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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Feb. 28, 1895)
Das Eilest. t'S I'. . I. Fr stand aa seinem Zensier und blickte in beschneiten Pirk hiraaJ. Bus dem fifljfjtorenen, kleinen Lee. im er vor dem Fenster seiner Bill über fchaaea konnte, tummelten sich junge MZnnir und Mädchen aus Schlittschuhs mich. Erich Faber ging an seinen Schreibiifch und versuchte zu arbeite. Aber immer wieder zog ihn mir magnetisch:? Gewilt an baS Fenster zurück. EI war wirklich nhfitftnb, mit wel cher Grazie sie Schlittschuh lief. Und wie reizend sie aussah in dem dunklen, einsachen Tuchkleid, da Seal skm.Mützchen seft und t,ck auf da Ohr drückt. Eitch fuhr sich unruhig mit der Hand über die Stirn, alt wollt er Gedanken verscheuchen. Wa ging ihn die schöne SZihe Hell, wig an? Sie wird unter ihren zahlreichen Bewerbern natürlich den elegantesten und schneidiqftm Caoalier wühlen. Sie hat wohl schon gewählt. Hauxtmann v Ealdau, der dort unten gar nicht von ihrer Veite weicht, wird den Tieg davon tra n. Morgen auf dem Eijfest wird gewiß die aqe zum Vvschlug kommen. Wie graziös fit eben den Bogen aus fuhrt! Und jetzt! wie eine Schwalbe fliegt sie über die StSflZche hin ! Keine von den andern Damen thut es dem MIdchen mit den großen dunklen Augen und den kleinen Füßen gleich I Seltsam große, zärtliche Augen! Und dann kam wieder der Gedanke, den er bannen wollte, weil er ihm die Ruh raubte : Wie die lieben könnte! Jetzt wollte er aber ernstlich an die Aibeit gehen ! Er, der reife Mann, dem die hart, nüchterne Arbeit seine Berufe keine Zeit gelaffen hatte, den Akußerlichseite de Leben Rechnung zu tragen, dem der mühselige Kamps um den Erwerb seinen Stempel ausgedrückt, würd wohl eine klägliche Rolle spielen, wenn er mit jenen Rivalen dort tn die Schranken treten wollte! Sein Vater halte ihm ganz zer rüttete VirmögenSveihöltnisse hinterlas sen. Von seiner Arbeitskraft hing nicht nur feine, sondern seiner Mutter und Schwester Existenz ab. Er war noch sehr jung gewesen, als er da schwere Jom der Verpflichtungen aus sich nahm aber er war seiner Ausgab intellectuell und moralisch gewachsen. Jetzt nach zwölf Jahren unermüdlicher gewaltiger rblilskraft stand er aus der öbe ge sicherten Woy.tanvs. Er war der Besther der größten Papierfabrik und und de schönsten Villen. Grundstücks vor den Thoren seiner Vaterstadt, er konnte nun daran denken, da reden zu genie ßen. Aber ihm schien in den zmölf 3ah ren da Talent zum Genuß abhanden gekommen zu sein. Er war ein Fremder in der Welt, in der man sich amüsirt Nur seiner jungen Schwester Anni di r zärtlich likbt, zuGefallen unterhielt er den Verkehr mit ver Geellqasl und aav selbst ,uweilen gröker, Neste. Und so hatte ihm Anni jetzt auch die Erlaubniß zu einem großen, rostümttten EiSsest ubgeschmeichttk. ES geschay igentlich Käthie Hellmig zu Ehren, di seit kurzer ett ogirga tn ver tu aber und Anni beste Freundin war, Al Tochter eines Gutsbesitzer hatte sie gern für einige Wintervochen da stille Landleben mit den greuven navniqer Geselligkeit vertauscht. .Käthie', sagte indessen Annie Faber aus dem EiS zu tür yreunvin, m muffen morgen noch einen besonderen Soan baden. Du wkifzt wir kommen All maSkirt. Nun laß un Beide eine Weil nach Beginn de Feste die Kostüme tauschen, un er g'guren nno nq ey ähnlich und gut maSkirt wird man e nicht so leicht vemerren." .Aber Anni, wie sollen wir daS lt. werkfielliaen?" fragte Käthe erstaunt. .Dafür laS mich nur sorgen. Vom See au können wir leicht durch die Kil- lerthür in da Hau