Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, January 24, 1895, Image 11
postlagernd. Nach dem ian;öen. El hmscht sittvgir Wir,tkr; in ist. gkr Wmd heulte todt durch lt Güssen und fkgte den gefrorene Schnee von den Dächern tadle essen. Im Poflamte halte sRoöert, ein alter Beirat tc3 PoKte restante-Curtau, soeben in seinem Verschlage Platz genom wen, o in alphabetischer Cidnung die seiner Beimalturg unterstehenden Bliese ausgespeichtlt waren, all plötzlich eine schuchterre Hand leise am Schiller zu kratzen begann. Robert zog rasch daZ Fenster in ti HiZhe und im Rahmen des selben tischten nunmehr ein mazereS Haupt, ei hellt von einem blauen Allgen paare und umwallt von stzchiblonkem Haare. Während Robert den sonder baren Ankömmling musterte, hat! dieser sein dürr und bizarr gekleidete Gestalt aufgerichtet. Der Fiemd trug in wette Polonaise, die schon stark saden schetnig war, hellgraue Beinkleider und abgetragene Stiesel; an seinem linken Arme endlich baumelt eine alte Posaun mit zahlreichen Buckeln, erheblich mit Grünspan belegt und im Ganzen sehr jammelsellg, welche in rührende e schichte von oerzmeiselten Kämpfen gegen in haltnöcktgel, betkilbküdeS Elend er zahlte. Dieser arme Teufel bot einen trauri gen, aber auch grotesken Anblick; fein Wesen athmete sanfte Demuth und schmerzvoll Melancholie, und Robert, sonst gklvappnet gegen Eindrücke solcher Art, fühlte sich bieimal seltsam ergriffen und verwirrt von diesem Bilde. ,Wa wollen SU?' herrschte er den Fremden in fast rauhem Tne an. ,Pzeihen Sie, mein Herr erwi dert der Mann mit der Posaune in stark lsSsflschem Bccknt, .ich heiße Zimmer mann und möcht wissen . . . . " .Sie erwarten einen Brief.... ' .Jawohl, mein Herr.' .Woher?' Aus Schwalbach.' Robert durchsuchte mit raschem Finger in vor ihm liegendes Fach und zog dar au bald einen ungeschlacht großen Brief hervor, dessen Papier von der gröbsten Sorte war und welcher folgende Adresse trug: Hrrn Zimmermann, MusikuS der Ge meinet Btschweiler, im Kanton Schmalbach, bettelt in Paris. Poste restante. In diesen Zeilen, von denen die beiden letzten die Züge ungeübter Hand etgten, machte ftch die stolz und natve Günsel hasttgkeit der Dorffchul Kalligraphie breit und jede Zeile schien von anderer Hand geschrieben. Nebst der Adresse war auf dem Couoert die Ziffer 12 rstchtlich und dieselbe hatte die Bedeutung, daß der Brief, da man ihn nicht frankii t hatte, dem Adressaten nur gegen Erlag von inem Franc und zmanztg Centimes aus zufolaen war. Robert reichte den Brief Zimmermann, welcher die Adresse mit aroner Ausmerk, samkeit besichtigte. DaS wühlt wohl an die zwei Minuten, dann reichte er daS Schreiben den Beamten zurück. Wie? Der Brief ist richt für Sie?' fragte Robert verwundert. .New. mein Herr.' .Ein anderer Brief auf diesen Namen ist nicht da.' .Thut nicht, ich will ein andere Mal wieder anfragen, antwortet ver ukuh kant. Und mittelst einer Geberde grüßend entfernte er sich. AIS Robert ihn nach zwei Wochen wie, der sah, hatte tr ihn schon vergessen. In der Zwischenzeit war ein zweiter Brief gekommen; bet dem lange cts ocamer. Zimmermann reichte er ihn' ganz mecha, ntfch dem Posaunenmanne. ES war wieder daS nämlich unge schlachte Format, dasselbe grob Papier; und auch die Adresse war genau so abge, faßt,' mit derselben Verschiedenheit der Schriften. Wie das erste Mal, unterzog Zimmer- mann di Adresse einer genauen Prüfung; dann gab er den Brief dem Beamten abermals damit zurück, daß das Schrei, den nicht für ihn sei. Und er verneigte sich mit seiner unverändert sanften und schwermulhigen uwene uno ging. ES