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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Feb. 28, 1895)
Um eine Krone. fumouSfe von Piul ?lij. Frau Lilli. die Wittwe ttS gchifan. ten Leonhard Rudlvff. sah on ihrem Ebenhol;Schreld:ifch und sah die Brief, schoflen durch, die eben mit der Post ge kommen waren. Em ganzer Stoß lag da: Briefe. Eirculare und roiqren. Man ist nicht ung'strafi Lorstehn'n aller möglichen ZLohllZSligkettSveretne. soer nenn au. Re freute sieb tc4. Usfctr ibr üae kuschte ein Lächeln In Be friediauno. all sie die Adressen In. Da stand aus jedem Souvert Hochwohlge. ire". Da, aestel ihr. Und dann diese Menae von Büchern und Schriften die man ihr zuschickte, ohne daß sie darum beten hatte. auch da schmeichelte ibrem Ebraei. Die Leute wußten, daß fte sich für die Wohlfahrt beS Volke interesftrte, man war aus tore muo tbätiakcit aufmerksam geworden, man recbnete aus ibre Mitarieit an dem großen Werk. 0, sie war sehr !efrie digt. sie hatte ihren Zweck erreicht, ihr Name ging durch alle Blätter. in all' den beteiligten reisen spaach man von ihr, sie war bekannt geworden. Und darum allein war eS ihr zu thun. Sie stand aus und trat an den Spie, gel. Mit großer usmerksamkeit musterte fte ihr Toilette, und mit noch uehr Sorgsalt betrachtete fle ihr Gesicht, kein Mensch konnte ihr die fünfunddrei ßig Jahre ansehen. Sie konnte also noch Eindruck machen, und da? war das Ziel ihrer Bestrebungen. In dem Polsterstuhl am Fenster saß Großmama und folgte mit leisem Seuf, zer den Bewegungen ihrer Schwieger locht. Sie fand kein Erklärung für all den Aufwand, für all die Drängen nach Bekanntwerden und Genanntsein. Lange schon hatte sie mit ihr darüber sprechen wollen, aber immer hatt sie ti hinausgeschoben, weil sie hoffte, daß Besserung eintreten könnte ; nun st aber sah, daß die Treiben und Drängen nach Lnühmtheit von Tag zu Tag größer wurde, nun endlich hielt sie nicht mehr zurück mit ihrer Meinung, nun wollte st sprechen. Sag mal, Lilli" begann fle wohin soll da eigentlich führen?" grau Rudloff sah sich erstaunt um. ..Was meinst Du denn, Mamachen?" Ich meine die Leben, das Du führst, seit Da di Traur um meinen armen Leonhard abgelegt hast. Ich will garnicht? sagen zu dem Aufwand, den Bu man. am üotx eine was luxuriösen Feste will ich nicht schelten, Leonhard hat Dir ein großes Vermögen hinterlassen, Du bist Deine eigene Heniii, kannst also nach Belieben schal ten und walten. Aber aS ich mir nicht klären kann, ist dies Drangen nach der Oeffentlichkeit. Du hast für etwas Anderes kaum och ein Interesse. Ich bin gewiß dafür, daß man geben soll, wo man eS für nothwendig erachtet, aber daß Du eS in so auffallender Weise thust, flehst Du, Lilli, daS gefällt mir nicht." Ein klkine Pause trat in. Frau Rudloff fühlte sich getroffen und fand nicht gleich eine Entgegnung. UebrigenS mache ich Dr keinen Vor, wurf," fuhr die alte Dame fort, ich hab Dich nur in Better ortest gefragt. aa Du mit diesem Trubel bezweckst; denn, wie ich Dich kenne, hast Du doch ein Ziel dabei. Und daß ich mich dafür interesflre, wirst Du auch billigen, denn Du trägst doch den Namen meines Soh ne." Wieder trat eine Pause ein. Dann begann die jung Frau. .Nun ja, Du sollst e wissen, Mama djen sie hielt eine Sekunde inne .ich denke daran wieder zu hetrathen. Die Alte blieb ganz ruhig, etwas Sehnliches zu hören hatte fle erwartet. .Also heirathen willst Du wieder- nun" fle zuckte mit den Schultern dagegen kann ich nichts sagen, Du muht ja am besten wissen, wag Du willst aber damit giebst Du mir noch keine Erklärung für den Trubel, der Dich um giebt." Di junge Frau lächelte wieder, und während fle mit der Sophaquaste spielte, antwortete sie: Nenne mich nicht eitel