Titel bekommen und Sie Ihre Martha yitm?hrea.' ,O. ich aukte e i. der Herr begrün dek unser Glück. O, ich habe Menschen I Sonntagsgast. Beilage zum Nebraska taats-Anzeiger. .Jetzt schaffen Sie mir in Flrsche Wem her, schicken Sie aber den Wirth selbst damit, sagen Sie, ich wolle thi sprechen.' Fritz ging und Herr Jordan erschien bald daraus in Frack und weißer ZZinde und servirte unter hundert Verbeugungen den Wein. ,Hoh ach der gnädige Herr ha den besohlen.' .Ich hab bitten lassen, Herr Jordan, aber wollen wir denn aus einem Glas triaken?' Er schellt; a'. Fritz in das Zimmer stürzt, befahl er ein zweite Gla. Der Wirth war verblüfft ein Her zog, sein Landesherr, oll! mit ihm zu summen Wem trinken I .Aber Höh , gnädigster Herr, ich soll-?' .Nun a, ich bat um Jdr Ge ell chast und will mit Ihnen anstoßen. Der Wein wird doch trinkbar sein, will ich meinen!' .O, Herr Herzog, der beste, den wir im Keller haben. Den bekommt nicht Jeder!' ,ch. sehr schmeichelhaft für mich. Prosit I Da Weinchen ist gut.' Der Maler verstand eS, den Alten at-- sprächig und zutraulich zu machen und bald hatte er ihn da, wo r ihn haben wollt. .Si glaub also, wie Ihr Ober, kelln mir sagte, daß der Titel eine Hoflieferanten Ihnen im Geschäft för derlich sein würde!? .Jawohl. Ew. 0 ach Ew. Gna den, besonders für den Weinhandel.' .Ich gelte etwas dei ote, das atm, Ich bin mit dem Herzog bekannt und könnt Ihnen dazu behilflich fein; aber ich muß Garantiern bringen, daß da Geschäft nicht etwa einmal an den Erst, besten verkauft wird oder sonst übergeht. Haben Sie denn einen Sohn, der einmal nach Ihnen da Hotel übernehmen könnte?' .Nein, leider! Aber mein Schwieg' M-' . . .Also eine verheiraraete Tochteri' .Nein, nein, ich will st erst verhei, rathen.' .Ah, sie ist verlorn Wann t,t denn Hochzeit?' .Cw. Gnaoen, nem, ot Bniovung soll erst stattsinden. der Freier ist aber! schon da, ein reicher Mann.' ' ,SoI? Ist r denn Fachmann, wtrv er denn dem Hotel den Ruf bewahren können, den eS jetzt hat? Dem Herzog müssen dafür Garantieen gegeben er, den.' .Fachmann lü er eigentlich nicht, aber mit Fritzen Uzterstützung, der ist sehr tüchtig' .E, so geben !vi doch dem Ihr Tochter!' .Entschuldigen Herr Herr Herzog, aber der ist arm " ,Hben Si denn fo auf Geld zu sehen?' .Nein, nein! Aber ich weiß doch nicht ob meine Tochter ' .fragen wir sie einmall' DaS klang wie ein Befehl und bald stand Martha im Zimmer, zupf: ver legen an ihrem langen blonden Zopfe und wagte kaum, di Veilchenaugen aufzu, schlagen; stand si doch, wie sie vermeinte, vor ihrem LandeSherrn! .Nun. Fräulein, Ihr Pzpa möchte einen Titel, den ich ihm verschaffen kann. Dieser Titel soll aber auch auf den Nach folger im Geschäft übergehen, dieser Nachfolger, den r mir genannt, gefällt mir jedoch nicht, e fragt sich, ob Sie darauf verzichten wollen, die Gattin jenes reichen Herrn &u werden oder können Si nicht von ihm lassen?' Herr Jordan stand wie auf Kohlen, er hätte gern dazwischen gesprochen, doch der Respekt erlaubte das nicht. Auch Martha wußt nicht, waS sie sagen solle, so ver, wirrt war sie; aber sie faßte sich endlich, handelte es sich doch um ihr Lebens, glück, .Hoheit!' platzte sie heraus, .den MaitheS mag ich überhaupt nicht, lieber gehe ich ins Wasser!' .Aber arum den nicht?' schrie ihr Vater, allen Respekt vergessend, sie an. .Ich kann ihn nicht leiden!' .liuftna ein so reicher Mann!' .Oder liebt da Fräulein vielleicht ei uen Arideren? He?!' .Sie wird doch nicht!' .Ei warum denn nicht? Kind, so ant, worten Sie doch, ist