Dr. penningtons Car&praris. u dem.vnglischen von H. ffl. Frau Grahzm war eine herzensgute Dame, dre im reise ihrer Familie, eine Sellebttn fitten und zweier vergöttert linder eia glückliches Dasein hatte silh. re können, alre ihr nicht ein Hang zur SeldflquäUrei zu eigen gewesen, un!er Um nicht allein sie selbst fondern auch iore Lieben okt a leiden hatten. Bessn. der in den lagen in denen sich unsere wahr Begebenheit zutrug, m dieser Zustand ein geradezu krankhafter gemor de und diese! Mal auS trlftizen GcZn den; waren doch auch alle übrigen Frauen HRiittW in bojaradiger Aufregung. Da Stadichen, hauptsächlich au den Wobnunaen New Norker Ge ch! töleute begebe nd. wurde nämlich von Dieben heimgesucht und in rascher Aufeinander folge na;en fünf Einbrüche ooigekom men. Die Postossice kam zuerst an die Reihe, wie e schien ei Probe für grö fiere Unternebmunaen: dann folgten Pri athäuser und in ber vergangenen Nacht hatte die EisenbahnStatton an Orawau pun'Ttraße daran glauben müssen. Die Diebe hatten den eisernen Geldschrank gesprengt und alle Geld mitgenommen, l daher gegen Abend, wie die täglich geschah, die grauen nach ver Vlatlon suo ren, um ihre vom Geschift heimkehrenden gamiltenmitglieder abzuholen; war nicht eine, die nicht einen Blick der Angst und Trauer auf da Häuschen von rothen Ziegeln geworfen hätte, al erwarteten fit einen sichtbaren Protest desselben gegen feine Entweihung. Die älteren Damen blieben in ihren Wagen sitzen und unterhielten sich von den Schreckenstaten der Räuber. In allen Tonarten gab man der Erreznng und Furcht Ausdruck. Die jüngeren Leute. Mädchen und Knaben, ergingen sich, lebhaft plaudernd, auf den breiten Borplatz des ahnvoses. Plötzlich trat eine allgemeine Unter irechung in der Unterhaltung ein; dann lief ein Murmeln respektvoller Verehrung durch die Reihen der Damen: die Kutscher auf den Böcken warfen sich in die Brust und selbst die Knaben verstummten für inen Moment, al eine offene Kutsche an der Station oorfuhr, in der eine junge, sehr schöne Dame saß. Und eben so plötzlich kam die unterbrochene Unter, Haltung wieder in Fluß, nur richteten sich jetzt alle Redendenden an die Neuhinzuge kommenen. ' .Wie geht e Ihnen heute, Frau Marmaduke? tönte derselben von allen Seiten entgegen, mit einem besonderen Nachdruck auf da .heute", und al sie erklärt hatte, daß sie sich wohl definde, wurde ihr dazu allgemein Glück ge wünscht. Hierauf trat erneuerte Stille et, die Frau Graham benutzte, um da Wort zu ergreifen. .Haben Sie schon etwas von Ihrem Silber entdeckt, Frau Marmadule?' begann sie, fetzte aber, ohne Antwort ab zuwarten hinzu: Ich wundere mich nur, daß Sie die Sache leicht nehmen! Ich könnte das nicht I Ich fürchte mich ent setzlich vor Dieben und eS würde mich tödten, wenn ich wüßte, daß sie in meinem Hause waren. .Ich wußt e auch nicht !" erklärte die Dame hohsitSooll, nicht einmal Herr Marmaduke ahnte eS, ehe sie wieder fort waren." Ja, ja," meinte Frau Graham, aber wenn man' auch erst später er fährt, daß diese schreckliche Menschen im Haufe waren ach l Und sie haben Ihr Silber mitgenommen, jede Stück davon?" Sie haben noch etwa davon dage lassen," sagte die , nervenstark Dame kühl, aber -" Doch F:au Graham schien nicht zu hören. Sie sollten eine elektrische Alarm, Klingel an Thüre und Fenstern anbrin gen," empfahl sie mit mütterlichem Tone. Herr Graham läßt mir das einrichten." Wir haben eine solche Klingel," ant ortete Frau Marmaduke, aber das Werk war gerade in Unordnung." Oh. wie abscheulich!" riefen die Damen im Chor. Frau Graham winkte ihre Tochter Clara heran, al jetzt der Zug um die Biegung fichtbar wurde. Man setz! sich in den Fuhrwerken bereit; der alte Aufseher kam au dem Sta tlonShäuschen und mit ihm die beiden