T NEBRASKA STAA'ic ANZEIGER, Lincoln, Neb. '3 ; :.-;t:r::t. j fco i.i i .a r.ig. S-r vwir.t saut, t.r Z l.u't, i! : :.t t t . ,. i..' iv..-'t:;.;rt S.iil! 1,1 C ir,:.; ' : -.:! u :i ß -'.-.-TA, Im fiitfü ,,'!,d u.;K;'U'rs',!! Uns der Ji-i . f k, i.f.9 d.'k :zr tumi Kr c!-::mt:. tv.Un, so ,Zl,ch,ik f.irchHaiMtit, t:l :i'frnl vtM KitMii r.fii'itVn ,wiiift U.tS wm iilKiiVuitle iimot'njürsmutl. Sa tn SSatö Iiiiwin, in d, trtti-;:oi:t, i'.:o cimaiülfU )atiftiij tie lt fnrd- nvl;t, 2'.!(t drr .;ut un ':,t! -"d,-r f.bi-nfiioni tit .iUi.fi ft.tj fr.'i.'tt uue ci;i funfcnd event UiU d'r Mfrniur, fliuiilt rsm s,1,mcicheld,n y.'it, IiMt tauft ttt'rti da, sliüe '.'al:.-ich mich hüt S.-k l-.'iitit II !! bi-'tijiiMitjt ist fvi tiiiiüiiff ii)if li-t(M ti:i& wie licht wird mir 2fe'e uttd i li:;ö k? (l'ül't mein $ov und e3 fj! ;:?;L inein l'VH.t't V. illlllili) ''.tllVfiiltiT ?!!sl'd!l!st, Und di' ui!n:i li 'J;.iiu nd ba'j ficht, z' iiiochtf ich f a if cii in ttfii'ti'r i'nift. Hut ö ich iKimntt im -Äbt'iibichnit, 'ia ta.t!' ich, ,:oi'nd tiiriii ttvu ökosj: C, i'u'iuiiH'iiVt'i, wie Mit du doch Nein, Ü, ötifmijeit tfv Welt, Wie bist du doch grosil .Itomanfili. Tj'iivorfulif uon ..Xni'.u Lehnisch. Fräulein Elementine Müller imittc biici veben auch einmal von der vonian tischcn Seite leimen lernen. IahriUio, jnlnciu hatte sie in ber Stube flcljnctt nun gewirthschastet, und im Arbeiten und Sortiert für jeden neuen Jno. war ihre Iiisintb verstrichen, sie wußte selbst nicht wie. Iljr rothe Haar und ihre spitze Nase hcittcit ei ihr immer als selbstverständlich erscheinen lassen, das; sie überall übersehe und zurück' liesest tuirdc. Und das kränkte sie mich nicht, denn eitel war sie nie gewesen. Wenn sie schon eine Spur von Eitel feit besaß, so bestand diese darin, dajz sie mit der blendend Weißen, spitzen besehten Schürze, welche sie bei allen festlichen Gelegenheiten im Hause zu tragen pflegte, einen großartigen Vuniö trieb und ihre Kochkunst gern loben hörte, meint dWe da waren. Sie hatte eine Stellung im Hause eines verwittweten, wvhlhab''uden, alten Herrn von bescheidenen y:bcnä ansptiichen tnne, der nichts weiter von ihr verlangte, ali daß sie ihm sein Heim so behaglich wie möglich machte, seine l'i schreiten so gut wie möglich bereitete und ihn bei seinen Arbeiten und in seinen Mußestunden so wenig wie möglich slorte. - Diesen Sommer war Herr kalter aus lochen zu seinen 5i i ndem ans 's and gereist; Jräulein 'lementine, ein Muster von Gewissenhastigkeit, war allein zu Hanse und durste thun und lassen, was' sie wollte. Und da kam sie auf allerlei seltsame bedanken. Jetzt, wo den hundert kleinen Witn fchcn ihres Herrn nicht nachzukouiiuen war, konnte sie ihre eit beim besten Willen nicht anöfüllen, wenn sie auch in der Jnszenirnng von G'traschcuer festen, im Änsrtinincn von alteit Rum pelkammern und in der?tu?führl!ng der mühseligsien Jlickereien Erstaunliches leistete. Darum lramte sie an regne rischen Abenden mitnnter in den Büchern des alten Herrn herum und onefte bald in diese, bald in jene N'ovellensainrnlnng; immer waren es dumme tebetfacschichten, die darin standen. An schonen Nachmittagen irmebte sie manchmal einen Spazier gang, ' Als ihr alter Herr zu Hause war, kam sie nie zninAnegehen. Wenn sie jetzt aus dein grünen Walde kam, in dein die ogel ihr Abcndlied anstimm ten, wurde ihr oft so wunderbar um 's Herz, so froh und weh zugleich, daß sie gar nicht wußte, was ihr fehlte. Plötz iich wußte sie, was es war : cö war die Sehnsucht! Die Sehnsucht nach ctwaö Wundersamem, Unbekanntem, das ihrem Dasein bisher gefehlt, und das nun in ihr Vcben treten mußte, so oder so, wenn sie jemals wieder die alte verständige Llemcntine werden wollte. Sie hatte sich bisher so zufrieden, so beispiellos zufrieden gefühlt in der engen Beschränktheit ihre? Daseins. Iliid ihr höchster Wunsch war es gcwe scn, bis an ihr Lebensende in diesen oder ahnlichen ruhigen Verhältnissen verleben zu dürfen. Aber einmal mußte sie mm etwas erleben, das sie aus ihrem ganzen jetzigen Anschauung? kreis herausriß, dann wollte sie gern wieder in ihr bescheidenes M'en zurück kehren. Das, was einmal in jedes Menschen Dasein tritt, entweder in äußeren Zufälligleiten oder in inneren Erlebnissen, die' Nomantik, das mußte auch sie jevt erleben, und eher würde sie keine iKulic mehr finden. Und jriru lein Elementine beschloß, die Romanik in ihrem Veiten zu suchen, damit sie, nachdem sie sich an ihr gesättigt, wie der zuflieden werden konnte mit dem, was ihr