ut ü StKi'r n5n ÄWMM föl SW,il JSSSS ff. Jahrgang 15. Lincoln, Ncb., Donnerstag, 7. Februar 1895. ?Io. ÄfcfcfV Ä' KV M i-1 Ilttlergang der Llbc u In der Nordsee. Bon :590 Menschen iit!0 ge rette i Große Aufregung verursacht die M 1 1 u n g ü b e r a l l. A e g st l , ch e N a ch' frage von !) a l) und Fern. London, 30. Ja. Der Noiddeut sche Lloyd-.Tümpscr ,(5lbe, jtapt. von Gössel, welcher gestern von Bremen ab suhr, um vio Svlllhamplon ach New t'lorl zu gehe, ist in der Nordsee mit dem brillsche Dampfer drallste, der sich auf der Fahrt von Rotterdam nach Aberdeen befand, zuslliiimciigkstoßcn und bald darauf gesunken. Ter Verlust an Menschenleben beträgt 3:5ii und befinden sich unter den Ertrunkenen fast jämintli che ziajütcnpassagiere. TaS entsetzliche Unglück fand sruh vor Tagesanbruch, drelßi!', und einige Meilen von der hol ländlichen Küste entfernt, statt. Tic erste Nachricht von der schrecklichen 1 Katastrophe kam aus Loweskoit, Gras f schast Sussolk, einem der bedeutendsten Fischcrhäfcn an der englische Küste. Von dort traf hier in der zweiten Hälfte deS Nachmittligs eine Depesche ein, wel che die Nacheicht enthielt, daß in der Nordsee ein Oceanvampfer gesunken und daß dabei zahlreiche Menschenleben ver loren gegangen seien. Eine spätere Meldung bestätigt den Verlust und daß der Dampfer .Crathic," welcher die (jlbc" in den (.rund gebohrt hatte, in beschädigtem Zustande in den Hasen von Maaöluis, Holland, geschleppt worden ist und dort angegeben hat, mit einem ihm unbekannt gebliebenen Oceandam pfer ouf hoher See zusaninicngestoßen zu sei. .Crathie ist ei eiserner Schraubendamvfer von 475 Tonne &e halt, der vom Kapitän Kennedy foiii mandirt wird. An Bvld der .Elbebcfandcn sich 15 Passagiere erster und 31 Passagiere zwei ter Kajüte, sowie 194 Zwischendecks Passagiere. Tie Bemannung bestand auS 100 Personen. Es waren also im Ganien 31)0 Menschenleben an Bord. von denen soweit man bis jetzt weiß, nur '20 gerettet wurden. Anfänglich hoffte man immer noch, daß die ersten Meldungen über die schau- eruchr Matotnopge uoerlriebii waren und daß wenn auch nicht alle, so doch wenigstens Der größte Theil der Passa giere und Mannschaften mit dem Leben - devongekomnien wären, indem sie sich in ßöen Rctkungsbooten gerettet haben oder von vor überfahrenden Schissen aufge nommcn worden sein könnten. Nach dem aber Stunde auf Stunde verstriche war, ohne daß eine derartige Nachricht eintrat, sah man wohl ein. da lede vosi nung vergeblich, ja, daß die ersten Mel- düngen sog rr die schrecken des schauert! chen Unglückes garnicht in ircm ganzen Umfange mlkgelh?tt hatten. Nach den inzwischen eingetrofsenen nä hcren Nachrichien fuhr die Clbe" zur Zeit des verderblichen Zusammenstoßes mit ihrer gewöhnlichen Geschwindigkeit und halte auch die gewöhnlichen Wachen ausgestellt. Die Nacht war allerdings dunrel. oocy Herr chte kein N,bcl. Plvö lich meldete der Mann am Auslug auf der ivivr dem O tticier, welcher au Deck Dienst hatte, daß in unmittelbarer Nähe an Steuerbordseite dieLichter eines Dampfers zu sehen seien. Und ehe noch der Kurs der .Elbe" geändert werden konnte, um ):e aus dem Bereich des an fahrenden Dampsers zu bringen, fiilr auch schon der letztere hinter dem Ma- schlnenraum in die ,,CIbe" hinein, stieß ihre Platten ein, als wenn es Pappdeckel wären und drang mit feinem Schnabel tief ,n den Numps des Schisses ein. Eine Zeit lang hielt die Cralhie" die ,,EIbe" an ihremSchnabcl über Wasser. dann aber arbeiteten die Maschinen der Crathic" rückwärts und der Dampfer f zog sich langsam aus dem Loch, das er i J gestoßen, hinaus. In demselben Augen- I blick schoß aber auch das Wasser in Strö men in den Rumpf der ,,Clbe" hinein, die sofort zu itiuen begann. Der Dienst habende Offizier sah so fort, daß das Schiff Verloren war und ab daher schleunigst Bcsehl. die Ret lungsboote in das Wasser zu lassen. Drei derfeloen wurden auch .klar" ge macht und über Bord heruntergelassen, eines derselben kenterte jedoch bald nach- dem es den linkenden Dampfer verlassen hatte und sind sämmtliche Jnsanen er lrunkcii. In dem eisten Boot wurden der dritte Ossicier, der erste Maschinist, der Zahlmeister und außerdem etwa 20 Personen untergebracht. Diese sind von einer Fischerschmack aufgenommen und nach Loimltoft gebracht worden. Nach derAussage der Geretteten drang das Wasser, sowie die .Crathie" sich von der .Elbe entfernt hatte, mit solcher Ge- malt in die letztere unmittelbar hinter dem Maschinenraum ein, daß es für Niemand, der sich in jenem Theil des Schiffes unter Deck befand, möglich war :u entkommen. ie Genau oes u am mcnstoßcS war im Verhältniß zu dem inaerichtetcn Schaden nur gering; das .Erklärt sich jedoch aus dem Umstände, " dak der englische Dampser die Elbe direkt durchschnitt, gast sämmtliche Passagiere lagen im Augenblick der Sta tastroxhe im tiefsten Schlafe, nur einige waren durch den Zufammer stoß unsanft erweckt. Diese hörten sofort, wie das Wasser flromweije in das Schiff eindrang und suchten sich unter herzzerreißenden Hülfcrufen auf Deck zu retten. Da daK Hintertheil der Elbe" schwerer beladen war, als das Vordertheil, so drang das Wasser natürlich zuerst nach hinten, und so gelang cs wirklich einigen der imVor vertheil untergebrachten Passagiere das Deck zu erreichen. Von den Kajüten passagieren war dies jedoch keinem mög- lich. ?!ls diese in g'ößter Angst aus ,h ren Kajüten in den Salon eilten, stürzte ihnen dvrt die Wasiettluifj entgegen: ne wurden von derselben sortgerissen und gegen die BoolSmannsgalt getrieben, wo sie wahrscheinlich schon ertranken, ehe das Sch'N i die Tiefe versank. Im (Ganzen waren es vielleicht SuPassagiere, denen e? gelang, an Deck zu kommen, wo alsdann die wildeste Unordnung herrschte. Alleö stürzte nach den tfiet tungsbovlen, aber gerade die herrschende grenienlos' Ausrung vereitelte alle Anstrengungen Terjcniqen, welche die Boote loszumachen versuchten. Herz zerbrcchcnke Seenen spielten sich in den wenigen Minuten zwischen Eltern und Kindern, zwischen Gatten und tteschwi- ftcrn ab, dann-sauk das stolze Schiss in die Tiese. Hoch aus spritzten die Wogen und Alle? war vorbei. Kapitän Eurt von Goessel, der Be- schlshaber der Elbe" war stets einer der beliebtesten Kapitäne des Norddeut- schcn Lloud. Er ist 43 Jahre alt, in Ratibor, Schlesien, geboren, wo seine Mutter noch lebt, sein einziger Bruder ist General in der deutschen Armee Und gehörte früher dem Generalstabe a. Er trat, nachsem er sein Eramen aus der Navigationsschule bestanden, als vierter Ossizicr aus einem der nach Ostindien gehenden Dampser in Dienst, wurde nach und nach befördert, bis er erster Offizier der ,, Saale" wurde, erhielt dann das Kommando aus dem Dampser Sachsen" und im September 1891 aus dem Dampfer ,,Elbe." Während er diesen befehligte, wurde ihm mehrere Male ein Prämie dafür zuerkannt, daß er die Fahrt zu einem niedrigeren Ki senpunkt vollendete, der als Dnrchschnitt festgesetzt wurde, ohne der Schnelligkeit seines Fahrzeuges Eintrag zu thun. Unter den Passagieren war Kapitän von Gocssel stets sehr beliebt, und der beiühmte Pianist S. B. Mills, welcher sechs Fahrten mit ihm machte, hat erst vor 14 Tagen einen Marsch ,,Elbiata" geaiiiint, dem liebenswürdigen chevale reSkeii Kapitän gewidmet. Kapitän von Goessel wohnte mit sei: ner aus Frau und drei Kindern bestehen- den Familie in Brcmeihaven. Seine älteste Tochter, ein hübsches Mädchen von etwa lg Jahren, brachte er vor ei- nein Jahre und seinen 14 Jahre alten Sohn brachte er im letzten Herbste zum Besuch ach Amerika. Sein jüngstes Kind ist drei Jahre alt. In seinem Lleußercn ist Kapitän von Goessel ein Urbild des Teutonen, sechs Fuß 2 Zoll hoch, breitschulterig, blond und mit ev nein prächtigen, in der Mitte gescheitet ten Vollbart. Der Redakteur des ..NebrastaZtaats, Anzeiger" hat aus dein Unglücksschiffe jtrei Mal den Ocean gekreuzt, nämlich im November 1886 und im September 1892. Als wir aus der Rückreise nach Amerika eben Southampton ver lassen, trat Herr von Goessel, Befehls habcr der ,,Elbe," aus uns zu, reichte uns die Hand zur Begrüßung, indem er gleichzeitig bemerkte, daß er sich freue, einen Zeitungsmaan an Bord zu haben Die Liebenswürdigkeit und das chevale: rcske Auftreten des Herrn von Gössel ließen aus den ersten Blick den Aristo krake erkennen, welche im Heere wie in der Marine durch die Behandlung ihrer Untergebenen und im Verkehr mit dem Publikum den bürgerlichen Offizieren fast ausschließlich mit einem schonen Bei- spiele vorangehen. Jeden Tag wiederholte der Komman dant der ,.Elbe" diesen Besuch, so daß wir täglich ein Stündchen mit dem fein- gebildete Herrn in aller Gemüthseuhe plaudern konnten und ans diese Weis Gelegenheit fanden, unsere manaelhaf- ten Kenntnisse des Seewesens