schlüpfen. Ich werde die Wiilhschafterin instrutren. daß sie die Tbür offen läßt und un delzüstich l t. Kälhe klatschte in die Hände, und fand et Jöee großarug, uno teic junge anau. chen waren sehr mit ihren Plänen sür den l ..IQlii.u , i.f3!irt ueuvuyiy'ti '-'tynj ,,,g. Der Festabend kam. ES war eine sternenklare, herrlich Wintnnzcht, und der ganze See erstrahlte in feenha ter Bkleuchlung. in ven von Schnee und Reif übeizuckerten Bäumen hingen sarblgeromplons wie groge, ieuq tende Wunderblumen, mächtige Feuer flammen loderten von Pchpfannen und sprühende buntschillernde Raketen siie. gen unaufhöllich in die frostkalte, schwarze 7 . i tn.rni. i. Nacht empor, us einem Po,uon mn ten auf dem See schmettert in Musik kapelle jauchzend Tanzweifen, die jede Luftatom umher mit prickelnder, über schäumender Lebenslvst erfüllten und lockende Träume von Frühling und LiebeSwonve in den Wintersrost hinein zauderteu. Märschenhaft nahmen sich die maSkir ten Gestalten der Gesellschaft in dieser Beleuchtung au, eS gab da Eisbären, Schneemänner und Schneeköniginnen, Eskimo und allerlei nordische National trachten, die in dem bunten Reigen der Polonaisen. Quadrillen und Conlretänze lustig durcheinander schwirrten. Zwei reizende, gewandte Schlittschuh läuferinnen, ein Schneekönigin, ganz in weißen A!la. Schwanenpelz und Sil ber gittern gekleidet, und eine Polin in der kleidsamen Landestracht mit zobeloer brSmtem Pelzbarett bildeten bald den Mittelpunkt aller Huldigungen. Alle Damen waren so gut maSkirt,! daß Erich Faber, der Eskimo darstellte. sein eigene Schwer nicht herausfinden konnte ii ih-n p',ö!lich die Schnttköni gin ei-en krsftiskN RaroS mit ihrem fll bernen Stifter gib ur,d sazle : Du, E ich, willst Du aisiea wer Käthe ist? Da, die Po'.in natürlich. Ich wöch:,, daß Du mit ihr die P zlonais, erörtr.ttt.- .Ach. Du bist',. Anni. Danke. Ajer sollt nicht Hauxtmann v. 'Salden " .Unsinn, wa geht Dich Saldau an. Der hat mich vorhin für KZihe ehalten. Er wird mich deich naagiren. Da kommt r schon auf Windeiflügela her bei. Ich werde ihn foppen." Die Polonaise ging jetzt In Sc,ne. Der ESkims, der in auSgtieichneter EiSläufer war, erkffnete sie mit der Polin. Saldau und die Schneekönigin waren da zweite Paar aldaa als Schnee mann. Die Raketen zischten, die Pechflammea loderten, bengalische Lichter warsea vun dersame gardenrester aus Schnee und Ei, und in diese Märchenxracht hinein lauchite in trau cher illalzer. Der ESkimo und sein Polin wiegten sich in schwtbevden, kühnen Bogenzügen über die blitzende Fläche, sodaß di übrt, gen Paar kaum zu folgen vermochten. und Erich Herz schlug schneller und höher, wenn sein Partnerin auch d e schwierigsten Touren, die er komman dirte, mit Sicherheit nnd Grazie um ki eilte uno entfliehend sich wieder von ihm einfangen ließ. r schrieb ihr Den Namen in die Handfläche und sie nick! und kichert leisk. Hauptmann v, Saldau warb unter dessen mit stürmischer Gllh um seine Schneekönigin, die er für Käthe Hellwig hielt, und er war so glücklich, Erhörung iu nnven. nni gader ahmte ihr Freundin in Bewegungen und im Ton der Stimme geschickt nach, und sie begegnete seinem Werben mit einer leise schmachtenden Koketterie, die den Schneemann in den dritten Himmel versetzte, denn bi jetzt hatte er sich eine solchen Elfolge nie zu rühmen gehabt. Er wurde kühner, und im Schatten eine WeidengestiäuchkS wagte er einen feurigen Handkuß und glühende Liebes worie. Da plötzlich lachte die Schneekönigin hell aus, schwang ihr zierliche ckpler und ries mit ihrer natürlichen Stimme: .Hüte Dich, Schneemann, Du