besciiieden. Da entschied sie sich, auf Neisen zu gehen. Auf die Erlaubniß durfte sie rechnen, und die Mittel verschwende risch wollte sie ja nicht auftreten konnte sie von ihren Ersparnissen neh mcn. Sie setzte ans dcr Stelle ihren Brodherrn vcn ihren Pläne in Kennt niß und kauf.e sich noch am selben Tage ein Reisebandbuch, in dessen Karten sie bis ticf in die Naclit fmdirle. Räch zwei Tagen lief die zustimmende Ant wort des alten Herrn ein mit dein er nierk, fc;i'ß als Belohnung für langjäh rige treue Dienste demnächst eine Geldsendung zur bequemeren Ausfüli rung der Reise eintressn werde. Da kaufte, sich Elcmentine einen neuen Regenmantel und einen neuen Stroh Hut .uil grünen Schleifen und einen eilchenlranz und begab sich an's Packen. Run saß sie seit acht Tagen in einer kleinen Sommerfrische im Harz. Aber roch war gir nichts geschehen, was ihren dunklen Borstellungen von tau i;iii niieutciierliclicit Huf allen einer Reite ö!:r.a!'in:d titftrcien In'tic Dei n es iVj.nele, es regnete i:::at;!ipt' li'.', ( 'f.V'.etf. wie a lidithau;-! nur tu Sc:!:'.!'kn:ii.!'en re.'.nen kann. Der incitttn Tcurisicn kalte schcn eine ü iiW.:v,-,zAv:t lemac!:tit. selbst cin.-i jlcisj to Ci'ti::'ii:c:t wagten treu mehr der v;nee.-;c:u:t Hinnung Raum zu fielen, daß sie 2enr.e iiber!Mu;i noch einmal in diesem Sommer scheinen k.'iine. Da kam ein findiger 'aitliosebcsiver aus dcn ledZttkeii, alle Sen!mer,täs:e des ertchens und dcr Raclibatschask, welche dem grauen ''cspcnst Vangeweile Stand gehalten, durch eine Humorist: sche Auiseidcrung zu einer ubilamns feier des achttägigen Regenweiters in feinen Tan:iaal zu laden. Er versprach sich ein gute? ''eschck't von dem Ein fall, und die in dui.irser T'erzneiflung brütenden ?c,i, lüecsrtschler begrüßten die Anregung mit Enthusiasmus. ,"niileiii Elemenline schwankte in hcstigen .Vamps en, als sie ren dcr ge planten (vcsilick'leit horte. Sie war nie in iAielliitiist gegangen und konnte eine gewiise Schnclitentheil stocksreinden Menschen gegenüber nie mals ganz los weiden. Auch hegte sie Zweifel, ob sich aus ihrem rnitge brachten tardcrobeubesiand eine gesell schaftsfähigc Toilette Herrichten lassen wurde. Aber der dunkle Trieb in ihrer Brust, der sie von ihrer heimathlichen Scholle in die unbckannlc c!ebirgswclt verschlagen, siegte. Sie bürslle ihr gutes schwarzes irchcnlleib sorgsaltig aus, steckte sich eine blaue Schleife vor die Brtifk, scheitelte die dünnen, leuchtenden Haare auf's Peinlichste und vreßtc ein Paar weißer frischge waschcncr d'Iaeeehandschuhe, die sie vor vielen fahren einmal bei dcr Taufe eines Enkels ihres Herrn getra gen, auf die rothen Hände. Richt ohne Herzklopfen betrat sie zur bestimmten Zeit den mit Fähnchen und (wirlan den geschmückten Saal, setzte sich be scheiden in eine Ecke an ein leeres Tischchen und bestellte sich eine Tasse Uasfee. Unter den (rasten entwickelte sich bald eine gemüthliche Fröhlichkeit; matt siand gruppenweise znsammen und plauderte, die junge Welt fing an zu tanzen. ,Rnr Elemeutiue faß noch immer allein bei ihrer leergewordenen Kaffeetasse und drehte verlegen die großen Hände im Zchooß. Es kam ihr mit einem Mal doch recht traurig vor, so einsam unter lauter vergnügten Menschen zu sein. Und so einsam stand sie überhaupt in der Welt. Zu Hause war sie ihrem alten Herrn wenigstens nothig, beinahe unentbehrlich. Aber wenn dcr einmal die Augen zuthun würde, dann würde sie wieder ganz mntterseclenallein im Veben stehen und sich unter fremden Menschen herum drücken müssen. Sie war doch stets attf'S Bcrdieneu angewiesen. Plötzlich sah sie ihren Hauswirth am Saal eingang stehen, da fiel ihr ordentlich ein Stein vom Herzen. Der Mann mußte sich wohl beobachtet fühlen, denn er drehte sich um, bemerkte seine Mie therin uud kam freundlich grüßend aus sie zu, Ra, Fräulein, Sie sitzen ja ganz allein!" Ach, Herr Werdet, " war die klein laute Antwort, ich kenne ja keinen Menschen hier, ich wollte schon wieder fort; aber ich fürchte mich eigentlich, so allein nach Hause zu gehen, die Wege sind so dunlcl " fassen Sie man, Fräulein; Sie sollen schon sicher nach Hanse kommen. Wissen Sie, ich werde es dem jungen Herrn sagen, der vor ein paar Tagen bei uns nebenan eingezogen ist; der nimmt Sie gewiß gern mit." Damit war Herr Werbet verschivnnden und kam nach einer Weile mit einem blon den jungen Manne von etwas blaß licher Gesichtsfarbe Zurück, den er Fräulein Müller als Herrn Snpcr numcrar Blechciscn vorstellte. Der lange Titel verfehlte seine Wirkung aus Elementine