INonsieur dlermont. (frjaljluna eo Ieimrz '.oifaaiSfi. PiitfT Srr.:r.b I SseSen fireibt Dill meine fkaut. tun ,5tt lante die A!r ti'f verschob?!, it, und fit sich rji mit dem nächsten 4iaaipJT, ct,rirne-, bi . luli Nk Nzrk verlSKl. einf&tfr Da auch Du in Deinem legten Schreiben von Deiner nah otoorstehend tKuareor 1.1 die Hetmalh sprich!,, tonnten sju ti vielleicht einrichten, mit demselben Dam, ihr u sabren. Es aht mir ine groß, erukieuna. d!e beiden Damen unter Deinem iSSiid u wissen. E wird Dir nicht schwer werden, Manon zu erkennen, selbst trenn sich unter den übrigen Paffa leren rtc5 tr.thx so LüM4e Mädchen mit tbtnso schwarzen Bugen und so munterem empeiament tennven souien. .yyriMii baii Du ia cthltn. Eie ist knavv mit telaroö. tiZat oermulblick einen bell grauen Reiseanug. und wird auf meinen tüZukich, um Dir da rrennen zu leichtern, einen Strauß dunkelrolh icr Rosen im Gürtel tragen u. s. . M hirzlichem Gruß Dein oliemor. Diesen Brief erhielt ich am selben Tage, an welchem die .Stiren die Anker lichtete, so daß eS mir unmöglich gewesen .wäre, dem Wunsche meine Freunde zu willfahren, wenn S nicht schon in meiner Absicht gelegen HZtte, mit eben diesem Dampfer nach Deukchlanv zmuazu, kehren. Vor ungesShr einem Jahre hatte Wol, temar mehrere Monate in New Zoik zugebracht. Wchrer.d seweS dortigen ÄujenthülteS hatte er Manon Weltztnz kennen gelernt, die, nachdem sie ihre bet den Eliern rasch nacheinander verloren hatie, bei ihrer Tante, einer alten Dame in iuostgn, in zwtUe nciD fand Auch sie war nur volübergehend besuch weie bei einer ihr befreundeten Familie in New Sjork gewesen: dort halte Wo.de, mar ihre Vekannischait gemacht und sich, noch ehe sie nach Boston zurückkehrte, mU ihr verlost cern Ausspruch tnc Ber, liebten nach war sie natürlich äußerlich und innerlich da Cnl;Sckn!!te und Boll kommeridsie, mag diese Welt zu biete vermag. Woldemar hatte nur schriftlich bei ihrer Tante um sie geworben und ohne jede Bedenkin deren Jawort erhallen, nur mit der Bestimmung, dcß die Verlobung nicht eher veröffentlicht werden sollte, bis sie, Manor.S Tante, den Zukünftigen ihres Pflegekindes kennen gelernt haben würde. Zu diesem Zwecke reisten die beiden Damen jetzt nach Deutschland, um, wenn son keiner Seile eine Enttäuschung ein trelen sollte, die Hochzeit binnen wenigen Wochen folgen zu lassen. Ich btgad mich püaklllch an Bord itt Sch'.ffeS, schaute aber vergebens nach den beiden Damen aus. Noch ein letzter, schriller, langavhaltender Pfiff eilends sagten die Scheidenden einander Lebe wohl in letzter Kuß ein letzter Händedruck der Anker ward gelichtet und die .Soren' sitzte sich langsam in Bewegung, g Ich wende mich, da fällt mein Auge auf eine junge Dame, die in anmuthiger Stellung auf da SchifZsbord gestützt, da Gesicht dem langsam schwindenden Strande zugewendet hat jetzt dreht sie den Koxf und da kannte ich auch ohne den Strauß dunkelrothcr Rosen, den sie angesteckt hatte, Woldemars Braut. In der That ein reizendes Ge sch?xZchcn mit dem matten Teint, den blitzend schwarze Augen und dem kleinen Rosenmund. Ich trete auf sie zu und stille m,ch ihr vor. Bei Nennung mei ne NsmeuS reicht sie mir herzlich die Hand. Ihr V:rlodter höbe sie schou von unserem eienkuellen Bezegniß unterricht tet, durch WoldernarS Erzählung sei ich ihr auch schon lange ein guter Freund, sagte sie. In der nächsten Viertelstunde mach! ich auch die Bekarintschaft ih'.er Tante, der Frc,u Scheewitz. 