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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (March 21, 1895)
"l ili.i N'i in '""iUH i Der Aoologk. tumottl? von LMHi'.in te?bk,t. Bankier grohmkrt halte ein kleine Herrengesellschaft zu lischt geladrt, Uc in sehr animirtem Gessiöch die Freuden der Tafel g'nvh. .h, Forellen !' hi.ß S, all man eben cm neue Gericht auf trug, und die Augen der verschitdeven Feinschmecker nxr.txten sich vor, dem hlld Ichin Haullöchlerchen ad, der xrlchligeo Fiichplatl zu. Am längsten blieben die Blick de jun. gen Prokuristen an Fräulein Paula hin, gen ; denn er schwärmte für sie mit einer Begeisterung, die unter dem Bureaupir sonal längst ein offene Geheimniß war. 3, sagte er, indem er seinen goldenen Zwicker fest klemmt ur.d tu gelehrte Miene annahm, .die Forelle ist in vor, zSgl'cher Fisch. .Lrutta fairo' heißt die lateinlscheLejeichnungderZoolkgkndafär, Man unterscheidet Wald.. BZch. Teich'. Fluß, Stein. Mai, See. u.Meersorel. Icr Er sehte einen Augenblick au und legt sich ein respektable Portion auf seinem Teller, woraus er mit einem trtumphirenden Blicke im reise umher sah und di Wirkung beobachtet, welche sein gelehrte uleinandersetzung erzeugt hatt. Paulinchen Augen ruhten btswan dernd auf dem belesenen Manne der Bankier aber hatte vollend im Essen innegehalten und rief nun mit lautem Lachen : ,Na. da steh' einer bloß an, mein lieber Beuk, Sie sind ja der rein Polyhistor. Dachte ich mir immer, die Prokura nehme Ihr ganz Siel ein und fülle Ihren ganzen Keps au, und jetzt entwickeln Sie auf einmal über einen Fisch, den ich schon hundertmal gegessen habe, ohn mir, ehrlich gesagt, dabei tma ander zu denken al .der ist mal gul l' ein Spezialwiffen. da ich grade, u staune! Allen Respekt! Wi kom men Sie nur dazu? .Ach Gott I" meinte Benk mit nieder geschlagenen Augen und spielt mit seinem Zwicker, indem er geschmeichelt lächelte. .Man treibt nebenher die und da ich hab mich in wenig mit Zoologie beschäftigt so ein Litblingiftudium von mir l" .Aber Si rstehen auch da Tau, senkst I' rwidkrt in Herr, der ihm gegenübersaß. .Wenn ich mich nicht irr, habn Si un vor acht Tagen auf dm jktllkrstfl tne sehr eingehenden Bor, trag über da Hearkriluseln der Papua ner gehalten?' .Ist', die Möglichkeit! rlf Frau grohmtrt erstaunt. .Ja, ja', sagte der Bankier, angenehm von dem allgemeinen rode seines Profil risten berührt, .wir wissen gar nicht, ma für eine Perl an unserem bescheidenen, liebenswürdigen, immer fleißigen und raftlo streb amen " .Aber, Herr Frohmert', wehrt Benk mit einer Berbeuaung. .Bitt aukrtdtn lassen!' unterbrach ihn sein Chef. .Wa, wir für eine Perle an ihm haben l Ich schlage vor, wir lassen einmal für einen Augenblick di Forellen in allen ihren Abarien recht und di Papuaner mit ihrer schönsten Haarfrisur link liegen, in der Mitte aber unseren HauSgelehrten Benk hochle den. Prosit, Ei achUr Weiser, Sil' Und fröhlich klangen di SekkglZstr aneinander und ein besonder aarme Lächeln kräuselte di Lippen Paulinchen, während ihr Auge sich in da ihre Gegenüber senkte. .Aber nun hören Sl auch mich an!' fuhr der Bankier fort. .EgotSmu muß inmal sein I Wenn wir den Kaffee getrunken haben, werden Sie sich in wkntg in di grünen Zimmer yinuderbege den, oa werden Sie ein kleine zoologisch Sammlung antreffen lauter neue Sachen, die mir mein Bruder, der Natur, forscher, au Kamerun letzte Woche zum Geburtstag geschickt hat. So wa soll ma natürlich mit der einem alleren Bru, der gebührende Pietät aufstellen und in Ehren halten ; oder wei ver ucrua, ,q verstehe nicht davon und kenne