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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Jan. 24, 1895)
NEBRASKA STAAT - ANZEIGER, Lincoln, Neb. Vrrsi!)oüfH. Von llinci Ulrifl. 3"cr tn'viüS tu,r.:ft uUx't tvür.rri! Cr .: . tvn i.tiZtim,ud,n CiUjt gf!':.!:ilviij point d IvoUmwhr. 'Ji'je üui Svoiff 11, 'i iikuI)!. ii'tt !v,!i:! uv av.i toi ,i-!c-,vs!.-i!t) ,'ni .'livi'ii.iit ;'i)tYr.tvn v.um, Hits In. tu it iic .Min'Miyt rm Ihr tivf;: tu teil vM;tiai ji warm. ?',!,! ,!i s-, tvii Z!i,k auf feit fetonf ?tt, i.-. f.iiivtt ,- !, itiiinif? oVi'ur.i?.'' it luait titrt) ich, dts t'ti'dynt'f i'ji'i, Ii-n (na ni! k, r 2r-lf Ikimu. ,Jfi!i.i Mir st Tu teitit iiHftvrV" i'iit btfirtjfin U'lttttd iri .tt l.ili'.'i, !,:,! fu' gekmqt. cü;c!t tiVi '.-r.tnial rang fw Pif Hi,td, s,ch ii'ititb C ;: inuuii, dir lii-.iMiiiT rorjiiiit! Xu- i'Ji'.i.'it tv'.U'it tu ciniiism V.inf, i!'.ni? ifivort fif tvtu .Vttmiiitr mit) 2Amm? 2t r.i'.)ii:i'i! lannljfiim iimi) d,ch virtlcicht ,1.!'. I,i H-:mi-i:ff, bmljcibo '!,! 'Hrucnuinfii. Sliillf D9II C. lUll). Sie freut sich im beginnenden Fiül) Hui über jedes sprossende ('rün, jedes Ptitu1a.c:witscher, jeden Soiuicnftrichl, die letzten Blatter sind gefallen, als ihr Gaue sie aus seine Scholle geji'chrt hnt. Und dann laut der harte hinter mit rietein, vielem Schnee und kurzen Ingen und langen Abenden. Richt immer konnte i:nt besuche nnichen und liabcn und Schlittenfahrten und SchlittKliuhIaiiKii uns dem Icich im Pa,k. 2ic wellte bas auch gar nicht, Viel ciußerlidje Zeistreunngen -haben, sie meinte c ernst mit der neuen Hauofrauenwiirde und den Porbercituit gen, eine echte, tüchtige Gutsheirin zu werden. Sie nahm landioirthschaflliche Wcric mn Schreibtisch des (alten und lao sie mit :'liifmertsainkeit, und sie lies; sich Rendite hnmalier Anstalten f ducke und saf; mit sorgenvollen Mienen grübelnd daniber. lind wenn ihr 'v. sie neckte, zog sie die weifte lirn in Falten und sagte gedrückt : Es ist gar nicht leicht, weißt Tu, sie halieu Alle städtische große liinrichtun gen in, A;:ge. AIS ob das Vand nicht auch da ist. als ob auf den Dörfern keine Armen und kranken und nnbc--hütete Binder sind, lind ich will eö mir doch zur ernsten Vebendansgabe machen, hier auf unserer Schelle 'auch nit die Anderen zu deuten, um so mehr, als die letzte dutoherrschaft im Auslande gelebt hat, und gar keine Fühlung zivischeil dem Schloß und den Dorsliain'cni gewesen ist." Er hat ihren Eifer lächelnd gelebt, auch webt darauf Hingewiese, wie die steinmckigei! Niedersachsen eigens lid iHtletf st' wollen, wie es ist, wie es passiren kann, und manch' jungem Paitar und seiner hilfebereiten rau passirt ist, das; man jede Einmischung schroff zuriickgen'iesen hat. n (lauhendsachen, Heinz, in , alten kirchlichen und festlichen Ein richtungen aber humane Beslrebun sen? Z)u sollst einmal sehen!" Und im Vatis bcS winters ist der Plan fertig geirorden in ihrem krausen Blondkopf: Ä'jt einen, Kindergarten sollen die rürfler von diönlinde hegliickt werden: ihre Ä'arikenS und Llinenv und Votiere sollen hübsche Spiele und Vicöer lernen und manier lich werden von früh auf. Ät'it den mindern änfangeii," sagte Frau Emniy mit einem klugen Vacheln, das bahnt den 'eg zu den Hetzen der Eltern!" Und sie hat cd herauögeschmeidjelt, ihr ?.!aun bewilligt ein Nebengebäude, ein paar Fannie, in welchen früher der zweite Inspektor gehaust hat; sie nimmt die Kindergärtnerin aus ihr Budget. Ich spare eö an mir selber, itfa brauch! man denn hier?" Und die Sonne scheint, und die Böget singen, alö ihre erste wohlthätige Schöpfung ins Veben tritt. Pastor jeanfmann hält eine kleine Ansprache vor dem Hanse, iiber dessen Ihitr eine lannenguivlande angebracht ist, und seine E'attin, eine ältliche Dame, ist im schwarzen Seidenkleid mit einem Hunten Shawl da, und der über inspeklor im Veibrock und Heinz und sie auch entsprechend feierlich. Die Dörflerinnen stehen, jede ein oder ein paar minder an der Hand, mit ziettilid) gleichgiltigen d'esichtern umher. Bringt Ihr uns Eure Kinder gern?" fragte Frau Ernmy die )!