NEBRASKA STAAi ANZEIGER. Lincoln, Ne jDas lrb.tr fufc. Von it. irubid). Ucn ,m,M ?i'alNi! hab' ich stuft ge!een, Ir irat sin winVr ä i: t ü und I ubvjfom, Ud t uica l :it aiiij gjr iufj gewesen; t4 fürn JCiätcr finvn halb tu nur, Un6 meinten irftl. in innen fifWrn ton Lu ist der Jiaiiil, zu iwntg der ialiir. Wa aHr ilm tittiiicfi: d ISnhit Schöne lal rr d,iung,n und fce nüi'.ina tracht, Tx Jfoinrtf llittl), ff ikg.kjug Drohne. Ich ai inlwchst rc fiant an Ruhm unt i'iadit, X bat der inidie Zahn Wi ?i,b gestochen, Icfe ce gntiTtif ist in K'.lr '.'tailji; Jt Feind ftfl (in und hat fein schloß ge tri)d)f n Und blieb ihm ichis. aU nur sei Satten ipist Und leine vvr;fn rul'fUi'f t;odifu. Noch Irrt er lange, sonder 3 in und i-iiel Ein IV mir saug er, nxiui er schied und tarn: SSU doch fern Müifoiimi stand, trie schnell er fiel . . . Und Jeden riiljrt es, der die l'tcb vernahm. Der .VuiiQ. Von X- jromm. Er ging unruhig in dem Garten auf und ad, der mit seinen hohen Bäumen und seinem dichte Strauchwerk daö Hauö von der Straße trennte und es fast rerbarg, sah unruhig nach der Hauöthür, horchte auf jedes Geräusch und murmelte vor sich hin: Noch immer nicht! Und sie ist doch sonst immer so früh drsußen! (iS ist, als ob sie wüßte, dasz ich auf sie warte!" ör hätte eS nicht nöthig gehabt, zu dieser ungewöhnlich frühen Morgen stunde zu kommen und sich, wie er es that, nur vorsichtig dem Hause zu ähcrn, damit ihn kein unbefugte Auge entdeckte. Er war ja der Berlobte des jungen MächcnS, das er hier erwar tete. Noch waren sie nicht in aller Form öffentlich verlobt; LinaS Vor mund wollte das erst zulassen, wenn der Bräutigam seine Anstellung an einer der höheren Lehranstalten des Ortes, die ihm übrigens gewiß war, schwarz auf weiß in der Tasche hatte. Der überselige Liebhaber war mit dieser Bestinimung mehr als zufrieden gcwc sen: so konnte er sein Glück dock) einst weilen ungestört genießen und brauchte eS nicht auf Promenaden und Visiten Hunderten von neugierigen Äugen zur Schau zu stellen. Es war ein ungetrüb teS Glück in der allerersten Zeit; dann hatte sich ganz almälig ein Schat ten darüber gelegt, und zwar durch die Schuld seiner Braut. Teshalb war er jetzt in aller Üliorgcnfrühe hier, um sich ohne Zeugen ernstlich mit ihr aus zusprechen. Tie gute Frau Berger, die Anstandödame der verwaisten Schwe slern, war zwar eine Null, aber sie war doch da; und dann das jtind! Er biß sich auf die Kippen, als er daran dachte. Das Kind war es ja, was, durch Lina Schuld, seinem Glück im Wege stand. Die Kleine war zehn Jahre alt und von Geburt an blind. Franz Römer war ein gutherigcr Mensch, der nicht tßer Acht ließ, was man dem Unglück schuldig ist. Aber daß Lina immer Zuerst an das &iufe dachte, daß sie selbst in den wenigen Stunden, die sie bei sammen sein konnten, niemals aus schließlich für ihn da war, das konnte und wollte er nicht länger so hingehen lassen. Gestern Abend sogar, wo sie so gut in der Fensternische hätten plau der können, wo er ihr so viel zu sagen hatte da hatte sie ihn schon nach den ersten Worten unterbrochen: Gleich, ich muß nur noch einmal zu Gleichen hinaufgehen, ehe sie einschläft." So will ich nicht stören," hatte er kurz gesagt, hatte seinen Hut genom men und war gegangen. Jetzt ging die Hausthür sie war eS. Er dachie daran, wie er am Mor gen nach der Verlobung zur selben Zeit hierher gekommen war, er sah noch das 8 lückliche Aufleuchten ihrer braunen lugen, hörte noch den halb unterdrück ten seligen Aufschrei. Aber heute kam ft langsam heraus, blaß, mit verwein ten Augen, und als sie ihn erblickte, schreckte sie zusammen. Du hier, Franz?" Ja, wie Tu siehst. Ich mutz sehr fern von Deinen Gedanken gewesen sein, da Du so erschrickst." Ich erwartete Dich nicht so früh." Sie sprach langsam, in müdem Ton, ihre Lippen lächelten nicht, und ihre Augen senkten sich rasch, wie sie den seinen begegneten. Er bot ihr den Arm, aber sie bemerkte es nicht, oder sie that doch so. Sie gingen einige Schritte neben einander her ; endlich fing er mit erzwungener Ruhe an : Ich bin hergekommen, um mich mit Dir auSzusprechcn. Wir haben uns gestern in einer Verstimmung getrennt das darf nicht mehr vorkommen." .Nein, das darf nicht mehr vorkam men," wiederholte sie leise. Ich weiß nicht. l'ina," fuhr er fort, ob Du Dir