vergingen abermals zwei Wochen, h r wikder kam; aver in ver Zwi chen zeit hat! Robert Muße gehabt, über Zimmermann nachzudenken. Dieser Ro bert war keine böswillige Natur; nur möcht r S nicht leiden, daß man ihn zum Best halt. Und daS Benehmen dieses PosaunenmanneS hatt In ihm just inn solchen Verdacht erweckt; er witterte Mystifikation, und da er um keinen Preis dupirt sein wollt, nahm r sich vor, bi dr nächst Gelegenheit wohl auf seiner Hut zu sein. Da kam eine Sonntag Morgens um acht Uhr Zimmermann wieder tn' Bu reau. Zu dieser Stunde befand sich noch Niemand in der für das Publikum be stimmten Halle. Seiner Gewohnheit gemäß kratzte Zimmermann leise am Schalter. Robert hatte ihn bereits et artet. .ffier ist da?' fragt r mit seiner gewöhnlichen Barschheit. Ein trübselige Lächeln rschien im Angesicht de PosaunenmanneS, ein LS, cheln, das Einen zu Thränen rühren konnt. .Ich bin'S.' enigegnete er. .Sie wissen ja, mein Herr, ich komme aafra gen, ob....' .Nicht da für Sie.' .Nichts?. . . . Verzeihen Sie, Sie er. kenne mich vielleicht nicht wieder.... Ich bin der Zimmermann.' .Und wenn Sie'S hundert Mal sind!' .Aber ich muß ja wohl einen Brief. .. ' .Allerdings ist ein Brief aus Schwal. dach da,' unterbrach ihn Robert. .Da Sie aber die zwei vorhergehenden Briefe, welch die nämliche Adresse trugen, zu. lückgemiksen hebet), so brauche ich Ihnen auch fcre'tn dii:!! tritt ,u ei-en." Der Elsässe: er Matte" oö dier Ant weit. Um feine L xxen zückte cl schmerz (ich und schwer khränen urrflsiten ihm die gutmüthigen blauen Augen. Rubelt war nahe daran, sich durch dai Milgesühl hinreißen zu lassen; doch er, mannte er sich wieder und hielt dennoch Stand. .Sie wollen mir also den Bries nicht zeigen', flihte Zimmermann in klagendem Tone. .Wozu?' .Ich möcht nur Ine Blick auf ihn wklsen.' .Genug jetzt. Gehen Sie. Ich hake keine Zeit mit Ihnen u vertändeln.' Und schon wollte Robert da Fenster schließen, alS er verblüfft und erschüttert inn hielt. Vom Saale her ließ sich ein ht'zzer reißendes Schluchzen oelnehmen; der un glückliche Posaunenmavn hatte, mit zitternden Händen sich an di Stirn fahrend, sich in eine Ecke geflüchtet, um da in bittkl Thränen auSzudrechen. ,He, wa gibl'S da?' rief Robert, auf ihn zueilend. .WaS fehlt Ihnen? So sprechen Si doch l Wa soll' bedeuten?' Zimmermann erhob daS Haupt und in, milten der Thränen, die über sein schien Wangen rannen, versuchte er sein schüch tern,S wehmüthiges Lächeln herauSzu, bringen. .Verzeihen Sie mir!' stammelt r. .Ich ertrag' e nicht; eS will mir da Herz zersprengen. Darum will ich Ihnen lieber Alles bekennen. Sehen Sie. . . . ich bin ein Schwalbacher. Ich habe unser kleine Dorf verlassen müssen, sonst wären wir Hungers umgekommen: mein arm kleine Greth und ich. Und sehen Sie, meine Grethe ist ein recht draoeS und gutes Wcib. AlS wir heirateten, da war sie siebzehn Jahre alt. ich zwei, undzwanzig das sind nun schon neun Jahre her.' .Linge Zeit waren wir recht froh und glücklich mit einander. Wir sind nicht reich gewesen, aber ich vias ganz rtrag lich die Posaune. Man rief mich recht, man rief mich links ich mußte spielen auf allen Festen. Und so holte ich denn immer etwa zum Essen in mein HauS; und mein, klein Familie nahm zu von Jahr zu Jahr bald war S ein Bube, bald ein Mädchen. Ah, könnten Sie die herzigen Kinder nur sehen; wahr Engels köpf sind sie alle, ganz besonder S aber die Mädchen. Die Grethe, sie hat die Knaben lieber wein der Himmel wa ,um? Aber mir? Mir geht nichts über die süßen Mägdlein.... Ach Gott. daS langweilt l moyt seyrk mm aq, ich komme ja schon an'S Ende .... Es