nicht. Sie knixtc ties und verzog den Mund von einem Cljr bis zum anderen. Herr Blccheiscn war sehr galant und erklärte sich mit tau send Freuden bereit, Fräulein Müller den kleinen Ritterdienst zu leisten. Ach, wenn Sie mir die Ehre anthnn wollten, Herr Supernnmerar!" Ehre ganz auf meiner Seite, mein Fräulein!" versetzte der junge Mann schneidig. Und wenn Sie Vusl haben, zu gehen, brauchen Sie mich nur rufen zu lassen; ich stehe ganz zu Ihrer Berfügung." Er verneigte sich noch einmal mit militärischer Stramtnhcit und wendete sieh wieder dcn Tanzenden zu. Ebcn scliwcbte seine Dame, die er int Stich gelassen, als Herr Werbet ihn gcruscn, am Arm eines Uubekann ten vorüber und lächelte kokett zu dem selben auf. Herrn Blccheiscn ärgcrtc das nicht wenig; sowie die kleine Brünette wieder auf ihrem Platz saß, stürzte er auf sie loö und sicherte sie sich für dcn Kontte. Sie aber nahm seine Auffordcrung nur mit gnädiger Herablassung an und hatte auch wäh rend des Tanzes nichts als schnippische Ablehnungen für seine gedrechselten Komplimente. Augenscheinlich hatte sie ihm etwaö übel genommen.' Ihn kber Verdruß ihre Empfindlichkeit erst recht, und als Herr Wcröcl ihn nach dein ,V'ou:re darauf aufmcrksaui machte, daß Fräulein Müller nun werde gehen wellen, verabschiedete er sich mit hocli näsigcr Miene von seiner Partnerin und äußerte geheimnißvoll: ,,ch muß nämlich ein fremdes Fräulein, das sich unter meinen Schutz gestellt hat, nach Hause begleiten." ' Drauit reichte er Fräulein Ele rncntine dcn rechten Arm und balan ciric in dcr sinken sein aufgespanntes baumwollenes Regendach. So traten sie den Heimweg an. Es goß wie mit Kannen uud war uuaugeuehm kalt, aber Eleineutinen brannte das f'c ficht, und ihr Hcrz pochte stürmisch. Daö war ihr ja sclbst als jungem Mad chcn nicht passirt, daß sie ein fremder junger Hcrr dcs Abcnds ant Arme nach Hause geführt. Der erste Schritt in das erträumte Vand der Romantik war gethan, sie fühlte sich am Borabcnd großer Ereignisse flehen. Herr Blech ciicn wurde oxirrödiia: es trieb ibn ieinen f.av.cr '"liier dcs fc? !e.t zet, Mc,ricvc!is A''weisunq durch eine leb hatte u:i.',en,i'.!ttts't!k zu verdrängen. Er erzählte, nie er zur ENwIung reit euer Sr.inlheit einen nerwrjrni li.ien Ulla', b erl alte, den er. da er ein 'et:!i:tl!Stci!sch mit allerlei reeli scheu .'.'ci;;u',gen sei, ach Mee.lid seit zur 'eniceigung seiner Ratursä.wär mcrei aauuen welle. Es iibcrkam Elementinen wie eine Dsteubarung. Dann theilte ihr Herr Bleebnkn Niit, daß er ci.t Berliner sei, und sprach tu überlegener Weite von dein weltsied tischen Uten. Run sah Feaulein EU" rneutine mit verdoppelter Hec'iaclitnng zu thut ü'.lf, denn i itr sie waren alle t'tcsi:adter mit einem gewissen Rim bus u'Ugeben. Rac! her bedauerte sie, um sich auch von der liebenswürdigen Zeile zu zeigen, daß er. tin so slotter Tänzer, das Pergnügeu so zeitig vcr lassen habe. Die jungen Damen wür den ihn gewiß sehr verutisscn. Er jedoch entgegnete nur nachlässig, das letztere sei er überall gewohnt. Am nächsten Pormiitag ließ sich Herr Blecbeisen bei Fnäulein Müller melden. Er hatte am Abend zuvor ver gessen, ihr ihren Regenschirm zurück zugeben, und kam tunt; ihr denselben wiederzuerstatten. Als Mann von Well Neidete er diese Pslicht natürlich in die Form eines Höflichkeitsbesuches, der ihn über Elcntentinens Befinden unterrichten sollte. Diese, durch die ungewohnte Aufmerksamkeit eines Herrn ganz außer Fassung gebracht, empfing ihn vct wirrt auf ihrcrPcranda, und je vftcr sie ihn Herr Supcrnume rar" anrcdcte, indem sie jedesmal einen besonderen Rachdruck auf den Titel legte uud ihm einen förmlich ehrwürdigen Klang verlieh, um so wohlwollender wurde Herr Blecheisen. Er erkundigte sich auch frcundschast lich, ob sie schon Bekannte gefunden und einige Punkte dcr Umgehend in Augenschein genommen habe. Da sie beides verneinte, erklärte sich der junge Mann mit (!