Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, February 28, 1895, Image 10

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Um eine Krone.
fumouSfe von Piul ?lij.
Frau Lilli. die Wittwe ttS gchifan.
ten Leonhard Rudlvff. sah on ihrem
Ebenhol;Schreld:ifch und sah die Brief,
schoflen durch, die eben mit der Post ge
kommen waren. Em ganzer Stoß lag
da: Briefe. Eirculare und roiqren.
Man ist nicht ung'strafi Lorstehn'n aller
möglichen ZLohllZSligkettSveretne. soer
nenn au. Re freute sieb tc4. Usfctr
ibr üae kuschte ein Lächeln In Be
friediauno. all sie die Adressen In. Da
stand aus jedem Souvert Hochwohlge.
ire". Da, aestel ihr. Und dann
diese Menae von Büchern und Schriften
die man ihr zuschickte, ohne daß sie darum
beten hatte. auch da schmeichelte
ibrem Ebraei. Die Leute wußten, daß
fte sich für die Wohlfahrt beS Volke
interesftrte, man war aus tore muo
tbätiakcit aufmerksam geworden, man
recbnete aus ibre Mitarieit an dem
großen Werk. 0, sie war sehr !efrie
digt. sie hatte ihren Zweck erreicht, ihr
Name ging durch alle Blätter. in all'
den beteiligten reisen spaach man von
ihr, sie war bekannt geworden.
Und darum allein war eS ihr zu thun.
Sie stand aus und trat an den Spie,
gel. Mit großer usmerksamkeit musterte
fte ihr Toilette, und mit noch uehr
Sorgsalt betrachtete fle ihr Gesicht,
kein Mensch konnte ihr die fünfunddrei
ßig Jahre ansehen. Sie konnte also
noch Eindruck machen, und da?
war das Ziel ihrer Bestrebungen.
In dem Polsterstuhl am Fenster saß
Großmama und folgte mit leisem Seuf,
zer den Bewegungen ihrer Schwieger
locht. Sie fand kein Erklärung für
all den Aufwand, für all die Drängen
nach Bekanntwerden und Genanntsein.
Lange schon hatte sie mit ihr darüber
sprechen wollen, aber immer hatt sie ti
hinausgeschoben, weil sie hoffte, daß
Besserung eintreten könnte ; nun st aber
sah, daß die Treiben und Drängen nach
Lnühmtheit von Tag zu Tag größer
wurde, nun endlich hielt sie nicht mehr
zurück mit ihrer Meinung, nun wollte st
sprechen.
Sag mal, Lilli" begann fle
wohin soll da eigentlich führen?"
grau Rudloff sah sich erstaunt um.
..Was meinst Du denn, Mamachen?"
Ich meine die Leben, das Du
führst, seit Da di Traur um meinen
armen Leonhard abgelegt hast. Ich will
garnicht? sagen zu dem Aufwand, den
Bu man. am üotx eine was
luxuriösen Feste will ich nicht schelten,
Leonhard hat Dir ein großes Vermögen
hinterlassen, Du bist Deine eigene
Heniii, kannst also nach Belieben schal
ten und walten. Aber aS ich mir nicht
klären kann, ist dies Drangen nach der
Oeffentlichkeit. Du hast für etwas
Anderes kaum och ein Interesse. Ich
bin gewiß dafür, daß man geben soll, wo
man eS für nothwendig erachtet, aber
daß Du eS in so auffallender Weise
thust, flehst Du, Lilli, daS gefällt
mir nicht."
Ein klkine Pause trat in. Frau
Rudloff fühlte sich getroffen und fand
nicht gleich eine Entgegnung.
UebrigenS mache ich Dr keinen Vor,
wurf," fuhr die alte Dame fort, ich
hab Dich nur in Better ortest gefragt.
aa Du mit diesem Trubel bezweckst;
denn, wie ich Dich kenne, hast Du doch
ein Ziel dabei. Und daß ich mich dafür
interesflre, wirst Du auch billigen, denn
Du trägst doch den Namen meines Soh
ne."
Wieder trat eine Pause ein. Dann
begann die jung Frau.
.Nun ja, Du sollst e wissen, Mama
djen sie hielt eine Sekunde inne
.ich denke daran wieder zu hetrathen.
Die Alte blieb ganz ruhig, etwas
Sehnliches zu hören hatte fle erwartet.
.Also heirathen willst Du wieder-
nun" fle zuckte mit den Schultern
dagegen kann ich nichts sagen, Du
muht ja am besten wissen, wag Du willst
aber damit giebst Du mir noch keine
Erklärung für den Trubel, der Dich um
giebt."
Di junge Frau lächelte wieder, und
während fle mit der Sophaquaste spielte,
antwortete sie: Nenne mich nicht eitel
oder spekulativ, Mamachen, aber Tu
kennst die Welt so gut wie ich, wr
etwas gelten will, der muß etwas aus
sich machen, nach dem Schein urtheilt
man ja heut zuerst und ich will etwas
gellen in der Gesellschaft. Mein Mann
hat mir in großes Vermögen hinterlassen,
jetzt will ich dazu auch einen Namen
haben; das ist mein Ziel."
