Line verunglückte Werbung. Humorkkkc. El war gegen Ende h Mona:. Herrn Udo von Blankenftein schien da Mn inhaltsleer wie fein Portemonnaie. Da knurrte twc. E war sein Ma gen. Trotz der andaukrnste Bmühun. gen I Herrn Udo nicht gelungen, demselben da xlebeiische Verlangen vcch mikeriellea Genüssen auSutretben. Er alna out die herrliche Promenade, die m die Mittagszeit saft menlchenleer war, und setz! ftch au, eine rer 40.91 r.iA,n Br lkknt fiA weit 1U yVM i- " " w " " " ' "7 ' U rück, schaute gen Himmel und ließ sich die Sonne in den geöffneten Mund scheinen, damit er doch eta Warme in den Ma gen bekäme. Er schloß die Augen und versank in Träumereien. Die ganze Misere deS Dasein ersaß! ihn. So konnt, nicht länger fortgehen, wollte r nicht völlig mrt einem Magen per derben. Aber durch welche Mittel konnte er sich feiner mißlichen Lage ent reißen? Er fand nur zwei: Et mußte ent, weder da große Loo gewinnen oder ein reich Parll machen. Um das rster zu reichen, mußt er in der Lotterie spielen, und dazu braucht r Geld und Geld hatt r nicht. Dieser Gedanke ward daher verworfen. Blieb nur die reiche Partie! Selbige war aber nur mit Hülfe ine vermögenden Mädchen und dessen Vater zu erlangen. Udo ließ die wohl habenden Väter der Stadt vor seinem geistigen Auge Reou passiren. Bei jedem hatte r in Bedtnken; da fiel ihm endlich der reiche Bäcker Hohlteig , ein, von dem Udo, nach einigen ihm zu Ohren gekommenen Meinungsäußerungen, wohl glaubte annehmen zu können, daß der selbe bei seinem hochftrebenden Geiste ge wiß ine Herrn .von' nicht ungern als Schwiegersohn begrüßen würde. Er regt von diesem Gedanken sprang er von der Bank auf. und stürmte nach Hause, um Vorbereitungen für den folgenden Tag, an welchem er den entscheidenden Schritt thun wollt, zu treffen. Er öffnete den alten, wurmstichigen Kleiderschrank und holt au dessen dunk lern Schoße ein fossile Kleidungsstück hervor, da vor Zeiten einmal einen Frack vorgestellt zu haben schien. Udo zog da fadenscheinige Möbel, nachdem er e von einigen Staubschichten befreit hatte, an, wobei alle Nähte krach, ten, und beschaut sich dann von allen Skttkn im blindtn Spiegel. Das Resul. tat lcklua ibn nieder l E war urnnöct lich, in diesem vorsündfluthlichen Anzüge auf die Freite zu gehen. Er mußte sich von inem Bekannten einen modernen Anschauungen entsprechenden Frack, sowie intii Cvlindkr borgen. Seine schwor- zen Beinkleider erwiesen sich, nachdem er ew aründltche Reinigung vorgenommen al gar nicht so unübel, und seine weiße Weste konnte durch den zugeknöpften Frack verdeckt erden. ,Ei, Herrsch, wie fein Sie sich ge macht haben.' schlug der Ton einer we,b lichen Stimme an Udo Ohr, der, ganz in di Betrachtung seine Spiegelbildes virtikft, ein lopfen an seiner Thür überhört hatte. Fast erschreckt wandte r sich um und schaut in da wohlg. nährte Gesicht seiner Wirthin. .Sie gehen auch wohl heute auf den Unioniball?' fuhr diese fort. Ein wehmüthige Lächeln zuckte um Udo Lippen. .Nein, ich habe nicht die geringste Abficht,' erwiderte er ganz ver legen. .Aber Sie sollten die schöne Festlich keit nicht versäumen, plauderte eifrig die Wirthin; .eine derartig jjerstruung wird Ihnen gut thun. Wie leben über, Haupt viel zu eingezogen und die vi, leu hübschen Mädchen, die immer auf den Unionsbällen alSnzen! Sie würden Ihr Freude daran haben, sind Sie doch ein Mann von Geschmack. Die ersten Schönheiten der Stadt werden heute zu gegen sein. Da sind di beiden Römer ein paar Prachtmädel, sag' ich Ihnen iann di schwarz Käthe Sturm, di luftig Krämer, die kann Ihnen reden, wie ein Advokat, daß man die Hände über den Kopf zusammenschlagen möchte wo da Mädel nur all' da her hall Die herzige Amalie Brach, sie hinkt zwar ein klein wenig auf dem linken Borderfuß, aber sie hat viel Geld un menschlich viel Geld, dann da blond, zopfige Fräulein Hohlteig, die Tochter