sängst an, zu zerschmelzen! Du muht yartge froren fein, wenn Du der Schneekönigin gesallen willst l" Saldau stand starr vor Schreck. war an die Unrecht genommen, jetzt erkannt r FräuWin Fader an der Stimme. Allmächtige Schneekönigin," flehte er, flch safsend, .verzeih' meine Schwäche, aber die Sonne Deiner Huld ist zu viel sür einen armen Schneemann, er muß hinschmeißen wie Butter." ,,So fliehe meine NZhe und such für deu nSchstenTanz elne kältere Atmosphäre Vielleicht ist da polnische Klima Dir günstiger." Aha," dach! Saldau, da ist in Wink. Sie begünstigt meine Absichten auf ihre Freundin." Er war nun ganz sicher, die schöne Polin könne keine andere al Käthe Hell wig sein. Kaum war der Tanz zu Ende, als Anni und Käthe heimlich in der Keller thür der Villa verschwanden und nach kurzer Zeit mit vertauschten Kostümen wieder erschienen. Da kleine Jnter meno wurde bei dem Andrang, der wäh rend der Tanzpause um die dampfende Punschbowle in einem Zelt entstand, von der Ge ell cha t nicht bemerkt. Hauxtmann v. Saldau wich jetzt nicht mehr von der Seite der Polin und wieder imitirte Anni ihre Freundin so geschickt dasi er den Betrug nicht bemerkte. Sie schauspielerte jetzt jedoch mehr die SpiöSe, unnahbare Käthk, was Saldau seiner Sache nur sicherer machte. Selbst Er!ch Faber, der sich ebenfalls in der Nähe der Polin hielt, merkte den Wechsel nicht und diese wandte sich plök lich an ihn mit der Bitte er möchte in der besorflehenden grancaise mit der Schnke, königin .vis-a-vis tanzen. Der Wunsch war ihm Befehl, er war nur zu glücklich über diese erste kleine Gunstbezeizung und eilte sofort, seine vermeintliche Schwister zum Tanz zu holen. ES bereitete Anni einen großartigen Spaß, als Saldau während des ContreS fein LiebeSwerSen wiederholte und als sie sich überzeugte, daß ihr Bruder seine Elfersucht kaum beherrschen konnte. Sie forderte Beide heran und neckte sich mit Beiden, bald mit dem Einen, bald mit demÄndern koketiirend. .Anni flüsterte Erich der Schneekönig gin zu, .glaubst Du, daß Saldau bei Käthe Erfolg haben wtrd' .Ich glaube e nicht war die mit er stellter Stimme geflüsterte Antwort. .Käthe hat einen guten Geschmack .Bist Du in ihrem Vertrauen? Haft Du eine Ahnung, ob ihr Herz schon ge wählt hat? .Käthe ist zu stolz, um sich zu verra, then, aber ich glaube, sie liebt Jemand, der sie nicht verstehen will. .Sieh nur wie sie sich mit Saldau neckt ! Ich fürchte. Du irrst Dich. O. Annie, wenn ich hoffen dürste aber ist eS nicht Vermestenhelt, wenn er der altere Mann, der nichts von glänzenden E'gen- schasten besitzt, um dieses reizende, vielbe gehrte, liebenswürdige Geschöpf werben wollte?' Muth. Eskimo ! Polen ist noch nicht verloren l " Mit diesen Worten entschwebte die Schneekönigin und Erich sah ihr ver dutzt nach. Das war doch nicht Anrn S Stimme ge, tuest nl In demselben Augenblick kam die Polin nach beendetem Tanz auf ihn zu und sagte mit der lachenden Stimme seiner Schwe er: Habe ich eben einen Sxih gehabt mit dem Schweienölher dem saldau! Er hielt mich sür Käthe und macht mir ein reqeliecht LiedeZeiklZrunz. ü hättest sein Gesicht sehen sollen, al er eiren Irrthum entdeckte. ' Jrtzt stand Erich erstarrt vor Erstau neu. .ber Anni. bist Du denn ritt die Schneesönigir? Ich habe ja eken mit Dir die grancaiie getanzt ! Anni lachte ihn in, Gesicht. .Ju-n ist menschlich, besonder aus einem M:kcnsest. Mit diesen Worten fl?g auch sie davon und veisch iard bald wieder mit Käthe in der Ke'lerthür. Saldau und Fader standen sich verdutzt gegenüber. als au war mit rer zweiten rleoeser kläiung