ächsle. ES iried immer eine Hilfe sein, Ihr wißt sie versorgt und konnt Eurer Llrbeit nachgehni!" ,Acl. dai sorgt vor sek snlber," ant wortet die kleine Dicke, die spielen und schreien und schlafen, da braucht gar deiner hinzusehen!" Aber wenn die Eltern bei der .Feldarbeit si".d? Es rann dod) so leicht ein llr.cjliitf " Das iOpfsdmiteln einer Anderen antwortet ihr. ,at fallt, dat steithek n edder vp!" Und die dritte zuckt die Achseln: nhx' wo Einer uidv helfen kann, das soll denn so sein !" Die Kindergärtnerin, eine schlanke (Gestalt mit freundlichen braunen Augen, spr:ck,t mit ein paar kleinen, sie Ick?::":,: aber keine Antwort. Sie stecken die Finger in den l'i'und und bergen ibre c'esidtter in den Rocksallen der Mütter. TZränleii'. Sophie wird schon die Viclic der kleinen gewinnen," ver sid'ert rer:ai:enovoll die junge Sdjloß-' frau. Sie hat mit Schrecken bemerkt, daß selbst zu dieser feierlichen Gelegenheit einige der Binder recht zweifelhaft ge wasdilr,e Gesichter und Hände haben, daß die iöpse wohl mit Anwendung von Zaner glatt erscheinet, aber wenig gekämmt sind. Fnr Reinlichkeit werden wir ganz besonders sorgen müssen," flüstert sie der 'cindergärtneiin zu, und die nickt verständnis'voll und versucht ein paar der Dorilinge zn einem Äingcltanzc zu veranlassen, aber sie sehen sie alle 'univillia, blöde, unfolgsam an. Daß siel, (nonc t;in ihre Spiele kümmern. d.:! i! i!u,e-! nie po'?!it. lind kem:"t ,n.:.i Eü"N ut.i eine N;:t:in;r il:re? l:nv;,:.:.::!.:. Sie h.',t es sieli so sd".'!i ged.1.1?, !.c;ni d,t.' Ian,l",en der minder in die ,e:,!:c!'.!la:e Vu't cnnuT sie!,,t. jnli in das BeaelgfZTitickcr mifibt, ras aus den spreisenden .',rei gen klingt. .Scheu, sd achte, -," tröstet sie sich. Da? wird ,-. Altt arders werden." Und dann bekommen die Kinder i!rel-clit und Vimeuade. Jieins datilt. oud) keine der iViiitter, obwohl die Damen selber die Abtheilung ver nehmen. Aufm taube sind alle Veute ac fund." sagt M'ersid'.tlich eine Fr,,u, die ein siioplmlose? i,nd an der Hand hak, macht Altes die Vm't. Ja, in der Stadt, da tarnt man ja wohl krank sein." 'ie gesallt Ihnen denn bas nette Zimmer f i:r kalte Tage? Und bei war mem fetter ist der Spielraum vor dem Hanfe." Frisd, gestrichene niedere Baute und Tisdse stehen da. ,,','at A'igges," wird der Herrin von Sdionlinde geantwortet, an so was Reues muß man sid, erst gewöhne. Und denn unsere Männer auds. Ein paar sagen, der Schulmeister is genug, 'ue Schulmeistersche brauchte nick) tiodj da zn sein." Sie haben viel Illusionen, gna dige Frau," meint die sauste, runbliche Pastorin, Ach, bie habe id) aud, ge habt. A'atürl idi, wenn man jung ist aber baö gibt s,d, mit ber Zeit. Unser Polkssddag nun. Sie werben ja Ihre Erfahrungen machen." Das Häuflein zerstreut sich, ein Kind soll aus iintstl, von Fräulein Sophie einen Kniz vor Frau Emni!) machen, ,bee es reißt sich von der Hand los und fängt an zn heulen und rennt feiner Mutter nach. Die junge Schloßfran ist dennoch glücklich langsam werden bie Vente sdjon zu der Ueberzeuguna kommen, wie gut sie es mit ihnen meint. Und der Kinderhort nimmt seinen Anfang; sie schlingen Neigen, sie singen Vledche, formen aus feuchtem and Figuren dicke ungeschickte Fin- gerchen mühen sidi, rauhe Kehlen üben sich, Bleiidlopse und Dunkle beugen sich zu einander, die IungenS kurz geschoren, borstig, die Mädchen haben sämmtlich Zopfe mit durchflochtcuen Bändern, die keck abstehen. Matte Haare und reine tefichter und Hände liebt 'Fräulein Sophie Schwämme und aschschalen sind in steter Be ittchtnii. Frau Ernmy iliabenau sieht täglich einmal nach und nickt befrie- digt. ..Mit der e,t .w.bcu wir schone Erfolge haben und auch bei mir neue Pläne reifen." Ein paar Kinder bleiben nach und nach fort. Paler sagt, wir soll'n nich wiederkommen!" berichten sie, wenn die utssrau sie auf Spaziergängen trisst. aS brauchten wir ntdi!" Und wen sie Fräulein Sophie in die Häuser chickt, tagen die vrauen ver- legen: Idi wollte ja schon, aber was mein Mann is! Sehen Sie, Fräulein, der jagt, es wäre früher auch nich ge wesen." Da ist ein Kind, bie kleine Vife Iriimpcl, hübsch und blauäugig und seingccjücdcrt. behende und folgsam aber immer schmnüig. TaS Gesicht schwarz, die Hände kleb.md, die Haare wirr, schone, blonde Haare. Vise, laß Dich doch waschen!" Das Tagelohnerkinb sieht bas Fräu lein jeden Tag mit dem grinsenden Vächeln an und kommt am nächsten ebenso schmutzig Wieder. Aber sie hat ein klares Singstimmchen und lernt alle Viebdien doppelt so schnell als bie Anderen. Der Eiser blitzt aus den aro- 'zeit Kinderattgen, sie kann den kleinen inir so nett madicn, vergißt ihn nie iieiiii !oinmen und Gehen. Vise, ich, mochte Dich gern loben Du bist aber immer schmutzig nnd ungelämmt. Mochtest Du nid,t nett aussehen, wie die anbcrcn iiinbcr?" Ja, Tanle ophie!" Rnn also laß Dich waschen und kämmen!" Mutier," sagte Vise gebehnl und schüttelte be.n Kopf, Mutter, kann nich!" Und eine Viertelstunde später findet bie Kindergärtnerin bie Kleine an ber großen Blcchwaschschüsscl auf ben Zehen, eifrig bemüht, mit den Finger chen Nasser in ihr beschmiertes Gcsidst zu plauschen ihre Kleider werben naß, und ihr Gesichtchen bekommt Streifen bei dem Versuch. 