83:1 Tisch hatt ich Faäulein Man? zwar zu rr.eir.er Lwken, doch ahm Ihre Tante mich mit ihrer Lebhaftigkeit mehr ia Ans??uch, a'.S wir lieb war, und mit einem Gc!?.l)l, ich mLchie fast sagen: der Eifersucht, mußte ich zusehen, wie ihr iSzze:,üdkr SBc'.ltu Beilobie so in die Unterbalturzz zog, daß ich keine z?hn weitere Worte rr.lt ihr zu wechseln ver N'.ochie. E? war esscnbar ein feiner Mann, sei nem ÄllLschca nach in den dreißiger Iah, ren, niit rcen'gcc schönen als inlertssan ten Zügen ein blasses Osal. kleine graue Augtn, die tief in ihren Höhlen liegend, dem Gesicht eine sehr klugen Ausdruck gaben, dazu eine etwas große Nase, der Mund von dem dichten Vollbart fast -verdeckt. ES ist ganz igevihürnlich, wie schnell die Leute bei einer längeren Seefahrt lJckauntschasken önkra'psen. Theil mag der Grund hiersür ja zu suchen sein, daß sie, von der übrigen Menschheit abge schlössen, auf einander angewiesen sind, hauptsächlich liber wirb die schnelle Ver, traullchkeit durch da körperliche Unbe Hagen veranlaßt; auf meinen vielen See reisen habe ich wiederholt diese Erfahrung und außerdem auch noch ganz elgenthüm liche Beobachtungen in dieser Beziehung gemacht. Im ersten Stadium der Sei krankheit fangen die Betreffenden an von ihren körperlichen Leiden zu reden, den Höhepunkt aber hat die Krankheit er reicht, wenn sie irgend einem der Mitrei, senden, den sie vor kaum zweimal vier, undzwanzig Stunden zum erstenmale in ihrem Leben ülurhaupt gesehen haben, ihre ganzen Privatangelegenheiten anver trauen. So erging e mir auch mit Monsieur Clermont, Wansn Gegenüber, der sich, nach unserem gemeinsamen Mittagstisch, als die Damen sich für eine kurze Mit tagSruhe in ihre Kajüten zurückzogen, mir anschloß, vührend ich auf Deck oas. unb aiprowenierecd eine Cigarre rauchte. Dies S.uitt wählte er schon am .weüen Tkge unserer Fahrt, mir seine Pr'.oatange!eenl.eltm zu erhlen. Er rjcch!: m'r, baß er seit acht Jahren Qutwer sei und nur ein Kind, t. roh schulxflichüge Toch!er Haie. So öster fei er mit der Absicht umgezargen, sich wieder zu verheirathen, er hibe auch wieder hslt unge Damen keam gelnnt, di ihn sicher glücklich gemacht hätten, nur da Bedenken, eb er auch recht daran thue, seinem vergottkrtea K'nde eine Gliifmutter zu gekea, hibe ihn liihir von diesem Schrtlt zulückgehillea. Er schilderte ir ir, wie schw r eZ Ihm gewor den fei, sich auf so lcnze und so weit von seiner Herlha zu trenre,, doch HZt'e er GeschiOinterefsen dirsrZ Opfer bringe, müssen. Jh höffie, er wirde mit seinta Be richten zu Ende sein, c b:r er fchln x!? lich ein neues Thkma an und ergiag sich in Ausdrücke der Bewunderung über Mansn .seit ich mei:re theme Frau verloren, hat mich noch kein weibliche Wesea wieder so entzückt i sie,' meint er. DaS wunderte mich weniger, a! die plötzliche Wandlung vom bekünm:rten Wittwer zum fchmichtcnden Liebhaber. .Wenn sie arm wäre, fuhr er ia sei ner Begeisterung fort, .würde ich ihr ohn Bedenken Herz und Hand zu Füßen legen, aber einem so schrnrn, und wie i mir a:cn, reimen Müvozen rinn man kaum zumuthen, einen Mann mit einer zwölfjährigen Tochkcr zu heirathen. Wäre sie doch arm und vkclangte räch einem traulichen, glücklich-n Heim!' Wie peinlich berührte mich diese Worte. Trasrn sie mich doch gervisser, maßen wie ein stummer Vorwurs meines FrundeS, daß ich ferner Braut nicht der cyug not, urn ven er miq groeien. Wk sollte ich thun? Moi'sieur Eler. mont die noch g'.h.'ime Verlobung vklra then? Dazu halte ich keine Berechli gung und doch mußte ich Woldimir! Interessen wählen. Ich gub Monsieur Elermont so deullich, wie ich konnte, ohne mich ihm direkt unangenehm zu machen, zu verst'hen, daß r sich vor einem unüberlezlen Schrilie hüten und Manon a nicht her sein Herz eröffnen olle, bis sie wenigstens gelandet seien, .Fühlte tc erst wieder festes Lnd unter einen Füßen dacht ich, ,fo ist er vielleicht auch von