von dem Bäckermeister, in der nächsten Querstraße, auch ein Goldfisch, sag' ich Ihnen, und dabei gar nicht anfpruchS, voll' Bei dem letztgenannten Namen fuhr Udo empor. Aljo auch sie würde heute auf dem Balle sein 1 Da könnte er ja gleich den Sturm auf die Festung begin, neu, inn ja, wenn wenn sein Stirn umwöikte sich. Da ist alle sehr schön, wa Sie mir da sagen,' unterbrach er den Redestrom feiner Wirthin, aber ich kann schon deshalb bn Ball nicht besuchen, weil ich keine Einladung erhalten habe.' .Hat gar nicht weiter zu sagen, Herr von Blankenstetn, gar nicht zu sagen. Mein Neffe, der hat alle zu sagen, nämlich im Comite. Wenn der Sie ein führt, genügt da. Und er wird Sie einführen verlassen Sie sich darauf Da kommt er schon, ' rief fie, al in diesem Augenblick die Klingel ertönte. .Er wollt nämlich heute mit seiner Schwester mich zum Kaffee besuchen in recht nette Mädchen; leider ohne Eltern, ihr einzige Stütz ist der Bru. der, und der hat mich alte Frau gebeten, heut auf dem Balle so eine Art An ftandmutter zu spielen. Na, ich komme ja schon,' rief fie tma unwillig, als die Klingel zum zweiten Male mit einem Klang rtönt, welcher verrieth, daß sie von einer ungeduldigen Hand gezogen würde. Nach fünf Minutkn klopfte e wieder an Udo' Thüre und feine Wirthin trat mit einem stattlichen jungen Man ein, den fie al ihren Neffen Ernst Lastig. Proccrift bet Goldhihn & C., vor stellte, und der ein Iegantfol;Ct8 An! sehen und ein gewandte Benehmen hatte. In oerb:r.dl,cher Weis lud r Udo zu dem heutigen Ball eil,, und al Letzterer zaghaft meinte, daß seine Garderobe nicht ganz im gehörigen Stand sei, da ihm sein Schneider noch nicht den bestellten neuen Frack gebracht hab, bat sich Lustig die Ehr au, ihm feinen wohlgefüllten Schrank zur Verfügung stellen zu dür fen. Udo mußte nachgeben, wenn auch mit etwa beklommenem Gefühl, verur sacht durch da Bewußtsein eine leeren Portemonnaie. Aber auch dem sollte abgeholfen werden. Ali Herr Lustig, nachdem r Udo' Zusag halten, da Zimmer verlassen, fragte die Wirthin diesen, ob sie ihm etwa au einer mo mentanenGeldoerlegknheit helfen dürfte; e würde ihr in Freude machen, ihm einen Dienst zu erweisen. Al Udo nicht umhin konnte, seine Verlegenheit einzu räumen, drück! ihm di Wirthin ein Zehnmarkstück in di Hand: ,bi zum nächsten Ersten,' sagtest. .Uebrigen', fügte sie hinzu, .sind Sie heute mein Gast. Bitte, widersprechen Sie nicht - ich habe Sie ja zu heute Abend aufgesor dert. Und nun kommen Sie 'rüder und trinken Sie mit un ein Täßchen Kaffee.' .Kennen Sie den Herrn von Blanken stein näher? fragte Fräulein Hoh'.teiz ihren bevorzugten Tänzer Ernst Luftig; er scheint mir ein recht netter, harmloser Mensch zu sein.' .Persönlich habe ich ihn erst heut ken nen gelernt,' erwiderte Luftig, .doch kenne ich ihn schon indirekt au den Be richten meiner Tante, bei der er zur Miethe wohnt. Danach ist er in der That ein biedere Haut und gutmüthige Natur; leider ist seine pekuniäre Lage zur Zeit eine sehr mißliche; da iLtuvtum der klassischen Philologie, dem er sich gewid met, hat r nach drei Semestern wegen völliger Mittellosigkeit aufgeben müssen; und jetzt erwirbt er sich durch gelegent. liche Repoiterdienst für hiesige Zeitun gen einen kärglichen Unterhalt. Ein steinreicher, aber sehr geiziger Onkel ge währt ihm einen lächerlich geringen Mo natszufchuß; kurz, der arme Mensch hat zum Sterben zu viel, zum Leben zu we nig; und so ist e nicht zu verwundern, daß er in drückende Schulden gerathen ist; insbesondere soll ihn jetzt ein Mani. chäer schlimmster Sorte verfolgen, dem er in den kommenden Tagen, wie meine Tante mir anvertraut hat, ungesähr 3 4J0 Mark zahlen muh. Erthutmir wahrhaft leid, und ich überlege mir, wie dem armen Kerl zu helfen ist.' Udo hatte sich indeß, obwohl er der Gesellschaft seiner Herzenödame nt behrte, besser amüflrt, al er