konnte so nicht lange mehr halten. Wir saßen bereits unser Neun bei Tische und mag ich verdiente, das reichte nicht mehr hin, um U7.S damit zu ernähren. Denken Sie sich nun meinen Schmerz, als ich ent. deckt, daß Gcelhc schon oll die Tag her nichts ah, um die Bissen mir und den kleinen Kinderlein zukommen zu lassen. O, als ich daraus kam, da konnt' ich die ganze Nacht Hindu: ch nicht als weinen. Am andern Tag abr war mein Entschluß gefaßt. Nach Paris zu kommen, das war gar nichts. DaS schwierige Ding war, Schwalbach zu verlassen! Sie begreifen das, nicht wahr? O, meine Grethe nicht wiederzusehen, die schönen, herzigen Kinder nicht wieder zu umarmen.... Welcher Muih war stark genug, das auf sich zu nehmen? Die Gelegenheiten sind so selten und daS Poftporko so theuer! Da ersannen wir ein Mittel, daS auS der Verlegenheit Hilfen sollte. Sie haben die Adresse der an mich gesandten Briefe gesehen und gewiß bemerkt, daß von den sieben Zeilen derselben jede von anderer Hand geschrieben ist. Die ganze Familie hat daran mitgeschrieben, und so genügt e mir, einen Blick auf die Adrss zu werfen, um mich davon zu überzeugen, daß daheim sich Alle? wohl befindet und an mich denkt. Den Brief selbst brauche ich gar nicht zu lesen; was schien' mich, vag darinnen stehen mag?. . . . Und nun wissen Sie Alles, gutkr Herr. Und nicht wahr, guter Herr, Sie wollen nicht einen armen Bater zur Verzweiflung treiben, welcher Niemanden auf Erden liebt, nur seine Grethe und feine Kinder. Robert that, was wohl jeder Andere an seiner Stelle gethsn haben würde. Er zeigte Zimmermann fortab die Adressen aller an ihn gelangten Briefe, und der arme Posaunenmann konnt den ganzen Winter über unentgeltlich die Nachrichten von seiner zahlreichen Familie entgegen nehmen. Di Erzählung ist hier zu Ende; dch kann ich hier nicht dem Drang wid'r stehen, noch einen letzten Zug daran zu fügen, welcher zugleich gewissermaßen das Schlußwort bildet. .Das Gefühl, das ich bei der Er, zählung Zimmermann'S empfand,' sprach Robert zu mir, war sicherlich eine der rührendsten Emotionen meines Leben; vielleicht noch tiefer ergriff mich aber etwas, was sich am Morgen nach der schilderten Scene begab.' litfUS WM. f .Ich war um acht Uhr erwacht und ich il mnr'lW vollendet meine Toilette, um in das Amt zu gehen, da hörte Ich plötzlich vom Hofe her....' .Was dem" .Rathen Siel Wohlan, Ich hörte das Vorspiel einer bekannten Romanze, von inr Posaun gespielt.' .DaS war Zimmermann!' .Richtig. Der arme Teufel wollte sich mir dankbar erweisen, und wie sollte er S anstellen? Er überraschte mich durch in Morgenständchen. Jeder in seiner Weise.' Stier und Löwe. Am 10. Dezember bot ein Madrid! StlercitcuS in Nummer von ganz be sondere Interesse. Ein Stier von eußkl0lder.Nlcher Stärk und Wildheit Namen .(i$:itmso!o'(r.stt'.6ci temerkk. tragen in Spanien die ilrplst'.el, deren StammleziNer forzfä!t,g geführt wird, alle einen Namen) online sich mit einem afrikanischen Löwen de Madrider Thier garteu messen. So etwa muß man doch sehen! Der Z'.drang zum Eirkul war ein niegesehe er, obgleich di Einlaßkarte zu schau, lerhaft hohen Preisen von den Wieder, verkäuferu angeboten wurden. Zmeitau send Personen mußte draußen bleiben. Da Schauspiel selbst fiel nicht so aus regend au, al man Härte erwarte köa n:n. Der löse nämlich benahm sich sehr schlecht. Nachdem der mächtige Nacken des .Ehinmbola' duch einen wehren Teufel von goldflimmerndem .Bänder iuero' mit zwei Paar Fahnfpie gen .Banderillas') gespickt worden war und man annehmen konnte, daß der Stier genügsam aufgehetzt war, wurde dr L2 in di Arena