Rastel Feluns. Novelle ron A. von P si 1 1 i. ffllutSrotb in die St-nnt unter, am tief blaut Himmel zogen zart, nB Wölkchen, die wie gehaucht waren von toflaetn Schimmer. betäubend dufteten KI l?nr,K,nk,lkcke. und IZoaer streck fic& die Schatten über die malerische Waldlichtung, auf der Eastel Feluns NK Tier SBefife desselben. March &,fn in Mann in den beste Jahren, ar nicht sonderlich beliebt bei Alt und Jung ; er galt für yoqmuiyig. laazoniiB und hart seinen Untergebenen gegenüber. (St fintt nur inen Sohn. Carlo. Mitte der zwanziger Jahre, der ihm körperlich . 0 0 - -. . w ! rste geistig 0 unayntiq wie mog Der iuna Marchese war da Ideal smmil!cktt roeiblickea Wesen der Um gegend. Eine besonder konnt ihn nur mit flammenden Augen ansehen, wahren ihr firn dabei kiüimisck schlug. E Roftta Munoz, die Tochter eine Vignen Besitzer in der 5K!h von Castel Felun die anerkannte sc$onotii lyre, yeimm, lichen Dorse. Bei der Weinlese in l.k,.n sterbt! Balte sie der junge Marches . zuerst erblickt und sogleich stin Hnz an fit nrrlnrfn. Vit 1 Dr 003 N an. Viun n,,ikii c klar imifälfn ihnen werden Ja, sie liebten -sich. Sie tauschten Schwur ewiger Treue und schieden all heimliche Benot, vncji lange carnaq drangen Gerüchte über da iedesveryait iß big zu dtn Ohren be alten Marchese r lSchelte zuerst geringschätzig und zuckt, vornehm die Achseln. Aber al er hörte, daü kick Rostta fckion al künftige Mar chese de Castel lShe, ließ er seinen Knfi kommen. .WaS muß ich hören. Carlo! Du bist in Rostta Munoz vertteöl, Was ,ou daraus werden? werde sie beiratben.' .Pah, bist Du närrisch? Die Tochter ine Vignenbesitzer? So lauge lebe nickt 1 ,0 Vater, Du wirft mit Dir reden lassen .Ich wünscht Dich übrigen in einer anderen Sachezu sprechen, mtta Voyn J)er Marckese lieft da ihm fatal Gl sprZchSthema fallen. ,Du mußt Dich ,u einer Reise nack Deut chland rüsten.' .Ich?' staunte Carlo. ,Wa soll ich dort?' .Ein treuer Freund von mir, Oberst on Bohlen, hat mir angezeigt, daß er mir ein ihm vor Jahren geborgte Kumme ,urück,ablen will. Er bittet. ihm ein geeignete Persönlichkeit zu senden, welche die Summe in Empfang nimmt.' .Aber, lieber Vater, haft Du Niemand außer mir, dem Du diesen ustrag uoer, eben könntest?' .Nein, Carlo,' der Marchese legt ihm mit Nachdruck die Hand auf die Schulter, ,e tt Dem, vas laopiiai, welcbe Du emvsänast und wenn Du dabei nock einen anderen Wunsch mir erfüllen würdest, so wär ich sehr glück lichl' .Vater ' .Kein Wort weit? ! Du wirst mor en retten : sei llberoeuat. ick babe Dein Beste im Auge und Du wirst mir einst danken, wenn ich ich vor einem &eöi tritt bewahre, der Dein ganze fernere Lkben vergiften würde. Carlo sah ernst au, und dennoch konnte er dem Vater nicht Unrecht geben. Rostta' Leidenschaftlichkeit begann be. reit ihn abzustoßen, und er sah die Zeit nicht mehr fern, de r stin Lieb zu ihr erloschen sehen werde. Aber er konnte da Wort, da er ihr einst übereilt je geben, nicht breche; er mußt sie hei, rathen. Wie aber würde sie sein Fort gehen aufnehmen? Er wagte nicht, da von zu ihr zu sprechen, und verließ heim lich Castel Feluno. Al Rosita Munoz die Abreise de jungen Marchese erfuhr, war sie außer sich; sie warf sich zur Erde und schlug wie unsinnig um sich, dann aber schnellte sie empor und wandt sich an ihren Bru der, nen Fischer, der mit untergeschlage, nen Armen ihr usah. O Giulto, Du mußt zum alten Marchese und ihm erkIS ren, daß sein Sohn mich heirathen wird, er hat cä mir versprochen.' .Und Du bist thöcicht genug, die zu glauben, Ro flia? fragte der junge Munoz mitleidig. .Thätest besser. Dich