seiner SchiffLkrankheit gehe, lt.' J,den all bemüh! ich mich, ihn UU ntti Moment aus den Augen, zum mir.de. sten niemals tn traulichem Beifammm ein mit Mauon, der fein Aafmerlsam keilen eff,nar nicht unznzenlhm waren, allein zu lassen. isrneS Morgen? gibt Msnsiiur Eier, mont mir ziemlich deutlich zu verstehen, dcß er entschlossen ist, Mancn noch am elven Tage einen Äntraz zu machen, DieS zu verhindern lasse ich ihn keine Minute aus den Augen, veranlasse ihn deshalb auch, mich, als ich mich rasieren lassen will, in die Kajüte des Barbiers zu begleiten. ö?oblllv verleloe mit mir terttz tfl, läßt Monsieur Elermont sich auf den tuhl nieder. .Sie wünschen Ihr Haar efchnilten zuhaben? fragte der Ba-.b er. .Nein, rasieren (! mich auch." .Rasieren?' wiederholt jener veraun. dert, denn Monsieur Elermont schien stolz aus seinen oglgepstegken Wchnurr- und Backenbart. Er lehnte ten Kopf zurück, schließt die Augen rnd meint gnädig: .den Schuurr bart kZnre Sie stehen lassen." BczwcStk er damit, Manon durch sein Aeußere noch mehr für sich zu gewinnen, o erreichte er michlkden seine Absicht und ich konnt si kaum dämm vcrmthci len. War r schon verher ein hübZchrr Mann, so sah er jetzt noch um zchn Ji-.hrk unaer au8. Am letzten Akevd vor unserer Lsnduiig stat.d ich bei klarer, sierner.hiller Nacht mit ihm oben auf Deck. Es war eine kurz Pause in unserer Urite: Haltung ein getreten. Eine Weile hakte mein Be gUii, offenbar in ernstes Nachdenke,, versunken, schweigend ir,L weite Meer hincukgeschaut, als er, mit feiner weißen, aristokratischkn Hand die Asche von seiner Cigarre streifend, plötzlich meinte: .Ich habe mit ihr gesprochen.' .Mi! Manon i" uaegnet ich r. chreckt. Er nickt bebachtlg rr.rt dem Kkps. .Natürlich Hollen Sie sich einen Korb bei ihr?' fragte ich in grögler Span nunz. DaZ nun gerade nicht', laute! seine Antwort, .offenbar war sie von meinem Antrag so überrascht, daß sie sich Bedenk. :t auübat.' Bedenkzeit l Msr.on, die Lerlobie me:ner Freundes, wollt sich rst bedin, k;n, ob sie richt inen anderen fürs Leben angehören wollte? ich glaubt nicht recht zu hören mein armer, armer Wolde: mar l Ich bin so entrüstet über die A!iae leeiheit. daß ich, als ich Monon am nächsten Morgen wiedersehe, nicht umhin kann, die Sache zur Sprache zu bringen. Mit Bedauern hote ich von Monsieur Elermont on dem Vorgefallek-.en', hub ch an. Wieso i was meinen tief" ivlaegne! sie mit der unschuldigsten Miene von der Welt. .Monsieur Elermont hzt mir alle mitgetheilt, mir gestanden, daß er Ihnen einen Antrag gemacht und ö?t thm Hoffnung gegeben haben', eulgegnete ich mit Nachdruck, während mein Auge mit so strafendem Blick aus ihr ruhte, tag ihr die heiße Nöthe in die Stirn stieg und sie di Lider senken mußt. AIS treuer Freuno vreS verlob' ten', fuhr Ich fort, auf das Wort .treu' inen besonleren Rachvrus uatn e, vissermaßen als Borwurf für ihre Un treue, .verspreche ich, ihm da Dorge fallen verschroe,geu zu wollen, wenn Si mir geloben, meiner, armer, Woldemar nie, r,t, Beranlasiui-g zu tr geringsten Eifersucht fiirieifeilk geben zu wollen.' .Da verspreche ich', erwiderte fi, mir herzlich die Hand drückend, und sah mich dabei mit nm so bestrickenden Lächeln an, baß ich ihr beim besten Wil len nicht zürnen konnte. Am vachflea Morgen nahen wir uvl dem Hafen. Wir drei, Manon, Monsieur Elermont uud ich stehen beisammen auf Deck und schaue nach dem un näher und naher rückeadea Lande auZ, ich im mer bemüht, zwischen die zwei zu treten, aber seltsam, S will mir tite auf lang gelingen. Monsieur Elermont macht ein ängu lichkö, besorgte Gesicht, ,eS hängt Zo viel, so unendlich viel von der Ankanit auf deulschem Boden für mich