ganz klar gemacht hast, was Du übernahmst, indem Du Dich mit mir verlobtest?" Ich habe die ganze Nacht hindurch daran gedacht und an nichts Anderes," sagte sie. Ich hälte es gleich am An fang thun sollen; aber ich war zu glück lich, da denkt man nicht. Jetzt bin ich mir klar geworden." .Nun?" Er sah sie lächelnd an. Sie hatte ihr Unrecht erkannt und gestand es ein. Ich will gern alle Schuld auf mich ehmen," sprach sie mit zitternder Stimme weiter. Du kannst ja nicht dafür, daß Du das Kind nicht lieb hast." Er zuckte unwillig die Achseln. Hattest Du eö lieb, so wäre Alles andere. So aber kann ich die Pflichten, welche ich Dir, und die, welche ich Gretchen gegenüber habe, nicht vcr einigen." Deine Pflichten gegen Deine kleine Schwester würde Frau Bergcr selbst verständlich und bereitwillig auf sich nehmen," meinte Franz kühl. Sie lächelte matt. Die körperliche Pflege, gewiß. Aber, Franz, das Kind hat nichts als mich und meine l'iebc, von der ich ihr nicht den kleinsten Theil eniiicden kann. Und Du rerlan't mclzr als das." .Wenn i u darunter vcrftcli't. rast . ! ich den rn:cn Platz in Deinem Herzen und in Deinen Gedanken beanj;ru.tr, ja," tntgecir.ete er, .das ist nietn gutes Reckt." .dienst Du wohl ' Du würdest jeden Liebestcn-ds, jeden Gedanken, den ich i itr reichen habe, als eine Verkalkung dieses RcclzleS ansehen, wie Du es jetzt fd.cn thust. Es wäre eine ewige Qual, unter der wir alle Drei zu leiden halten. Und daher" Sie jlockke. Daher?" fragte er gespannt. Sie sagte nichko. sie zog mit zitiern der Hand einen Ring vom Finger, einen kleinen Ring mit blauen Skci ncn. die ein Vergißmeinnicht bildeten, und reichte ihn ihm. .Das kannst ?u thun!" rief er empört. Ich habe naikigcdacht, wie ich nur konnte." gab sie zur Antwort. .Ich weiß mir keinen anderen Auöweg." Lina!" rief er drohend. .Bedenke, wir treiben kein Kinderspiel. Gibst Du mir den Ring zurück, so ist es sur immer zwischen uns vorbei." Sie war todtenblaß geworden, ihre Augen starrten an ihm vorüber in' Leere. .Nimm," sagte sie tonlos. Er nahm den Ring und schleuderte ihn fort. Sie sah, wie er im Sonnen schein einen blitzenden Bogen beschrieb und dann in das Gras des mit blühen den Sträuchern besetzten Rasenplatzes fiel. Nimm!" sagte Franz kurz und ging. Sie stand unbeweglich, bis sie daö Gitterthor schließen hörte. Dann drückte sie die Hände an die Schläfe und sagte in leise jammerndem Ton: Ich kann nicht anders, ich kann nicht anders. Ich liebe ihn fo sehr aber mein armes, kleines, blindes Herz!" .Lina, wo bleibst Du?" rief ihr eine helle Kinderstimme entgegen, als sie in das Haus zurückkehrte. Es war Gretchen, ein schlankes, zierliches Kind mit einem lieblichen Gesichtchen und dem horchenden Ausdruck darin, den man bei Blinden so oft sieht. Wie sie auf die Schwester zukam, hälte ihr Nie mand auf den ersten Blick ihr Gebre chen angemerkt. In dem Hause, in dem sie von ihrer Geburt an lebte, ging sie fast fo sicher wie eine Sehende umher. Wo warst Du denn?" fragte sie. Tante Bergcr und ich, wir warten mit dem Frühstück." Ich war im Garten." Fehlt Dir etwaö?" sagte die Blinde, Du sprichst so leise." Ich habe arges Kopfweh. Früh stückt nur ohne mich; ich will mich noch ein Weilchen hinlegen." Das Kind wollte mit ihr gehen, aber Frau Bergcr hielt eö zurück und ging allein zu Lina hinauf. Sie hatte die Verlobten im Garten gesehen und ahnte nichts Gutes. Dennoch war sie fassungslos, als Lina sich bei ihrem Eintreten vom Bett aufrichtete und zu ihr sagte: Es ist vorbei, Frau Bcr ger! das ist Alles!" ihr Gesicht in das Kissen drückte und herzbrechend weinte. Als sie später zu der Kleinen zurück kam, sah sie fast heiter aus, und ebenso klang ihre Stimme, als sie sagte: Jetzt komm, Gretchen, Du mußt lesen." Hast Tu auch gewiß kein Kopfweh mehr? Nein, nein." Sie legte die Blätter mit der Blin denschrist zurecht ; das Kind glitt mit dem Fingerchen über die Zeilen und las langsam und laut ; die Schwester verbesserte sie hier und da. Bist Du mir böse?" unterbrach sich Gretchen mitten im Lesen. Dir böse? Nein, mein Liebstes." Dann bist Du traurig, Tu sprichst anders, als sonst, Lina!" rief die Kleine, als die Schwester ihr mit der Hand über die Haare strich ; Du hast ja nicht den Vergißmcinnichtring?" Ich habe ihn verloren." Ach, daher bist Du so