9ll'r Viii'"' Vise wollte gern, wie die anderen Kinder!" Nun beschließen Frau Emmi) und Fräulein Sophie einen Gang zu ber la gel ohnerfa m 1 1 i e Iriiinpel. Ein niederes Hans mit Strohbach, recht schadhaft überall, mit eingefallen nein Zaun und schlecht bestelltem Gärt chen dabei. Ans den drei Steintritten, die ungleich und zerbröckelt sind, sitzen ein Hund, zwei junge Kätzchen, Vise und ein krabbelndes Kind, bas aus einem Korbe gekrochen zn sein scheint, unweit baoon balgen sidi ein großer Junge und zwei Mädchen; er hat ein zerfelzteZ L'nch, mit dem er losschlägt, das ein,' Mäddjen einen Holzpantoffel. Bei in Herannahen der Damen hört das Kleinste auf zn krähen, die Großen rergessin, fich zu balgen, die Kätzchen sudien,daS eite, der Hund hellt, und Vise Inischt herab, um einen zisr lidicn cmx zu machen. P'o ist Deine Mutter, Vise?" Hinterm Hanse." Man hott Axt schlage von bort und das Zersplittern von Holz. Ruft sie 'mal !" Die Großen starren die Beiben an, Vise setzt das kleinste, das umgepurzelt ist, wieder an den Thiirpsoslen ; ber Huub bellt noch immer, ben Eingang vertheibigend. Das Kleinste hat einen halben blechernen Tvpfoeckel. Ruft Eure Mutter 'mal, Kinber! Gehört Ihr anch TriitnpclS?" Keine Antwort, bie großen Mäbchcn grinsen, der Junge ' nimmt einen Kieselstein ans und wirft ihn über ben äaun bin. So fdireiten sie um bie : it tc-y Iw.J iilirci: Haschen?. Zn-!' I ide:t einem Mii'tluufeii und einer in et Jen va.l e i'tcbt ror ciaeia Hau! tot. etn i preis 0.1 'ige iveib im llnttneck ur.b ! ftner zerntfeueit Jacke und zethaut Z Knnl'velhol; sie si',!,:! gefällige Sdlage und 1 1 :rt iie.ii einen, als Frau E:;;. u und dte Kindergärtnerin ganz nal'e lind. Sind Sie Frau Irnnixcl?" ik bin ich !" I Kennen sie mir Deck. ! Auch die Frau ist schmutzig, und die Haare häne e:t ibr in bie Stirn und tic eine lia'.bgclestc nled ie aus den Racken. Ihre vi'e kommt zu uns in den Kinderhort." Das PJcib nickt. Und es ist ein gutes und folgsames Kind ! Haben Sie sich schon das Vicb chen vorsingen lasten: willst Du wis sen, wie ber Saemann, seinen Hafer ausstreut? Sie kann es so nett." Die Irümpel schüttelt den .Kops. Zu so 'was nee, habe ich leine Zeit!" Fraulei,, Sephie winkt Vise, bie sich langsam herangeschlid-en, auch die Großen haben sich an, Zaun herge brückt: Sing' 'mal, Vise: Milden Füßen trapp, trapp, trapp. Mit den Händen klapp, klap klapp." Und Vise fällt mit bei seinen Sümmchen ein, und ihre Augen sirah ken dazu. Ist bas nicht nett?" Die Frau sagt nichts, sie legt einen anberen Knüppel zurecht und hebt bas Beil. Sie ist gelehrig und gut, bie Vise unb, Frau Iriimpel geputzt können unb,sollen die Kinder ja nicht sein, wir freuen uns über geflickte Kleider, aber sehen ie, reinlich " Das i.!cib kneift bie Augen zusam men, verzieht ben Mund, führt einen Schlag mit besonberer Milcht. Rämlich gewaschen, bie Kleine kommt immer gewaschen :u uns!" Für so was habe ich keine Zeit. Ich habe fünf Kinber, mein Mann is man blos Tagelöhner id) muß für Alles stell 'n, in, Hause thut er keinen Hanbschlag." Und die Splitter kra chen und fliegen rechts und links, ..'ir sind arme Vente, arme Veute!" Aber, Frau Trümpel, daö Nasser stießt für Jeden" Habe keine Zeit und kostet auch Seife. Wenn id die Vültgen alle Woche 'mal ivafche, das muß langen. Die Großen können ja selber zusehen. Aber mehr Seife kaun id) ich' kaufen." Die soll'n Sie gern bekommen," fällt Frau Emmy ein. Ra ja" lliib Fräulein Sophie hebt mit ben Spitzen ber behandschuhten Finger den Blondkopf Vifes auf. Der Doktor sagt nämlich sehen Sie, in ber Un reinlichkeit Frau Iriiinpel, bie Kleine muß jeden Tag gebadet werben, sagt Doktor FusinuS." Run lacht das Weib schrill und zeigt seine großen, gelben Zähne. Un' auch woll nod) spazieren fahren. Rc, Madame Rabeuaii, juir sind nu 'mal