ab' hZtte er gesagt. Wieso? wußte ich nicht, daS kümmc:t mich auch wenig. Wie wir langsam in den Hafen eiu laufen, tdeZen meine Augen unter den am Sirand Harrende Woldemar. Freudig schwenkt r den Hut ich grüße wieder aber nein, r steht mich lffen bar nicht, er hat nur Bugen für seine Braut, er legt den Finger auf die Lp pen, sie nickt ihm oerständnißinnig zu jetzt schweift sein Auge zu ihren, Beglei, ter. Wir landen er empsängt sie mit offenen Armen, doch nur für einen Augen blick, er wendet sich zu mir, doch die Wsrle tir.ti herzlichen GcutzeS ersterben mir auf den La'pen, als er mir nur flüchtig die Hand reicht uiid hastig zu-. raun!: .Begleite üJiaron und ihr Tante nach Hotel irr einer ttUuuunti: folge rchl' Welch' feitlamer Emxfangl Doch ich Ihue, wie gehc.ßen. Wir fahren nuch dem Hotel. Alj aber eine Lltelstunde nach cer anderen verstreich! und kein Sold, mar sich blicken tätzt, halle ich c für gebolcn, mich zu rückzuziehen. D:e folgende Nscht bringt mir wnig Schluf. llerha,,d, was ich während der letzten drei Tage gehört, gesehen und erlebt habe, rabt mir meine inner Ruhe. Ich stche zeilia auf. Während ich bei meinem Morgenkaffee sitzt, wird mir die Zlitug gebracht. Ich fange an zu lesen, da fällt mein Auge aus irren Namen, der mich stutzig macht: Monsicur Jean Paul El ruont der genaue Name meines Rcifezefährten. Der betreffende Ariikel lautete: mua ter den Passagieren der .Svrer.e', die heute von Nm Kork kommend, hier ein traf, befand sich auch der rasfinirte Schwindler und berüchtigt Wechsel, fälscher Franz Klöber, der sich als Fran zose unter dem Name Jean Paul Eier, mont eingeschifft hatt. Nachdem der stlbe sich vor mehreren Jahren hier in Deutschland durch die Flucht einer län geren Gefängnihstrafe ntzogen hatt, hat er sich neuerdings in Amerika großer Wechse'fSlschungen von ganz enormen Beträgen schuldig gemacht. Um seiner dortigen Bestrafung zu entgehen, kam er wieder hierher, seine Frau mrl zei Km dern in den traurigsten Verhällnissen in New Aork zurtckiassend. Daß derselbe gleich bei Ankunft der .Svrene' vcrhas, t;t wurde, vsr danken wir vor Allem dem Geschick und der Umsicht einrS unserer höheren Polizeibeamten, des Herrn Wol' demar Lenk.' Ich lehnte mich in meinen Sluhl zu rück und versenk! mich in lang, ernste Gedanken. ,W:!ch ein Spiel des Zu falls!' dach! ich, .daß di!kr Schwindler gerade durch der, verhaflet werden fo2te, dem er wenngleich unwissentlich ein so lieseS Unecht zugefügt halte.' Drct Stunden spärer befand ich mich aus dem Weg zum Hotel S. Ich fand Las Brauipaar in traulichem Beisammensein. Beide begrüßten mich aufS herzlichste; besondere Manon schaute mich mit ihren Scheimenaugin so über mü'.hi!, lchili d an, daß eS mir garz h?iß zum H:rzrn drang. Bet einem Glase Wein e zäblte Woldimkr ausführlich bitt die gestrige Verhaftung und aZ dcrselöen vo:Lukg?gnngen war. Schon ziemlich sicher in seiner An r.ohnie, daß dieser .aliak' Clnmorit sich der .Sure' einschiffen werde, halte Woldemar Mairon und deren Tante , anlaßt, sich auf demselben Dampfer in znsch-.ffkn. Nur der gcnauen Weisung ihres Ver lidten folgrod, hatt Manon sich die LitdeirewürdiZkeiten dieses Monsieur Elermont gefallen lassen, damit Wolte, mar sich bei der Landung des GaunerS um fo lcichier und sicherer bemächtigen könne. .Ich vermag nicht zu sagen,' erklärte si, .welche Ueberslndung eS mich kostete, mich nicht voll Adjchm von ihm zu wen den, obwohl ich ahnungslos davon war, daß ich cS mit einem Verbrecher zu thun hatt.' .JedeiifallS kann ich Ihnen das Zeug nig ausstellen, daß Sie Ihre Rolle wunderbar durchgeführt haben,' erwi deile ich. .So gut,' lichte sie, .daß ich mir Ihre tiefste Verachtung zuzog, ist dem nicht so? Waren Sie auch in Ihren Loiwü'fen sehr schonend, so funkelten Ihr Augen mich doch so niederschmet ternd an, daß daß ich Woldemar um einen sa treuen Freund fast beneiden könnte.' .Wenn er Dir nicht schon ebenso freundschafllich gesinnt wäre,' siel dieser ihr in's Wort, .kommt, meine Lieben und er hob das GlaS auf stets gute? Einvernehmen und Eure Mithilfe, wenn eS wieder einmal gilt, einen so guten Fang zu thun, ai diesen Klöber, .alias' Monsieur Elermont!' 