traurig! Aber Tu wirst ihn ja wiederfinden!" Nein, mein Herz, ick) finde ihn nicht wieder. Lies weiter" Am folgenden Morgen früh, als es eben hell geworden war, ging Lina hinaus und suchte den Ring. Aber es war vergebens, sie fand ihn nicht. Was sie damit thun wollte, falls sie ihn fand, daran hatte sie nicht gedacht, die hätte es nicht sagen können, so wenig, wie sie wußte, warum sie jedes mal, wenn die Gartenthür ging, auf horchte, ob Franz wohl käme. Sie wußte nicht einmal, ob sie es wünsche; denn wäre er gekommen, sie hätten doch nur auseinander gehen können wie das letzte Mal. Aber sie horchte tagelang. Lina," sagte Gretchen einesÄbends, als sie schon im Bctt lag und die Schwester neben ihr stand, kommt Herr Fmnz nicht mehr her?" Sie hatte sich nie gewöhnen können, den Verlobten der Schwester anders zu nennen als so. Nein, er kommt nicht mehr," gab Lina nach eine? kleinen Pause zögernd zur Antwort. Nie mehr Lina?" rief die Kleine und richtete sich hastig in ihrem Bctt chen auf. Ist er böse, weil Du den Ring verloren hast? O, Lina!" Sie streckte die Arme nach der Schwester aus, diese beugte sich über sie, und das blinde Kind zog Linas Kopf an seine Brust, drückte sein Köpfchen dagegen, und die Beiden weinten zusammen. Es waren die eiftcn wohlthucnocn Thrä nen, die Lina vergoß. Mitten im Sommer war es gewe sen, als die Verlobten sich trennten. Jetzt war es Winter, ein schöner klarer Frosttag. In der Nacht vorher war reichlicher Schnee gefallen, er lag wie eine dicke Decke auf den Rasenplätzen im Garten. Lina ging mit Gretchen auf und ab. Die Kleine war lustig, sie jauchzte, wenn ihre Füßchcn tief einsanken, lachte, wenn sie auSglitt, weil sie kühn vor der Schwester hcrge laufen war. Jetzt kauerte sie auf den Rasenplatz nieder, emsig beschäftigt, den Schnee mit ihren geschickten Hand chen m allerlei fonr.ni m ballen. .li'ii f.:::::j i.'ül f.5:ri sie aus : .Lina ? vum! cm'ne hex!" llrd v?ie die 2-':vt;:cr, tic i.ene Siirutc ron i'r.r cfiiaudin bans, eilig berankam, rief sie frrr-f : itr Ring ? Ich bade den :ing, vina ! Er lag unicr dem 2änc giin; dutt am ZtraucZi ! C, Vina, jetzt kann Herr Franz doch zii x mehr tote sein '." Zie brach erstrecken od. Wie Lina den Ring eidiilc. Kaäne der kaum be fcbwu'Iirniie Schmerz ja!) in il r aus. .Wirf lim fort!" rief sie. in tnttcr lilt es Weinen aufleckend. Er lulit mir nichts, ich mag ihn nit sehen!" Das Kind senkte das Kepschen, aber es warf den Ring r.ul t seit, es ließ ihn in seine Taicke gleiten. Lina!' sagte es leise und bittend Da fühlte sie, wie die Zäiwesier den An um sie legte. Sei null böse, daß ich Tiäi erstreckt habe, mein armes Kleines. Es ist sctien ror'.!b.'r, ganz vorüber." Grck.iien streichelte Linas Gesicht, ohne etwas zu sagen. Met in ihrem kleinen Kopf sing es an zu arbeiten, und ehe der Tag zu Ende war, hakte sie einen Plan gemacht. Er kam ihr selber gewagt vor, sie zitterte ein wenig vor der ÄuSführung, aber ausführen mußte sie ihn. Am folgenden Tage, als Lina für einige Sturzen auSge'.'.'.igen und Frau B."ge? im H iiishalte beschäftigt war, ie: ielte Grellen sich zu ihrem großen Unternehmen an. Ganz leise ging sie die Treppe hinauf, nahm aus dem Schrank Mäntel chen und Hut und machte sich zum Ausgehen fertig. Sie wollte nichts weniger, als ganz allein zu Herrn Franz gehen und ihm den Ring wiederbringen. Er mußte ja wieder gut werden ! Sie horchte, als sie fertig war, ob sich Jemand im Hause regte. Nein, Alles war still. Sie schlich hinunter, öffnete sacht die Hausthür, ging die Stufen hinab und den Weg, der geradeaus zum Gitterthor führte, ent lang. Ta blieb sie einen Augenblick stehen, ihr kleines Herz klopfte bang, als sie sich nun von den wohlbekannten Wegen allein auf die fremde Straße wagen sollte, die sie noch nie ohne die Schwester betreten hatte. Aber sie zögerte nicht lange, nun stand sie brau ßen. Ter Schnee fiel dicht und ver wischte die kleinen Fußspuren. Sie wußte, sie mußte sich rechts halten, um in .die Gegend zu kommen, wo Herr Franz wohnte, und so ging sie mukhig vorwärts. Tie Straße war zu keiner Zeit sehr belebt, und jetzt, in den späten Nachmittagstunden, fast menschenleer. Tas wunderbar feine Gefühl der Blinden, die Selbslstandig keit, welche kluge Leitung und ihr eigner Wille in ihr entwickelt hatten, halfen ihr, und