all' da Boael und Schmetterlingszeug nicht au einander; e sind auch einige, wie er wir schreibt, sehr merthoolle Fi chskelette da bet! Da kommt mir ja Ihre Wissenschaft wie gerufen! Schauen Sie sich die Sachen mal an und sagen Sie mir, ob Sie sie mir nicht in wenig ordnen mögen in kleine Prioatqe älltgkeit, wa?' Dem Prokuristen schoß die dunkle Rölhe in Gestcht. .0, gewiß mit Vergnügen I' stammelte er. Aber wer ihn schärfer angesehen hätte, konnt statt de Vergnügens ein gar tiefe Mißvega gen aus seinem Zügen lesen. Unter munterem Geplauder verstrich di Mahlzeit, der Kaffee kam. .Benk, mein zoologisches Museum nicht verges. sen!' hatte der Bankier schon zum zwei, tknmal gemahnt, und mit einem leisen Seufzer mußt sich der Prokurist ent schließen, die angenehme Gesellschaft und die guten Cigarren aufzugeben, und sich in die grünen Zimmer verfügen. Ein Reihe von größeren und kleine ren Kisten, nur zur Hälft ausgepackt, standen dort herum und wiesen eine große Anzahl von ausgestopften Thieren, Knochen und andere zoologischen Merk Würdigkeiten auf. Ader der jung Mann schien plötzlich fein wissenschaftliche In teresse vollständig verloren zu haben: er schlang die Hände ineinander und staunte alle die Wunder mit einem unseligen Blicke an, al ob er fei TodeSurtheil vor sich sähe. .Nun bin ich fertig.' stammelt er, .mein ganze Ansehen ist zum Teufel! Al ein ganz gewöhnlicher Renommist und Lügner stehe ich da dieser unglückliche Hang, von allem etwa verstehen zu wollen!' Mehrn Minuten hatt er so gestan den, al sich leise hinter ihm die Por tiere erhob und Paulinchen Schelme, j köpf erschien. .Darf ich Ihnen helfen. Hat Ütuti' srag'e sie. der o! iji ji)nt;i fceaii? in sie tas nächsten fljgtn. blick, all et sich nlitjt umsah und sie sein verstörten Züge erblick!. Gnädige Fräulein!' ntzegne! er mit einem tiefen Seufzer. Ich tin tief unglScklich!" ..Wa, ,st Ihnen denn?" fragte sie er schrockea noch einmal. Recht ist mir geschehen!" antwortet er. Hineingelegt had ich mich endlich mit meiner ganzen vtch'.Zsürdigea Prah lerei! Hier soll ich Ihrem Herrn Papa diese achen ordnen und verstehe absolut nicht davon, ich kann kaum inen Frosch von einem Hering unterscheiden Aber Sie huben doch voihin ein so eminente, Wissen an den Tag gelegt?" sagte da junge Mädchen erftauvt. Und ich erinnere mich auch, vor vier Wochen einmal haben Sie mir Nachmittag eine ganze Vorlesung über die Schwalben nester in China geHallen. Ach ja! Da ist' ja eben!" mur melte Benk beschämt. Wenn di Ne mist nicht über mich so jäh h.retngebro chen wär, würde ich Ihnen vielleicht morgen allerlei Neue über die Bererlung de Kaviar und übermorgen da Ge naueste über den alten Dichter Homer erzählt haben je nachdem ich e gerade im KonversationSlerikon erwischt gälte!" Im onversatlonSlericon?" fragt Paulinchen verblüfft. Ja, natürlich, gnädige, Fräulein!" rief der jung Mann. Ich will'S nur gestther ! Auch ich bin emer jener Un glücklichen, die tagtäglich Morgen um ein halb Stund früher auiftehin und in ihrem stillen KZmmerletn irgend tu Kapitel im KonversationSlerikon lesen, mit dem si tagsüber zu glänzen tracht, gelt S, welchen Prei e auch woll,! MZgen st tausendmal von der letzten Premiere, vom bevorstehenden Künstler ball oder von dem neuesten lauschen Tenor sprechen, ich werd nicht eher ru hen und rasten, bt ich die Unterhaltung auf die Vorzüge de Indigo gebracht habe, weil ich eben meine allgemein Bildung heut gerad darauf im Konver saiionSlericon ausgedehnt habe! Und so ist S heut die Forell gmsen " Die Forelle?" .Ja. die Forelle! Ich weih von .dielem unschuldigen