23. Alt Großraih Ludwig von Watlenwyl in Rrzchigen ist gestorben. Hauslehrer und Arzt. Nove!lei:e on Ulrich Frank. Niemals hat! r verlalhen, daz er in ihr etoiS Anderes sah, elS die lerr begierige, , ichbegabte Schülerin. Jm nur war er rost, kühl, wortkarg, wo ei nicht seir.en Un'errichlSgegkrstznt, betraf r kam und ging, ohn daß man je mal bemerkt hätte, mit stürmisch und verlangend eS in seinem jungen H.rzen auswall!, wi heiß und wild da Blut tn seinen Ader kreiste. Obwohl noch jung an Jahren, war r in Meister der Selbstbehirrschung. Er wüste, baß er der arme Siudent, in diesem aristokrati, schen Haus N'chlS zu hoffen, nicht zu rwarken habe. Hundert Mal war er nahe daran, die Siuaden aufzugeben aber er konnte sich da schmerzlicheLergnü gen Dora zu seliei,, ihr stimme zu HS ren, nicht versagen uud so kam er und li:d! und litt die süße Pein einer ersten, unglücklichen Lieb,! Tora ahnte nichts von cllekem, aber auch in ihrem Herzen, wogt, knospt und reg! sich mächtig. Der junge, rnfl, still Leh rer Hai! g ihr angethan, ganz gegen ihr Willen. Wenn er dich doch lielke so schwirrten ihr die Gedanken durch da KSolchen: wenn r doch ein Gelühl. in Empfinden für dich besäße! wenn er doch nicbt ko streng, so kalt wär ! Und S kam ein Tog. Dora war allein im Zim mer, als er eintrat. S war damit ve chä ttgt. eine Kart zu zeichnen für eure der nächsten Lcctionen und mühte sich ad, die Lime lichtig zu zichen, welche die r treffenden Punkl bezeichnen und verbin. den sollen. AlS er die Thür öffnet. bück, sie aus, he:ß st ez ihr das Blut in's Airtlid und ihn demutbkvsll an, blickend, fa&te sie: .Bitt. Herr Dcctor, wollen Sie mir zeigen, w:e man diese Linien zieht' Er war hinzugetreten und beugte sich über da Blolt, daS in sehr primnwcn Anfängen verricth, daß aus demseuznenie Landkarte enlnehen sollt Es ftirrie ihm vor den Augen, als er sie so nah vor sich sah, sich so allein mit ihr wußt. Er nahm die Zeichenseder in die Hand und versuchte seine Geschicklichkeit; aber immer lebhafter und heißer pulstrt daS iUlig, flürmrjche Blut, wie tn lelch tenSchmingunen überkam S ihn, Alles um ilzn her versank vor seinen Blicken, die nur sie sahen, nur on ihr hingen mit einer heftigen Bewegung warf er die Feder nieder, ergnn ryren oxs mtt sei neu Händen und indem er sie wiederholt lcidcr. cha tlich us die Elirn ra, stit sten er. .Wi ich Dich liebe, wie ich Dich litbel'. . . . Ein einziges freudiges Aufjauchze war die Antwort, die ihm nachhallle, als r aus demZimmtrstürzl! Dora ging umher, wie tm Traume! r liebte sie! Was ,fi dehnt, wag sie er träumt, war Wirklichkeit! Gab eS nun noch etwas in dieser Welt über daS des, l'.g'nd Bewußtsein hinaus!? Unmög I;cl! Glücklich, heimlich lachte st vor sich bin. In den Unterrichtsstunden, an denen sie an diesem Tag noch theilnehmen mußte, besann ft sich wie tm omnam buliömuS, ihr Geist weilte fern auf seit gen Genioen wenn ji au aunenia An'.bkil nahm an den Ereignissen um sie hr.' Erst alS st zur Ruh kam, da würd si ihre verschwiegenen GlückeS sich voll bewußt, sie lieble und wurde wieder geliebt, und lachend und weinend vertraute sie daS herrlich Gehsimniß ihren Kissen an, U die sie enochend ihr