genau so hereingesallen wie mit der ersten. In der nächsten Stunde machte sich der Eskimo und der Schneemann wieder bei der Schneekökiigin den Rang streitig, und Anni wiederhclte ihr neckische piel noch geschickter. Je näher bte stunde derDemaSkirung kam, um so mehr ließ sie ihien Bruder fallen und begünstigte den glückstrahlen den saldau. Erich zog sich verletzt zurück, und ge rade als da Zeichen, die Masken fallen zu lassen, gegeben wurde, stand er bei der Polin, die er nun wirklich sür seine Schaiester hielt, und sagte mit größter Bitterkett: .Du stehst, Anni, wie die Sache sieht. Käthe zieht doch den eleganten Caoalier oem Plebejer vor!' Er hatte seinen Arm in den feiner rer meintlichen Schwester geschoben und sie ein wenig ab eil von dem Gewühl ge führt, da nahm diese die Maske ab, und Käthen dunkle, feuchtschimmernde Augen sahen ihn mit inem unbeschreiblichen Blick an. In der nächsten Minute war der Scherz aufgeklärt und ein glückselige Paar druckte sich in stummer Wonne die vände Saldau Ueberraschung war nicht ganz so angenehmer Art; al die Schneekönigin ihm abermalZ einen erkältenden Schauer über da Her, jagte und unter der Maske statt KäthenS Anni schelmisches, ein ganz klein wenig schadenfrohe Gesicht erschien. Vie freute sich doch zu sehr. daß e ihrem Scherz gelungen war. das EiS zwischen ihrem Bruder und Kälhe aufzuthaiun, und ein ganz klein wenig auch, daß der eitle Saldau einmal eine Niiderlage erlitten hatte. Wie ein Zaubertraum verrauschte daS Fest. Nach wenigen Stunden lag der kleine See still und dunkel unter leise herabrleselnden Flocken, versprüht und verglüht waren Lichter, Flanimen und Sterne. Nur ,mei Glückliche hatten in der finsteren Wintervacht die Wunder- blume gesunden, di ihnen den unoer gänzlichen Frühling treuer Liebe in da Erdenleben htneinzauberte. Leben Und Fod. .Ueber Leben und Tod' sprach beim Antritt de Rektorate an der Hochschule Bern Professor Kronecker, dessen hoch, interessanten Worten wir Folgende nfr nehmen: Ohn Alhmung, ohne Herz schlag kein Leben! Ader diese Aeußerun gen der Thätigkeit der Organe können sogar bei Sugethieren außerordentlich vermindert fein. Die beobachtet man zumal an den Winterschläfern. Die Körperwärme winterschlafender Murmel- thtere sinkt di zu solcher von Kaltblü tern, etwa 4 Grad; da Thier athmet nur selten und flach, sein Herz schlägt etwa zehnmal in einer Minute. DaS Thier ist ganz gefühllos. Man kann ihm den Kopf abschneiden, ohne daß e sich rührt. ES kann selbst unter Wasser lange eit sortschlasen. In Sibirien hat man Murmelthiere sechs Meter unier der Erbe schlafend gefunden. Starke Kälte weckt sie aus. wonach sie dann sogleich Warmblüter werden, zugleich aber schnell laltesichere 'Schlupfwinkel aufsuchen. Derartige .Vita minirnae findet man bekanntlich auch bet Igeln, Hasenmäu sen, Fledermäusen, Maulwürsen, Ham. stein :c , in minderem Grade beim BS ren. Auch sehr viele soaenannte kaltblü- tige Thiere verfallen tn Winterschlaf, manche in tropischen Gegenden auch in Sommerschlaf. Der Alligator schläft im nördlichen Amerika während der Winter kälte, im tropischen Amerika während der trockenen und heißen Jahreszeit. Da vergraben sich auch die großen Schlangen sür mehrere Monate im Schlamm. Unter den Vögeln finden sich keine Winterschläfer. Diejenigen, die den nor bischen Winter nicht vertragen, ziehen nach dem Süden. Von Pflanzen ist, die Winterruhe allbekannt. Samenkörner erhalten sich viele Jahre, türkischer Wei, zen über 300 Jahre keimfähig. Manche Moose, die zehn Jahre lang im Trocknen (z. B. in Herbarien) gelegen