einem ehrlichen Burschen Deinesgleichen zu verlo'en, anstatt auf solchen vornehmen Herrn zu warten. ' .Aber Du mutzt nach dem Castel, Bruder, ich verlang entschieden!" beharrte daö leidenschaftliche Mädchen. Ich hübe Carlo'S Versprechen und loffe nicht von ihm, hörst Du, noch heute Abend gehst Du zum Marchese " Der Marchese Feluno war einiger maßen erstaunt, als der junge Munoz sich ihm anmelden ließ, doch befahl er ihn hereinzurufen. .Du kommst wohl nicht aus freiem Antriebe?!' fragte er kurz. .Sprich, was willst Du? Meine Zeit tfl beschränkt.' .Ich ich habe nur den Auftrag von meiner Schwester stotterte der Bursche, dem jedoch die verächtliche Art deS Marchese das Blut in' Gesicht jagte, .der Signo Carlo hat hat ihr die Ehe versprochen ' .DaS geht mich durchaus nicht an,' unterbrach der Marchese scharf den Sprecher, sage Deiner Schwester, sie soll keine Närrin sein und sich nicht Dinge einbilden, die ganz unmöglich sind.' .Aber sie ist in ihrem Recht .Und Du, Bursche, bist in meinem HauSl' brauste Feluno auf. .Wenn Du Dich aber noch länger hier auf hältst, werde ich Dir den Standpunkt schon klar machen und meinen Diener be, auftragen ' .Signor der Bursche hob drohend die Faust, .nehmt Euch in acht! Ein Ticilianer bat kein Taudenblut. und mein Stile ist scharf geschliffen für den, ber mick anarent. .Elender Bube'.' Feluno ftamxste den Boden. ,ru wagst I, mir zu drohen vinau oder " Ein Dolch blitzte in der Lust, ein Schrei ertönte, und dann fiel ein Körper dumvf zu Loden. Gleich dorau rief der Marchese laut um Hülfe, und al sei ammerdiever herbeieilte, fand er ersteren über einen bewußtlosen Men scdeg aebeuat. der am Boden in einer Blutlache lag. .Schafft den Munoz hier fort! herrschte Feluno den Diener an. .Er hat mich angefallen. In d:m Häuschen be Vignenbesitzer herrichte die unbesch-eibliStte Erregung Der Sohn de Besitzer Gtusexxo Mu noz. Rosita' Bruder, lag in den letzten Zügen. Da schöne Mädchen kniete an seinem Lager und hielt ihm die zuckenden Hände, während ihre Augen Flammen zu sprühen schienen. .Er hat Dich niedergestoßen, Giulio? fragte sie mit erlöschender Stimme, .Svrich. erzähl, wi e Umm .Der all Marchef.' Lchzt der Ster bende. .stech nach mir al ich oer langte sein Sohn müsse Dich heirathen! Wenn ich sterbe. Rostta bleibt Dir die Vendetta für mich überlassen ' .Und ich will sie ausüben an dem Treulosen,' stammelte sie mit vor Wuth fast unverständlicher Stimme, .an ihm oder seinem Weibe, bkß Du, Gtulio, nicht ungeröcht im Grabe bleibst!" ,E ist gut, Schwester, dann werde ich ruhiger sterben können!' Am folgenden Lage war der junge Munoz todt, und der alte Matche er hielt einen blutrolhen Drohbrief, der ihm die .Vendetta' ( ölutrache) der ga milie Munoz ansagt. Verächtlich warf er da Blatt in die Flammen deS Kamin feuer. In einer el.ganten Villa in Wie baden standen sich zur selben Stunde zwei junge Leute gegenüber mit klopfenden Herzen und feuchtschtmmernden Blicken .Also Sie sind der Sohn des Marchese Feluno, der mit meinem Vater befreundet ist?' fragte ine ütje, wtiche Mädchen stimme, und eine kleine, weiße Hand streckt sich dem Fremden entgegen. .Seien Sie herzlich bei un willkommen: wir haben uns schon alle aus Ihre Be kanntschast gefreut.' .Meine Gnädigst ," und Carlo neigte sich zum Kusse üf e : die schna'e. kleine Hand. .Sie sind sehr gütig, inen ffremdltng so warm aufzunehmen, eS wird ihm in der Heimath kaum mehr ge allen " O ich? doch! ES muß wonnig in Sictlien sein. Wir Nordländer verbtn den mit dem Gedanken an jenes herrliche Land einen Vorgeschmack der ewigen Hei math ' Bald plauderten