Thierchen nicht wet, ter, als daß e gut qmeal uns vie, kostet alles übrige habe ich erst heut Morgen gilesen. Aber mit dem abscheu lichen Renommiren bin ich zum Zoologen gestempelt worden, soll dies Sammlung ordnen, blamire mich für ewig, verscherze mir di Gunst Ihre Hrrn Vaters, muß aus dem Hause, werd unglücklich für immer, denn ' Plötzlich stockte r. Aber wie in süß Ahnung war ihr durch da Herz gezogen. .Denn i " .Denn alle geschah doch nur Ihrer, wegen!' fuhr r kühn und atschlissm fort. .Nur. weil ich in Ihren Augen etwa gelten, Ihnen besser als die anderen erscheinen wollte, hab ich mich mit solchem EintagSwisstN geschmückt, habe ich mich mit fremden Federn geputzt, und nun, da st mir plötzlich vom ktve sauen, stehe ich vor Ihnen als in ganz erbärmlicher Wicht, der gar nicht für fich selber hat, an dem gar nicht echt ist. al seine wahre, tiefe, innige Liebe zu Ihnen!' E war still geworden im Naturalier- Kabinet.... Erst al Fcohmert m trat, wurde da Pärchen au der Fenster nische aufgescheucht; eS gab inRedkN, in Erklär hin und rotder, schließlich hört man den Bankier unauslöschlich und au tiefstem Herzensgrund lachen, dann führte er seinen Prokuristen unter dem Arm heraus. Na, kommen Sie nur mit,' sagt er tröstend, .da wollen wir schon machen ich weiß, mein grau kann Sie gut leidenl" Und Paulinchen schritt leise mit glück, seliger Miene hinterher, während die. selben Arm in Arm bei Frau Frohmnt eintrat. .nie )tr nur,' rtes r, .von dn Forellen versteht er garnicht, rein garnicht aber von de Backfisch, chen umsomehrl' Denn unseren da möcht er für fern Aquarium yaven, was mernn Du dazu? Natürlich war der Schluß wieder ein kreuzluflige Verlobung und eine Glückseligkeit, wie sie in keinem Konoersationttexlco steht. ,Nur Lins." Ein Lebensbild von B. Fildern. Frühling war'S geworben; nicht mit Sturm und Wegen hatte er sich angekün digt, nein, über Nicht war er in die Welt gekommen und war überall mit Freud und EntzuCen degrüßt worden. Nun ist er da. der Frühling riefen sich die Menschen zu, Alt und Jung freute sich dS wiedergekehrten LemeS. .ES riecht nach grühiingSlu t' sagte auch in kleines znteS Mädchen von etwa zwölf Jahr, da, sorgsam von einem alteren Knaben geleitet, vor die HauS thür trat: .nun muß doch der Schnee schon geschmolzen sein, oder steht noch der große Schneemann draußen im Garten, den Ihr am Sonntage gemacht habt? Ee war recht schlecht von Euch, daß Ihr mich nicht betten ließet, ich hätte ihn so sehr gern mit Euch gebaut." .Da wär Nicht für Dich gewesen. kleine Emmv', antwortete Georg, .da hätten wir wilde Jungen Dich arg ge stoßen und Du hättest Dich nicht wehren könne und wärest in den tiefen Schnee gefallen; bleib Du nur lieber in Deinem warmen Zimmerchen. So oft Ich kann, komm' ich ja herab und erzähle Dir von Allem, vom großem weißen Schneemann mit seinen schwarzen Auge und feinem rothen Munde wie dumm bin ich'. schalt sich der Knabe, sich plötzlich unter. brechen, .al od es Dir nicht egal wäre, wa weiß ist, und was schwarz, und wa roth.' .Erzähle nur, erzähle nur,' bat da? Kind weiter, .ich hör' Dir s gern zu, ich hab ihn ja angefühlt, den falten Mario; weißt Du, Georg, er war roch größer al ich, ich hab mich dicht daneben gestellt und gemessen und die Nase hab ich engefaßt und den Wund und die langen Arrn mit dem Stock, ist denn da nicht ebenso al ob ich ihn sehe?" Wehmüthig blickte der Knabe seine kleine Freundin, 'da Kind der armen Wittivk im Hiaterhause, an. .Wart nur, Emmochen,' tröstet r, .warte nur. Tu sollst sie alle noch sehen, die Hkrrlichkitten der Welt, den weißen