haben, kön nen durch Wasser wieder zum Wachs'n gebracht weiden. Die Ruhe ist aber kein Tod, sondern nur ein äußerst sparsames Leben. Auch da sichtbare Leben kann Jabre lang bestehen. Während eine Eintags, fliege nicht viel über sechs Stunden lebt, manche Korallenthiere nur einige Tage, Wochen oder Monat oegitiren. können Spinnen einige Jzhre, Fische über hun tert Jahre alt werden. Im Jahre 1497 wurde bei Kaiserslauten ein drei Centner schwerer Hecht fangen, der nach der Inschrift aus einem an den Kie mendeckel gehefteten Kupferring 367 Jahre zuvor gefangen und roieder in'S Wa er ge etzt worden war. Adler und Raden können hui,drt Jahre alt werden, Papageien noch viel älter, Elephanten bis 20 Jabre. Als die ältesten Min fchen au historischer Zeit werden von Hufeland der Schotte Kintingern und der Ungar Peter Ezarten genanat, di da iter von etwa 18? Jihren erreicht hüben sollen. Bäume können viel länger vegi ttren. Au der lärk der tämrre, au der Zahl der Jahresringe und aut historischen Ueberlieferungen hat man ei, fahren, daß Eypreflen und Ulmen üb?r 200 Jahre. Exheu 450, Lergahmn 500, Lärchen 570, Kastanien 600, Oelbäume und Platanen 7C0, Eedern und Oran genbäume 800, Linden 1000, Eichen 1500, Eiben 5000 Jahr alt werden können. Emer virainilchin öyprefle wird dal Aller von 6000 Jahren zugesprochen. Pflanzen widerstehen im Allgemeinen schädlichen Einflüssen besser ol, Thiere. Professor Tavel Hai im bakteriologi schen Institut der Berner Universität die Beobachtung gemacht, daß Sporen von Wafferbakterien sechzehn Stunden lang im strömenden Waflerdampfe von 100 Gr. noch entwickelungsfähig blieben: manch Feltxflanzen sah man och vege tiren, nachdem sie in kochendem Wasser abgebrüht und einige Wochen lang unter der Preff gkwesen waren. Aber auch Thiere können unter schädlichsten Bedtn gungen ihr Leben fristen. Schnecken, stische und Amphibien kommen in heißen Quellen vor. Insekten und Frösche, die eingefroren sind, leben wieder aus, wenn der Eisklumpen, der sie ingeschlofsen, ausgelhaut wird. Franklin sah Fliegen, die aus Madeira im Wein ertrunken wa ren, in Amerika an der Lust wieder le bendig werden. Wie lange Kröten, die man in Marmorblöcken und anderen Steinen eingeschlossen gefunden hat, ohne Zutritt vou Luft gelebt haben, ist nicht zu berechnen. Kleine Karpfen, die von Störchen verschluckt worden waren, sollen bisweilen lebendig wieder entleert worden fein, und ausgetrocknete Räderthierchen sah Leeustl-nbeuk nach zwei Jahren, Spal, la;ar.i nach vier Jahren wieder aufl:ben. ?l0erkiSet. Hcrr Kriminal , Kommissar N. kam harmlos au seinem Urlaub zurück und stieg, ohne Ueble zu denken, in einen Eisenbahnzug. Al der Zug schon im Gange war, sieht er, daß er gani umr wartet mit einem lange gesuchten flüchtt gen Verbrecher zusammen fährt. Beide erkennen sich; sie sind im Wagen ganz allein, und die gegenseitige Situation ist höchst ungemüthltch. Der Beamte hat nicht die geringste Waffe bei sich und der Kerl ihm gegenüber ist baumstark und ein berüchtigter Ausreißer, der noch jedem Transporteur entwischte. Also mit t walt ist nicht zu machen. Da schießt dem Kriminalisten ein rascher Gedanke durch den Kopf. Er wendet sich ganz gemüthlich an fein finstere Gegenüber mit den Worten: Hören Sie, Sie sind doch noch ein rechter Narr! Nun sind Sie erst eben entlassen und rnüffen sofort die Brieftasche stehlen. Wegen solcher Lap palie muß ich Sie nun wieder in da? Ge fängniß bringen." Welche Brieftasche?" fragte verdutzt der Gauner. Ich habe keine Brieftasche gestohlen."" Lügen Sie doch nicht," breuste der