Einen Namen?" fragte die Alt er
staunt. Ja, ist Dir denn der Name
Deine verstorbenen Galten nicht genug?
Dein Leonhard war ein grunkbraver
Mann "
Ich habe Dir nicht ehe thun wollen,
Mamachen I wahrhastig nicht I DaS An
denken an Leonhard halte ich hoch, aber
offen ich möchte jetzt hoher hin
au."
Einen Augenblick blieb die alte Damc
stumm.
Lilli. das hättest Du mir nicht an.
thun sollen," sag? fle dann und wischte
sich eine Thräne auS den Augen.
Sieh, Mamachen, ich bin ja so viel
umschwärmt in der Gesellschaft, Alle
machen fle mir den Hof, drei Anträge
habe ich schon gehabt, sehr angesehene
Herren auS der bürgerlichen Gesellschaft,
aber ich hab st All abgewiesen,
weil "
Nan weil?"
Weil sich ein Mann von Adel für
mich interesflrt."
Ah!"
Ja! Ja! und seit langer Zeit schon
macht er mir den Hof!"
Ein Paus trat in. Dann di Alte:
Hm, so, nun verstehe ich. Darum
also der ganze WohlchätigkeitSkultu,
nicht wahr?"
F,au Radlcff riesle. Aber naiCr
lich! In der Aristokratie interefsiit man
sich dafür, man findet e Gk, und de.
ija'.b nuie ich S mit. Die ganze vor
nehme Welt kcmu t in mein Hau und
ich erreiche dadurch, a ich erreichen
wollte. Du j3rr.si mir nicht, Mama
chen!?"
..Mein Kind, wknn min so alt wird
wie ich, bat man gelernt, sich in AlleS zu
finden."'
Lllli küßt die Hand der alten Frau.
Aber tars ich nun auch erfahren, wer
Dein Äulerwählter ist?"
.Graf Seidenem.'
,h, Tu hast Geschmack. Hat er
Dir schon einen Antrag gemacht?'
.Noch nicht, aber ich erwarte ihn jeden
Tag. Vor s:ch Wochen, al ich ihn
zum ersten Mal sah, damals, als
Evlin rinqeführt wurde, interessirte
er sich gleich sür mich, und seit der Zeit
ist er so liebenswürdig, daß man in der
Gesellschaft bereits davon spricht und
unsere Namen sast immer nur zusammen
nennt.'
.Nun, dann wünsche ich Dir Glück.'
zDanke, Mama! Und da sällt mir
rcch etwas ein. Wenn ich nun wieder
beirathe, kann ich doch Eoeline nicht gut
bei mir behalte.'
.Aber Du hast sie doch an KindeSftatt
angenommen Willst Du sie nun wieder
in die Welt hinausjagen?'
.Was glaubst Du! Bewahre! Vor
erst werde ich sie noch ein paar Jahre in
ein Pensionat geben na, und wenn fle
dann wiederkommt, dann werbe ich fle
verheiralhen. da wird wohl die einfachste
Lösung sein.'
In diesem Augenblick trat der Diener
ein, der die Ankunft deS PrivatsekretärS
meldete.
Das war für die Großmama daS Zei
chen zum Aufbruch, denn tun begannen
die Konferenzen über die WohlthätigkeitS-
beflreoungen, und dabei konnte fle nichts
nützen. Darum ging sie.
-
Großmama saß in ihrem Zimmer im
Lehnfluhl. Sie hatte den Kopf zurück,
gelehnt in daS Polster und sah ti äumend
hinaus in die blaue FrühlingSlust.
Dahin also war eS gekommen mit der
jungen Frau freilich zu Extravaganzen
neigte sie schon immer, und der ernste
Mann hatte genug zu thun, all di tollen
Launen und all die großen und kleinen
Wünscht seincS Weibchens zu erfüllen.
zum Glück ar er ein verständiger und
einsichtsvoller Mann, und wenn er auch
immer Im Kopf voll hatte von geschah
liehen Sorgen und Mißhelligkeiten, so
hatte r dennoch auch immer Zeit, auf
du Leben und Treiben seiner Frau zu
achten.
Er hatte sich heraufgearbeitet aus den
bescheidensten Verhältnissen, er war ar
beitsam und intelligent gewesen, dabei
von nimmer rastendem Fleiß und von
einer Zähigkeit, di zum Sieg führen
mußt, und nun, kaum fünfzehn Mo,
nat nach seinem Tod, mußt di Mutter
eS von setner Frau hören, drß sie .holet
hinaus' wollt, daß ihr der einfach bür
gerliche Name nicht mehr genügte,
nun umgab sie sich mit einem Aufwand
von LuruS, der siüyer niemals hätt in fl
HauS kommen dürfen, heuchelte si In
teresse für Wchlth?.!tg!eitSbeftrebungen,
trieb Sport mit den heiligsten Gefühlen
und das Alles um eine Krone I
Der guten alten Dame würd da Herz
fchmr.