erwartet hatte. Lustig's Schwester, mit der er di Polonaise, sowie den ersten Contre ge tanzt, war ein natürliche freundliches Mädchen, da Herz und Kopf auf dem rechten Fleck hatte, und ihre lieblichen Züge und ihr anregende Unterhaltung hätten sicher noch inen tieferen Eindruck auf ihn gemacht, wenn nicht .feine Ge danken schon durch ein andere holdes Wesen gefesselt gewesen wären und sehn suchtSooll dem Moment entgegeneilten, da er mit .ihr' in die Reihen der Tan zenden treten würde. Endlich war der Moment gekommen, und entschlossen, die einzige Gelegenheit, die ihm der Abend bot, für seine Zwecke aukgiebig zu benutzen, holte er klopsenden Herzen seine Dame auS dem Kreise ihrer Freun, Kinnen. .Sie find eigentlich unverzeihlich m streut,' sagt sein Tänzerin lächelnd zu ihm, al er wieder ein Commando Luftig' überhört hatte. .Ja, e ist sehr unrecht von mir, daß ich so unaufmerksam bin, aber zürnen Sie mir deshalb nicht, mein liebes Fräulein; wenn Sie ahnten, welche Ge danken und Gefühle mich im innersten bewegen, dann würde Ihr gütige Heiz gewiß Nachsicht üdenl" Dt arme Mensch,' dachte da Mäb- chen, .der Gedanke an feine Schulden läßt ihm keine Ruhe.' .Nicht war, te verstehen, ?ie wissen, wie e um mich steht! " ie nickte. .Ich kaun mich wohl in Ihre Lage versetzen, Herr von Blanken stein, und seien Sie überzeugt, daß mein Herz Ihnen die wärmste Theilnahme ent gegenbringt, und daß ich gerne, soweit eS in meinen Kräften steht, zu Ihrem Glücke, zu Ihrer Zufriedenheit beitragen würde.' ,Si liebt mich!' jauchzt Udo inner lich. ,O haben Sie Dank.' flüsterte er leidenschaftlich, .haben Sie Dank für die Wort; o wie thut e wohl, einer edlen Seele zn begegnen, die uns Ver ständviß und Mitgefühl entgegenbringt. Bart ich e wagen, morgen früh mit Ihrem Herrn Vater zu reden?' tsr will Papa anpumpen,' dachte des junge Mädchen, .na, meinetwegen; ich will ein gutes Wort für ihn einlegen.' Am nächsten Morgen war Udo firm oerhältnißmäßig früh auf und präparirte sich für die bevorstehende Aktion; in der feierlichen Kleidung des gestrigen Abends siand er vor keinem Kleiderlcbranke. wel. chen feine Phantasie zum beleibten Bäcker metster Hohileig und feinem Vchwieger vater in spe gemacht und hielt an denfel. den in schwungvolle Rede. Gegen zwölf Uhr betrat Udo die Schwelle de Hohlteigschen Hause. .Nanu, schon wieder Einer in Frack und weißen Hanschken,' brummte die Dienftmagd, als sie Udo erblickte, und führte ihn dann, al er nach dem Hau Herrn gefragt, zum Zimmer HohlteigS. Na, jehn Se nur rein,' fagle sie, nachdem sie Udo Karte hineingebracht. .HochverehrterHerr Hohlteig,' begann Udo nach der ersten Begrüßung seine Rede, .obwohl ich Jhen ii jetzt noch ein Fremder bin, stehe ich stehe ich er wurde verwirrt, .stehe ich ' .Bitt ollen Si sich nicht setzen,' sag! HohÜeig. aus eine Sessel weisend ,O danke sehr,' sagte Udo. setz! sich aber doch und versank so tief in den Sessel, daß. er sich erft Herauearbeiten mußt. .Stehe ich doch schon al Bietender vor Ihnen.' fuhr Udo fort, in feiner Ver legevheit nicht beachtend, daß seine Rede wendung auf di verändert Situation nicht mehr recht paßt. Darn kam ihm da Bewußtsein davon, und nun gerielh er so außer Fassung daß er den Faden seiner Rede ganz verlor. Meine Tochter hat mir bereit Anteu tungen gemacht und warm für Sie ge sprochen,' kam ihm Hohlteig zu Hilse, .und da Sie mir gleichsall den Ein druck eine wackeren jungen Manne machen " ,O. Ihr Fräulein Tochter,' rief Udo feurig au, dem wieder ein Bruchstück semer Rede in' Gedächtniß kam ich will sie aus Hände tragen, Rosen will ich aus ihren Psad streuen'. .Ein sehr eraltirter Mensch,' dachte Hohlteig, .feine Dankbarkeit ist orbent lich beängstigend. .Also, um ohne weitere Umschmeise zu Ende zu kommen, wie viel brauchen Sie?' fragte er. .Wie viel?' dachte Udo und macht in sehr verdutzte Gesicht. .Hält er