Krtintnal'Kommtssar aus. Beim Ein, steigen habe ich ja gesehen, wie Sie sie unter den Beinkleidern am blanken Leide versteckt haben!" Alle Wetter, denkt der Gauner, sollte der Kommissar wirklich nicht wissen, bog Du au dem Zuchthäu entsprungen bist? Und Du solltest nun blo wegen eines falschen Verdacht festgehalten werden? tagt also bescheiden: ..Herr Kem missar, Sie irren sich, ich habe wirklich keine fremde Brte ta che bei mir. Bitte. untersuchen Sie mich." Jetzt wird aber unser Kriminalist wuthend und schreit: Sie sind doch ein ganz infamer Lügner! Sie haben Sie hinten unter der Hose und fitzen oaraus. Herunter mit den Bein kleidern und geben Sie die Tasche her!" Halt! denkt der Spitzbube. Du wirst eS erst in Güte versuchen. Bevor die nächste Station kommt, kannst Du ihm schon be, weisen, daß r sich wirklich irrt. Viel, leicht läßt er Dich dann ruhig laufen. Er zieht also seine Unaussprechlichen ab und sagt begütigend: Sehen Sie, Herr Kommissar, ich habe das Ding thalsäch lich nicht!" In dem Augenblick schießt der Kriminalbeamte wie der Blitz auf die ledigen Beinkleider zu. erg?eift sie, und tm nächsten Augenblick fliegen nc durch daS Wagenfenfter hinaus in da Freie. So. mein Junge, die Sache Sie ge mcchi!" lächelte ihm jetzt o:rsch,liitzt der Beamte entgegen, nun nimm meine warme Reisedecke und wickele sie Di? hübsch um die Beine. ES ist mcaen der Erkältung und falls noch andere gahr äste einsteigen." Zähneknirschend be folgt der Ueberliflete den Rath. An eine Flucht konnte er nicht mehr denken, denn: wie weit kommt ein Mensch in dieser mangelhaften Tracht in unserer bösen Weit! Al der Kriminal-Kouimissar seinen Gefangenen ablieferte und die Geschichte der Ueberrumpelung dazu erzählte, meinte der Polizeichef lachend: Herr, da war ein toller Streich. Aber, wenn Sie der verzweifelte Kerl in dem einsamen Koupee niederschlug und in Ihren Beinkleidern entflohen wäre?" Keine Sorge. Herr Direktor!" ant mortete der Beamte, der Mensch ist doppelt so lang und dick, wie ich. Meine Hose wäre ihm viel zu eng gewesen. Veichslyaker oder ?fund Sterling. AI vor 80 Jahren durcl, den Krie, denSschluS mit Dänemark da ielsenland Helgoland an England abgetreten wurde, amiirre aus ver Insel ein alter ehrmür diger Pastor, der von der dänischen Re gierung nur ein geringe Gehalt empfan gen yziie, vas stg, aus 400 RigSdaler belief. Der G'iflliche kam nun auf den nicht unüblen Gedanken, aus der aroüen politischen Umwälzung, die ihn und seine ikmemoe vekrosien nalte, auch einen Nutzen zu ziehen. Er verfaßte dah?r ein Bittschrift, in der er um Zulage von hundert RigSdalern bat. In Dänemark und Schleimig. Holstein pflegte man da mal sür RiaSdaler in eigenthümliche Zeichen zu machen, nämlich ein kleine! r mit einigen S trichen, tt! t Jedermann belieb'. Die Zeichen vmd gewöhn lich sehr flüchtig und oft kaum erkcnndar gemacht, wa aber nicht störte, weil aui alter Gewohnheit Jeder in Land die Hieroglyphe sicher zu errathen vermochte. Ander war e ia London im Ministe rium. alda Schreiben deS Helgolan der Pastor dort anlangte. DaS RtgS dalerzetchen, das der Pastor, wenn auch ohne Absicht, ganz unleserlich gemacht zu haben scheint, kannte man dort gar nicht. Auch der Uebersetzer i- Ministerium, der da deutsche Schriftstück in' Englische zu übersehen hatte, wußte da Zeichen nicht zu entrölh'eln. Ader er dacht sich, e soll wohl da Ziichea sür ,Psur.d Ster ling' bedeuten, sür dessen regelrechte Schreibung e dem Pasio? der ganz neu annekiirten Insel ncch an der nöthigen Uebung fehle. England war damals schon sehr reich und 100 