önncrmicne bereit, ihr, Wenn gutes Wetter einträte, gelegen! lich einige Partien, die ihm von früher bekannt seien, zu zeigen. Darauf begab er sich zur Tadle d'hotc. Nachdem er der bnntseidcncn Tuchccke, die aus feiner Rocktasche lugte, dcn rechten Ehie gegeben, betrat er stolzen Schrittes, ein siegesZewisses lächeln aus den Kippen, den Speisesaal. Fräulein Manechen Rittiuanu und ihre Mutter saßen schon an ihrem ge wohnten Platz. Er hatte mit den Damen am Tage nach seiner Ankuust bei Tische Bckanntswaft gemacht und sie seitdem täglich wiedergesehen. Das hübsche Gesicht dcs Mädchens und das von einem behaglichen Wohlstände zcu gcnde Auftreten der Beiden hatten ans ihn Eindruck gemacht, und er halte Ma riechen inuuvcrblümtcrWcise seiucHul diguugcn zu Füßen gelegt, die sie mit spröder Ziererei, die Mutter aber mit sichtlicher Befriedigung aufgenommen. Tie dicke, geputzte Frau Rittmauu war die Gattin eines kleinen Kaufmannes in Berlin, der fich'ö leisten konnte, Fran und Tochter alljährlich eine Badereise machen zu lassen. Frau Rittmann befaß keinen höheren Ehr geiz, als ihre niedliche Tochter so früh wie möglich an den Mann zu bringen, und das Ideal dieses Mannes sah sie in irgend eitlem kleinen Beamten, der ihrer Tochter einen volltönenden Titel verleihen konnte. Der Superituiucrar Blccheisen erschien ihr für diesen Zweck wie geschaffen. Da der fchöue Blech eisen," wie ihn die jungen Mädchen .auf dcn winterlichen Tnnzkränzchcn nannten, aber ganz gcnnn wußte, daß er eine begehrenswerte Partie fei, hielt er es für gut, sich auch hin und wieder ein wenig rar zu machen und Maricchen Entgegenkommen durch überlegene Gleichgiltigleit herauSzufor dein. Aber diesmal schien er eö nach seiner gestrigen Bernachl äs s i guug ernst! i ch mit ihr verdorben zu haben. Sie bchan dclte ihn als l'itft, nnd selbst Frau Rittmann zeigte eine merklich kühle Haltung in ihrem sonst so mütterlich aufmunternden Wesen. Sie hatte für die nächsten Tage bestimmt eine Ent schcidung in dem Bcrhäl tniß der jungen Veute erwartet ; nun tauchte das fremde Fräulein" unvcrrnuthet ant Horizont ihrcr Pläne auf uud durch kreuzte ihre auf's Feinste ausgesponnc nen Rechnungen. Herrn Blechcisen fing zwar in dieser frostigen Atnto svhcire an, etwas bange zu werben, aber er, der Vöwe auf allen Bällen seiner Berliner Vereine, durfte doch nicht klein bcigcbcn. Er kräuselte mit eleganter Drehung seines rechten Dau rncnS und Zeigefingers das wohlge- pflegte Schnunbärtchen, lehnte sich mit nachlässiger Bewegung zurück und be handelte nun scincrscits Mutter und Tochter Rittmann als nicht vorhanden, bis die Erstere sich mit einem Mal des alten Sprichworts der Klügste gibt nach" erinnerte und, da es sich um das cbenSglück ihres Kindes handelte, ihrcr weiblichen Würbe nichts zn ver geben glaubte, wenn sie dem beleidig ten Freier einige Avancen machte. DaS Wetter bot wie immer den be quernsten Anknüpfungspunkt. Fran Rittmann sprach die Vermuthung aus, daß es nächstens zu regnen aushoren werde, eine Vermuthung, die bei den herrschenden Verhältnissen den Borzug der Originalität besaß. Sie verwies dabei ans einen helleren Streifen ant westlichen Himmel. Das war ein Fak tnm, welches selbst die hartnäckigsten Skeptiker überzeugen mußte uud einen schmollenden Liebhaber wohl aus bei Rolle satten lassen konnte. Gott sei Dank, nun wird man doch endlich wieder in'ö Freie können!" rics Blccheisen vergnügt. Fräulein Mariechcn schickte ihn prüfend von dcr Seile an und ließ ihre Serviette so dicht vor seine Füße fallen, daß er nicht umhin konnte, sie ihr aufzuheben. Sie hatten nämlich ii'cibc oft von einer gemeinsamen Bergpartie geschwärmt. Aber ihm schien die Erinnerung an jene zärtlichen Plauderstündchen noch nicht zurückgekehrt zu sein. Er reichte ihr die Serviette mit kühlem Gruß und wendete sich der Mutter zu. , , . Tie kleine runde Frau lächelte ibn aus freundlich zusammeugcliitssenen Augen fcbr friedfertig an. .Wirtlich, Herr Zl'lechcifen. das ewige Still fitzen ifk rii.it lauger kuszuhaltcn. Wenn's aber au'hert zu regnen, maclen wir noch heute eine Partie." .Äser die Wege werden sehr naß sein," meinte der Angeredete wieder ein bischen von oben berab. X wer Ivird denn so zimperlich sein! Man muß den Tag ausitutzen. JA) sage 4hncn, wenn es in einer Stunde aufgehört hat zu regnen, stei gen wir heute Rachmittag auf die Roß trappe. Sie begleiten uns doch, Herr Blecheifen?" Dem also Begehrten schien cö unter feiner Würde, sofort :u kapitulirc. .ch bedaure sehr, meine Damen;" erwiderte er kühl, wenn das Wetter wirklich schon wird, habe ich für heute fchott andere Berpflichtungctt, ich will dem fremden Fräulein einige Sehens Würdigkeiten zeigen." ES horte wirklich auf zu regnen. Schlag drei Uhr fand sich Fritz Blech eisen bei Fräulein Müller eilt, um sie zu einem Spaziergang auf den Hexen tanzplatz abzuholen. Elementine war gerührt von so viel Gutinüthigkeit, sie zog den neuen Regenmantel an und setzte ihren Bcilchenhut auf und begab sich in froher Reisestimmuug mit ihrem Kavalier auf die Wanderschaft. Der Supcrnuiuerar begann sich über die Folgen dcö