arme Veute und tonnen so was nidi. Habe keine Zeit, mit so was lassen Sie Unsereinen man zufrieden. Das is für die reichen Veute!" Und sie kümmert sich gar nicht mehr um die Besuchcrinnen, sie schwingt ihr Werkzeug. Die Großen grinsen, Vise summt ein Perstein vor sich hin. Die beiden Damen haben leise mit einan der gesprochen. Frau Trümpel," sagt Fräulein Sophie, ich will jeden Tag gern kom men und die Kleine baden. Frau Rabenan schickt eine Warnte und bie Seise, wem, Sie nur für das warme Wasser sorgen wollen" MeinZwegen !" wirst die Irümpel nads einer Pause hin. Dann will ich morgen schon anfan gen, morgen Mittag." Unb bie schlanke Gestalt beugt sich zu ber Kleinen. Die Vise wirb aber hübsch werden, ganz hübsch, wie die Volte unb bie Male ja?" Unb Vise lächelt beglückt und macht einen Knij. Die Damen gehen, bie Trümpel schultert bas Beil und marschirt neben her bis um'S Haus. Der Hund bellt wieder, und sie bedroht ihn, das Kleinste schreit, und sie droht ihm auch mit der Faust. Unb dann spuckt sie aus und sagt wüthend : Rike Vüc in Alles woll'n sie sich mischen. Mögen in ihre Pötte kucken. Aber, wenn sc bie Seife her geben ! " "Am folgenden Mittag geht Fräulein Sophie mit der kleinen Vise der Tage löhnerwohmiiig zn. Sie kommen an einem Ieich: vorbei, an bcm bas Entenvolk Babeversnche anstellt. Siehst Du, Vise, selbst bie Entlein waschen sich unb schnattern bazu: ,Rangnang, blitzeblank!' Und bie Kätzchen miauen: .Maulchen, Psöt chen, Alles rein anders darf's nicht sein!' Und die r'ise wird jetzt auch im Wasser plätsd,ern und fein werden hu, wie ber Seifenschaum fliegt, sollst 'mal seben! blil-eblank !" Blitzeblank!' wieberholt das Kinb j unb klatscht in bie Höiibe. Por Iriimpels Hause lungern die Großen wieder herum, als sie bie Bei ben komme,, sehen, schreien sie alle brei aus Veibeskräften: Mutter, kumm her. lumin her ! " Die Triimpeln schießt pfeilgeschwind um die Ecke, bie Haare siub noch auf gelöster als gestern; ihr Rock fliegt und läßt die Striimpse, die gerntpcht sind, sichtber werden. Mit ein paar Sätzen steht sie vor Fräulein Sophie und reißt ihr Kind zn sid) herüber. Vassei, Sie man" Erstaunt sieht die Andere sie an. Kommen Sie man nich 'rein," spricht die Frau weiter, unser Pater is brin unb will es nick). Die Babe wanne hat er gleich aus der Hinter thür geworfen wir brauchten uuS keine Porschriften machen zn lassen, meint er. Ich hatte ja's Wasser frei lich schon heiß ausgegosseu hat er's " Aber, Frau," sagt die Kindergärt nenn erstaunt, ist beim bas möglich? Kann man denn so blind und eigen finnia fein? Die Kleine nun, ia unter der Unfeitilichfeit leiben! Und wen t Ilmen die aain.ie Mabc abzunebmen , .Rc, iie!" Und sie stemmt bie Arme in die Seiten. Wir bra.:.?en uns nichts sagen zu lassen, i ac IS untere Wohnung, und rein darf Kei ner, te r. ir null welle. Hercn Sie man" Es bringt ein Poltern und Thür schlagen baub-X Rc, der schmeißt Sie so gewiß heraus. i:e wenn der seinen Doüsinn aufsetzt!" Sophie zuckt bie Adiicln. Ich lernn freilich nicht gegen Ihren Willen für bas Kind sorgen." Eine rohe Stimme ruft auö dem Innern des HauseS: ,Ru hast Du genug gesalbadert, mad', baß In an die Arbeit kommst. Zum Rumste!) it hat Unsereiner keine Zeit." Die Mädchen lachen, und ber Junge sireckt bie Zunge aus. Es thut mir leid um dicviic," sagt das räulein. Aber schmutzig können wir sie nicht unker den anderen K in bern dulden. Es thut mir sehr leid so dars sie nicht mehr zu uns kommen!" Die Trümpel lad!t schrill auf. Fallt nns ja and) gar nid, ein S doch Alles Dummheit. Die kann schon auf ihren luttgen Binder passen. Mein Alter sagt, so was wäre früher amch nich gewesen, und die Kinder wären doch groß geworden. So 'ne neue Dinge brauchte er sich nid, gefallen zu lassen und ich will es auch nid)! Rc, gehen Sie man Ihrer Wege." Die Kindergärtnerin dreht sich mit einen. Kopsschütteln um; sie sdilägt bei. Weg zum Hertenhausc ein, hinter ihr verklingt bas Toben bes Tageloh uets Trümpel, die keisendc Stimme der Frau, welches die Großen ver treibt, und sie hört aud) nicht mehr, daß sidi Vise gemerkt hat, was die Enteil sagen: Rangnang, blitzeblank Vise auch, blitzeblank!" Immer im Beruf. Der berühmte Tänzer Marcel erhielt in seinen alten Tagen von der französischen Regierung ein Iahrgehalt. Die Marquise von V., eine seiner Sdmlerinnen, die ihm diese Gnade verschafft