sie lachte vergnügt in sich hinein, als sie fand, daß das Unter nehmen gar nicht so schwierig war. Aber nun blieb sie stehen, sie war an einem Uebergang angelangt, sie hörte Schlitten vorüberfahren, Wagenräder knirschen sie konnte allein nicht wei ter. Sie wandte den Kopf hin und her; da fühlte sie, wie ein grober Frauenrock ihre Hand streifte. Liebe Frau," sagte sie mit schüch ternem Stimmchen: Wollen Sie so gut sein, mich hinüberzuführen? Ich bin blind." Die Frau, der Kleidung nach eine Tagelöhnerin, bückte sich hastig über das Gesichtchen, das zu ihr erhoben war. Wahrhaftig! Barmherziger Gott! Und da läßt man Dich allein auf der Straße umhergehen?" Ich muß ; und es hat auch nichts zu sagen. Wenn Sie mich nur hinüber führen und mir sagen wollen, wie ich in die Hochstraße komme." Nun, viel Zeit hübe ich nicht, aber bis zur Hochstraße will ich mit Dir gehen," sagte die Frau. Sie gingen Hand in Hand, ohne zu sprechen; von Zeit zu Zeit warf die Führerin nur einen fast scheuen Blick auf das kleine Geschöpf neben ihr, das blinde Kind, das es wagte, allein umherzugehen, kam ihr so seltsam vor. Nun blieb sie stehen. Hier sind wir , in der Hochstraße, ich ginge gern weiter mit Dir, aber meine kleinen Kinder sind allein zv Hause." Ich danke Ihnen,' liebe Frau, ich danke Ihnen recht sehr. Ich werde meinen Weg schon finden." Sie trennten sich; nach wenigen Schritten wandte die Frau sich um und sah, wie das Kind weiter ging. Dann ging auch sie kopfschüttelnd ihres Wege. Gretchen fand es hier nicht leicht, vorwärts zu kommen. Die Straße war belebt, es gingen Leute hastig an ihr vorüber, kamen rhr entgegen, sie fühlte sich bald hier, bald dort gestoßen und geschoben und hörte mehr als ein unwilliges Wort.' Sie fürchtete sich, die Vorübergehenden anzureden, und doch mußte sie sich zurcci'ragcn. End licl, faßte sie sich ein Herz: Bitte, wo ist Nummer sechSundzwanzig?'; Tas weiße Haus an der zweiten Ecke von hier." Die Slntwort, die rasch im Vorbeigehen gegeben wurde, half ihr wenig, sie sagte ihr nur, daß sie noch weiterzugehen hatte. Tas Geräusch der Stadt, in die sie selten kam, ver wirrte sie, immer häufiger wurde sie angestoßen, fortgcschobcn; sie war nahe daran zu weinen. Aber sie drückte die Augen fest zu, um die Thränen nicht hcrabrollen zu lassen. Sie mußte ja um jeden Preis vorwärts! Ta be kam sie einen heftigen Stoß in die Seite, sie wankte und fiel von dem Trottoir anf den Straßendamm. Im selben Augenblick fühlte sie sich von zwei Männerarmcn aufgehoben und auf die Füße gestellt, eine große Hand klopfte den Schnee von ihrem Mnptcl chen, und eine gutmüthig scheltende Stimme sagte: Kind, wo hast Tu denn die.Augen, daß Tu den Leuten so in den Weg läufst?" Sie war halb betäubt von dem Fall, aber ihre erste Bewegung war, in ihrer Tasche nachzufühlcx. Gottlob, der Ring war noch da! Ich danke Ihnen, lieber Herr," sagte sie dann und setzte entschuldigend hinzu: Ich kann nichts dafür, ich bin blind." Dieselbe Verwunderung und dieselbe , aae wie vorhin, dieselbe Antwort. .Mi r.r.d Ne icttt linvl: Wenn iüi nur dj Hau Nurnuier seieandztraiizia, fände. ,Jck trinke Tich hin, arme Ding." sagte der Herr und nahm sie bei der Hand. .Da sind wir." sagte er nach einer kleinen Weile. .Zu wem willst Tu gehen?" .Zum Herrn Tokkcr Römer. Er wobnt im ersten Stock. Bitte, be müden Sie sich nicht, ich finde mich wobl allein hinauf." Ter Herr antwortete nicht, sondern stieg mit ihr die Treppe hinan, den läutete er. fragte, als Jemand die Thür öffnete: .Ist Herr Toller Römer zu Hause?" und auf die be jahende Antwort schob er daö Kind hinein. Ter Toklrr Römer saß an seinem Sckireibkisch und arbeitete. Er war mißmuthig, wie leider oft seit dem Sommer, die Arbeit wollte niclit reckt vorwärts gehen. Taß nian doch Tinae, die längst vorüber und abgethan sind, nickt vergessen kann. Scklimmcr noch, daß, wenn man sie endlich überwunden zu haben glaubt, sie so deutlich und klar iu'S Licht treten, als wenn sie eben erst geschehen waren. Er war nicht wenig erstaunt, als ihm gemeldet wurde, ein kleines Äad chen wünsche ihn zu sprechen. Er wandte sich der Thür zu; aber was sich auf seinen Zügen spiegelte, war weit mehr als Erstaunen. Gretchen!" wollte er rufen. Ter Name blieb ihm halb in der Kehle stecken. Taö Kind halte seine Stimme doch