Zerwürfnisses mit seinen Tischchnachbariunen lebhaft zu bcun ruhigen uud mochte doch um keinen Preis dcn ersten Schritt zur Bcrsöh nuug thun. Aus mchrjnhrigcr Praxis wußte er, daß Eifersucht ein bewährte? Mittel ist, ein erzürntes liebendes Herz nachgiebig zu stimmen, deshalb setzte er auf das Programm seiner Tha ten den Boratz, Fräulein Elementine Müller nach Krästen dcn Hof zu machen uud bei passcndcr Gelegenheit so lange mit seiner neuen Eroberung zu tcnum mircit, bis Mariechcn ihm von selbst die vcrzcihcndc Hand reichte. Die Gedrücktheit Über den vorlän figcn Perlust von Maricchcuö Huld, die ihn trotzdcut beherrschte, gewann ihm schnell Elcmcntincns Gunst. Sein melancholischer Blick, sein unstä tcs Wesen gaben ihm in ihren Augen etwas Interessantes, und die fast miit tcrliche Zärtlichkeit für den anfopfe rungsfähigen jungen Mann, auf dessen Schultern ein geheimes Vcid zu lasten schien, rcgtc sich in ihrcr Brust. Sie mußte vcrsuchcn, auf dcn Grund jener stillen Wchmnth zn kommen. Er bcant wertete ihre vorsichtig tastenden Fragen mit ebenso vorsichtigen, geheimnißvol lcn Andeutungen, und als er merkte, welchen tiefen Eindruck dieselben auf seine Begleiterin machten, spielte er sich erst recht auf dcn Empfindsamen hinaus. Run wußte Elenientine nicht, was sie aus ihm maclicn sollte. Seine von Pertrnucn zeugenden uud Ber trauen haschenden Mitthciluugcn über seilten Gcniüthszusland, dazwischen ein paar sarkastische, mit Philosophen mienc hingeworfene Bemerkungen über die Verworfenheit des ganzen wcib lichcn Geschlechts, die Anwesenden natürlich ausgenommen dazu feine Verbindlichkeit, seine unverkennbaren Annäherungsversuche ihr gegenüber Elementine erschrak in tiefster Seele Fritz Blechcisen woltte sie hcirathcn um Gottes willen! dcr schöne Hcrr Blcchciscn. dcr Hcrr Zupcruumcrar! Was sollte sie in dieser Kalamität nunsangcn? 2o also sah die Roman tik c.usi' Eleutentiue wußte kaum, wie sie nach Hause kam ; die 'cdaulcn jagten in ihrem rakhlofcn Kopf. Aber als sie allein in ihrer stillen Wohnung saß und aus dem ofscncn Fenster auf die dunklen Berge siliautc, über denen graue Rebcl brauten, war ihr Ent sciilnß gefaßt. Einschlagen, wenn Einern das Glück die Hand bietet!" dachte sie. Wozu wäre sie denn sonst ausgezogen, die Romantik zu suchen? Sie erwartete Herrn Blechetsens feierlichen Antrag mit Sicherheit am nächsten Tage, und als die Sonne des bedeutungsvollen Tages über die Berge zog, litt es sie nicht lange in ihren vier Wänden, und um ihre Aufregung zu beuieistern, trat sie einen Spazier gang durch die noch menschenleeren, Ihaufrischeu Anlagen an. Aber da wer kreazte da, direkt vom Bahnhof kommend, von einem kofferbeladenen Gepäckträger gefolgt, ihren Weg? Fräulein Elementine!" Klang eS nicht wie ein ubelruf? Fräulein Elemeutiue! Gott sei Dank !" Ele mentine stand starr, als tränte sie ihren Augen nicht. Aber, Herr Walter," stotterte sie endlich, wie kommen Sie denn hier her?" Siebes Fräulein Elementine," sagte der alte Herr bedächtig, bereiten Sie sich vor; ich komme, tun Sie mitzu nehmen. " Elementine wurde blaß. DaS geht aber nicht so ohne Weiteres, Herr Wal ter; Sie haben mir doch für mehrere Wochen Erlaubniß zum Reisen ge geben." ?ns war eben ein vcrlcnsclt diun mcr streich von mir konnte doch nicht ahnen, daß es so kommen würde. Also hören Sie: Bekommen meine Enkel kinber die Masern, während ich bei ihnen bis. bind natürlich überflüssig im Hause uud muß abreisen sinde meine Wohnung leer und besorge mir für die paar Wochen, die Zte fort bleiben, eine Person, die mir das Haus in Obmittg halten soll. Eine Person ich sage hinten, eine Person ! eine Person, die Eichorien in den Kaffee thut und keine Kartoffel gar kochen kann eine Person, die mich mit aufgeplatzten Ueberziehcrnähten 'rumlauseu läßt, daß mir die Zungetts auf der Straße nachschreien kurz, eine Person, die ich nach achtundvierzig Stunden wieder an die Viist gesetzt habe. Da bin ich voll Perzweiflung wieder in die Eisenbahn gestiegen uud lnerhcrkutschirt. Run will ich noch 'mal auf dcn Patcr Brocken klettern und die Sonne aufgehen scheu, und wenn ich gesund nnd heil wieder herunterkomme, dann hole ich Sie ab, ' v,--1'''' , 's ie W 'Yit ' " 5"1 1 f SK 'v, iJr-YVw x-1?- r TV'- --f'' . s.l: fe, ' - ,.4iJKf 'r-'-r, , mmmrTy ' V ' ? ? fi V . t.V-.v-.v,".' v5vT7v.;t : .;fv- i t V'i,,,ä tZ&H w--y 5 Svs'MA-i :u. - .x ttp'wi&ih v'lclch' 5 Aurt' Wuk .f MM Handlung , pm vjb m MK m. Co MM i . r. -. . '.i9-c r. ttjv : zxnttiUY i '.