Psd. St. schienen einem englischen Minister eine wahre Lappalie. Nach einigen Wochen r hielt also unser Pastor auf Helgoland ei amtliche Schreiben au London, wodurch ihm mitgetheilt worden war, daß die Regierung seine Aulsührungen in Erwägung gezogen habe und ihnen zustimme. Man bewillige seine Bitte und gewähre ihm eine Zulage von 100 Pfd. St. Der brave Pastor machte große Augen, als er d:eS la, denn da war ein ganz unverhoffte Glück. Um 100 R'gSdaler (ungefähr 225 Mark nach deutschem Gelde) hat er bescheiden ge blten. nun erhielt er fast da Zihnsache,, reichlich 2000 M, jährlich al Zulage. Mas r wollte. Ein bekannter Missionär erzählte die folgende amüsante Geschichte : Den größten Theil meiner Jugend ver lebte ich in Afrika, und vor einiger Zeit war ich in meiner Heimath zu Besuch. Eine Tage hatte ich Gelegenheit. einer großen, vornehmen Zuhörerschaft mein Werk zu beschreiben. Während ich den Vortrug hielt, bemerkte ich einen klei nen enaliichen Schuljungen, der mir gespannt zuhört. Wie gewöhnlich fchlcß ich mit der Bitte an meine Zuhörer um Gaben, wenn sie auch noch so klein seien, und, an den klei nen, andächtig zuhkrinden Kindern d.n?end. sagte ich. daß auch die Kiw der ihr Scheiflein spenden möchten. Al die Versammlung sich auseinander beiab. freute es mich, dasi der kleine Knabe auf die Pla! form zu mir herantrat. .Bitte mein Herr," sagte er, Ihr Vortrag hat mich sehr interesflrt, und. Hier stockte er. .Na, nur weiter, mein kleiner Mann," sagte ich, Du willst wohl auch an dem guten Werk helfen?" Nein," sagte daS Kind. Ich wollte nur fragen, ob Sie nicht ein paar aus ländische Briefmarken für mich hoben." keiser lvink. Unterossizier: .Kerl Funkeln müssen Eure Köpfe, daß ich mir die Cigarre daran anstecken kann (mit gehobe ner Stimme) die ich rnorgkn zum Ge burtstag bekommen werd !' 02in Glück. .Fünfhundert Thaler Gehalt l)at Dein Bräutigam nur? Da könnt Ihr ja nicht einmal in Köchin halten!' .Ist auch gar nicht nöthig. . . .Eduard kann selbst kochen!' Ein literarischer Gourmand. Lehrjunge (zum Schlächter): .Der Meister will for'n Jroschen Schinken in Scheiben, aber ia die Fortsetzung von die Jeschichte einjewickelt, wo Sie ihm je ftern det erste Kapitel mit die Leberrourst jeschickt haben.' Der ängstliche Bauer. izt: .Was muß ich sehen? Sie lassen Ihre Schweine in die Kranken, stube?' Bauer: .Ja, glauben S', Herr Do! tor, daß i die Sau' ansiccken könnt'?' Böscr vergleich. Altes Fräulein: .Die Blumen schein nen mir aber nicht ganz frisch zu fein!' Blumenverkäuferin : Na, so frisch wie Sie sind sie ooch noch!' Begründet, A, : Nun, wie wir daS Ksnzert am gkstrigen Abend?" B. : Ich sage Ihren, geradezu erhe. bend und fortreißend." A. : So? Inwiefern denn?" B. : Schon beim dritten Stück erhob sich alltS, um auszureißen." verrathen. Welche Farbe der Augen würden Sie für Ihren zukünftigen Bräutigam wün, fchen, Fräulein?" ..3ch werde nie beiratben aber blaue Äugen muß er haben." Frage und Antwort. Er: Gnirt Dich denn das gar nicht, Haare von anderen Frauenzimmern auf Deinem Kopfe zu tragen?". S i : ..Und ist Dir denn gar nicht unangenehm, Wolle von ande ren Schafkn auf Deinem Körper zu haben?! Ans dem Gerichtssaal. Richter (zu einem ältlichen Fräulein): ,Wie alt sind Sie?' Dame: ,26 Jahre!' Richter: Na, na, Sie uolln mir'S wohl fuccefstoe beibringen?!" lerschnaspt. Er: .Weshalb bist Du so traurig., liebe Kind?' Sie: .Verstell' Dich nur nicht. Mar, Du weißt sehr gut, daß Du gestern Abend wieder angesäuselt nach Haue gekommen bist!' Er: .Wal, ich? angesäuselt?' Sie: .Jawohl, Du hast gestern