die beiden wie zwei alte Bekannte mit einander, und der Oberst war nicht wenig verwundert, bei seiner Rückkehr vom Spaziergang helle Lachen an sein Ohr dringen zu hören .Potz Blitz, das geht rasch I" nickte er munter. .Nun mir soll 8 recht sein, und mein aliu Feluno muß etwas AehnlicheS wünschen " Und in der That, Amor'S Pfeil hatte getroffen. Al die rstev Veilchen hcroorsproßten, und die Lerchen jubilirend zum Himmel emporstiegen, legte der Priester die Hände deS Brautpaare ineinander zum Bunde ur'S Leben. Carlo beschloß, mit Nora in Wie baden wohnen zu bleiben. Der alte Marchese war natürlich zur Hochzeit da. gewesen und hatte Nora mit kostbaren Geschenken überhäuft; auch er meinte ab, wehrend: .Kommt lieber nicht nach Castel Feluno, eS könnte Euch Unannehmlich, keiten bereiten." So waren denn zwei Jahre verftrichen, Jahr be reinsten, schönsten Glücke? sür das junge Paar, dem der Himmel durch die Geburt eines Söhnchens neu Freude und Glück beschenke. Da kam eines Tage die Nachricht von dem Tode deS alten Marchese. Er war leicht und chmerzlo hinübergeichlummert, ohne daß irgend jemand etwas derartiges vorher geahnt hätte. Rosita ar, seit ihr Bruder au dem Lebe ge chieden, ver chwunden, Niemand wußte wohin; erst als der alte Marchese in der Grust zu einen Vätern beigesetzt worden, tauchte sie plötzlich wieder auf. .Nun mutz er ja kommen. Ich hatte Zeit zu warten murmelten ihre blutlosen Lippen. Und in der That, Marchese Carlo Feluno kehrte mit seiner jungen Gemahlin und dem Wlammyatter, welchen fit ihm ot chenkt, au der gremde zurück in die Heimath; Oberst von Bohlen begleitete natürlich die geliebten Kinder. Man holte den jungen Schlcßherrn feierlich ei. Glocken läuteten. Jetzt hielt der Zug vor der Freitreppe des Schlo' jetzt wollte die Marchese auSfteigen unter dem brausenden Jubel der Menge da schwirrte etwas Durch Die Lust, da fiel eS blutroth vor ihr nieder ein Pfeil mit rothem Bande umwicktlt und auf dem, elben stand: .Vendetta I' Carlo er bleichte, aber er faßte mit starker Har.d da Band, damit e Niemand sonst er. bltckle, und bot Scora oen Arm, sie in S Castel zu führen. .Wa war das, mein Theurer?' fragte sie arglos, aber er chüttelte nur da Haupt! Ich werde eS Dir später sagen, Nora, beunruhige Dich nicht.' Am nächsten Morgen fand die unge Frau an dem Fenster ihre? Schlaf, gemache einen ebensolchen Pfeil, und nun ward sie ängstlich. .Carlo', bat ste beim Frübstück den Gatten, .Du mußt mir Alles sagen; bin ch doch Dein Weib, vor dem Du nicht verbergen brauchst.' Ja, "cani rnia , Bu sollst eS wissen. Wirst Du auch nicht zweifeln oder zür, nen?' .Nein, denn ich liebe Dih,' gab feierlich zurück. Feluno hatte auch erst durch den Hau Hofmeister erfahren, wie um die Mu voz'scht Blutrache stehe, er war doch de denklich, denn er kannte den Charakter te olkeS, er wußte, baß Rosita nie vergeben werte. .Sei ruh'g. mein Ge ltebler'. entgegvete Nora ernst, Du soll sehen, ich werd meine Feindin besiegen und zwar durch da Kind!' E war ein warmer, sonniger Märzen lag. Vie schöne Marche e halt ih Töhnchen neben sich am Boden sitzen -und las in einem Buche, doch ohne usmerk samkett. Horch l Raschelte e da nicht im Gebüsch? Schimmerte nicht ein rothe Kopftuch durch die grünen Blätter, und richteten sich nicht zwei feurige Augen au da blonde Kind am Boden i Nora Herz rstarrt fast, doch fi lezwal.g sich sah ruhig knpor und fragte: .Wer i da?" Ich, Signora Marchesa, Rosita Munoz!" .Ach, ich weiß. Ihr schwurt Vendetta weil mein Schwiegervater Euren Bruder niederstach. Staat. Rosita, was kann mein GemlihI dasür? WeShalb wollt