fremden Herren; der Mann, der den Poftsack nach der Office zu bringen hatte, schlenderte heran einen Augenblick war Alle Erwartung, dann wurde dieselbe erfüllt, ein allgemeine geschäftige Durcheinander folgte und der Zug hielt an. Die Angekommenen fanden rasch Ausnahme in den Armen ihrer Familien und deren Wagen und diese letzteren ver ließe nach allen Richtungen den Bahn Hof. Nur diejenigen der Familien Mar maduke und Graham hielten noch am selben Platz. Frau Marmaduke wartete, in die Kissen zurückgelehnt, auf ihren Mann, der mit dem gelangweilt au, sehenden jungen Herrn von vorhin sprach. Frau Graham hatte sich nach allen Äich tungen umgesehen, konnte ihren Gatte jedoch nirgend entdecken. Clara, die mit demselben Resultat nach dem Vater ausgeschaut hatte, erzählte jetzt der Mut ter dir gesammelten Neuigkeiten. ES waren zwei Einbrecher, Mama," sagte sie, einer muß schon alt gewesen fein, während der andere noch jung war, so sagen sie natürlich war da auch noch ein Dritter, der Wache hielt " Fahr zu, Georg!" unterbrach sie hier die Mutter. Die Pferde zogen gerade an, al der alte Aufseher herbeieilte und dem Kutscher schon von weitem ein Halt zurief, zu gleicher Zeit einen braunen Briefumschlag über dem Kopse fchmen, kend. ,,Eie Depesche von Herrn Graham!" rie'f'er den Damen zu. Die alle Dame nehm dieselbe in Empfang; während sie lal, fragte C'.ara den Alte nach den bei den Fremden und erfuhr, daß e Zei tungSleute seien. ES ist keine Aatwort nöihlg," sagte jtzt Frau Graham. ..Vorwärts, Georg! Clara. Dein Vater kommt heute Abend nicht nach Hau, er und Ph.l sind geschäftlich abgehalten." .Nun", meinte da junge Mälchen, ..wir werden sie freilich vermissen, aber auch wohl eine Nacht rhae sie fertig werden." ..Sonst, j, I" erklärte die Mutter (sie konnte überhaupt ohne irgend Jemand fertig werden) aber da find diese Ein brecher und wir haben keinen Mann im Lau I" Da ist ja Georg. Mama!" er tnnerte sie Clara. Doch die er aniwor tete prompt über die Scbulter zurück: Entschuldigen Sie, Ma'm ich muß heute Nacht zu Hause sein meine Frau erwartet da Baby und " Gewiß", unterbrach ih Frau Gra ham Georg hat Recht er muß zu Hause sein. Aber da ist Dein Vetter Willie, Clara I So, der ist auch fort wie wär' mit Herrn FrtSdqi Ihn könn ten wir bitten, bei un zu bleiben" , .Frau und tat Baby allein lassen!" Nil Clara ein. Könnten w;r nicht ein paar Telegraphen Boten auS der Stadt kommen lassen" ..Ich hab 'ven Jungen. Fräulein, mischte sich der Kutscher ein, der könnte sie über Nacht beschützen." Al ober Frau Graham aus ihre Frage erfuhr, daß dieser zum Beschützer vorgeschlagene Mann erst neun Jahre alt war, schüttelte sie den Kops. Der ist zu jung ich will auch keine Botenmngen von der Stadt. Wir könnten auch einem Freund in der Stadt telegraphiren," schlug Clara weiter vor: der konnte mit dem 10 Uhr Zug herauskommen und dann schon vor elf bet un sein. Ich glaube nicht, daß die Rauber vor 11 Uhr kommen!" Nein, nein, vor 11 Uhr kommen die nicht !" erklärte die Mutter mit einer Bestimmtheit, al hake sie schon selbst in diesem Handwerk gearbeitet. Der Vor schlag, einem Freund zu telegraphiren. schien ihr zu gefallen. Telegraphiren wir also an an " An Doktor Pennington," siel Clara ein und ein leichte Erröthen stahl sich über ihre Züge. Er würde auf alle Fälle kommen," setzte sie mit merkmurdiger Ueberzeugung hinzu. Die Mutter hülle da aufsteigende Roth aus der Tochter Antlitz nicht be merkt. ?Ja," entschied sie, lassen wir Doktor Penntngton kommen." ES war an diesem Abend später wie gewöhnlich geworden, al Dr. John Pennington die Restauration betrat, um sein Abendbrot zu so zu nehmen. Wag rend er darauf wartete, nahm er die Zeitung zur Hand und sein Blick fiel auf einen Bericht über die