Schnee und die grünen Bäume und die bunten Blumen, den blauen Himmel wenn ich erst ganz erwachsen und ein wirklicher Doktor geworden bin, dann mach' ich Dir Deine armen Augen ge fund, Deine Mutter, di jitzt di neue Op!ra!iov nicht zugeben will, da e nach der ersten nicht bisser geworden ist, wird e mir dann sicher erlauben, ja, Emrry, miine kleine Emmy, ich mache Dir wieder die Auzen aus!' .Nur Ein möcht' ich sehen, nur Ein,' flüsterte da Kind leise und schmiegte sich innig an den Spielgesähr ten. .Dann bleibst Du wohl viele Jahre von un getrennt,' fuhr sie schüchtern sort, ,o, wie einsam wird da werden; so gut wie Tu ist ja Keiner zu mir, wer lieft mir so schön Geschichten vor, wer gkht mit mir spa,ieren und pflockt mir so schür Blumen?" .Nicht weine, Emmv, nicht meinen,' liebevoll zog ihr der Knabe di Hand von den Augen, vorerst blkib ich ja noch hier und wenn ich sort bin, dann schreib' Ich Dir lange Briefe, die Dir die Mutter vorlesen wird, und dann, wenn ich wieder komme, dann bringe ich Dir da Schönste, da Best mit: das Licht; dann sollst Du den blauen Himmel sehen mit den hellen Sternen, den ich Dir so ost beschreiien mußte." Ach, nur Ein möchte ich sehen," sagte das arm Mädchen, wie träum verloren und selig lächelnd, ach, nur Ein!" Die Jahr vergingen, und der Jllng ling hielt, was er gelobt hatt. Rastlo lernte r, rastlo strebte er vorwärt, alle Genossen überflügelnd; jetzt hatte er da große Ziel erreicht und den Doktorhut er rangen. Nun stand er freudig erregt vor den beglückten Eltern, frohen Muthe vor der lieblichen Jugendgesährtin, die zu einem holden Mädchen erblüht war. Emmv." sagte er leise, wie groß. und wie schön bist Du geworden, fast hätt ich Dich gar nicht wieder erkannt,' sein Stimme bebte, al sie die mal, ien Augen zu ihm erhob, denen seine Lieb und sein Geschicklichkeit das Leben wiedergeben wollte. Willkommen Georg," sprach sie innig, wie hab' ich mich nach Dir ge, bangt und Dich vermißt. Deine Brief waren meine größte Freude, immer und immer wieder mußte die Mutter sie mir vorlesen, so lebte ich mit Dir, verfolgte Dich von Ort zu Ort, von Jahr zu Jahr, o un ist'S gut. bah Du wieder da bist. Aber wie groß bist Du gewor den, Georg, Deine Stimme tönt von oben zu mir herab, die Stimm, die lüde, öle ich so lange nicht gehört tis aufathmend strich si mit der Hand uver m ugen. Aber nun komm zur Mutter, Georg, da sie sich mit mir treue ober Dein end liche Heimkehr. ' Eilig lief sie durch die bekannten Raume. .Mutter," rief sie, .hier bring' ich Dir den jungen Doktor, unser lieben, alten Freund, der so klug und geschirrt geworden itt. Lobe mich nicht, Emmv, lobe mich nicht, erst will ich mein Meisterstück machen, und will meine Kunst beweisen. so Gott will, zu Eurer Freude und zu der meinem".... Und endlich war die Stunde gekom men, die Stunde voll banger Erwartung und innigen Flehens, die Stunde, die einem armen Menschenkind die edle GotkeSgab, deS Auge Licht bringen sollte, wenn die geschickt Hand, di durch di innigst Liebe geführt wurde, von deS tmmel egen begleitet war. In Sorg und in tiefster Aufregung standen die Lieben umher; wie furchtbar die Erwartung, wie beseligend die Hoff, nung! .Veungl es mir." o halt r zu Smmv gesagt, .dann mußt Du mir da zum Lohne geben, was ich von Dir erbst, ten werde; versagt mein Kunst, dann' zitternd schmiegte sich die zarte Gestalt an den hochgewachsenen Freund dann. meine Emmy, dann sollen mein Augen eine Leuchte sem, dann soll mein Arm. wie bisher. Deine Schritte stützen, und nun habe Vertraue tu mir und Mull,.' und in tyrem erzen war Vertrauen " und