Ih nun ihn oder sein schuldloses Kind töd ten?" Die Eicilianerin senkte da Auge vor dem freien, offenen Blick der vor nehmen Dame. ,,Jch ich kann nicht ander", murmelte sie beklommen, ich habe g schworen I" So komm'. Mädchen", und Nora rgrtff surchtlo die Hand der Zornigin schau diesem armen, schuldlosen Kinde tn uze und dann stich eS nieder, wenn Du noch kannst ! Setk Ihr denn noch im Herzen Heiden, daß Ihr Ven detta schwört und darüber den vergißt, der gesagt hat, .die Rache ist mein, ich will vergettene" ,.O, Marchesa, Ihr ahnt nicht, was ich erduldet!" stieß Rostta tonlo her vor. Ich bin nur ein ungeschicktes Mädchen, welche! nicht so reden kann. wie Ihr, aber " Nun, so komm zu meinem Kinde I' bat Nora weich. Sieh. eS tränt seine Vaters Züge, e ahnt nicht, welche Un bei! ihm bevorsteht entblöße die kleine Brust, stich zu mit dem blitzenden Dolche. dann ist Deine .Vendetta' ausgeführt und Vu haft ein armes, schuldloses ftin derleben auf Deinkm Gtwissen," Rosita athmttk schwer, ste wandte sich ob, wäh und Nora fortfuhr: Der Mörder steht vor femem ewigen Richter, überlass' dem da Rächeramt; Dir, einem Weibe steht es nicht zu!" Rostta blickte noch finster, abe: ste ant mortete nicht. Sie verhüllte da Antlitz. stürzte zu dem Kleinen nieder und küßte thu auf die Stirn, dann wandte sie sich zu Nora und nahm deren Hand. Frau Marchesa, Gott und die heilige Jungfrau egne such ! Ihr hzbt verhindert, dak diese Hand unschuldig Blut vergcß. Was zyr auch von mir hören mozt, be dauert mich und betet für meine arme Seel!" Si war davon geeilt, ehe Nora zn aütwcrten vermochte. Wie betäubt starrte diese ihr nach, dann hob sie stürmisch da Kind in die Arme und küßte eS zSrtlich. Gott, der Herr sei gelobt!" flüsterte ne. Du bist mir noch in Mal ae, chevkr, mein Liebling!" Ein wackerer junger Mann Der Cbes deS anaesebeneo BankbauseS Lebal & (lernn, in der Avenue de l'Onera zu Pari blickte von den auf dem Sckreib lizqe ieir.es Prwak Comptoirs vor ihm uegenven Briesschasten zu einem zungen Mar.n auf. der so eben nack beickeidenem Klopfen eingetreten war. S e sind Herr Paul Duret?" fragte oer Bankier. ..jawohl. Lerr Lebal." entaeanele jener, demselben einen Brief überreichend, aus ven oer alle Herr einen flüchtigen Blick warf. ..Nun. e freut miö. daö Si tnU& mitverhkrgeflellt sind; ich hatte auch kaum i,oq lange aus Vie warten können; denn eS siebt aeaenwärtia oemaltia viel ,n thun. Ich wollte mich schon nach einem Ersatzmann für Sie umsehen, obwohl e mir leid gethan hätt,, da Sie mir gut emmcoien nno. os nun iind s e in glucritch oa," setzte er wohlwollend hinzu. ..uno werthen das Berssumte ickan nack ho!en. Aber sind Sie denn irklich schon einundlwcimia abre alt?" Jawohl," erwiderte der jungt Mann mir eimis lazwaqer iimme. So, so; nun, Sie sind augenblicklich wohl ncch etwa angegriffen und müssen sich die erste Zeit schonen. Ich werde Ihnen, rie ich bereits schriet,, zunächst die englische Corresxondenz LbertraFen, später werdtn wir dann weiter sehen. ie bekommen vorläusta 3000 kkranc?: aber ich hoffe, Ihr Gehalt bald erhöhen vi ror.nen. va Wie mir trod öftrer Jugend gtsetzt und verständig erscheinen.' weroe mich etsrtg bestreben, Ihre gute Meinung ,u recbtfertiacn. Sittr Ledall" ..Dann erden m!r Beidk mit klr,and?r m nec em. &o. nevmen to t iinifiist einmal diese Briefe, elcke besonder dringend sind." BIS der Btinkier dem neu eingetretenen Corresponbenten sein erste MonatSge, halt auSnablte. lobte er feinen ffifer seine G,w,ssenhastigkeit und schnelle Aus. soung. Weniger zufrieden mit Paul Duret wen seine Geschäftscollegen, da