ein wenig zu vervollkommnen. Die Bremer und Hamburger JunaenS sind in dieser Hin ficht denLaiidraitcn bekanntlich überlegen. Da der Kapitän für jeden Passagier stets ein freundliches Wort hatte, so ist eS durchaus nicht ausfallend, daß Dersel be einer der beliebtesten Kapitäne der berühmten Bremer Linie war. Der Verlust der Elbe" nist die be deutendsten Schifsskatastrophen der Neu zeit, welchen deutsche Fahrzeuge zum Op fer fielen, in's Gedächtniß. Die Au stria" von Hamburg verbrannte im Jahre 1358 auf hoher See und etwa 500 Personen kamen dabei um's Leben. cim unkcraanq oer löamvria" im Jahre 1870 fanden 170 Mensche ihren Tod, und bei dem Verlust des Teutsch- land" im Jahre 18.5 kamen 0 Paso- ncn um's Leben. Der Untergang deS Großen Kurfürst" im Mai 1876 for- derte 500 Menschenleben, mährend dem Scheitern des Schillers" an den Scilly Inseln im Jahre 1873 342 Menschenle ben zum Opfer fielen. Beim Sinken der Pommerania" von Hamburg im Jahre 1878 sind SO Personen ertrunken, bei der Eollision des Dampfers W. A. Schölten von Rotterdam im Kanal mit einem anderen Dampfer im Jahre 1887 fanden 1 32 Personen ein Wellengrab, und bei dem Stranden des Dampfers Geiser" von Kopenhagen im Jahre 1888 bei Sablc Island sind 11 Men scheu umgekommen. Mehrere Dampfer sind auch noch verschollen, wie der, .Den mark", und ohne Zweifel mit Mann und Maus untergegangen. Ohne Verlust an Menschenleben sind die Strandiinq des Dampfers Mosel" im Jahre 18Z bei Point Lizard und das Scheitern der Cidcr" von Bremen am 2. Februar 1892 verlaufen. Die Eidcr" war ebenso wie die Elbe' einer der neuen Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd und ist bekanntlich auf der Fahrt von New Jork nach Brc- men im Kanal gestrandet. (Eingesandt.) Aus dem Saloon-Damvfer ..Schwan. j Da ist dem Peter Kuhlmann seinen Biay Dort regiert Er stetS mit Verstand. Seine Suppen werden immer mehr be sannt. Rlndsknochen und Pelersilgen, Müssen die Gaste bei ihm vertilgen, Ten fein geschnittenen Schnittlauf Im SchmilkaS', thut Peter obenauf. Er macht auch künstliche Schnitte. Trifft die 'Will st aber, immer in der Mitte Richtet her einen ausgezeichneten Lunsch Dabei können trinken die Gäste einen Punich. Bei Ehailie Schwarz steht er auch nicht hinten, Wo stets die besten Getränke sind zu sin den, An der Zehnten. 130 südlich. Ta trinken sie Alle Einen gemüthlich. W i n cy, vicca, vuo. Ist Kreös heilbar ? Eine eruste ffragr auf dem Wege dei Lösung. Schlagende Beweise. Als der Eigenthümer von Forni's Al penkiäuter'Blutbeleber, vor etwas über dreizig Jahren, sich enrschloß, seine Zu- kunfl der Herstellung der Medizinen zu widmen, faßte er zwei Vorsätze, nämlich: eine ganze Zeit und Aufmerlsamkeit si- ner Arbeit zu opfern und nur das Besste zu fchaff-n. Niemand wird ihn der Ei- genlicbe zeihen, wenn er mit eyrlicuen Bent,ei,i behauptet, bau er die en Vnrsätzen treu geblieben ist. J,n Laufe dieser Jahre war seine Aus- gäbe ferner, die gewissen Vorurtheile, welche man m Allgemeine gegen söge nannte Palen-M.dizinen" findet, zu bekämpfe!' und den Standard dieser Hausmittel zu erhöhen; daß ihm dieses gelungen ist, beweist die stets zunehmen de Popularität seiner Heilmittel. Og- gleich er das größte Zutrauen in Form's Alpenkiauter - Blutdeleber als Atuirei- nizungsmittel hatte, war er doch immer sehr conservatio in den Ansprüchen, wcl che er sür denselben machte, und hat ihn daher nie als ein Heilmittel sür Krebs ausgegeben. Unter den vielen Ancrkennungsschrei ben. die täglich in seiner Office eingehen, fand sich vor Kurzem ein Brief, welcher nicht nur bei dem allgemeinen Publikum Aufsehen erregen wird.sondern' welcher auch sür die ärztliche Profession von In treffe sein dürfte, da er einen merthvollen Beitrag znr Lösung der Frage Ist Krebs heilbar?" liefert. Der Schrei der des Briefes, der Jedem zur Eixsicht iu der Office von Dr. Fahrny in Chics, go offen liegt, wurde fünf Mal in dem bekannten Jefferfon Medical Eollege of Philadelphia (in welchem auch der Dr. feine Ausbildung erhielt) als krebölci dend opcrirt und demgemäß behandelt. Wenn wir dieses in Betracht ziehen, so könnten wir nur, in Angetracht sei er später ersolgten Heilung, zu dem Nc sultctc gelange, daß entweder die Di agnose seines Falles eine irrthumliche war, oder aber das Krebs durch innerli che Mittel geheilt werde kann. Lassen wir H:rr Guldberg selbst sprchen: Manauunk, Phila., den !Zl. April 1894. Dr. P. gahrny, Chicago, Jll. Werther Herr! Seit einem Iah re litt ich an einem krebsartigen Gaumen gcschwür. Ich zog die besten Aerzte zu Rathe und wurde sünf Mal in dem Jef ferson Medical College in Philadelphia opcrirt, jcdech das Leiden zeigte sicb im mer wieder. Seit ich nun Forni's Al penkrä'utcr-Blutbcleber einnehme, bin ich mit dem Erfolg außeiodentlich zufrie den. Das Leiden ist verschwunden, ich habe einen guten Appetit, und Jeder mann wundert sich über mein gutes Aus sehen Es drängte mich, Ihnen dieses Alles mitzutheilen, da ich Sie als mei ncn Wohlthäter betrachte. Ergebcns Ihr Ooe Hoegh Guldberg" Am 14. März desselben Jahres er hielt Dr. Fahrny ferner folgenden Brief von Herrn Gulberg; er schreibt unter Anderem: ,,So Viel steht fest, die Aerzte versuch ten vergeblich mich zu heilen. Ich gab schon die Hoffnung auf und trug mich mit der Idee, eine Reise nach bei allen Hcimath zu machen, um meinen Vater, welcher seit Jahren Rcgierungsarzt in Karson, Dänemark, ist, zu Rathe zu zie hcn. Es war dieses gerade zu der Zeit, als ich von Forni's Älxcnkräuter-Blut- beleber hörte. Ich nahm zwei große Flaschen danon. Es fehlen mir Worte, seine Wirkung zu beschreiben ; sie war wunderbar, und ich bin Ihnen von qan zcm Herzen Perzen dankbar. Ihr Freund und Verehrer Ove Hoegh Guldberg." Dr. Fahrny überlaßt es dem Leser, ein Urtheil über Vorstehendes zu sällen. Soviel jedoch steht fest, Herr Guldberg wurde geheilt, was nun seine Krankheit gewesen sein mag, und zwar durch den Gebrauch vongorni s AIpenkrauter-Blut-beleber, wie er selbst angiebt. Jragekastk. A. M. in S. Das Baden der Rase ist Katarrh, schnupfen, Nasenbluten sw. sehr wohlthuend. Das Wasser sollte in die Nasenhöhlen eingezogen werden und womöaiicd so. das; es durch den Mund wieder ausgespuckt werde rann. Ist mehrere Male des aqes zu wiederholen und wird als stärkendes Mittel angewendet. (F. A.) B. P. in E. Um gefrorene Früchte anszuthaucn, wendet man ui Frankreich folgendes Verfahren an: Man gießt in ein Gcfäk frisches Wasser und setzt ihm eine oder zwei Hände voll Küchcnsalz zu. Wenn dieses aufgelöst ist, bringt man die Obstfrüchte hinein. Nach einiger Zeit nehmen sie ihr frisches Aussehen wieder an. Man behauptet, daß sie durch dieses Verfahre nichts an Güte verlieren. (F. Sch,) Ueber eine -rückcnprobe, die in der 'A' alie von Forst i. L. auf der Bahnftreele ettbus-Sorau angestellt wurde, s.Iircidl inaii der Magdeburger Zeitung": ?er iscnbahnministcr baue angeordnet, daß nach. Fertigste!' l'.:ng der neuen EisenvalM nicke über die Reiße ein och der alten außer Beik.hr gesellen Drücke dazu venven det werde sollte, festzustellen, wie groß in Wirklichkeit die Tragfähigkeit eines solckcn Bi'uckeüsochcS sei, insbe sondere wie weit man den nach der Theorie aufgestellten Formeln ver trauen könne. Zu diesem Zwecke waren zwei !!c::e Pfeiler ausgebaut worden, auf die das etwa Ü3 Meter lange Zo,1, der allen drücke mittelst Winden geschoben worden war. Die Belastung erfolgte durch Eisenbahn schienen, die zu beiden Seiten deS Joches auf provisorisch Irgestellten Schicncnskrängen herangesphren und gleichmäßig Über das Joch vertheilt wurden. Die durch die junehmcnde Last entstehende Durchbiegung der Brücke wurde an vielen neben ihr fest stehenden Äiaßstäben, auf welchen sich mit den Eisentheilen der Brücke vcr bundene Zeiger herabbctvegtcn, abge lesen. Am 2. November wurde mit den Belastungsarbeiten begonnen und am 8. November NachniittagS 2j Uhr brach mit lautem brachen die Brücke zusam men und sliirtte auf daS unter ihr erbaute Schwcllengerüst. Der Durch bruch erfolgte etwa in der Mitte, genau an der Stelle, wo er vermuthet wurde. Der den Beisuch leitende Bau- und Betriebsinspektor ist im Ganzen mit dem Ergebniß zufrieden. ES wurde für daS Quadratcentimeter eine Belastung von 3500 Kilogramm zu Grunde, ge legt. Das ungeheuere, aus die ganze Brücke berechnet: Gewicht sollte durch l!