gelassen. Der Löwe, der an die Enge rZ Käsig ge wöhut war, mpfand ein sichtliche Und? Hagen auf dem weÜen Platze, auf dem 30,000 Menschen in größter Spannung herntederblickien. WaS der Wüstenkönig mpfand, mochte sogar mehr alS Und, haglichkcit sein, denn nachdem er, gegen die Planken der Umzäunung gedrückt, einige Minuten in eigenthümlicher, duckender Stellung verharrt, sah man ihn sich umwenden und im Sande, wie die Hauskatze thut, hcrumfcharren, al wolle er etwas verbergen. Der Siier halte sich Anfangs um fein Anwesenheit nicht gekümmert, als aber der Löwe, aus alter Gewohnhiit wahr, scheinlich, ein malkerschüiterndeS Gebrüll auSstieß, bemerkte ihn .Chirimdolo'. Dieser senkte sogleich den Kopf zur Erde, mit dem Maul den Sand berührend, die ungeheueren, spitzen Hörner gegen den Löwen gelichtet, mit den Füßen Sand und Staubwolken aufwirbelnd.' Der Löwe aber bekam eine heilige Angst und duckte sich immer tiefer in den a0 Traurige Wirkung der Knechtschaft! Der unbändige Stier rannte mit gesenktem Haupte aus den angslersulltc:: Löwen zu, in der Abncht, den Etenven autzu pielzen DaS gelang ihm aber nicht, denn der Wüstenkönig, mit einem weiten Sprunge setzte sich aujzer Bereich nnd nahm Reiß aus. Der Stier fetzte ihm nach, erreichte ihn und gab ihm einen tüchtigen Horn hieb hintenbei. Das war dem Löwen den doch zu viel. Der Schmerz mach!e auch ihn wüthend. Er wandte sich blitzschnell um und schlug die Pranken nach den Augen des Stier aus. Der Stiec machte eine geschickte seitenoewegunz, waZ jedoch nicht verhinderte, daß der Löwe ihm ein handgroße Stück Fell vom Hals riß. Der Löwe war nun wild geworden und stand mit flammenden Augen und hoch erhobener Mähne zum Sprunge bireit. Der Stier hatt sich etwa drei Meter von ihm zurückzezogen und erwartete mit gesenkten Hörnern den Angriff. Ein Sprung, und der Löwe saß auf dem Nacken des Stiers, abcr dieser schüttelt ihn sofort ab und nahm ihn aus di Hör nr, um ihn Iwa fünf Meter hoch wie einen pielball ia die Lüste zu schieil dern. Der Löae siel, wie ein Mehlsack, plumpS auf die Erd und he er sich wieder erhiben konnte, rannte ihm der Stier eines feiner meterlangen Hörner durch den Leib. Nun stürzten etmge ToreroS in die Arena und lenkten die Aufmerksamkett deS wüthenden Stier auf sich, während die Ctrkusdiener den übel zugerichteten Losen htnauSschlepp ten. Der Stier wurde hierauf in den Stall zurückgetrieben. Die Presse spricht sich einstimmig gegen daZ traurige Schau spiel aus, aber ihr Stimme verhallt wirkungslos. Das Pudlikum will ein mal solche Belustigung haben und kein Ministerium würde eS wagen, sie durch in Gesetz zu verbieten. ßi sonderöares Hefth des Wag netismns. Der später so berühmte englische Ta schenfpieler Anderson reiste zu Anfang seiner Laufbahn mit dem franzöfischen Genossen Hadouin durch daS nördliche Frankreich. Aus diesen Streiszügen be rührten Beide auch di Stadt Elbeuf, In welcher die Einnahme der beiden Schwarzkünstler eine so geringe war, daß sie kaum ihren Unterhalt damit beftreiten konnten. Sie besprachen sorgenvoll, was wohl zur Hebung des Geschäftes zu thun fer, da rief plötzlich Anderson: Ich hab'S ! Wir zeigen morgen die letzte Vor stelluna an und versprechen, daS erstaun, lich Kunststück zu vollbringen, die Glocke der Kathedrale diejenigen Stunden fchla gen zu lassen, welche von Irgend einem der verehrten Ansefendkn gewünscht wird. Nun, waS mein Sie, wird das nicht ziehen?' .Ja freilich würd das ziehen.' ver, fetzte Hadouin. .Aber wie wollen wir denn das Kunststück ausführen?' .DaS lassen St meine Sorge fein. Der Abend des nächsten Tages erschien, und