---J I5T Die s$i-m?;Si Leb., Knack, Kmmi l'lwM&Wl te Elcineiitinc, tiüd Sie müssen mit da hilft kein Sträuben." AbcrElementinc, voll stolzen Selbst gcsühls, mit dem sie die Erwartung dcö großen Ereignisses erfüllte, war der Situation gewachsen. Sie nahm eine ernste, würdevolle Haltung an. ES thut mir furchtbar leid, daß Sie fo viel Pech gehabt haben, Herr Wal ter; aber ich kann unmögiich anf der Stelle mitkommen, denn ich v.ermag meine hiesigen Beziehungen nicht so schnell zu losen. Und überhaupt daß ich's Zhnen nur gleich sage, Herr Wal ter ich gedenke mich zu verändern da wird's doch zwischen uns Beiden bald aus sein." Elementine da soll doch gleich! Machen Sie doch keine Dummheiten, Fräulein Elementine !" Es ist mir heiliger Ernst damit, Herr Walter!" :t drei Tensels Raiucn, Sie wis scn nicht, vaS Sie reden ! Werden Sie erst wieder vernünftig, nnd dann lassen Sie uns über die Sache sprechen!" Damit drehte ihr dcr alte Hcrr dcn Rücken zu. Aber auch Llctuentincn war die Stimmung verdorben, der Spaziergang ihr verleidet, und sie machte, daß sie nach Hanse kam. In dcr Thüre trat ihr die Wirthin mit einem Brief ent gegen. Por einer halben Stunde abgc geben, Fräulein." Elemeutiue durch fuhr ein freudiger Schreck, ihre Hände zitterten, als sie den Brief erbrach dies Papier barg ihr Geschick. Aber was stand denn da? Werthes Fräulein! Nachdem ich endlich Namen und Wohnung des freut dcn Fräuleins, über das man ja Wun derdinge mttnkclt, erfahren, müssen Sie mir schon erlauben, Ihnen ein mal gründlich meine Meinung zu sagen. Ich bin eine ersahrcve Frau und kenne die Wclt; aber ich habe noch nie gc hört, daß es sich schickt, wenn ein jun gcs Mädchen allein auf Reisen geht oder gar mit einem fremden Herrn allein Landpartien macht. Ganz genau weiß ich aber, daß cs sich nicht schickt, wenn besagtes jnngcs Mädchen den be treffenden jungen Herrn einer wohl erzogenen jungen Dame, mit dcr er schon so gut wie verlobt war, abspenstig macht." Weiler vermochte Elementine nicht zu lesen, sie entzifferte nur noch die Unterschrift: Frau Rittmann, Billa Waldfrieden," und machte sich auf den Weg zur Billa Waldfrieden. Sie hätte weinen können über die unerhörte Be-. leidiguug, weinen über ihre vernichte ten Hoffnungen und ihren verlorenen Glauben au die Ehrlichkeit der Mcn scheu. Frau Rittmann empfing den unerwarteten Besuch erstaunt, Marie eben saß mit rothen Augen in der Ecke. Die Eintretende stellte sich vor: Elementine Müller, wohnhaft bet Herrn Werbet." Frau Rittmann nnd Mariechen fuh reu auf: Das fremde Fräulein!" Mariechenö Augen wurden immer gro ßer, sie verschlang das rothe Haar und die spitze Rase des Gastes fast, dann glitt ihr Blick in den Spiegel. Und um die läßt er mich sitzen!" Ihre Finger zerrten an dem naßge weinten Taschentuch, bis e? einen be denklichen Ruck gab. Elementine zog den Brief aus der Tasche und warf ihn Frau Rittmann vor die Füße: Tnö haben Sie mir geschrieben, mir es ist es ist empörend!" Na, man ruhig Blut, Fräulein," begütigte Frau Rittmann, und neh men Sie wenigstens Platz. Ich Hab's doch nicht so schlimm gemeint; Sie haben ja Recht, in Ihrem Alter kann man schon allein auf Äeisen gehen aber die Sache mit dem Herrn Blech eisen" Das junge Ding da hat er hei rathen wollen, und das hat er betrogen? Sie armes Kind!" und Elementine hatte mit einem Mal die eigene Eut täuschuug vergessen und war ganz Mit gesühl. Rein, Fräuleinchen, der muß noch 'ran, den kriegen wir noch!" Ach Gott, ich hab' ihn ja auch recht schlecht behandelt," stammelte Marie chen zcrlnirscht, uud da war er wohl sehr bose aus mich, und da und da" Elementine ging plötzlich ein yichl aus. Fritz Blecheisens räthselhnfte Melancholie wurde ihr klar, sie sah ihren grenzenlosen Irrthum ein. Aber dann ist doch noch Hoffnung aus Per sohnnng, mein !ind!" Nie und nimmermehr, er hat ja immer von dem frcmdcn Fräulein gc schwärmt." Elementine mußte in all' ihrem Jammer laut auslachen. Und damit hat er mich gemeint Du lieber Gott! Kops hoch. Fräuleinchcn! etzt nehme ich die Geschichte in die Hand!" Ans der Straße wurden Schritte ver nehmlich. Elcmeytittc sah unwillkürlich auf. Dcr Biclbesprocheue ging vorbei und schielte verstohlen in die Fenster. Elcincniinc trommelte hastig an die Scheiben. Er schaute auf, grüßte sehr erstaunt und verleaen und wollte weiter K. r tST.W. WH .1.-1 t''. UJS't&i i tl f.".wi 4il -rt-.C 1 : iW .-- KjgjM MMWAAUÄ W iN W 'OAMMlßWMWMM- i -.i ii in . in i i nrr i . - . M-, ..TaiMi f& h v feinftkn felb;tje,iu:cii Q:x und Wiener-Ä lest )UU 0):. täihig. Fleisch ;u den iiiedctgitca Preise.,. UHinmi UilB UMfflOilir AttH itsi U f-r ' ? 