hatte, eilte zu Marcel, um ihm das betreffende Doku ment selbst zu iiberfcidjen. Heftig warf Marcel das Schreiben auf die Erde und rief wüthend : Habe id) Sie gelehrt, etwas so zu überreidien? Heben Sie das Papier auf und geben Sie mir dasselbe auf gehörige Weise." Die Dame, welche ihn sofort verstanden, hob das Papier ans und übcrrcidite es dem Tanzmeisicr mit tiefer Pcrbeu gnng. Sehr gut, sehr gut," sagte Mareel, jetzt werde id, es annehmen und danke Ihnen herzlich dafür, trotz dem Ihr linier Ellenbogen noch ein wenig zu stark gebogen war." Vom Hnarsürdrit. Ebenso wie die falschen Haare, so ist aiidj das Färben der Haare schon alt, wie folgendes Ereignis; beweist, das zur Zeit bes peloponncsisdicn Krieges spielte. Bon ber Insel Keos kam einst ein Gcfanb icr nach Sparta. Da er sich seiner grauen Haar? schämte, hatte er sie ge färbt. So trat er in bie Persammlung ber Spartaner und hielt eine lange Rede, um die Zuhörer zu seinen Gun sten zu stimmen, Kanin hatte er ge endet, da stand der König ArchideinuS auf und sprach: Wie kann bieser Mann etwas PernünftigcS und Ehr liches vorbringen, ber nicht nur in seinem Innern, sonbern auch auf sei nein Kopse bie Vüge mit sid) herum trägt!" Unb einstimmig lehnte man ben Porschlag bes Gesanbten ab. BrahinS speiste einst bei cinem großen Pcrehrer, der, des McistcrS Borliebc für feine Weine kennend, gegen Ende d'S Mahles eine besonders gute Marke aiistragcn ließ und dabei die Bemerkung machte: Das ist der Brahnis unter meinen Weinen," Der Vast kostete und sagte dann: Por;üglid, wunder voll! Run bringen Sie 'mal Ihren Beethoven !" Dic freunde von 'Kostmic Eiiik (Enäi)liti$ ans JUlmatirn, on Jiarl jfltrolb. Wenn man von Bvdoa. der südlich sten österreichischen Garnison in Dal matien, aus dem bliihenden Küsten strick) in die Berge hinaufsteigt, gelangt man nach einem Marsch von vier bis fünf Stunden nach'Fort Kosmae, wel ches einsam oben in den oben Karst felsen liegt und die vier elenden Dör fer Brentovie, Braie, Stojanooie uns Uglifie an der montenegrinischen Grenze überwacht. Der Kommandant dieses Forts war vor Jahren ein junger Vieutenant, Stefan S., den man aus Essegg hier her versetzt hatte. In biesem abgefchie benen Erdwinlel flössen ihm die Tage in steter oder Eintönigkeit dahin. Er hatte Rieinand, mit bei er sprechen, mit ben, er verkehren konnte. Die Sol baten, ans ben neivilisirtestcn Gegen den zum Militär eingezogen, denen man erst nethdiirftig Vcscn unb Schrei den gelernt, halten kein Pcrständniß für den jungen, gebildeten und Icbens lustigen Mann. Und doch fand sich endlich ein Freund für Stefan. den er längst gehabt, jedoch nie beachtet hatte. Er hieß Pobori und war ein großer, häßlicher Schäfer Hund, den der vorige Kommandant auf Kosmae zurückgelassen hatte. Für Kosmae war er schon genug. Der Hund brachte Stcsan großes Zutrauen entgegen, und seiner nint mermüden Freundlichkeit gegen den jungen Mann gelang es endlich, das Her; desselben zu gewinnen. Wenn Pobori Stefan sah, so eilte er herbei, schob seinen mächtigen Kops unter die Hand, blickte mit klugen, glänzenden Äugen zu seinem neuen Gebieter ans und folgte ihm auf Schritt und Tritt. Aber auch andere Bekanntschaften machte Stefan noch, und zwar wurden diese burch seinen Freund Pobori vor mittelt. An einem heißen laac fand Stemm i! i'eieit bin rnw"? AfyvP?M . -A&&fcKk&i?'& w rlfS jr l&t isr.: -rff-,k i r . ? . Pr-rit avfir7rr .. mr&rrrr-S'-- ? .t -'ßKy :rf r k-. -.irrl-vV'f V-.'t '."rvv -?.-'v: v-.t.r; tK 'r'.-'l. V"!W,"11 ,v vpwm$ßL fmmitU t "Surlt' ÄGÄMA M7ttä&gA 0 11 MV fo?4M 'is?-." Sandln., k&t&.&my ftfzxi . z iisff.fl'j'.; 'i Trv!..- &4tM& -- SL&Zi??K Efk .J.-.Vv 4 fmivA. 1 .- -v. -V A l"rfVl i'i"Ms f - v J i.' i'-fY, hftw 145 fitZM'sm V.M .