oder spekulativ, Mamachen, aber Tu kennst die Welt so gut wie ich, wr etwas gelten will, der muß etwas aus sich machen, nach dem Schein urtheilt man ja heut zuerst und ich will etwas gellen in der Gesellschaft. Mein Mann hat mir in großes Vermögen hinterlassen, jetzt will ich dazu auch einen Namen haben; das ist mein Ziel." Einen Namen?" fragte die Alt er staunt. Ja, ist Dir denn der Name Deine verstorbenen Galten nicht genug? Dein Leonhard war ein grunkbraver Mann " Ich habe Dir nicht ehe thun wollen, Mamachen I wahrhastig nicht I DaS An denken an Leonhard halte ich hoch, aber offen ich möchte jetzt hoher hin au." Einen Augenblick blieb die alte Damc stumm. Lilli. das hättest Du mir nicht an. thun sollen," sag? fle dann und wischte sich eine Thräne auS den Augen. Sieh, Mamachen, ich bin ja so viel umschwärmt in der Gesellschaft, Alle machen fle mir den Hof, drei Anträge habe ich schon gehabt, sehr angesehene Herren auS der bürgerlichen Gesellschaft, aber ich hab st All abgewiesen, weil " Nan weil?" Weil sich ein Mann von Adel für mich interesflrt." Ah!" Ja! Ja! und seit langer Zeit schon macht er mir den Hof!" Ein Paus trat in. Dann di Alte: Hm, so, nun verstehe ich. Darum also der ganze WohlchätigkeitSkultu, nicht wahr?" F,au Radlcff riesle. Aber naiCr lich! In der Aristokratie interefsiit man sich dafür, man findet e Gk, und de. ija'.b nuie ich S mit. Die ganze vor nehme Welt kcmu t in mein Hau und ich erreiche dadurch, a ich erreichen wollte. Du j3rr.si mir nicht, Mama chen!?" ..Mein Kind, wknn min so alt wird wie ich, bat man gelernt, sich in AlleS zu finden."' Lllli küßt die Hand der alten Frau. Aber tars ich nun auch erfahren, wer Dein Äulerwählter ist?" .Graf Seidenem.' ,h, Tu hast Geschmack. Hat er Dir schon einen Antrag gemacht?' .Noch nicht, aber ich erwarte ihn jeden Tag. Vor s:ch Wochen, al ich ihn zum ersten Mal sah, damals, als Evlin rinqeführt wurde, interessirte er sich gleich sür mich, und seit der Zeit ist er so liebenswürdig, daß man in der Gesellschaft bereits davon spricht und unsere Namen sast immer nur zusammen nennt.' .Nun, dann wünsche ich Dir Glück.' zDanke, Mama! Und da sällt mir rcch etwas ein. Wenn ich nun wieder beirathe, kann ich doch Eoeline nicht gut bei mir behalte.' .Aber Du hast sie doch an KindeSftatt angenommen Willst Du sie nun wieder in die Welt hinausjagen?' .Was glaubst Du! Bewahre! Vor erst werde ich sie noch ein paar Jahre in ein Pensionat geben na, und wenn fle dann wiederkommt, dann werbe ich fle verheiralhen. da wird wohl die einfachste Lösung sein.' In diesem Augenblick trat der Diener ein, der die Ankunft deS PrivatsekretärS meldete. Das war für die Großmama daS Zei chen zum Aufbruch, denn tun begannen die Konferenzen über die WohlthätigkeitS- beflreoungen, und dabei konnte fle nichts nützen. Darum ging sie. - Großmama saß in ihrem Zimmer im Lehnfluhl. Sie hatte den Kopf zurück, gelehnt in daS Polster und sah ti äumend hinaus in die blaue FrühlingSlust. Dahin also war eS gekommen mit der jungen Frau freilich zu Extravaganzen neigte sie schon immer, und der ernste Mann hatte genug zu thun, all di tollen Launen und all die großen und kleinen Wünscht seincS Weibchens zu erfüllen. zum Glück ar er ein verständiger und einsichtsvoller Mann, und wenn er auch immer Im Kopf voll hatte von geschah liehen Sorgen und Mißhelligkeiten, so hatte r dennoch auch immer Zeit, auf du Leben und Treiben seiner Frau zu achten. Er hatte sich heraufgearbeitet aus den bescheidensten Verhältnissen, er war ar beitsam und intelligent gewesen, dabei von nimmer rastendem Fleiß und von einer Zähigkeit, di zum Sieg führen mußt, und nun, kaum fünfzehn Mo, nat nach seinem Tod, mußt di Mutter eS von setner Frau hören, drß sie .holet hinaus' wollt, daß ihr der einfach bür gerliche Name nicht mehr genügte, nun umgab sie sich mit einem Aufwand von LuruS, der siüyer niemals hätt in fl HauS kommen dürfen, heuchelte si In teresse für Wchlth?.!tg!eitSbeftrebungen, trieb Sport mit den heiligsten Gefühlen und das Alles um eine Krone I Der guten alten Dame würd da Herz fchmr. Soviel stand fest bei ihr ; wenn diese Hkirath mit lern Grafen wirklich zu Stand kam, dann verließ sie da HauS, denn sie konnte eS nicht vertragen, inen Anderen dort gebieten zu sehen, wo ihr Sohn einst gewaltet hatte, ja, dann zog si aus, und dann nahm sie auch Eve line mit sich, dann wollte sie ihr Mutter fein. Ganz gewiß! Dem Andenken ihres Sohnes schon schuldete fle daS! Denn er hatte die Waise, daS Kind seiner Jugendfreundin, in sein HauS genom men, er wollte st: als fein Kind ansehen, da seine Eh: kinderlos blieb, und hätte der Tod ihn nicht so unerbittlich schnell weggerafft, dann hätte er auch sicherlich ein Testament zu Gunsten dr Waise ge macht, so aber wie die Dinge nun lagen, war die arme Kleine auf die Groß, muth der jungen Frau angewiesen, und da war's nicht sonderlich gut um ihreZu kunft bestellt. In ein Pensionat wollte man fle steckcn nein ! Dazu ar st ja viel zu alt, fl war ja schon achtzehn Jahre, ah, di jung grau glaubte, sie wär noch ein Kind, aber fle täuschte sich gewaltig, fle war zu blind für die Anmuth und für die Reize, die daS jugendfrische Mädchen um- nrcblten, daS wußte die alte Groß mama besser. Da, mit einem Ruck, wurde die Thüre aufgerissen und hereinstürzte Eselin mii athemloser Hast. Erstaunt sah Großmama auf. Eoeline aber, gluthroth im Gesicht, bemerkt die al! grau gar nicht. Sie eilt an'S Fenster, hob die Vorhänge und sah higau. Und mit einem Mal leuch. tete eine selige Freude auf ihrem Gesicht und ein leiser Ausschrei kam von ihren Lippen. Die Alte hatte sich erhoben, war leise an'S Fenster getreten und sah auch Hirn auS. Da bemerkte sie zu ihrem nicht ge ringen Erstaunen, daß drüben in dem Blumenladen Graf Seldenau stand und ein prächtiges Kamelienborquel soeben in Empfang nahm, da ihm die Verkäuferin auS dem Schaufenster genommen hatte. Einen Augenblick war die alte Frau starr, denn fle konnte für das, was eben geschehen war, noch keine Erklärung sin den, im nächsten Augenblick aber zog fle daS junge Mädchen vom Fenster zurück und sprach mit leisem Vorwurf: .Aber Kind I' Eoeline zuckte zusammen ; fle hatte sich unbemerkt geglaubt. i .Großmama, Da hie?!?' fragte fle eriühend. .Kind, a sind da sür Sachen!?' .Ach! Großmamchcn, ich weiß ja auch nicht, ich. ich , fl senkte verlegen di Augen. ,Ei, ei.' Weiter sag! die alt Frau nicht. Si wußt genug. Dann nahm sie den Arm der Kleinen und ging mit ihr zurück noch dem Lehnstuhl, in den sie sich niederließ. Und kaum hatte sie sich cc- setzt, da siel Eoeline vor ihr nieder, barg ihr Gesicht in den Schooß der Alten und schluchzte laut aus. .Aber Kird, was ist denn,' sie streb chelte über daS Blondhaar deS jungen Mädchen. ,wa willst Du denn?' und liebkosend hob sie den Kopf der Kleinen. Aber Eoeline sprach nicht. Von Neuem begann fle zu schluchzen und um faßte die Großmama und schmiegte sich eng an fle. .Kennst Du den Grafen?' Eoeline nickte nur. .Schon lange?' .Seit sechs Wochen,' sagte fle leise. ,Na, und jetzt eben? hat er mit Dir gesprochen?' Wie. der nickte Eoeline nur und wieder schmiegte fle ftch an die Großmama .Und wag? Darf ich e wissen?' sagte die Alte. .Ach Großmama, er sagt, daß er mich lieb habe, sehr lieb!' antwortete Eoeline und erröthere wieder, und nach einer klei. nen Pause fuhr fle fort: .Und daß ich seine Frau werden müsse, unbedingt! noch heute wolle er mit der Tante sprechen.' .Und waS hast Du ihm