mit ihm ein zahlreicher Besuch. AlleS ging vortrefflich. Endlich kam die Hauptnummer: Die bezauderte Uhr der Kathedrale. Hadouin war noch immer nicht eingeweiht und ging daher mit Bangen an die Ausführung. Beklom meri bat er, es möge Jemand aus dem Publikum bestimmen, wie of! die Uhr schlagen solle. .Viermall' hieß eS. Hadouin streckte wie bcschwSr:nd feine Rechte nach dem Thurm der in der Nach, barfchaft stehenden Kii che empor, und stehe da! vier Schläge klangen als bald langsam und feierlich herab. .Da capo da capol riefen die Zu schauer begeistert. Jetzt wußte Hadouin nicht, wie r sich zu verhalten habe. .Nur zu,' flüsterte sein Gehilfe hinter dem Vorhang. Diekmal wurde elf gerufen und rich ig ertönten von dzIhurrrt der Käthe, drale 1? lonzsam chiaze. Da Pu, ilikvm xplaadirttund verließ tesrieigt den zail. akoutn aber umarmte sei nea Begleiter und fragte ihn, wie er ta angefangen. .Nicht leichter, alS taS!' ntzegnete dieser lachend. .Ich gab dem Glöckner fünf Franken. Dafür hatte er sich oben am Thurmsenster, von wo man hierher blicke kann, auszuhalte, um daS Werk so oft schlagen zu lassen, alS ich Lichter an daS Fenster stellte.' Am andern Moigea, el die Zauber, künstler i de Wagen stiegen, um abu reifen, trat ein Mazifiratkmitglikd der Stadt hinzu und bat dringend um Aaf klärung dS Wunders betreffs der auf Wunsch schlafende Kirchenuhr. .0, daS ist sehr infach 3 beruht auf einem Gesetz deS Magnetismus,' versetzt Anderson mit der treuherzigsten Mien. Sine romantische Heschichl. Der Pariser .Figaro' veröffentlicht sagende interessante Erinnerung gelegint lich der jüngst gewesenen goldenen Hoch zeit de, Gelehrten Josef B:rtrand. der oen Pollen etneS Vekrelsr auf Leven. zeit in der Akademie de? Wissenschaften bklidet und auch unier die .vieiz'g in sterblichen' aufgenommen ist. Am S Mai 1342 ereignete sich iin fu'chtbcrer Unglücksfall auf der eben erofineten Vr sailler Eisenbahnlinie. Die Räder holien Feuer gefangen und der Bcand hatte sich weiter verbreite!; die Passagiere sahen sich in den Waggon eingeschlossen (die um diese Zeit von außen her versperrt waren) und zu einem furchtbaren geuer tode verurthetit. iDr Per onea k:s?n den sich in einem der CoupeS; eine davon war der berühmte Reifende Dumont d'Urville, der dreimal die Reis um die Welt gemacht und alS französischer Admiral sich unsterblichen Ruh' narr beu hat. Ihm dankt daS Pariser Mu. seum auch die berühmte VenuS von Mtlo, di er im Ionischen Archipel ausaefunden hatte. D'Urville reiste h Gesellschaft seiner jungen Frau und eine? damals noch unbedeutenden erreiarS Je u Bettrand. Während die beiden jungen Leute vor Schrecken über die entsetzliche Situation außer sich waren, behielt der Admiral seine Kaltblütigkeit und gab die nölhigen Anordnungen mit fester, klarer Stimme. Er be ahl seinem 'jungen Sekretär, aus dem Fenster zu springen und dann von Außen her die arme, vor Schreck ohnmächtig gewordene Frau, die ihm der Admiral zureichen wollte, ia seinen Armen zu empfangen. s, t nach dem seine Begleiter in Sicheiheit gebracht worden waren, wollte der unerschrockene seemann seine eigene Person retten, wenn eS noch Zeit dazu wäre. .Retten Sie sie, mein Freund,' rief er Berirand zu, indem er die junge Frau durch daZ Fenster schob; .retten Sie sie und ver heirathen Sie sich mit ihr!' DaZ waren feine letzten Worte. Im selben Augen blickt brach der Wagen zusammen und begrub den Helden unter feinen brennen den Trümmern. Zwei Jahre dara if hei rathete Josef Bcrttand die Frau Wiitwe Dumont d'Urville. Man lemerk.'e bei dem Bräutigam eine merkwürdige Narbe an der