der iunae Mann immer e!ma (Änfh und Zurückhaltendes hatte und es ab. lehnte, Abends mit ihnen in die WirthS bäuser Jll aebm oder fi an ibren fnr.rn täglichen Ausflügen zu beteiligen. Paul satte kick ein kleine, aber kelle und freundliches Zimm gemiethet und eS mit bescheidenen Mitteln, doch über ou büSsck. ja Fast kokett beraericktet. Am Tage, nachdem er sein Gebalt errpfangen eS n Sonntag faß r früh Morgen schon, mit dem Schreiben ine Briefe beschäftigt, vor seinem Schreibtische aus dem zwei Photographien in hübschen Rahmen standen. Die eine stellt eine würdige alte Dame, die andere einen jungen Mann dar; ar wohl Paul selber, renn seine großen und in telligentea schwarzen klugen waren un verkennbar. Ler Brief lautet: .Mein lieb Herzenkmama! Heul i der schönst Tag meine Leben, denn zum ersten Mal kann ich Dir. dt ich innig lieb, inen Theil meine felbftoer dienten Gehalte schicken, damit Du Dir ferner tn Deiner Sorge sür George nicht selbst Entbehrungen auszulegen brauchst Hoffentlich erhall ich bald gut Nach richten vsa Dir über unseren Patienten ,WaS mich betrifft, so bin ich durchaus zufrieden; denn ich hätte eS gar nicht besser treffen können. Ich bilde mi daß ich zur Erzieherin wie geboren bin Die iunge Mädchen, mit denen ich zu thun habe, sind ober auch so liebenSwür big und artig, daß ich mich nicht im Min besten zu beklagen habe. .Sage meinem Bruder daß er sich keine Sorgen zu machen braucht und nur sür seine Gesundheit sorge möge, ch rin glücklich und man ist sehr mit mir zusrie den.' C folgten noch verschiedene kühn er fundene Detail, dann schloß da schrei den: .Mein Herz und alle meine Gedanken sind immer bet Euch in Bayeux und wie gerne eilt ich tn Person zu Euch, um Euch nur ein Mal auf ein Stündchen an mein Herz zu drücken! .Leider muß ich mich der al ver tan dige Mädchen damit begnügen, die nur im Geiste zu thun und verdletoe mit tau send Grüßen an Georce Dein treue uno gehorsame Tochter Martha Duret.' Die Erklärung diese seltsam scheinen den Briefe ist bald gegeben. grau Duret lebte al Wittwe mit ihren beiden Kindern, einem Sohn und tner Tochter, zu Baveur in der Nor mandie, wo sie ein kleine Landhaus be saß. Die Zinsen eines mäßigen Kapi, pitals, das ihr ein befreundeter Bankier verwaltete, dienten ihr fall nur dazu, den Kindern eine vorzügliche Erziehung geben zu lassen, während sie für sich selbst blos das Allernöthiaste ausgab. Der Sohn Paul besucht da College in Cain und ihre Tochter Martha die beste Pension in derselben Stadt; die glücklichste Zeit sür alle Drei waren flei dik Ferien, welche die kleine Familie vkreintev Martha zäliite in Jahr mehr al ihr Bruder. Al Paul zwanzig Jahr zählte, trat rr in in Bankhaus Le Man', wo er sich so tüchtig zeigte, daß sein Chef, obwohl er den strebsamen jungen Mann ungern verlor, doch bald erklärte, er müsse und dingt nach Pari, um S zu etwas zu bringen. Der wohlwollende Chef em pfähl ihn dringend einem feiner Ge, chSftSfremide, Herrn Lebal t Paus: allein bevor der junge Mann die ihm von diesem offerirte Stellung in seinem Bank house annahm, wollte r gern noch einige Wochen bet seinen Lieben verweilen, zu, gleich auch, um erst in starke und hart, näckige Erkältung loszuwerden, die er sich kurz zuvor geholt. ES war im Juni und nachdem Paul von Herrn Lebal die Nachricht halten halte, daß dieser seinen Eintritt pünktlich am 1. August ntgegensähe, reiste der Sohn der Wittwe Duret voll froher Hoffnungen von Le Man nach Hause. Dort fand r es jedoch nicht so, wie er erwartet hatte; denn ein schrecklicher Schlag hattk die arme Frau getroffen: der Bankier, dem