glühendes Antlitz verbarg. Am nächsten Tag sag si im Salon auf inen: jener kleinen FauteuilS, die so recht zu allerhand Liebekzauber erdacht worden zu sein scheinen. Sie hielt in Buch in der Hand, aber di Lettern tanz ten er ihren Augen, sie konnte nicht lesen, ihr Herz klopfte hörbar, sie hatte einen Schritt auf der Treppe vernommen! Wenn er her einträte I Jetzt .... über die Lehne des Sessels hatte sie die Arme nach ihm eziporgestreckt, fein Haupt zu sich herabgezogin und feinen Mund ge, küßt. Der erst Kuß, wo Lixp' an Lippe hangen und Sehnsucht und Ber langen und Wünschen und Hoffen in einem einzigen Athemzug daö Paradiek wieder in'S Dasein rufen! Und dann war er vor ihr niedergeknict, hatt seinen Kopf tn ihren Gcwändern geborgen und ein überseliglS Geständniß feiner Liebe floß über feine Lippen! Sie hörte zu, wi berausch:. .Dora, mein Liebe,' sagte r endlich, .nun, nachdem ich daS höchste, irdische Glück genossen, nachdem ich weiß, daß Du mich liebst, gorchen wir dem ftren gen Gebot der Pflicht....' Sie sah ihn an, als begreise sie ich?, was nun kommen könne. .Niemals werden wir uns angehören, niemals würd es möglich sein, die strtngkn Vorurtheil Driner aristokratischen Angehörigen zu beugen. Ich bin ein armer, namenloser Arzt, Du daS reiche, adelige Fräulein Ich weiß, daß ich auZ Dir machen könnte, was ich begehrte, daß Du mir folgen würdest in Armuth, Elend, in kleinliche Verhältnisse, von denen Du, die Ver, wohnte, Zarte, keine Vorstellung haft die ich aber kenne in ihrer ganzen jam mervollen, verächtlichen, rbärmlichen Niedrigkeit.... Ich will das nicht. Ich will auch nicht tn Illusionen und schmeichlerischen Hoffnungen Dir und mir unerreichbar Ziele vorgaukeln und in heimlichem, verstecktem LiebegclSndel uns Leib und seele vergiften. Ich liebe Dich zu sehr, ich stelle Dich zu hoch, um in frevelhaftem Spiel da, wag unS jetzt ein Heiligthum, zu entweihen, hehr und rein bleibe uns daS Gedenken an unsere Jugendliebe, an unseren ersten Kuß! Ich werd von Dir gehen .Ludwig!' in einziger Angstschrei war eS, den sie auSstieß, aber ihre ganz, durch fein rhabeneS Pflichtgefühl g quälte Seele lag darin. .Die Zeit heilt jede Wunde, auch die Deine wird vernarben. Du wirst Dich den Ueberlieferungen Deine HaufeL ge treu vermählen, und wenn Du vielleicht kereintt an der erte Deine Gälte tn Deiner Earosse ausführen wirft, lächelnd in di Kissen de Wagen, zurückgelehnt und vkia lick inen V0labere,!ndk Mann treffe wird, der den schweren Pflicht, seine Berufe ncchzebk. don will ich nicht, daß Du erbleichend zurück schreckst m dem Gedanken: diesem Mann da schuld ich etwa! Ich will e nicht um Deiner Ebre. um meine S!ol,e willen, Du trägst keinen Vorwurf, ich keine Demüthigung au dieser schönen stund unseres Leben daoon 1 So er gegaugea, de? Stolze, Harke UnerriüliHe! Ob die Erinnerung an diese Stunde vchl kurch die ecl dieser Beiden zog Ja dem oornehzrea, lauschigkn Ge mach w!r eS immer dänlmrigergeworde Nur die hier und da aufzuckenden Flam wen bei KazrinfeuerS bcZeuchttttn die junge Fcau. b! ncch immr mit ge kchlossenen Augen im Lehnstuhl lag, als lausche s. auf Stimmen auZ vergangenen Zeiten.... .Bist Du glücklich, Dora?' r neigte sich üder st herab, tieser und immer tie fer, und seine Lippen berührten ihr Sln. Ein Schauer überschlich ihren zarten Körper, uld ine großen leuchten ve iülicr chlug ie rann zu ihm aus. .Ich war e! Graf Roienburg war eine vornklzme, edle Natur. (r geflal, tet mein even schon und bebeutungS voll. Seit einem Jahre bin ich verwitt et, noch habe ich die Trauergewänder nicht vvzetkgt: die Blüthen, mit denen ich vor einigen Tagen memen Knaben überschüttete, waren das erst