wiutü und ein immerwährende ftil le Gebet. .Nur eins laß mich sehen. ihn, meinen heißgeliebten, angebeteten Georg!' Willig bot st sich stiner sichern Hand. willig fügte si sich allen Anforderungen deS Abwarten, deS EtillliegenS und der Einsamkeit; eS war ja sein Wille und von ihm konnte nur GuteS kommen .... Und wiederum war der Frühling in da Land gekommen, Frühling draußen in der Natur und drinnen im Herze der Mensche, und mit der linden Luft war auch tnntge Öffnung tn dte Seele un, serer Freunde geströmt. Milde Licht herrschte im Zimmer, al, Georg zum ersten Male die verhüllende Binde von Emma'S Augen löste, sanft uyrl er Dte zitternde Gestalt zum ffen fter, da, einen Ausblick auf den aus dem Winterschlaf erwachten Garte bot. Sieh nur Geliebte.' sagte er. .dort ist unser Garten, in dem mir so viel al Kinder gespielt, und darüber breitet sich der weite Himmel. der Himmel I' t geblendet fuhr das Madchen zu rück, mit beiden Händen verhüllte sie ihr Antlitz; doch nur wenige Augenblicke dauert dies Bewegung, dann schlang sie idr Arm um den Freund und sah sanft müihiz mit unsagbarem Ausdruck zu ihm empor: .Nur Dich, Dich will ich lehen, mein Georg, Du bist mein Himmel, Dein Avgea sind meiue Sterne!' und tief, tief, al, könne sie sich nicht satt sehen, versenkte sie ihre Blicke in die Freude strahlenden ihre Retter. Langsam ließ sie ihre Arme herabglei ten; .nun möchte ich sterben,' flüsterte sie matt. .Nein. Geliebte, nicht sterben' fest hielt r sie au seinem freudig klopfenden Herzen, .leben sollst Du, leben für mich!' gilt WitzverSindnik. Die Manöoer, welch da bausch Heer in FriedenSzeiten abhielt, waren früher eigentlich richt Andere, all militärische Spaiergänge, oder Land, Partien, die höchst vergnüglich endigten. Am Schlüsse eine solchen Manöver gab e nach einer Erklärung H. v. Selditz', di wir in dem neu erschienenen Buche: .Der Humor im deutschen Heere' von A. O. Klaußmann wiedergegeben sinken, ein ergötzliche Mißverständviß, dessen Veranlassung und Verlaus er wie folgt schildert: ,Da heutige Manöver war beendet. Nach solch riesigen Strapazen hatte man ein Recht auf Erholung er, worden, zumal, nachdem e bereits 10 Uhr Vormittag geworden arz die Truppen rückten deshalb vom Kampf platze in einen nahen Wald um dort zu kochen und zu menagiren; die Köche waren schon von der Garnison au auf dem Limakplatz eingetroffen und bei der An kunft der ermüdeten Heldenkrieger brodel ten schon luftig die Menagekessel mit ihrem kräftigen, duftigen Inhalt, ge wöhnllch Leberknödel 1 und fürsorg licher Weis waren auch etliche Bonzen Bier an Ort und Stelle im kühlen Wal deSschatten gelagert. Seine Ercellenz, der DivistonS'Kommandant, Herr Gene rallieutenant Ritter Jakob von Hart mann, hatte dem Manöver beigewohnt und sich befriedigt über die Leistungen der Truppen auSgesprcchen; Seine Excel lenz hatten sich gleichfalls an dem Trup penlagerplatz etngefunden und bewegten sich huldvollst unter den heiteren, froh lichen Soldaten. Die lri'ben denn auch untereinander manche Scherze, sangin, tanzten nach den Klangen der Regiments muftk unter sich, ohn Damen und waren kruzftdel. Seine Ercellenz liefen auf ihr Kosten ein größer Menge Bier un ter die Soldaten vertheilen, wodurch natürlich die Ftdelität nur noch gesteigert wurde. Endlich um 4 Uhr Nachmittags befahl der Oberst den Ausbruch, um den Heimweg anzutreten; die Kompagnien und Bataillon sammelten sich und st an den da, de Kommando'S des Obersten zum Abmarsch gewärtig. .T'Achtung !' kommandirt der Oberst. Lautlos stand da Regiment ! Seine Ercellenz hielt zur Seite de Obersten zu