eS so!' Und bei diesen Worten zog er die Hände, mit de nen sie die Gluth ihrer Wangen ver, decken wollte, herab. .Antworten Sie doch!' Nach einem kurzen Kampfe stieß Mar tha ein festes: .Ja, e ist so!' hervor, und auf d!e Frage, wen sie denn liebe, ant mortete sie: .Den Fritz!' .Die Dirne ist toll, daraus wird nichts!' .Und dos nur des Geldes willen, Herr Jordan? Der Fritz wär die beste G. rantie, die Ich dem Herzog bieten könnte, er scheint doch ein tüchtiger Fachmsnn zu kein, außerdem werden Sie in erster Reihe ihm den Titel zu verdanken ha den.' .Ja, wenn wenn der gnädige Herr befehlen, ich maß doch aber den Fritz erst fragen, ob r m " .Ob er will!' schrie Fritz von de Thür her. hinter welcher er gehorcht hatte und stürzte sich an den Hai ftineS EhefS; auch Martha umarmte de Vater stürmisch, so daß diesem beinahe der Athem verging. .Lakt mich nur lo! Da. habt Euch!' .Also ich gratulire und lade mich zur Hochzelt ein, sagte der Maler, dessen Anwesenheit man beinahe vergessen hatt. ,E wird in große Ehre für uvS sew, gnädigster Herr. Aber die Hochzeit darf erst stattsinden, wenn das herzogliche Wappen über meiner Thür hängt.' Auf der Hochreit rfuhr Herr Jordan jedoch, daß der Herzog auf feinen Reisen Kaltau wirklich nicht berührt hatte. Fin ster zog der alt Herr die Brauen zusam men, bald lacht er aber wieder mit der ganzen Breite seine, Gesicht und reichte feinem Schwiegersohn die Hand. .Fritz. Du bist eine Perle ! Ich habe jikht wirklich Respekt vor Deiner Men schenkenntniß!' U?enn die Schwalben wieder kommen. Von Arthur Weiß. An dem Fenster eine kleineu Stüb chen im Hinterhause einer jener Mieth, kasernen, mi si in den Hauptstädten immer mehr gebaut werden, stehen au einem Sonntag, Nachmittage zwei junge Menschenkinder und schauen hinab in de Hofraum, auf welchem heller Frühling soonenscheiu lagert, der die Blätter und Blüthenknospen einiger Bäum durch seine warmen Strahlen zum Auseinander falten zwingt. Fliegen und andere In selten summen durch die lau Lust, denen luftig zwitschernd die ersten Schwalben nachjagen. An dem Firste KeZ gegen überliegenden Nachbarhauses baut r Schwaldenxaar sein Nest; rastlos fliegen sie hin und her mit der feuchten Erle im Schnabel und immer weiter schreitet der Bau vorwärts. Da junge Mädchen, eine schmächtige Erscheinung hat ihr Aufmerksamkeit ganz den beiden Schwalben zugewandt. .sieh nur Karl,' unterbrach sie das Schwetsen. .die ersten Schwolden in die fem Frühling. Wie sie sich aöurühen und wie niedlich und geschickt sie sich ihr neues Heim bauen. Wo die sich nieder lassen, soü ja auch das Glück wohnen, sagt man.' .Ja, eS ist wahr,' erwiderte der An gtttSete, eia junger, stattlicher Mensch von kräftiger, untersetzter Gestalt, dem der sorglose Uebermuth auS den Augen lachte. .ES ist Frühling und Alles baut sich sein Neftchen. Wie wär', Mari, wenn auch wir endlich daran dächten, uns ein Heim zu gründen. Ich werde nSch ftenS 25 Jahre und du bist auch schon an die Zwanzig. Zeit wär'S eigentlich. Woraus warten wir also noch! WaS wir zum Heirachen gebrauche, haben wir, und ma unS sehlt, arbeite ich ia Jen Feierstunden nach, einen schönen Ka, ften, ein Bett und einen größeren Tisch, da Andere haft du ja. Immer unter fremden Leuten hat man doch nicht seine rechte Ordnung, man weiß nie, wo man zu Hause ist. Uad find mir erst verhei, rathet, wird'S mit dem Sparen bei mir auch besser gehen. So zerrinnt Einem der schöne Verdienst unter den Händen und dann wunderst du dich immer, daß ich' nicht weiter bringe. Also