Zeichen wiederkehrender Lebenslust, und dieser tollen Laune verdank ich z ja, daß ich rechtzeitig die Gefahr rkcnnt.', in der mein Kind schwebte. Diese Kind, roel che ich abgöttisch liebe, als das höchst Ler mrlch ni seiner Liede zu mir! Und die ErhaltiZng di-feS Kindes danke ich zynkn uno ,o viel Gutes tn meinem Leben,' fügt sie zögernd und sich desin, nend hinzu. . .. .denn ich dürfte glücklich rein un ver eirs meines eiiea iÄctt.'n war ich dich vorwurfsfrei, nichts bergend t:, meinem Herzin, 013 men sandigen utüDieniraum. Er hatte ihr Hand, lche sie in tief, ster Bewegung ihm gereicht, ergriffen und küßt dieselbe. .Dora!' kam S wi uiibewuht über feine Lippen. Und Ihnen, mein Freund, wi ist eS zynen ergangen' .Ich habe die Welt ge ehen, viele Ri n gemacht zu wissenschaftlichen wecken. Ehre erworben weit über Verdienst, und hab mich feit einem Jahr hier nieder gelassen an diesem Orte, den ich um sei ner herrlichen Lag willen liebe und be vorzuge.' Daß er als ein ärztlich Autorität galt, zn der man weit und breit wall vhrt, ha!! r be cheiden verschwiegen .Sind Sie vermählt?' Nur ,öaernd naai nq die rage von thrm Munde. und sie nSlhc'k wi in junges Mäd, chen; aber er konnt m dem Halbdunkel, welches tn dem immer herrschte, dies nicht wahrnehmen. NernI' Das klang so einfach und doch so jubelnd, so zagend und doch so yossenv iütr Dienr brachte die Lamx in'S Zimmer. Der helle Licht, chetn erschreckte den Knaben. Er richte! sich auf, und als r den Doktor erkannte. rief er: .Der Doktor soll dableiben, Mama, immer, immer!' ßi guter YaZß. Unter der Regierung Ludwig'S XIV, kam in Paris die Sitte auf. daß Damen lte Gejährt selbst lenkten. Da sie sich indeß sehr hausig in der Kunst des Fah. renS höchst unerfahren zeigten, waren Unfälle aller Art, durch schöne Wagen enierrnnen hervorgerufen, nicht selten. AlS sich diese Vorfälle ti, bedenklicher Weise mehrten, macht Lubaig die Sache zum Gkirenstand einer Berathung mit einem Älmister. Olzne Weitere den Damen das Wirgenlmken zu verbieten, erschien Ludwig doch zu streng. Da ragte der Mlnier plötzlich: .Majestät. lassen Sie mir frei H,rnd, und Sie wer den, schcn, daß die Sache aufhört!' Lud, wiig willigte gern ein. Am anderen Tage er cklen im Amtsblatt nachfolarnde LekanntÄllchung: .Zur Verhütung von Unfällen bitt ich die Familienhäupter, in Zukunft die Lenkung von Gefährten nur Töchtern und Vemahlinnen von Ersah, rung gestatten zu wollen, welche daS dreißigste Lebensjahr erreicht oder über, schritten haken. Ludwig.' Der Erfolg war durchschlagend; schon am folgenden Tage sah man auS leichtverständlichen Gründen knne einzige Dame mehr aus dem Kutschbock. Aremdkörper im ge. DaS Aug ist in sehr zarte und em xsindlicheS Organ. Die in dasselbe ein, gedrungenen Fremdkörper müssen daher ovalv cis möglich aus dem elken entfernt werden, wenn nicht ernster Schaden ent. ehm soll, man kommt c ar bäufia vor, daß kleine Insekten oder auch kleine Glauu, oter olliealhtttchen tn da? zarte Bug eindringen. Leicht kommen diese Dinge in das Aurze, aber recht schwer hält es manchural, sie wieder hinaus zu chaffen. Da vielfach übliche Mittel. daS entstehend Unbehagen, durch Reiben mit dem Finger zu beseitigen, verschlim, mert meistens nur be Schmerz, bewirkt ogar ost döje Entzündung. Andere uchen durch vorsichtige Fassen und öer, auSnehmen den Fremdkörper zu entfer nn; aber das ,'t sehr r chwerlich und mühevoll. ES dürf! daher allen Lesern ieseS Blattes die Erinnerung an ein höchst einfache und sicher wirkendes Ver fahren bei Entfernung von kleinen Fremd köipern im Auze erwünscht sei. Man eweqe nämlich nur daS obere Augenlid echS bis zwölf Mal auf und ab, so wird da kkine