'X gehen. Da riß El'ementine daS Fenster anf: Herr Supernnmerar, auf der Stelle kommen Sie herauf." Frit? Blechcisen versuchte Ausflüchte, aber Elemeutiue wiederholte ihren Be fehl mit Fcldherrnstimme: Aus der Stelle kommen Sie herauf ! Auf der Stelle!" Damit faßte sie Mariechen, die nicht wußte, wie ihr geschah, beim Arm und schob sie auf die Berauda, die man passiren mußte, bevor man in's Zimmer trat. Der Supernnmerar kam zog.'rnd die Treppe heraus; ils er Mariechcn, in Zhräucit aufgelöst, vor sich sah, blieb er wie vom Blitz getros scn stehen. Elementine packte ihn bei der Hand und legte Maricchcuö Finger hinein: So, nun seid alle Beide ver nünftig und versöhnt Euch! Adieu!" Fräulein Elemeutiue ging langsam nach Hause, aber so weit war ihr noch nie ein Weg erschienen. Nun hatte sie wieder einmal ihre Pflicht gethan und kam sich doch so gottverlassen vor. Ja, als Frau Supernumerar," das wäre ein anderes Veben gewesen! Ach, wer doch noch einen Anhalt im Vcbeit hatte ! Mit Herrn Walter war's nnn auch vorbei der würde sie nicht wie der haben wollen, nachdem sie ihn ein mal so erzürnt sie kannte ihn ja bei dem kam der Hauptärger immer erst hinterher, uud dann saß er fest. Also wieder eine andere Stelle suchen, wieder unter fremde Veute gehen. Als sie die Stufen zn ihrem Balkon hinaufschritt, hörte sie eine Stimme: Endlich, Fräulein Elementine, eine halbe Stunde warte ich schon aus Sie !" Herr Walter! Ach Gott, Sie sind so ärgerlich aus mich." Bin ich auch, Elemeutiue an Ihren dummen Gedanken ist blos das Reisen schuld. Sie dürfen nie wieder allein auf Reifen gehen." Elementine schaute reumüthig zu Boden. Aber, lieber Herr Walter, ein bischen Abwechselung will man doch einmal haben." Selbstverständlich haben Sie auch verdient hätten iich nur nicht solche Ideen in den Kopf setzen müssen! Einen Borschlag zur Güte, Elementine : Machen Sie alle Sommer mit mir zusammen eine Reise, und ich will Sie vor den wunderlichen Anwandlungen schon in Acht nehmen. Werden Sie mein? Fran, Fräulein Tinchen!" Elcmentine sah Herrn Walter spracht los an, sie begriff den Sinn feiner Worte' nicht. Der alte Herr wartete ungeduldig auf Antwort. Haben Sie denn gar keine Yust, Fräulein Tinchen? Denken Sie doch, wte sorgenfrei Sie als meine Fran leben können, und wenn ich 'mal todt bin, stehen Sie auch unabhängig da. Ich habe ja jetzt erst eingesehen, was ich an Ihnen habe ich kann Sie nicht entbehren. Na, Tinchen, ja oder nein?" Zwei dicke Thränen traten Elemen tine in die Augen. Aber das habe ich 1 gar nicht verdient, Herr Walter!" Kurz und bündig: Ja oder nein, Fräulein Tinchen?" Wenn Sie's gern möchte, Herr Waller! dann koche ich Ihnen auch jede Woche zweimal grünen Aal mit Brühkartoffeln." Sie reichte ihm beide Hände, aber heimlich dachte sie: Romantisch ist es ja, furchtbar romantisch aber dazu hätte ich doch nicht erst auf Reisen zu gehe brauchen ! " l'.itscre Kinder. F r i tz ch e n (der Schläge bekommen, weil er feine Hosen zerrissen): Nach bars Karl zerreißt sie sich jeden Tag ! Das hat man davon, wenn man feine Eltern verwöhnt !" GrÄinl!ritsplittcr. Wer sich selbst nicht im Zaum hatten kann, wird schlecht im iVben jähren, Den Todeöönzri,,?,, ach zu schließen, ster. beii mir die Citten und Tugendhaften. Auf den Rausch einer schönen Stunde folgt oft dcr Ratcii;aner eine? ganzen Leben. Gn!e Menschen sind selten gute Menscken keuner ud uingckehrt. Man ist alt geivcrdnt, wenn inen lache!,, wo man einst lachte, nnd lach,, wo man einst lächelte. Auch die slrengstk Tnqetid rnacht gelegentlich ein Mtlankschlaichen, a'ta ,ascht brfMiidln ach kiiem Gläekünd z-e'au,i! so ich! zu, Veiaisie ttt alte. Allerlei iibcr d:u Tlice. Im Hinblick ans dcn chinesisch japet nischen jerieg ist die Befürchtung laut geworden, daß der Thee im Preise steigen werde. Sollte der letztere Fall ja eintreten, so wird sich die Preis steigeruug nur auf die billigsten Thee sorten erstrecken. Dank britischen Unternehmungsgei!''!cs baut man jetzt in Indien und auf Eeylon Tbee, der an Qualität dein besten chinesischen Thee gleichkommt. Lettner behaupten, daß der Thee aus Indien und Eeulon sogar besser sei, als der ans dem Reiche der Mitte, was nm so mehr zu verwun dern wäre, als der Theeanban iu jenen britischen Gebieten verhältnißmäßia 1 ' ilSf&sV rkv,'a ff , ix J i- .'j. ?- v--'. --:'" ..