darauf geant. wortet?' .Das weiß ich selbst nicht, Groß. mamachen! Ich weiß überhaupt nicht, was ich zu ihm gesagt habe, ich, ich hört nur immer ihn sprechen und immer nur di Wort, daß er mich lieb habe, sehr lieb!' .Und Du liebst ihn. Eoeline!?' fragte die Alte mit gütigem Blick. Eoeline sagte nicht. Stumm umfaßte fle die alte Frau wieder und barg ihr glühendes Gesicht an deren Brust. Und einen Augenblick ar s still in dem Raum, ganz still, und di lachenden, tan, zenden Sonnenstrahlen, die zum Fenster hereinleuchteten, fielen aus ein ungleiche? Paar von glücklichen Menschen. Nach wenigen Minuten trat der Die ner ein und überbrachte das Kamelien. bovquet. .Eben abgegeben für das gnädige Fräulein." Und Eoeline lief ihm entgegen und nahm ihm den duftenden Strauß aus der sHand und eilte damit zurück zu der lächelnden Großmama. .Siehst Du nun, daß r'S ernst meint! jubelte sie. .Du glückliches Kind,' sagte die Alte und brückt ihr mn Kuß aus di Stirn. .Aber sag mir, vi ist denn das Alles so heimlich gekommen, daß Du mir, Deiner alten Vertrauten, gar nichts da von ntdeckt haft? Seit sechs Wochen kennst ihn sog?- ,Ja, damals, als die Tante mich ein. führte in die Gesellschaft, da habe ich ihn kennen gelernt. Und da hat er fünfmal mit mir getanzt. Und gleich damals hat er mir fs gut gefallen." So. so!" lächelte die Alte. Ja! Und waS er mir damals Alles erzählt ha!! Ich glaube, ich habe mich er schrecklich dumm benommen!" Und dann habe ich ihn jeden Tag ge troffen, immer wenn ich aus der Mal stunde kam. war er du!" Aber, Kind, auf der Straße?" Ja, was blieb mir denn übrig? Ich konnte ihm doch nicht sagen, daß er mich verlassen solle. Er war mir ja so lieb, daß ich ihn immer wieder traf." Aber untervegS. Eoeline?" Ach. Gott, in Gesellschaften nimmt mich die Tante ja doch nicht mehr mit. Sie sagt, ich hätte mich damals vor sechs Wochen gar zu kindisch betragen." Da mit einem Mal erinnerte sich die alt Frau n di Worte ihm Schwieger. lochter. Ah, nun war ihr Alles klar. Die eitle, junge Frau fürchtete die Konkur, rsnz deS jungen Mädchens; dum wurde fle immer zu Hause behalten; darum auch sollte sie nun wieder in ein Pensionat ge, schickt werden. Und dennoch waren alle dies Vorsichtsmaßregeln umsonst, den noch fanden die beiden Liebenden sich tög lich zusammen, und ganz heimlich wurde so der Bund geschlossen. Die alte Frau nickte. Dann sagte fle: .Sag der Tante noch nichts, mein Kind, ich will es ihr mittheilen.' Eoeline schaute glückselig auf die weißen, duftigen Blumen, die er ihr ge. schickt hatte. Eben wollte Großmama zu der jun gen Frau gehen, um st auf die Neuigkeit Li7z'.:b?reiten, als der Diener fle ab rief. Der SanitätSrath war gekom, men. .Nun, so sage ich eS ihr nach her,' dachte sie und ging zu ihrem alten Hausarzt. Nun war Eoeline allein. Sie sank in den Sorgenstuhl der Großmama und dachte nach, wie Alles sich zugetragen halte. Immer noch hörte fle seine Stimme, immer noch feine ge flüsterten Worte von vorhin. Sie legte di Blumkn auf den Tisch, preßt das r glühende Gesicht in'S Polster und schloß die Augen, und so, in übergroßer Glück, seligktit, verharrte fle minutenlang. Und während st so da aß. hörte fte S nicht, daß fle nicht mehr allein war in dem Raum. Frau Lilli war eingetreten und kam langsam zu ihr heran. Und als fle das Kind in so tiefen Träumereien befangen dasitzen sah, nahm fle flch vor, jetzt gleich von ihrem Vorhaben zu sprechen, o war eS vielleicht am besten. Aber da siel ihr Blick aus daS Käme lienbovquet. fle trat an den Tisch die Karte deS Grafen!? .Ach!' rief fle erstaunt und freudig an. Erschreckt fuhr Eoeline uf. .Die Blumen!?' fragte grau Rudolfs erstaunt. .Graf Eelderau hat sie ,' stottert Eoil:n.