mich sür einen Mormonen oder einen Pascha? Hat er überhaupt die Töchter dutzendweise ta verleben wie di eem mein?' .Bitte, genirea Sie sich nicht.' sagte Hohlteig, sein Zögern al chim deu send. .Nun, ich hätte an Einer genug platzte Udo heraus. .Unmöglich! Sie haben mich wohl miß verstanden? Nach dem wa ich gehört, mußte ich annehmen, daß Ihre Wünsche höher gingen " .Nein, nein, mein verehrter Herr Hohltetg, höher kann sich da Sehnen meine Herzen nicht schwingen,' rief Udo, in Begeisterung gerathend. .Wird diese erfüllt, bin ich der glücklichste der Sterblichen. Geben Sie mir die Hand' seine Stimme schlug über. .Mit Vergnügen, wenn e Sie glück lich machen kann,' sagte Hohltelg und streck! ihm seine fletschige Rechte ent gegen. .Geben Sie mir die Hand Jhrr Tochter,' vermochte Uio jetzt endlich zu oiulenden, .und seien Wie meiner unau toschlichea Dankbarkeit gewiß!' .Wa a?' kam es mühsam au dem Munde HohlteigS, dem e plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel, und dann einen leicht ironischen Ton anschlagend .Sie wollen mir die Ehre rweisen, mich Schwiegervater zu nennen? DaS ist ja kehr nett, aber sage Sie mal, mein vcr ehrter Herr von Blankenstetn, welche metner Töchter wollen Sie eigentlich haben?' .Welche Tochter?' wiederholte Udo mechanisch, und seine Geisteskräfte schie nen ihn ganz verlassen zu wollen. Hatte denn Hohlteig in der That mehrere Töch ter? Da war ihm ja ganz neu. .Sie werden doch nicht darauf 6t: flehen, das Zwillingspaar als zusammen gehörig tu betrachten und sich wie ein Türke zwei Frauen anzuschaffen?' .Ich meinte.' sagte Udo sehr klein laut, .da? Fräulein, welches gestern auf dem Unionöball war.' ,Na, ja, das dachte ich mir. Thut mir leid, da kommen Sie zu spät. Vor einer Stunde hat Herr Lustig um die Hand meiner AgneS angehalten und ihr yawmt und meinen väterlichen Segen erhalten. Udo flimmert es v?r den Augen, das Blut schoß ihm in' Gesicht. Also war ihm der verhaßte Mensch wieder zuvorge kommen. 0 die hinterlistige Schicksall .Verzeihen Sie,' stotterte er, .nehmen Sie meine Dreistigkeit nicht übel; ich empfehle mich.' Er ergriff seinen Cvlin der und wandte sich zum Gehen. .Warten Sie, mein Herr,' rief Hohl teig, der eine Anwandlung von Mitleid mit dem unglücklichen Weiber sühlte, .ein Tochter kann ich Ihnen zwar nicht geben, aber ich möchte Ihnen gern tn an derer Beziehung einen Dienst leisten, Wi ich wkiß, ist Ihre finanzielle Lage zur Zeit tn mißliche o bitte, reine falsche Scham, das kann dem Besten pas sire und nach dem was meine Tochter m'r mittheilte, erwartete ich, daß fie heute meine Hilfe in Anspruch nehmen wollten. Ich weiß jetzt, daß dieS aus einem Miß, Verständniß beruht, und daß Sie in an derer Absicht zu mir kamen, aber lassen sie mir die Freude, einem ehrlichen jungen Manne auö der Klemme zu helfen. Sa bald Sie in der Lage sind, können Sie mir die betreffende Summe wieder zurück, zahlen.' Und Udo mußt schließlich nachgeben und feine Verhältnisse darlegen und den Namen seines HauptbedrängerS nennen. Hohlteig übernahm eS, die Angelegenheit mit diesem zu ordnen, drück: Udo die Hand und wünscht ihm zum Abschied alles Gute. I sehr gemischter Stimmung ging Udo von bannen und schloß sich in seinem einsamen Stübchen ein, denn eS war ihm, als ob jeder Mensch ihm die furchtbare Blamage, die er sich zugezogen, ansehen müsse. Gegen Abend aber besuchte ihn sein Nebenbuhler Ernst Lugig. um ihm feine Verlobung mit Agne Hohlteig mit zutheilen, wozu Udo mtt süßsaurer Miene gratultrte. Von Lustig erfuhr r nun. daß Agne noch eine Zwillingsschwester hab, di aber nur zeitweise im väter lichen Hause weile, da fie einer kinder losen Tante in der Residenzstadt Gesell, schaft leiste. Die Zeit heilt alle Wunden, und die Wunde UdoS heilte schneller, al er selbst gedacht; und in demselben M-ße schwand kein Haß gegen Lugig. Bald waren beide die besten Freunde, u welchem schönen Resullale Lustig niedliche Schau fier nicht wenig beitrug, deren liebliche Bild sich immer fester in Udo' Herz ein prägte. All r ndlich di rsehnt Re dakteurflelle erhallen, da brachte der Skexhanibote verschiedenen Leute ein aoldumränderte Kirschen, aus dem die inhaltschweren Worte u lesen waren: Margarethe Lustig Udo von Blankenftein Verlobte. 