erkannt und kam tastend auf ihn zu. .V, Herr Franz!" rief es, die Hand erfassend, die sich ihm entgegenstreckte. Ich bringe Ihnen den Ring, den Lina verloren hat. Ich habe ihn im Garten unter dem Schnee gefunden. Nicht wahr? Jetzt sind Sie riicht mehr böse auf sie. Sie konnte ja nichts dafür, daß sie ihn verlor, und sie ist seitdem so traurig!" Er sah verwirrt auf den Ring, den sie ihm entgegenhielt, und dann auf die Thür. Sollte es Wahrheit werden, was er eben noch vor sich hingeträumt hatte daß 'ina zu ihm kam uns sagte: Vergiß, was zwischen uns gc treten war, ich gchöre Tir, und Tir ganz allein!" Wer ist mit Tir hergekommen?" fragte er hastig. Niemand," sagte Gretchen. Ich bin ganz allein von Hause fortgegan gen. Lina würde es niemals wagen, Ihnen den Ring zu bringen, sie wcinle so sehr, als ich ihn fand. O feien Sie nicht mehr bose ! Wenn Sie wüßten, wie still und wie traurig sie geworden ist!" Er sah die Kleine, während sie sprach, mit weit offenen Augen an. Kind," rief er dann und zog sie an sich : Ganz allein bist Tu gekommen? Tu hast den Weg gemacht, den ich zu gehen zu feige war?" Ganz allein bin ich doch nicht gekom men," berichtigte Gretchen. Einmal hat mich eine Frau geführt und dann :in Herr. Ich bin auch einmal hinge fallen, aber es hat mir nichts geschadet. Sind Sie nun wirklich nicht mehr böse, Herr Franz?" Er ging unruhig hin und her. Lina ist so traurig," fuhr Gretchen fort. Sie will es mich nicht merken lassen, ober ich weiß eö doch. Und ihr Gesicht ist so schmal geworden, ich fühle es, wenn ich es streichle." Er blieb stehen und sah auf das Kind herab; seine ehemalige Verlobte, er selber, ihr Zcrwürfniß, Alles erschien ihm mit einem Male in einem ganz anderen Licht. Und auch das blinde kleine Mädchen sah er mit anderen Augen an. Tas war nicht etwas, was man so ohne Weiteres bei Seite schie ben konnte. Er sann ein wenig nach, dann setzte er sich, zog das Kind an be' den Händen zu sich heran und sagte : Tu meinst, daß Lina nicht böse anf mich ist, daß, wenn ich zu ihr zurück komme und ihr selber den Ring wieder- bringe, zwischen ihr und mir Alles wieder sein wird wie früher." Aber sie ist ja gar nicht böse gewe sen!" rief Gretchen. Nun höre wohl auf das, was ich Tir sage. Wenn wir uns verheirathen, Teine Schwester und ich, so nehme ich sie mit mir, das weißt Du doch? Sie wird Dich dann noch besuchen ; aber sie gehört dann nicht mehr zu Dir. Sie gehört vo da an ganz und gar mir." TaS Kind hatte mit gesenktem Kopf zugehört und auf seine Frage genickt. Seine kleine Brust hob sich zittern, es drückte die Augen zu, wie es zu thun pflegte, wenn es eine Erregung be kämpfte dann kam es schüchtern, kind lich rührend heraus! ..Ich darf sie aber doch noch lieb haben, auch wenn sie mir nicht mehr gehört?" Er hob die Kleine auf, drückte sie an sich und küßte sie. Kind! Liebes Kind !" rief er heftig bewegt. So viel klüger und besser als ich, der ich so hell zu sehen glaubte ! LicbcS, liebes klei nes Grekchcn!" Ihr wurde bei seinem Ungestüm bange, sie versuchte sich loszumachen. Lassen Sie mich jetzt gehen, Herr Franz; Lina ist vielleicht schon nach Hause gekommen und ängstigt sich um mich." Tas ganze Haus war in Aufregung und Angst. Als Lina zurückkam, trat ihr Frau Borger mit der Frage ent gegen: Wissen Sie, wo Gretchen ist?" Und nun begann das suchen. Im Hause keine Spur von ihr; ihr Hut, ihr Mäntclchcn fehlten. Man ging hinaus auf den Stufen waren, soweit das Vordach sie bedeckte, die Fußstapfen erkennbar, das war Alles. Man rief, man suchte, umsonst. Wohin konnte sie gegangen sein und mit wem? Es war ein Räthsel, deren Lösung man ebenso suchte, wie man sie fürchtete. Wie Lina wohl zum zehnten Male aus der Hausthür trat, hörte sie einen Schlitten hcra.'.rommen und halten. TaS Gitterthor wurde geöffnet. Lina ! Lina! bist Tu da?" rief eine helle Kinderstimme. Sie stürzte die Stufen hinab; unten kam Gretchen ihr entgegengelaufen. Sie brachte kein Wort heraus: auk den r?.LsycTif , A T Yir r &s - if ty m .