- .Der G.efl? Er fch'ckt mir Blu vie,i!?'trtumphir'e Flau Lilli, .ach nun ist ja kein Zarniel mehr, nun bin ich einer Sache gewij-I' Eselir aber stand da, w vom Schlag g'troflen, im Augenblick vec stand sie die Situation. in diesem einen Augenblick halle fle mehr gelernt, all in Jahien voihcr.... Kaum vermochte das junge Mäcchen sich ausrecht zu hiilten. Si wollte laut auf!ch:eien, der Tante zu Füßen fallen und ihr Alle gestehen, dann aber wieder sürchiete sie, die Tante zu erzürnen, und darum wäre eS wohl besser, zu schweigen und mitten durch diese andrängenden Gesühle faßt fl in unsägliche Angst, daß ihr Liebe nun hoffnungslos sei, rag vie tarn nie unv nimmer e? ihr verzeihen roüide.... fle sah keinen AuSivlg, keine Rettung au all den Dualen, die fte mit einmal oe stürmten und bedrückten. Da wurde gemeldet, daß Gras Tel dtüau die gnädige Frau zu sprechen wünsche. Eoelm horcht aihemlo vor Schreck, jetzt mußte daS tntetzliC9ie aeschihen! U,.d Flau Rudloff war verwirrt vit ei, Backftsch. Da Herz pochte ihr hörbar laut. Mit einem iülui iah sie sich im Spie gel. öerraott. wie sie mir au6ah! eine Toilette! Und nicht einen Brillan. ten! Schnell noch einmal zurück in'S Ankletdezimmell ..Emxtmiae Du ken Slaten, lnoi Ich bm g!e,q wiever hier! ..Aber Tante, ich t2" Weiter kam Eoeline nicht. Mein Gott, aS i;i denn dabei! un terhalke ihn. diS ich wieder da bin, das wirft Du doch wohl lonncvl" itatnu verschwur fte un Nebenzimmer. Und Eoeline sah ihr nach mit angst vollem Blick. AVer fle mußte sich be herrschen, denn eben trat Gras Eelbenau iu S Zimmer. Er hatte große Toilette angelegt: Frack, weiß Hm.eschh und im Arm den Klaxphui. Er sah ladtllo elegal.l auS und chien von maenoni ffier El sticiiät, so baß ihn kein Mtv.3) für einen Vierziger hielt. Langsam nat er naher und reichte gstlKt cit ans zum y)ruy Meine liebe Öoeluiel" Damit zog er ihre beiden Lippen au seine Lippen unv drückte einen innigen varaus. Sie ließ eS wortlos geschehen. E'.nen Augenblick ar alles Ändere vcrge'len, und all' das gtcfct wieset va. ..Ich komme um ihr Hand anzu halten, meiu liebe Eoeline. Sie sehen, ich liebe die schnellen Entschlüsse." Er trat näher an st, zog fl an flch und küle sie mit heißer, üker mna e ligkeit. Und sie ließ S geschehen. DU Liebe in ihr war zu starr, unv ,o ver gaß sie für Minuten AlleS um sich her und lebt nur ihrem goldenen Traum, der sie hinaushob über all irdische Klein lichkeit. Dann vernahm st vom anderen Zim mer her da Rauschen einer seiden, Robe die SrniU ram. m seu macyie sie flch frei und entfloh wie ein gehetzte Reh. Jetzt gab'S für fle nur noch eine Hülfe, die Großmama! Und zu ihr floh re und berichtete nütz. Der Graf sah ihr noch lächelnd ach. als von der anderen Seite grau RulLff eintrat in großer Toilette, strahlend von Brillanten. Sie wie mit verbindlicher Geberd auf einen Stuhl. Und er, nachdem er fle mit ausgesuchter Höfltchktit degiüßt hatte, ließ sich neben ihr nieder. Im Stillen wunderte er sich, daß sie sa ir, Gala ar, aber er schaneg und lmter drückte eir. Lächeln, Zurächst meinen innigen Dar.k für die wvndervclltn Blumen, vieie mir geschickt haben, lieber Graf." Er sah sie überrascht an. Einen Auge:,bl'.ck, war er im Unklaren, tlx nur einen Augenblick, dann begriff ei Alles. Die Gu:e badete flch ein köstlich! Apropo! Blumin", begann fle wie. der. Sie müssm wissen, daß weiße Ka melien weire Likblingsblumen stnd. Sie haben gerade mUnenGeschmackgelrcffenI' .Bin sehr erfreut, das zu ijönnl" er verneigte sich höflich. Und sie, immer erregter, fuhr fort: .Entsinnen Sie ftch wohl, letzNn Mitt woch bei der Baroiiin Schwarzenlhal, da halte ich ein riesiges Bor q uet Aprrxok! Da fällt mir ja in, lieber Graf, das ftnd ja schöne Dinge, die man sich da er zählt