(i00 Schienen gebildet werden. Würde der Durchbruch dadurch nicht herbei geführt worden sein, so sollte die wei tere Belastung durch Ausschütten von Sand erfolgen. Der Durchbruch trat aber schon ein, als nian zmit tlA20 Schienen 1 1, 000 Eentncrn belastet hatte. Wenn auch noch I70 Schienen an der berechneten Belastung fehlen, so halte die Brücke, wie versichert wird, doch immerhin noch vierfache Sicherheit für den Betrieb gehabt. Die Kosten des Unternehmens betru gen etwa 11,000 Mark. A u t o g r a p h e n Sammlung auf einer Fensterscheibe. Einer der ,s?of-Snlonwagen in Däne mark enthält eine Fensterscheibe, die eine Sammlung fürstlicher Autographen aufivcisl, insofern eine große Anzahl der Besucher des gastlichen dänischen Königohauses mit Diamanten ihre Namen auf ein und dieselbe Fenster scheide gekritzelt und zwar was der Sammlung in den Augen mancher noch erhöhten Reiz verleihen durste in derjenigen Form, unter welcher sie in traulichein Familienkreise bekannt sind. Obenan stehen: Berti e und Alix (Prinz und Prinzessin von Wales), darunter: Sacha l 83 (der verstorbene Kaiser Alexander der Dritte von Nußland). Darnach kommt die Kaiserin nlö: Daginar und dane ben: Eddy (der verstorbene Herzog von Elarenee). Unter anderen Fürst lichkeiten seien nur noch hervorgehoben : Nicky (Großfürst Nikolaus von Nuß land), N i ck (der gegenwärtige Zar), Alix (seine Braut). Christian (König von Dänemark) und Wil Helm (der deutsche Kaiser). Es läßt sich nicht leugnen : die Scheibe sieht recht verschmiert ans und manche d Namen sind nicht so leicht zu entzi fern. Judessen diese Fürstlichkeiten werden nicht eben gewohnt sein, Dia niaiilen gerade zum Schreiben zu ver wenden und manche von ihnen haben sich offenbar eingeschrieben," während der Zug in Bewegung war. I u st 10 7 0 Vereine gibt es in München. Unter ihnen befinden sich 25 Radfahrervcreine, 120 Schützenver eine, 19 NauchtlubS. I l Pfeifenklubs. Recht sonderbare Namen finden sich un ter diesen 1070 Pereinen, so zum Bei spiel A-B-E-Klub," Orden der Glatz köpfe," Protzenbauern, " Schlapera tzcn." Kiefernspinner, " Hongkong." Klub der Nabinten." A n 5 0 , 0 0 0 D) li tz c n d A u st e r n, 22,s0() Kilogramm Fische, 100,000 Kilogramm Geflügel, 65,000 Kilo gramm Blutwurst und dergleichen und 75.000 Kilogramm Fleisch aller Art wurden in der letzten Ehristnacht in Paris verspeist. Hierzu kamen noch ungezählte Tausende von Gläsern aller Art Flüssigkeiten. Trüffeln und Snßig leiten jedweder Gattung. DU; Das perfekteste, das gemacht WNÄ. teincs Trauben Cremor klartari-pulv. $Ci ton Ammoniak, Alaun oder irgend k.LS andere Verfälschung. 40 Jahr laug etanVerd. Tvj j OWKssMM VMIIM l!f li WPWlpAif m W MRHtzA CMEMI Mg Ssrcn-iti? t-'foairii. Leute, welch' lei einer soliden i'ebensve: s lci ung die Aufnchi:iepr'.i fuug befanden haben, dürfen sich z: ihrer Befriedigung ".:ge:i. daß ju, unveichergeseljene Unfälle oder .Znfalic ausgeschlossen, mindestens neck, 5 Jechre leben werden. Fast ebenso sicke: aber ist es, daß sie noch viel langer sich des Lebens erfreuen werden, denn eine rationelle Gesellschaft wird Rirman den versichern, dessen Persönlichkeit nicht die bestmöglichen Garantien für dieErreichmig eines hohen Alters bietet. Die Feststellung der Persönlichkeit nun geschieht durch ein sehr genaues gramen, das wahrheitsgetreu zu ieaut' werten, vor Allem im Interesse des Applikanten liefst, denn ein Haupt Punkt in jedem Bertrag, den die Ge fellfchaften abschließen, ist die Klausel, daß, falls sich die Angaben deS Pvliee Inhabers spater als falsch herausstellen sollten, der Letztere der Poliee verlustig gcht. Die Fragrn, welche an den ?lppli kanten gestellt werden, sind im Allgc meinen die gleichen bei allen Gesell' schaften; höchstens die Ordnung iver schieden. Räch Alter. Rasse und Ratio nalität wird man immerhin in erster Linie gefragt. Speziell daS Alter hat einen bestimmenden Einfluß auf die Prämienrate, denn Leute in mittlerem Alter müssen natürlich mehr zahlen als junge. Ob Jemand ledig oder er heirathet, dafür interessiren sich die Ge sellschaften ebenfalls; zeigen doch die Statistiken, daß, trotzdem so Vielen in der Ehe das Leben schwer gemacht wird, verheiratete Leute länger leben als nn''erhci rathete. Gegenwärtige und frühere Beschäs tigung inuß genau präzisirt werden. Die Frage nach irgend welcher Verbin dung mit der Fabrikation oder dem Verkaus irgend welchen alkoholischen Getränkes ist hier eine der ersten. Schankkellner und Schankwirthe haben nur geringe Aufsichten, aufgenommen zu werden; bessere dagegen Großhänd ler, in deren Geschäftsraum kein Aus schaut ist. Diese werden freilich meist höhere Raten bezahlen müssen, da sie zu den Leuten mit gefährlicher Beschäf tigung gerechnet werden, in welcher ziemlich ausgedehnten Kategorie die Exvlosivstoffnrbeitcr