Soviel stand fest bei ihr ; wenn diese
Hkirath mit lern Grafen wirklich zu
Stand kam, dann verließ sie da HauS,
denn sie konnte eS nicht vertragen, inen
Anderen dort gebieten zu sehen, wo ihr
Sohn einst gewaltet hatte, ja, dann
zog si aus, und dann nahm sie auch Eve
line mit sich, dann wollte sie ihr Mutter
fein. Ganz gewiß! Dem Andenken
ihres Sohnes schon schuldete fle daS!
Denn er hatte die Waise, daS Kind seiner
Jugendfreundin, in sein HauS genom
men, er wollte st: als fein Kind ansehen,
da seine Eh: kinderlos blieb, und hätte
der Tod ihn nicht so unerbittlich schnell
weggerafft, dann hätte er auch sicherlich
ein Testament zu Gunsten dr Waise ge
macht, so aber wie die Dinge nun
lagen, war die arme Kleine auf die Groß,
muth der jungen Frau angewiesen, und
da war's nicht sonderlich gut um ihreZu
kunft bestellt.
In ein Pensionat wollte man fle steckcn
nein ! Dazu ar st ja viel zu alt,
fl war ja schon achtzehn Jahre, ah,
di jung grau glaubte, sie wär noch ein
Kind, aber fle täuschte sich gewaltig, fle
war zu blind für die Anmuth und für die
Reize, die daS jugendfrische Mädchen um-
nrcblten, daS wußte die alte Groß
mama besser.
Da, mit einem Ruck, wurde die Thüre
aufgerissen und hereinstürzte Eselin mii
athemloser Hast.
Erstaunt sah Großmama auf.
Eoeline aber, gluthroth im Gesicht,
bemerkt die al! grau gar nicht. Sie
eilt an'S Fenster, hob die Vorhänge und
sah higau. Und mit einem Mal leuch.
tete eine selige Freude auf ihrem Gesicht
und ein leiser Ausschrei kam von ihren
Lippen.
Die Alte hatte sich erhoben, war leise
an'S Fenster getreten und sah auch Hirn
auS. Da bemerkte sie zu ihrem nicht ge
ringen Erstaunen, daß drüben in dem
Blumenladen Graf Seldenau stand und
ein prächtiges Kamelienborquel soeben in
Empfang nahm, da ihm die Verkäuferin
auS dem Schaufenster genommen hatte.
Einen Augenblick war die alte Frau
starr, denn fle konnte für das, was eben
geschehen war, noch keine Erklärung sin
den, im nächsten Augenblick aber zog fle
daS junge Mädchen vom Fenster zurück
und sprach mit leisem Vorwurf: .Aber
Kind I'
Eoeline zuckte zusammen ; fle hatte sich
unbemerkt geglaubt. i
.Großmama, Da hie?!?' fragte fle
eriühend.
.Kind, a sind da sür Sachen!?'
.Ach! Großmamchcn, ich weiß ja
auch nicht, ich. ich , fl
senkte verlegen di Augen.
,Ei, ei.' Weiter sag! die alt Frau
nicht. Si wußt genug. Dann nahm
sie den Arm der Kleinen und ging mit ihr
zurück noch dem Lehnstuhl, in den sie sich
niederließ. Und kaum hatte sie sich cc-
setzt, da siel Eoeline vor ihr nieder, barg
ihr Gesicht in den Schooß der Alten und
schluchzte laut aus.
.Aber Kird, was ist denn,' sie streb
chelte über daS Blondhaar deS jungen
Mädchen. ,wa willst Du denn?'
und liebkosend hob sie den Kopf der
Kleinen.
Aber Eoeline sprach nicht. Von
Neuem begann fle zu schluchzen und um
faßte die Großmama und schmiegte sich
eng an fle.
.Kennst Du den Grafen?' Eoeline
nickte nur. .Schon lange?' .Seit sechs
Wochen,' sagte fle leise. ,Na, und jetzt
eben? hat er mit Dir gesprochen?' Wie.
der nickte Eoeline nur und wieder
schmiegte fle ftch an die Großmama
.Und wag? Darf ich e wissen?' sagte
die Alte.
.Ach Großmama, er sagt, daß er mich
lieb habe, sehr lieb!' antwortete Eoeline
und erröthere wieder, und nach einer klei.
nen Pause fuhr fle fort: .Und daß ich
seine Frau werden müsse, unbedingt!
noch heute wolle er mit der Tante
sprechen.'
.Und waS hast Du ihm darauf geant.
wortet?'