von Ihnen und der Baronin!' fte drohte schelmisch mit dem Finger. .Aber, meine Gnädigfte, waS erzähl! man sich nicht Alles i" ehrte er ab. .Ja, ja, mein Lieber, diesmal schöpfe ich auS sehr guter Quelle ! ' und dabei lächelte sie kokett. .Ein klein Flirt. daS war Allks.' .Wirklich AlleS?' .Mein Wort darauf! WaS wollen Sie übrigen, die Baronin ist ebenso hübsch, al liebenswürdig, nebenbei ist st auch noch reich, und ftet cornme il saut, gewiß Grund genug für mein flüchtige, vorübergehend Neigung, nicht wahr? er lächelte; denn er merkte, .e fte flch ärgerte. .O. gewiß!' versicherte fle nur; fle war innerlich empört, daß er so viel Vor zöge der Baronin auszahlte. .Aber weiter auch nichts.' fuhr er lächelnd fort, denn da flockte er ei. nen Augenblick und beobachtete fle. .Denn?' fragte fl gespannt. Und fein spöttelnd sprach er weiter: Denn in dem glänzenden Einwand ist ein geistlose Buch.' Sie atmete auf. Da hatt r gut gesagt. .Warten Si nur, Sie Spötter!' drohte sie. i Er aber, all ob r ih' Befriedigung nicht bemerkt HStte, sagte: .Verzeihung, ich habe kaS ri'r ltkjagt. um mich ge wisseraioßen u entlasten.' .Ah! Da, wär ?' Jtzt stand er auf. ruide plötzlich sehr einst und sah ihr lest in' (cstchl. Ja, grätige grau, mir liegt darau, JV'ea r.tcht al ein Anderer zu rschei k.en, als ich wiiklich bin, und gerade ia diesem Augenblick.' Nun verstand fle ihn. Jetzt kam eine Eikläiunz. Sie konnte thiErregurg kaum mehr verbergen. .Sie machen mich aber wirklich sehr gespannt, Graf,' lächelt si gezwungen Und er, leicht zögernd, sie aber immer anb.tckeiid: ,.za ich beabsichtige nam lich. u heirathen.' .Ach wag Sie sagen!' Jetzt würde er um sie anhalte! .Ja, gnädig Frau, ich frage, ob Sie mir die Hand Jhrr Nicht geben ollen ' Ein tödtliche Schweigen folgt diesen Worten. Entsetzt starrt sie ihn rn, wortlos, aihemloS; dennoch glaubte sie, sich ge täuscht zu hibkii. Doch r blieb vor ihr flehen, beharrte tn Schweigen und wartet respektvoll aus ihre Antwoit. Plötzlich wurde ihr AlleS klar, daS Douquet vorhin, die Aufregung Eoeli nenS, sein leichtes Eistaunen, und nuu überkam sie ein Gefühl von Angst und Airger und Scham und Haß, denn fle hatte flch entsetzlich blamirt oh ! oh I nur eine Rettung aus dieser Situation! DaS Beste ar schon, sie stmulirte ein Ohnmacht und plötzlich sank si mit einem leisen Schiet zurück tn die Lehne deS FauteuilS. Er lächelte etwa spöttisch, denn er durchschaute da ganze Spiel. Natur lich rief er um Beistand, und als Groß, mama und Eoeline herbeieilten, war er nach Kräften bemüht, zu helfen. Nach wenigen Minuten war sie wieder hergestellt, und nun halte sie auch Zeit genug gefunden, flch von ihrem Schrecken zu eiho'.en und ftch fo gut wie möglich aus der Affaire zu ziehen. .Sie wusszn schon verzeihen, lieber Giaf,' sa.t: sie mit so mater Et m e, als ihr möglich ar, .aber rneir Nerven sind srlr mitgenommen, ich muß fort, je eher, um o besser 1" Der Gras hatte EoeUne'S Arm genom men und ftand vor der genesenen Frau. .Mein:: Glückwunsch !" sagte diese .natürlich habe ich nichts dagegen, Graf, im Gegeniheil, ich schätz mich außer ordentlich glücklich l' Am andercn Morgen schon wmden im Hause Kisten und Koffer gepackt, und noch im Laufe deS Tages reiste Frau Lilli nach deia Süden ab, zur Stärkung ihrer angegriffenen Nerven. . Ein Ulassenschiffbruch vor 200 Jahren. Einen brandenburgisch schwedischen Massenschissbruch im Monat Dezember 1678 bringt folgender Beitrag in Er innerung: Das Jahr IS73 hatte sich äußerst verhängmßvoll für Schwedens Kriegsmacht auf deutschem Boden gestal tet, und ehe 3 noch endete, bracht ein Massenunfall in der Oftfee dn staltg, habten KriegSverluflen noch ein arge Erhöhung auf unerwarteter Weise. Kur fürst Friedrich