willst du?' .Ia, Karl', erwiderte einfach das Maschen und streckte ihm ihr eiche Hand hin, die er mit ferner Rechten er griff. .Du weißt ja, ich habe Nieman den aus der ganzen Welt, als dich allein, und wenn du glaubst, daß eS Zeit ist mir ist'S recht. Aber EinS möchte ich dich bitten: laß unS vorerst Alles an schaffen, damit wir unS ia Ehren der Welt zeigen können und wir von keinem Menschen abhängig sind. An Wäsche fehlt mir noch so Manches, und auch ich werde jede freie Minute benutzen, um daS Fehlende zu rfetzen. Laß' unS die, se Sommer fleißig fein und wenn im nächiien Frühjahr die Schwalben wieder kommen, dann wollen wir Hochzeit tr.a chen." ,S soll'S sein" rief der jung Mann und zog das Mädchen, das ihm nicht wivkrstrebte, an sich. .Und dann wirst du meine kluge Frau und du brauchst dich nicht mehr aa der Nähmaschine zu quä len. Ich richt' mir dann eine Werk ftäkle ein und werde selbständig; an Arbsit wird mir'S nicht fehlen. Aber nun tumml dich, daß wir hinaus in' Grüne kommen. Mir ist die Brust so weit, ich müßt hier im Zimmer ersticken.' So war wieder ein Bund sür' Leben geschlossen, wie er trotz des schweren KampseS um's Dasein noch so häufig ge schlössen wird. Wonach sehnen sich so viele Menschen und doch ist S nur einem kleinen Theil verzönnt: eine geregelte, glückliche Häuslichkeit, ein Heim, in das der Mann nach vollbrachter schwerer Ta ßeSarbeit eilen kann, empfangen von einer Frau, die ihm die Bürde deS Le. Ro. -1. ben fo leicht als nur möglich zu machen versucht, welch die Sorgen, die fo oft das eheliche Glück unbarmherzig zerstö ren, mit dem Gatten theilt, und die dar nach strebt, im Verein mit ihm ihre Kin der zu nützlichen Mitgliedern der mensch. lichen Gesellschaft zu erziehen. E ist nnr wenig, k,aS diese Arme verlangen, und wie oft müssen si tat Brot, um welche sie gern arbeit möchten, nl Kehren. Sie marea Nachdarikinder gewesen, deren Eltern früh gestorben. Leid und Freud hatten si mit einander getheilt und ihr Herzen gegenseitig auSgefchllt trt, alt sie sich unter fremden Leuten ihr Brod verdienen mußten. Er lernte bei einem ackeren Meister da Tischlerhand werk, während sie ihr Fortkommen mit der Nadel suchte und fand. Im Innern der Beiden war e schon längst ieschlos senk Sache, daß sie sich zusammen den eigenen Herd gründen wollte. Da Schicksal schien sie auch für einander be, stimmt zu haben, und so hatte der Ge liebte ia Worte gekleidet, was das Herz schon lange gefühlt. Der Sommer und der Herbst oergin, gen sür die Beiden in regem Schaffen. Eia Gulden nach dem anderen wurde auf di Seite gelegt und mit stiller Freude sahen sie ben Zeitpunkt der Verwirk Itchung ihres Herzenswunsches immer näher heranrücken. .Marie sagt in Abend Karl, al r di Geliebt nach gethaner Arbeit wieder aufsuchte, die grau Huber r zählte mir, du arbeitest immer bi in die linkende Nacht; lass' da, wir haben es nicht nöthig, daß du dich so plagst. Sie hat Aagft, daß du e nicht lange uShal ten wirst; der Hüften gefällt ihr nicht, meint sie. Aber sie sorgt sich gewiß nicht umsonst, bnn deine Gesichtsfarbe ist doch frisch und roth.' Marie beugt sich lies er über di Ar ieit und schneller flog die Nadel der Näh Maschine durch die Wäsche, an deren Her ftellung sie arbeitete. .Aber warum nicht gar,' meint si lächelnd, .das Bischen Husten ist ja nicht der Rede werth; wenn eS nur erst Frühling wäre,' seufzt si, .dann wird S wohl von selbst aufhören. Du weißt ja, FrühlingSlust heilt AlleS.' Und der Geliebte beruhigte sich. WaS wußt er, der starke, gesund