Abend ja selbst zugistanden !' Er: .Na, d a muß ich rein im Rausch gethan haben!' U?idersz'ruch. Gast lium Kellner, der ihm eine sehr klein Poition Butter bringt): .Sie, Kellner, ich habe tn meinem Leben schon o i l Butter gesehen, aber s o w n i g noch nicht!' lascn-Schmtrz. Alter Hase: .Liebe Nachkommen! Ich habe Euch zusammenrusen lassn, um Euch mitzutheilen, daß ich in Kürze frei willig au dem Leben scheite, renn ich vn lebensmüde. E ist mir nicht gegönnt, einen ehrlichen Hasentod zu sterben, denn der Herr Assessor hat die Jagd wieder auf drei Jahre gepachtet l' Eine neue Jahreszeit. Lehrer: .Sag' mal. lieber Paul, wie nennen wir die Jahreszeit, in welcher e schneit?' Paul lSohn ein: v Nzrere, : .Schneidige J,lhreSje!t !' Eine Friihlingsidylle. Auf iner Maifchrt durch den sprossen den Wald finden sich die Herzen zweier junger Menschenkinder; er ist Primaner, sie ein naiver Backstsch. Al ver us flug beendet ist, gklcitct der Primaner seine Dame nach Hause und flüstert vor dem Thore: .Mein Fräulein, Sie wür den mich unaussprechlich glücklich machen, wenn Sie mir gestatteten, Ihnen beim Scheiden einen Kuß zu geben. Bitte, sprechen Sie. darf ich?' Da Backsischchen erröthet tief und stottert: .Ach ja, vnn Si, so gut sein woll!' Es thut ihr leid." Emma (zu ihrem Bräutigam): .Denke Dir, Edgar, der dicke Doktor, der wahr scheinlich nicht von unserer Verlobung weiß, hat heute Mornen um meine Hand angehalten l' Edgar (Bräutigair): .Nun, wa sag, ieft Du ihm daraus?' Emma: .ES thäf mir sehr leid, ich sei schon verlobt!' lLchsin Vorzug. .Ich sagt Jhnrn. meine, Frau spricht ganz persekt französisch, englisch, ita, iienisch.' .Da kann si wenigsten in ihre Gar, dinenpredigien etwa Abwechslung hin, einbringen!' Stoßseufzer. Frau: .Denke Dir, unsere Nachbarin, die immer so vornehm thut, soll früher Köchin gewesen sein!' Mann: .Ich möcht wünschen, Tu wärest auch Köchin gewesen!' Unterschätzt. .Deine jüngeren Kommilitonen pumpst Du immer scruxello an; ich glaube aber nicht, daß Du schon 'mal einem waS ge, liehen hast.' ,O doch, sehr viel.' .Und daS wäre?" .Meine reiche Erfahrung im Bier, commentl' Modern. Belteljunge: .Ach, lieber Herr, schen ken Sie doch e.ner armen Waise eine Kleinigkeit !' Herr: .Htst Du le!r.e Eltern mehr?' Betteljunge: .Nun, lieber Herr, sie sind schon sei! zwei Jahren geschieden!' Immer Jurist. Rath: .Wissen Sie'S schon? Der Rech'.kanrralt Wimmerl heirathet zum zweiten Mal'!' StoatSsnwali: ,Hri! Also rück, fällig!' höchste Zuvorkommenheit. Hcrr: (in den Buchlaten tretend): Haben Sie einen Führer durch da Rie fengebirge?' Buchhändler: .Bedaure. stur Reit nicht mehr auf Lager. err: .Acli. dann werde ick in ein an. dereS Gebirge n-hen. wollen Sie mir etwas zeigen!' Ein tieures lotell Kellner (zum Fremden): .Werdender gnädige Herr sich diese Nacht die Mond, sinfterniß aiisehen? Die Herrschaften lassen sich größtenteils um ein Uhr ecke.' Fremder: Dank,; ich schlafe lieber." Kellner (gutmüthig): .Herr ich würbe doch rathen berechnet wird die Mond. sinfterniß nämlich doch!" Kinoermund. Der Vater frägt den dreijährigen Karl: .Wen hast Du lieber, den Papa oder die Mama?' .Den Papa.' antwortet der Kleine entschlossen. .Warum da?' wendet ein wenig ge, kränkt die Mutter ein. Darauf der Kleine: .Ja, wir Männer müssen zusammenhalten!' Modern. Sie: .Aber Mann, bist Du endlich fertig? Du denkst wohl, ich will in dem 300 Mark.Kostüm, da Du mir gekauft hast, im Hause versauern!' Er: .Einen Augenblick. IitS8 Siö. chcn! Ich will mir nur noch die Fransen von den Hosen schneiden!' -Marr-ti!! J--' - r