Wilhelm von Branden bürg hatte nach dem epochemachenden Reitelstege von gehrbellin mit regster Thatkraft und Entschloffenheil den Ver, geltungSkrieg gegen Schweden fortge jetzt. Glänzende Waflenerfolge hatten die drcindenbmgischen Streitkräfte unter Führung ihres vorsichtig vorgchenden Landeiiheirn elrurgen. Die Sicherung feiner Eiblande gegen Norden hin, sowie die Vertreibung fremder Kriegsmacht aus den deutschin Ostgebieten an den Küsten PommeinS waren für den brandenburgti scheu KriegSherin Zielpunkte unermüd' nchen Vo.gchenZ gewesen. Er halte dieje Ziele erreicht. Am 6. Januar 1673 halte Kurfürst gnedrich Wilhelm nach langem Belage ningsanarifie in daS überwundene Sie!' ttn als Sieger einziehen können. Dann hatte ihm Sirnlsund, das vorher einem Wallenstein wicerstauden, die To:e öff nen müssen, und am 16. November 1673 ful nach energisch durchgesuhr,t5i Artil lellkai'brme Gielsswald, das letztt Boll werk der schwedischen Kriegsmacht in Pommern, in die Gewalt Kurbranden- burzS. Dem tapferen BefehlSleiter der VerthsidiLurg von tralsund, dem Gra sen Otto Wilhelm von Konigömark. hatte der Kurfüist .freien Abzug' nach cheden mit dem Artilleiumaleiial, den Militäralchioen und den schwedischen Beamten ur,d Kriegern zugesagt. ES kostete dem Km surften viele Mühe. von Dänemark, welches sich gern aus hoher Sce an den Schweden gerächt hätte, die Zusage zu erhalten: .daß der, mit brandenburgischen Geleit zur See heimkehrer.drn Schweden kein Hinde:nis! bereitet werden solle n. s. .' Nachdem König Ehi isiian der Fünfte von Däne mark seinem brandenburgischem Vnbün. beten endgiltig dies Zuftcherung ertheil! hatte, beeilten flch die Schweden mit der Einschiffung. Die Be SlderungSschine waren in deutschen Küstengegenden ausgebracht worden, brandendurgische Kriegsschiffe gaben daS Geleit und im Beginn deZ Monats Dezember 1S7S war man end- lich bereit z-r Abfahrt. Mchr denn zwanzig Schiffe verließen jetzt die Küsten Pommerns, um direkt nordwärts steuernd den schwedischen Küftenplätzen zuzueilen. Ein stattliches brandmburgisches glag, genschiff gab vorauSjegelnd die Führung Zu diesem Zwecke hatte eS während der langen Winternachte eine gre.ße ignal laterne über dem Hinterthcile aufgehißl und wurde von bewährten, in diesen ge- sährlichen Gewässern seil Jahren vohler fahrenen Seeleuten geleitet. Mit den damaligen, noch eiimlicd un behllfknen und zuneii schoers. ll .l Skgelsahrzeugen war freilich wenig au? zurichten, wenn ungünstiger Wind oder gar Sturm dieselben gegen felflge G stade trieb. Hier trat dieser Fall ein. In der Nicht vom vierten zum fünften Dezember 1676 sank die Temperatur be deuten, als die Schiffe um Mitternacht ker Insel Barnholm flch genähert halten. E'n starker West , Süd W'stwind setzt in, und zurVeistZrkung derWitteiung. ungunst begann ein starke Schneege flöder, welches den AvSdlick erschwert und bald gänzlich hemmte. In der Strandzegend Sosöe der Insel Lornholm vollzog ftch nun das Auffh ren, Scheitern und Verflnken der meisten hier in Annäherung befindlichen Schiffe. Da oorausfahrende kurbrandenburgisch Leitschiff, welche siebenhundert Mann Besatzung zählte, feuerte beim Anrennen nett Kanonenschuß al Warnungksignal noch ab und versank danach sogleich mit gesummter Bemannung spurlos in der Meerektiefe. Zwei wettere Schiffe des brandenburgischen Geschmidei l. daS beste unter Leitung des Vizebefehlshaber war dabei, acht schwedische Schiffe mit den von Stralsund fortgeführten Artille. rikbeständkn und dem schwedisch, ?ommer schen Archiv, drei siellinische Schiffe (S. Maria,' .S. Peter' und die .Etettmt sche Jungfrau' genanm) versanken eben f..ll hier mit Schnelligkeit. Vier Schiffe von Kolberg, vier von Li'b ck ud ein holländische trieben