Einbrüche in Marflon. ES wurde da gesagt, daß die Diebsbande au drei Mann besten müsse, daß man jedoch noch keinerlei Beweise yibe. ES soll mich doch wunder!?," dichie der Arzt, ob die Kerle schon bei Gra ham'S waren? Sollte die der Füll sein, so möchte ich wetten, daß Fred Graham in hysterischen KrLmxfen liegt ich denke, ich fahre morgen 'mal 'ra.iS dS heißt, wenn ich abkommen kann. Als er nach dem Essen wieder feine Junggesellen-Wohnuug, die mit seiner .Office" verbunden war, betrat, fand er daselbst die Depesche von Frau Graham vor, die wie folgt lautete: .Wollen Sie den 10 UhrZug nehmen und die Nacht bet uns bleiben. Ausklaruiig wird Ihnen hier." Wag soll denn das bedeuten?" rief der Arzt aus. .Sollte Jemand in der Familie krank sein aber, da haben sie ja Aerzte, die nahebei wohnen!" Auf jeden Fall beschloß er dem Ruf zu folgen und auch seinen Ärzneikasten witzuneh men. ES war keine Zeit zu verlieren und so theilte er seiner Hauswirthin mit, daß er vor morgen nicht zurück sei, nahm einen Wagen und kam noch gerade recht zum Bahnhof, um seinen Zug zu betörn men. AIS er nach kurzer Fahrt, in Marfton auSstieg, trat ein Mann auf ihn zu und frug: .Ich glaube, Sie find der Herr, der von GrahamS erwartet wird stet gen Sie gefälligst hier ein, ich fahre Sie hin. Diese Einbrüche sind doch furcht, bar, nicht wahr, Herr?" . Einbrüche (1 Ja, a, ich habe da von gelesen." .Ja, Herr, fuhr der Mann fort, .Frau Graham ist krank vor Aufregung, als nun Herr Graham heute Abend tele graphirte, daß er und Phil nicht zur Nacht nach Hause kommen können, schicke fte gleich nach Ihnen. Zum erstenmale kam jetzt dem Arzt der Gedanke, daß der Beistand, den man hier von ihm verlangte, mit seiner Wissen schaft nichts zu thun habe, sondern mit seiner Eigenschaft IS muthiger Mann er verwünschte tZ nur, daß er sich mit dem Kasten herumgeschleppt halte. Doch der alte Georg ließ ihm nicht viel Zeit zum Nachdenke?; er erzählte ihm die grau figsten Geschichten von den Räubern, so daß zuletzt der Arzt wünschte, man hätte sich einen anderen Beschützer ausgesucht. AIS die Kutsche vor dem Hause an fuhr, wurde die Thür geöffnet und Frau Graham, die auf der Lauer gelegen hatte, eilte heran. .Ah, Doktor," rief fie aufgeregt, .ich kann Ihnen nicht sagen, wie ich mich freue, daß Sie gekommen find! Ich hoffe, Sie verzeihen e meiner Angst, daß ich Sie rufen ließ!" .Ich kann da sehr gut begreifen," meinte der Arzt, auSsteigenb doch Frau Graham unterbrach ihn, als fie den Kasten in seiner Hand sah. .Wie haben Ihre Pistolen mitge, bracht?! Wie gut, daß Sie daran dachten!" .Beunruhigen sie sich nicht meinet wegen," sagte er, leicht die Treppe em vorspringend und die ihm entgegen cti streckte Hand der Dame rgreisenv, fuhr er fort: .Sie wissen ja, wie freudig ich mich Ihnen und Fräulein Clara zur Per Mgung stelle.' ,E ist sehr lieb von Ihnen und ich werde eS Ihnen nicht vergessen! Aber kommen Sie hinein, Clara wird sich freuen, einen solches Freund in der Noth zu begrüßen denn, wissen Sie, sie war eS, die vorschlug, nach Ihnen zu setreren." Mit lieblichem Lächeln begrüßte baS junge Mädchen den Arzt. .Ich habe schon Frau Graham gesagt, daß ich nur dankbar dafür bin, daß Sie mich hergerufen habe?. Sie glauben nicht, wie ich mich freue, da ich Sie ein mal wieder sehe! WaS meine Pistolen anbelangt," fuhr er fort und fetzte den Kasten vorsichtig auf den Loden, .so muß ich zu meiner Schande gestehen, daß ich den Schlüssel zu dem Kasten zu Hause gelassen habe." .ES ist vielleicht so am Besten," meinte Frau Graham. Clara sagte lachend: ,DaS ist kein Unglück, ich werde Ihnen eine Waffe holen, die ge nagen wird!" Sie eilte aus dem Zimmer, um gleich darauf mit einer gewaltig aussehenden, alterthümlichen Reiterpistole in der