-S7 Als I J v . . " 1 laiota. den Hund draußen im Schatten de Mauer hingestreckt, nnd bidit an ihn geschniiegt lag bie Ziege Iaraz. weldie für Slesa die Milch lieferte. Sie halte ihre Kopf lang über ben Hals beS Hundes gelegt und blinzelte ben l-Hahn Ianto an, welcher auf PobotiS Kopf sai; und mit vssene Augen schlief. Dieses frieblid'c Dreiblatt wnibe burdi Stettins Ruf nad) bem Hunde leider gestört, benn Pobori sprang in bie Hohe, warf babei bie Ziege unsanft an bie Wanb und vor ursachle, daß der Hahn mit lautem Krähen von seinen Flügeln Gebraud, zu machen suditc. Rachbem Iaraz und Ialo den erste Schreck überwunden halle, wagten sie sich doch näher an Stefan heran, und als bieser bie Ziege gestreichelt unb geliebkost halte, zeigte sie sich so bankbar, daß sie bald, gleid) dem Hunde, zu einer beständigen Eslorte des jungen Mannes wurde. Ianto, der Hahn, schloß sich den bei den Gefährte an, und nad, kurzer Zeit war Siefa ohne diese seinen seit samen Stab in b:r Rache bes Forts nicht mehr zu sehen. An einem frühen Morgen war Stefan mit einigen Soldaten zu einem Rcvisionszuge längs der Grenze aufgebrochen. Pobori hatte sid) ihnen angeschlossen. Als man nad, einftün- bigem Marsche bemerkte, baß and) Iaraz in einiger Entfernung nachge trabt kam, be'U.itete man sie mit ans- gestrecktem Stocke, ben Weg zum Fort zurück zu nehmen. Das kluge Ihicr ging langsam bei, Psad zurück, wendete aber oft den Kops fragend um, bis es endlich hinter einer' Felsecke ver schwand. Die Patrouille fetzte ihren Weg fort. Die Sonne brannte glühend hernie der, unb bie Mannschaft litt großen Durft. Man marschirte ans einen Brunnen zn, ber sich jenseits ber Grenze befand, um dort Rast zu machen, boch kaum war bas öfter reidsische Gebiet verlassen, als von einer Hohe herab bie bunkle Gestalt eines Montenegriners sich eilig näherte. O Herr," lies er schon von Wei tem Stcsan zu, .Du hast wohl nicht bemerkt, daß Du in unseren, Vande bist?" Der Vieutenant beantwortete bie Frage nicht direkt. Er wußte wohl, baß bie Grenze vor einer Ueberschreitung burch österreichische Soldaten mit ber größten Eif'rsncht behütet wird. Ich wollte nur hinüber zum Brnn neu." Herr, willst Du ein gutes Was ser haben, ,d bringe es Dir!" Es war nichts zu machen, man ging zurück über die Grenze, und der zer lumpte Hirte sprang mit großen Sätzen zurück, um seine Kürbisttasche zu holen, aus welcher er dann der dur stigen Mannschaft anbot. Während dieser Rast machte man die unangenehme Entbeckung, baß Iaraz boch, schließlid) ihren srcunb schaftlichcn Gefühlen für Pobori und Stefan nur zu bereitwilligst folgend, der Truppe wieder nadigegangen war. Stefan gab dem Hirten eine Beloh nung, unb der braune Gesell lief eilig wieder nad) seiner Hecrde, die irgendwo in den Felsspalten nad) kümmerlidien Gräsern suchte. Da Iaraz nun einmal da war, mußte man ihr wohl oder übel gestat- tcn, bie Ei'pebition mit zu Enbe zu maclsen. AIS man aber gegen Abend nach den. Fort zurückkehrte, fehlte bie Ziege. Es warb Anfangs nicht beachtet, da Jeder meinte, sie werde wohl noch nachkommen. Indeß ivaren bereits über zwei Stunden vergangen und Stefan in, Begriff, sich schlafen zn legen, als ihm die Meldung wiederholt wurde : Iaraz fehlt noch immer." Sie wird kommen," sagte er, ober sollte bieser verfluchte Montenegriner biese Kerls stehlen wie bie Raben!" Am anberen Morgen war Iaraz noch nicht eingetroffen, und Stefan kommandirte sechs Mann, mit denen er ben Weg wieder zurücklegte, um das Thier zu suchen. Der erste Erfolg, den sie hatten, war. baß sie ben Hirten von gestern, bei, Stefan beargwohnte, bie Ziege gestohlen zu haben, viel früher trafen, als sie erwartet. Er stieg ben Pfad hinauf, der von Bndoa in's Montenegrinische führt, und trug in jeber Hand eine große Kürbis flasche, welche er im Austrage irgend ekneS Angesessenen oben in den Ber gen in der Stadt mit Slidowitz hatte füllen lassen. Die Soldaten hatten ihn schnell ge stellt, und seine Flaschen zu Boden setzend, hörte er Stefans Frage an. Du hast gestern unsere Ziege ge sehen?" Gewiß, Herr!" Sie ist nicht mit zurückgekehrt, wo ist sie?" 'Herr, ich weiß nicht, dock) wird sie sich in den Bergen verstiegen haben!" Dn hast sie gestohlen!" Die dunilen Augen des Montene- ariiicrS blitzten in tiefer Erregung ant. z .v v"? i.cj' wr war n r i.u". . . ' tt- .iv-ic 1 '-jj lr 'C.. tfTTTT' CT '"fl c T - V .lH, if.J.np .ß-S.t.-3.' I , i. V "F- V ) V fcW-SMr l&:2i;Lak7At ."'av..',.,. u4m. ,-Svti R--tjr-.'fjfJ F" .ls-.ii,v'lTiy-.'-.:-; 1 kv&Z mT&wswvz: s lfV"lfT"mm,7m M VMX "i'ßhfM v 'w v.ViiniLM 'i;Ät! -fötM ) wmMmkMmwB xia. w inner oc oo Ev.ns.?.-' &.wjr Wajjni ÜM. 10. tn(p. 5 Ifltlitiil K.OltJc: liiert 'iJcit-, JjtSmV ?G r "ti 145 iü. 10. -trag?. WZKMÄäW I &&P7rJs -- 11 f IS'tbt,: .Uülllfi Hilft t"t;,..r lit i . t, Ma II- i fi "dV j - äs- - . . w... , w.i-.v - AicTIIJ :tl tstn meüri nf.