Mensch, auch vom Husten, und maS verstand er von hektischer Röthe! Sie sah gesund aus, und das genügte, Der Frühling kam, aber mit dem Husten wurde e nicht besser. Der Arzt, de Marie endlich auf Karl'S Drängen befragte, schüttelte bedenklich sein Haupt und verschrieb lindernde Medizin ; er wußte, waS das für ein Husten war. UnS als di Schwalben wiederkamen und sich im lauen Sonnenschein tummelten, da lag in den weißen Kissen ine abge magert Mädchengeflalt mit blühenden KirchhofSröSlein auf de Wangen, und an dem Bette stand in junger Mensch im Arbeitöanzuge mit Thränen in den Augen und hielt die fieberheiße, durchsichtig Hand feiner Geliebten. .Rücke die Kissen ein wenig höher, Karl,' flüstert sie. .Ich höre sie, di Boten deS Frühlings. Noch einmal lass' mich si sehen, die lieben Thiere. Ia, ja, da sind sie, die Schwalben, di uuS unser Glück bringe sollten. Mir wird so wohl bet ihrem Anblick mir ist so leicht als ob ich Flügel hätte ich fühle eS,'m!e ich mit ihnen flieg.' Sie hatte die Arm ausgebreitet: die Äugen mit dem brennenden Blick schlössen sich und sanft ließ der junge Mann den Körper, aus dem di Seele entflohen, auf die Kissen gleiten. Und als er das verklärte Geftchtchen so ruhig vor sich liegen sah, da ergriff ihn erst der ganze Schmerz, da wußte er erst, wie lieb er sie gehabt. Die Schwalben waren wieder gekommen, aber fein Glück und seine Hoffnungen waren davongezogen. ßs kam anders. Humoreske von B. K. Fräulein Kußler war nicht hübsch, da für aber um fo ältlicher. Sie hatt je. doch die Hoffnung noch keineswegs auf, gegeben. Ia, sie wär schon zufrieden gewesen, wenn überhaupt nur Jemand mal ein Auge auf sie geworfen hätte. Aber nichts Derartiges geschah. Biß einmal Einer an, den ihr bescheidene Sparkassenbuch herbeigelockt hatte, so hielt er doch nicht auS; bis zu einem Kusse war eS noch nie gekommen. Und sehnte sich die Arme wahrhaft nach dem ihr thatsächlich och unbekannten Ver gnügea eines KusseS von Männerlixpea. Zulktzt wurde diese Sehnsucht bei dem Fräulein zu einer Art fixen Idee. Da la sie eines Morgens in der Zeitung, daß ein junger Mann im StaStPark sein Wesen treibe und zwar hoch oben in der Nähe der PfauenWies, am oberen Ende deS SeeS. Er war beschrieben 1 ein junger, hübscher Mann, sehr elegant gekleidet, mit einem rtndea neuzebor, en Schnurrbart. Der Zeitung zu folge operir! der Schändliche in der Weise, daß er so um die Dämmerung plötzlich aus eine einsam deZ WezeS lotn- a:u!e Datr.c zutrat mit teu Wort: .Da i st Du ja r-dlich. Lied!' sie eh Äettere iu jeriie A.me schloß und ihr mehrere schatzede Küsse verfitzte. D ihn; der Schlaukovf, cl entdeckte er sei nen Irrthum in der Person, ur.d n schwand m:t in höflichen Entschuldi guaz, noch eh di ganz und gar Ueber raschle wußte, wie ihr geschah. ßiäulei Kußler fand dies Versah ra de .Knutschbold!' einfach ent zückend, um so mehr, al er, wie di Zeitung mel bete, nebenbei kein Kostverächter war, sonder abküßte, wal ihm untn dem neugeborenen Schnurrbart kam: legant Damen, Gouvernanten, Ladenmädchen, indkrmädche, ja sogar di halbwüch sizea Lacksische aui der höheren Töchter schul. .Da ist mein Mann!' sprach Fräulein Kußler. Sie kleidete sich also so elegant wie möglich, schminkt sich, bi si neunzehn Jahr alt war, und macht sich am Räch mittag, ter warm und sonnig war, auf ten Weg nach der PfauenWiese, wo da süße Ungeheuer auf der Lauer lag. Au den bewundernden Blicke, di si untkrweg von den Männer empfing, ersah sie, daß si auf Erfolg rechnen dürfe. Und nun gar im Dämmerlicht