die dunkelste Riianee vorstellen. Die Erkundigung nach dem Aufenthaltsort, jetzt und früher und eventuell später, sei hier nicht vergessen. Eine vst entscheidende Frage ist die nach dein Alter der Eltern, Großeltern und Geschwister; eventuell zur Zeit ihres Todes. Sollten die meisten in jungen fahren gestorben sein, so steht es um die Anssichle'ikeS Applikanten schlimm, es sei denn, daß Unfälle oder Umstände, die bei dem Applikanten nicht zu erwarten sind, die betreffenden Todesfälle herbeiführten. Ueber etwaiges Vorkommen von Schwindsucht oder Irrsinn in der Familie wird ebenfalls Auskunft verlangt. Besonders angeführt find einige L0 Krankheiten, die ebenso viele Frage vorstellen, womit alles der Applikant behaftet gewesen sein könnte. Mala na, Blattern. Rlieiuiuiüsinus, Gicht, Krebs, Kopfweh, Konvulsionen, Läh mung. Rervenzerriittung, Herzllopsen, Asthma, chronischer Husten, Ber danungsstörungen und Gelbsucht sind eine kleine Auslese dieses Frage- und Antwortspiels. Üfitß daö Ja" hinter eine der ersteren Krankheiten gestellt werden, so ist die Ausnahme desAppli kanten mehr als fraglich. Ab- oder Zunahme des Körper gewichls fallen auch mit in die Wag schale. Eine Person, die 20 Pfund über oder unter dem für eine gewisse Größe angenommenen Rvnualgewicht wiegt, wird für verdächtig gehalten. ES werden aber einer fünf Fuß neun Zoll hohen Person 145 Pfund erlaubt. Proport ionirtes Mehr- oder Minder gewicht passirt natürlich ohne den ge ringsten Anstand. Zu den Aufnahmebedingungen gehört aber nicht nur körperliche Gesundheit, sondern auch ein gewisser moralischer Fonds, das heißt, der Applikant niuß verhältnißmäßig gute Gewohnheiten haben. Das trinken ist hier die Hauptsache; nämlich die Rachfrage nach dem Quantum, das man zu vertilgen pflegt. Was trinken Sie gewöhnlich und wie viel? Waren ie je ein star ker Trinker, wann und wie lange? Hatten Sie je das Delirium Tremens oder litten Sie fönst an den Folgen des Trinkens? So ungefähr drücken die Gesellschaften ihre Reugier in diesem Punkte ans. Selbst ein mäßiger Trin ker wird kaum als ein gutes Risiko angesehen. Jemand, der gewöhnlich einen Lock tail vor dem Frühstück zu nehmen pflegt, braucht keine weiteren Fragen zu beantworten und wer über die Form seines Trinkens zu wenig Selbstunheil bat, dem wird dieser Mangel unschwer durch die ärztliche Untersuchung nach gewiesen. Tnbakrauchen und Kauen ist bei den Gesellschaften nicht in gleichem Maße verpönt wie das Trinken; doch wird auch hier das Ueberinaß zu einem Aus nahmehinderniß. Ganz vergeblich aber würden sich Leute melden, die sich an Opium, Morphin. Lhloral oder andere derartige R.',r!eiia gewöhnt haben. Ramdem der Applilznt über diese und andere Einzelheiten ausgeforscht ist, wird er geweaen und gemessen und aus 's Genaueste ärztlich untersucht. Schmalbrüstige hüben keine Lhaueen. ES kemrnt aber vor, daß man Leuten, weiche noch die Symptome einer über t z,':g m. ader so:: st t.üien sind, das ; i. mu ..j, u Ui yr.'.einen ein gnies ' , .'4 ii.lt i'V.Mtt.'1! vewmen i'.iicn , i;:.:,! es sun iii-rHi :; einige Zeit vor der jiichün.i. siienge Di.it im, o.ii . ii iirztl tel tu I!"ie! hallen. I in mer'.: in ',' ler Versichern,,, weisen, ö 's; es !:cir.t die Vliithc so rie ,.,',e,el!schaiten zu be i'.:ch eine ganze Anzahl i;.i;;;i" gibt. An Mui'tcrmc i'itr.tlirrdiicr. Wie manche ar.s.-re bredlofe Kunst" ist auch das Ba::l:;rcJen uralt. Schon im grauen Altert!'.!!, scheint eö Bauch rcdner gegeben zu haben, wie sich unter Anderem aus lueln'eren Stellen der griechischen liebeiseung des cckten Testamentes ergibt. Ebenso läßt ci;:c Stelle des grieis,!en Arztes Galenuö wohl leinen Zweifel darüber, daß diese Kunst in Griechenland bekannt war und ausgeübt wurde. Desgleichen solle auch im alten Kunsibeflissene" aufgetreten fein, welche mit rerschie denen Stimmen so sprechen konnten, daß die Zuhörer sie gar nicht für die Sprechende hielten, sondern die Per son, von welcher die Stimme ausging, an einem ganz anderen Orte suchten. Jedenfalls sind aber derartige Kunst ler zu allen Zeilen nicht sehr zahlreich gewesen, was darin seinen Grund haben mag, daß es keine Anweisung zur Erlernung dieser Kunst gibt. iVach den Untersuchungen von Gelehrten beruht sie in der Hauptsache darin, daß die erkünstelte Stimme mittelst der im Innern des Körpers eiugeschlosse nen Luft, durch Anstrengung der Lun