Hand zurückzuketiren. .Hier ist eine Waffe," rief sie, dieselbe über dem Kopf schwenkend, .die jedem Räuber Angst einjagen muß!" .Clara." protestirte die Mutter, .ich möchte nicht, daß diese furchtbare Ding hier im Hause abgeschossen wird! Dein Vater hat einmal damit auf eine Ketze geschossen der Knall hat mich auf acht Tage krank gemacht und außerdem die ganze Nachbarschaft aus die Beine ge bracht man glaubte, eS fei eine Dyna mltbombe geplatzt." .Aber diese vorsündfluthliche Feuer äffe hat ja keinen Hahn!" meinte der Arzt, der dieselbe in die Hand genommen hatte. .Eine Pistole ohne Hahn ist wie ein Mann ohne Kops, einfach unbrauch bar." .Ich muß meine völlige Unkenntniß dieser Dinge bekennen," sagte Frau Graham schaudernd, .ich weiß nicht ein, mal. waS der Hahn an einer Pistole ist." .Ich will eS Dir zeigen!" sagte Clara, die Waffe aus Pennington'S Hand neh mend. .Nimm Dich in Acht!" wehrte die Mutter ängstlich ab. .Bist Du auch sicher, daß es nicht loSgehen kann' .Ganz sicher!" beantwortrte der Arzt die Frage; sie beruhigte sich jedoch nicht eher, bis er das Mordinstrument aus den Bücherschrank gelegt hatte. .Ich bin überzeugt, daß wir überhaupt keine Waffe brauchen," fuhr er fort, denn ein derartiger Besuch, wenn ersar tet, erscheint gewöhnlich nicht. .Wir wolle daS hoffen," seufzte grau Graham. .Aber Doktor, können Sie wolle Sie macht e Ihnen nichts aus hier, aus dem Sopha, zu schlafen?" .Aber nicht im Geringsten, rief Pen, nington, ,daö sieht ja sogar sehr comsor tabel auS!" .E ist sehr bequem," erklärte Clara, mir einem leichten, fast zärtlichen Schlag auf daS betreffende Möbel. .Ich mache selbst öfter ein Schläfchen daraus," setzte sie mit leichtem Erröthen hinzu. .Des genügt," sagte der Arzt ener gisch; .jetzt brächte mich kein Pferd in eiu anderes Bett!" .Ich danke Ihnen," sagte die Mutter, und hoffe nur, daß Sie mit dem, was wir Ihnen bieten, zufrieden find." Ganz gewißl Bedenken sie vom, welchen Ruf ich bekomme, wenn dieRZu ber ihr Erscheinen machen sollten. Die Zeitungen werden berichten: Dr. Pen nington beschützt zwei wehrlose Damen gegen Einbrecher! Seine einzige Waffe eine alterthümliche Reiterplftole ohne Hahnl und so fort." Wie können te nur über so etwas noch scherzen, Doktor! Schon dcr Ge danke macht mich schaudern. Aber wir brauchen Sie deshalb nicht die ganze acht wach zu halten! Komm, Clara, gieb mir Deine Hand ich könnte nicht allein die Treppe hinaufgehen, und, Doktor, bitte bleiben Sie in der Vorhalle stehen, bis wir oben find?" .Ein moderner Ritter!" lachte Clara. .Sei still, böse Kind!" gebot die Mutter. .Doktor, ich schicke Bridget. daß fie Ihnen da Bett auf dem Sopha her richtet. Gute Nacht I" rief fie roch von oben. Gehen Sie nicht zu grausam mit den Räubern um!" r ef Clara, flch über das Geländer beugend, und verschwand dann lächelnd in ihrem Zimmer. .Was ie wohl vamil meintet' tragte er sich, als er zurück in' Zimmer trat. Schon kam Bridget mit Decken uns Kissen und rasch war sein Bett bereitet, und nun blieb der Doktor allein. .Wenn nun die Spitzbuden wirklich kommen? ES ist aber kaum zu erwarten! Jedenfalls darf die Einbildung mir kel; nen Streich spielen!" Währen er ftch diesen Gedanken hingab, hatte er Rock, Weste und Stiefel ausgezogen, drehte dann da Licht aus und streckte sich auf dem Sopha aus, und trotz allem Fürchten und Hoffen übermannte den Beschützer schon nach kurzer Zeit der Schlaf. Er hatte, so schien es tom, qon ?: den geschlafen, als er plötzlich, vollftän big wach, in die Höhe suyr. Haue er geträumt, oder hatte er wirklich Fußtritte im hinteren Theil deS Hauses gehört? Er horchte jeder Nero angespannt da jetzt hörte er e deutlich eS mußte im Speisezimmer sein, eS klang als ob mit Silber hantirt würde. .Da haben wir