(- m zV iF&js1 W ! ; ,,- jy, i 17 l :S4,$K r ? iVLVJ mmM . y iai tf5: Knien siegend preßte sie das Kind a sich und bedeckte sein Gesicht mit Küs sen. Sei l.icht bise. daß ich fortging. Ich bin jc: wieder da," sagte das Kind schmeichelnd, 'lber Tu siehst wohl gar nicht, wer mich hergebracht hat?" Erst jetzt bemerkte Lina den Mann, der hinter Gretchen stand. Sie erhob sich rasch. Sie haben sie gefunden?" sagte sie befangen. Nein, Lina," antwortete er. .Sie hat mich gefunden. Ganz allein ist sie zu mir getommen und hat mir gchol sen. mich selber wiederzufinden und Tich. Willst Tuben Ring noch einmal annehmen und niich dazu? Tenke, daß unsere kleine Schwester für mich bittet." Lina verstand nicht Alles, was er sagte, aber die Hauptsache begriff sie doch, und ihre Augen gaben ihin die Antwort. Jetzt habe ich Tich erst recht, da ich Euch Beide habe!'" rief er glück selig aus und zog sie an sich. Wie sie sich einen Augenblick später über das Kind beugte, u.n eö zu küssen, strich Gretchen ihm zutraulich über die Wange. Jetzt wirst Tu mich auch ein bis chen lieb haben, nicht wahr?" sagte sie. Ich habe ja doch den Ring gefunden." K.lrnrvals-Abrntcurr. Humoreske Max Lraulil. Tie junge Frau Toktor" war schon drei Jahre verheirathct und hat so gut wie nichts mitgemacht. Ihr Gemahl, der Rechlsanwalt, hatte so viel mit böswilligen Leuten zu thun, die ihre Wechsel nicht bezahlen oder sonstige Unthaten begehen, daß er nur feiten einen freien Abend dem Vergnügen widmen konnte. Wenn seine Gallin darauf anspielle, daß ihr der interessan teste Klagefall äußerst langweilig vor komme, dann lächelte der Herr Toktor nur mit den Worten : Klagen, überall Klagen," und zog eine Anklageschrift hervor, um sie wahrend der Mahlzeit zu lesen. Kein Wunder, daß die lebenslustige Gattin ein immer heftigeres Verlangen nach heilerer Abwechselung empfand und endlich die günstige Gelegenheit benutzte, um den Wunsch zur That wer den zu lassen, alö ihr Mann eine Geschäftsreise nach Berlin antreten mußte. Zur selben Zeit empfing die junge Strohwillwc den Besuch ihrer Frcu'i bin Jda, einer sehr unternehmenden Tame. Gerade als sie sich bitter über die Eintönigkeit ihres Tascins be klagte, überkam sie die unübcrwindbare Sehnsucht nach einer außcrgewöhn lichen Unterhaltung. Sie wollte, sie mußte etwas unternehmen, eine Tummhcit, einen tollen Streich, was immer, aber eine Unterhaltung wollte sie haben. .Klärcken." meinte Frau Jda, Tu hast kein Talent zu so 'was, Tu wirst )cn Muth verlieren." Stelle mich auf die Probe, Jda." Wie ivare es mit einem Masken !all? weißt Tu ich meine einen jener, die nicht gerade von Gräfinnen irnd Baroninnen besucht werden, wenn nich eine Fürstin Pignatelli dort den Lorsitz führt." Also im Kristallpalast? Warum zcnn nicht?" Gut, ich gehe mit Dir. Aber wir zehen allcine, das heißt ohne mann- iiche Begleitung. Kannst Tu bis heute :in Maskenkostüm bereit haben?" Gewiß." Tann abgemacht. Um neun Uhr hole ich Tich ab." Kurz vor zehn Uhr betraten die bei den Freundinnen den Partcrrc-Saal des KrislallpalasicS. Frau Klara war entsetzlich ausgeregt, so sehr, daß sie einen Augenblick vermeinte, umsinken zu müssen, und rasch die Larve abnahm, um ein bischen freier athmen zu können. Bald aber Halle sie sich erholt und schritt wieder masiirt in den Saal. Ehe sie sich 'S nur versah, war sie von ihrer Freundin getrennt und von zahl reichen Herren umgeben, denen ihre elegante Erscheinung sofort aufgefallen war. Einer derselben, ein junger Mann benahm sich bald derart ungenirt, daß sich Frau Klara seine Huldigun gen" fast nicht mehr zu verwehren wußte. Ta, in ihrer höchsten Bedräng niß sie war schon nahe daran, in Thränen auszubrccken trat ein alte rer, ziemlich dislinguirt aussehender Herr auf sie zu und reichte ihr den Arm und sagte höflich : Bitte, gnädige Frau, begeben Sie sich unter meinen Schutz." Zitternd folgte die Tame der Aui forderung und ließ sich willenlos fort führen. Beruhigen Sie sich dock, meine Gnädige." tröstete sie ihr Retter, von mir haben Sie nichts zu furchten. Aber, mein Gott, Sie sind ja ganz erschöpft, Sie müssen etwas genießen. Sie haben vielleicht noch gar nicht soupirt?" Frau Klara verneinte. mmmmmmmm:. äisiv; 'V t ' , v?;&tt ) v., i& l. Fleisch-! Wurst- Handlung von IYI. Wagner & Co 145 südl.w. trabe. 