-j 'Kr.'il i Herr, Du lügst, id, habe reine Ziege nicht gestohlen !" Er nahm dabei eine so bedroh! idie Hallung an, daß Stcsan seinen Stock erhob, um im Rothsalle zuschlagen zn können, bed; würbe baburd, eine ganz unerwartete Wirkung erzielt, benn Pobori, ber sei nen Herrn bedroht glaubte, stürzte sich aus ben Hirten und riß ihn zu Boden. Mit ben Poiderbeinen auf der Brust des Viegenden, schaute der Hund zu Stcsan aus. Herr, rufe Deinen Hund zurück!" knirschte ber Hirt. .Willst ?n bie Ziege herausgeben?" Herr, ich habe die Ziege nickt !" Die Perhandlung wurde unterbrochen diird, einen Soldaten, welcher vom Fort mit schnellen Schritten herancille. Er meldete, daß ein iCberst zur Iitspettioi, ans Fort Kosmae angelangt sei, der Herr Vieutenant möge schien nigft heimkehren. Stefan tief Pobori zu sich, der ihm jedod) nur widerstrebend folgte, und ging bann mit zwei Soldaten zurück zum Fort. Der Herr Oberst hatte sich seiner Pflicht sehe bald entledigt, denn im Fort ging Alles am Sd)ürchcn. AIs derselbe jedoch nun ein Diner ver langte, rief es große Bestürzung her' vor. Stefan lief hinaus ,zn bei Mann, welcher bie Küche besorgte. Was haben wir zn essen?" Es sind nur nod) Kukuruzsladen da, Herr Vieutenant !" Die können wir bem Oberst nicht anbieten ! Ich kann's bem Oberst un möglich sagen!" überlegte Stefan. Wenn ber Herr Vieutenant crlan bcn, so wüßte ich wohl uoich etwas!" Run, so sprich !" Da ist draußen Ianko, der Hahn, wenn wir ein Baelhändl daraus mach ten?" Der Porschlag schnitt tief in Stefans Herz ein. Er war schon sehr bekümmert vl des PerschN'indens von Iaraz. Es war ein schwerer Gebanke ; indeß, da sid) eben durchaus nidsts Anderes fin den wollte, was man den, Oberst hätte auftischen können, so mußte es wohl sein. Stcsan erklärte bem Obersten, daß er ein deliziöses Backhaudl für ihn Herrichten lassen werde, nahm dann seine Pistole und ging hinaus vor das Fort, wo Ianto in einem klaren Ge roll nniherlraizte. um sidi Rahning z suchen. Stcsan erhob das Pistol und zielte auf den Hahn, doch er ließ die Hand wieder sinken. Einen Augenblick nod) soll es leben, das arme, gute Thier!" Dann zielte er mit plötzlichem Ent fchluß und schlug an. Ans den Knall folgte ein jiihes Aufkreischen Ianlos, und das schöne Thier lag sliigelschla gend an der Erde. Stefan hakte sich abgewandt und suhr mit ber Hnub über die Augen. Der junge Offizier, der aus dieser gesöhr lichci, Stellung den größten Muth, die unerschrockenste Kaltblütigkeit be wies, zerdrückte in seinen Augen ein paar Thränen, die er dem getodteten Thiere nachweinte. Vcidcr kommt ei Unglück selten allein. Die vier Soldaten lehrten zurück unb meldeten, daß bie Ziege ganz in der Rahe des Weges abgekürzt sei und todt unten im Abgrund liege. Auch diese Biedermänner waren i großer Betrübniß, bod) wcikzcr wegen bes Tebes ber Ziege, als beshalb, d'iß es ihnen nicht gelungen war, ben Veich nam, ber an einem unzugänglichen Zacken hing, zu retten. Er hätte einen guten Braten gegeben. Zwei der Veute waren übrigens schnell im Fort ver schwunden, und auch für dieses wenig auffallende Ereignis; brachte bieser Unglückskag leider sehr bald eine unnn genehme Aufklärung. Der Hahn war gerupft worden und gebraten. An wen, nun die Sdmld gelegen hat, ist bis heute noch nicht aufgeklärt; war Iauko zu alt, oder hat der Koch es versehen gehabt, tjemt;- ber Herr Oberst behauptete, das Back händl müsse eine Persleinerung aus den Boeche je,. siep,it, welchen er au, sortierte, zu versuche, ob er bas Fleisch beißen könne, lehnte ad; von Ianlos Flciscki zu essen, wäre ihm als Tod fiuibe erschienen. Und nun. eben in ber ungünstigsten Zeit, benn der ü?bcrst war in Folge des verunglückten Diners in nickt gerade rosiger Vanne, mußten zwei Montenegriner lommeu. Es war der Hirt, der sieh seinen Austiaggeber braußen aus dem Gebirge geholt hatte; unb sie traten mit einer sdiwercn An klage vor ben Obersten. Die vcrsdiwnn denen Soldaten hatten sich iiber eine der Flaschen gemacht und den SUbowitj vollständig'attsgelrunten. Der Cbcrst war im höchsten Grade ausgebracht, da besonders von Seiten der Soldaten keinerlei Anlaß zn Un Zufriedenheit bei den Montenegrinern gegeben werden sollte; er besaht die Uebelthäler vor sich, die in Folge des : reichlich acnoiienen schweren Ge -ts-v'vVsSSt h-i'if( '. TV j ' 'Is- ' " -ir , ,. m. s äJU LrMM'Tr: - ' '"v ' A"-" '!1"-, d i v wi?jji : ' frzskzX- VTwJi $ ,2 ZX.