die escheerungl' murmelte er mit einem Alherrzug. , Wa mach' ich jitzt? Vor allem die Pistole, und dann nehme ich noch die Feuerzange zum schlagen." Vorsichtig kroch er aui den Decken; danu tappte er nach dem Ka min. ES war dunkel wie in einem Sack. Plötzlich stieß seine große Zehe gegen den Kohleneimer, er wollte denselben rasch vor dem Umfallen bewahren, stieß ihn aber erst recht um und zwar mit einem Lärm, den man. so schien e ihm, im ganzen Hause hören mußte. Trotz der heftig schmerzenden Zehe er rahm sie nicht liebevoll in die Hacd. wi dal sonst natürlich wäre, sondern verbiß deu Schmerz, daß die Zähne knirschten stand er einen Moment un beweglich ur.d horchte. Alle still! Schnell suchte er un Zange und Pistole und schlich zur Thür. Vorsichiig öffnete er dieselbe und lug.'e in die Vorhalle. Jetzt konnte er durch einen S palt sehen, daß das Licht im Spei,ezimm:r halb an gedreht war am entgezenzefttzlen Ende bei Zimmer?, des Rücken ihur zn gewandt, packle ein alter Mann das Sri bergeschirr aus dem Schrank in einen neben ihm stehenden Korb. .Der olle Halunke!" dachte der Ar,t. .Wie kaltblütig er zu Werke geht! Wo mögen wohl seine Helfer sein? Wahr fchetnlich aus Wache." Jetzt drehte sich der Alte der Thür zu, al wollte er daS Zimmer verlassen. Penninglon zog sich schleunigst zurück. .Ich könnte den Kerl kaltblütig er schießen," dachte er, in dem Moment stieß seine Hand an einen Thürknopf, schnell entschlossen drehte er ihn und öffnete die Thür und sah, daß fie in einen großen Wandschrank führte. Jetzt machte flch der Doklor einen Plan, den er ebenso schnell ausführte. Er legte feine Waffe nieder und ergriff dafür den gußteppich, der vor der Thür deS Speise zimmerS lag und hielt ihn in beiden Häa ben. Der alte Räuber war jetzt an der Thür er sagte mit halblauter Stimme nach rückirärl in da Zimmer: .Komme nach oben, so bald Du hier fertig bist!" und eine dumpfe Stimme von irgend wo her antwortete zusagend dann trat der Alte in die Vorhalle mit einem Sprung schlug ihm der Doktor den Teppich um den Kopf, ihn so umwickelend, daß er keinen Ton von sich geben konnte. Aber ber Doktor hatte nicht an den Korb mit Silber gedacht, den der Rluber trug, und der jetzt mit hellem Klirren zu Boden siel eine eilige Bewegung tm Inner d:S ZimmerS und ein heller Auf schrei oben waren die Folge. Blitzschnell wirbelte ber Doktor fein Opfer in den Wandschrank und schloß die Thur. Er stand nan einen Augenblick uuent schlössen, ob er jetzt dem zweiten Räuber zu Lerbe gehen sollte, oder zu den Damen nach oben da, ein schneller chrut hinler ihm und, ehe er sich umdrehen konnte, traf ihn ein heftiger Schlag auf den Kops und halb besinnungslos sank er zu Boden. Wie im Traum fühlte er hierauf, daß seine Hände aus den Rücken gebunden wurden eine Stimme sagte: .Wirf ihn hier hinein!" er hörte den Schlüssel drehen und oh GrausI flog im nächsten Moment in den Schrank zu dem Alte, während die Thür hinter ihm ge chlo en wurde. Jetzt hörte er, wie sein Mitgefangener sich hustend und pustend aus semer Umhüllung befreite, nun wird er seinen mevoiver zieyen die Angst brachte den Doktor zur vollen Besinnung zurück und verlieh ihm die Kraft, feine bilden Hände aus den Schlinge zu lösen Wir müsse setzt zurückgreifen und de richten, wie eS oben den Damen erging te waren derde z? Bett gegangen; feiau mit einem Gefahl vollster Sicherheit; wußte sie doch einen Mann in der Nahe, dem fie, sie konnte nicht sagen warum, vertrauen durste; die Mutter, weniger sicher, schreckte, während die Tochter in festen Schlaf ernel, tn kurzen Unter, brechungen aus ihrem Schlummer empor. So kam es, daß, als der Korb mit dem ilber zu Boden fiel, die alte Dame mit einem Schrei in die Höhe fuhr. .Clara!" rief sie, diese