si ihr Vermögen an vertraut, hatt Bankerott gemacht und nft da ganze Kapital war rettungslos verloren. Noch schlimmer war e, daß Paul bald nach seiner Ankunft in der Heimath er krankte; seine Brust war ernstlich ange griffen und der Arzt verordnete vor Allem vollständige Ruh. Woche auf Woche verging, ohne daß sein Zustand sich besserte; er konnt am 1. August nicht bei Herrn Lebal eintreten und als darauf von diesem ein Schreiben eintraf, in dem der Bankier mittheilte, daß er Herren Duret höchstens eine Frist von vierzehn Tagen geben könnte, da vermehrte die Unruhe noch da Fieber des jungen Mannes. Martha hatte eine Stelle als Er zicherin gesucht, aber nicht gefunden und die arme Mutter verging fast vor Kum- mer angesichts dieser schlimmen Lage. Da faßte das junge Mädchen einen kühnen Gedanken. .Ich werde in Deine Stelle eintreten, sagte sie zu ihrem Bruder; eS bleiben mir noch fast vier zehn Tage, um mich unter Deiner An Weisung einzuarbeiten. ES muß ge schehen, natürlich darf Mama nicht daö Mindeste davon ahnen I' Paul hatte ihr den abenteuerl!ch:n Plan auSreoen wollen; aber ste blieb un. erschütterlich, da sie fest von seinem Ge, lingen überzeugt war eS gab ja keine andere Rettung. So nahm ste denn de Bruder? Hefte und Bücher und arbeitete rastlos Tag und Nacht, um während der Stunden, wo die Mutter nicht um cen Kranken sein konnte, mit diesem Alles durchzunkhmen. Martha gebot über tüch tige Kenntnisse und eine große geistig Energie und noch bevor die Paul von Herrn Lebal gestellte Frist abgelaufen war, fühlte fit tlch ökr uvkrnommkntg Aufgabt gewachsen. So war es gekommen, vag Mariya, nachdem sie ihr Metarmephose mit großer Gewandtheit vollzogen, als Herr . , rn f . L Paul Duret in ras Bankhaus reoar uno Co. eingetreten war. Herr Lebal lernte einen neuen Mitarbeiter immer mehr chShen und nahm bald auch Veranlas, unk. ihn bei seiner Familie einzuführen, die aus einer Gattin, einer äußerst wohl, wollenden Dame, einer hübschen Tochter von siebzehn Jahren, und seinem Eoh Martm bestand, der twa dreißig Jahre zählte und de neuen Corresponbenten lernt im Geschäft kennen gelernt hatte Martha, die ihr vom Schicksal aasge zmuvgene Roll jetzt schon mit wah rr Virtuosität zu spielen vermochte, fand ine äußerst liedenimürdigk Aufnahme in dem Haus ihre Ches und verlebt dort viele schön Stunden. Bisher war ja auch Alle wunderbar gut gegangen; aber eine Tage erzitterte Martha doch, all Herr Lebal, der in, immer lebhaft Vorliede für fi zu fas en cyi'. agte: .So einen Manu wie Sie hab ich mir immer sür meine Tochter siewünscht; ich könnt mich dann ruhig zurückziehen und meinen söhn an mein Vtklle treten las. fen. dessen Compagnon Si dann viel leicht mit verleit wurden.' Martha wurde bald roth, bald blaß und suchte rasch auf in andere Thema überzulenken, hoffend, daß die nur ein augenblicklicher Einsall ohn besondere Eonsequenzen gewesen sei. Allein al st das nächste Mal wieder in da, Lebal'sch Hau kam, ließ Manche in dem Ver hallen von Mutter und Tochter nicht län ger daran zweifeln, daß auch diese dak Projekt de Bankier kannten und sein Verwirkltchung nicht abgeneigt seien. Sie gerieth nun doch in ernste Bedränqniß als ein unoorhergesehner Zufall sie au die er schmierigen Lage befreite. Paul war zu Bazeur gestorben und Mavam Duret eilte nun zu ihrer Toch ter, um mit Ihr gemeinsam zu weinen ohne Lies von ihrem Kommen zu benach richtigen. Sie kam in da Hau de Bankier Letal, bei dem sie ihr Tochter al Erzieherin zu sinken glaubte, und flgre zu cem Diener: .Bitten kit doch Fräulein Duret zu mir zu kommtn, ohn ab zu sagkn, ca