Nase, eine Erinnerung an die furchtbare Katastrophe, bei der er untr so tragischen Umständm sich seine 8:Brr:3 ge'Shitiu erränge i hat. erste Niöliglijck, Derjenige, der den ersten Gedanken einer Buchersammlung großen StilS ge habt hat. ist AssorienS größter König ge wesen, Asurbanipal, der von 669 biS 6tl) o. Chr. regierte, Sardanapal, wie er bei den Griechen hieß; Asnaxpsr nennt ihn die Bibel. Er dachte an eine Sammlung aller der in mesopotamischen Tempel verstreuten Schreibteseln und Inschriften, und alsbald machte er sich an'S Werk, diese erste Nationalbibliolhek der Weit inS Leben zu rufen. Er grün, bete eine SchreiberSchule zu Ninioe und orgamsirte eine Schoar von Schriftge lehrten, welche die alte Literatur feiner Nation entziffern und abschreiben sollten. Ueber die Bibliothek selbst, die er in sei nem Palast errichtete, wissen wir venig. Die Tafeln wurde nach ihrem Inhalt geordnet, diejenigen, die einen sorilausen den oder doch zusammenhängenden Tert enthielten, wurden numerirt und beson derS nebeneinander gestellt, und v?a allen wurden sorgfältige Listen angefertigt, also ein BibliothekSkathalog. Die ,in, zigen Ueberbleibsel dieser ersten Biblig. thek, die auf un gekommen sind, sind zwei kleine Etikettfteine, gemissermaßen BScherzettel, wie sie der Bibliothekar, wohl zum Einordnen der Schriftentafeln benutzt hat. Sie werden im Britische Museum zu London ausbewahrt und be, ft-hen aus kleinen Thonstucken, di an den Ecken abgerundet sind. Auf jedem ist der Name einer Teriferi eingegraben, auf dem einen der Titel des großen astro logischen Werke? der alten Affnrer, auf dem andern der Titel einer Serie von Weissagungen. ?löer Schiler's Schutter hat der Wiener Prof. Nothnaael jüngst in f'iner Klinik zu sprechen Gelegenheit genommen, als er dre durch eine abgelau fcne Lungenentzündung heroorgerufencn Veslndkrungen an dem Schulteraufbau eines Patienten erläuterte. Der Mann zeigte sogenannte .Flügelschulterblätter', die als wich'igeS Symptom für die Diag nofe einer Formveränderung des Brust, korbeS dienen. Derartige Deformatio- nen treten häufig bei Personen auf, welche, r?ie man zu sagen pftegt, eine .schwache Brust' haben. Nun hatte Nothnagel, alS er vor Jahren da Golhe chiller Denkmal in Weimar betrachtete, die Beobachtung gemacht, daß, durch die Kleidvnz nu theilweife verdeckt, sa ten Schulte, Schiller' : Herobstnken und rückwärt in fllgelarlige Vorspringen der Schllltertlätter wahrnehmen sei. I der That hat! sich der Schöpler jene beiüdmte Denkmal. N.tttchel. in Meister der real stifche Bildhauerkunst, bei der Di'stelluna de Dichte, so ge nau an die Wirklichkeit gehalten, daher auch dessen Leiden an dem Denkmsle zum Ausdrucke brachte. EI ist l bekannt, baß Schiller zeillecen brustkrank war. Nach dem Gesagte wird e erklärlich, warum seine hohe, magere Gestalt st! in der charakteristischen, nach vor ce neigten Haltung dargestellt wird; die Ur sahe hiervon liegt ia den .schiefen Schul kern' und den .FlüzelschuiterdlSIle'N . Schmer ist bekanntlich auch in Opfer eines Luvgenltideni geworden. Avgenehmer ArreS. Graf Heinrich der Dreißigste von Reuß.Gera litt es nicht, daß in seiner Nähe geraucht wurde. Nun wollte eS der Zufall, daß ein Maurer einmal im Schloßhose leitete, welcher der UStu suchung, sich eine Pfeife anzuzünden, nicht widerstehen konnte, und auch dann nicht, nachdem er bereit einmal deshalb vom Grafen angedonnert worden war. Da erschien der Graf plötzlich wieder und erwischte den Raucher abermals beim Paffen. Entrüstet sandte r de Maurer sofort auf die Schloßmache, dort abzu arten, welche Strafe über ihn