.Das weiß ich selbst nicht, Groß.
mamachen! Ich weiß überhaupt nicht,
was ich zu ihm gesagt habe, ich, ich
hört nur immer ihn sprechen und immer
nur di Wort, daß er mich lieb habe,
sehr lieb!'
.Und Du liebst ihn. Eoeline!?' fragte
die Alte mit gütigem Blick.
Eoeline sagte nicht. Stumm umfaßte
fle die alte Frau wieder und barg ihr
glühendes Gesicht an deren Brust. Und
einen Augenblick ar s still in dem
Raum, ganz still, und di lachenden, tan,
zenden Sonnenstrahlen, die zum Fenster
hereinleuchteten, fielen aus ein ungleiche?
Paar von glücklichen Menschen.
Nach wenigen Minuten trat der Die
ner ein und überbrachte das Kamelien.
bovquet.
.Eben abgegeben für das gnädige
Fräulein."
Und Eoeline lief ihm entgegen und
nahm ihm den duftenden Strauß aus der
sHand und eilte damit zurück zu der
lächelnden Großmama.
.Siehst Du nun, daß r'S ernst meint!
jubelte sie.
.Du glückliches Kind,' sagte die Alte
und brückt ihr mn Kuß aus di Stirn.
.Aber sag mir, vi ist denn das Alles
so heimlich gekommen, daß Du mir,
Deiner alten Vertrauten, gar nichts da
von ntdeckt haft? Seit sechs Wochen
kennst ihn sog?-
,Ja, damals, als die Tante mich ein.
führte in die Gesellschaft, da habe ich ihn
kennen gelernt. Und da hat er fünfmal
mit mir getanzt. Und gleich damals hat
er mir fs gut gefallen."
So. so!" lächelte die Alte.
Ja! Und waS er mir damals Alles
erzählt ha!! Ich glaube, ich habe mich er
schrecklich dumm benommen!"
Und dann habe ich ihn jeden Tag ge
troffen, immer wenn ich aus der Mal
stunde kam. war er du!"
Aber, Kind, auf der Straße?"
Ja, was blieb mir denn übrig? Ich
konnte ihm doch nicht sagen, daß er mich
verlassen solle. Er war mir ja so
lieb, daß ich ihn immer wieder traf."
Aber untervegS. Eoeline?"
Ach. Gott, in Gesellschaften nimmt
mich die Tante ja doch nicht mehr mit.
Sie sagt, ich hätte mich damals vor sechs
Wochen gar zu kindisch betragen."
Da mit einem Mal erinnerte sich die
alt Frau n di Worte ihm Schwieger.
lochter.
Ah, nun war ihr Alles klar. Die
eitle, junge Frau fürchtete die Konkur,
rsnz deS jungen Mädchens; dum wurde
fle immer zu Hause behalten; darum auch
sollte sie nun wieder in ein Pensionat ge,
schickt werden. Und dennoch waren alle
dies Vorsichtsmaßregeln umsonst, den
noch fanden die beiden Liebenden sich tög
lich zusammen, und ganz heimlich wurde
so der Bund geschlossen. Die
alte Frau nickte. Dann sagte fle: .Sag
der Tante noch nichts, mein Kind, ich
will es ihr mittheilen.'
Eoeline schaute glückselig auf die
weißen, duftigen Blumen, die er ihr ge.
schickt hatte.
Eben wollte Großmama zu der jun
gen Frau gehen, um st auf die Neuigkeit
Li7z'.:b?reiten, als der Diener fle ab
rief. Der SanitätSrath war gekom,
men. .Nun, so sage ich eS ihr nach
her,' dachte sie und ging zu ihrem alten
Hausarzt.
Nun war Eoeline allein.
Sie sank in den Sorgenstuhl der
Großmama und dachte nach, wie Alles
sich zugetragen halte. Immer noch hörte
fle seine Stimme, immer noch feine ge
flüsterten Worte von vorhin. Sie legte
di Blumkn auf den Tisch, preßt das r
glühende Gesicht in'S Polster und schloß
die Augen, und so, in übergroßer Glück,
seligktit, verharrte fle minutenlang.
Und während st so da aß. hörte fte S
nicht, daß fle nicht mehr allein war in
dem Raum.
Frau Lilli war eingetreten und kam
langsam zu ihr heran. Und als fle das
Kind in so tiefen Träumereien befangen
dasitzen sah, nahm fle flch vor, jetzt gleich
von ihrem Vorhaben zu sprechen, o
war eS vielleicht am besten.
Aber da siel ihr Blick aus daS Käme
lienbovquet. fle trat an den Tisch die
Karte deS Grafen!?
.Ach!' rief fle erstaunt und freudig
an.
Erschreckt fuhr Eoeline uf.
.Die Blumen!?' fragte grau Rudolfs
erstaunt.