5chnee. Von Paul Blumenreich. Die weißen Pfleslelsteine tti Hofe sahen indem bleichen Mondlicht au, al wären sie beschneit. Den ganzen Abend über und einen theil der Nacht hindurch hatt ein dicker Nebel die Las! erfüllt; jetzt aber, eS mochte nach ein Uhr sein, hatte der Mond gesiegt: eine breite, gelblich weiße Lichtbahn bezeichnete die Grenzen de bereit gewonnenen TerramS. Uno inneiha'.b dieser lich'übergossenen Fläch alsntken die Pilatterplatien wie von frisch gefallenem Schnee. August stand, vie ein Gespmft, unbe wegltch auf dem Hofe, der ta Psöit nerhäuSchen von der Villa seine Herrn trennte. Er war Portier und Gärtner zugleich ja. seit einigen Wochen veisah er auch den persönlichen Dienst bei Herrn o. Maltitz ganz wi er da während seiner Bur schenzeit beim Militär gethan. Draußen auf der Straße, jenseit de kunstvoll geschmiedeten Eisengitter, ging eben ein Schutzmann vorüber unr blickte herein; er schien aber die regung? lose Gestalt für eine Sinnestäuschung zu halten er schritt gemächlich welter. August konnte also ungestört fein Vorha ben ausführen. Was wollte er denn thun? Seinen Herrn bestehlen! Mitten aus dem Wege war er still gestanden. Stehlen! Ihm graute doch vor dem Gedanken! BS zu dieser Stund war er ein ehrlicher Kerl gewesen. E war ihm ja nicht schwer geworden bisher; er batte reichlich, was er brauchte. Der Baron war kein guter Herr er konnte sogar brutal werden aber er war viel zu leichtsinnig und lebenslustig, al daß er den vertrauten Diener etwa knapp gehalten hatte. Nanel war schuld daran, daß August letzt vom geraden Wege abweichen wollte, Sie war nebinan bei der Kommerziell rä'hin und eine ganz allerliebste, pikante, ansongS ein wenig schnippische Zofe; die hatte eS ihm angeihan, als er sie zuerst mtt ihren zierlichen ffußchen über das Mofaikxflaster de Nachbargartens trip peln sah. Schließlich blieb sie nicht uniu gänglich. Aber die Sache fing sehr bald an, kostspielig zu werden. Die Kleine war anspruchsvoll, verwöhnt August gerieth in Verlegenheit. Und als sie ihm gestern Abend zuflü fterte. fie hätte sich noch ni fo sehr au ihren Geburtstag gefreut wie diesmal, war ihm angst und bange geworden. Denn er saß ganz niederträchtig in der Klemme; sogar seinen Lohn für diesen Msnat hatte er schon mit ihr oeivlveit und eS fehlten noch fast acht Tage bis zum Ersten. Am 24. aber war NanettenS Geburtstag. Wa thun? Der Teufel hatte fein Spiel. Heute Abend war der Baron schon vor neun Uhr nach HauS gekommen anscheinend von einen Diner, beim er schwankte leise, als er die breiten Stufen zum Gartensalon emporfttea. Wer und trag war er aus die mit einem türkischen Texpich be legte Ottomane niedergesunken. .Sieh doch einmal, August', befahl er, .wieviel Geld wir im Hause habenl' August öffnete die Schatulle, welche oberhalb de eichengeichnitzten Schreib! tische angebracht war; er zählte und nannte eine Summe. Reicht eS. um zu bezahlen, was wir kleinen Leuten schuldig find?" fragte der gnädige Herr. August über chlug im Geiste die ertor tätlichen Posten. 