-.i-""'' ? idv-sSa T.,,, , . !ti-irV.ll -m. mjJtesi . , . . f. w 1 . r , ' ' v . - i t?A-&K$:tiJx noch recht jnngen Z?atuutS ,1t. tjrt seit 1881 betreibt man auf Eeylon die Theekultur. In Indien hatte man mit dieser schon einige Zeit früher begon nen, so daß in 1 8S i der indische Thee bereits anfing, int Welthandel riix-it wichtigen Faktor zu bilden. In diesem Jahre wurden in Großbritannien 1 1, v!),OUg Pfund chinesischer und -IV 000,000 Pfund indischer Thee kousu utirt. In 1893 bei i es sich der Konsum an chinesischem Thee im Vnndc Albiouö hingegen auf nur :ui,ooo,ono Pfuud, während an Thee ans Indien und Eeylon Nü, 000,000 Pfuud verbraucht wurden. Dabei ist die Qualität des indischen ThceS von Jahr zu Jahr ' eine bessere, der Preis für denselben ber immer geringer geworden.' Im Jahre 1881 verkauften die Indischen Theepflattzer das Pfund Thee für Ö5 Eents, in 189:5 für ungefähr 18 Eentö. Dieser für die chinesischen Theepflattzer ungünstigen Handelskon juuktur trugen dieselben insofern Rech nnng, als auch sie bis zu einer gewis seit Grenze mit den Preisen für ihre Produkte heruntergingen, so daß z. B. ihre billigste Thecfvrte, der Thee auS den Amvy-Diftriktcn, bei Auktionen in New ?)ort' für 13 bis 15, EentS das Pfund verkauft wird. Erst feit einem Jahre machen übrigens die Thecpflan zer in Indien und Eeylon ernstliche Anstrengungen, für ihre Erzeuguiffc, außer dem englischen Markte, auch noch andere Märkte zu gewinnen. Der britische Thccmarkt ist natürlich der bevorzugteste int Welthandel. Abgc sehen davon, daß in England im Ber hältniß mehr Thee getrunken wird, als in irgend einem anderen ande der Erde, fo bietet der englische Markt auch gewisse sonstige Borthcile. Nach den Engländern sind die Russen die stärksten Thcctrinkcr. Die Russen be kommen den besten chinesischen Thee zu niedrigerem Preise, als die anderen Böller außerhalb Asiens. Mancher Thee wird in Form von Backsteinen zusammengepreßt und versandt ttiid,j man sagt, daß dieser Thee beim TranS- ' Porte über das Meer durch den Einfluß der Salzluft sich verschlechtere. Aus diesem Grunde wird der beste Back slcinthcc" nach Rußland mittelst K'ara wancn bcfördcrt. Wie lauge der Berbrauch des ThccS bei dcn europäischen Völkern be zichnngSwcise in Amerika zurückreicht, tst nicht genau zu ermitteln. ES wird bchnuptct, daß zuerst im Jahre lCOT, dcr Tkcc von Holland nach England eingeführt worden sei. Jedermann sind die Erzählungen bekannt, nach denen die biederen Söhne Albions, denen das Gewächs damals zuerst zu Gesicht kam, die Theeblätter zu essen versuchten, meinend, dies fei die Art und Weise des Theegenusses in Ehiua. Bald daraus wurde der Thee auch in dcn amerikanischen Kolonien bekannt. Bis vor wenigen Jahren noch zeigte man in Eonneeticut, in der Nähe der Eisenbahnlinie New ;)ork-Nelv Havcn, ein scitdcm nicdcrg'cbranntcs Hans, wo der erste ?)ankce, welcher Thee in ! die Hände bekam, gleich feinen engli- schen Rnsst'briidern die Theeblätter zu verspeisen trachtete. In den Per. Staaten sind übrigens ebenfalls bereits Bersnche zur Thee kultiviruua unternommen worden. Schott in 1804 war man z. B. zu der lleberzeugung gelangt, daß Süd Earo- f lina einen geeigneten Boden für den' j Theeanbau bilde, aber erst im Jahre 1883 wurde unter den Auspizien dcr Bundesregierung in jenem Staate Thee gepflanzt. Dcr Enolg war unbe sricdigcnd, doch machte man letztes Jahr wieder ritten Bcrsuch, uud man glaubt, daß die Theckultur int Pal utcttostaatc nach und nach bessere Rc- snltate ausweisen wird. Bezüglich dcS Theeverbrauches gleichen die Amerika uer einigermaßen den Franzosen, da sie, wie die letzteren, dem Kaffee dcn Porzug vor dcm Thce einzuräumen scheinen. Besagte Bevorzugung scheint zudem im Zunehmen begriffen. So wurden int Jahre 1888 in der Union 83,!U4,öt7 Pfnnd Thce oder I.I Pfund per Kopf dcr Bevölkerung kern suniirt. welchem Qnatttnm 408, 5 1 :, 775 Psttnd Kaffee oder 1 8 Pfund auf d:n jiopf gegenüberstanden. In 1802 stellte sich der verbrauch an Thcc in dcn Ber. Staaten ans !,tl0, 711 Pfnnd odcr auf 1.37 Psund per !opf uud an Kaffee auf t'3,700. ,', Pfund oder auf !'..! Pfuud per iopf. Von deut int Jahre 1 802 in der Union konsnmirten Thee impertirte Ehina 50 Prozent, Japan 12 Prozent, Indien A mit Eeylon 8 Prozent, llnzweifelhast werden die Theepflanzer in den briti schen Kolonien Ansireuguugen machen, größere Mengen ihres Erzeugnisses als bisher iu den Ber. Staaten abzufetzen. Jedenfalls günstig fi:r ihre -eiirebuu-e,eu war die Ehieagoer Weltausstellung, e.us der die Theeaussteltung aus Indien und Eeylon die allgemein: Aufmerk amleit erregte. s V