.Graf Eelderau hat sie ,'
stottert Eoil:n.-
.Der G.efl? Er fch'ckt mir Blu
vie,i!?'trtumphir'e Flau Lilli, .ach nun
ist ja kein Zarniel mehr, nun bin ich
einer Sache gewij-I'
Eselir aber stand da, w vom
Schlag g'troflen, im Augenblick vec
stand sie die Situation. in diesem einen
Augenblick halle fle mehr gelernt, all in
Jahien voihcr.... Kaum vermochte das
junge Mäcchen sich ausrecht zu hiilten.
Si wollte laut auf!ch:eien, der Tante zu
Füßen fallen und ihr Alle gestehen,
dann aber wieder sürchiete sie, die Tante
zu erzürnen, und darum wäre eS wohl
besser, zu schweigen und mitten durch
diese andrängenden Gesühle faßt fl
in unsägliche Angst, daß ihr Liebe nun
hoffnungslos sei, rag vie tarn nie unv
nimmer e? ihr verzeihen roüide.... fle
sah keinen AuSivlg, keine Rettung au
all den Dualen, die fte mit einmal oe
stürmten und bedrückten.
Da wurde gemeldet, daß Gras Tel
dtüau die gnädige Frau zu sprechen
wünsche. Eoelm horcht aihemlo vor
Schreck, jetzt mußte daS tntetzliC9ie
aeschihen! U,.d Flau Rudloff war
verwirrt vit ei, Backftsch. Da Herz
pochte ihr hörbar laut.
Mit einem iülui iah sie sich im Spie
gel. öerraott. wie sie mir au6ah!
eine Toilette! Und nicht einen Brillan.
ten! Schnell noch einmal zurück in'S
Ankletdezimmell
..Emxtmiae Du ken Slaten, lnoi
Ich bm g!e,q wiever hier!
..Aber Tante, ich t2"
Weiter kam Eoeline nicht.
Mein Gott, aS i;i denn dabei! un
terhalke ihn. diS ich wieder da bin, das
wirft Du doch wohl lonncvl" itatnu
verschwur fte un Nebenzimmer.
Und Eoeline sah ihr nach mit angst
vollem Blick. AVer fle mußte sich be
herrschen, denn eben trat Gras Eelbenau
iu S Zimmer.
Er hatte große Toilette angelegt:
Frack, weiß Hm.eschh und im Arm
den Klaxphui. Er sah ladtllo elegal.l
auS und chien von maenoni ffier El
sticiiät, so baß ihn kein Mtv.3) für einen
Vierziger hielt. Langsam nat er naher
und reichte gstlKt cit ans zum y)ruy
Meine liebe Öoeluiel" Damit
zog er ihre beiden Lippen au seine Lippen
unv drückte einen innigen varaus.
Sie ließ eS wortlos geschehen. E'.nen
Augenblick ar alles Ändere vcrge'len,
und all' das gtcfct wieset va.
..Ich komme um ihr Hand anzu
halten, meiu liebe Eoeline. Sie sehen,
ich liebe die schnellen Entschlüsse."
Er trat näher an st, zog fl an flch
und küle sie mit heißer, üker mna e
ligkeit. Und sie ließ S geschehen. DU
Liebe in ihr war zu starr, unv ,o ver
gaß sie für Minuten AlleS um sich her
und lebt nur ihrem goldenen Traum,
der sie hinaushob über all irdische Klein
lichkeit.
Dann vernahm st vom anderen Zim
mer her da Rauschen einer seiden,
Robe die SrniU ram. m seu macyie
sie flch frei und entfloh wie ein gehetzte
Reh. Jetzt gab'S für fle nur noch eine
Hülfe, die Großmama! Und zu ihr floh
re und berichtete nütz.
Der Graf sah ihr noch lächelnd ach.
als von der anderen Seite grau RulLff
eintrat in großer Toilette, strahlend von
Brillanten.
Sie wie mit verbindlicher Geberd
auf einen Stuhl. Und er, nachdem er
fle mit ausgesuchter Höfltchktit degiüßt
hatte, ließ sich neben ihr nieder. Im
Stillen wunderte er sich, daß sie sa ir,
Gala ar, aber er schaneg und lmter
drückte eir. Lächeln,
Zurächst meinen innigen Dar.k für
die wvndervclltn Blumen, vieie mir
geschickt haben, lieber Graf."
Er sah sie überrascht an. Einen
Auge:,bl'.ck, war er im Unklaren, tlx
nur einen Augenblick, dann begriff ei
Alles. Die Gu:e badete flch ein
köstlich!
Apropo! Blumin", begann fle wie.
der. Sie müssm wissen, daß weiße Ka
melien weire Likblingsblumen stnd. Sie
haben gerade mUnenGeschmackgelrcffenI'
.Bin sehr erfreut, das zu ijönnl"
er verneigte sich höflich.
Und sie, immer erregter, fuhr fort:
.Entsinnen Sie ftch wohl, letzNn Mitt
woch bei der Baroiiin Schwarzenlhal, da
halte ich ein riesiges Bor q uet Aprrxok!