dagegen auf den Strand, wo der Anprall mächtiger MeereSwogen dieselben bald zu Wrack umwandelte und zerschellte. Der Lärm der Nsthsigrale und da Schreien der Strandenden man führte viele schwedische Beamten, und Soldaten familien mit hatt da Tosen de Meere und de Sturme in der sonst so stillen Küstengegend übertönt. Die we gen der Kriegszeit auf der Insel poflir ten der streifenden Strandwachen schlu gen großen Alarm. Landkichtkr, Amt, bedienstite und ander Leute brachten end lich sechzig bewaffnete Retter zusammen und mit diesen näherte man flch vorsichtig der Ungl?cksstätte, während im Innern der Insel Bernholm olle Waffensähigen aufgeboten und herbeigerufen wurden zur Abkehr eine? etwaigen feindlichen An griffe und UebersalieS. Bei Tageöbe ginn bot die Straildungsstätte einen grauenvollen Anblick. Annähernd drei, tausend Schiffbrüchige waten da am Morgen des fünften Dezember 1678 ohne Nachrung und ohne Obdach allen Unbilden deS rauhen nordischen WinterS preisgegeben, vierhundert schwedische Soldaten standen mit ihren Waffen ord, nunczSgemäß In Reh und Glied aufge, stellt und gaben den sich nähernden däni, schen Befehlshadern der Insel unter Vorweisung der Geleitsbriese alle ver, langte Auskunft. Nach Ablegung der Waffen führte man diese Soldaten und danach die übri gen dem Untergange Entronnenen unter Bedeckung in das Innere der Insel ab, wo Kirchen und andere öffentliche Ge bäude vorübergehend für die Unlerbrin. gur.g der Aufgefundenen hergerichtet wur den. Manche schwedische Beutestück au dir Zeit Gustav Adolphs, da vordem in deutschen Besten oder Waffensammlun gen ein Gegenstand der Bewunderung gewesen und dann nach Stralsund ver schleppt worden war, versank damals sür immer mit den Schiffstrümmern in der Oftsee. die ohnehin so viel von schwedi scher Siegeöbeute US deutschen Landen (namentlich Mainzer Kunstalterthümerl) verschlang. Aus der Insel Bornholm erzählte man aber noch nach Jahrzehnten von dem stattgefunden entsetzlichen Eleigniß. ?er gt Dumas. Celine Cbaumoni er,Sblt in Gkscbicbt, chen von Alexander DumaS, das seiner HerzenSgüte ein schönes Zeugniß au! stellt. Er begegnete ihr früher einmal, ats sie, wenig bekannt und arm, ftch strenae Entbehrungen auferlegen mukte. um ihren kranken Gatten und ihr Kind u erhalten, öiermit unbekannt emvkabl ibr Dumas, der über ihr Aussehen er schrak, lieber nach Hause zu gehen, eine gute Mahlzeit zu genießen und etmaS gu, ten Wein zu trinken, was sür sie unbe dingt nolh'g sei. Am nämlichen Abend fand sie zu Hause einen großen Korb nebst folgenden Brief von DumaS Hand, schuft: .Mein liebeö Kind! Ich speise eben bei Breband mit einigen Freunden und ir trinken einen Claret dazu, der Ihnen wieder Farbe und Kräfte verleihen müßte. Erweisen Sie mir den Gefal len, ihn zu probiren. Danken Sie mir ja nicht; waS ich thue geschieht nur aus Liebe zur Kunst. Ich sagteJhnen frükier, daß Sie Talent besitzen, nun müssen Sie doch, um mich nicht Lügen zu strafen auch Gelegenheit finden, daS zu beweisen. Sie braucben nicht tu fürchten, uns ,u berauben. Brehan sagt, er Haie schon noch eine Flasche. Also guten Muth und wohl bekommt'!' Zie Wasserproöe. 5(ii Siam giebt (3 ein eiaentbümlicie Gerichtsverfahren, um Prozesse zu ent scheiden. Hat ein Richter zwischen zwei streitenden Parteien u entscbeiden. so fordert er mangels der nothwendigen zeugen et aus, unter Waer zu kau eben: derjenige, welcher die länaire Rtfi unter Wasser zu bleiben vermag, hat ge wannen. ss wird in tiefer Hinsicht er zählt, daß ein Kaufmann in Bangkok, welcher schon tu alt war. um RA der Wasserprobt auszusetzen, stiren Sohn -?on den berühmtesten Tauchern hatte ausbilden lassen; auf diele Weise gelang eö ihm, alle feine Prozesse zu gewinnen.