äi--' iV:iciriuu ,v--wX,Jr k i trau! es in iedtahnlidiei Schlafe lagen, unb ließ sie für zwei Stünden schnüren. Die Montenegriner erhielten Sckct denersatz, und der eine ging fort, wah renb sich der Hirt och in ber 'Rahe bes Forts umhertrieb ; er konnte es nicht unterlasse, sid, mit gritisenbem Gesicht an ben C.nalcit der beiden Ge sessenen zu weiden. Das Sdinüren ist eine Strafe. weldie an die Foltergnalcn bes Mitte allers erinnert. Den Dclinguculcn werden bie Hände ans bei Rücken zu sammengeschiiiiil. seiner die Füße ,;u jammengebunden und nun eine Sckinur umiiiwn hiiMin lii'ihi'n ,i,'!,i,i,ti sn hi: Hfl iMti'. Mniiii.x ItilS,. I. t'll whllll. VllllV -v'i'vitiiv k'llVVt, als welcher ber Korper zu betrachten ist. Und deii so gefesselten Menschen hängt man an einem Pfahl oder an einer Maner so ans. daß die Fußspitzen nur eben den Beden berühre, wahrend die Vnst bes vorgebeugten Korpeis an den gefesselten Händen und Füßen einen brennenden Schmerz erzengt. Der Oberst hatte Stesa '".'sohlen, daß sie ihre vollen zwei Stunden hän gen bleiben sollen. Dann hatte er sid, verabschiedet ; er war mit seiner Peglei tung anfgebrod;cn, und Stefan war auf sein Zimmer gegangen. Doci auch Hier würbe Vctztcrcr burch bad-Schreien ber Gequälten verfolgt, und er ging wieder Hinab in ben Hof. Es war nun ziemlich eine Stunde ver flossen, seit sie die Schmerzen er trugen. O Herr, hilf uns, wir sterben!" jammerten bie Elenben. Wollt Ihr Rieinand verrathen, baß id) Eure Strafe abgekürzt habe?" Ü? Herr, keinem Menschen! Hilf uns, Herr!" Stefan zerschnitt bic'Stricke. uns die beiden Veute. welche stcis geworden waren, stürzten ,zr Erbe. Aber ach einigen Bewegungen kamen sie wieder zu nothdürftigein Gebranch ihrer Glie der, und sie umfaßten nun Stefans Knie und bedeckten feine Füße mit Küssen. Er wie sie von sich, nnd M licscn hinaus nach bern Brunnen, bvr? gössen sie einander einen Kübel Was ser über den Kops. Der Einzige, welchem bie vorzeitige Begmibigung ber beide Veute nicht na cii Wunsd) war. war der Hirt. Er wars einen bösen Blick aus Stefan und verschwand baun mit wilden Rache geberden. Stefan pfiff Pobori und ging mit ihm hinaus. Ein schöner Abend däm merte über bie Bocdjc herauf, nnd der Mond hing voll und glänzend am diinl ken Himmel, ein magisches Vicht über die Berge werfend. Der junge Mann ließ sid, aus einen Stein nieder. Im Fort hörte man nach einiger Zeit einen Schuß, ohne viel darauf zu achten. Dann kam Pobori allein an, winselte und führte einige Veute hin aus. Stefan lag langgestreckt über den Stein hin. und sein gutes junges Herz war von einer Kugel durchbohrt. Der Pollmonb warf einen Glorien sdsein um ihn, als sie den Ivdten hineintrugen in das Fort. Auf seinem öden Grabe draußen ge bichen keine Blumen, biebalinatinische Sonne läßt nid)lö aufkommen in bie sen oben Bergen, aber ein häßlid)er Schäferhund lag am Grabe unb kratzte sich winselnd die Psotcn blutig. Räch einigen ,agen hatte auch er es nicht mehr nothig, und die Geier der Bocckiv p lernten id) auf thu hernieder. Aberglaube. Auch Mette, nich, ber gewiegte Diplomat, hatte feine be sondere Art von Aberglauben. Er trat in keine Unterrebnng von Wicht igteit ein, erledigte kein irgend ennens werthes Staatsgeschäsk, bevor er nicht fein Kartenorakel besragt Hatte. Dieses Orakel war ein Patiencefpicl. Ging sie Patience auf, bann begab sich Metternich nn die Geschäfte, miß gluckte bagegen baS Spiel, so verschob er seine Arbeit, bie betreffende Be' sprechung oder was es sonst sein mochte, nns einen anderen Tag. Es soll oft vorgekommen sein, baß ein Gesandter ungeduldig im Porzimmer wartete, während der große Minister des östcr reichischen Kaiserslaates i seinem Kabinett bas Gebuldspiel legte. Und wollte es nun das Sd)icksai, daß die Patience nickst aufging, dann ließ sid) Seine Excellenz dringender Staats gcsdiäfte halber" entsdiickdigen, und der Gesandte hatte umsonst gewartet. Triftiger Oiritnd. DcrMaraitisr; St. Pierre wurde unter König viibiH. Philipp zum Kapitän ernannt mio erschien bald darauf, obwohl er sich keinerlei kriegerischer Thaten oder sonstiger Erfolge rühmen konnte, mit drei Orden bekorirt. Wofür ha! denn eigentlich der Marquis leine Orden erhalten?" fragte damals ein Fremder den Journal, sie,. Beigeres. Sehr einfach," lautete die Antwort, den dritten be.t cr erhalten, weil er schon zwei besaß, den zweiten, weil er be i cito eine, hatte, und den ersten, weil er noch leinen sein eigen nannte."