Pferde. .Solda, ten !' rief der Oberst, .Seine Ercellenz, der Herr DtviftonS-Kommandant, Gene rallieutenant Ritter von Hartmann, haben sich befriedigt über Eure Letflun gen ausgesprochen und Euch zum AuS drucke seiner Zufriedenheit ein größere Quantum Bier gespendet. Die Zufrie denheit Setner Ercellenz wird für uns Alle ein Sporn sein, stet raftlo weiter zu arbeiten, um uns das Wohlwollen einer Ercellenz auch fernerhin zu rhal ten. Das von Seiner Ercellenz an den Tag gelegt hohe Wohlwollen verpflichtet uns zu lebhaftem Danke, und fordere Euch deshalb auf, mit mir einzustimmen in den Ruf: .Seine Ercellenz, der Herr Generallieutenant Ritter von Hartmann, Er lebe hoch und abermals Hoch und nochmul Hoch!' Das Regiment stimmt dreimal in den Hochruf ein. .Regiment Hoch!' befahl der Oberst und .Hoch!' schrie da? ganze Regiment, nachdem es bereits in den Hochru des vderften ein gestimmt hatte, nunmehr zum vierten Male. .Regiment Hoch!' schreit der Oberst hochroth im Gestcht, und .Hoch! ruft da ganze Regiment. .Regiment Hoch!' schreit wüthend der Oberst, und zum sechftenmal stimmt das Regiment den Hochruf an. .Regiment Hoch!' schreit der Oberst und fuchtelt wie besessen mit dem Säbel in der Luft umher und .Hoch!' schreit das ganze brave Regiment jubelnd mit. ,N:giment Hoch! ZumDonnerwetterl' ruft außer sich der Oberst aus und die Krieger, welche glauben, der Oberst fei unzufrieden, eil sie nicht laut genug rufen, brüllen nun, mehr zum achten oder neunten Male .Hoch!' und wer weiß, ob sie nicht bis tn die Nacht hinein gerufen hätten, wenn d,m arme Obersten nicht ein rettender Einfall gekommen wäre. .Regiment!' kommandirte der Ober, und .vochl' erklang eS schon wieder am linken Flü gel! .Regiment T'Achtung!' und stille endlich, lautlos stand die Front. ,Sol datlnI Menn ich jetzt wieder: .Regiment Hoch!!' rufe, geht das Euch nichts an, sondern S ist die da Aoertissement für die Herren Bataillon Commandanten, welche .HochS Gewehr!' nachkommandi ren werden!' .Regiment Hoch!' .Bataillon, Hoch'S Gewehr!' erscholl das Kommando, und mit .Gewehr Über', wie S jetzt heißt, stand nunmehr doS Regiment, zum Abmarsch bereit. Der Wond im Fnöus. Di ambulanten Astronomen, die aus dn Plätzen der Großstädte ihr Teleskop aufstellen und Jedem gegen Erlegung eineS Nickel inen aufklärenden Blick in' Weltall zulassen, erfreuen sich im Allgemeinen eine ziemlichen Zuspruchs. Auch tn London sind dergleichen Astrono men nicht selten, von denen besonder einer durch ei anscheinend sehr gute, den Mond und den MarS in Vergröße rung und mit allen Einzelheiten sehr deutlich zeigende Teleskop all Conkur. ren; auSstach. Die! ging eine Weil ganz gut, bi ine Tage in ftudirter Sollege, ein Prosefsor ter Astronomie der berühmten Sternwarte zuGreevwich, zu fällig bei seinem Eollegen hospitirte, d. h, einen Blick durch da besagte Fern rohr that und darin den Mond in ziem lich merkwürdiger Verfassung erblickte ; .wa für ein schief' Gesicht. Mord, machst denn Du' hätte der Professor aukrusen mögen, obgleich er ri'cht .prad' au dem Wirthkhau kam'. Bei näherer Besich tigung fand der Gelehrt denn, daß da Conterfei de guten Mond, fo im Tubu zu erblicken, nur eine Zeichnung aus einer blauen Glakxlalte war, die durch eine geschickt im Fernrohr angebrachte Lampe so beleuchtet wurde, daß wohl Hunderte mit großem Jnterresse dem Pseudomovd in sein seiflel Antlitz gesehen und seine Berglandschaftev bewundei t haben mögn, ohne denSchmindlzumerktn;der Schau' geller hakte noch eine Menge Plct en bei sich, m t denen er jeder Eonstellition der Gestirne Rechnung trug. Die