gen, sowie der Brust- und Bauchnius kein hervorgebracht wird. Unstreitig wird zum Bauchreden eine ungewöhn liche Zusainnienziehuug der Brust erfordert, iVach der Angabe eines ge übten Bauchredners pflegte dieser sich bei der Erlernung seiner Kunst Anfangs Brust und Bauch durch eine Binde zusammenzuschnüren, als er aber eine größere Fertigkeit erlangt hatte, erleich terte er nur uocli zuweilen die Anstren gung der Bauchmuskeln durch einen Druck mit der Hand. In neuerer Zeit haben sieh nawen! lich Franzosen, wie Eliarles, Lonitc und Alerandei, in der auchrednerknnst hervorgethan. Eomte ü ,eb an mehreren Orten die Täuschung in's Große. So ließ er in Tours aus einer Bude die Stimme eines vor Hunger Sterben den ertönen, der flehentlich l?.t, daß man sich seiner erbarmen möchte, was zur Felge hatte, daß man jene Bude erbrach, um dem vermeintlichen Un glücklichen zu helfen; in Rheiniö ließ er die Zlimme der Todten ans den Gräbern ertönen und fetzte dadurch nicht ivenlg- furchtsame Seelen in großen Schreeren; aus einer Kirche ver trieb er während der Revolution eine Schaar von Bilderstürmern dadurch, daß er die tauten reden und gegen ihre Zerstörung protestiren ließ. Ein mal wäre, ihm aber seine Kunst im Kan ton Freiburg, S.'nvtr,, beinahe theuer zu stehen geiommen, da ihn die Bauern als einen eiiwarzkiinstler verbrennen wollten; er rettete sich aber dadurch, daß er aus den, Ofen, in den sie i'.iu geworfen batier., eine fürchterliche Stimme erschallen ließ, wodurch die Bauern sammt und sonders in die Flucht gejagt wurden. Eharles und Eomte wurden aber noch übcrtroffcn von Alexander aus Paris (geboren 17!7), der sich dabei durch sein drnma tisches Taient besonders auszeichnete. Er führte unter Anderein im. Jahre is:j:5 in Leipzig, und an vielen anderen Orten ein Lustspiel auf, in welchem er sieben verschiedene Rollen inttnn licher und weiblicher Personen dar stellte. Hin dieselbe Zeit trat in Spa nien Faugier auf. Ein spanisches Blakt berichtet darüber : EinGastwirih in Sevilla atke nn dem Jerezthore daselbst einige Baumstämme gekaust und sandte seinen Knecht aus. diesel ben zu fällen. AIS er jedoch den ersten Hieb mit der Art gegen einen Baum siihrte, ließ sich aus dem Innern des Stammes ein jämmerliches Wehklagen vernehmen, i er Ai bei ter sal) sich ver wundert um, nnd da er außer einem Menschen, der in einiger Entfernung davon eine Eiaarrc rauchte, )tieinand bemerkte, glaubte er durch ein entfern teS Geräusch irregeführt worden zn sein. Als er aber einen zweiten Hieb auf den Bautnstainiii ausführte, drang ein heftiger 2cht'ci zn deu Ohren des Knechtes und eine Stimm: bat ihn chenllich um Barmherzigkeit, ast wäre der atme '.nu vor esltirzuug ohnmächtig geworden, wenn ihn, nicht Vorilbergebet,de. denen er die über natürliche Erscheinung stammelnd mit theilte, zn Hilfe geeilt wären. Jeder mann lächelte über die vermeintliche Trunkenheil des Knechtes, als auf ein mal die miutiiche Stimme aus dem Stamme, sich verneinten ließ und unter Schluchten, um Erbarmen flehte. Aeng'-.lich entfernten sich die Zeugen dieses Vetv,,!es t bald mochte steh lein Mensch dem Jerezkkore nähern nnd schon wollte iitii die Sicherheitspolizei der Se,e!'e e.'.i'.'eltif.eii. Die Ansregung des Pttbültüns legte sich jedoch bald: denn um die Mittagsstunde las man aus großen Anschiagezeiteli, folgende Anzeiget Ter rühmlichst bekannte französische .'''e.nck'redner, Herr Fan gier, welcher gestern Mittag unweit dcö Jer.-zt'n-t-e:. einen kleinen Beweis seiner F.rtlgletl ablegte, wird die Ehre Ui er. j ,'.'. morgen um vier Ulir A'o.tmitiems im grom'ii Saale de? hiesigen Schaniviclliauses zu pro-dü'.iren." standenen y.xir:.: v'N n'.:ier V. .Wiccerkn:.::!e:'." kamen, l ie i:;i u :3:.a Zeia. Die Unietnttchttnge r.üer die Zn stände im imklichen Armenien haben die Anrmeninn.leit wieder rnelr us Konstamiiwrel geleult. das. beule der Sin des ya'chmei'des, vor Jaln'Cil noch eine nait-'mile ck ristl icher Kul tur war. An jene Zeit erinnert noch dieHagia Sofia, da.' erhabenste Gottes haus der Well. Schon Keiixanliii der Große (t!i! bis :i;!7 n. E!,r.s nlie in Kotitianiino pel der'Hogta Sozia, der göttlichen Weisheit." eine Basilika erbaut. Diese wurde aber bei einem Volksaus' stände wogen der Vertreibung des Patriarchen Ebrlifoftomus theiiwcise verbrannt, dann durch den Kaiser Teo desius den Zweiten ( tu t bis 450) wie der ausgebaut, um bei dem '.'