53?" Die feinsten sclbstzemichtcn Bcat, Leber, Knack und Äiener-Würste stets vsr räthig. Fleisch zu den niedrigsten Preisen. ommt uad üderztUtt ach selbst. R - k ! , eaiui hilf,! eo das Veiiminue nachholen." Und rasch Halle der Fremde einen Tisch in den oberen Kolonnaden in Besitz genommen und ein feines Abend essen bestellt. Er aß für Zwei und trank Eliampugner für Vier, die Tame nippte nur an ihrem Glase und sendete verzweifelte Blicke durch den Raum, um ihre Freundin zu entdecken. Sie suchen wohl Jemanden?" fragte sie ihr Kavalier. Nein, mei meine Freundin," stot terte Klara, sie hat denselben Domino wie ich." .Ich schaffe sie Ihnen zur Stelle," versicherte der galante Fremde, ver tilgte den Rest der zweiten Flasche Champagner und verschwand. Eine Stunde verstrich, zwei Stunden waren um weder Jda, noch der Fremde erschien. Klara, die wie ange wurzelt an ihrem Tische gesessen hatte, hielt es nicht länger aus und wollte selbst auf die Tuche gehen. Als sie Miene machte, sich zu entfernen, trat ihr der Zählkellner entgegen mit den Worten : Entschuldigen Sie. Tie Rech nung!" Entsetzlich. Ter Fremde hat nicht bezahlt und Frau Klara trug nicht eine Mark in der Tasche, da ihre Freundin als Zahlmcisterin funktioniren sollte. Was sollte sie thun? Verlegen streifte sie einen werthvollcn Ring vom Fin ger und stammelte: Nehmen Sie indeß dieses Pfand, ich werde es auslosen." Ter Kellner prüfte mit einem flüch tigen Blick den funkelnden Diamant und die augenscheinlich verzweifelte Dame, verstand sofort die Situation und sagte höflich: Bitte." Frau Klara stürinke fort, durcheilte die Riesenraume des Kristallpalasics und cntschloß sich endlich, da sie Jda nirgends fand, allein nach Hause zu fahren. Da an dem MittelauSgang stoßen die beiden Freundinnen aufein ander. Gott sei Dank! Jda!" Klara, wo steckst Du denn? Ich suche Dich fortwährend!" Und ich Dich! Ach. Jda, ich bin außer mir, ein Abenteuer" .Lustig?" Fürchterlich! Aber vor Allem mei ncn Ring," - Tu hast ihn verloren?" Rein verpfändet ! Aber komm, Tu wirst Alles erfahren." Tie Damen eilten in die oberen Kolonnaden zurück. Wie Klara ihren Kellner entdeckt, bemerkt sie auch den galanten Fremden, der eifrig mit ihm spricht. Wie aber der bewußte Herr fi erblickt, enteilt cr. Tcr Herr hat ihren Ring auslöst.. wollen," berichtet der Kellner. Um Gokkcö willen, Sie haben es doch nicht?" Keine Spur. So dumm sind wii nickt. Ta ist cr. Aber die Rechnung ist nicht bezahlt." Wie viel betragt sie?" Zwciundzwanzig Mark mit den Cigarren." Hier." Ich danke." Frau Klara hat ein echtes und rechtes Abenteuer erlebt. Sie hat sogar mit einem Herrn soupirt und das ist originell das Souper für ihn bezahlt. Heute denkt sie nicht mehr daran, eine' unternehmende Frau zu spielen. TaS eine Auftreten in dieser Rolle war zu aufregend. Aber wissen mochte sie, wer der alte Herr war, der ihren Gat ten so gut kennt. Sie sagt: ein Son derling, Frau Jda behauptet: ein Gau ncr, und die Letztere dürfte Recht be halten. (Acihinltfnsplittrr. mitn'bnicst Mancher sein Ehrgefühl, m seine Ehrgeiz zu befriedigen. Mancher erhll dir seine Geheimnisse Mo, nni deine ebenen i cwahreii. .'iiiü ven "ji n 11 geht ant, Zausend con Tan send auch. tnte vVhn n weiden ersi durch den Kommen kr der Erfahrungen verscandiich. Tcs Indianers Pfcil und Bogen. Eö besteht vielfach die Annahme, daß tie Indianer mit der mehr und mehr unter ihnen Platz greifenden Kultur auch ihre alten Waffen, wie Pfcil und Bogen, bei Seite gelegt haben und sich der modernen Feuerwaffen bcdic ncn. Diese Annahme ist nach einem Berichte der Jndianerkommission falsch. Tie Rothhüute im Weiten benutzen noch allgemein Pfeile und Bogen, und auch die Indianer an der Rordivesiküste, die sich ihren Lebens unterhalt ausschließlich durch Jagd und Fischsang verschaffen, verwenden noch diese angestammten Waffen. Im klebrigen befinden sich bei ihnen noch Mesier, die Kricgskcule und der Speer im Gcln'iiiich. Zu den Bewohnern des Oiccii EHarlollc- und Prinz of Wales Archipels gehört der Haida-Jndianer-stamm. TieseRothhäute erlernen Hand wcrkc und eignen sich die von Missio närcn und Handwerkern ihnen gelehrten ttenntnis'e ".;:d Fettigkeiten schnell und jv . i fi i i.t-rr -7T.: 5 ;?-Vv? -i - v r 'i. " V' V:! 'S ' vAl'5! S j, : ?.,vj ,"' iSe V-'VXVyj sS-t . .j.i V ' "... . - . ... ? - rr- 7- .. 