Da fällt mir ja in, lieber Graf, das
ftnd ja schöne Dinge, die man sich da er
zählt von Ihnen und der Baronin!'
fte drohte schelmisch mit dem Finger.
.Aber, meine Gnädigfte, waS erzähl!
man sich nicht Alles i" ehrte er ab.
.Ja, ja, mein Lieber, diesmal schöpfe
ich auS sehr guter Quelle ! ' und dabei
lächelte sie kokett.
.Ein klein Flirt. daS war Allks.'
.Wirklich AlleS?'
.Mein Wort darauf! WaS wollen
Sie übrigen, die Baronin ist ebenso
hübsch, al liebenswürdig, nebenbei ist
st auch noch reich, und ftet cornme il
saut, gewiß Grund genug für mein
flüchtige, vorübergehend Neigung, nicht
wahr? er lächelte; denn er merkte, .e
fte flch ärgerte.
.O. gewiß!' versicherte fle nur; fle
war innerlich empört, daß er so viel Vor
zöge der Baronin auszahlte.
.Aber weiter auch nichts.' fuhr er
lächelnd fort, denn da flockte er ei.
nen Augenblick und beobachtete fle.
.Denn?' fragte fl gespannt.
Und fein spöttelnd sprach er weiter:
Denn in dem glänzenden Einwand ist
ein geistlose Buch.'
Sie atmete auf. Da hatt r gut
gesagt. .Warten Si nur, Sie Spötter!'
drohte sie. i
Er aber, all ob r ih' Befriedigung
nicht bemerkt HStte, sagte: .Verzeihung,
ich habe kaS ri'r ltkjagt. um mich ge
wisseraioßen u entlasten.'
.Ah! Da, wär ?'
Jtzt stand er auf. ruide plötzlich sehr
einst und sah ihr lest in' (cstchl.
Ja, grätige grau, mir liegt darau,
JV'ea r.tcht al ein Anderer zu rschei
k.en, als ich wiiklich bin, und gerade
ia diesem Augenblick.'
Nun verstand fle ihn. Jetzt kam eine
Eikläiunz. Sie konnte thiErregurg
kaum mehr verbergen.
.Sie machen mich aber wirklich sehr
gespannt, Graf,' lächelt si gezwungen
Und er, leicht zögernd, sie aber immer
anb.tckeiid: ,.za ich beabsichtige nam
lich. u heirathen.'
.Ach wag Sie sagen!' Jetzt würde
er um sie anhalte!
.Ja, gnädig Frau, ich frage, ob Sie
mir die Hand Jhrr Nicht geben
ollen '
Ein tödtliche Schweigen folgt diesen
Worten.
Entsetzt starrt sie ihn rn, wortlos,
aihemloS; dennoch glaubte sie, sich ge
täuscht zu hibkii.
Doch r blieb vor ihr flehen, beharrte
tn Schweigen und wartet respektvoll aus
ihre Antwoit.
Plötzlich wurde ihr AlleS klar, daS
Douquet vorhin, die Aufregung Eoeli
nenS, sein leichtes Eistaunen, und nuu
überkam sie ein Gefühl von Angst und
Airger und Scham und Haß, denn fle
hatte flch entsetzlich blamirt oh ! oh I
nur eine Rettung aus dieser Situation!
DaS Beste ar schon, sie stmulirte
ein Ohnmacht und plötzlich sank
si mit einem leisen Schiet zurück tn
die Lehne deS FauteuilS.
Er lächelte etwa spöttisch, denn er
durchschaute da ganze Spiel. Natur
lich rief er um Beistand, und als Groß,
mama und Eoeline herbeieilten, war er
nach Kräften bemüht, zu helfen.
Nach wenigen Minuten war sie wieder
hergestellt, und nun halte sie auch Zeit
genug gefunden, flch von ihrem Schrecken
zu eiho'.en und ftch fo gut wie möglich
aus der Affaire zu ziehen.
.Sie wusszn schon verzeihen, lieber
Giaf,' sa.t: sie mit so mater Et m e,
als ihr möglich ar, .aber rneir
Nerven sind srlr mitgenommen, ich
muß fort, je eher, um o besser 1"
Der Gras hatte EoeUne'S Arm genom
men und ftand vor der genesenen Frau.
.Mein:: Glückwunsch !" sagte diese
.natürlich habe ich nichts dagegen, Graf,
im Gegeniheil, ich schätz mich außer
ordentlich glücklich l'
Am andercn Morgen schon wmden im
Hause Kisten und Koffer gepackt, und
noch im Laufe deS Tages reiste Frau Lilli
nach deia Süden ab, zur Stärkung
ihrer angegriffenen Nerven. .
Ein Ulassenschiffbruch vor 200
Jahren.