58 bleiben noch ein paar Hundert Mark übrig!' melde:e er. Gut! Sehr gut! Nimm also alle bis aus den Ueberschuß den läßt du liegen I bezahl morgen früh gleich srüh morgens, hörst du? Ich will reinen Tisch habenl Und verbummle nichts! Ich will morgen Niemandem von diesen Lumxenge stndel einen Psenntg schuldig sein! Mach fort! Ich braucht dich beute nicht mehr!' Militärisch gedrillt, eihorchtt August, Draußen erst fand er Zeit, sich zu sagen: Der gnädige err will yenakhevl Und da will er die Kleinigkeiten loS fein!' Im PförtnelhauSchen nahm er Bleistift und Papier und begann zu notiren, wem und vieviel er morgen früh bezahlen würde. Und während er jetzt die einzel nen Beträge abzählte und da blanke Gold ihm durch die Finger glitt, war ihm der niederträchtige Einfall gekommen: Wie wenn er jetzt ein halbe Dutzend von den Goldfüchsen zu sich steckte und damit in en Kneipe ging, tn welcher sich seit Jahr und Tag eine Art Club von Herr chastlichen Dienern etadtirt hakte? Man ptelte dort viel und oerhältnißmäßig hoch mit einem Anlagefonds, wie er ihn bei sich hatte, konnte er im Handumdrehen ein Paar Bläulinge gewinnen, sich wie der einmal ganz und gar herausreißen! Donnerwetter! Dann wuroe ihm auch NaneltenS Geburtstag kein Sorge mehr machen. Gedacht, gethan. Um halb zehn Uhr fchon faß Auguft in dem Hof zimmer de Bedienlenklubs, und um halb lt uyr suchte er aus oer Wesieniajaze vie Nickel zusammen, um seine Zeche zu bezahlen .... Der Schuft, der Joseph, hielt die Bank dogeze war richt aus zukommen. Völlig zerschlazea war er heimgekehrt. Wa nun? Morgen mußi August die Rechnungen regul:ien und wenn er da dazu fehlende Geld klehlen sollte! Slehlen! Dieser Gedanke schlug zel In August vom Sxieloerlust erregtem, ermarttUkn Hirn. Dort drüben im Gartensalon.in ter unverschlossenenScha tulle, liege noch ein Dutzend Zwirizig' Markstücke .... Der gnädige Herr ha! sie sicher nich: genommen; er wird sie auch morgen nicht nehmen, we.l e ihrer zu u wenig sind für ihn .... August kann direkt vom Hose au in dem Salon gelan ge über die breiten Steinstufen; da Schlafzimmer te Herrn ist vom Garten salon noch durch ein Kabinet getrennt der Baron würde ihn also auch nicht höien.... August saß, deu Kopf l ten Händen vergraben, am Fenster de PsZitnerhau se und gi:?g mit sich zu Rathe. Endlich nach Mitternacht war er eatschlossen Hol' der Henker die Bedenken l Er mußte da Geld holen. Mitten auf dem Wege machte er noch einmal Halt. Der Schuhmann halle ihn erschr eckt. Zu dumm! Wie konnte der missen, was er vorhatte? Und mit einem Ruck machte er kehrt; wi zu inem An griff stürmte er die Stufen hinan. Der Salon lag i tiefem Dunkel; der Baron mußte die schweren Vorhänge von dem Fenster neben dem Schreibtische zuge, ogen haben, denn nur in der Breite der Ihür, durch welche August jetzt eintrat, fiel fahler Mondschein auf den dunkeln kexpich. So gut der Diener auch hier Bezcheid wußte, er mußt doch Licht an zünden, um nicht gegen inen der zahl reichen LuruSgegenstände zu stoße. Da gleich auf dem Rauchtischchen stand ein Bronzeleuchter und Feuerzeug. DaS brennende Licht vor sich hinhaltend, schlich August zum Schreibtisch. Plötzlich stockte sein Fuß ter Leuchter in seiner Hand zitterte er hört di GlaSmanschetle klirren ein Entsetzensschrei blieb ihm tn der Kehle stecken .... Da lag, halb herabgeglttten von der Ottomane, der gnädige Herr mit todtblossem Gesicht, die Augen starr und glasig, von der rechten Schläfe rieselte ein Blutftreifen nieder aus den Teppich die herabhängende Hand umsing noch den Reooloergrlff .... Hilfe, Hilfe!' würgte der entsetzte Diener tonlos hervor. Von Grau geschüttelt, trat er näher hinzu, griff nach der Hand seines Herrn, der die Waffe entfiel die Hand war kalt und steif .Todt, todt!' stöhnte er. Uno ohne letnes Vorhabens auch nur noch zu geben ken, floh er wie gepeitscht hinaus, über die breite tusen und das weiße Pflaster hinweg, in daS PsörtnerhauS. Erst auf feiner Schwelle schöpfte er Athem und wand! den Blick zurück. Jetzt aber schrie er wirklich laut auf. Der Leuchter, den er noch immer in der Hand hielt, fiel klirrend zu Boden. Mit weit aufgerissenen Augen stierte er den Weg hinauf. .. . Gräßlich! Da waren ebensoviel große, dunkle Fleck auf dem weißen Pflaster zu sehen, als er Schritte hierher gemacht