schüttelnd, Clara, die Räuber sind da." . .Wo?" fragte diese, nun ebenfalls auffahrend. .Untenl" flüsterte vor Ausregung heiser die Mutier, .hilf mir schreien!" Und damit stieß sie einen gellenden Hülfe ruf auö, der durch das ganze HauS schallte. Clara prang au vem Wen, und ohne sich recht klar zu fein, waS sie that, verbarr,racrle ste vte icyur, mvem sie ein Stück Möbel nach dem anderen da her schob, während die Mutter, vor Schreck unfähig, sich zu bewegen, nur schreien konnte. Setzt hörten sie örauuen omute; oies brachte auch Frau Graham auf die Beine, und beide Frauen schoben dag Bett als deu größten zur Hand stehenden Gegen stand in die Bresche, gerade in dem Mo ment, als die Thür etwas aufgedrückt wurde. Der Stoß durch das Bett kam so plötzlich und war so heftigdaß dem versner vre gmger m ven pau ge klemmt wurden ein Stöhnen, ja Heu len deS Schmerzen wurde draußen aus gestoßen. .Schreie nur, schreie!" befahl die Mutter, die die Kraft dazu selbst Ichl mehr hatte. Doch Clara faßte ihren Arm. .Mutter rief sie. .ma denkst Du, was sie mit John Hrn. Pennington gemacht haben?" .Laßt mich hinein!" rief hier eine Stimme an der Thür, .laßt mich hinein!" Die Tbür wurde aufgedrückt und op und Schulter eines Manne durch den Spalt geschoben. Die machte Frau Graham desperat sie ergriff den vollen Wasserkrug und warf ihn mit aller Krast, der sie noch fähig war, noch dem Mannes kovf. Sie traf neben diesem die Wand, an welcher der Krug zerbarst, daß da! Wasser nach allen Richtungen spritzte. .Halt ein, Mutter, was ryuniue- rief die Slimme vcr der Ih?r. .Seid Ihr verletzt? Wiren die Diebe hier üben?" Und .Pzi!, Phil! schrieen Mutter und Tochter, siilrzten nach der Thür und zogen an Kops und Amea die Gestalt de Manne durch den Spll, voraus sie ihn unter ihren Uma, münzen saft er drückten. .Wie kamst Du zeyt hieiher? fragte die Mutter, ihn endlich loslassend. Sr holte erst lief ibem, daan erzählte er in aller Eile: .Vater hat gar nicht an die Einbrecher gedacht. Wir halten viel zu thun und arbeite ea ft'ißtg in ter Karzl.t. Da siel plötzlich dem Vater Eare Lage hier ein. Er sprang vom Stuhl auf und rief: .Wir müssen gleich nach Hause, Phil, die Mctter ängstigt sich sonst zu Tode (hier kZßle fie der brave Junge), wir xzckien rin'ere Papiere zusammen und di e sür den Zehn.Uhr.Zug zu spät war, so fuhren wir mit der ankern Bahn und marschirlea dann herüber. Wir ha ben auch Fred mitgebracht." .Fred Austm?" fragte die Mutter. Phil nickte und fuhr fort: .Vater kachle sicher. Tu wärst noch wach, aber eS schien nicht so ; wir ging, um'S Hau?, finden vorn ein Fenster ? fen und stiegen ein (hier bekam die alle Lame einen Ktwx Streck). Als wir in das Speisezimmer kamen, fanden wir, daß die Halluki scho.1 beim Silber gu wesen waren, eS war auS dem Sch a k genommen und lag auf dem Tijch ver streut, theilmeise schon tn einen Korb ge. packt Vatr legte eS Alles in den Korb, während Fred und ich die Küche uuter, suchten." Frau Graham' Geflcht war immer langer geworden, je weiter ihr Spttßll, g mit seiner E zä'lng karr. Wir fanoen dort Niemand," fuhr dieser fort, da hörte wir Lärm in der Vorhalle und eilten dorthin. Fred war vor mir dort ich hörte ein dumpfes Ge röusch, als wenn Jemand gefallen wäre, und Fred rief, ich solle schnell kommen. Er hatte einen großen Kerl bei ber Thür stehen sehen, der auf mich zu war cn schien, und hatte ihn mit einem Schlag auf den Kopf zu Boden gehauen. Wir banden ihm nun die Hände mit einem Taschentuch und werfen ihn in den Wandschrank." Nun, da war gut l" sagte die Mut, ter, doch Clara konnte einen tiefen Seuf zer nicht unterdrücken. Aber, wo ist der Vater? Bringe ihn schnell hierher !" Ja, ist denn der Vater nicht hier?" fragte Phil erstaunt. .Er ging zuerst herauf sollte