4 , -Tri-i"1 -3 i r .icivsii, ir-jte r s "r -, mimm-. . " ' :-'.' - . ' mit Eifer an. Nichtsdestoweniger han gen sie an ihren ererbten, primitiven Waffen. Wahrend der langen Winter abendc sitzen die alten Haida-Jndianer vor dem Herdfeucr und schnitzen Bogen und spitzen Pfeile. Ter Bogen der Indianer hat ge wohnlich eine Länge von 3$ bis 4 Fuß. Tic Veiten Bogen verfertigen fie aus dem Holze des Hickorhbanmcs, der Ecdcr, der Esche, der Ulme, dem Pflaumen- odcr dem Kirschbaumc. Mancke der Bogen werden noch beson dcrs durch Thicrsehncn und Leim halt bar und widerstandsfähig gemacht. Fast jeder Stamm besitzt Bogen voirdrcicrlci verschiedenen Großem Ten größten Bogen benutzen die RotHHäute im Kriege, und kein Indianer wird ale Krieger angesehen, so lange cr nicht diesen Bogen zu handhaben versteht. Tie Erow-Jndianer stellen oft au dem Hörne des ElcnnthicrcS Bogen her, die sie niit schönen Schnitzereien verschen, wahrend die Schwarzfuß' Rothhaute Knochen und andere Stäinme das Horn des Bcrgfchafeö alSMnterial für ihre Bogen verwenden. Tic aus Knochen gefertigten Bugen find die werthoollfien, und es ist schon vorgc kommen, daß ein solcher Bogen für zwei Ponies und fünf Pfund Butter verlauft wurde. Beinahe jeder Jndiancrstamm fabri zirt sich auch noch seine eigenen Pfeil spitzen. Als solche verwenden sie gc mciniglich Feuerstein. Stahl zu Pfeil spitzen ivird den Rothhüuten durch die Pclzhändlcr im Felsengebirgc gclie fcrt, während eiserne Pfeilspitzen oft aus alten Faßreifen gefertigt und mit einem Stück Sandstein hergerichtet werden. Tie Speere der Indianer be sitzen eine Länge von 12 bis 15 Fuß. Sie sind modern und haben eine Klinge aus polirtcm Stahl. Tie Schilde bestehen aus Thierhäutcn. Für die früheren Schilde verwandte man die Haut voin Halse des Büffels. Tie zu Schilden benutzte Thierhaut, wird mit einem Leim getränkt mid gchärtet, den man aus Hufen gewinnt. Tie Schilde find vollständig pfcilsichcr und werden auch eine Flintenkugcl abprallen lassen, sobald der Schild schief gehalten wird. Seildcm die Gelegenheit zum Kncgführcn für die Roihhaulc immer seltener geworden ist, haben viele der letzteren ihre besten Schilde für einige Flaschen Feuer wasscr" verkauft. Sie finden sich jetzt über das ganze Land verstreut und werden als Kuriositäten aufbewahrt. CiHile Steine, die an ihrem größten Umfange gerieft sind und deren Hand habe aus Weide oder einem Leder riemcn besteht, bilden die gefährlichen Kricgeteulcn. Tomahawks, die von Weißen gefertigt werden, haben diese Kricgskeulen bei den Indianern in dem Maßslabe verdrängt, den man für die Flinte gegenüber Pfeil und Bogen annimmt. Neuere Tomahawks tragen eine englische Handelsmarke. Sie kosteten ursprünglich pro Stück etwa 15 Ecnto, wurden aber an die Roth häute für nichts weniger als ein, viel leicht auch zwei Pferde abgelassen. Manche andere Gegenstände und Gc bräuche aus vergangenen Zeiten haben sich die Indianer bewahrt. So dienen ihnen rohe Messer aus einer Art Quarz noch zum großen Theil zum Abhäuten X v flv(st,vti t -fi iitiA nf so .iXirtst t'H Willl.llllt'llIUjl., lltUUlllxUUIUl.ll ziehen es heute noch ver. Bäume in der Weise zu fällen, daß sie die Wur- zcln anbrennen und daö Feuer so lange unterhalten, bis sie durch einige Hiebe mit einer Steinaxt den Baum zum Stürzen bringen können. Bei ihren festlichen Veranstaltungen ist es für die Indianer noch ein Hauptvcrgnügen, sich ihrer Kleider zu entledigen, den Korper mit allen Farben deö Regen bogcns zu bemalen und auf ihre Köpfe Hörner zu seyen. Ter zu den Palouse Snnke-Jndiancrn im Staate Washing ton gehörige Häuptling Wolf ist der Vanderbilt unter den Rothhäutcn. Sein Vermögen wird auf K5u,,lu geschätzt. Er fährt in einer eleganten Kutsche und besitzt ein bequem einge richtetes Haus. Nie aber schläft cr in diesem Hause, sondern stets verfügt er sich, gleichviel wie schleckt das Wetter in, zu dem Zwecke nach seinem Jndiancrzelte. Auch sonst zeigt cr in seinen Handlungen, daß er einen Theil seines Lebens als Wilder verbrachte. Mit Stolz erzählt er noch, daß cr ein- mal 3(i 0 Bisons über einen steilen Abhänge in der Nähe des SnnleflusieS getrieben habe, so daß die Thiere durch den Sturz alle umgekommen seien. Tic Erzählung mag auf Wahrheit be ruhen, denn in der That fand man später an jener Stelle große Mengen von Knochen. Außerordentlich reiche Jagdbeute wurde während der Jagdsaiion des Vorjahres auf der von Rothschild 'schcn Herrschaft Schiller" dorf, Oesterreich, gemacht. Man erleg nämlich an Nutzwild nicht weniger a, 20,i::j Stück, cm Raubzeug Siück.