Construc tton der dazu nöthigen Vorrichtung soll so geschickt und zweckmäßig gewesen sein, daß man wohl annehmen kann, daß irgend ein spekulativer Oxtiker Anord nung getroffen und mit dem fahrenden Gesellen gemeinschaftliche Lache gemacht hat. Zahme und wikoe Könige. Der berühmte Reis'nde Joh. Reinhold Förster, zuletzt Professcr in Halle, war ein sehr lebhafter, sich leicht vergessender Mann. In einer Unterredung über seine mit Cool gemachte Reise um die Welt fragte ihn Friedrich der Große: .Wie viele Könige hat Er gesehen und ge sprochen?' und Förster antwortete: .iehn wilde und sechs zahme; von den zahmen sind Ihr Majestät der größte!' Friedrich lachte und hat! Freud an dm originellen, derben Mann, der die angenommen Mstrofen-Natur nicht ab legen konnt. nfant terrible." Gretchen: .Weißt Du Tante, ich fürchte mich nicht, führe mich doch einmal in Dein Oberstübchen.' Tante: ,Wa willst Du damit sagen, mein Kind?' Gretchen: .Nun, Papa meinte doch neulich erst zur Mama: in Deinem Oberstübchen sei eS nicht recht geheuer!' Auch ine Herzenssache. Elfe: .Was ist da für ein rothum. schnürte Packet da tn Deiner Schub lade?' Bertha: .AlleS Briefschaften, die Her. zenSangelegenheiten betreffen!' Elfe: .Oben scheint aber eine Rech, nung zu liegend' Bertha: .Stimmt; da ist die Rech nung über zwei Kalbt herzen, die ich gestern vom Metzger geholt Havel' ömxathiemittel. Zimmermädchen : .Ach. ich alaube mein Schatz will mir untreu werden, was oi ich nur thun, cina .Köckin: .Das kommt aan daraus an. bei dem einen genügt schon ein belegtes Butterbrot, während bei einem anderen ein Gänseviertel kaum genug ist.' Zarte Anspielung. Wirth: .Ihr Bruder ist wohl Pro fessor?' Gast: .Warum meirnn Sie da?' Wirth: .Weil er immer, wenn er zah len soll, zerstreut tst l" Schlauköxfchen. Junger Gatte: .Lieb Elsa, ich muß nun geschäftlich auf einige Wochen ver reisen.' Junge Frau: .Ach, ich bin untröstlich. lieber HanSl Bitte, lasse mir doch zum Troste Dein Portemonnaie yier l" An die rechte Adresse. Ei fader Geck macht in einer Gesell fchaft in welcher sich ine einzige Dame befindet, Anspielungen auf ein anstößige Geschichte und schickt sich an, dieselbe selbstgefällig zum Besten zu geben: .Aber eS ftuS eigentlich zwei Ohren zu viel, bemerkte er witzelnd. .So machen Sie gefälligst, daß Sie hinauskommen,' sagt der Gatte der Dame. Dentung?versnche. Was meint ihr daiu: der alte Narr. Graf o. Stolzheim, glaubt allen Ernste an die Versicherung der kleinen Balle träfe Mirzi. daß er ihr A und O sei! Weshalb ar ch nicht, wenn er darun ter vielleicht. aller Oeim' versteht? Oder alter O hse?' verdiente Ruhe. Meine Mädchen haben geturnt, sind Schlittschuh gefahren, geritten und ge schwömmen; dazu haben fit regelmäßig jede Jahr die schwierigsten Bergtouren unternommen und doch sind sie Alle mit Glanz sitzen geblieben !' ,Nnn meine Gnädige, nach all' diesen Anstrengungen ist den Mädchen ein ruhi, geS Sitzenbleiben der auch recht zu gon, ven. V weh! Herr: Fräulein Adele, wenn Sie meine Liebe nicht erhören, springe ich hier zum genfter hinaus, tn s getv .... Dame: Nun sehen Sie, wie ich mit meiner Vermuthung Recht hatte, Sie wären der reinste Springinsfeld! Immer nobel. Helene: Weißt Du. ich will mich von unserem CommiS entführen lassen. Anna: Na, da wirst Du wenigsten keine langweilige Fahrt haben. Helene: Was denkst Du? Den Com, mis lass ich natürlich dritter Klasse fah ren, ich fahr zweiter. Vitter Pille. Schauspieler ("vor der Vorstellur-g zum Recensenten): ,Z!u, Herr Meburg, wie gefällt Ihnen die, reizende Kostüm?' Kritiker: .Sehr schön. Garz dazu gkkignit. die Blickt mehr auf Ihre Lappen, al, aus Ihr Lippen zu lenken.' 