der Dieb ihm was gethan hadeni" Ui.d drmil eilte er hinunter. Mama, sagte Clara, diese beim Arm ergreifend, mit Tigstooller Stimme. Mama, Fred hat Dr. Per.nington nie. dergeschlagkn!" Das arme Kind war blaß wie der Tod und zitterte vor Aufregung. Beide Frauen eilten nun In die Vor, halle, Frau Graham öffnete die Thür des DtenstbotenzimmerS, in dem man noch immer die Mädchen schreien hörte. .Mädchen, ich muß mich ju Eurer schämen!" rief sie hinein, wollt Ihr gleich still fein !" Hierauf trat Stille im ganzen Hause ein. Inzwischen waren die beiden Gesänge nen im Wandschrank nicht unthätig ge wesen. Beide batten sich von ibren Ban den befreit. Penninglon blieb ruhig da liegen, wohin er gefallen mar; der Räu ber versuchte nach der Thür zu kommen. wobei er ftcts n dort aufbewahrte Sachen Nie. Jetzt stre er mit der ttun koide gegen den Kovf deS Doktor, noa den Fuß zurück, um auf'S Neue gegen das Hinderniß zu stoßen, das war dem Doktor zu viel er fxrang auf, machte einen Auefall vorwärts, die Faust rrüs tig nach der Richtung, wo der Gegner sein mußte, stogeno und traf die Wand, daß die Haut seiner Knöchel daran hän gen blieb. ,Au I' schrie er, daS verletzte Glied in den Mund fchi'.bcnd. Sein Geaner lielte besser, er traf ikn ceaen die Schulter; nun wollte der Doktor vor, SrtS springen, dabei verfingen sich seine Füße in dem Teppich und wieder fiel er ocr Hänge nacy hin: .fiail Du den Vater gefunden?" fragte Frau Graham von oben, über daS Geländer gebeust. ..Noch nicht. Frau Graham." ant ortete eine Stimme unten. .Warum machen Sie kein Licht Fred?" sagte fie. Ein Sleichholz wurde an der Wand angestrichen und im nächsten Moment flammte da Gaslicht auf. Vhil kam aus dem Speisezimmer und rief hinauf: .Ich kann den Vater nirgend finden I" Clara hielt eS oben nicht länger ous, sie kam bis zur Mitte der Treppe her, unter. Fred," redete fie diesen an, wer zr wie sah der Mann auS, deu Sie niederschlugen?" ES war ein großer, schlanker Mann." antwortete Fred Austin stolz, er stand gerade hier er wartete auf uns ich kam von dahinten, er sah mich nicht und da schlug ich ihn zusammen." ..ES war ein Glück, da Du'S Ihat'ft l" rief Phil, der Kerl hait' bieg hier" er hielt eine Pistole in der Hand. Ader, steh 'mal daS ist ja LaterS alte Pistole!" Clara flog ,etzt an die Seite Phrl', saß ihr prächtiges, lange Haar nur so flalterte. ..Es war kein Einbrecher!" schrie sie auf, eS mar kein Dieb ! Warum haben Sie ihn eriqlageni" ein heftiges Schluchzen erstickte ihre Stimme. Frau Graham war ebenfalls herzugekommen. ES war kein Räuber!" erklärte auch sie, eS war Doklor Pennington. Er kam hierher, um uvS zu beschützen. wLh rend eurer Abwesenheit. Er muß euch gehört und für Einbrecher gehalten haben und ihr habt ihn sür einen solchen ge, halte und " ..Peirriiiizton!" lies Phil, tarn hadea wir ihn in d:a Schrai.k da genor. feri!" vrid er ging aus diesen zu. doch Clara war vor ihm dort. Der Klng der Stimme Halle die Gefangenen asmnksau gemocht. Der Alte silhiite liul; die wurde Verhängnis,, voll sür ihn; Pennirgton hatte die Rtch tung gemerkt und im Nu den Teppich um deS vermeintlichen Räuber Kops ge wickelt. Voch dieser halte noch die Hände frei und packte den Dok!,r an der Brust. Zu diesem uz.nblick flog die Thür aus. Da ist der Vater!" lies Phil, eilte hinzu, half dem Gefallenen auf di Füße ur.d befreite ihn von dem Teppich. Er sch sich wild um und warf sich gegen die Thür. ,,E ist ein Räuber da drinnen!" rief er aus, schnell schließt die Thür!" Phil drehte rasch den Schlüssel um. ,Huh!" stöhnte Herr Graham, denn die war der olle Räuber, .der Hallunke wollte mich ersticken! Huhl" er wischte sich den Schweif von der Stirn und schaute sich im Kreise seiner erstaunten Familie um. .Aber nie kommst