blutige Fußtapfen, die feine Flucht bezeichneten .... Er war offenbar in die Blutlache getreten. Schneller, als eS sich sagen läßt, ord nete sich in seinem Hirn eine Reihe furcht barer Folgerungen. Dort oben lag die Leiche eines errn etneS jungen glän zenden, lebensfrohen Kavaliers, erschos, sen. Und eine breite blutige Spur führte geradenwegS zu seiner, Augusts, Thür führte zu dem Mörder seines Herrn! Denn da ur wurde man ihn halte Würden nicht hundert Beweise gegen ihn sprechen Hatte ihn nicht der Schutzmann zu mitternächtiger istunde mitten auf dem Wege stehen sehen, der zum Zimmer deS BaronS führte? Hatte er, August, nicht erft diesen Abend einen Betrag versvielt. der weit über seine Verhältnisse ging? Dem Wahnsinn nahe, fiel er aus einen Schemel nieder bleischwer sank fein Haupl aus oen .lfq. Und eine qualvolle, erschütternde Er kenntniß ging ihm auf in dieser nächtigen stunde. Immer meint er, die Stimme einer längst verstorbenen Mutter ,u ver nehmen: Bleib' auch in Gedanken ehrlich! r war nicht ehrlich geblieben er sühlte sich als Dieb, und morgen, wen der Tag graute, würde er als Mörder gel, ten Ihn fror in dem überheiiten Stübchen. Wie lange er so da gesessen i stummer Selbftanklage, er hätte eö elbst nicht sagen können. Schließlicb hatte ihn die Müdigkeit übermannt: den Kopf auf dem Tische, war er eingeschlafen. Gilt filftihfnhr vrftlrt trifift iÄt. aha ' ' vvih wvvtib ivil UMS wusle Träumen. Taumelnd ethob er sich r mußte die Hand vor die Augen bolten, um nur sehen zu können, um nur hinauszusinden aus dem Pförtnerhause er wagte nicht aufzublicken: die roiben. blutigen Flecke erschienen vor seinem inne ren Auge. Draußen aber war kein Fleck ,u seben! Eine dichte, sausthohe Schneedecke batte sich über den Weg und Garten auSaebrei tet, hatte mild und mitleidig die dunk ten puren den Blicken Anderer ent zogen.... In leuchtendem, strab'endem Weiß lag die Bahn vor ihm er war kein Mörder Gott fei Dank auch kein Dieb geworde. Seine Kniee bebten; am liebsten wäre er niederaesunken ,u einem Dankgebet. . . . Aus dem Schreibtische deS Selbstmöc der fand die Behörde einen offenen Zet, tel mit folgendem Worten: Ich hab' e, satt. Meine kleinen Schulden sind bezahlt sür die großen mag eintreten wer will. Das wenige Baargeld gehört August, meinen treuen Diener.' Der treue Diener' weinte heiße Thräne in den kalten Schnee. St. Gallen. Hier biltete sich eine Vereinigung zur Bekämpfung unlauteren GeschäftsgedahrenS. VU Pariser KtxaiZekklenaZlug. Ei unlängst erschienene Werk vc Henri Marechal über die Straßentileuch tung von Pari enthält nebst vielen kulturgeschichtlichen Angaden auch manche anekdotenhaft Mittheilung. Im Jahi Ibii taxxie er an zu Pari Adend voj in tiefster Finsterniß herum. El gab zwar bereil damal ein Parlament g!eg, wonach jeder Einwohner verpflichtet war, vor seinem Hause ein Latern mit einer Talgkerze onzübrinakr, ober Nie mand leistete Folge. Erst 3 Jahr später gewöhnte sich die Pariser an solche Zwarig. Ein Edikt, da 1507 unler Karl IX. e, schien, hielt l'.t Bürger der einzelnen Stadtsieriel dazu an, ihr Ltraßkn zu erleuchten, u,.d zwar mittels Talgkerzen, von denen .vier auf taS Psund' gehen mußten. Da Zeichen zum Aniünden wurde bei hereinbrechender Dunkelheit vo igenS dazu angestellte Sladtdienern gegeben, welche mit eir:em zahlreicht Gefolge Neugieriger mit Schellen in der Hand herumzogen und klingelten. Auf Beschädigung der kost, baren Laternen stand nicht Geringeres al die Galeerer.flraf. Am Ende te 17. Jahrhundert gab ti in Pari ti5C0 Laterne, t denen allabendlich 1625 Psd. Kerze brannte". Diese Beleuchtung, weise ahmte man bald darauf tn Amster dam, Berlin und Wien nach. Um jene Zeit zählte die französische Hauptstadt be reit 22.000 Häuser und S00.000 Ein wohner. 1765 wurden di Oel Straßen laternen von Chateaudlanc rfundk, di bi 1820 unumschränkt herrschten. 