Objekt in ten Thränenset ge, spielt di ganz Operativ hat tn xou nige Sekunde ihr End rrtich', ohn irgnd wlchen Nachtheil zu hinteilassen. Stark! Fräulein: .Hat Ihr Cousin nicht in Glatze?' Herr (der selbst kahlköpfig ist): .Na, und wo für eine... gegen den di ich noch der rein Struwelpeter l' Abgelehnt. A, : ,Du, l h' mir doch zeh Mark; nur für ine halb Stunde!' B. : .Ach. setz' Dich doch, di halb Stund geht auch so herum!" Gefährlich. Schusterjui'ge (zu einem ai geheiterten Studer,tn): .Sie! Gehen Sie nich so an dem Petrolkummagazin vk,!ei!' Student: .So warum denn nicht?' Schusterjunge: .Na. Sie dabei, docb jedenfalls 'en gewaltigen Brand!' . Alrfo! S.'udent A,: .Wa wischest Du denn so aufmerksam Deine Pfandscheine ab?' Student B.: .Hm, ich thu' meiner Mutter zu Gefallen; die erwähnt mich In jedem Schreiben, doch in!mer orbenllicü für Riinigimg meiner Garderobe Serge zn tragen.' ver musikalische N?achtcr. Student Bummel (mit einigen Kolle gen wegen nächtlichen Singen onge, klagt): .Weshalb soll ich denn zehr, Mark bezahlen, und die andern nur süns?' .euge lach!u,ach!er eiiiirufeirh : Weil Sie nebenbei noch falsch gesungen aoev! vann freilich. A.: .Du, Professor D. sübrt Ia jetzt immer seine Gemahlin am Arme dag war doch sonst nicht?' B. : .Ja, der ist jetzt Stütze der HouS rau geworden.' Unrerfrore. Schutzmann seinen Einbrecker rtap per.d): .Stehen bleibe! Sonst schieß' tch teic ieder l' streich: .Schießen S'e nit! Bin kan Schuß Pulver werth!' Er hat recht. Was, Karlchen, noch im Bett? Steh' gleich auf und schäme Dich.' .Ach Mama, laß' mich liegen. Kann mich ja ebensogut hier im Bett schä men.' Zartes Urtheil. A: Sie waren ja gestern mit dem Herrn Doktor auf der Hasenjagd!?' ! 33.- A: .Nun, wie schießt der Doktor mit k'nem neuen Gewehr?' B: .Wre immer sehr hasn r u n blich I' Ein praktischer Vater. Vater (zu seinem Sohne, einen, jungen Mediziner): ,,Wenn Du schon werden willst Spezialist. fo werd' doch lieber Zahn, als Ohrenarzt; Zähne hat der Mensch zweiunddreißig und Ohren nur zwei. Aus der Schule. Lehrer (der feinen Schülern den Unter chied zwischen recht und unrecht klar machen will): , .Angenommen, meine Uhr wär kaxut, und ich würde sie Jemand ür S0 Mark verkaufen, wall wäre daö?' Der kleie Moritz: Ein gute Ge chäst, Herr Lehrer?' Au! SNnN orten et rächt zu mir kom men? Ich wohn mit einem Freunde zu ammtn. da spielen wir dann Skat?" B: ,,Wo wohnen Sie denn?" A: ,,Hier drüben an der Ecke, vier Treppen." B :., Danke sebr so hcch spiele ich nicht." Der Scbrcihals, Fiau A: Daö ist ja ein reizendes ind; ich möchie wissen. e8 aus dem fliehen einmal werden wird?" Frau B: ,,Ja, wenn man aus der Gegenwart auf dre Zukunft schließen kann, dai-.n wird er wohl 'mal AuSmfr werden." Auf der Reirbahir. Unierossizier (beirn Reilcn der Einiäb !g-r): ,Ja, ja, meine Herren, so einfach w'.k'S J,:ra Studiren ist'S nicht, da kön nen Si: mir glauben." l?ersctnaprt. Er (beim Rendez.vous): ..Jetzt wart ich ge7.au eine Stunde, Du hattest mich doch um fünf herbestellt!" Sie (erftami! : Um im ? Da gebt mir ein Licht auf. ich habe Dich mit ein anderen Herrn verweckselt !" lNißverstanden. Wirth (zu einem Betrunkenen, der sich entfernen will, line zu zahlen: .Jetzt zahlen Sie erst die fünf Flaschen Bier, onft ' Betrunkener: .Na. et stedt doch draußen, .Hier wird Bier in Fla'chen verschenkt !' Zum Theater. (.u B. im Tbczter: .Eine brillante Erscheinung, diese Sängerin.' terehrer der Sännknni: .5m. da Brillante an ibr rübrt vom Krcrfen h-r.' 3Irf dem Heimweg. A.: .Eben fäll! eine Sternsnurve. da fall man sich etcriS wünschen,' Ifeuner.d : .ö wüüfcbe mir. dcö meine Alte schon -u Beit iiZ. wem, ick jnach Hau komm'!