verhängt werden uurde. Ader der Graf war tn zwischen mit vielem Anderen beschäftigt und ei st nach drei Wochen erinnerte sich Heinrich der Dreißigste de Vorfalle im Schloßhofe wieder und ärgerte sich darüber, ,da ihm der Maurer durch so lange Festhalten auf der Schloßwache geradezu grausam bestraft zusein dünkte Sogleich besohl er dem Hosmarschall, dem Maurer seinen Lohn und ein Schmerzensgeld dazu zu bezahlen und ihn lausen zu lasse. Der Hofmarschall eilte zur Wache und traf daselbst den armen Sünder, welcher indessen, wohl versorgt mit Speise und Trank, vergnügt mit den Soldaten plauderte. Er zahlte ihm Schmerzensgeld und Loh sür drei Wochen und kündigte ihm seine Entlas sung an. Damit schien er den braven Maurer jedoch keineswegs zu erfreuen, denn der Arrestant meinte treuherzig: .Ach, Herr Hosmarschall, ist denn aber gar keine Möglichkeit, daß ich wenigstens noch acht Tage sitzen kann' Ein erlZeiternder ?olfalr. Mehrere Wagen zollpflichtiger Waaren au dem Auslande waren am Güterbchn Hof einer groZzrheinifchkn Stadt angekom men, und wurden von einem jungen Manne, der früher schon längere Jahre in dieser Stadt gelebt hatte, und jetzt dort für ei auSIäüdisches Ge chäst Ver. treter Ist, übernommen. Bei dem Ver laden der Waaren paßten die Grümöcke auf, daß jt keint Gegenstände, die höher zu versteuern seien, mtt durchschlüpften. Auf tinmal reichte einer der Arbeiter, aus dem Wiirsal von Kisten eine Bratsche hirab. Dre steuerbeamten nahmen die selbe sofort in Empfang, da sie höher ver steuert werden mußte, als die anderen Waaren. Der Empfänger erhob Ein fpruch und erklärte, die Bratsche sei seit Jahren sein Eigenthum, er hab si nur von seinem Geschatt beipacken lassen, um sie hier in Empfang zu nehmen. Es folgt eine längere Besprechung deS Falle?, und schließlich wurde dem Em pfänger von den Steuerbeamten die ffrage vorgelegt, ob er, der angeblich Eigenthümer, auch die Bratsch spielen könn. Dieser erbot sich, sofort vor dem Publikum, daS der V?rfall inzwischen angelockt hatte, feine Kunst zu zeigen. Die Vertreter der Staatsbehörden waren damit einverstanden, der junge Mann nahm die Bra! che, fetzt sich auf ein Weinfaß, stützte den Fuß auf eine Kiste Bchweizerra e und sofort erklang in wer. chen Tönen: .Oh, do sitz en Fleeg an der Wand', dann ,OH. du lieber Aaguftin' und ähnliche Volkslieder, bis zum Schluß die ganze Gesellschaft das Lied begleitete: .Mer lappk, mer pappe' u. s. w. Nach diesem beweiskräftigen Erfolg wurde das Instrument steuerfrei übergebe. ßt Smpfang tit Aegnxte. AlS Herzog Max von Bayer in Alexandrie angekommen war, war vor dem Paläste des V ceköaig eine Ehren wacht mit einem Trommler und einem Pfeifer aufgestellt, welche den hohen Gast mit Trommelschlag und Pfeifenschall em pfinge. Der Herzog wurde ungemein heiter, alS er hört,, wie der Pfeifer die altbekannt Melodie spielte: .O du lieberAuguftin, alle ist hin!' Im Normal-Speifehaus. Gast: Was ist das? Ich habt forben in der Suppe ein Haar gefunden. Wirth: Ja, einen ganzen Zovf kann ich Ihnen für zwanzig Pfennig nicht hin, einlegen. Variante. A' bisserl a' Lieb, A' bisserl a' G'schrei A' bisserl a' neuer Hut IS all'weil dabei! verschnaxxt. .Roderich, wo haft Du Deine Uhr?' Die ist beim Richten, Vater!' .Und Deine Bücher alle?' .Die hab' ich auch gleich mit, gegeben!' Frommer vlunsch. Treiber der gleich zu Anfang der Jaad von einem Sonniagsjäg'r einen Thaler geschenkt Letommt): ,DS n,nn' ich nobel!... Von dem möcht' ich gleich 'aufgeschossen werden!' :7air. Gast: .Wa. ine Mark kostet da, Leefsteak, da war ja so zöhe, daß ich fast eine Stunde dar au gekaut