1831 gelangte da einige Jahre vorher entdeckte Leuchtgas auf Veranlassung be Eng länder Windsor im Lurembourg' Palast und im OdeonTheater zur Verwendung. Mehrer Gesellschaften wurden zur AuS beutung desselben gebildet, die sich 18S5 unter Dubochet vereinigten, um die heut noch mächtige Compagni pariaienne d'eclairage et tle chauffage par le gaz zu gründ,. AI Jablochkoff im Jahr 187 mit seinem elektrischen Licht vor di Oessentlichkeit trat, fand eS günstige Aufnahme, aber fein Sustem mußt all mählich sparsameren Systemen weichen, und zwar nach der WeItAuSstellung von 1S89 den Edtson'schen Glühlampen, die heute nicht nur aus allen Boulevard und in öffentlichen Gebäuden, sondern auch in vielen Prtoaihäusern zu finden sind. Die Straßen und Promenaden von PcriS werden gegenwärtig durch 43,000 GaS Internen und 461 .elekttische Quellen' erhellt. In allen Häusern zusammen giebt zwei Millionen Gasbrenner, ssa.ooo Glühlampen und 9000 Bogen lampen. Die Stadt verbraucht im Ganzen jährlich 263 Millionen Kubi? meter GaS und für die elektrische Be leuchtung eine motorische Kraft von mehr al 30,000 Pferdekräften. Schlimme Scherz. Der Herzog Nicol von gerrara litt am Wechselnder, welches trotz aller ärzt liche Bemühungen nicht weichen wollte: ma riclh ihm endlich eine Luftoerän derung und er bezog ein Landhau am Po, wo er dann öfter am Flußuftr in einem Gehölz spazieren ging, De Her zogS Liebling, Gonelli, hat! davon ge härt, daß man Wechselnder durch plStz liche Erschrecken heilen könne, er be schloß ein gewagte Erperiment. nämlich den Herzog in' Wasser zustoßen. Er zog einen Fischer in' Vertrauen, dem er sagte, er olle zum Scherz einen Kam merdiener de Herzog tn'S Wasser ftllr zen, den sodann der Fischer sofort wieder herausziehen foue. so geschah e. So bald der Herzog in' Wasser gestoßen war und Go.nelli sah, daß der Fischer ihn rettete, fetzte er sich zu Pferde und floh nach Padua. Der Herzog gena wirk lich, aber er war so wüthend auf Gonelli, daß er ihn durch da Criminalaericht prozesstren ließ, und Gonelli wurde al MaiestätSverbrecher zur Enthauptung verurlheilt. Er wagte eS, nach gerrara zu kommen, um des Herzogs Gnade an zurufen. Nicolauö gedachte ihn auch zu erschrecken, d. h. ihn zum Schein dem Henker zu übergeben, der ihm aber nur einen Zuber Wasser über den Kopf gießen oute, as 5chau p!el der Schern-Hin richtung wurde angesetzt, aber nur der Henker und ein vertrauter Beamter wuß ten von der Abficht des Herzogs. Tau enoe von Meirichen umstanden gaffend daS Schaffst. Gonelli kniete nieder, betheuerte mit Thränen, daß er kein verbrecherischen Absichten gehzbt habe, bat Gott um Vergebung seiner Sünden und ließ sich dann seine Augen verbinden. Hierauf goß ihm der Henker das Wasser ? über den Kcxf. DaS Volk schrie rbcft auf, Gonelli siel um und war auf dr Stelle todt, der Schreck halte ihn ge, tödtet. ?as erste HaSyans in Kamerun. Im kommenden Frühjahr aebt der Kaufmann Hsffmann. der vor Kurem die durch ihr heldenmüthigeS Verhalte im Kameruner Aufstand bekannte Schwe ster Margarethe Leu geheirathet bat. mit seiner jungen Frau nach Kamerun zurück, um dort das erste Gasthaus zu begründen. Für die Ernährung der bor tigen Beamten und ansässigen Kaufleute ist daS Unternehmen von nicht weniger Bedeutung. Bisher waren die Europäer in Kamerun auf Konserven und Hühner fleisch angewiesen. Ochsenfleisch ist nur selten zu haben, da die Thiere wild im Busch herumlaufen und von den Einge dorenen, die keine Kugelbüchsen führen dürfen, nur schwer erlegt werde können. Auch an Wilderet ist in Kamerun Man gel; die Antilopen sind selten und Im hohen Gra schwer zu schießen; sonst giebt eS nur Affen und Alligatoren für eine eurcväiscten Maaen wenia ver lttcknf. ff hUibt nur h: TOiTMnn! J ' und der scheue graue Papagei, letzterer V . k -v.1 . v iui v v rn allerdings in Suppen oder Pastete deli kat.