.ika Ans stände nn Jahre 5ü2 abermals ein Raub der Flamme zn weiden. Den Grundstein der jetzigen Hagia Sofia legte der große Kaiser Justiniail der Erste (57 bis 5,!5), der seinen Baumeister Anthemins anwies, ein neneö Gotteshaus in reichem Glanz und üppiger Pracht auszuführen. Zehn tausend Arbeiter wurden beschäftigt, nnd der Kaiser selbst, in eine leinene Tunika gekleidet, besichtigte jeden Tag den schnell fortschreitenden Bau der neuen Katlicdrale. AIs er sie nach fünf Jaliren elf Monaten nnd zehn Tagen rastloser Arbeit einweihte, rief er die begeisterten Worte aus: Ehre sei Gott, der mich würdig erachtet hat, ein so, großes Werk zu vollenden; ich habe Dich besiegt, v Salomo!" Aber schon nach wenigen Jahren wurde durch ein heftiges Erdbeben der östliche Theil des Domes zerstört. Von Neuem ward die Arbeit unternommen, und im 00. Jahre seiner Negierung feierte Jnstiuian die zweite Eiuwcihuug nach einem Kosleuauswande. der nach Heu liger Rechmtug auf wenigstens $5,000, 000 zn bemessen ist. Von Kleinasien, den Inseln nnd dein Festland Grie chenlands, aus Eglspten, Afrika und Gallien hat man das kostbarste Mar-mvr- und Steinmaterial herbeige schasst. Acht Porphyrsäulen, welche Anrelian in dem Tempel der Sonne aufgestellt hatte, wurden von einer römische!, Matrone geschenkt, acht andere ans grünem Marmor hatte die um die kaiserliche Gunst werbende Obrigkeit zn Ephesus geliefert. ?!och heute tragen sie den nichtigen Kuppel bau, nud nur das christliche Kreuz ans ihm mußte im Jahre 1153, als die Türken Koustantinopel eroberten, dem Halbmond weichen. Im Siegestamnel drang damals Sultan Mehemed Fatih, der Erobe rer" in der Geschichte genannt, in die Kathedrale ein, schonungslos wurden die dort zn Tausenden Zuflucht suchen den Lhristen niedergemacht, und aus ihren Leichen stehend, schlug der Snl tan, als Zeichen der Besitzergreifung, mit seinem blutigen Schwerte an eine der Säulen des nördlichen Theiles, die bis zur Stunde die von der Sage hier auf zurückgeführten Spuren eines Schwcrthiebcs trägt. Auch der Abdruck einer Hand, der den. Fremden gezeigt wird, soll e,uö jenen Tagen und von, Sultan Meljemed Fatih herrühren. Der Sage nach war das (Gotteshaus von seinem ersten Ursprung an sür die Anhänger des Propheten Mohammed auserjeheu. i2ö wird hierüber folgen dermaßen erzählt. Der Kaiser Justi man ließ den Grundban bis znr Tiefe des Meeres führen. Da war eines Tagoö sein Baumeister verschwunden. Man suchte ihn vergeblich allerorten sieben Jahre lang, bis er eines Mor genö vor dem Kaiser erschien, der ihn mit dem Tode bedroht:. Er sprach: Siehe. Herr, der Ban hat sich um zwei Manneshöhen gesenkt. Hätte ich ivcitcrgcbaut, ehe sich die Grund mauern in der Erde gefestigt, wäre der Tempel eingestürzt." Der Baumeister soll dann aus einem von Salomo slam wenden, seither verfallenen Paläste die Säulen verwandt haben. Fast war das Werk vollendet, da stürzte die Kuppel ein. Sie ward nen ausgeführt, doch ein zweites und drittes Mal brach sie zusammen. Dies geschah zur Zeit des Propheten, der durch einen christlichen Kaufmann ans Damaskus Kunde hier von erhielt. Er nahm eine kostbare Schale, snlltc sie mit Wasser, das er mit dem Wasser seines Mundes ver mischte, schloß das Gesäß und hieß eS den Kaufmann dem Baumeister in Koustantinopel überbringen. Er soll das Wasser mir der Erde vermischen und mit solchem Kitt die Steine der Kuppel verbinden, dann wird sie für ewige Zeilen standhalten und unter ihr wird dereinst mein Volk meinen Namen preisen." Und so ist cö gc schehen. AIS Sultan Achmcd der Erste (1003 bis 1017) nack, einem unglücklichen Kriege in die Hauptstadt zurückkehrte, beschloß er, die Hagia Sofia dem Erd boden gleich zu rnachen, denn so lange sie siehe, meinte er. würden die Ehri sien sein Neu!, bedrohen. Er befragte seinen Baumeister, wie viel es kosten würde, die Moschee niederzureißen nnd an ihrer Steile ein neues GeUeslieiuS zu errichten, Du kannst die Kosten nicht aufwiegen mit dem Golde, das die Ki'ppel der Sofia ausfüllen würde," ward i!,m zur Antwort. Der Sultan ließ die Moschee bestehen nnd bo.nte nach ihrem Vorlitde die nach ihm be nannte Achmed Moschee. M i ch i g a n hat nach dem im letzten Juni abgehaltenen Lensns eine Be vollernng von 1 1,15 1, mithin seit dem Eensus von 1so um 1 !7.5t5 znge nommen. ?ie Bevölkerung von Detroit wird mit 2l!7,,!7 angegeben.