Einen brandenburgisch schwedischen
Massenschissbruch im Monat Dezember
1678 bringt folgender Beitrag in Er
innerung: Das Jahr IS73 hatte sich
äußerst verhängmßvoll für Schwedens
Kriegsmacht auf deutschem Boden gestal
tet, und ehe 3 noch endete, bracht ein
Massenunfall in der Oftfee dn staltg,
habten KriegSverluflen noch ein arge
Erhöhung auf unerwarteter Weise. Kur
fürst Friedrich Wilhelm von Branden
bürg hatte nach dem epochemachenden
Reitelstege von gehrbellin mit regster
Thatkraft und Entschloffenheil den Ver,
geltungSkrieg gegen Schweden fortge
jetzt. Glänzende Waflenerfolge hatten
die drcindenbmgischen Streitkräfte unter
Führung ihres vorsichtig vorgchenden
Landeiiheirn elrurgen. Die Sicherung
feiner Eiblande gegen Norden hin, sowie
die Vertreibung fremder Kriegsmacht aus
den deutschin Ostgebieten an den Küsten
PommeinS waren für den brandenburgti
scheu KriegSherin Zielpunkte unermüd'
nchen Vo.gchenZ gewesen. Er halte
dieje Ziele erreicht.
Am 6. Januar 1673 halte Kurfürst
gnedrich Wilhelm nach langem Belage
ningsanarifie in daS überwundene Sie!'
ttn als Sieger einziehen können. Dann
hatte ihm Sirnlsund, das vorher einem
Wallenstein wicerstauden, die To:e öff
nen müssen, und am 16. November 1673
ful nach energisch durchgesuhr,t5i Artil
lellkai'brme Gielsswald, das letztt Boll
werk der schwedischen Kriegsmacht in
Pommern, in die Gewalt Kurbranden-
burzS. Dem tapferen BefehlSleiter der
VerthsidiLurg von tralsund, dem Gra
sen Otto Wilhelm von Konigömark.
hatte der Kurfüist .freien Abzug' nach
cheden mit dem Artilleiumaleiial,
den Militäralchioen und den schwedischen
Beamten ur,d Kriegern zugesagt.
ES kostete dem Km surften viele Mühe.
von Dänemark, welches sich gern aus
hoher Sce an den Schweden gerächt
hätte, die Zusage zu erhalten: .daß der,
mit brandenburgischen Geleit zur See
heimkehrer.drn Schweden kein Hinde:nis!
bereitet werden solle n. s. .' Nachdem
König Ehi isiian der Fünfte von Däne
mark seinem brandenburgischem Vnbün.
beten endgiltig dies Zuftcherung ertheil!
hatte, beeilten flch die Schweden mit der
Einschiffung.
Die Be SlderungSschine waren in
deutschen Küstengegenden ausgebracht
worden, brandendurgische Kriegsschiffe
gaben daS Geleit und im Beginn deZ
Monats Dezember 1S7S war man end-
lich bereit z-r Abfahrt. Mchr denn
zwanzig Schiffe verließen jetzt die Küsten
Pommerns, um direkt nordwärts steuernd
den schwedischen Küftenplätzen zuzueilen.
Ein stattliches brandmburgisches glag,
genschiff gab vorauSjegelnd die Führung
Zu diesem Zwecke hatte eS während der
langen Winternachte eine gre.ße ignal
laterne über dem Hinterthcile aufgehißl
und wurde von bewährten, in diesen ge-
sährlichen Gewässern seil Jahren vohler
fahrenen Seeleuten geleitet.
Mit den damaligen, noch eiimlicd un
behllfknen und zuneii schoers. ll .l
Skgelsahrzeugen war freilich wenig au?
zurichten, wenn ungünstiger Wind oder
gar Sturm dieselben gegen felflge G
stade trieb. Hier trat dieser Fall ein.
In der Nicht vom vierten zum fünften
Dezember 1676 sank die Temperatur be
deuten, als die Schiffe um Mitternacht
ker Insel Barnholm flch genähert halten.
E'n starker West , Süd W'stwind setzt
in, und zurVeistZrkung derWitteiung.
ungunst begann ein starke Schneege
flöder, welches den AvSdlick erschwert
und bald gänzlich hemmte.
In der Strandzegend Sosöe der Insel
Lornholm vollzog ftch nun das Auffh
ren, Scheitern und Verflnken der meisten
hier in Annäherung befindlichen Schiffe.
Da oorausfahrende kurbrandenburgisch
Leitschiff, welche siebenhundert Mann
Besatzung zählte, feuerte beim Anrennen
nett Kanonenschuß al Warnungksignal
noch ab und versank danach sogleich mit
gesummter Bemannung spurlos in der
Meerektiefe. Zwei wettere Schiffe des
brandenburgischen Geschmidei l. daS beste
unter Leitung des Vizebefehlshaber
war dabei, acht schwedische Schiffe mit
den von Stralsund fortgeführten Artille.
rikbeständkn und dem schwedisch, ?ommer
schen Archiv, drei siellinische Schiffe (S.