Du denn da hinein, Latcr?" fragte Phil. Lhrend Frau Graham ihren Gemahl zu einem Stuhl führte. Clara stand ncch immer worllo an der Thür des Schranke. .Ich wollte mit dem Silber nach oben gehen, dal der Dieb auf dem Tisch gelas fen Halle ' .Nein," unterbrach ihn seine Frau, .ich wollte da selbst thun und mar ge ade dabei, al Dr. Pennington kam. Ich eilte ihm dann entgegen und vergaß das Silber. Ich glaube gar nicht, daß Einbrecher im Hause waren." .Gewiß waren sie dal' behauptete Herr Graham. ,AlS ich mit dem Sil, der aus dieser Thür trat, warf mir ein langer Kerl diesen Texpich über den Kopf und dann mich milsammt dem Teppich in den Wandschrank. Nachher kam er mir nach und wollte mich erwürgen. Er hatte mich jetzt eben bet der Gurgel, ich kam gerade lo von ihm, als ihr die Thür da aufmachtet." .Aber dahinein haben wir ja Doktor Pennington geworf.v!" rief Phil und Fitd zugleich anö. Clara hatte schon wieder die Thür auf gerissen. .John!" rief sie mit tiefer Bewegung, .John, kommen Siel' Und eö war wohl mehr wie ein Grund, daß John Pennington dem Rufe bereitwilligst Folge leistete. .Wo ist der Einbrecher?" war seine erste Frage. .Es waren drei!" rief Frau Graham sehr ernst, .und wir haben sie alle!" Pennington sah sich erstaunt im Kreise um lauter bekannte Gesichter, da fiel sein Blick auf den Tcppich, der noch vor den Füßen Herrn Graham'ö lag, und sein Gesicht wurde lang. .Ja, da ist der Einbrecher, den Sie gefangen nahmen," sagt Frau Graham jetzt lächelnd, während Herr Graham ihm schmerzlich ergriffen zunickte. .Wer schlug mich aber alsdann?" fragte der Doktor und strich sich mit ver bissenem Mund über feinen noch schmer zenden Schädel. Be chömt schaute Fred Austin zu Bo den, aber Phil gab die Antwort. .Wir hielte Sie ür einen Einbrecher und behandelten Sie, wie Sie den Vater behandelt haben." .Dann waren also gar keine Diebe hier?" frug Pennington verwandelt. .Nein, eS aren keine da!" sagte Frau Graham und ihre Stimme klang fast be, dauernd. .Nun, da ist ja alles gut!" meinte der Doktor, rieb sich wiederholt den Kopf und lächelte schwach. .ES ist alles gut!" sagte auch Clara und legte unwillkürlich die Hand auf sei, neu Arm. .Meine Liebe," sagte einige Wochen später Herr Graham zu seiner Frau, als sie einmal gemüthlich beisammen saßen, .nannte damals Clara den Doktor Pen, nington nicht John?" .Ich dachte, Du hättest das nicht be merkt," sag! sie lächelnd. .Doch, habe ich baS," meinte er ge, dankenvoll. .Mir scheint, daß damals, obgleich keine Einbrecher un heimsuchten, der Doktor daS Herz unserer Tochter ge, stöhlen hat." .Wenn Nehmen und Geben gegenseitig geübt wird, so kann man daS keinen Diedstahl nennen!" erklärte die Dame. VerstSndnrßooll sahen sich Beide in die Augen. Sie schienen mit dem Ausgang zufrieden zu sein. Sin fränkischer Iriedyof. Der Verein zur Erforschung der rh:i, nischen Geschichte und Altertki'ln'.kr , Mainz bat gegen Ende 1894 einen auS der BölkerwanderungSzeit stammenden fr!n'ischen Friedhof zu Hahnheim durch, forschen lassen. ES wurden über n Gräber geöffnet und gründlich durcksnt. Pierbei ergab sich leider, daß gerade die reichflen Gramer, wahrscheinlich schon in einer sehr frühen Zeit beraubt worden waren, so vag Sie Ausbeute nicht so be, deutend war, wie man erwartet hatte. Immerhin sind die gefundenen tahlrti&tn Waffen. Schwerter. Pfeile, Schildbe. schlöge, Gläser, Echmuckgegenstände recht beachtensmerth, und eS hat die AuSgra, bung an ffch eine Reibe wllktlnkr Sln. Haltspunkte ergeben sür die Vorgeschichte ves oeuricyen Borres. SchlaukSxfchen. Vater (wüthend): .Donnerwetter, das ist ja ein schöner Wisch von Vierteliabr. Zeugniß. daS Dir der Lehrer mitgab!" oyncgen: .ch, Papa wer wird sich o sehr über den Lehrer ärgern." i , 1 u - ; K