ra." Der Diener hatt da Wort .,räu, lein' überhört oder nicht verstanden und Martha gerusen, bei deren Eintritt Frau Duret natürlich inen lauten Schrei au stieß, al sie ihre Tocht plötzlich in Herrenkleidung vor sich blickte. Gleichzeitig war durch inn Zufall auch Herr Lebal eingetroffen, und nun warf sich Martha vor ihm auf die Kniee unv vekannle vt Täuschung, zu der Kin dek und Bruderliebe sie veranlaßt hatten. Sie weint laut dabei; aber auch Frau Duret und Herr Lebal konnten oräncn der Rührung nicht zurückhalten, i9 wurve vereinvart. das, Martha am venv stch der Familie des Bankiers zu erst in Kleidern ihres Geschlecht zeigen oute, unv man rann m venktn. welches zurrst an Bestürzung grenzende Staunen Diese ummanblung hervorrief. Wie hübsch aber war sie in Ihrem Kleide, mit dem sie auch ihre ganze ruyere Grazie wleveraesunlen haitn Die Tochter deS Bankiers, welche zuerst oareingeicyauk hatte, al ob fit ihr grollen wollte, flog ihr nach kurzem Zaudern um den Hals, und der Sohn betrachtet si mit ltcken, vak thm der Papa inmal zusmnerie: Nun, mein Schwiegersohn kann sie sretlich nicht werden, aber vielleicht doch Schwiegertochter wa meinst Du dazu?" Heute ist Martha Duret Frau Lebal , und ihr Gatte saat zuweilen zu der Cnoiyenvkn: .Du bist jetzt eine vortreffliche Mamo: aver du warft auch ein ackerer jun ger Mann; freilich, so i Du jetzt bist, habe ich Dich lieber. Im Invalidenyotek zu aris. Ein ungesähr 1012 Met lang unv kaum vier ischritte breiter Keller, kalt und feucht, einfach mit Kalk getüncht und ohne jeden Schmuck das ist die tötte. in der kürzlich der letzte Mar. chall Frankreichs neben ruhmvollen Ka meraden und Vorgängern beigesetzt or den ist. Eine breite Treppe führt ,u hui, die hinter dem Altar der Kirche St. Loui und wenige Schritte von der Bronzepforte gelegen ist, die zum Grabe Napoleon I. führt, vor der Tag und Nacht ein Unteroffizier Wache steht. Wenn man ihre Stufen hinabgefchritten ist, be tlnvet man sich in einem rechtwinkligen Saale, an dessen äußersten Ende flch in einfacher Steinaltar, von einem Kreuze uverragi, vesrnvet. Die Wönde entlang stehen Unterfähe von Säulen auö ge ammtem Marmor, auf denen Urnen ruhen; diese entHallen das Herz Kleber, e un Leichnam zu L?trakburq zur letzten Ruhe bestattet worden ist, deS Generals von Hauipoul, der bei Eylau tödtlich vir wundet wurde und der im Panthkon bei gesetzt ist, deS Frl. v. Sombreuil, die den Goiioerneur des JnoaltdenholelS, Grafen von Villelume, geheirathet halte, a. m. DoS Herz deS Marschall Vauban, deS berühmten gestunaser bauerS, liegt in ein großen Urne auö weißem Marmor uber dEmgangsthür Auf bkiden Seiten in drei Stockwerken befinden sich Abtheilungen in der Gruft, die mit Platten aus fchirarzem Marmor oerfchlosten t'.riv. Bon den 40 Abthei, lungen sind 24 besetz!; unter den Haupt, sächlichsten Inschriften derselben zitiren wir folgende: BesstereS 1813. Admiral Duxene 1813, Lobau 1839, Monciv 184S, Oudinot 1347, Bugeaud 1349, Comte d'Ornano 1853, Pelisster 1864, Regnault de Saint,Jcan d'Angely 1370 u. a. m. Auch die meisten Gouverneure deS JnoalidenhotelL liegen hier begraben. Kuvll und Matnr. AIS Ludwig Devrient in BreSlau gaftirte, wurde nach der Darstellung lies .Franz Moor' stürmisch hnvorgeju belt, und bedankte sich für den ihm ge, spendeten Beifall, indem er die Worte sprach: .Vorhin drückte ich etwas au, was ich nicht fühlte, jetzt fühle ich, was ich nicht ausdrücken kann.' Modern. .Ich glaube. Spund, mein Schneid Ignorirt mich l' Natürlich! Wie kann er auch viel Achtung vor Dir habin, nachdem Du ihm so wenig schuldig bist!?' Vtt