Maria,' .S. Peter' und die .Etettmt
sche Jungfrau' genanm) versanken eben
f..ll hier mit Schnelligkeit. Vier Schiffe
von Kolberg, vier von Li'b ck ud ein
holländische trieben dagegen auf den
Strand, wo der Anprall mächtiger
MeereSwogen dieselben bald zu Wrack
umwandelte und zerschellte.
Der Lärm der Nsthsigrale und da
Schreien der Strandenden man führte
viele schwedische Beamten, und Soldaten
familien mit hatt da Tosen de
Meere und de Sturme in der sonst so
stillen Küstengegend übertönt. Die we
gen der Kriegszeit auf der Insel poflir
ten der streifenden Strandwachen schlu
gen großen Alarm. Landkichtkr, Amt,
bedienstite und ander Leute brachten end
lich sechzig bewaffnete Retter zusammen
und mit diesen näherte man flch vorsichtig
der Ungl?cksstätte, während im Innern
der Insel Bernholm olle Waffensähigen
aufgeboten und herbeigerufen wurden zur
Abkehr eine? etwaigen feindlichen An
griffe und UebersalieS. Bei Tageöbe
ginn bot die Straildungsstätte einen
grauenvollen Anblick. Annähernd drei,
tausend Schiffbrüchige waten da am
Morgen des fünften Dezember 1678
ohne Nachrung und ohne Obdach allen
Unbilden deS rauhen nordischen WinterS
preisgegeben, vierhundert schwedische
Soldaten standen mit ihren Waffen ord,
nunczSgemäß In Reh und Glied aufge,
stellt und gaben den sich nähernden däni,
schen Befehlshadern der Insel unter
Vorweisung der Geleitsbriese alle ver,
langte Auskunft.
Nach Ablegung der Waffen führte
man diese Soldaten und danach die übri
gen dem Untergange Entronnenen unter
Bedeckung in das Innere der Insel ab,
wo Kirchen und andere öffentliche Ge
bäude vorübergehend für die Unlerbrin.
gur.g der Aufgefundenen hergerichtet wur
den. Manche schwedische Beutestück au
dir Zeit Gustav Adolphs, da vordem
in deutschen Besten oder Waffensammlun
gen ein Gegenstand der Bewunderung
gewesen und dann nach Stralsund ver
schleppt worden war, versank damals sür
immer mit den Schiffstrümmern in der
Oftsee. die ohnehin so viel von schwedi
scher Siegeöbeute US deutschen Landen
(namentlich Mainzer Kunstalterthümerl)
verschlang. Aus der Insel Bornholm
erzählte man aber noch nach Jahrzehnten
von dem stattgefunden entsetzlichen
Eleigniß.
?er gt Dumas.
Celine Cbaumoni er,Sblt in Gkscbicbt,
chen von Alexander DumaS, das seiner
HerzenSgüte ein schönes Zeugniß au!
stellt. Er begegnete ihr früher einmal,
ats sie, wenig bekannt und arm, ftch
strenae Entbehrungen auferlegen mukte.
um ihren kranken Gatten und ihr Kind
u erhalten, öiermit unbekannt emvkabl
ibr Dumas, der über ihr Aussehen er
schrak, lieber nach Hause zu gehen, eine
gute Mahlzeit zu genießen und etmaS gu,
ten Wein zu trinken, was sür sie unbe
dingt nolh'g sei. Am nämlichen Abend
fand sie zu Hause einen großen Korb
nebst folgenden Brief von DumaS Hand,
schuft: .Mein liebeö Kind! Ich speise
eben bei Breband mit einigen Freunden
und ir trinken einen Claret dazu, der
Ihnen wieder Farbe und Kräfte verleihen
müßte. Erweisen Sie mir den Gefal
len, ihn zu probiren. Danken Sie mir
ja nicht; waS ich thue geschieht nur aus
Liebe zur Kunst. Ich sagteJhnen frükier,
daß Sie Talent besitzen, nun müssen Sie
doch, um mich nicht Lügen zu strafen auch
Gelegenheit finden, daS zu beweisen.
Sie braucben nicht tu fürchten, uns ,u
berauben. Brehan sagt, er Haie schon
noch eine Flasche. Also guten Muth und
wohl bekommt'!'
Zie Wasserproöe.
5(ii Siam giebt (3 ein eiaentbümlicie
Gerichtsverfahren, um Prozesse zu ent
scheiden. Hat ein Richter zwischen zwei
streitenden Parteien u entscbeiden. so
fordert er mangels der nothwendigen
zeugen et aus, unter Waer zu kau
eben: derjenige, welcher die länaire Rtfi
unter Wasser zu bleiben vermag, hat ge
wannen. ss wird in tiefer Hinsicht er
zählt, daß ein Kaufmann in Bangkok,
welcher schon tu alt war. um RA der
Wasserprobt auszusetzen, stiren Sohn
-?on den berühmtesten Tauchern hatte
ausbilden lassen; auf diele Weise gelang
eö ihm, alle feine Prozesse zu gewinnen.