mußt sie dermaßen verführerisch aussehe, daß eö sie garnicht gewundert hätte, wen sich der Löwe von der PfauevWiese mit Ge brüll aus sie stürzt. Endlich warft dem Ziele nah. Ring umher unter den entlaubte Bäume de Parke keine Menschevseel. E war gerade die rechte Zeit: cm Sonn rührt sich ben zum Untergehe. Ein gellender Schrei durchdravg plötzlich di winterliche Stille. War e d Kußlüsterne, oder war eS nur der Pfau? Doch waS war da? Je näher sie der Wiese kam, desto belebter wurde . Auf allen Bänken saßen si: junge und jüngere und ganz junge, alte, ältere und ganz alte Mädchen sonderbar, höchst so derbar! Und nun erst auf den versteckte Seitenwegen! Da wimmelt förmlich von ihnen lkgant Damen, Gouon nantrn, Ladenmädchen, ja sogar halb wüchstge Backftsche aui der höheren Toch terschule. Und immer kamen ihrer och mehr! Immer mehr! Da ging dem Fräulein Kußler ein entsetzlicher Sisu sied auf. Bei dieser große Eonurr renz hatte si keine Chane. Si floh d'rum dai Revier deS Pfau' Und grg dann ungeküßt nach Hau. Schtt0kwoyer. Da organisch Leben kennt keine renze auf der Erde. Dem trockenste WÜftensandt entlockt ein durch Menschen Hand erschlossen Quell Gräser und Blumen, Flechte bedeckten di Felsen. wände der PolarRegion,n und locke selbst größere pflanzenfressend Säug thier dahin, und auf di mit ewigem Schnee bedeckten Gipfel der Gebirge schwingt sich der Adler rmpor. Ja, der Schneedecke selbst fehlt eS nicht an pflanz lichen und thierischen Bewohner. gre lich ist die Schnee.Flora auf die niedrig ften Pflanzenwesen, auf die Alge, be schränkt, von denen einige aber durch Menge und Farben den Schneefeldern eia prächtige Aussehen verleihe. Am bekanntesten ist di karminroth Schnee alg, di .Blum des Schnee'. Saus füre, der fi im Jahr 1760 zum eist Mal auf dn Schneefeldern der Saveaer Berg sah, bezeichnete sie al .rothe Schnee'. Man kennt sie jetzt auf den Alpen, Pyrenäen, Karpathen, Ural, dem nördlichen Skandinavien, ganz besonders aber in Grönland, überhaupt ia den arktischen Regionen. Die durch di Alg roth gefärbte Schicht de Schnees ist etwa 50 Millimetn tief, am stärksten entwickelt an den Stellen, wo der Schnee durch die Sonnenwärm zeitweilig abge schmolzen ist, nämlich in den Mulde und in der Nähe de Randes der Schneefel der. Hier aber liegt auch der meiste Schneestaub, und dieser ist S, der der, Algen die Nahrung giebt. Nach Kerner stellt sich unter dem Mikroskope die de Schnee roth färbende Mass als in An zahl kugelig Zellen dar, di eine färb los Zellhaut und inen mit Blattgrün durchsetzten Zellinhalt besitzen. Unbedeutend. Gaun (im Cafe, eine Zeitung, ach dem sie überflogen, verächtlich fort werfend): .Wurfchtblatt .... bringt ja nicht 'mal etwas üb mein letzt großartigen Einbruch!' Ein arm Teufel. Vorstand: .Warum kommen Si denn fo spät? Sie sind gewiß wieder im Ver satzamt gesteckt!' Diurnift : .Ach, Herr Vorstand, l sa günstig Verhältnissen befind ich mich leider nicht mehr!' Vereinfachung. A: .Nun, hat gestern da neu Stück gefallen?' B: .Nicht sehr! Bereits nach dem zweiten Akt war, weil dem Dichtn nichts Bessere ein, der Vorhang her unter,, da Publikum herein und da Stück durchgefallenl' vorsichtig. .Weßhalb gaben Sie denn, Herr Ban kier, Ihre Tochter Ihrem igknen Cassi rer zur Frau?' .AuS Vorsicht; denn wenn n mir in mal mit meiner Kasse durchbrennt, so hat doch wenigstens meine Tochter 'oa davon!' praktisch. Mann: .Ich muß ausgehen, Du kanng mir rasch den Slrumps etwas stopfen?' Frau: .Kleb' doch einstweilen ' Stück Heftpflaster drauf!'