mobtrnt Kunft jünger. Mama: ...Und hast Du Deine schö nen Malereien schon hergezeigt? ' Wunderkind : ,D Tan! schon ; aber dem Onkel zeige ich sie nicht !' Mama: .Warum nicht, Engelchen? Wunderkind: .Weil... der Onkel immer gleich wissen will, wa I vorstellt!' Zu mißtrauisch. Bräutigam (der die jüngste drei Schwestern heiralhet): ....Ich bitte Dich, lieber Freund, halte Dich stet in meiner Nähe! Bei meiner Kurzsichtigkeit fürcht ich tmmr, si schieben mir am iSnd während der Trauung die öltest Schwester unter!' Zn den Flitterwochen. Sie (im Eisendahncouxe): ...Wirk lich nach Pari reisen wir auch? H. zenmZnnchen, dafür kriegst Du einen Kuß 1 Er: .Ja ab nur jetzt nicht e kommt gleich der Kondukteur I' i: .Ach, dem hast Du ja doch ein Cigarre geschenkt!' Naive Auffaffung. Vater: ...Wa. zehntausend Thaler Schulden haben Sie und da halten Sie um meine Tochter an? ! Bewerber: Ja., hat Ihr rZulein Tochter am Ende gar nicht so viel?!' Rassinirt." Schuldner (um Gläubiger): .Wollt Sie heute bezahlen aber denken Sie, wa mir passilt ist! Ich lege gestern Abend den Hundertmarkschein für Sie. und zwei günfmarkbanknoten auf den Tisch, werfe au Versehen meine Lampe um, da brennende Petroleum ergießt stch üb den Ti ch, läuft zwischen den beiden Fünfern durch und verbrennt mir gerade Ihren Hundertmarkschein I" Alöuvtger : .De muß aber schon ein recht .rasftnirle' Petroleum gewesen sein!' Eiifani lerrible. .Onkel, Dich möcht' ich al Spiel, zeug haben !' .Warum denn, HSnSchen? .Papa sagt immer: an Dir wär' nicht mehr zu verderben!" Ein Schauspiel. .Ab warum ist denn heute der Ge, richtSsaal voll elegantester Herren?" .Ach, wlsten ,e : die Prima. Balle rina wird als Zeugin beeidigt vernom men: da passen alle auf ihr mirklt, chS Altirl" Zur guten Stunde. Quartierminhin (zum ben zugezog. nen Studenten): .Und wann kann ich denn immer die Stute in Ordnung brin gen, Herr Doktor?' .Hm, meine verflossene Wirth' hat da immer Morgen besorgt, bevor q nach aue ram." Nach dem Manöver. Erster Soldat (erzählend): .In einem Quartier hatten wir sogar Himmelbtt lkN I" Zwkit: O, den Himmel haben wir durch unser Echeunenkach auch sehen tön nen!" Der Kopf muß mit. Zu einem Photographen in Lübeck kam in Bau und gab dem Wunsch An, druck, sich photographire zu lassen. Wünschen Sie Brustbild oder Kn!e stück?" fragte der Künstler. Mten ode Herr." antworte! der Bauer treuherzig, .wenn bat nich so düer is, will ick doch gern 'n Bild h'.dben, wo der Kopp mit up wär!" Im Tifer. Dame (in Gesellschaft, empört): .Nein so 'ne Erzählung! Und dabei wird Ihr Minchen nicht einmal roth I" Mutter: Kümmern Sie sich doch nicht um mein Minchen die weiß ganz genau, wann es Zeit ist, roth zu wer den!" Immer beim Geschäft. Lehr: Also, die Stidenrauve liefert unS die CccS, Mcier, wa liefert sie uns?" Meicr (söhn eines BquiS, hat nur halb darauf gehört): .Sie liefert uns die Coupons!" Seine Vertheidigung. Richter: Und noch dazu haben Sie dcn DiebstLhl in der Nacht vollführt wag haben Sie darauf zu erwidern?" Angeklagt: Herr Richter wollen entschuldigen, ab eS war so stockfinstere Nacht, daß ich M:i:," und Dein" schwer von einander unterscheiden konnte." Faule Ausrede. .Da sind 'Hit ja, Herr Baron, wir be fürchteten schon, es sei Ihnen ein Un glück zugestoßen. Ihr Pferd kam näm lich schon vor ein halben Stund allein auf dem Hof an." .I wo, Gnädigste, habt den Gaul blos vorausgeschickt, um mich anzumel, den. Kundschaft. Richter: Die Welt würde cufathmen. wenn ste solche Schurken, wie Sie ein sind, loS wäre!" Angeklagter: .Na. dann nürden Sie doch verhungern, Herr Gerichtshof-.'