5chöngrift. Frau A: .Wal treiben Sie der die langen Winterabende, Nachbarin?' Frau B.: .Ich lese -' Frau A.: .Romane?' Frau B.: .Nee, Erbsen und Linsen. NIalitiös. Hauksrau (entrüste,): .Wie komm, Sie dazu, den Teppich herauShäna,,', e regnet ja!' .Dlenftmsdchk : .Vier, ; vielletcht werden die verwelkten Blumen wieder etwa aufgefrischt!' Abgefertigt. Junger Maim: .Ich sehe bei Ihr, vielen Blumen keinen Storchschnabel, Herr Schulze.' Blumenhändler : .Aber Ich eine Grünschnabel !' Zm Eifer. A. (in einer Buchhandlung): .Möcht dn 6. Jahrgang von den .Witzigen Blättern'.' Buchhändler: .Für wen?' ,A. : .Für einen Melancholiker; braucht Zerstreuung, will wieder gesund werden.' Buchhändler: ,O, da wählen Sie lie. der etwa andere, denn bei dieser Lek türe lacht er sich am ersten Tag schon zu Tode.' TnttSscl.t Fräulein: .Sie müssen ja gestern wie der fabelhaft schnell gefahren sein, Herr Radelhuberl' Radfahrer (geschmeichelt) : .Woher missen Sie da?' Fräulein:, Man will Sie nämlich zu gleicher Zeit an drei verschiedenen Stellen im Chausseegraben liegen gesehen haben!' Avsgeplandert. Lieutenant A.: .Also Sie gehen mit, Kam'rad?' Lieutenant B : .Unmöglich. Der Arzt hat N!ir d:innd onenipfohlen, heute noch zu Haue zu bleiben.' (Zu dem ein tretenden Burschen): .Müller, Sie rnaren ja hier, wie lange soll ich ncch das Bett hüten?' Bursche (erfreut): .Herr Lieutenant können ausgehen, ich habe die Stiefel schon mitgebracht!' Gelassen Onkel (wüthend): .Hier haft Du noch 'mal fünfzig Mark, aber merl' Dir', da ist das letzte; keinen Pfennig bekommst Du mehr, Du Haderlump, Du Galgen strick, Du....' Neffe: .Wenn Du noch lange schimpfst, da pump' ich Dich gleich zur Strafe noch 'mal an. Onkel!' Schwache Beruhigung. Client: .Herr Anwalt, gehen Sie scharf gegen den Kaufmann Lehman vor, denn er hat mich einen Esel ge, nannt.' Anmalt: .Aber beruhigt Sie sich doch!' Client: .Wie fo denn?' Anwalt: .Nun, Sie sind ja sechzig Jahre, und so alt wird dech kein Esel.' Vct Gericht. Richter: .Warum haben Sie den Zeu gen übe, fallen und geschlagen?' Angeklagter: .Sehen Sie, Herr Rich, ter. das will ich Jbnen laaen. Icb bin nämlich Friseur!' Richter: .Nun, und?' Angeklagter: .Ja, sehen Sie, aber der Zeuge verkaust Kla?iere und ruintrt mir das Geschäft!' Richter: .Wieso denn?' Angeklagter: ,Na, die Leute, die bei ihm kaufen, werden dann Musiker und lassen sich nie mehr die Haare schneiden!' Im Konzert. Taschendieb (einem Klavieroirtuofen zuschauend): .Donnerwetter, diese Fin, gersertigkeit... der Kerl bat seinen Be. ruf verfehlt!' Bedenkliche Bezeichnung. Kapitän (auf einem Rbeindarrvserl: .Sehen Sie. meine Herrschaften, da hier ist der berühmte Rhein.' err: .Wo, das ist also der Fluß, au dem der Rheinwein gemacht wird.' Im Gebirge. .Hier hat sich noch vor Kuriem ein Liebespaar abgestürzt, weil seiner Hei. rath unüberwindliche Schwierigkeilen entgegenstanden!' .Gott, man bekommt doch beultutaae die Möbel so bequem auf AbschlagSzah lungl' Aha! Patient (arm): .Also die Medl.in soll :& dreimal deS Tage, ncch ieder Mabl. zeit nehmen?' Arzt: .Jawohl!' Patient: .Ja. 5err Dokter. dann kann ich die Medizin überhaupt nicht nehmen!' Arzt: .Weshalb denn nicht?' Patient: .Weil mir die drei Mabl.ei. ten fehlen!' Kühne, Bild. Metzgermeifter (eine Vegetarier.Spel enkarte lesend): .Rosensuvve mit Nel. kenknödel. Gefüllter KaktuS mit Weil. chensauce. Geröstete Lilien und mari nirte Vergißmeinnicht. ..Wa. Rosen und Veilchen ißt man seht! Da wird man wohl bald unser Ochsen In'S Knopf roq neuen i"