habe.' Wirth : .Schadet nichts, dekege rechne ich Ihnen doch nicht mehr an.' vernichtende Kvilif". Nichte: .Wie hat Dir der neue Roman in unserer Zeitung gefallen, Tante?' Tante: .Ganz und gar nicht. Ich bin jedesmal dabei eingeschlafen. Drch möchte ta noch hingehen. Wa aber daS Schlimmste dabei ist, so etwas nennt sich Unterhaltungsbeilage !' ?er pr.'iz. T.'cht:r: .Ich möchte heute den gan en Tag singen, so vergnügt b n ich l' Vater: .Da sing' doch! Gott sei Dank sind wir so geitcllt, daß wir nach keinem Menschen zu frage hakea!' Ueberftüssig. Lerr iium Drehorzelspielei): .Ich sehe, Sie drehen fortwährend, aber Ihre Orgel spielt ja nicht !' .I auch adg, teilt. ,,r in rer Taubstummenanstalt hört man ja doch nicht!' Beim lvort genommen. Lieutenant (u seinem Burschen): .Hör' 'mal, S scheint mir, Du versiehst mich nicht recht: Wenn ich Im Dienst bin, nennst Du mich Herr Lieutenant, bin ich aber in Gesellschaft, nicht Lieu tenant, sondern lieber .Herr Gras'! Wie nennst Du mich also in Gesill schaft?' Bursche: .Lieber Hrrr Gras!' Ein Idealist. .Wie Sie gestern ten Hamlet spulten großartig!' .Ich hatte aber auch mit tem. Regis scur gewettet, daß Ich dreimal heraus gerufe würde!' vom Cailieder. Professor: .Meine Herren! Die Rö mer entwickelten sich äußerst früh bereit zur vollen Blüthe dr Männlichkeit; st wurden viel eher 21 Jahr alt, al wir heute. Freundschaftlich. Beanter: .Also Ihr habt Euch bei der Kirchweih so schlecht betragen, Sepxl.' Bauer : .A koa Spur net, nur ganz freundschaftlich hoben mer unS mit dem Hioöl a poarKrügleanKrpf gefchmisse!' Noth, bricht eisen. A. : .WaS ist Dir denn eingefallen, altes HauS? Du hast Dich zum zweiten Male oerheirathet?' B. : .Mein Gott, wer hätte mir meine Schulden bezahle soller.?' Auf der Aleiderkammcr. Rekrut: .Di Stiesel sind etwas uclt, Herr Sergeant!' .Papperlcpapp, Sie denken wol, eS geht morgen zum Ball!' Fasliicnable. .Verkehren Sie nicht ihr mit Ihren alten Guisnachbarn, ten Wall bergS?' .Nein!' .Weshalb?' .Ach denken Sie, wenn die in' Theater gehen und man kömmt neben sie zu sitzen, ist man blemitt. Beständig starren sie nach der Bühne und folgen ter Vorstellung mit eirer Aufmerksamkeit, daß eS fast den Ä.lscheiu hat als gin gen sie der Voistellurg halber tn'S Theater !' veöhalb. Herr: .Welches ist ihr Li:bl!raS, dichter?' Backfisch: .Entschiltez .Heine', die Bände passen näml.ch so schön in mein Bücherregal!' Naiurgefchichtlichks Lehrerin: .Kannst Du mir außer den Obstmaden noch eine andere Art Maden nennen?' lDa die Schülerin schweiat, i .Nun! erinnert Dich einmal an den starken Ge ruch ein8 täglicher. JerdrauchSartikel . ' Schülerin (freudig einfallend): .Ich hab's; die Pomaden!' Abgeblitzt. SStrr Ihrr fn.fi.n in Tnmt ,.k.. V " X . v . .111. HUl( UlllllV chen hat): .Na aber Fräulkin, so kurz Ullivui,utl, ! Dame sflcfi eilig ntffmnW Ki f.. ja, ich bin nicht im geringsten ange bunden.' Scberzfrage. .Woher hat Hannover seine Bildung?' Antwort: .Von Steda!: dinn auf i,- dem Etsenbahn.Fahrplan steht: Stendal Lehrte-Hannover. Galgenhumor. Gläubiger tde ei Sck,,sdn,r M Treppt hinab ver fen will): .Bitte hinaus!.. Ich habe oben auch noch einen Herr zu besuchen!' 5treng nach dem Buchstaben. Höhere Tochter Ckie Na,st,n Maria Stuart mit dem BuS in der .fih verfolgend): Wie oberflächlich doch diese Schausp'eler sind; kein einziaer kaat: tritt aus' oder. geht ab!' ' " Zeitgemäß. Er: Einen Vuchballer.N!'- -, u"s Felix nie und nimmer annehmen, er begreift die Buchführung absolut Sie: Dann wird wobl nl, ftt I -r ? Mu.fcuy u"g bleiben, als dak wir ikm ! (.. nes Geschäft kaufen. ' ü